Titel: Ueber Cultur der Oehlgewächse und Gewinnung des Oehles. Von Herrn Dubrunfaut.
Fundstelle: Band 30, Jahrgang 1828, Nr. XXI., S. 70
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XXI. Ueber Cultur der Oehlgewaͤchse und Gewinnung des Oehles. Von Herrn Dubrunfaut. Nach dem Industriel. Jun 1828. S. 65. und Bulletin d. Scienc. techn. Jul. 1828. S. 10. Dubrunfaut, uͤber Cultur der Oehlgewaͤchse und Gewinnung des Oehles. Im ersten Theile beschaͤftigt der Herr Verfasser sich mit der Cultur dieser Gewaͤchse und mit ihren Eigenschaften. Die Samen, die man im Großen zur Oehlgewinnung baut und benuͤzt, sind Sommer- und Winterreps (Brassica campestris L.), Mohn (Papaver somniferum), Leindotter (Myagrum sativum L. Camelina sativa), Lein und Hanf. Mehrere dieser Oehlgewaͤchse dienen als gegenseitige Aushuͤlfe. So ist der Sommer- oder Maͤrzreps eine Aushuͤlfe fuͤr den Winterreps, wenn dieser durch den Frost oder aus was immer fuͤr einer Ursache im Winter gelitten haͤtte; so ist der Mohn Aushuͤlfe, wenn der Sommerreps verderben sollte, und Leindotter kann mit Vortheil gebaut werden, wann der Mohn mißraͤth. Den Winterreps baut man im Julius und erntet ihn im Oktober; der Sommerreps wird im Maͤrz im freien Wurfe gebaut.Ueber den Bau dieser Oehlgewaͤchse hat Boͤhmer in seiner trefflichen technischen Geschichte der Pflanzen 1. Th. S. 629. alles gesammelt, was man hieruͤber wissen kann und muß.A. d. Ueb. Man erntet ihn im Julius und schlaͤgt ihn im September nach der Getreideernte. Der Mohn wird im April gesaͤet, zwei Mahl gegaͤtet, bluͤht im Julius und wird im August geerntet. Der Leindotter wird Ende Mai's gesaͤet und Ende Julius geerntet. Ein Mahl Gaͤten reicht hin. Den kein saͤet man im Maͤrz; man erntet ihn im Julius. Man saͤet ihn aus der Hand, und gaͤtet ihn sorgfaͤltig. Die Oehlsamen haben verschiedene Formen und Eigenschaften, die man durch das Gesicht und durch den Geruch, an der Trokenheit, Farbe und an dem Fleische derselben erkennt. Man schaͤzt den Oehlgehalt derselben dadurch, daß man einige Kerne davon zwischen den Naͤgeln der Daumen zerdruͤkt, wo man sie dann mehr oder minder fett finden wird. Herr Dubrunfaut gibt folgende Uebersicht der verschiedenen Charaktere der Samen und der Menge des daraus zu erhaltenden Oehles. Textabbildung Bd. 30, S. 71 Same; Winterreps; Sommerreps; Mohn; Leindotter; Lein; Hanf; Gestalt; rund; rund und klein; kleine unregelmaͤßige Kuͤgelchen; platt, laͤnglich, glatt; rund und sehr klein; Farbe; schwarz; schwarz und hart; gelb und hart; dunkelgelb; schwarz; Farbe des Fleisches; zeisig gruͤn; detto; wenig gefaͤrbt; gelb 3; weiß; Gewicht eines Hektolit.; Hektoliter zu einem Fasse Oehl von 90 Kilogr.; Rother Winterreps zeigt, daß er zu fruͤhe geerntet wird A. d. O; Die Samen sing gewoͤhnlich kleiner, als am Winterreps; Die rothe Farbe zeigt eine schlechte Sorte