Titel: Verbesserung im Baue der Lastkarren zu verschiedenen Zweken; worauf L. W. Wright, Mechaniker in Borough-Road, Surrey, sich am 2. August 1826 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 29, Jahrgang 1828, Nr. LXIV., S. 245
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LXIV. Verbesserung im Baue der Lastkarren zu verschiedenen Zweken; worauf L. W. Wright, Mechaniker in Borough-Road, Surrey, sich am 2. August 1826 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. II. Series. N. 2. Mai 1828. S. 80. Mit Abbildungen auf Tab. V. Wright's Verbesserung im Baue der Lastkarren. Diese Verbesserung an den Lastkarren besteht darin, daß die Buͤhne an denselben, auf welchen die Last ruht, in die Hoͤhe gehoben werden kann, was zum Auf- und Abladen der großen Faͤsser und schweren Ballen und zum Aufthuͤrmen derselben auf einander in Magazinen etc. sehr bequem ist. Die verschiedenen Figuren zeigen verschiedene Vorrichtungen, die unter gewissen Umstaͤnden anwendbar sind. Der Karren Fig. 21. dient vorzuͤglich zum Aufrollen der Faͤsser auf einander. Er befindet sich in der Lage, wie er ein Faß von einem Krahne oder von einem Wagen aufnimmt, und die punctirten Linien zeigen die Theile desselben in erhoͤhter Lage mit dem gehobenen Fasse, das auf andere Faͤsser aufgeschichtet (oder wie der Englaͤnder sagt, hinaufgeritten) wird. Die Buͤhne, auf welcher das Faß liegt, wird mittelst gekruͤmmter Zahnstoͤke (Winden) gehoben, die vorne an parallelen Armen angebracht sind, b, b. In die Zaͤhne dieser Zahnstoͤke greifen Triebstoͤke, c, c, ein, und diese Triebstoͤke werden durch einen Hebel in Bewegung gesezt, und durch eine Sperrkegelbuͤchse, d, die in der Mitte der Achse der Triebstoͤke angebracht ist. Wenn der Hebel, d, gehoben wird, so treibt der Sperrkegel das Zahnrad um, und da dieses Zahnrad auf der Achse der Triebstoͤke befestigt ist, so treibt es auch diese, und hebt den Zahnstok sammt der Buͤhne. Man braucht den Hebel nur einige Mahle nach einander zu heben, um die Buͤhne in die gehoͤrige Hoͤhe zu stellen: Sperrkegel, die in die Zaͤhne des Zahnrades eingreifen, hindern den Ruͤklauf desselben und der Triebstoͤke. Nachdem das Faß abgerollt ist, laͤßt man die Buͤhne wieder nieder, indem man den Griff, e, hebt, an welchem sich Ketten befinden, die die Sperrkegel aus ihren Zahnraͤdern ausziehen. Wenn die Achse auf diese Weise frei geworden ist, steigen die parallelen Arme und die Buͤhne augenbliklich in die in der Figur angezeigte Lage nieder. Eine Abaͤnderung dieser Vorrichtung ist in Fig. 22. dargestellt, wo ein Karren vorgestellt ist, der bloß zum Abheben (oder wie der Englaͤnder sagt, zum Abreiten) der schweren Faͤsser bestimmt ist. Die Figur zeigt den Karren von der Seite, die Buͤhne in die Hoͤhe gehoben, und ein Faß, das abgehoben werden soll. Die punctirten Linien zeigen das abgehobene Faß und die herabgelassene Buͤhne, den Karren also zum Wegfahren bereit. Nachdem der Karren zu den aufgeschichteten Faͤssern hingefahren wurde, wird die Buͤhne mittelst der Kurbel, d, gehoben, die zwei Rollen, b, b, dreht, an deren jeder eine Kette, c, c, befestigt ist, die uͤber die Rollen, d, d, laͤuft, und mit ihrem anderen Ende an den beiden parallelen Armen oder Hebeln, e, e, befestigt ist. Wenn nun die Kurbel, a, gedreht, und der Griff oder Hebel, g, der Bremse, f, gehoben wird, so werden die Ketten die parallelen Arme, e, aufheben und die Buͤhne in die Hoͤhe stellen, wie man in der Figur sieht. Das Faß kann nun mittelst Ketten auf die Buͤhne gezogen werden, die auf derselben befestigt sind, um das Faß laufen, und an dem entgegengesezten Ende auf einer Trommel fest gemacht sind, die von den Armen, g, gedreht wird. Die Buͤhne wird in ihrer gehobenen Lage durch die Reibungsbremse, f, erhalten, deren Reibungsriemen an der Hinteren Achse befestigt ist. Wenn das Faß in die durch punctirte Linien angedeutete Lage herabgelassen werden soll, muß der mit einem Gewichte versehene Heber, h, mit der Hand in die Hoͤhe gehoben werden, wo dann die parallelen Arme und die Buͤhne mit dem Fasse auf derselben durch ihre eigene Schwere herabsinken. Fig. 23. zeigt eine dritte Abaͤnderung dieser Vorrichtung, um Wein- oder Branntweinfaͤsser in Magazin aufzuspeichern, von der Seite. Die Buͤhne wird durch den Heber, a, in die Hoͤhe gehoben, der die Sperrkegelbuͤchse, b, auf die oben beschriebene Weise treibt. Die Winkelhebel, c, c, welche die Buͤhne fuͤhren, werden durch die Ketten, e, e, getrieben. Diese Ketten sind an großen Rollen auf der Achse der Sperrbuͤchse angebracht, und an ihrem anderen Ende an anderen auf der Achse, h, befestigten großen Rollen angeheftet. An dieser Spindel sind auch noch zwei kleine Rollen mit Ketten, die zu den kuͤrzeren Armen der Winkelhebel, c, c, fuͤhren, und auf derselben Spindel, h, sind auch noch zwei Spornraͤder, k, k, die in zwei correspondirende Spornraͤder, l, l, eingreifen, welche gleichfalls zwei andere den vorigen aͤhnliche kleinere Rollen fuͤhren, und an diesen lezt erwaͤhnten Rollen sind Ketten befestigt, die zu dem anderen Paare von Winkelhebeln, c, laufen. Der Griff, a, wird auf diesem Karren eben so bearbeitet, wie jener in Fig. 21., und dadurch wird die Buͤhne mit ihrer Last in die durch punctirte Linien angezeigte Lage gebracht. Fig. 24. zeigt die Buͤhne, d, d, im Grundrisse, so wie sie auf dem Karren in Fig. 24. angebracht ist. Sie dreht sich mit der kreisfoͤrmigen Scheibe, p, auf der zweiten Buͤhne, q, q, in jede Lage, die zum Aufreiten des Fasses in einer Seitenrichtung unter rechten Winkeln auf die Lage, in welcher das Faß auf der Buͤhne, d, d, liegt, nothwendig ist, wie hier die punctirten Linien zeigen. An dem Hinteren Ende der Buͤhne, d, d, ist eine Kurbel, r, mit Rollen, s, s, an welchen Ketten oder Seile angebracht sind, um das Faß auf diese Buͤhne, d, d, zu ziehen, oder wenn die Seile um die kleinen Rollen, t, t, laufen, das Faß von der Buͤhne, d, d, auf die bereits aufgehaͤuften Faͤsser hinauf zu ziehen. Die Arme der Buͤhne lassen sich so ausdehnen, wie die punctirten Linien hier zeigen, indem man sie um ihre Angeln dreht, wodurch man sie auch in die Engen zwischen den Faͤssern bringen kann. Die Seiten der Buͤhne, d, d, lassen sich gleichfalls auf Angelgewinden an ihren Hinteren Enden oͤffnen, um noͤthigen Falles unter den Bauch des Fasses gebracht werden zu koͤnnen, wenn dieses von dem Stoße abgenommen wird. Der Patenttraͤger schlaͤgt noch eine andere Vorrichtung vor, nach welcher eine sich drehende Achse mit einer rechts oder links laufenden Schraube zwei SchubSchiebbuͤchsen bewegt, die die Ketten ziehen, welche die Hebel und die Buͤhne heben: da es aber noch mehrere mechanische Vorrichtungen geben kann, um die Buͤhne, auf welcher die Last ruht, zu heben, so beschraͤnkt der Patenttraͤger sich nicht bloß auf diese allein. Anhang. Mit einer Abbildung auf Tab. IV. Das Register of Arts and Patent-Inventions bemerkt in seinem neuesten Blatte, N. 33, S. 129, daß die im London Journal gegebene Notiz hiervon nicht die gehoͤrige Deutlichkeit gewaͤhrt, und liefert folgende Beschreibung und Abbildung mit dem Zusaze, daß die Direktoren der West-India-Docks so sehr mit dieser neuen Vorrichtung zufrieden sind, daß sie Hrn. Wright, uͤber seinem Contracte, noch Tausend Pfund rein zum Geschenke machten. a, a, a, a, Fig. 5. Tab. IV. ist das Gestell des Karrens mit den vier Raͤdern, auf welchen er laͤuft; b, b, ist die Buͤhne, auf welcher das Faß in die hier angezeigte Lage gehoben wird. c, c, d, d, sind Hebel, die die Buͤhne tragen, und sich um die Stuͤzpuncte, o, o, drehen, an welchen zwei gezaͤhnte Sectoren, e, e, angebracht sind, die von zwei Triebstoͤken in der Nahe der Enden der Achse, f, getrieben werden. Diese Achse fuͤhrt eine Sperrbuͤchse, g, welche durch einen an derselben angebrachten Hebel, h, in Thaͤtigkeit gesezt wird, i, ist ein Sperrrad auf, f; l, ein Sperrkegel, der auf dasselbe wirkt, und das Zuruͤklaufen desselben hindert; m, ein gekruͤmmter Hebel, um mittelst dazwischen angebrachter Ketten die Sperrkegel los zu machen, wodurch dann die Buͤhne bis zur Hoͤhe des Gestelles, a, a, herabsinkt, n, ist der Griff zum Ziehen des Karrens. Es sind zwei Sperrraͤder und zwei Sperrkegel an dem Karren, obschon in dieser perspektivischen. Zeichnung nur eines gezeichnet werden konnte. Das Heben des Fasses oder Ballens geschieht dadurch, daß der Hebel, l, abwechselnd auf und nieder gedruͤkt wird, wodurch die Achse, f, sich dreht, und die an derselben befestigten Triebstoͤke die gezaͤhnten Sectoren und Hebel, die die Buͤhne tragen, heben. Die Sperrkegel hindern alle Ruͤkwirkung. –––––––– Das Repertory of Patent-Inventions, das diese Patentkarren zuerst in seinem Supplement to vol. IV. S. 120, aber nach seiner neuen Weise ganz unverstaͤndlich, ohne Abbildung beschrieb, bemerkt am Ende seiner Beschreibung, daß sie zu kostbar sind, und an Hogarth's Carricatur erinnern, in welcher alle Kraͤfte der Mechanik zum Ausziehen eines Pfropfens aus einer Flasche Bier angewendet werden. Indessen sollen diese Patentkarren die Haͤlfte der Arbeit an den West-India-Docks ersparen.