Titel: Hrn. Daniell's Pyrometer.
Fundstelle: Band 29, Jahrgang 1828, Nr. CXIX., S. 416
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CXIX. Hrn. Daniell's Pyrometer. Aus dem Mechanics' Magazine, N. 257. S. 405. Mit Abbildungen auf Tab. IX. (Im Auszuge.) Daniell's Pyrometer. Wir uͤbergehen hier den schon zu Guyton de Morveau's Zeiten begonnenen Streit uͤber Wedgewood's Pyrometer, und bemerken bloß (was auch der Erfindung des besten Pyrometers, der Muͤnzwardein zu Calcutta, Hr. Prinsep Polyt. Journ, Juniheft l. J. S. 421 klagte), daß die hoͤheren Grade von Hize bisher noch nichts weniger als genau bestimmt sind. So soll Silber nach Wedgewood bei 4717° Fahrenh. Daniell bei 2233°    – Kupfer Wedgewood bei 4587°    – Daniell bei 2548°    – Gold Wedgewood bei 5237°    – Daniell bei 2590°    – schmelzen. Diese Angaben weichen von einander um nicht weniger, als um die Haͤlfte ab. Daniell's Pyrometer, das auf dem alten Grundsaze der Ausdehnung der Metalle in der Hize beruht, und in Brande's Quarterly Journal XI. Bd. S. 309 beschrieben ist, ist noch zu wenig bekannt. Es besteht zuvoͤrderst aus einem Staͤbchen oder einem Drahte aus Platinna (dem strengfluͤssigsten Metalle) von 10,2 Zoll Laͤnge und 0,14 Zoll Dike. Dieser Platinnadraht ist in einer Roͤhre aus demselben Materiale, aus welchem die Ypser Tiegel verfertigt werden, mittelst eines innenwendig hervorragenden Vorsprunges und einer außen bei, a, Fig. 20., hervorragenden Schraube mit einem Niete befestigt. Diese Roͤhre hat bei, b, eine Schulter, damit sie immer in gleicher Tiefe in das Feuer oder in die Muffel eingeschoben werden kann. Von dem Ende des Platinnadrahtes bei, b, laͤuft ein feiner Platinnadraht von 1/100 Zoll in der Dike, der aus einem messingenen Ringe, d, hervortritt, zwei oder drei Mahl um die Achse des Rades, i, in, B. Dann biegt er sich zuruͤk, und wird an einer duͤnnen Feder befestigt, m, n; die mit ihrem anderen Ende an dem Stifte, n, angemacht ist. Wenn man einen Seidenfaden statt dieses duͤnnen Platinnadrahtes nimmt, und denselben so wie diesen uͤber das Rad laufen laͤßt, so bewegt sich der Zeiger noch deutlicher. Die Achse von, i, hat 0,062 Zoll im Durchmesser, und der Durchmesser des Rades selbst betraͤgt Einen Zoll. Die Zaͤhne dieses Rades greifen in ein anderes Rad ein, das genau Ein Drittel des Durchmessers des vorigen Rades haͤlt, so daß dieses leztere Rad, h, sich drei Mahl dreht, waͤhrend, i, ein Mahl umlaͤuft. Der Zeiger auf der Achse von, k, laͤuft also drei Mahl um, waͤhrend das Rad, i, sich ein Mahl dreht. Nun zieht aber, oder vielmehr treibt, die Spiralfeder, m, das Rad, i, um, und zugleich den Zeiger, sobald die Ausdehnung des Platinnastaͤbchens dieselbe in Thaͤtigkeit sezt. Die Scheibe, auf welcher der Zeiger laͤuft, ist in 360° getheilt, und jeder Grad bezeichnet, nach Daniell's Versuchen, 2 Grade an Fahrenheit's ThermometerEs ist offenbar, daß dieses Pyrometer nicht die genannten Resultate geben kann. A. d. Ueb..

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