Titel: | Verbesserte Abwinde-Maschine, (d.h. auf deutsch und klar, nicht in der Patent-Sprache, gesprochen, auf einen Seidenhaspel), worauf H. R. Fanshaw, Silber-Arbeiter, Addle-Street, City of London, sich am 13. Junius 1826 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. LXVIII., S. 256 |
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LXVIII.
Verbesserte Abwinde-Maschine, (d.h. auf
deutsch und klar, nicht in der Patent-Sprache, gesprochen, auf einen
Seidenhaspel), worauf H. R.
Fanshaw, Silber-Arbeiter, Addle-Street, City of London,
sich am 13. Junius 1826 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Februar. 1828. S.
317.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Fanshaw's verbesserte Abwinde-Maschine.
Da die Seidenfaden waͤhrend des Abwindens vom Haspel
auf die Spule bei ihrer Feinheit so leicht brechen oder reißen, hat der
Patent-Traͤger eine leichte Veraͤnderung „an der
Abwinde-Maschine“ angebracht, wodurch im Falle, daß ein Faden
einen Knoten oder eine Schlinge bildet, waͤhrend er vom Haspel ablauft, die
Theile nachgeben, und das Abreißen verhindert wird.
Fig. 51.
zeigt diese Maschine von der Seite, a, ist der Haspel
mit der auf demselben ausgespannten Seide, b, b, b, von
welchem dieselbe nun auf die Spule, c, abgewunden werden
soll. Der Haspel wird hier nicht umgetrieben, sondern ist lose in seiner Achse
aufgezogen d, ist eine Rolle, die einen Arm, e, fuͤhrt, als eine Art von Fliege, welche, wenn sie sich dreht,
die Seide von dem stillstehenden Haspel abwindet. Von der Fliege, e, laͤuft der Seidenfaden durch ein Auge, das
beinahe dem Mittelpuncte des Haspels gegenuͤber angebracht ist, und von hier
laͤuft er uͤber die Leitungs-Walze, f, durch das Auge, g, zu der Spule, c.
Die Spule wird durch die Reibung mit der Oberflaͤche der Walze, h, in Umtrieb gesezt, an deren Seite sich eine Rolle,
i, befindet, uͤber welche ein Laufband zur
Rolle, d, zieht, welches beide gleichzeitig in Bewegung
bringt, wenn eine oder die andere derselben gedreht wird.
Wenn die Rolle, d, gedreht wird, laͤuft der Arm
oder die Fliege, e, schnell herum, und hebt bei ihrem
Umlaufe den Seidenfaden von dem Haspel. Da die Reibungsrolle, h, zugleich aber mitgedreht wird, so treibt diese die Spule, c, die die Seide so schnell aufspult, als der Haspel sie
abgibt.
Wenn nun der Seidenfaden sich faͤngt, oder einen Knoten bildet, wird die
Spannung die Spule, c, still stehen lassen, oder der
Haspel wird sich etwas drehen, und so nachhelfen. Da der Arm, e, elastisch ist (er ist aus Draht oder aus irgend einem anderen
elastischen Stoffe), so wird er, wie er sich dreht, zittern, und dadurch das
Abwinden des Fadens erleichtern, indem er die Verwikelung loͤst.
Die Theile dieser Maschine koͤnnen auch anders vorgerichtet seyn; die Fliege,
als die Hauptsache, die der Patent-Traͤger als sein
Patent-Recht in Anspruch nimmt, bleibt aber immer dieselbe.