Titel: Eine sich selbst regulirende hydraulische Presse. Von J. M.
Fundstelle: Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XCVII., S. 396
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XCVII. Eine sich selbst regulirende hydraulische Presse. Von J. M. Aus dem Register of Arts and Journal of Patent Inventions. Nro. 28. S. 50. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. J. M., uͤber eine sich selbst regulirende hydraulische Presse. An der gewoͤhnlichen Bramah'schen Presse braucht man eben so viel Zeit, um gegen einen kleinen, wie gegen einen großen Widerstand zu pumpen; in beinahe allen Faͤllen faͤngt die Arbeit an, wenn der Widerstand im Minimum ist, und hoͤrt auf, wenn derselbe sein Maximum erreichte. Um diesem Nachtheile abzuhelfen, hat man an diesen Pressen zwei Hebel von verschiedener Staͤrke angebracht, um die Kraft zuweilen waͤhrend der Arbeit zu wechseln. Die Zeit und Muͤhe, die diese Vorrichtung kostet, macht es aber sehr zweifelhaft, ob man dadurch etwas gewinnt, und daher wird dieser Apparat auch selten angewendet. Durch die gegenwaͤrtige sich selbst regulirende hydraulische Presse wechselt die Kraft in gleichem Verhaͤltnisse mit dem Widerstande, ohne daß der Arbeiter noͤthig hat, sich darum zu kuͤmmern. a, Fig. 13 und 14 stellt die sogenannte luftleere Kammer vor, die dem ausgepumpten Recipienten einer Luftpumpe aͤhnlich ist. b, ist eine Luftpumpe mit doppeltem Stiefel; c, ein Kreuzhahn mit 4 Ausgaͤngen, der, a, mit, d, und, e, den beiden Drukpumpen verbindet, und dessen unteres Ende mit der Atmosphaͤre in Verbindung steht. d, ist im Durchschnitt einer dieser Drukpumpen. f, ist die Staͤmpelstange, die durch die Schießbuͤchse, m, arbeitet, und unten in einen dichten Staͤmpel, h, eingelassen ist, der luftdicht in der Erweiterung, d, arbeitet, g, ist eine Klappe, die sich nach aufwaͤrts oͤffnet. n, die Ausleitungsroͤhre, die zu der Presse fuͤhrt, und die hier nicht gezeichnet ist, weil sie ganz gewoͤhnlich ist. o, ist ein Rad, uͤber welches eine Kette laͤuft, die die beiden Staͤmpel verbindet: dasselbe ist mittelst einer vierekigen Nabe auf der Achse, t, wie das Rad, p, befestigt, welches den Hahn dreht, was mittelst einer Schnur geschieht, die um dieselbe laͤuft, und mittelst der Rolle, r, die frei auf, v, spielt, und an ihrem unteren Theile eine hervorstehende Schulter hat. s, ist ein Schluͤssel, der eben so vierekig auf, w, befestigt ist, unten Schultern und oben ein Gewicht hat. v, ist eine Stange an dem Hahne, c. Die Maschine spielt auf folgende Weise: Man seze, die Staͤmpel befinden sich in der in Fig. 13. angezeigten Lage; so ist die erweiterte Kammer der Drukpumpe, d, nun gegen die Kammer mit dem leeren Raume, a, offen, und die Kammer von, e, ist offen gegen die Atmosphaͤre, s, waͤhrend der untere Stiefel von, d, voll Wasser ist. Wenn man die Luft in der Kammer mit dem leeren Raume, a, mittelst der Luftpumpe, b, verduͤnnt, so wird die Luft in der Kammer, d, gleichfalls verduͤnnt, und der Staͤmpel, h, wird alsbald hinabsteigen, wenn der Druk auf denselben, den Druk auf den Staͤmpel, f, uͤbersteigt, und ein Theil des Wassers wird auf diese Weise durch die Roͤhre, n, in die Presse getrieben. Durch das Niedersteigen des Staͤmpels, h, dreht sich das Rad, o, und bringt den Staͤmpel der Kammer, e, in die Hoͤhe; zugleich wird auch das kleinere Rad, p, umhergefuͤhrt, und dreht den Hahn, r, dessen Schulter auf, s, eingreift, und fuͤhrt dieses, s, etwas hinter die senkrechte Linie, wo dann, wenn, s, in die Lage der punctirten Linie faͤllt, e, in die Kammer mit, dem leeren Raͤume und, d, fuͤr die Atmosphaͤre geoͤffnet wird. Die Luft unter dem Staͤmpel, e, wird nun verduͤnnt, und dieser steigt eben so, wie der vorige nieder. Je groͤßer das Gefaͤß, a, in Verhaͤltniß zu den Kammern, d, und, e, ist, desto besser wird die Presse sich nach dem Wechsel des Widerstandes fuͤgen.