Titel: | Verbesserung in der Buchdrukerei, um zwischen flachen oder ebenen Flächen zu druken, worauf Gg. Clymer sich am 6. Sept. 1827 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 30, Jahrgang 1828, Nr. XXXVI., S. 111 |
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XXXVI.
Verbesserung in der Buchdrukerei, um zwischen
flachen oder ebenen Flaͤchen zu druken, worauf Gg. Clymer sich am 6. Sept. 1827 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Julius 1827. S.
218.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
[Verbesserung in der Buchdrukerei.]
Diese Verbesserung besteht in einer Einrichtung einer Drukerpresse, mittelst welcher
man mit Lettern, Moͤdeln oder Flaͤchen uͤberhaupt zwischen
flachen und ebenen Flaͤchen groͤßere Formate druken kann, als bisher
durch flache Tafelplatten nicht moͤglich war.
Man soll mittelst dieser neu vorgerichteten Presse zwei Formen fuͤr
Doppelregalpapier auf ein Mahl druken koͤnnen: eine Flaͤche von vier
Fuß sechs Zoll Laͤnge und drei Fuß drei Breite, was doppelt so groß ist, als
das groͤßte Format irgend einer gegenwaͤrtig in England erscheinenden
Zeichnung.
Fig. 24 zeigt
die Presse von der Seite; Fig. 25 von vorne. Der
Patenttraͤger nimmt nicht die einzelnen Theile, die nicht alle neu sind,
sondern nur dir neue Verbindung derselben als sein Patentrecht in Anspruch.
Die Seitenansicht der Maschine in Fig. 24 zeigt die neue
Presse mit allem Zugehoͤre vollstaͤndig; in Fig. 25, der Ansicht von
vorne, sind einige Theile der groͤßeren Deutlichkeit wegen weggelassen. a, a, ist die Basis (der sogenannte Winter), woran die
Rippen und Streber befestigt sind, auf welchen die Tafel ruht, b, b, ist die Tafel, die oben vollkommen flach ist und
die erwaͤhnte Groͤße hat. c, c, ist der
obere Theil des Gestelles (der Kopf). d, d, d, d, sind
die Baken oder Seitenpfosten, die oben und unten verbunden, und mittelst eiserner
aufgeschraubter Schienen, e, e, e, e, festgehalten
werden. f, f, ist die Platte die durch einen sogenannten
Staͤmpel und durch die senkrechte Stange, g,
gehalten wird, deren oberer Theil mittelst eines sogenannten Zapfengefuͤges
an den unendlichen Hebeln, h, und, i, befestigt ist, wovon der obere an dem Kopfe der
Presse mittelst Zapfen festgemacht ist, die durch Schraubenbuͤchsen
laufen.
Die Hebel, h, und, i, sind
mittelst eines Gefuͤges bei, k, verbunden, und an
diesem Gefuͤge ist die Stange, l, angebracht, die
mit dem Winkelhebel oder mit der Kurbel, m, verbunden
ist.
Wenn man drukt, wird der Griff oder Hebel, n,
auswaͤrts geschwungen, wodurch, m, und, l, beinahe in eine gerade Linie kommt, das
Gefuͤge der unendlichen Hebel gestrekt, und die Platte auf die Lettern
herabgetrieben wird, um den Druk zu geben. Nachdem der Hebel, n, wieder in die Lage zuruͤkgefuͤhrt wurde, in welcher man
ihn in Fig. 24 sieht, wird der
Winkelhebel, m, in die Hoͤhe geworfen, und die
Stange, l, zieht die unendlichen Hebel zuruͤk,
wodurch die Platte wieder von den Lettern aufgehoben wird.
Um das Aufheben der Platte zu erleichtern, haͤngt dieselbe mittelst der
Stangen, o, o, an den mit Gewichten beschwerten Hebeln,
p, p, die die Platte aufwiegen, so daß der Arbeiter
an der Presse dieselbe mit leichter Muͤhe heben kann.
Die Schwaͤrze wird mittelst der gewoͤhnlichen elastischen Schwarzwalze
auf die Lettern aufgetragen. Diese Schwaͤrzwalze wird an der Seite
eingeschoben:, und waͤhrend geschwaͤrzt wird (die Platte wird zu
diesem Ende in die Hoͤhe gehoben), werden die Bogen auf den Dekel, q, q, aufgelegt, der mittelst kleiner Rollen auf den
Seitenleisten, r, r, aus und ein laͤuft.
Nachdem die Schwarze aufgetragen und das Papier gehoͤrig aufgelegt, Register
gehalten wurde, laͤuft der Wagen mit dem Dekel zwischen der unten auf der
Tafel befindlichen Form und der daruͤber angebrachten Platte ein, der Hebel,
n, wird auswaͤrts geschwunden, die Platte mit
großer Kraft herabgelassen und der Abdruk vollendet.
Nachdem hierauf die Platte wieder gehoben wurde, laͤuft der Wagen hinaus, die
Form wird geschwaͤrzt fuͤr den naͤchsten Abdruk, ein frischer
Bogen auf einem anderen auf der anderen Seite befindlichen Dekel laͤuft
wieder ein, und wird wie der vorige Bogen gedrukt.
Der Patenttraͤger bemerkt, daß er den Winkelhebel auch noch auf eine andere
Weise anbringen und so durch Ziehen oder Stoßen an dem Gefuͤge, k, des Hebels druken kann; daß endlich dieser
Winkelhebel selbst mittelst eines Hebels oder auf andere Weise in Thaͤtigkeit
gebracht werden kann.