Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 29, Jahrgang 1828, Nr. LXI., S. 227
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LXI. Miszellen. Miszellen. Nordamerikanische Patente1827. (Beschluß von S. 151.) Auf Verbesserungen an dem Kutschenweker (Coach-alarm), um die Kutscher zu weken und aufmerksam zu machen. Walter Hunt, New York, 30. Jul. An der Verfertigung hohler Holzwaaren; Elisha Briggs, Perry, Gennessec County, New York, 30. Jul. An der Art, Wasser oder andere Fluͤssigkeiten zu kuͤhlen; Wilh. Thornton, Washington City, D. C., 31. Jul. An der Maschine, die man Schreiner's Rauch: und Sicherheitsklappe (Schreiner's chimney smoke et safety valve) nennt; Jos. H. Schreiner, zu Philadelphia, Pennsylvania, 31. Jul. An der Art, Haͤuser aus Steinen Ziegelsteinen, oder Holz mit ihren Schornsteinen und aller Einrichtung und Familien in denselben von einem Orte auf den anderen zu bewegen; Sim. Brown, New York, 31. Jul. (wahrscheinlich eine Satyre auf das Patentwesen). An der Ege- und Pflughaue, oder eine neue Art Hauen von verschiedener Form an Egen und Pflug im Weizen-, Rogen-, Hafer-, Baumwolle- und Tobakbaue anzubringen etc. Isham Cheatham, Providence, Chesterfield-County, Virginia, 31. Jul. An der Maschine zum Schneiden der Kardaͤtschenzaͤhne; Joshua Lamb, Leicester, Massachusetts, 1. August. An der Fluthmuͤhle; Rob. Spedden, Talbot County, Md., 1. Aug. An der Maschine zum Zurichten, Bohren und Bearbeiten des Granites und anderer Arten von Stein; Hermon Bourne, Salem, Essex-County, Massach., 3. Aug. An der Maschine, die man den Sakschulterer nennt, Lewis Rice, Clarksboro, Gloucester County, New Jersey, 3. Aug. An der Maschine, die man den wirtschaftlichen Victualienhaͤndler (economical victualler) nennt, und die eine Verbesserung des sogenannten Peripurist ist; Benj. C. Burdett, New York, 4. Aug. An die Art, die Bettunterlagen zu spannen, unter dem Namen: improved detached screw bed sacking; John K. Simpson, Boston, Massachusetts, 10. Aug. An der Maschine, die Samen aus der Baumwolle auszulesen, die unter dem Namen Sea Island cotton cleanser bekannt ist, Jesse Reed, Marshfield, Plymouth County, Massachusetts, 10. Aug. An der Dresch-, Schwing- und Brechmaschine des Flachses; Edm. Warren, New York, 10. Aug. An der Maschine zur Entfernung der Wurzelstoͤke und anderer schwerer und fester Koͤrper; Abijah Pratt, Jackson, Washington-County, New York, 17. Aug. An der Dampfmaschine; Warren P. Wing, Greenwich Village, Hampshire County, Massachusetts, 17. Aug. An der Maschine, um Korn zu dreschen und Hanf und Flachs zu brechen; Pet. Barker, Worthington, Franklin, Ohio, 20. Aug. An dem Pfluge, den man den Rechts- und Linkspflug nennt; Georg Dofler, Fredericktown, Md., 20. Aug. An der Art, die Staͤrke des Branntweines oder Alkoholes zu bestimmen; Wilh. Cornell, Brooklyn, New York, 20. Aug. An dem Wasserrade fuͤr Saͤge- und Koͤrnmuͤhlen; Jak. Deniston, Lanier Township, Preble County, Ohio, 22. Aug. An der Art, Sopha und Bett zugleich zu verfertigen; Ich. R. Penniman, Boston, Massachusetts, 22. Aug. An der Art, Kegel umzutreiben um Huͤte zu verfertigen; Trueman F. Mayhew, Boston, Massachusetts, 22. Aug. Auf Verbesserung an Glaͤttebloͤken aus Gußeisen, Hazard Knowles z. Colchester, New London County, Conn., 24. Aug. Auf eine Fluͤssigkeit, mittelst welcher man das thierische Oehl oder Fett aus der dem Schafe abgenommenen Wolle wegschaffen kann; Joh. Goulding, z. Dedham, Massachusetts, 24. Aug. Auf eine Art, Wolle oder anderen Faserstoff auf Spinnmaschinen aufzuwinden und zu spinnen; Demselben. Auf eine Art, alle Arten von Tuͤchern zu waschen und zu reinigen. Demselben. Auf eine Art, die Schuͤzen beim Weben durchzuwerfen; Demselben. – – Waschmaschine, die er den schnellen Waͤscher nennt (aceelerating washer) Moses Caß, aus Carolina, Tompkins County, New York, 29. Aug. Auf Wasserleitungen zur Leitung des Wassers und der Gasarten unter der Erde mittelst wasserdichten Kalkes, als Bindungsmittel fuͤr Steine, Ziegel, Holz etc.; Joh. Benham, zu Bridgewater, Oneida-County, New York, 29. Aug. Auf Verbesserungen am Weberstuhle zum Weben aller Arten figurirter Zeuge; Horaz Baker, North Salem, West Chester County, New York, 30. Aug. Auf Verbesserungen beim Destilliren mittelst Aikin's verbessertem Rectificator; Joh. N. Aikin, Philadelphia, 30. Aug. Auf Bau, Verbindung und Benuͤzung der Bothe; Thom. Thorpe, City Washington, Columbia-District, 31. Aug. Auf eine Saͤge mit doppelter Schneide (two edged saw); Mos. Caß und Aaron Bull aus Carolina, Tompkins County, New York, 31. Aug. Auf eine Maschine zum Kalfatern der Schiffe, die er Pechsprize nennt (pitch syringe); Dan. Flint zu Nobleboro, Lincoln County, Maine, 31. Aug. Auf Verbesserung an der hydraulischen Hebemaschine; Dav. Corey zu New York, 31. Aug. Auf Verbesserung an der Kardaͤtschenmaschine; Joh. Tillon aus Newtown, Tairfield County, Conn. 8. Sept. Auf Verbesserung an der Maschine Dach- und Mauerziegel zu verfertigen; Esra Fisk und Benj. Hinkley, zu Fayette, Kennebeck County, Maine, 8. Sept. Auf Verbesserung am Magazin Schlagschlosse; Jak. B. Lowry, zu Mayville, Chatauga County, New York, 8. Sept. Auf eine Maschine zum Abnehmen der Haare und anderer fremdartigen Stoffe von verschiedenen Fellen, um daraus Huͤte zu bereiten; Joh. Macdonald, city New York, 11. Sept. Auf Verbesserung an der offenen einfachen Schraube, oder dem Schnekenwasserrade, das man das offene Schraubenwasserrad (open seruo water-whul) nennt; Elias Skinner zu Sandwich, Stratford County, New Hampshire, 11. Sept. Auf Verbesserung an der Gußeisenmuͤhle zum Mahlen der Rinde; Will. Torrey, zu Westbrook, Cumberland County, State of Maine, 13. Sept. Auf Verbesserung am Butterfasse; Dan. Sheldon, zu Pultney, Stueben County, New York, 13 Sept. Auf Verbesserung an der Maschine, die man das treibende Wasserruderrad (propelling water paddle whul) nennt. Joh. Jak. Giraud, zu Baltimore, Md., 18. Sept. Auf Verbesserung in der Art Leder zu gerben; Osmund Cogswell, zu Cincinnati, Ohio, 18. Sept. Auf Verbesserung an der Harke, die man Klauenharke (prong hoe) nennt; Jos. Willson, zu Marlborough, New Hampshire, 20. Sept. Auf Verbesserung an Paul Hawe's Maschine zur Verfertigung der Schindeln. Georg A. Hoard zu Antwerpen, Jefferson County, New York, 20. Sept. Auf Verbesserung an der Schwingmuͤhle. Enoch Walker, zu Springville, Four Corners, Susquehanna County, Pennsylvania, 20. Sept. Auf Verbesserung an der Maschine zum Schindelschneiden; Georg W. Dana, zu Lowville, Lewis County, New York, 20. Sept. Auf eine vegetabilische Composition zur Vorbeugung und Heilung des Scorbutes und Bereitung verschiedener Bruͤhen; Jak. N. Armour, zu Fredericktown, Frederick County, Md., 28. Sept. Auf Verbesserungen an Isr. Johnson's, d. juͤng., Patentsaͤgemuͤhle; Anson B. Graham, zu Lee, Berkshire County, Massachusetts, 28. Sept. Auf eine an der Waschmaschine; Franklin Kellsey, zu Middletown, Conn. 28. Sept. Auf eine an der Vorrichtung zum Einsezen der Saͤgezaͤhne, oder der sogenannten Federsaͤge (spring saw set); Joh. Boggs, zu Philadelphia, 4. Oct. Auf Verbesserungen an der Drukerpresse Sam. Couillard, zu Boston, 5. Oct. Auf eine Verbesserung an der Maschine, die man den Kraftgewinnhebel nennt; Ed. G. Fitch zu Blakely, Baldwin County, Alabama, 5. Oct. Auf eine Verbesserung an der Dreschmaschine; Ebenezer B. Pike zu Litchfield, Maine, 5. Oct. Auf Verbesserungen in der Art Knoͤpfe aus gepreßtem Glase fuͤr Moͤbeln etc. auf ein Mahl zu machen. Joh. Robinson zu Pittsburg, Pennsylvania 6. Oct. Auf Verbesserungen im Baue eines biegsamen Zahnstokes und in dem Gebrauche desselben, sowohl bei Schiffs- als anderen Wagen auf den Schiffsbau-Eisenbahnen und anderen Eisenbahnen; Jesse Wood und Paul A. Sabbator zu New York, 6. Oct. Auf Verbesserungen in der Hydraulik; Jak. Roup, in Keschawa County, Virginia, 6. Oct. Auf Verbesserungen an dem Schlitten- und Kutterschuh; Edw. Trask, Sangerfield, Oneida County, New York, 6. Oct. Auf Verbesserungen an Dearbone's Patent-Magazinwage, um alle Arten von Waaren, sowohl schwere als leichte, zu waͤgen; diese Wage soll Blaisdel's verbesserte Avoirdupois Wage (Blaisdel's improved avoir du pois balance) heißen; Sam. Blaisdel, zu Lancaster, Tairfield County, Ohio, 10. Oct. Auf Verbesserungen an der Maschine um Loͤcher und Zapfen aus Holz zu schneiden; Joh. M'Clintik zu Chambersburg, Pennsylvania, 8. Oct. Auf Verbesserungen an der Maschine Pflasterdrehebaͤnke (plastering laths) zu verfertigen; Thom. Wright und Abrah. P. Howell, zu Cincinnati, Ohio, 9. Oct. Auf Verbesserungen an der sogenannten Schraubenwiege, um Schiffe von jeder Groͤße und Schwere ganz aus dem Wasser zu heben, damit sie ausgebessert werden koͤnnen; Karl Miner, zu Lyme, Conn. 12. Oct. Auf Verbesserungen an dem Hebelschlosse auf sogenannten Detonationsflinten; Joh. Ambler, d. juͤng., zu South-New-Berlin, Chenango County, New York, 16. Oct. Auf Verbesserungen bei Verfertigung und Anwendung der Model mit einem Kerne, um Glas in verschiedene gebraͤuchliche Formen zu druͤken; diese Model sind unter dem Namen Dummer's Dekelplatte (Dummers scallop or cover-plate) bekannt; Phineas C. Dummer, zu Jersey City, New Jersey, 16. Oct. Auf Verbesserungen in Verfertigung des Glases durch Verbindung mehrerer Model mit mechanischer Kraft; Georg Dummer, Phineas C. Dummer, und Jak. Maxwell, zu Jersey City, New Jersey, 16. Oct. Auf Verbesserungen an dem senkrechten Eimerrade oder Schwimmrade zum Treiben der Bothe; Stacy Costill, zu Philadelphia, 17. Oct. Auf Verbesserungen an der Spulenroͤhre zum Baumwollenspinnen; Benj. Hutchinson, zu Philadelphia, 18. Oct. Auf Verbesserungen im Treiben der Maschine durch Gewichte; Cain Broyles, zu Tellico, Munro County, Tennessee, 19. Oct. Auf Verbesserungen an dem sogenannten Treibhammer (Trip-hammer), der mit dem Fuße getrieben wird; Ebenez. Pierce und Jos. Hathawag, zu Pultney, Steuben County, New York, 19. Oct. Auf Verbesserungen an der Art Faͤsser oder Schiffe (? vessels) nieder zu lassen; Joh. Crowninshield, zu Salem, Massachusetts, 19. Oct. Auf Verbesserungen in der Art Lettern zu gießen, mittelst des mechanischen Letterngießers; Steph. Sturdevant und Edw. Starr; zu Boston, 23. Oct. Auf Verbesserungen an der wasserdichten Steifung der Huͤte, die unter dem Namen: Hempstead's verbesserte Steifung um Huͤte wasserdicht zu machen (Hempsteads improved stiffening, to water-proof et stiffen hats), bekannt ist, indem sein fruͤheres Patent auf diesen Gegenstand, dd. 25. Mai 1827, wegen mangelhafter Patent-Erklaͤrung, aufgehoben wurde. Steph. Hempstead, der jung., zu St. Charles County, Missouri, 26. Oct. Auf Verbesserungen an der Maschine zum Korkschneiden; Georg Rawlings, zu Philadelphia, 30. Oct. Auf Verbesserungen in der Anwendung der Hize, die aus Oefen und des Dampfes, der aus Dampfmaschinen mit hohem Druke entweicht, um dabei grobes Salz aus Salzwasser zu sieden; Alexand. Brown, zu Salina, New York, 30. Oct. Auf Verbesserungen in Verfertigung staͤhlerner Cylinder, oder wie man sie gewoͤhnlich nennt, Muͤhlen, (Mills), um mittelst derselben Figuren oder Dessins auf kupferne Walzen zum Calicodruke einzudruken: die Figuren werden mittelst Saͤuren in den Stahl geaͤzt; Dav. H. Mason und Matth. W. Baldwin zu Philadelphia, 30. Oct. Auf Verbesserungen im Destilliren; Wilh. J. Cocke, in Surrey County, Virginia, 30. Oct. Auf Verbesserungen an der Hobel-Maschine; Jos. Reihm, zu Savaye Factory, Maryland, 1. Nov. Auf Verbesserungen bei Verfertigung der Stokuhren; Harrison G. Dyar, zu New York, 6. Nov. Auf Verbesserungen bei Verfertigung der Naben (? Hubs) fuͤr Wagenraͤder aus Gußeisen oder aus anderem Metalle; Benj. Lyman, zu Manchester, Conn., 6. Nov. Auf Verbesserungen in dem Verfahren Reis, Kaffee und andere Koͤrner zu reinigen und zu puzen. Eliseha Wilder zu Jersey City, New Jersey, 6. Nov. Auf Verbesserungen in der Art Maschinen zu verfertigen, die zum Abnehmen der Haare von Fellen fuͤr Hutmacher dienen, und die man gewundene Pelzscheren (cant twist blades fur cutter) nennt; Karl C. K. Beach, zu Portland, Cumberland County, Maine, 10. Nov. Auf Verbesserungen an dem Schlosse der sogenannten Detonationsflinten mit Magazin; Jos. Shattuck, zu Jefferson County, Ohio, 10. Nov. Auf Verbesserungen in der Art, Moccassine wasserdicht zu machen; Joh. Syms, zu New York, 10. Nov. Auf Verbesserungen in der Art, wie man das Wasser auf Wasserraͤder fallen laͤßt; von Mich. Hildebrand, im M'Minn County, Tennessee, 10. Nov. Auf Verbesserungen in der Art Wasser oder Fluͤssigkeiten, vorzuͤglich Wasser, zuruͤkzuhalten und los zu lassen; Bradford Seymour, in Westmoreland, Oneida County, New York, 10. Nov. Auf Verbesserungen in der Art, an dem musikalischen Instrumente, genannt Kenthorn (kent buyle), welches er harmonisches Taschenhorn nennt; Rich. Willis, West-Point, Orange County, New York, 10. Nov. Auf Verbesserungen an der Maschine zur Verfertigung von Schindeln; Oliver Wheeler, Monroe County, New York, 10. Nov. Auf Verbesserungen an der Methode, alle Arten von Marmor fuͤr die Vorderseite der Gebaͤude nachzuahmen, und harte Waͤnde zu verschoͤnern und zu poliren; Benj. Trembley, New York, 13. Nov. (Aus dem London Journal of Arts Juny 1828. Franklin Journal Januar 1828. S. 62. Februar S. 137 und Maͤrz S. 310.) Die staͤrkste Dampfmaschine in England ist jene, die Herr Watt an dem Hawkesbury Kohlenverke bei Coventry errichtete. Der Cylinder hat 58 Zoll im Durchmesser. Der Staͤmpel durchlaͤuft bei jedem Zuge 8 Fuß, und schlaͤgt zwoͤlf Mahl in Einer Minute. Die Pumpe hat 14 Zoll im Durchmesser und hebt das Wasser 65 Faden hoch. Mech. Mag. Nr. 252. S. 336. Werth eines der groͤßeren englischen Dampfbothe. Eines der groͤßten schottischen Dampfbothe, die Queen of Scotland, soll von der franzoͤsischen Regierung um 45,000 Pf. Sterl. gekauft worden seyn; der Globe widerspricht indessen dieser Angabe der Sun. (Galignani.) Neue Kunststraße. Bekanntlich hat ein Englaͤnder vorgeschlagen, statt alles Straßenbaues, in Entfernungen von 20 Fuß zu 20 Fuß drei starke eichene Pfosten von 2 Fuß Hoͤhe so einzuschlagen, daß sie eine Breite von 10 Fuß bilden, auf diesen oben zwei eiserne Walzen, jede von 5 Fuß anzubringen, und zu beiden Seiten ein Gelaͤnder aufzustellen. Auf diesen Walzen sollen nun 40 Fuß lange und 4 Fuß breite Bothe fortrollen, indem sie von Pferden an der Seite gezogen werden. Der Recueil industriel, Mai 1828, S. 217 erklaͤrt diesen Straßenbau fuͤr den wohlfeilsten und zwekmaͤßigsten, den es geben kann. Englische Eilwagen aus dem festen Lande von Europa verbannt. Einige unternehmende englische Kutschenmeister wollten zwischen Calais und Paris die englische Eilwagen-Expedition einfuͤhren, und diese Streke, an der jezt mit den schlechten franzoͤsischen Diligencen 38 bis 40 Stunden vertroͤdelt, in 24 Stunden den Reisenden zuruͤklegen lassen, was nur 7 englische Meilen auf Eine Stunde gibt, waͤhrend in England die Kutschenmeister, die das Felleisen auf ihren Eilwagen fuͤhren duͤrfen, (welche oft 16 Passagiers haben), 8 englische Meilen in Einer Stunde, d.h., eine deutsche Post in Einer Stunde, allen Aufenthalt mit eingerechnet, fahren muͤssen, wenn sie nicht Strafe an die Regierung zahlen sollen. „Die absurden, einfaͤltigen, abgeschmakten Beschraͤnkungen der franzoͤsischen Regierung So stehts im Globe und in dem zu Paris gedrukten Galignani Messenger N. 4086, Spalte 7 wieder gedrukt. Es ist heute zu Tage bei den Journalisten Sitte, alle Vergehen gegen den gesunden Menschenverstand auf die Regierungen zu waͤlzen, die doch eigentlich nur von dem Throne selbst ausgehen soll, und dadurch das Ansehen der Regenten zu untergraben, waͤhrend es eigentlich nur die (in constitutionellen Staaten verantwortlichen) Minister, und die Helfers-Helfer der Minister es sind, die den Willen der Koͤnige fuͤr das Beste ihres Volkes schlecht ausfuͤhren. Die Regierung, d.h. der Koͤnig, ist nur vor Gott verantwortlich: er kann durch seine Minister getauscht werden, aber er kann sich selbst nicht tauschen. Es ist gewiß kein Koͤnig und kein Kaiser auf dem festen Lande von Europa, der, wenn er weiß, daß der Koͤnig von England, seit sein treuer Diener Palmer ihm die Augen oͤffnete uͤber das Unwesen des Postwesens, von seinen Unterthanen, die ihm dafuͤr jaͤhrlich 20 Millionen Postertrag rein bezahlen, daß sie ihm postmaͤßig dienen duͤrfen, so bedient wird, daß er, außer diesem reinen Gewinne von 20 Millionen Gulden den groͤßten Theil des Postpersonales erspart, und seine Befehle und die Wuͤnsche seiner Unterthanen mit der Schnelligkeit von Einer Stunde auf zwei deutsche Meilen hin und her im ganzen Reiche gelangen lassen kann; es ist gewiß kein Koͤnig und kein Kaiser, der, wenn er dieses weiß, nicht dieselbe Einrichtung in seinem Lande treffen wird, die sein erlauchter Bruder in England bereits vor Jahren getroffen hat. Aber welcher Koͤnig weiß dieß? Wie viele Minister wissen es? Wie viele General-Postdirectoren wissen es? Und wie viele von den lezteren, wenn sie es wissen, besaßen Ehrlichkeit genug, die Haͤlfte ihres Departements und ihres Einkommens dem Throne zu Fuͤßen zu legen, und dem Volke eine Taxe zu ersparen, bei welcher die Staatskasse selbst verarmt: denn bekanntlich verlieren fast alle Staaten auf dem festen Lande durch ihre Posten. Die englische Posteinrichtung (Palmer's unsterbliches Werk) ist in ein paar Zeilen diese: der Koͤnig von England laͤßt jeden seiner Unterthanen zu jeder Stunde des Tages und der Nacht nach allen Oertern seines Koͤnigreiches fuͤhren, und Leute und Waaren aufnehmen, so viel er will, die Pferde wechseln wo und so oft er will; dafuͤr muß aber dieser fahrende Unterthan dem Koͤnige fuͤr jede Meile, die er faͤhrt, eine gewisse Summe bezahlen in die Staatskasse. Durch diese Erlaubniß hat jeder Ort in England wenigstens Einen, mancher 20 und mehr Kutschenmeister (Coach Masters.) Der Koͤnig von England sagt ferner zu den Kutschenmeistern: welcher von euch nimmt mir meine Briefe und Pakete um den wohlfeilsten Preis mit (denn die Briefpost ist in England ein Regale, wie sie es in jedem Lande seyn muß); wer von Euch am wohlfeilsten meine Briefe mitnimmt, damit am schnellsten faͤhrt (wenigstens 8 engl. Meilen in Einer Stunde) dem gebe ich meine Felleisen mit, und noch einen Mann in meinem Dienstroke dazu, als Bedekung: dafuͤr muß aber der, der am wohlfeilsten und am schnellsten faͤhrt, mir eine Caution von so viel Tausend, (die ich ihm verzinse) leisten, daß er wirklich so schnell fahrt, und alles richtig abgibt. Das ist das ganze englische Postgeheimniß, das dem Koͤnige von England einen Netto-Ertrag von 20 Millionen gibt, und bei welchem Taufende seiner Unterthanen vielleicht noch 3 Mahl so viel gewinnen, als er, weil jeder fahren kann, wie er will. Uebrigens unterhaͤlt die englische Regierung fuͤr ihren Staatsdienst zur Befoͤrderung der Couriere und Depeschen noch eigene Postmeister, wie bei uns jeder Staat. Diese Postmeister haben das Recht, jeden anderen Reisenden, der sich ihrer Pferde bedienen will, zu befoͤrdern; sie haben aber nicht das Recht, einen ihrer Mitbuͤrger zu hindern, daß er vor ihrem Hause, wenn er will, seine Pferde wechselt, um schneller weiter zu kommen, und diese Pferde nicht bei ihnen nimmt; wie dieß bei uns der Fall ist. Wir thun uns jezt in Deutschland so viel auf unsere Eilwagen zu gut. Wir sollten sie Schnekenwagen nennen, so lange sie nicht schneller fahren, und jeder gute Fußgeher ihnen gleich gehen kann. Der Mensch kann 5 Tage hinter einander taͤglich 50 englische Meilen (d.i. 25 deutsche Poststunden), mit Anstrengung 10 Poststunden in 2 Stunden 12 Minuten gehen: daruͤber haben wir urkundliche, in Gegenwart von Tausenden abgelegte Beweise. Wie kann man einen Wagen, der zu 18 Poststunden 7 bis 8 Stunden Zeit braucht, einen Eiswagen nennen, da 18 Stunden wenigstens in 4 1/4 Stunde gefahren werden muͤßten, um nur die Normal-Landkutschen-Geschwindigkeit in England zu haben? A. d. Ueb. in Hinsicht auf Breite der Raͤder, der Schwere, der Befrachtung etc. hindern diese wohlthaͤtige Unternehmung. Man fuͤrchtet das Umwerfen durch das Schnellfahren, und nirgendwo wird mehr umgeworfen, als auf den Schneken-Diligencen in Frankreich.“ Beweis der Vortheile des englischen freien Postsystemes. Von Paddington, einem kleinen Staͤdtchen, 10 engl. Meilen von London, (wo mehrere Banquiers ihre Landhaͤuser haben) fahren taͤglich 48 Eilwagen nach der Londoner Bank, und jeder fahrt 4 Mahl des Tages. Man bezahlt fuͤr die engl. Meile 3 Pence 9 kr. – (also 1 fl. 30 kr.) Diese 48 Paddingtoner-Eilwagen fahren also taͤglich 1,920 engl. Meilen, und bezahlen dafuͤr dem Staate an gesezlichem Weggelde jaͤhrlich 8,760 (105,120 fl.) Da aͤußerst schnell gefahren wird, (die 10 Meilen, in 1 Stunde), so kann dasselbe Gespann nur ein Mahl des Tages laufen, und die 48 Wagen, wovon jeder taͤglich vier Mahl faͤhrt, brauchen taͤglich 192 Pferde. Wenn die Kutschen jedes Mahl voll sind (also 5,576 Personen fahren), so betraͤgt die Summe, die die Kutscher gewinnen, taͤglich 300 Guineen (3600 fl.) – So geht's, wenn die Postrechte frei sind, und jeder postmaͤßig, d.h. mit unterlegten Pferden, fahren kann, wenn er es gut findet: das Publicum gewinnt, und der Staat gewinnt noch mehr. (Globe. Galignani Mess. 4130) Einen neuen Beweis, wie sehr der Staat verliert, wenn er Posten selbst verwaltet, liefern die 4 Pakketboͤthe, die die Regierung seit einigen Jahren auf ihre Kosten zwischen Leeds und Dublin haͤlt. Sie verliert jaͤhrlich an 100,000 fl. daran. Private boten ihr eben soviel Gewinn an, als sie Schaden hat, wenn sie ihnen das Ueberfahrtsrecht ertheilen will. (Ebend. 4137.) Hrn. Hood's Verbesserung an Schiffspumpen. Hr. Wilh. Thompson Hood, Lieutenant in der k. Flotte, ließ sich bekanntlich am 26. Mai 1827 ein Patent auf verbesserte Schiffspumpen geben, wovon wir im polytechn. Journ. Nachricht ertheilten. Das Repertory of Patent-Inventions bemerkt im Juliushefte l. J., S. 56: daß diese Vorrichtung nichts taugt; daß der Koffer, der hier vorgeschlagen wird, vergebens vielen Raum wegnimmt; daß derselbe, auf die Art gebaut, wie hier vorgeschlagen wurde, nur mit der groͤßten Muͤhe wasserdicht erhalten werden kann wegen des großen Drukes von innen, der dann entstehen muß, wann die Staͤmpel niedergedrukt werden; eines Drukes, der einer Kraft von mehr als 37 Tonnen gleich kommt, und den Koffer zersprengen wird, wann das Wasser nur 15 Fuß uͤber die Hoͤhe seines Standes gehoben wird. Jeder Vortheil, der durch diesen muͤheseligen und ungeschikten Apparat erhalten werden kann, laͤßt sich, sagt das Repertory, weit leichter und mit viel weniger Gefahr durch Lahire's Doppeldrukpumpe erhalten (die in allen neueren Elementarwerken uͤber Hydraulik beschrieben ist) und die ihrer Einfachheit wegen, so wie wegen der Leichtigkeit, mit welcher sie im Nothfalle ausgebessert werden kann, uns vorzuͤglich fuͤr Schiffe berechnet zu seyn scheint. Hrn. Clint's Ballancemast. Hr. Clint erhielt von der Society for the Encouragement of Arts die große silberne Medaille. Im Mech. Mag. N. 254, 28. Jun., wird nun erwiesen, daß nicht Hr. Clint, sondern die HHrn. Hart zu Glasgow die Erfinder desselben sind. Wohlthat des Leuchtthurmes zu Belfast. Wir haben den Wunderbau dieser Leuchte auf einem uͤberflutheten Felsen im Meere im polyt. Journ. B. XVI. S. 422. beschrieben. Er hat Ende Mai's das Leben von 70 Menschen gerettet, die, da das Dampfboth, Clydesdale, um Mitternacht brennend wurde, durch muthvolles Steuern des Steuermannes, der bereits durch die Flammen von dem uͤbrigen Theile des Schiffes abgeschnitten war, gluͤklich auf diesem erleuchteten Fels geborgen wurden. Glasgow Herald. (Galignani.) Ueber Hrn. Bunten's Barometer erstattete Hr. Arago in der Sizung der Akademie am 14. April einen sehr vortheilhaften Bericht, in welchem er endlich gestand, daß Gay-Lussac's beruͤhmtes Barometer durchaus nicht tragbar ist. Wenn Hr. Arago mit Bunten's Barometer in der Hand auf einem Polaken reiten, oder dasselbe neben sich hin auf eine Britschka legen muͤßte, so wuͤrde er vielleicht von Bunten's Barometer sagen, daß es nicht fahrbar und nicht reitbar ist. Das Barometer, welches Dr. Schultes in des sel. Gehlen Journal fuͤr Chemie beschrieben und abgebildet hat, ist aber, wie wir aus 20jaͤhriger Erfahrung versichern koͤnnen, reitbar und fahrbar und tragbar. Es ist das einfachste und genaueste und wohlfeilste Barometer, das man haben kann. Ritchie's Luftpumpe ohne Klappen, die im Edinburgh Philos. Journ. (polytechn. Journ. B. XXI. S. 492.) beschrieben ist, hat Hr. Evans dahin abgeaͤndert, daß er den Staͤmpel und den Stiefel horizontal laufen laͤßt. Dergleichen horizontale Luftpumpen, aber mit Klappen, haben wir bei uns schon seit laͤngerer Zeit. Wer sie nicht kennt, mag sie in Mech. Mag. N. 249. S. 280 nachsehen. Poliren der Metallspiegel. Das Mech. Mag. empfiehlt am a. O. fuͤr den feinsten Glanz an Metallspiegeln, nach Hrn. Edwards Kolkothar-Vitrioli,Kolkothar-Vitrioli ist der leicht an der Luft zerfallende braunrothe Ruͤkstand von der Destillation der rauchenden Schwefelsaͤure aus gemeinem Eisenvitriole. A. d. R. nicht sogenanntes Putty, das dem Metalle nur einen weißen Glanz, einen Silberglanz gibt, nicht aber den reinen, schwarzen Glanz. Um zu sehen, ob das Kolkothar gut ist, nimmt man etwas davon in den Mund; wenn es sich aufloͤst, ist es gut; wenn es aber zwischen den Zaͤhnen knirscht, taugt es nicht. Gutes Kolkothar ist tief roth oder dunkel purpurroth, und fuͤhlt sich weich und fett zwischen den Fingern an. Ferrara's Klingen. Andreas Ferrara, im schottischen Hochlande, verfertigte in fruͤheren Zeiten die besten Saͤbelklingen in England, die man von der Spize bis an den Griff zuruͤkbiegen konnte. Er haͤrtete alle selbst, und um nicht zu fehlen, und die Gluͤhfarbe gehoͤrig beobachten zu koͤnnen, arbeitete er selbst am. Tage im Keller. (Parkes im Mech. Mag. a. a. O.) Ueber Zuͤndhoͤlzchen und Feuerzeuge. Da man auch in Frankreich unsere bequeme deutsche Methode, mittelst Feuerschwammes sich Feuer zu machen, noch viel zu wenig kennt, und sich hierzu der Zuͤndhoͤlzchen mit chemischen Compositionen bedient, so verlangte der Polizei-Praͤfect der Stadt Paris von dem Gesundheitsrathe Bericht uͤber dieselben, in wiefern ihre Verfertigung in der Stadt geduldet werden kann. Diesen Bericht erstattete Herr Barruel, und er findet sich im Recueil industriel, Mai 1828. S. 113. Es werden in diesem Berichte aufgefuͤhrt, 1) die Phosphor-Feuerzeuge (briquets phosphoriques), die die aͤltesten sind, aber leicht Feuchtigkeit anziehen, und kaum uͤber 14 Tage dauern. Man bereitet sie, indem man etwas Phosphor in kleine Flaͤschchen bringt, die in ein Sandbad gestellt sind, und wenn der Phosphor geschmolzen ist, mehrere Mahle rothgluͤhende eiserne Staͤbchen in denselben eintaucht, wodurch ein Theil des Phosphors oxidirt wird, und dann die Eigenschaft erhaͤlt, sich an der Luft zu entzuͤnden. Wenn man von diesem Feuerzeuge Gebrauch machen will, oͤffnet man das Flaschchen, stekt ein gewoͤhnliches Schwefelhoͤlzchen in dasselbe, um etwas Phosphoroxyd auf demselben zu fassen, das sich dann entzuͤndet, wie man es herauszieht; 2) die Mastix-Feuerzeuge (mastic inflammable); eine Erfindung des Baron Cagniard Delatour. Es ist auch hier Phosphor das Haupt-Ingrediens; man weiß aber nicht, wie er bereitet wird. Diese Feuerzeuge sind vortrefflich, dauern bis auf das lezte Staͤubchen, sind aber auch theuer. Man verkauft sie rue des Poulies. Man hat versucht sie nachzumachen, und Phosphor mit Bittererde und anderen Erden zu mengen: allein Cagniard's Composition wurde nie erreicht; 3) die Phosphor-Feuerzeuge in Blei und Kork, die auf den Straßen zu Paris verkauft werden, und in welchen man das Schweselhoͤlzchen etwas reiben muß, ehe es sich entzuͤndet. – Die Verfertigung derselben ist mit keiner Gefahr verbunden; 4) die oxygenirten Zuͤndhoͤlzchen (briguets oxygénes). Die Bereitung der Composition zu denselben (der Mischung aus chlorsaurem Kali und Schwefel, die bereits so vielen Menschen das Leben kostete) soll unter keiner Bedingung in irgend einer Stadt erlaubt seyn, sondern immer nur an abgelegenen Orten und selbst da immer mit Gummiwasser und mit aller moͤglichen Vorsicht geschehen. Wenn diese Composition aber bereits mit Gummiwaffer zu einem Teige gemengt ist, so kann das Eintauchen der Schwefelhoͤlzchen in diese Masse ohne allen Nachtheil mitten in Paris erlaubt werden, und jedes Kind kann diese Arbeit ohne Gefahr verrichten; 5) die Knall-Zuͤndhoͤlzchen (allumettes détonates ou fulminantes), die entweder gewoͤhnliche oder oxygenirte Echwefelhoͤlzchen sind, in welchen man ungefaͤhr am ersten Drittel der Laͤnge, von dem Ende an gerechnet, mit welchem sie angezuͤndet werden, mittelst eines Zaͤngelchens ein kleines Loch macht, in das man ein Staͤubchen Knallsilber oder Queksilber legt, welches mit dem aus dem Loche aufstehenden Holzsplitter, der darauf geleimt wird, bedekt wird. Das Knallsilber verknallt, wenn das Holz bis dahin anbrennt. Die Verfertigung dieser Schrek- und Wekhoͤlzchen ist mit keiner besonderen Gefahr verbunden, und kann auch mitten in der Stadt geschehen; ein Quentchen Knallsilber reicht zu mehreren Hunderten solcher Hoͤlzchen zu. Es waͤre indessen sehr zu wuͤnschen, daß man die Einfaͤltigkeit aufgeben moͤchte, weibliche Dienstboten mit diesen Hoͤlzchen zu schreken. Copal-Firniß. Copal loͤst sich bekanntlich sehr langsam in Weingeist auf. Die Aufloͤsung desselben in, dieser Fluͤssigkeit laͤßt sich, nach einer Angabe im Mechanics' Magazine, N. 250. 31. Mai, S. 305 sehr beschleunigen, wenn man vorher 2 Loth Kampfer in Einem Quart Weingeist aufloͤst, und den Copal dann (16 Loth auf Ein Quart) in diese Kampfer-Aufloͤsung schuͤttet, und dieselbe in ein maͤßig warmes Sandbad sezt. (Der Kampfer wurde schon fruͤher als Mittel zur Loͤsung des Copals in Weingeist von den deutschen Chemikern empfohlen.) Analyse des chemischen Firnisses. Herr Macaire Princep hat in den Mém. d. l. Soc. d. Phys. etc. de Genevé; III. 2. P. p. 131 den chinesischen Firniß analisirt und gefunden, daß er aus Benzoesaͤure, einem Harze und einem wesentlichen Oehle besteht. Dem gluͤklichen Verhaͤltnisse dieser Bestandtheile verdankt dieser Firniß seine Vorzuͤge, Bulletin d. Soc. techn. S. 326. Ueberzug auf Canavaß, um denselben wasserdicht zu machen. Ein alter Soldat empfiehlt im Mech. Mag. N. 249. S. 285 folgende Composition: Man menge in einem Gefaͤße, das so viel Blut fassen kann, als ein abgestochenes Schaf gibt, mit dieser Menge Blutes ein halb Pfund fein gepuͤlverten Kalk, ruͤhre den Kalk damit wohl um, und reibe diese Mischung mit einem Luͤmpchen fest in den Canavaß ein, den man zu diesem Ende ausspannen muß. Nachdem derselbe vollkommen troken geworden ist, uͤberstreicht man ihn mit Lampenschwarz und Oehl, und er wird dann wie Leder unter der Buͤrste glaͤnzend werden. Jedes andere Blut, als Schafblut, das hier nur um nicht in der Menge zu fehlen, angegeben wurde, dient eben so gut. Alle Soldaten, die im lezten Feldzuge am Vorgebirge der guten Hoffnung dienten, kennen und loben diese Ledermacherei. Fabriken-Gesundheits-Polizei. Es gibt nur zu viele gelehrte Herren, die in der Einfuͤhrung der Maschinen in dem Fabrikwesen das hoͤchste Ungluͤk der Menschheit finden. Diese hoch- und tiefgelehrten Herren wissen nicht, (so wie in der Regel ein Gelehrter selten von dem weiß, was fuͤr das Leben brauchbar ist, und in dem Verhaͤltnisse sogar weniger als nichts weiß, als er in Universitaͤtsweisheit hochgelehrt ist) wissen nicht, daß, obschon diese Maschinen jezt Millionen von Haͤnden ersparen, die ehevor am Spinnrade, am Weberstuhle etc. verkruͤppelten und zu Siechlingen wurden, die sich und dem Staate zur Last fielen, jezt, bei all dieser Ersparung an menschlichem Elende und an Entartung der Menschenrasse noch Menschenopfer genug auf dem Mammon's-Altare der Industrie fallen. Man wirft den Englaͤndern Hartherzigkeit, Grausamkeit in Behandlung ihrer Fabrikarbeiter vor; wir sind weit entfernt, sie von diesem Vorwurfe reinigen zu wollen, wollen aber diejenigen, die ihnen denselben machen, etwas unsanft darin erinnern, daß sie denselben selbst verdienen. Derselbe Englaͤnder, der schwarze Menschen in Africa von dem Sclavenjoche befreit, schlaͤgt auf dem festen Lande, und selbst auf seiner eigenen Insel, den weißen Menschen in ein weit schmaͤhlicheres Sclavenjoch; er verbietet den Negerhandel, und hat seit 50 Jahren mehr denn zehn Mahl das Stuͤk weißen Menschen um 300 fl. auf dem Festlands gekauft und aufs Schlachtfeld gefuͤhrt. Er hat Verkaͤufer genug gefunden, und wer verkauft, was er nie und nimmer verkaufen sollte, darf demjenigen keinen Vorwurf machen, der das von ihm kaufte, was er nie und nimmer haͤtte kaufen sollen. Indessen muß man es dem englischen Parliamente zu ewigem Danke nachsagen, daß es die erste Behoͤrde war in Europa, die seinen Fabrikanten verboth („den 22. Jun. 1825“) Kinder in Fabriken vor dem 16. Jahre zur Arbeit aufzunehmen, und laͤnger als 12 Stunden arbeiten zu lassen, indem sonst die Jugend, also die kuͤnftige Generation, physisch zu Grunde gehen muß. Daß unsere Fabriken auf dem festen Lande, namentlich in Elsaß, (wir koͤnnen hinzufuͤgen in der Schweiz und in Sachsen) mit ihren Fabrikarbeitern nicht besser umgehen, als die Englaͤnder vor dem J. 1825 mit den ihrigen umgehen durften; daß es Fabriken und vorzuͤglich Baumwollenspinnereien gibt, wo der Inhaber 17 Stunden des Tages lang arbeiten, und waͤhrend dieser Zeit den Arbeitern kaum eine halbe Stunde zum Fruͤhstuͤke und eine Stunde zum Mittagmahle Ruhe laͤßt, daß diese Arbeiter oft anderthalb und zwei Stunden von der Fabrik entfernt wohnen, und schlecht gekleidet wie sie sind, zu jeder Jahreszeit, bei jeder Witterung, jeden Wochentag um 3 bis 4 Uhr Morgens aufstehen muͤssen, um Punct 5 Uhr in der Fabrik einzutreffen, und vor 9 bis 11 Uhr nicht wieder nach Hause kommen, also kaum 4–5 Stunden ruhen koͤnnen; daß unter diesen Arbeitern Kinder von 7 Jahren sind, die bei solcher Behandlung nothwendig an Leib und Seele verkruͤppeln muͤssen; dieß hat ein Ehrenmann, Herr J. J. Bourcart im Bulletin de l. Société industrielle de Mulhausen N. 5. S. 328 u. f. erwiesen, und daher sehr weise vorgeschlagen: „ein Gesez zu erbitten, das, wie jenes in England seit 1825, die Fabrikarbeit auf 12 Stunden des Tages beschrankt, und kein Kind vor 9 Jahren zur Fabrikarbeit aufzunehmen erlaubt.“ Allein, so wie die einfachste Sache von der Welt zum Wirrwarre und die wohlthaͤtigste Absicht zur Quelle von Unheil wird, sobald ein Jurist und noch mehr ein Staatswirthschaftler-Philosoph daruͤber kommt, so machte auch hier ein Jurist den Einwurf: daß der Mensch das Recht hat, sich seiner Kraͤfte zu bedienen, und selbst dieselben zu mißbrauchen, unbeschadet eines Dritten; daß also der Fabrikarbeiter sich zu Grunde richten kann, wenn er es fuͤr zutraͤglich findet; daß die Bestimmung des Alters der Kinder ein Eingriff in die vaͤterlichen Rechte ist. Um diesen Jammer elender Juristerei zu vollenden, bemerkten Staatswirthschaftler, daß ein solches Gesez sich nicht mit Gewerbsfreiheit vertrage. Wer wird hier nicht lieber sich der sogenannten Ungewißheit eines tuͤrkischen Despotismus unterwerfen, nach welchem der Bauer wie der Bascha mit Stokstreichen gezuͤchtiget wird, und dieß von Korans wegen,“ sobald er seinem Esel mehr aufbuͤrdet, als er ertragen kann, als daß er der Juris-Prudenz solcher Juristen und der Philanthropie solcher Staatswirthschaftler unterthan seyn wollte? Wenn auch Herr Dunoyer in seinem Werke De l'industrie et de la morale sagt: „Ehrgeiz bearbeitet die Gesellschaft nicht mehr; Titel, Baͤnder, Anstellungen verlieren taͤglich mehr in der oͤffentlichen Meinung; dafuͤr gewinnen nuͤzliche Kuͤnste, Arbeitsamkeit an Ansehen, und so wie die Gesellschaft sich mehr an Arbeitsamkeit gewoͤhnt, wird sie an Sittlichkeit gewinnen; „so zweifeln wir doch sehr, daß Gewinnsucht und Eigennuz, die Aufmerksamkeit eben so befoͤrdert zu sehen wuͤnschen, wie die Liebe zur Sittlichkeit, jene nicht fruͤher mißbrauchen, als diese sie benuͤzen kann. Es sind hier mehr als irgendwo Geseze und strenge Geseze noͤthig, „wenn“ wie Herr Bourcard sehr wahr sagt (S. 327) „Frankreich, das Maͤnner, Vertheidiger seines Bodens braucht, nicht in wenigen Jahren nur elende Kruͤppel (des misérables), entartete Schwaͤchlinge und Siechlinge haben soll, die die Große des Ruhmes ihres Vaterlandes nicht mehr zu stuͤzen vermoͤgen.“ Uns Deutsche darf Frankreich nicht kuͤmmern, diese Wittwe alten Ruhmes (la France veuve de sa gloire); aber unser deutsches Volk muß uns an Herzen liegen, daß es nicht auch zu Fabrikkruͤppeln wird: weil wir es sonst nicht mehr an Mann bringen koͤnnten. Warnung vor einem neuen Erhaltungsmittel des Anwurfes in feuchten Gebaͤuden und an der Wetterseite. Ein Herr W. W. T. empfiehlt im Mech. Mag. N. 252, 14. Jun. S. 330 folgendes Mittel, feuchte Waͤnde sowohl in Gebaͤuden, als außerhalb derselben, troken zu machen, und vor dem Gruͤnwerden zu schuͤzen. Er bemerkt vorlaͤufig, daß d'Arcet's und Thenard's Methode, die an der Kuppel der Genovevenkirche zu Paris angewendet wurde, in England nichts taugt; daß der englische roͤmische Moͤrtel diese Hize nicht vertraͤgt, und schon bei einer Temperatur von 1370 F. mit Zischen abspringt; daß auch das Waschen der Waͤnde mit verduͤnnter, selbst noch ziemlich starker, Schwefelsaͤure nichts taugt, und empfiehlt dafuͤr: 420 Pfund Salz; 54 Pfund Soda; 54 Pfund Arsenik!!! Diese loͤst er in Wasser auf, und zwar 100 Pfund Salz in 55, und Soda und Arsenik in 27 Wasser, und damit waͤscht er die Mauer, und traͤgt darauf eine doppelte Tuͤnche von Cook's Anticorrosion auf, die Herr, Golding, 3, Great Winchester-street, Old-Broad-street verkauft. – Ist es moͤglich, einen lebensgefaͤhrlicheren Unsinn zu empfehlen? So sieht's in England aus! Methode der Araber, Bogen zu sprengen oder zu woͤlben. Zu Bussorah, wo kein anderes Holz, als die Dattelpalme ist, deren Stamm nicht viel diker ist, als ein Kohlstrunk, werden die Bogen von den Arabern auf folgende Weise verfertigt. Der Maurer beschreibt mit einem Nagel und mit einer Schnur auf der Erde einen Halbkreis; auf diesen legt er seine Ziegel, kittet diese mit Moͤrtel zusammen, und wenn er so den Bogen bis auf den Schlußstein vollendet hat, hebt er ihn sorgfaͤltig auf, und stellt die beiden Schenkel auf die Mauer, an welcher er ihn anbringen will. Dieser Bogen, der nur halb Ziegel dik ist, dient statt der hoͤlzernen Form zur Vollendung des darnach zu erbauenden Bogens oder Gewoͤlbes. (Mech. Mag., N. 255, 28. Jun. S. 384.) Renton's Haͤngebaͤnder fuͤr Zimmerwerk. Hr. A. H. Renton theilt (Register of Arts and Journal of Patent-Inventions, N. 35, S. 164) seine Haͤngebaͤnder mit, die mit jenen des Hrn. Conder große Aehnlichkeit haben. Die Redaction des Register ließ aber die Haͤlfte seiner Zeichnungen weg, so daß das Ganze unverstaͤndlich wird, oder hoͤchstens errathen, vielleicht aber auch mißverstanden werden kann. Wir muͤssen uns daher begnuͤgen, Baumeister, die an Haͤngewerken Interesse finden, hierauf aufmerksam gemacht zu haben, und ihrem eigenen Talente das Weitere uͤberlassen. Ueber Architektur, Bildhauerei, Mahlerei, Musik und Schiffbaukunst bei den Alten findet sich ein sehr interessanter Aufsaz im Mechanics' Magazine, N. 250, 31. Mai, S. 291, in welchem Herr Dubois den Stolz der Namen auf ihre Machwerke auf eine sehr gruͤndliche Weise (jedoch wie wir fuͤrchten vergebens) zu heilen versucht. Er vergleicht die elenden gothischen, jezt so sehr bewunderten Steinmassen, an welchen man Groͤße finden will, mit den Ruinen von Babylon, mit den Pyramiden in Aegypten, gegen welche jene doch nur Ameisenhaufen sind, und fragt mit Recht: welcher verstaͤndige Mensch die Peters- oder Pauls-Kirche, oder die Kirche irgend eines Heiligen auf Erden schoͤner finden kann, als den naͤchsten besten griechischen Tempel, den wir noch in seinen Ruinen zu bewundern genoͤthigt sind? Ob die Triumphbogen zu Paris und London auch nur einen Vergleich mit jenen zu Rom auszuhalten vermoͤgen? Welcher Koͤnig oder Kaiser seit Nero einen Pallast besaß, der sich mit dem sogenannten goldenen Hause des Lezteren messen koͤnnte? In Hinsicht auf Bildhauerei bemerkt der Herr Verf., daß die groͤßten Bildhauer der neueren Zeit, (Canova selbst) die Alten fuͤr unerreichbar erklaͤrten, und doch ist von den groͤßten Meisterwerken alter Kunst, von Praxiteles und Phidias, nichts bis auf unsere Tage gekommen. Die Gemaͤhlde der Alten kennen wir nur aus den Ruinen zweier kleinen Landstaͤdtchen: Pompeium und Herculaneum. Welches Landstaͤdtchen hat bei uns aͤhnliche Meisterwerke an seinen Mauern? Von welchen Meisterwerken unserer ersten Mahler erzaͤhlt uns die Geschichte aͤhnliche Anekdoten, wie von jenen des Apelles und Zeuxis? Ist Kenntniß und Studium der Musik unter unserem Volke so allgemein verbreitet, wie sie es unter den Griechen war, bei welchen jeder nur etwas gebildete, Mensch Musiker war? Wie alt ist wahre Musik hei und? Kaum 300 Jahre Unsere groͤßten und feinsten Musiker begnuͤgen sich mit halben Toͤnen, waͤhrend die Griechen Viertel-Toͤne in ihren Noten unterschieden. Die Musik eines Volkes, die seine Dichter zu den Mythen von Arion, von Orpheus begeisterte, kann nicht schlechter gewesen seyn, als die unsrige. Was die Schifffahrt betrifft, so baute Ptolemaͤus ein Schiff von 420 Fuß Laͤnge und 7200 Tonnen Ladung: eine Groͤße, die kein neueres Linienschiff erreichte. Das Schiff, das unter Caligula den großen Obelisk nach Rom brachte, hatte, außer der Obelisk selbst, allein 1140 Tonnen Ballast: was ist der in neueren Zeiten angestaunte Columbus gegen diese Schiffe? Daß die Alten das Vorgebirge der guten Hoffnung umschifften, erhellt aus den Truͤmmern spanischer Schiffe, die man zu Zeiten des Plinius im rothen Meere fand, und eben dieser Plinius erzaͤhlt uns, daß indische Schiffe durch Stuͤrme nach Deutschland verschlagen wurden. Die Atlantik (von denen der atlantische Ocean den Namen hat, und die das heutige Marocco bewohnen) kannten, nach Plutarch, die canarischen Inseln. Die Beweise, die der Herr Verfasser dafuͤr, daß die Alten America kannten, aus Clemens Alexandrinus, Aelian, Marcellinus, Seneca, Diodorus anfuͤhrt, verdienen allerdings mehr Beruͤksichtigung, als man ihnen bisher schenkte. Schiffsbauholz aus Afrika. Man hat einen Contract abgeschlossen, um 36,000 Lasten Schiffbauholz aus Afrika nach England heruͤber zu holen. 6000 muͤssen dieses Jahr, und in jedem der drei folgenden Jahre muͤssen 10,000 Lasten heruͤber geholt werden. Hierzu sind 100 Schiffe noͤthig. Sun. (Galignani.) Dauer des Holzes. Herr Belzoni fand bei Eroͤffnung eines Grabes zu Theben in Egypten zwei hoͤlzerne Statuen, an welchen, bis auf die Augen, das Holz vollkommen gut erhalten war. Herr Tredgold bemerkt, daß dieses Holz wahrscheinlich das aͤlteste ist, an welchem man Spuren einer Menschenhand fand. Mech. Mag. N. 252. 14. Jun. S. 335. (Schade, daß nicht die Art des Holzes angegeben wurde.) Spanischer Kitt zur Schiffsbekleidung. Hr. Marsh, Schiffsbaumeister zu Charleston, beschreibt im Franklin Journal und im Register of Arts, N. 36, S. 186 eine Mischung, um den Kiel der Schiffe unter dem gewoͤhnlichen Beschlage vor dem Verderben zu schuͤzen. Er lernte dieselbe von einem alten Spanier kennen, der sein Schiff bei ihm ausbessern ließ. Dieser dem Wasser widerstehende Kitt besteht aus dem besten gebrannten Kalke, der mit so wenig Wasser als moͤglich geloͤscht wird, um ihn zu Staub zerfallen zu machen, und nachdem er erkaltet ist, durch ein feines Drahtsieb durchgesiebt und mit Fischthran zu einem weichen Kitte angemacht wird, den man leicht mit der Kelle auftragen kann. Es wird uͤbrigens außer dem zum Loͤschen nothwendigen Wasser kein Troͤpfchen von lezterem zugesezt. Dieser Kitt erhaͤrtete uͤber Nacht so schnell im Seewasser, daß er mit keiner Gewalt mehr von dem Schiffe wegzubringen war. Zu einem Schiffe von ungefaͤhr 450 Tonnen Last brauchte Hr. Marsh ungefaͤhr 5 Faͤsser Kalk und 180 Gallons Thran. Hr. Marsh wuͤnscht nun, daß man diesen Kitt auch beim Wasserbaue versuchen moͤchte, da er so aͤußerst schnell unter Wasser erhaͤrtet, und von Tag zu Tag wo moͤglich noch immer haͤrter wird. Leim der Araber. Die Tischler zu Tunis und Tripoli bedienen sich statt des Leimes einer Art Kaͤse, die sie anfangs mit etwas Wasser anruͤhren, um alle Molken wegzuschaffen. Hierauf sezen sie etwas feinen ungeloͤschten Kalk zu, und leimen damit schnell und eben so gut, wie wir in Europa mit dem Leime. (Mech. Mag. a. a. O.) Americanisches Porcellan. Philadelphia hat gegenwaͤrtig eine Porcellanfabrik, deren Arbeiten in keiner Hinsicht jenen der Fabrik zu Sevres nachstehen. Porcellanerde bricht in der Naͤhe von Philadelphia. (Mech. Mag. a. a. O.) Epsomer Salzfabrik in America. Nordamerica wurde ehevor von England aus mit diesem, in der Medicin wahrhaftig hoͤchst uͤberfluͤssigen, Salze versehen. Gegenwaͤrtig fabriciren die HHrn. Keim und Sims um einen wohlfeileren Preis jaͤhrlich 1,500,000 Pf. dieses Salzes. (Mech. Mag. 254.) (Was muͤssen die Aerzte und die Menschen fuͤr Thoren seyn in N. A., daß sie sich Magen und Gedaͤrme mit solchem Plunder verderben moͤgen!) Wink fuͤr Soda- oder Barillakaͤufer oder Verkaͤufer. Man glaubt gewoͤhnlich, daß Barilla in kleinen Stuͤken oder in Pulver ihre Kraft verloren hat, und man verkauft oder bezahlt solche Barilla oͤfters um 10 bis 50 p. Cents wohlfeiler. Dr. Revere zu New York hat indessen im lezten Hefte des American Journal of Science and Arts in einem interessanten Aufsaze uͤber die rohe im Handel vorkommende Soda gezeigt, daß in dieser Meinung nicht Alles wahr ist. Ein guter Theil der im Handel vorkommenden Soda ist anfangs kaustisch, diese zieht also aus der Luft Kohlensaͤure und Feuchtigkeit an; wenn aber die Soda nicht naß geworden ist, und dadurch einen Theil ihres Alkali verloren hat, so hat sie durch die hinzugekommene Kohlensaͤure und Feuchtigkeit nur an Gewicht verloren.Der kaustische Zustand kann, wie bekannt, durch frisch gebrannten Kalk, welcher der Soda die Kohlensaͤure entzieht, wieder hergestellt werden. A. d. R. (Mech. Mag. Sup. N. 254, S. 368.) Verbesserte Methode die Seide aufzubaͤumen. Von Herrn Lanteirès. Herr Lanteirès erhielt, nach dem Archive historique et statistique du Rhône. Sept. 1827, p. 357, eine der beiden Medaillen, welche der Herzog von Piacenza (Due de Plaisence) zur Aufmunterung der Techniker an der Akademie zu Lyon stiftete, als Belohnung fuͤr feine neue Methode Seide aufzubaͤumen. Der Bulletin d. Sciences technol. theilt einen Auszug aus dem Archive mit; wir wissen aber nicht, ob dieser Auszug, oder ob der Aufsaz im Archive selbst so unvollstaͤndig ist, daß der Techniker aus demselben eigentlich nichts anderes lernen kann, als dieses, daß Herrn Lanteirés Vorrichtung allerdings sehr gut seyn muͤsse, indem er in jener Stadt Ken Preis erhielt, in welcher die Seidenweberei auf den hoͤchsten Grad der Vollkommenheit gebracht wurde. Die Kunst gehoͤrig aufzubaͤumen, ist in allen Zweigen der Weberei von der hoͤchsten Wichtigkeit, jedoch in keinem derselben mehr, als in der Seidenweberei, wo sie bereits eine eigene selbststaͤndige Kunst geworden ist (l'art du plieur des étoffes de soie.) Unseren deutschen Seidenfabrikancen, die nur zu gut wissen, wie viel an Aufbaͤumen gelegen ist, werden daher sehr gut thun, wenn sie Herrn Lanteirés's (wie es scheint) einfachen und wohlberechneten Apparat zum Aufbaͤume sich aus Lyon zu verschaffen suchen, indem weder Abbildung, noch gute Beschreibung desselben bisher vorhanden ist. Ueber das neue Verfahren des Herrn Steph. Maisiat in der Seidenweberei erstattet Herr Vicomte Héricart de Thury einen Bericht in dem Bulletin de la Société d'Encouragement N. 285, S. 68, der sich leider mehr auf das herrliche Kunstwerk, welches Herr Maisiat, (Professeur de fabrication á l'école speciale de commerce de Lyon) lieferte, als auf die Art, wie es verfertigt wurde, beschraͤnkt. Wir haben von diesem Meisterwerke, (dem in Seide gewebten Testamente Ludwigs XVI.) bereits im polytechnischen Journale gesprechen, und umstaͤndlichere Nachricht uͤber den neuen Mechanismus im Bulletin de la Société erwartet; sehen uns aber hier leider wieder auf unsere erste Quelle, auf den historischen Bericht des Herrn Regny, zuruͤkgewiesen, der allerdings das Erstaunen der Techniker erregen muß, nicht aber Befriedigung fuͤr dieselben gewahrt. Es scheint, daß man vor der Hand diese wichtige Erfindung in der Seidenweberei noch an den schoͤnen Ufern der Rhone zuruͤkhalten will, von welchen sie hoͤchstens durch Schuͤler des Herrn Prof. Maisiat in der Folge weiter verpflanzt werden kann. Die Schrift des Testamentes Ludwigs XVI. ist in dem weißen Gros de Tour, der 30 Zoll breit ist, in einer Hoͤhe von 28 Zoll und in einer Breite von 22 Zoll mit einem 4 Zoll breiten Rande in 2 Spalten in sogenannter Cicero so herrlich eingewebt, daß der große Meister in der Kunst schoͤn zu druken, Herr Firmin Didot, dieses Gewebe fuͤr wirtlichen Druk hielt, und es erst dann fuͤr Gewebe erkannte, als er die einzelnen Faden untersuchte. Das Portraͤt Ludwigs XVI., die uͤbrigen Verzierungen etc., erklaͤren Kuͤnstler vom ersten Range fuͤr Meisterwerke, die man mit dem Pinsel nicht schoͤner und reiner vollenden konnte. Herr Maisiat hat, mit einem Worte, nicht bloß ein Meisterstuͤk der Weberkunst, sondern auch ein Meisterwerk der bildenden Kuͤnste geliefert. Er erhielt zwar bereits die goldene Medaille, die der Herzog von Piacenza stiftete; indessen verehrte die Société d'Encouragement ihm auch noch ihre goldene. Die ersten Fabrikanten Lyon's, uͤberzeugt von den Vorzuͤgen der neuen Stuhl-Einrichtung des Herrn Maisiat, durch welche sie jezt Seidenzeuge von jeder Breite verfertigen koͤnnen, beeilen sich jezt, sich dieselbe beizulegen, und statt der laͤstigen Geschirre die eisernen Stifte des Herrn Maisiat zu gebrauchen. Sie koͤnnen bei diesen Stuͤhlen die feinsten Nummern von Faden brauchen, ohne jenen Gefahren ausgesezt zu seyn, die ehevor bei Anwendung hoͤchst feiner Faden so haͤufig waren. Dadurch wird auch die feine Wollenweberei unendlich gewinnen, und eine neue Epoche in der Feinweberei wird mit Herrn Maisiat's Erfindungen beginnen. Herr Maisiat hat auch den bisherigen Regulator ungemein verbessert. Die Seidenfabrikanten zu Macclesfield ließen den ganzen Tag mit allen Gloken zu Macclesfield laͤuten, als sie hoͤrten, daß Hr. Huskisson, der die Einfuhr franzoͤsischer Seidenzeuge erlaubte, resignirte. (Stockport Advertiser. Galignani Mess. 4130.) Weißen Pfeffer aus schwarzem zu machen. Da der schwarze Pfeffer wegen seines garstigen Aussehens und wegen der vielen Verfaͤlschungen immer mehr aus der Mode kommt, hat Hr. J. A. Futton ein Patent dafuͤr bezahlt, aus schwarzem Pfeffer weißen zu machen. Der Betrug, den man in England mit schwarzem Pfeffer treibt, besteht ein Mahl darin, daß man ihn schon gepulvert als P. P. (Pepper Dust, Pfefferstaub) verkauft: dieser Staub ist der wahre Mist der Pfefferwaarenlager, der mit einigen guten Koͤrnchen Pfeffer aufgemischt wird, indem er an und fuͤr sich beinahe geschmaklos ist; zweitens darin, daß man diesen Staub mit Oehl zu Kuchen formt, und daraus kleine Kuͤgelchen bildet, die dem schwarzen Pfeffer gleichen: dieser Pfeffer wird vorzuͤglich von denjenigen gesucht, die sehr delicat sind, und sich ihren Pfeffer selbst reiben wollen, damit sie ihn ja echt bekommen; 3) in einer Menge anderer Kunstgriffe, den Mist des Waarenlagers fuͤr Waare, und was noch mehr ist, fuͤr Wuͤrze zu verkaufen. – Hr. Futton macht nun auf folgende Weise weißen Pfeffer aus schwarzem. Er taucht den schwarzen Pfeffer auf ein paar Tage lang in Wasser, um ihn zu weichen; schuͤttelt ihn dann auf Hausen, die er gelegentlich umkehren laͤßt, und bringt ihn in eine Art von Gaͤhrung, in deren Folge die aͤußere schwarze Haut aufspringt und abfaͤllt. Der Pfeffer wird dann mit Kalkchloruͤr, mit Schwefel, oder auf irgend eine andere bekannte Weise gebleicht, dann gewaschen, und in der Luft oder auf der Darre getroknet. Auf diese Weise behandelt sieht der schwarze Pfeffer dem weißen so vollkommen aͤhnlich, daß auch die erfahrensten Kenner unter den Materialisten ihn nicht zu unterscheiden vermoͤgen. Bemerkung uͤber den Thee. Ein Hr. J. H. G. bemerkt im Register of Arts, N. 36, S. 189, daß der gruͤne Thee, wie man sich augenbliklich durch etwas Eisenvitriol uͤberzeugen kann, den man in einen Aufguß desselben wirft, eine große Menge freier Gallaͤpfelsaͤure enthaͤlt. Um die dadurch fuͤr die Gesundheit entstehenden Nachtheile zu beseitigen, empfiehlt er nun in den Aufguß von gruͤnem Thee ein paar Grane kohlensaure Soda zu werfen, wodurch gallapfelsaure Soda entsteht, die alle von der Gallapfelsaͤure fuͤr die Gesundheit entstehenden Nachtheile entfernt, ohne den Geschmak des Thees zu verderben. – Wir zweifeln sehr, daß dadurch die nachtheiligen Wirkungen, welche der haͤufige Gebrauch des Theees auf die Gesundheit aͤußert, beseitiget werden, und wuͤnschen nichts sehnlicher, als daß in Laͤndern, wo Wein, Bier, Wasser wohlfeil und gut ist, die Sitte Thee zu trinken, und sich dadurch zum Siechlinge zu machen, nie uͤber die Graͤnze kommen moͤge. Wo wie in England die Flasche Wein einen Laubthaler kostet, das Bier nicht zu trinken, das Wasser schlecht ist, bleibt freilich die Theekanne das einzige Labsal. Purpur-Schneken in England. Bekanntlich ging die Kunst der Allen, Purpur zu faͤrben, mit so vielen anderen Kuͤnsten derselben durch die in unseren Tagen so hoch gepriesene und fleißig nachgeahmte Barbarei des Mittelalters verloren. Zu Zeiten Beda's (Beda venerabilis in Hist. eccles.) trieb man sie noch in England. Cole beschrieb noch im J. 1685 ein Verfahren, eine Art Scharlachfarbe aus Purpura lapillus zu erhalten, und Montagu hat in seinem Supplement zu seinem Werke: Testacea britannica verschiedene wichtige Bemerkungen beigefuͤgt. Auch Scalaria Clathrus gibt eine aͤhnliche, wenn gleich minder schoͤne und minder haltbare Farbe. Ebenso Planorbis Corneus dessen Farbe jedoch noch schlechter ist, als die der Scalaria. Mech. Mag. N. 252. 14. Juni. S. 336. Die weiße Seerose als Gaͤrbe- und Faͤrbematerial, ist in Deutschland laͤngst bekannt (Sich. Boͤhmer techn. Gesch. d. Pfl.) Das Journal d. Connaiss. usuelles N. 37. 1828 (und nach diesem der Bulletin d. Sc. techn. Mai. S. 327 erzaͤhlt, daß ein Apotheker zu Mailand dafuͤr die silberne Medaille erhalten habe, daß er Nenuphar (die weiße Seerose) statt der Gallaͤpfel brauchen lehrte, und „man glaubt, daß sie auch in Frankreich wuͤrde gebraucht werden koͤnnen.“ Man braucht sie in Deutschland schon seit vielen Jahren zum Braun- und Schwarzfaͤrben, so wie als Stellvertreter der Gallapfel in der Tuͤrkischrothfaͤrberei. Das Verfahren findet man in Dingler's Magazin der Faͤrbekunst Bd. III. 1820. Englands Handel mit Ostindien. Nach Hrn. Hume's Angabe in der Parliamentssizung vom 16. Jun. (Haus d. Gemeinen) gewann die Regierung Englands bei Ertheilung der Karte an die ostindische Compagnie von dem ostindischen Handel i. e. der ostindischen Compagnie 1,696,000 Pf. Sterl.; im J. 1826 aber 4,874,000 Pf. Sterl. Im J. 1814 fuͤhrte England ungedrukten Kattun nach Ostindien aus: 214,000 Yards (3 Fuß); im J. 1826 aber 16 Millionen. Gedrukte Kattunausfuhr nahm ebenso von 614,000 Yards auf 10 Millionen zu. Wuͤnsche der Conseils-Généraux der verschiedenen Departemente Frankreichs von der Regierung. Wir empfehlen die Lectuͤre nur der Aufschriften dieser Wuͤnsche im Recueil industriel, Mai, S. 134 denjenigen gelehrten Herren, die, wie neulich einer in einer großen oͤffentlichen Versammlung, so einfaͤltig seyn koͤnnen, zu behaupten, daß es ein Vorurtheil ist, wenn man glaube, ein Staat schade sich dadurch, wenn er mehr ausgibt, als er einnimmt, und das im Auslande holt, was er bei Hause eben so gut und noch besser bereiten koͤnnte.“