Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 29, Jahrgang 1828, Nr. XCI., S. 305
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XCI. Miszellen. Miszellen. Patente, welche zu London vom 3. bis 25. Junius ertheilt wurden. Dem Jak. Moffal, Schiffmeister, King's-Arms-Yard, Coleman Street, City of London, auf eine verbesserte Methode zur Befestigung der Ketten, Taue, und zum Lichten der Anker mittelst derselben oder mit anderen Tauen mit oder ohne sogenannten Bothen. Dd. 3. Jun. 1828. Dem Dan. Jobbins, Walker zu Uley, in Gloucestershire; auf verbesserte Walken zum Walken und Waschen der Tuͤcher und anderer Stoffe, die gewalkt werden muͤssen, Dd. 3. Jun. 1828. Dem Baron Karl Wetterstedt, Commercial Place, Commercial Road; auf eine Fluͤssigkeit, das Leder wasserdicht zu machen, Dd. 4 Jun. 1828. Dem Rich. Witty, Mechaniker zu Hanley, Staffordshire, auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zur Erzeugung und Lieferung des Kohlengases. Dd. 10. Jun. 1828. Dem Edm. Gibson Atlerley, Esqu., York-Place, Portman-Square, Middlesex; auf einen Apparat zur Erzeugung von Kraft zu verschiedenen Zweken. Dd. 12. Jun. 1828. Dem Wilh. Strachan, Fabrikanten zu Evon Eittia, Pfarre Ruabon, Denbigshire; auf Verbesserung in der Alaunsiederei. Dd. 12. Juni 1828. Dem Joh. Bartlett, Schuhdrahtfabrikanten zu Chard, Sommersetshire; auf eine neue und verbesserte Methode Flachs und Flachsgarn und Zwirn zur Verfertigung von Stiefeln, Schuhen, zu Sattlerarbeiten, zu Segeltuͤchern und Paktuͤchern zuzurichten. Dd. 16. Jun. 1828. Dem Georg Johnson Joung, Eisengießer zu Newcastle-upon-Tyne; auf eine Maschine, wodurch man bei Schiffen, Haspeln und Ankerwinden Kraft und Zeit gewinnt. Dd. 21. Jun. 1828. Dem Sam. Pratt, Feldequipagen-Verfertiger, New Bond Street, St. George, Hanover Square, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen an elastischen Betten, Kissen, Sesseln etc. und uͤberhaupt an Moͤbeln dieser Art. Dd. 25. Jun. 1823. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Aug. 1828, S. 127.) Verzeichniß der seit 14 Jahren in England verfallenen Patenten. Robertson Buchanan's, Mechanikers zu Glasgow, Patent auf gewisse Verbesserungen im Treiben der Schiffe, Bothe, Kaͤhne, Floͤße, die sich auch an Wind- und Wassermuͤhlen, zum Pumpen und Reinigen der Fluͤsse und Haͤfen anwenden lassen. Dd. 18. Oct. 1813. (Repertory XXV. B. S. 3.) Jos. C. Dyer's Gloucester Place, Camden Town, Middlesex; auf eine Methode, Hanf, Flachs und Gras zu spinnen und uͤberhaupt jede lange Faser; mitgetheilt von einem im Auslande wohnenden Fremden. Dd. 1. Nov. 1813. Samuel James's Wundarztes zu Hoddesdon, Hertfordshire; auf ein Sofa fuͤr Invaliden und andere. Dd. 1. Nov. 1813. Joh. Barton's, Mechanikers in Tufton Street, Westminster, Middlesex; auf verschiedene Verbesserungen und Anwendungen der Dampfmaschinen. Dd. 1. Nov. 1813. Joh. Ruthven's, Drukers zu Edinburgh; auf eine Maschine oder Presse, um mit Lettern, Drukerbloͤken oder anderen Flaͤchen abzudruken. Dd. 1. Nov. 1813. (Repertory XXV. B. S. 193.) Thom. Rogers's, aus Dublin, Bagot Street; auf ein neues Mehl zu Brod und Kuchen. Dd. 1. Nov. 1813. Wilh. Summers's des juͤng. Eisenhaͤndlers in New Bond Street, Middlesex; auf eine Methode, warmes Wasser in die Hoͤhe zu schaffen, fuͤr Fabriken, Badeanstalten etc. Dd. 1. Nov. 1813. (Repert. XXIV. S. 267.) Benj. Saunders's, des aͤlt., Knopffabrikantens in Granby Place, Surry; auf eine verbesserte Weise, Knoͤpfe zu verfertigen. Dd. 4. Nov. 1813. Karl Wilks's, in Ballincollig, Corkshire; auf vierraͤderige Wagen aller Art, womit man leicht umkehren kann, ohne daß die vorderen Raͤder niedriger seyn duͤrfen, oder der Kasten hoͤher gestellt wird. Dd. 9. Nov. 1813. Rich. Jones Tomlinson's, Eisenmeisters zu Bristol, Somersetshire; auf gewisse Verbesserungen in der aͤußeren und inneren Dachbedekung. Dd. 13. Nov. 1813. (Repert. XXIV. S. 265.) Wilh. Pope's Parfuͤmeurs zu Bristol; auf Instrumente, durch welche man den Weg eines Schiffes zur See finden und die Laͤnge bestimmen kann. Dd. 16. Nov. 1813. Wilh. Bange's Conditors zu Bristol; auf gewisse Verbesserungen an Feuerherden, Dd. 16. Nov. 1813. Jak. Brunsall's, Schneiders zu Plymouth, Devonshire; auf gewisse Verbesserungen beim Seilspinnen und an den dazu noͤthigen Maschinen, Dd. 16. Nov. 1813. Edw. Karl Howard's, Esq. Westborne Green, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen in der Zukerraffinerie. Dd. 20. Nov. 1813. (Supplem. V. p. 340. N. 30. III. Series XXV. B. S. 257.) Fried. Cherry's, Thierarztes in der Armee, zu Croydon in Surry; auf Verbesserungen an verschiedenen Theilen einer Feldequipage. Dd. 20. Nov. 1813. Jerem. Donavan's, Esq., Craven Street, Strand, Middlesex, und Joh. Church's, Seifensieders zu Chelsea; auf Seifen zum Waschen in See- und hartem Wasser, so wie in weichem. Dd. 23. Nov. 1813. Rich. Mackenzie Bacon's, Drukers zu Norwich, und Bryan Donkin's, Mechanikers in Foot Place, Vermondsey, Surry; auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zum Druken mit Lettern, Bloͤken und Platten, Dd. 23. Nov. Jak. Bodmer's, Gentl. in Stoke Newington, Middlesex; auf ein Verfahren, Gewehre, Canonen und alle Stuͤke, außer Moͤrsern, sie moͤgen gezogen oder glatt seyn, zu laden; auch auf ein Zuͤndloch fuͤr Gewehre und Canonen und eine bewegliche Fliege fuͤr Flinten und Stuͤke. Dd. 23. Nov. 1813. Edward Biggs's, Messinggießer zu Birmingham, Warwickshire; auf ein Verfahren, Staͤmpel mittelst Dampfes, Wassers oder Pferden in Bewegung zu bringen, Dd. 23. Nov. 1813. Joh. Duncombe's, Mechanikers zu Woolwich, Kent; auf eine Verbesserung an mathematischen und astronomischen Instrumenten, wodurch sie tragbarer, genauer, bequemer und sicherer zu topographischem und nautischem Gebrauche, und zur Bestimmung der Winkel bei Gegenstaͤnden auf der Erde und am Himmel werden, ohne daß es der gewoͤhnlichen Berechnung bedarf; wodurch man ferner zu jedem beliebigen Halbmesser ohne alle Tabellen den natuͤrlichen Sinus und Cosinus erhaͤlt; endlich auf einen verbesserten Compaß, der genau Nord und Suͤd zeigt, und sich nach der bekannten oder beobachteten Abweichung der Nadel stellen laͤßt. Dd. 25. Nov. 1813. Joh. Gragg's, Esq. zu Liverpool, Lancashire; auf gewisse Verbesserungen im gothischen Baue (wovon uns der Himmel bewahre). Dd. 29. Nov. 1813. (Repertory XLVI. S. 75.) Maurice de Jongh's, Kertish Town, Middlesex; auf Krappbereitung. Dd. 29. Nov. 1813. (Repert. XLV. S. 70.) Isaac Willson's, Gentl. zu Bath; auf gewisse Verbesserungen an Roͤsten, um das Rauchen in Zimmern zu hindern und mehr Hize von derselben Menge Kohlen zu erhalten. Dd. 29. Nov. 1813. Sam. Tyrrell's, Pachters zu Peddinghoe in Sussex; auf eine Gaͤsmaschine, die im breiten Wurfe saͤet. Dd. 4. Dec. 1815. Joh. Bateman's, zu Wyke, Yorkshire; auf Verbesserung an musikalischen Instrumenten. Dd. 9. Dec. 1813. Thom. Wright's, Kraͤmers in Great St. Helen's, City of London; auf eine Composition zum Scharlachfaͤrben. Dd. 9. Dec. 1815. (Repertory XXV. S. 202.) (Aus dem Repert. of Pat. Invent. August 1828. S. 122.) Preisaufgaben der koͤnigl. Societaͤt der Wissenschaften in Goͤttingen. Fuͤr den November dieses Jahrs: „Eine moͤglichst vollstaͤndige und auf Erfahrung gegruͤndete Anleitung, wie die natuͤrlichen und kuͤnstlichen Schafweiden am besten zu cultiviren und zu verbessern, und wie die lezteren in unserem Clima am vorteilhaftesten anzulegen sind?“ Fuͤr den Julius 1829: „Die sehr vorteilhafte Anwendung, welche man in England, Frankreich und in einigen Gegenden Deutschlands von den Knochen zur Duͤngung macht, ist allgemein bekannt. Die maschinellen Vorrichtungen aber, deren man sich zur Zerkleinerung der Knochen bedient, so wie die Verfahrungsarten bei ihrem Gebrauch z.B. in Hinsicht verschiedenartiger Zusaͤze, sind abweichend und die Meinungen daruͤber getheilt. Auch ist es nicht zu verkennen, daß man in Norddeutschland und namentlich im Koͤnigreich Hannover, die Knochenduͤngung noch viel weniger, als sie es verdient, benuzt, welches u.a. daraus hervorgehet, daß noch immer bedeutende Quantitaͤten von Knochen, die dem vaterlaͤndischen Boden zu Gute kommen konnten, dem Auslaͤnde uͤberlassen werden.“ Die koͤnigl. Societaͤt der Wissenschaften wuͤnscht dahin zu wirken, daß die Aufmerksamkeit der Landwirthe jenem wichtigen Gegenstande mehr als bisher sich zuwende und verlangt daher: „Eine vollstaͤndige Darstellung und auf Erfahrungen gegruͤndete Pruͤfung der Methoden, welche man in verschiedenen Laͤndern und Gegenden bei der Knochenduͤngung anwendet.“ Fuͤr den November 1839: Obgleich der Flachsbau fuͤr das noͤrdliche Deutschland, und zumahl fuͤr das Koͤnigreich Hannover von großer Wichtigkeit ist, so laͤßt sich doch nicht verkennen, daß dieser Culturzweig in den mehrsten unserer Gegenden von dem Grade der Vollkommenheit, den sein Betrieb in einigen anderen Gegenden, besonders in den Niederlanden erreicht hat, noch weit entfernt, und daher wesentlicher Verbesserungen faͤhig ist. Da nun gerade in der jezigen Zeit der Wunsch sich lebhaft aufdringt, daß auf die Vervollkommnung des vaterlaͤndischen Flachsbaues moͤglichste Aufmerksamkeit und Sorgfalt gerichtet werden moͤge; so macht die koͤnigl. Societaͤt der Wissenschaften zum Gegenstande einer Preisfrage: „Eine gruͤndliche Eroͤrterung der Maͤngel, die sich in den mehrsten Gegenden von Norddeutschland bei dem Flachsbau finden, nebst Angabe der Maßregeln, wodurch derselbe wesentlich verbessert werden koͤnnte, um das zu erzielende Product der Guͤte des in den Niederlanden gewonnenen moͤglichst zu naͤhern.“ Die koͤnigl. Societaͤt wuͤnscht, bei Beantwortung dieser Frage, auch die zur Erzielung von gutem Leinsamen dienlichen Maßregeln beleuchtet, und nicht bloß die eigentliche Cultur des Flachses, sondern auch seine Zubereitung beruͤksichtigt zu sehen. Fuͤr den Julius 1830 wurde in obiger Sizung der koͤnigl. Societaͤt folgende neue Preisaufgabe bekannt gemacht: Die Ueberzeugung, daß zur Belebung des Kunstfleißes und zur Vervollkommnung der technischen Gewerbe eine bloß mechanisch-practische Bildung der Gewerbetreibenden nicht zureichen kann, sondern daß fuͤr dieselben, in verschiedenem Grade, auch die Erwerbung gewisser theoretischer Kenntnisse Beduͤrfniß ist, hat in neuerer Zeit in mehreren Staaten auf die Gruͤndung von technischen Lehranstalten, sogenannten polytechnischen Instituten, Gewerbe- oder Handwerkschulen gefuͤhrt. Wenn nun gleich nicht zu verkennen ist, daß manche dieser Lehranstalten einen uͤberaus vortheilhaften Einfluß auf die Verbesserung und Hebung der technischen Gewerbe einiger Laͤnder, Gegenden und Staͤdte bereits gehabt haben, so wird doch nicht bei Allen ein gleichmaͤßiger Erfolg bemerkt, welches unstreitig theils in der verschiedenen Einrichtung jener Institute und der abweichenden Beschaffenheit und Groͤße der dabei zu Gebote stehenden Mittel, theils aber auch wohl in der verschiedenen Empfaͤnglichkeit des Volkes fuͤr technische Ausbildung gegruͤndet ist. Daß die zwekmaͤßige Einrichtung und Leitung technischer Lehranstalten, selbst wenn die noͤthigen Mittel leicht sich darbieten und jene Empfaͤnglichkeit vorhanden ist, mannigfaltigen und großen Schwierigkeiten unterliegt, darf eben so wenig bezweifelt als uͤbersehen werden. Diese Schwierigkeiten muͤssen um so groͤßer seyn, je mannigfaltiger und verschiedenartiger die zu beruͤksichtigenden Zweige des Gewerbewesens, je groͤßer daher auch der Umfang des zu ertheilenden Unterrichts ist. Das richtige Mittel zwischen dem zu Vielen und zu Wenigen in der theoretischen Ausbildung, so wie die beste Art, solche mit der praktischen Ausbildung zu verknuͤpfen, ist eben so schwer zu treffen, als es selten ist, Lehrer zu finden, welche sich hinsichtlich ihrer Kenntnisse und der Gabe der Mittheilung gerade fuͤr die Classe von Schuͤlern, fuͤr welche jene Institute bestimmt sind, vollkommen eignen. Obgleich in lezterer Zeit manches Treffliche uͤber die zwekmaͤßigste Einrichtung technischer Lehranstalten geschrieben worden, so ist es doch gewiß wuͤnschenswerth, daß jener wichtige Gegenstand noch mehr zur Sprache gebracht werde. Die koͤnigl. Societaͤt der Wissenschaften verlangt daher eine gruͤndliche und so viel wie moͤglich auch die bei technischen Lehranstalten verschiedener Laͤnder gesammelten Erfahrungen, beruͤksichtigende Beantwortung der Frage: „Welche Einrichtung muͤssen technische Lehranstalten (sogenannte polytechnische Institute, Gewerbeschulen, Handwerkschulen) haben, damit sie ihren Zwek, eine angemessene, theoretisch-practische Ausbildung der Gewerbetreibenden zu bewirken, bestmoͤglichst erfuͤllen koͤnnen?“ Der gewoͤhnliche Preis fuͤr die beste Loͤsung jeder von obigen oͤconomischen Aufgaben ist zwoͤlf Ducaten, und der aͤußerste Termin, innerhalb dessen die zur Concurrenz zulaͤssigen Schriften bei der Societaͤt postfrei eingesandt seyn muͤssen, fuͤr die Julius-Preisfragen der Ausgang des Mai's, und fuͤr die auf den November ausgesehen, das Ende des Septembers. (Goͤttingische gelehrte Anzeigen, N. 118 und 119. Dd. 24. Julius 1828.) Koͤnigl. franzoͤsische Ordonnanzen, die Dampfmaschinen betreffend, vom 7. und 25. Mai 1828. Der Probedruk, dem die Dampfkessel aus geschlagenem Eisen oder aus Kupfer vorlaͤufig unterzogen werden muͤssen, und der durch Ordonnanz vom 29. Oktober 1823 auf das Fuͤnffache des Drukes, den der Kessel bei der Anwendung zu erleiden hat, festgesezt wurde, wird durch die Ordonnanz vom 7. Mai l. J. auf das Dreifache herabgesezt, wobei jedoch den Fabrikanten empfohlen wird, den Kesseln solche Dike zu geben, daß sie den Probedruk aushalten koͤnnen, ohne fuͤr die Folge dadurch zu leiden. Die Siederoͤhren an Kesseln der Maschinen mit hohem Druke unterliegen demselben Probedruke, und wenn sie einem andern Druk, waͤhrend ihres Gebrauches ausgesezt sind, werden sie besonders probirt. Jede Roͤhre erhaͤlt einen Staͤmpel, der den Druk bezeichnet, den sie auszuhalten vermag. Die Gußeisen-Cylinder fuͤr Dampfmaschinen mit hohem Druk und die Bekleidungen oder Mantel derselben aus Gußeisen sind dem fuͤnffachen Druke, den sie in der Folge zu erleiden haben, zu unterziehen, und hiernach mit dem Staͤmpel, der den gewoͤhnlichen Druk bezeichnet, zu versehen. „Der Druk, von welchem man bei der Probe ausgehen muß, muß demjenigen Druke gleich seyn, welcher bei dem gewoͤhnlichen Gebrauche der Maschine, die Waͤnde der Kessel, Siederoͤhren, Cylinder und Maͤntel sprengen kann, d.h., der Kraft der Spannung, die der Dampf gewoͤhnlich haben muß, wenn der Druk der aͤußeren Atmosphaͤre fehlte. In der Ordonnanz vom 25. Mai werden die Kessel der Maschinen mit niedrigem Druke, d.h., die mit einem Druke von zwei Atmosphaͤren und darunter auf Dampfbothen arbeiten, so wie die Siederoͤhren der Ordonnanz vom 7. Mai, gleichfalls begriffen) der Gebrauch der Kessel aus Gußeisen auf Dampfbothen wird durchaus verbothen; wer dagegen handelt, verwirkt das Recht zu fahren und hat Schadenersaz zu leisten. Poetische Preise zu Oxford. Unter den im vorigen Jahre zu Oxford fuͤr poetische Schuluͤbungen ausgeschriebenen Preisen wurde Herrn T. L. Claughton's Lehrgedicht: Machinae vi vaporis impulsae, gekroͤnt. Das Mechanics' Magazine freut sich, daß der Schulgeist an dieser rostigen Universitaͤt eine praktische Ruͤksicht zu nehmen beginnt; sieht aber nicht ein, wie man Kurbeln, Staͤmpel und Cylinder in lateinischen Hexametern besingen kann, ohne daß diese Verse knarren. (Mech. Mag. 1828. S. 384.) Preisaufgabe der Société d'Agriculture et des Arts du Dptt. de Seine et Oise. 500 Franken auf ein wenig kostbares und leicht anwendbares Mittel zur Zerstoͤrung der Maikaͤfer und Engerlinge. Die Abhandlungen sind vor dem 1. Mai 1829 an Herrn Fremy, Secrét. perpet. d. l. Société á Versailles einzusenden. Niederschlag in Dampfkesseln. Ein Besizer einer Dampfmaschine stellte ein zinnernes Gefaͤß von Einem Fuß im Durchmesser auf den Boden seines Dampfkessels. In drei Wochen hatte sich in demselben ein 14 Zoll hoher Bodensaz gesammelt, waͤhrend der Bodensaz auf dem uͤbrigen Bodentheile des Kessels nur 3 Zoll betrug. Schnelligkeit eines der groͤßten schottischen Dampfschiffe. Die Queen of Scotland, ein Dampfschiff von 1000 Tonnen, fuhr am 24. Mai um 11 Uhr Abends ab, und kam am 26. Abends zu Abeideen um 9 1/2 Uhr an; machte also mehr als 500 englische Meilen in 46 1/2 Stunden. – 16 Stunden schneller als die Briefpost. (Chronicle. Galignani 4136.) Hrn. Barton's Staͤmpel. Wir haben neulich nach dem Mech. Mag. bemerkt, daß Hr. Reed zu Petersburg Hrn. Barton's Staͤmpel tadelt. Hr. Wyatt fuͤhrt nun im Mech. Mag. N. 256, 6. Julius S. 390 u. f. eine Menge Zeugnisse von Dampfmaschinenbesizern an, die sich seit Jahren des Staͤmpels des Hrn. Barton bedienen, und durchaus die Fehler nicht fanden, die Hr. Reed denselben vorwirft. Hudson's Vorschlag zu einer Rettungsgesellschaft aus Feuersgefahr. Da binnen vierzehn Tagen neuerdings (seit dem lezterwaͤhnten Unfalle) 9 Menschen in der Stadt London lebendig verbrannten, so schlaͤgt Hr. Hudson vor, eine Gesellschaft zur Rettung der Menschen aus dem Flammentode zu errichten, wie man bereits eine Gesellschaft zur Rettung aus dem Wasser zu London mit so gluͤklichem Erfolge schon vor 50 Jahren errichtet hat. Wir erfahren bei dieser Gelegenheit, daß man zu London bei Feuersgefahr die brennenden Haͤuser schnell niederreißt, ohne sich zu kuͤmmern, ob noch Leute in denselben sind, oder nicht. (Mechanics' Magazine. N. 257. 12. Jul. S. 404.) Eisenbahn in Frankreich. Die Eisenbahn zu St. Etienne an der Loire ist endlich vollendet. 80 Wagen, jeder mit 30 Hektoliter Steinkohlen befrachtet, durchlaufen auf derselben in 5 Stunden 16 bis 18 Kilometer. (Bulletin d. scienc. techn. Juni. S. 376, und Bulletin d'industr. agric. et manuf. d. St. Etienne.) Haͤngebruͤke uͤber den Drac bei Grenoble. Frankreich hat endlich auch eine große Haͤngebruͤke, nachdem die Pariser unter Navier verungluͤkte. Die erste franzoͤsische Bruͤke. der Große nach, ist zu Grenoble uͤber den Drac gespannt, und haͤlt 400 Fuß Laͤnge bei 20 Fuß Breite. Sie besteht aus 6 Ketten und 83 Stangen aus geschlagenem Eisen. Die Pfeiler, die sie tragen, sind 40 Fuß hoch. Hr. Sordan hat den Bau dieser Bruͤke in zwei Jahren vollendet. (Courrier u. Bulletin d. scienc. Jun. S. 372.) Hrn. Sievier's neue Methode zu schießen. Hr. Brockedon erzaͤhlte in einer an der Royal Institution (Ende Mai's) gehaltenen Vorlesung einige Versuche des Hrn. Sievier uͤber die neue Methode desselben zu schießen, nach welchen Hr. Sievier mit 2 Loth Schießpulver eine Kugel von 14 Pf. auf eine Entfernung von 525 Fuß im Kernschusse (point blank) schoß: die Kugel drang nachher noch 3 Fuß tief in die Erde. Mit derselben Menge Pulvers schoß er mit einem Achtzehnpfuͤnder einen diken Baum ab. Das Sonderbarste bei seiner Art zu schießen ist, daß er keine Canone, keinen Lauf dabei braucht, sondern fuͤr schweres Geschuͤz bloß einen eisernen Blok von der Schwere eines Zentners. Die Vortheile dieser Erfindung fuͤr den Seekrieg sind nicht zu berechnen. Hr. Sievier machte ein Modell im Kleinen, um einige Experimente vor einer Gesellschaft zu zeigen, und fand zu seinem Schreken, daß zwei Gran Pulver eine 3 Loth schwere Kugel durch ein duͤnnes Brett von Fichtenholz durchschlugen, die dann noch auf eine gefaͤhrliche Weise im Zimmer umhertanzte. Hr. Brockedon meint, daß Hr. Sievier bei seiner Methode das Zuruͤklaufen der Canone fuͤr den Schuß selbst gewinnt, und hielt hieruͤber eine sehr gelehrte Vorlesung, in welcher er zeigte, daß dieses Zuruͤklaufen nur dann erst Statt hat, wann die Kugel aus der Muͤndung der Canone ist. Hrn. Sievier's Erfindung so schloß Hr. Brockedon, wird eine der verheerendesten in der Artillerie werden. Sir W. Congreve hat eine aͤhnliche Erfindung gemacht, von der das Modell noch zu Woolwich liegt; es entsprach indessen nicht der Erwartung. Er schloß das Pulver in einer Doke ein; Hr. Sievier bringt aber das Pulver in der Kugel selbst an. (Standard. Galignani Mess. N. 4130.) Das Philosophical Magazine spricht jezt auch im Juliushefte S. 64 von diesem Maifeste am Primrose-Hill, sagt aber nicht mehr, als daß in der Kugel eine walzenfoͤrmige Kammer angebracht ist, die leicht auf eine Doke oder auf einen Stok paßt, der auf Zapfen befestigt ist, und daß auf dem Boden der walzenfoͤrmigen Kammer in der Kugel eine Pulverkammer sich befindet. Ueber Herrn Bunten's Barometer erstattete Herr Arago in der Sizung der Akademie am 14. April einen sehr vorteilhaften Bericht, in welchem er endlich gestand, daß Gay-Lussac's beruͤhmtes Barometer durchaus nicht tragbar ist. Wenn Herr Arago mit Bunten's Barometer in der Hand auf einem Polaken reiten, oder dasselbe neben sich hin auf eine Britschka legen muͤßte, so wuͤrde er vielleicht von Bunten's Barometer sagen, daß es nicht fahrbar und nicht reitbar ist. Das Barometer, welches Dr. Schultes in des sel. Gehlen Journal fuͤr Chemie beschrieben und abgebildet hat, ist aber, wie wir aus zwanzigjaͤhriger Erfahrung versichern koͤnnen, reitbar und fahrbar und tragbar. Es ist das einfachste und, genaueste und wohlfeilste Barometer, das man haben kann. Ueber Wood's Patentmittel gegen schlagende Wetter in Kohlengruben. Wir haben Herrn Woods Patent im polytechn. Journ. B. 27. S. 28 angezeigt. Das Supplement zum III. Bande des Repertory of Patent-Inventions bemerkt S. 430 sehr richtig, (was auch wir schon oͤfters bemerkten,) daß das sicherste Mittel dagegen gehoͤrige Ventilation ist, welche durch Roͤhren und auch durch Ausbohrung leicht hergestellt werden koͤnnte, wenn der Geiz der reichen Bergwerksbesizer nicht so groß waͤre, daß Menschenleben ihnen = 0 ist. Zusaz zu Herrn R. Walker's Abhandlung uͤber Erzeugung kuͤnstlicher Kaͤlte. Vergl. polytechn. Journal Bd. XXIX. S. 203. Herr R. Walker liefert in dem Philosophical Magazine, Julius, S. 11 noch folgende Zusaͤze und Verbesserungen. Zuvoͤrderst bemerkt er, daß S. 404, Z. 8 von unten freshly statt freely gelesen werden muß, und fuͤgt dann noch bei: „Je trokener und feiner das Pulver aus Salmiak und Salpeter ist, desto besser: das Pulvern geschieht daher in ersterer Hinsicht am Besten mit einem heißen Stoͤßel. Verwittertes Glaubersalz, welches entweder durch zu langes Aufbewahren, oder weil es der Luft ausgesezt war, in Pulver verwandelt wurde, taugt zum Frieren des Wassers nicht, indem es in diesem Zustande durch seine Aufloͤsung im Wasser Hize erzeugt. Die beste Weise, die Kaͤlte erzeugende Mischung zu bereiten, ist, daß man das Glaubersalz zuerst auf den Boden des Gefaͤßes schuͤttet, und auf demselben flach und eben streicht, und hierauf die Mischung aus Salmiak und Salpeter in Pulver eintraͤgt, zuerst wird die Haͤlfte Wassers zugegossen, und unmittelbar darauf der Rest desselben, wobei jedoch immer das Ganze jedes Mahl umgeruͤhrt werden muß. Das Gesaͤß, welches die gepulverten Salze enthaͤlt, kann eine beliebige Zeit uͤber ruhig stehen bleiben, ehe man das Wasser zusezt. (Man muß dafuͤr sorgen, daß die verduͤnstende Mischung gegen das Ende des Processes umgeruͤhrt wird, und daß man dieß nicht zu weit treibt.) Da Salpeter viel wohlfeiler ist, als Salmiak, sich auch leichter puͤlvern laͤßt, und ungefaͤhr 16 Grad Kaͤlte bei seiner Aufloͤsung in Wasser erzeugt, so kann er statt der Pulvermischung zur Abkuͤhlung des Wassers gebraucht werden, in welchem man Wein einkuͤhlt. Dieses Pulver kann uͤberdieß auch gelegentlich als Zusaz zu Mischungen aus Eis und Salz verwendet werden, um diese zu verstaͤrken, und das Frieren zu beschleunigen. Die Verhaͤltnisse der Artikel in meinem vorigen Aufsaze sind fuͤr eine Temperatur von 50° „(F. + 8°,44 R.)“ berechnet; bei einer hoͤheren Temperatur wird aber das Wasser nothwendig etwas mehr von den Salzen aufloͤsen, und die Wirkung wird verhaͤltnißmaͤßig groͤßer seyn. So gibt die staͤrkste Mischung in meiner Tabelle kaͤlteerzeugender Mischungen, die aus phosphorsaurer Soda, aus salpetersaurem Ammonium und aus verduͤnnter Salpetersaͤure besteht, wenn sie bei einer Temperatur von 50° F. gemacht wird, eine Kaͤlte von 21° F. „(23° R.)“ unter 0. Wenn man diese Mischung aber unter einer Temperatur von 100° „(F., + 30° 22 R.)“ macht, so erzeugt sie im Augenblike eine Kaͤlte von 20° „(F – 22,5 R.) unter 0; vermindert also die Temperatur um 80“ „(F.)“ Mit dieser Mischung hat man, wie man mich versichert „Wasser unter der Linie“ in festes Eis verwandelt. Rich. Walker. Ueber die Reaction des ausfließenden Wassers und uͤber das Maximum der Wirkung der Maschinen hat Hr. Ewart in, den Memoirs of the lit. and phil. Society of Manchester, II. Series, v. II. 1813 eine Abhandlung unter der Aufschrift: on the measure of moving force eingeruͤkt, die Hr. J. Ivory im Juniushefte des Philos. Mag. S. 419 mit seinen Noten begleitet hat. Da diese Abhandlung hoͤchst wichtig ist, und einen Gegenstand betrifft, uͤber welchen seit Daniel Bernouilli's Zeiten die Mathematiker noch nicht einig sind, so wollen wir unsere Leser, denen hoͤhere Mathematik gelaͤufig ist, auf dieselbe aufmerksam machen. Sie wird wahrscheinlich bald in einem unserer deutschen der Physik und Mathematik geweihten Journale uͤbersezt erscheinen: wir koͤnnen sie theils ihres großen Umfanges, theils des vielen rein Mathematischen wegen, das sie enthaͤlt, aus Mangel an Raum in unseren Blaͤttern nicht aufnehmen. Techniker moͤgen sich hier uͤberzeugen, wie notwendig ihnen nicht bloß Bekanntschaft, sondern innigste Vertrautheit mit Mathematik ist, wenn sie auch keine Fabrik-Brillianten (wie ein elender Redner neulich in einer Versammlung geistreiche Fabrikanten nannte, um den Gewerbsfleiß unter die Faulheit der Schreiber herabzuwuͤrdigen), sondern bloß bessere Fabrikanten werden wollen, als jene nicht sind, welche dieser Pseudo-Isokrates in Schuz nahm, der nicht weiß, was eine Fabrik ist. Neue Springquellen zu Epinay bei St. Denis. Man bohrt in Frankreich immer mehr und mehr Springquellen (puits artésiens). Hr. Mulot bohrte neulich zwei solche im Garten der Madame Grollier zu Epinay bei St. Denis, die eine in einer Tiefe von 54, die andere in einer Tiefe von 67 Meter. Sie geben in 24 Stunden 30 Muids Wasser von 14–16° (C.), waͤhrend das Wasser eines daneben befindlichen, 12 Fuß tiefen, Brunnens nur 11 Grad hat. Das Wasser springt uͤber das Bohrloch. (Journal de Pharmacie. Mai, S. 262.) Hunter's verbesserte Raͤder. Wir haben von diesem Patente des sel. Tuchmachers Sr. Majestaͤt im polytechn. Journ. B. XXV. S. 22 nach dem London Journal Nachricht gegeben. Das Repertory of Patent. Inventions theilt eine Beschreibung dieser Raͤder ohne Abbildung im Supplement to vol. VI., p. 436 mit, und bemerkt: „Daß hier die Raͤder ganz so gebaut sind, wie sie im third Report of the Comittee of the House of Commons on the Acts of Parliament concerning broad wheels, roads etc., von Herrn J. W. Boswell im J. 1809, S. 81, auch im 17. B. S. 463 der II. Series des Repertory 1810 abgebildet und beschrieben sind. Herr Boswell nannte sie zusammengesezte Raͤder: combined wheels.“ „Wenn diejenigen“ sagt das Repertory „die Patente bezahlen, sich so leicht aus dem Repertory und aus anderen Quellen daruͤber Rathes erholen koͤnnen, ob ihre Erfindung wirklich neu ist, so verdienen diejenigen, die sich hieruͤber tauschen, wohl allerdings den Verlust, den sie durch ein solches unnuͤzes (nugatory) Patent erleiden, so wie diejenigen, die aus Eitelkeit oder aus was immer fuͤr einem anderen Grunde den wahren Erfinder um seine Muͤhe oder das Publicum, wie es hier der Fall ist, um die Anwendbarkeit der Erfindung bringen, noch eine andere Zuͤchtigung, als bloßen Schaden verdienen. Die Entschuldigung, daß sie sich tauschten, soll ihnen nicht als Ausrede dienen duͤrfen, vorzuͤglich, wenn das Plagiat so offenbar und oͤffentlich ist, wie in diesem Falle.Es kann nie die Sache eines einzelnen Individuums seyn, zu wissen, wer vor ihm ein Patent auf denselben Gegenstand genommen hat: dieß muß Sache derjenigen seyn, die sich nicht schaͤmen, Menschenrechte fuͤr baar Geld zu verkaufen, wenn sie nicht auch noch die Schande tragen wollen, ihre Unwissenheit und ihre Sorglosigkeit um nicht zu sagen, ihre Prellerei, indem sie von mehreren Parteien zugleich sich bezahlen lassen, oͤffentlich zur Schau zu tragen. Wozu haben diese Schreiber ihre Registraturen? A. d. Ueb. Hrn. Boswells Bemerkungen uͤber die Raͤder scheinen eine Favorit-Beute der Patent-Freibeuter, wie wir auch im V. B. S. 113 dieser Series zu zeigen Gelegenheit hatten. „Hr. Hunter sagt das Repertory „hat offenbar seine Raͤder nach der ersten Einrichtung in der ersten Figur nie probirt, indem er sonst gesehen haben wuͤrde, daß das Rad nicht drei Schritte weit laufen kann, ohne daß die Reifen auf die Erde fallen. Seine zweite Methode hat zwar diesen Fehler nicht, steht aber der Vorrichtung des Herrn Boswell weit nach. Die Reibung zwischen den Seiten des kleinen Rades und den einschließenden Seitenringen und der Schmuz und Sand, der sich bald zwischen beiden anhaͤuft, macht diese Raͤder hoͤchst unbrauchbar.“ Ueber die krumme Linie, welche Koͤrper vor ihrem Bruche annehmen, hat Hr. B. Bevan am 24. April l. J. eine interessante Abhandlung an die Royal eingesendet, aus welcher erhellt, daß diese krumme Linie leine Parabel, wie man bisher glaubte, sondern eine Hyperbel ist daß also alle bisherigen Berechnungen des Modulus der Elasticitaͤt nach der Theorie der Parabel falsch sind. Eine Entdekung, die fuͤr Mechaniker, und besonders fuͤr Baumeister, hoͤchst wichtig ist. (Vgl. Philos. Mag. Jun. 1828, S. 437.) Gediegenes Eisen mit etwas Arsenik. Herr K. U. Shepard liefert in dem Philosophical Magazine, Julius, S. 73, die Analyse eines von Herrn Philo Baldwin, in Bedford County, Pennsylvania, gefundenen gediegenen Eisens mit etwas Arsenik, nach welcher dasselbe aus 97,44 Eisen,   1,56 Arsenik besteht. Ob dieß mit dem axotomen Arsenikkies des Herrn Mohs einerlei ist, wagt er noch nicht zu bestimmen. Bergwerke in Malacca. Der Malacca Observer vom 6. November 4827 sagt, daß die Bergwerke daselbst so ergiebig sind, daß ein einziger Knappe in Einem Jahre anderthalb Catty-Gold erbeutet. Die Ausbeute von 300 Knappen waͤre also 150 Cattys oder 225,000 spanische Dollars, oder 40,000 Pf. Sterl. Wenn man hiervon aber die Werkzeuge, den Lohn und die Kosten – eines Regiments Seapoys zum Schuze der Arbeiter abrechnet, wie viel bleibt reine Ausbeute? (Weckly Review and Register of Arts. N. 34, S. 191.) Ueber Gußeisenroͤhren, uͤber die Art dieselben zu legen, und uͤber die Ausdehnbarkeit des Gußeisens hat Hr. Girard am 7. April 1828 eine Abhandlung vor der Acad. r. d. sciences gelesen, aus welcher der Bullet. d. scienc. techn. Juni, S. 382 einen Auszug mittheilt, woraus erhellt, daß man diese Abhandlung ganz vor sich haben muß, wenn man sie soll benuͤzen koͤnnen. Unschmelzbare Schmelztiegel. Hr. Degeux, der Sohn des beruͤhmten Chemikers dieses Namens, hat Schmelztiegel verfertigt, die der Einwirkung des Feuers kraͤftiger zu widerstehen vermoͤgen, als die bisher im Handel vorkommenden, selbst die hessischen nicht ausgenommen. Die HHrn. Thénard, Lassaigne, Baruel haben vergleichende Versuche angestellt, die keinen Zweifel hieruͤber uͤbrig lassen. Ein Kilogramm Eisen wurde in einem derselben vollkommen geschmolzen, und Hr. Lassaigne hat durch Analyse erwiesen, daß es nach dem Schmelzen nicht mehr Kohlenstoff enthielt, als vorher. Der Tiegel hat durchaus nichts gelitten. Die Fabrik des Hr. Déquex ist zu Mouchy St. Eloy, Dpt. de l'Oise; die Niederlage zu Paris, rue Garanière, N. 7. (Annal. d. Chemie. Mai 1828, S. 443.) Verbrauch der Steinkohlen zu London, und Betrag der gesammten Steinkohlenausbeute in Frankreich. Im Jahre 1825 wurden in Frankreich 14,065,503 metrische Ztr. Steinkohlen gewonnen. Zu London wurden in demselben Jahre allein 1,456,261 Chaldrons (der Chaldron wiegt 20 Ztr.; also 29,125,220 Ztr.) verbraucht, die auf 6564 Schiffen eingefuͤhrt wurden. (Recueil industriel. Jun. S. 299, wo der Chaldron schlecht berechnet ist.) Wie oft zufaͤllig Feuer entsteht. Man roch in einem Hause zu York in England Feuer. Bei dem Nachsuchen fand man ein paar Hadern gluͤhen, die auf einem Fasse lagen. Vor denselben stand eine rundbauchige Flasche mit Wasser gefuͤllt, auf welche die Sonne schien, so daß die Flasche zum Brennglase wurde, und der Brennpunct zufaͤllig auf die Hadern fiel. (Galign. Mess. N. 4151.) Einfluß des Lichtes bei Carminbereitung. Sir Humphry Davy, der ehemahlige Praͤsident der London r. Society, gab kuͤrzlich ein unterhaltendes kleines Angelfischbuch (Salmonia, or Days of Fly-Fishing) heraus, in welchem er gelegentlich erzaͤhlt, daß ein englischer Carminfabrikant einem Carminfabrikanten zu Lyon, der den herrlichsten Carmin lieferte, sein Geheimniß um 1000 Pf. (12,000 fl.) abkaufte. Als er nach der erkauften Vorschrift arbeitete, sah er, daß diese nichts anders, als sein eigenes bisher immer von ihm angewendetes Verfahren war, und machte seinem Contrahenten bittere Vorwuͤrfe, daß er ihm noch etwas vorenthielt. „Wann machten sie den Carmin?“ fragte der Franzose den Englaͤnder. „War es truͤbes Wetter?“ Der Englaͤnder bejahte die lezte Frage. „Machen Sie den Carmin nur immer an den hellsten, sonnigsten Tagen, wenn Sie wollen, daß er Ihnen gelingen soll, das vergaß ich Ihnen zu sagen.“ (Mechan. Magaz. N. 258, 49. Jul. S. 432.) Wir haben eine aͤhnliche Bemerkung eines Armeniers uͤber die Tuͤrkischroth-Faͤrberei, die ihm zu Wien nicht so gelang, wie zu Constantinopel, und deren Mißlingen er der weit matteren Sonne zu Wien zuschrieb, bereits fruͤher in Dingler's Magazin der Faͤrbekunst mitgetheilt. Rothe Schminke oder Rouge-végétal. Man nimmt die Blumen der Liatris scariosa (serratula scariosa L., einer nordamericanischen Pflanze) oder unseres bekannten Safflor (Carthamus tinctorius), wascht sie lang in Wasser, bis dieses nicht mehr davon gefaͤrbt wird, und troknet sie hierauf vollkommen. Von diesen gut getrokneten Blumen nimmt man 1 Loth, gießt eine Pinte Wasser darauf, in welcher vorlaͤufig ein Quentchen basisch kohlensaure Soda aufgeloͤst wurde, und laͤßt diesen Aufguß eine kurze Zeit uͤber stehen, seiht dann die Fluͤssigkeit ab, und sezt 2 Loth fein abgeriebene franzoͤsische Kreide zu. Das Alkali haͤlt den Farbestoff der Blumen aufgeloͤst, und die Kreide wird weiß bleiben. Wenn man nun aber etwas Weinstein- oder Citronensaͤure zusezt, so wird sich diese mit dem Alkali verbinden, den Faͤrbestoff ausscheiden, und dieser, da er fuͤr sich im Wasser unaufloͤsbar ist, wird roth zu Boden fallen und sich mit der Kreide verbinden, die dann herausgenommen, neuerdings abgerieben und in Naͤpfchen aufbewahrt werden kann. Wenn man diese Farbe mit ein paar Tropfen Olivenoͤhl abreibt, so erhaͤlt man die spanische rothe Schminke (spanish vegetable rouge). Das sogenannte Liquid pink ist eine aͤhnliche Bereitung mit etwas Weingeist. (Mechan. Mag. N. 258. 49. Jul. S. 432, aus Maund's Botan. Garden.) Farbenauswahl. Hr. Chevreuil las in der Sizung der Société de Pharmacie am 17. April eine sehr ausfuͤhrliche Abhandlung uͤber die Wirkung, welche zwei neben einander gestellte Farben auf das Auge des Beobachters aͤußern. Diese Abhandlung ist fuͤr Fabrikanten von bunten Zeugen aͤußerst wichtig. (Journ. d. Pharm. Mai, S. 264.) Herrn Rob. Warnum's Verbesserungen an Forte-Pianos. Herr Warnum ließ sich, wie unsere Leser wissen, am 3. Julius 1826 ein Patent auf Verbesserungen an Forte-Pianos ertheilen. Das London Journal of Arts, welches Beschreibungen der Patente mittheilt, sagt aber in seinem Maͤrzhefte, S. 358 sehr naiv von diesem Patente: „die Erklaͤrung dieser Verbesserungen waͤre in einer so kunstmaͤßigen Sprache abgefaßt, daß seine Leser dieselbe nicht verstehen wuͤrden.“ Es begnuͤgt, sich fuͤr dieselben bloß zu bemerken, daß diese Verbesserungen senkrecht stehende Forte-Pianos (professional Piano-fortes) und vorzuͤglich die Haͤmmer, Daͤmpfer und ein neues Pizzicato-Pedal betreffen. Es bleibt demnach fuͤr unsere deutschen Clavier-Verfertiger und Musikfreunde kein anderes Mittel, als ein solches Forte-Piano von Herrn Warnum in London, Cavendish-Square, Middlesex, kommen, und wenn es gut ist, nachmachen zu lassen. Verbesserung an Kanzeln in Kirchen. Bekanntlich verliert in manchen Kirchen die Stimme des Predigers sich so sehr, daß sie nur mit Muͤhe von dem Publicum vernommen wird, wenn der Prediger auch noch so sehr seine Brust anstrengt und das Publicum sich kaum zu athmen getraut, um die Stille nicht zu unterbrechen. Dieß war auch der Fall in der Kirche zu Attercliffe in England, wo diesem Nachtheile auf folgende Weise abgeholfen wurde. Man brachte an dem Dekel der Kanzel ein concaves Brett so ausgehoͤhlt, als ob die Hoͤhlung durch halbe Umdrehung eines Schenkels der Parabel um die Achse derselben gebildet worden waͤre, dergestalt uͤber der Kanzel an, daß die Achse sich vorwaͤrts unter einem Winkel von ungefaͤhr 10 bis 15° gegen die Erde neigte, und der Mund des Predigers in den Brennpunct der Parabel kam. Unten ist zu jeder Seite etwas weggenommen, damit man den Prediger sehen kann, und dafuͤr ein Vorhang angebracht. Auf diese Weise wurde die Stimme um das Fuͤnffache verstaͤrkt. Vergl. Mechanical Magazine, N. 253. 21. Jun. S. 346. Cabinet aus einem einzigen Nußbaume. Hr. Robins verkaufte an Hrn. Hamlet, Besizer des British-Diorama fuͤr 200 Pf. Sterl. ein Stuͤk eines schwarzen Nußbaumes (Juglans nigra), der einst am Stamme 36 Fuß im Umfange und 12 Fuß im Durchmesser hatte. Seine Hoͤhe betrug bis zu den unteren Aesten 80 Fuß, die ganze Hoͤhe 150 Fuß. Er wuchs (wahrscheinlich gruͤnte er schon vor einem halben Jahrtausende) am Zusammenflusse des Silver und Walnut Creek am Eriesee. Er wurde 10 Fuß hoch uͤber der Wurzel abgesaͤgt, indem er tiefer sehr unregelmaͤßig gewachsen war, ausgehoͤhlt, und ein 9 Fuß hohes Stuͤk desselben wurde als Seitenstuͤbchen in einem Wirthshause benuͤzt. Gegenwaͤrtig ist dasselbe zu London, innenwendig mit Tapeten geschmuͤkt, und faßt bequem 31 Personen. (Atlas. Galign. Mess.) Die Florentiner Achatschleifer schneiden ihre Achate, nicht wie unsere Steinschleifer, mittelst eines duͤnnen eisernen Raͤdchens, sondern mittelst eines Bogens, dessen Sehne Eisendraht ist. Sie brauchen hierzu Schmergel, wie die unsrigen, schneiden aber ihre Platten 1/8 Zoll dik. (Mechan. Magaz. N. 256. 8. Jul. S. 400.) Lithographie verbreitet sich in Italien jezt immer mehr und mehr, und vervollkommnet sich zugleich. Die Vedute di Genova von Bisi bei Vassalli gehen rasch vorwaͤrts. Eben so die Costumi bei Elena; das Studio di paesaggi von Orsolini bei Ricordi. Hr. Déyé gruͤndete ein neues lithographisches Institut zu Venedig, und aͤhnliche Institute entstanden nun auch zu Turin, Florenz und Neapel. In lezterer Stadt geben die HHrn. Cuciniello und Bianchi ein kostbares Werk, Viaggio pittorico nel regno delle due sicilie in groß Folio heraus. In farbigem Abdruke ist die bekannte Mascherata al r. teatro di S. Carlo von C. Nicolini. Gegen die Nachricht des P. Bartoli in der Biblioteca italiana (die auch wir aus derselben mittheilten), daß die Chinesen die Lithographie schon in den aͤltesten Zeiten kannten, hat Hr. A. Montucci in der Antologia di Firenze im April eine eigene Abhandlung geschrieben, in welcher derselbe beweiset, daß P. Bartoli hier bloß der alten Kunstgriffe seines Ordens (er war naͤmlich Societatis Jesu) sich bediente. Wasserfreie Krystalle von schwefelsaurer Soda. Im Aprilhefte des Royal-Institution-Journal macht Herr Faraday folgende Bemerkungen uͤber dieses Salz. Wenn ein Tropfen einer schwefelsauren Soda-Aufloͤsung auf eine Glastafel gebracht, und auf dieser der freien Verduͤnstung uͤberlassen wird, so wird er Krystalle zuruͤklassen, die, sowohl ihrer Form als ihrer Verwitterung nach sich als das genannte Salz beurkunden. Die meisten Pottasche- und Sodasalze lassen sich in Hinsicht auf ihre Basen, durch einen solchen Versuch unterscheiden. Sie lassen sich durch ein Paar Tropfen Schwefelsaͤure und Erhizung leicht in schwefelsaure Verbindungen verwandeln, und wenn man sie dann aufloͤst und auf obige Weise versucht, liefern sie dann Krystalle, die man aus ihren Formen, und mehr noch durch ihre Verwitterung, wenn sie Soda, so wie durch ihren bleibenden Zustand, wenn sie Pottasche enthalten, erkennt. Dieses Pruͤfungsmittel laͤßt indessen, in einigen Faͤllen, in Ungewißheit, und zwar aus einer sonderbaren Ursache. Wenn man den Tropfen Aufloͤsung auf dem Glase bei der gewoͤhnlichen Temperatur verdampfen, laͤßt, so hat Verwitterung Statt, und dann bleibt diese Art zu pruͤfen in ihrer Schaͤrfe: wenn aber die Glasplatte mit dem Tropfen auf ein warmes Sandbad oder auf eine heiße Eisenplatte oder in irgend eine Temperatur, die bedeutend unter der Temperatur des Siedepunktes der Aufloͤsung ist, gebracht wird, so erhaͤlt man nach dem Abdampfen weniger Krystalle, die der schwefelsauren Soda der Form nach zwar aͤhnlicher sind, aber nicht verwittern. Bei Untersuchung der Ursache dieser Erscheinung fand ich, daß sie wasserfrei waren, folglich nicht verwittern konnten und ganz so waren, wie jene, die Herr Dr. Thomson aus gewissen heißen gesaͤttigten Lungen erhielt. (Annal. Philos, N. S. 20. St. S. 201. Polytechn. Journ. B. XXIII. S. 536.) Hieraus erhellt, daß bloßer Unterschied in der Temperatur, unter welcher eine Aufloͤsung aus schwefelsaurer Soda verduͤnstet, bald wasserfreie Krystalle mit Krystallisationswasser liefert, und dieß zwar ohne Ruͤksicht auf die Menge der Aufloͤsung. Dieß ließ sich auch aus den Erscheinungen erwarten, die Statt haben, wenn man Krystalle von schwefelsaurer Soda mit Krystallisationswasser sorgfaͤltig schmilzt: ein Theil loͤst sich auf und ein Theil scheidet sich ab: lezterer im wasserfreien Zustande. (Quartely Journal XIX, p. 153). Ich finde, daß man, wenn man wollte, wasserfreie krystallisirte schwefelsaure Soda leicht im Großen fuͤr den Handel auf diese Weise bereiten koͤnnte, obschon, da das reine Salz jezt nur wenig gebraucht wird, man wahrscheinlich es in dieser verdichteten Form nicht sehr suchen wird. Wenn man auf obige Weise Salz auf Soda oder auf Pottasche pruͤft, muß man diese verschiedene Wirkung der Temperatur sorgfaͤltig beachten. Bierbrauerei in England. Vom 5. Jaͤner 1827 bis 5. Jaͤner 1828 wurde in England, Schottland und Wales gebraut: Starkes Bier (strong-beer). Tafelbier (table-beer). In oͤffentlichen Brauereien 4,000,208 Faͤsser (barrels) 1,888,262 Faͤsser (barrels) In Licenz-Brauereien (bei den licensed Victuallers) 2,338,666    536,829 In Kleinbrauereien (retail-brewers)    166,556      56,945. –––––––– –––––––– 6,505,230 1,784,034. Mittelbiere wurden nur 17,153 Faͤsser gebraut. Ausgefuͤhrt wurden von dem starken Biere 61,378 Faͤsser. Ein Faß Bier haͤlt 36 Gallons oder 360 Pfund. (Globe und Galignani Messeng.) Preise des Arbeitslohnes und einiger Beduͤrfnisse bei den Roͤmern. Nach einer Inschrift aus den Zeiten Diocletian's, die man in Kleinasien fand, und uͤber welche Herr Moreau de Jonnes vor der Academie des Sciences de Paris im April 1827 Bericht erstattete, betrug bei den Roͤmern der Arbeitslohn eines Feldarbeiters taͤglich   5 Franken, 60 Cent.;  –      –   – Maurers 11     – 25   –  –      –   – Mosikarb. 13     – 50   –  –      –   – Schneiders 11     – 25   – Ein Paar Schuhe, (calcei) kostete 33     – 75   – Falerner, Picener, Tiburtiner, Salerner, Arminier, Surentiner, Sotiner kostete 13     – 50   –   das Liter. Alter Wein von bester Qualitaͤt kostete 10     – 90   –   detto. Rindfleisch   2 Franken 40 Cent. das Kilogr. od. 2 Pf. Lamm- oder Ziegenfleisch   3     – 60   –   detto. Schweinfleisch   3     – 60   –   detto. Schinken   6     – das Kilogramm. Ein gemaͤsteter Pfau 56     – 25 Cent.; Eine gemaͤstete Gans 45     –   –   – Eine Ente   9     –   –   – Ein Nepphuhn   6     – 75   – Ein Kaninchen   9     –   –   – Seefische der besten Art   5     – 40 das Kilogramm. Honig von der besten Qualitaͤt. 18     –   –   detto. Oehl     –    – 18     –   –   – Essig     –    –   2     – 70   – Ein Kohlkopf von der besten Art   0     – 90   – Man sieht hieraus, daß wir auch in pecuniaͤrer Hinsicht arme Narren gegen die alten Roͤmer sind. (Bibliot. italian. April. S. 46.) Gleichzeitige Preise von Gemuͤsen in England und Frankreich im April. Gruͤne Erbsen Ein Quart in London, Covent Garden. 3 Guin. (36 fl.) Paris 2 Sh. 7 P. (1 fl. 30 kr.) Spargel in London, Covent Garden. 18 Sh. (10 fl. 48 kr.) Paris 2 Sh. 6 P. (1 fl. 30 kr.) Dafuͤr verkaufte man aber in Westengland Ende Mai's einen Sak Erdaͤpfel von 160 Pf. um 4 Shill. (36 kr.) (Herald. Galignani.) Verbrauch gewisser Artikel in England. im J. 1825.       1827. Bier (starkes, strong-Beer)     6,500,000     6,542,000 Faͤsser. Bier (leichtes, Tabbe-Beer)     1,480,000     1,539,000 Talg-Kerzen 104,980,000 110,718,000 Pfund. Wachs-Kerzen        959,240        923,000 Aepfel- und Birnmost          22,000          51,000 Hogsheads. Tafelglas          14,096          16,663 Zentner. Glas von allen Sorten        516,000        394,000    – Malz   27,906,000   28,742,000 Bush. Papier   51,346,000   52,304,000 Pfund. Gedrukte Waaren 116,000,000 122,000,000 Yards (á 3 Fuß.) Seife   93,000,000   97,000,000 Pfund. Britischer Branntwein     3,913,000     7,336,000 Gallons. Staͤrke     4,961,000     6,945,000 Pfund. Thee   23,949,000   26,900,000    – Essig     2,357,365     2,800,000. Englische und irlaͤndische Schiffe liefen ein 1826 3. Jan. 21,786 mit    162,614 Tonnen Last und 162,000     27 –   – 18,960 –    151,327   – 151,000     28 –   – 20,457–    165,548   – 165,000 liefen aus 1826 5. Jan. 2,633,000   – 160,000     27 – – 2,676,000   – 463,000     28 – – 2,828,000   – 171,000 Werth der Einfuhr 1826. 42,600,000 Pfund Sterling.     27. 36. 000,000    –     –     28. 43,467,000    –     – Werth der Ausfuhr 1826.     27.     28. 46,450,00040,000,00051,227,000   –    –   –    –   –    – bloß britische Producte und Manufacturen. Parliamentssizung, Haus d. Gemeinen, 5. Jun. 1828. Weineinfuhr in England. Nach Parliamentsacten wurden, als Consumo, eingefuͤhrt: Im Jahre 1823 4,594,211 Imp. Gallons WeinEin Imperial-Gallon ist 10 Pf.     24 4,714,949  –    –     25 7,375,435  –    –     26 5,510,677  –    –     27 6,254,310  –    – Von diesen 28,449,600 Gallons waren 14,374,898 Gallons portugiesische Weine.   6,898,095    – spanische Weine.   2,578,189    – Cap-Weine.   1,574,300    – Madeira-Weine.   1,544,565    – franzoͤsische Weine.Franzoͤsische Weine zahlen, das Faß zu 10 Hektolitres in Schweden  400Franken.Norwegen  200  –Preußen  520  –Russland  750  –England1200  –Nord-Amer.  189 1/2  – Im J. 18231827 wurden   –   23,061  76,391 Gallons    – Rheinweine 18231827    –   –   65,820151,185    –   – sicilianische Weine. eingefuͤhrt. (Globe. Galignani.) Englands Handlungsschifffahrt. nach Hrn. Grant's Angabe in der Parliamentssizung dd. 17. Junius. Textabbildung Bd. 29, S. 317 Eingelaufen; Englische Schiffe; Auslaͤndische; In den Jahren; Schiffe; Tonnenlast; Mann; Ausgelaufen; Englische; Auslaͤndische; In den Jahren; Schiffe; Tonnenlast; Mann Irland ist hier als Ausland gerechnet. (Galignani Mess. N. 4146.) Handschuheinfuhr nach der Stadt London aus dem Auslande. Vom 5. Jul. bis 31. Decbr. 1826. 39,788 Duzend. Im Jahre 1827 63,644    – Vom 1. Jaͤner bis 30. Mai 1828 77,312    – Geschwaͤrzt wurde vielleicht noch ein Drittel. – Und doch beschaͤftigen sich in England, in Worcestershire allein, ungefaͤhr 40,000 Menschen mit Handschuhmacherei. (Worcester Journal.) Declarirter Werth der Ausfuhr englischer Wollenwaaren vom J. 1820 bis 1828. Im Jahre 1820. 5,987,449 Pf.   9 Sh. 11 Pence.     21. 5,585,430  –   2  –   2    –     22. 6,463,923  – 12  –   2    –     23. 6,488,673  – 14  –   6    –     24. 5,634,471  –   2  –   6    –     25. 6,042,411  –   4  –   4    –     26. 6,194,926  –   2  –   3    –     27. 4,982,908  – 16  –   6    –     28. 5,277,861  –   6  –   2    – (Galignani Mess. 4147.) Wieviel die Druk- und Buchbinderkosten in den englischen Staats-Kanzelleien betragen. Nach der Parliamentssizung, Haus der Gemeinen, 30. Mai 1828 nicht weniger als 95,650 Pf. Sterl., d.h. 1,147,800 Gulden. – Das heißt doch den guten John Bull papierln! (Galignani Messeng. 4129.) Die Freunde und Vertheidiger des englischen Patentwesens werden ersucht, im Repertory of Patent-Inventions, Jul. 1828, S. 47, das Patent des Robert Vazie, Mechanikers in York-Square, Middlesex, dd. 12. Jul. 1827 auf Heuschober, Dreschmuͤhlen, Kornmuͤhlen, eine Centrifugalmaschine und eine Trokenstube nachzulesen, um sich zu uͤberzeugen, wie weit man die Unverschaͤmtheit im Patent ertheilen und nehmen in England treiben kann. Einfluß des N. Americanischen Einfuhrverbotes englischer Waaren auf die Fabriken Englands. Die Tuch-, Messing- und Stahlwaarenfabrikanten zu Manchester, Birmingham und Sheffield fuͤhlen den Einfluß des neuen N. Amerikanischen Einfuhrverbotes englischer Waaren sehr hart: die Waaren fielen im Preise, und Arbeiter muͤssen entlassen werden. Der Handel stokt gewaltig. (Globe und Galignani. N. 4151. – Dafuͤr hatten aber, wie wir neulich meldeten, die englischen Kaufleute die N. Amerikanischen Haͤfen vor Bekanntmachung dieses Verbotes mit Waaren uͤberschwemmt, so daß mehr als die Haͤlfte der N. Amerikanischen Fabrikanten dadurch zu Grunde gingen, und die entlassenen Arbeiter derselben jezt New York an vier Eken anzuͤndeten! Die oͤffentliche Kunstausstellung in England in the King's Mews findet nach N. 256, 6. Jul. des Mech. Mag. S. 389 wenig Teilnahme. Der Englaͤnder liebt Abgeschiedenheit, und „fuͤrchtet“ sagt das Mech. Mag. und die Litter. Gaz. v. 28. Jan. „daß ihm seine Ideen gestohlen werden, um so mehr, als alle Patentrechte sie heute zu Tage nicht mehr zu schuͤzen vermoͤgen.“ Nichts umsonst in England. Bei der National-Industrie-Ausstellung in London im k. Pallaste (King's Mews) muß jede Person 1 Shilling (36 kr.) Eintritt bezahlen!!! (Register of Arts. N. 37. S. 195.) Fiscalprocesse in England, verloren fuͤr die Regierung durch einen Drukfehler. In dem verderblichen Malzacte (Malt-Act) heißt es bei den Strafen: Wenn ein Salzmacher dagegen handelt, so verfaͤllt er in so und so viel etc.“ Es sollte heißen Malzmacher (maker of malt; es ist aber gedrukt: maker of salt). Man kann also in England, wo die Geseze buchstaͤblich genommen werden, keinen Malzmacher als Salzmacher strafen. (Observer.) Die Gesellschaft, die den Tunnel unter der Themse baut, ist durch Parliaments-Act berechtigt, Geld bis zu 2,400,000 Gulden (200,000 Pf. Sterl) aufzunehmen, woruͤber das Mechanics' Magazine, N. 253, 21. Jun. sich auf eine sehr boshafte Weise lustig macht. Tunnels, d.h., Stollen unter den Fluͤssen eine uralte Sache. Strabo erzaͤhlt, daß zu Babylon ein unterirdischer gewoͤlbter Gang unter dem Euphrates vom K. Pallaste zum Tempel des Belos ging, der 15 Fuß weit und 12 Fuß hoch war: die Breite des Euphrates an dieser Stelle war ein Stadium (625 Fuß). Der Euphrat wurde aber, als man den Tunnel zu Babylon baute, abgeleitet, wie Herodot erzaͤhlt. (Mechan. Mag., N. 253. S. 351.) Abkuͤrzung des Weges zwischen London und Paris. Das franzoͤsische Ministerium will, zur Erleichterung der Verbindung mit England, einen regelmaͤßigen Postengang zwischen London und Paris uͤber Dieppe herstellen, wodurch die Briefe von London nach Paris und umgekehrt einen Tag schneller, d.h. in 52 Stunden laufen koͤnnen. Napoleon der Große wollte diese Verbindung schon unmittelbar nach dem Frieden von Amiens herstellen; der Wiederausbruch des Krieges hinderte ihn daran. (Times. Galignani Mess. 4134.) Die groͤßte Perle, von dem herrlichsten Wasser, der vollkommensten Ruͤnde, dem praͤchtigsten Glanze, ohne allen Fehler, besizt ein griechischer Kaufmann zu Moskau, Hr. Zezima. Die Perle wurde in Ostindien gefischt und wiegt 27 7/8 Karat, beinahe 2 Quentchen, Dr. Fischer uͤber Perlenfischerei in Rußland. (Mech. Mag. N. 256, S. 399. 6. Jul.) Groͤßte bisher bekannte Erdbeere. Hr. Sadler zog in seinem Garten zu Doncaster eine Erdbeere, die fuͤnf und einen halben Zoll im Umfange hatte. Sie war eine Wilmot's Superb. (Galignani. N. 4134.) Lords und Carls Gaͤrtner in England. „Earl of Pembroke und Earl of Radnor errichteten zwei Staͤnde auf dem Marktplaze zu Salisbury, und lassen daselbst Dienstags und Sonnabends durch ihre Leute die Producte ihrer Gaͤrten unter dem Marktpreise zum großen Nachtheile der uͤbrigen Gaͤrtner verkaufen.“ Diese Notiz steht, mit der Unterschrift: „ein gekraͤnkter Gaͤrtner“ beinahe in allen englischen Zeitungen. Wir halten es indessen fuͤr ein Gluͤk fuͤr jedes Land, in welchem die Großen desselben Gartenbau im Großen, und wie man hier sieht, zum Vortheile des Publicums treiben. Auf diese Weise kann dasselbe endlich Ersaz fuͤr den Verlust der ungeheueren Streken Landes erhalten, welche die Großen bloß zu ihrem Vergnuͤgen in Parks, Gartenanlagen etc. verwandelten, und so dem Akerbaue und Gartenbaue entzogen, wodurch nicht bloß der Preis der Grundstuͤke, sondern auch der Ertraͤgnisse derselben weit uͤber den Bereich der unteren und duͤrftigen Classe erhoͤht wird. Die Earl of Pembroke und of Radnor scheinen uns daher mehr den Dank des Publicums, als eine Verunglimpfung in oͤffentlichen Blattern zu verdienen, und wir wuͤnschen nichts sehnlicher, als daß unsere Großen das Beispiel derselben nachahmen moͤchten. Verbesserung im Erdaͤpfelbaue. Hr. Polonceau zu Versailles schlaͤgt vor, den Erdaͤpfeln, da ihre Keimkraft nur oder Rindensubstanz (in den Augen) liegt, den Kern mittelst eines walzenfoͤrmigen Durchschlageisens auszuschneiden, wodurch man also den Nahrungsstoff der Erdaͤpfel bei dem Verpflanzen derselben fuͤr seine Hausthiere wenigstens ersparen (aber auch weniger Ertrag von der Erdaͤpfelernte erhalten) kann. Journal de Pharmacie. Juillet. 362. Herrn Gay-Lussac's Erklaͤrung uͤber die Herausgabe seiner Leçons de Physique et de Chimie par des Stenographes Bekanntlich hat sich zu Paris seit dem vorigen Jahre ein neuer Zweig der Industrie der Buchhaͤndler erhoben: die Buchhaͤndler lassen die Vorlesungen der Professoren stenographiren. Herr Gay-Lussac erklaͤrt nun in den Annales de Chemie, Mai 1828, S. 441, daß dieß gegen seinen Willen geschah; daß er keinen Antheil an dieser Ausgabe hat; daß seine Vorlesungen hier nicht genau wieder gegeben wurden, und daß man sich selbst erlaubte, einige seiner Demonstrationen zu aͤndern, daß diese Vorlesungen eine Betruͤgerei sind.Wir bedauern, daß Herr Gay-Lussac den Verdruß hatte, seine Vorlesungen entstellt zu sehen; wir wuͤnschten jedoch sehr, daß dieser neue Zweig der Buchhaͤndler-Industrie sich so viel moͤglich verbreitete und vervollkommnete. Der Klage, daß die Vorlesung unrichtig gegeben wuͤrde, ließe sich dadurch abhelfen, daß man zwei, allen Falls auch drei, Tachygraphen in die Vorlesung schikte; es sind dann, wenn man so sagen darf, zwei oder drei Zeugen da, daß so und nicht anders gesprochen wurde, Herr Gay-Lussac scheint das Recht zu bezweifeln, oͤffentliche Vorlesungen oͤffentlich bekannt zu machen. Dieses Recht liegt aber in dem Begriffe oͤffentlicher Vorlesungen und der Oeffentlichkeit uͤberhaupt. Was oͤffentlich geschieht, ist Gemein-Gut. Ein Professor, der sich dafuͤr bezahlen laͤßt, daß er oͤffentlich uͤber einen wissenschaftlichen Gegenstand spricht, will ja eben dadurch, daß er sich dafuͤr bezahlen laͤßt, daß dasjenige oͤffentlich, d.h., allgemein bekannt werde, was er oͤffentlich spricht. Er hat sein Wissen, so wie seinen Vortrag, zum allgemeinen Besten an diejenige Anstalt verkauft, an welcher er liest. Das Wort, das fuͤr Geld uͤber seine Lippen ging, ist nicht mehr sein Wort, so bald es uͤber seine Lippen gegangen ist: es gehoͤrt dem Publicum, welchem, da er seine Worte an dasselbe verkaufte, auch das Recht zukommt, zu erfahren, was der Herr Professor sprach, und wie der Herr Professor sprach. Ja wir behaupten sogar, daß ein Professor, der sogenannte Privat-Vorlesungen haͤlt, fuͤr welche er Honorar nimmt, d.h. auf deutsch bezahlen laͤßt, sein Eigenthumsrecht, auf das, was er sagte, gleichfalls verloren hat, weil er das, was er sagte, fuͤr baares Geld verkaufte, und jeder, der etwas kaufte, mit der gekauften Sache als mit seinem rechtmaͤßig erworbenen Eigenthume schalten und walten kann, wie er will. Wenn mir Jemand ein Geheimniß verkauft, so kann ich dasselbe, da es mein Eigenthum geworden ist, bekannt machen, wie ich will, wenn ich mich nicht im Kauf-Contracte zur Geheimhaltung verpflichtete; eine Verpflichtung, die bei Vorlesungen nie Statt haben kann, weil sie, wenn sie nuͤzlich seyn sollen, im Leben angewendet werden muͤssen, also nicht geheim gehalten werden koͤnnen noch duͤrfen. Wenn Prediger, wenn Schauspieler, welche beide, wie der Professor, oͤffentlich sprechen, wenn Parlamentsmitglieder oͤffentlich der Kritik nicht bloß uͤber ihre Worte, sondern selbst uͤber die Art ihres Vortrages ausgesezt sind und seyn und bleiben muͤssen, warum sollen Professoren uͤber Prediger, Schauspieler, Parliamentsmitglieder erhaben seyn? Wenn die Vorlesungen der Professoren jaͤhrlich stenographirt erschienen, wuͤrde man sehen, in wiefern der Professor entweder selbst die Wissenschaft oder die Lehrmethode von Jahr zu Jahr foͤrderte, oder wenigstens die Fortschritte anderer benuͤzte; man wuͤrde nicht bloß sehen, was er vortraͤgt, sondern auch wie er vortraͤgt etc. Wir sehen nicht ein, wie ein guter, ein tuͤchtiger Professor es ungern sehen sollte, wenn man das, was er oͤffentlich vortrug, oͤffentlich bekannt macht, obschon wir begreifen, daß es einige geben moͤchte, denen diese Publizitaͤt unangenehm seyn koͤnnte. Indessen waͤre Stenographie auf den Kathedervortrag angewendet, vielleicht eine der hoͤchsten Wohlthaten, die der Menschheit je zu Theil ward: es wuͤrden Curiosa aller Art zum Vorscheine kommen.