Titel: Ueber Shalder's gravitirende Drukpumpe.
Fundstelle: Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XCVI., S. 395
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XCVI. Ueber Shalder's gravitirende Drukpumpe. Aus dem Philosophical Magazine. N. 231. S. 438. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. (Im Auszuge.) Shalder's gravitirende Drukpumpe. Wir haben von dieser Patentpumpe im Polytechn. Journal, J. 1826, B. XXII. S. 278 Nachricht gegeben. Das Register of Arts and Sciences tadelt S. 151 diese Pumpe, und ihr Erfinder vertheidigt sich gegen diesen Tadel. Wir wollen aus dieser langen Vertheidigung nur so viel ausheben, als zur besseren Einsicht des Baues dieser Pumpe nothwendig ist, von welcher Herr Shalder's jezt auch eine ganz andere Abbildung, als fruͤher, mitgetheilt hat, welche wir nun hier gleichfalls nachtragen wollen. Das Register nennt diese neue Erfindung „eine der aͤltesten Pump-Vorrichtungen.“ Dagegen sagt Herr Shalder's „man findet in keinem Buche Nachricht von einer Pumpe, die zu den bisherigen hinsichtlich der Wassermenge, die sie hebt, wie 100:57 sich verhaͤlt.“ Dieß ist aber bei Shalder's Pumpe der Fall. Das Register wirft Gebrechlichkeit vor. Dagegen bemerkt Herr Shalder's, daß er zwei große solche Pumpen im J. 1826 in Gaͤrbereien verkaufte; daß jede dieser Pumpen daselbst taͤglich viele tausend Tonnen Wasser hebt; daß eine dritte in einer Brauerei taͤglich 10 bis 20 Tonnen Wassers 28 Fuß hoch hebt, und daß alle diese Pumpen noch keiner Ausbesserung beduͤrfen. Er fuͤhrt ferner Zeugnisse der Besizer seiner Pumpe uͤber die durch Anwendung derselben erwiesene Guͤte dieser Pump-Vorrichtung an. Der eine versichert, daß sein Pumpmann mit dieser Pumpe nur 3 1/2 Stunde lang pumpen darf, um ebensoviel Wasser zu gewaͤltigen, als er ehevor durch achtstuͤndiges Pumpen erhielt. Ein anderer lobt die Stille, mit welcher diese Pumpe arbeitet. Ein dritter versichert, daß er mittelst dieser Pumpe 5400 Pfund Wasser in 5 Minuten 10 Fuß hoch gehoben hat. Ein vierter bestaͤtigt seine Zufriedenheit mit derselben. Ein Gaͤrber versichert, daß in 8 Monaten die Pumpe nur eine Reparatur von 5 Schilling kostete, obgleich sie taͤglich gebraucht wurde, und doppelt so viel arbeitete als eine andere. Er nennt sie die wohlfeilste Pumpe. Ein sechster versichert, daß er die Wirkung dieser Pumpe im Verhaͤltnisse zu anderen wie 180 : 102 fand. Die Beschreibung der hier gegebenen Abbildung ist zu kurz und zu undeutlich. Wir geben sie woͤrtlich: Fig. 19 stellt eine vollstaͤndige, zehnfuͤssige Drukpumpe (Expressing Fountain) vor. A, ist die obere Klappe. B, die untere Klappe. F, die Stuͤtze. Fig. 20 ist eine solche fuͤr Brunnen und Feuersprizen. Fig. 21 ist eine gravitirende Drukpumpe mit doppelter Bewegung. (a double motion Gravitating Expressing Fountain). Fig. 22, ein geschlossener Verbinder. Fig. 23, Verbinder und Ausdruͤker. Fig. 24, Leder zum Verbinder. Fig. 25, getrennter Ausdruͤker.“ „Wenn der Leser sich erinnern will, daß bei gleichen Hoͤhen die Fluͤssigkeiten nach allen Seiten gleich druͤken, so wird er sehen, daß in Fig. 21, wo durch Gravitation nachgefuͤllt wird, die Verbinder in ihrer gehoͤrigen Lage durch den Druk nach aufwaͤrts erhalten werden, und daß in Fig. 19 und 20, wo Verduͤnnung einwirkt, die Verbinder in ihrer gehoͤrigen Lage durch den Druk nach abwaͤrts erhalten werden. Diese Erklaͤrungen werden, nach meiner Ueberzeugung, die Wirkung dieser Pumpe leicht einsehen machen.“