Titel: Bemerkungen über die im Handel vorkommende rohe Soda, von John Revere, M. D. Professor der technischen Chemie an dem Mayland Institute for the promotion of the Arts and Manufactures in New York.
Fundstelle: Band 30, Jahrgang 1828, Nr. XXXIX., S. 114
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XXXIX. Bemerkungen uͤber die im Handel vorkommende rohe Soda, von John Revere, M. D. Professor der technischen Chemie an dem Mayland Institute for the promotion of the Arts and Manufactures in New York. Aus Silliman's American Journ. of Science and Arts in Gill's technol. Repos. August 1828. S. 112. Revere's Bemerkungen uͤber die im Handel vorkommende rohe Soda. Frankreich war vor der Revolution genoͤthigt, aus fremden Laͤndern seine Soda zu beziehen.Der Anfang der Abhandlung, welcher nichts Neues enthaͤlt, und von der Gewinnung der Soda aus den Meerespflanzen handelt, ist hier weggelassen.A. d. R. Durch die Kriege, in welche es in Folge derselben verwikelt wurde, sah es sich von den uͤbrigen Laͤndern Europa's abgeschnitten und genoͤthigt, entweder einige seiner wichtigsten Fabrikationszweige aufzugeben, oder in sich selbst die Mittel aufzusuchen, wodurch die rohen Materialien herbeigeschafft werden koͤnnten. Viele im gemeinen Leben unentbehrliche Artikel gingen ihm ganz ab. Von Feinden umgeben, hatte es nicht ein Mahl Gelegenheit, Salpeter aufzukaufen, um Schießpulver fuͤr seine Armeen zu bereiten. In Folge dieses Zustandes der Dinge und der großen politischen Aufregung jener Zeit machte es außerordentliche und erfolgreiche Anstrengungen, eigene Quellen zu benuzen, an welche man vorher nicht gedacht hatte. Man lernte unter diesen Umstaͤnden den Werth der physischen Wissenschaften kennen, und diese Periode ihrer Geschichte ist vielleicht auch die ehrenvollste fuͤr sie. Die Naturwissenschaft beschraͤnkte sich nicht mehr auf das Cabinet und Laboratorium, sie trat heraus und linderte mit ihren Schaͤzen das Ungluͤk des Staats. In dem Enthusiasmus des Augenbliks schienen die gewoͤhnlichen Beweggruͤnde menschlicher Thaͤtigkeit aufgeschoben, besonders unter den Gelehrten; jegliches Privatinteresse schien bei der Begierde, das oͤffentliche Wohl zu befoͤrdern, aus dem Gesichte verloren. Wichtige Entdekungen, welche, wenn sie im Geheimen ausgeuͤbt worden waͤren, ungeheuren Gewinn haͤtten bringen muͤssen, wurden freiwillig zum Besten der Republik bekannt gemacht. Bei diesem ehrenvollen Wettstreit der Wissenschaften behauptete die Chemie den ersten Rang. Die ausgezeichnetsten Chemiker Frankreichs wurden durch den Wohlfahrtsausschuß in Committés vereinigt; die Resultate ihrer Untersuchungen findet man in den fruͤheren Baͤnden der Annales de Chimie, welche die schaͤzbarste Reihe technisch-chemischer Arbeiten enthalten, die man vielleicht in der Geschichte der Wissenschaften antrifft. Unter die wichtigsten dieser Abhandlungen gehoͤrt der Bericht der HHrn. Lelievre, Pelletier, d'Arcer und Girard, uͤber die beste Methode, die Soda aus dem Meersalze zu gewinnen.Sie ist im Auszuge uͤbersezt in Crell's Auswahl vorzuͤglicher chemischer Abhandl. der franz. Annal. der Chemie, Bd. I. S. 131. A. d. R. Er veranlaßte die ausgebreitete Fabrikation kuͤnstlicher Soda in Frankreich, die gegenwaͤrtig nicht nur in großer Menge in seinen eigenen Fabriken angewandt wird, sondern auch ein betraͤchtlicher Ausfuhrartikel geworden ist. Das von dem Committé vorgeschlagene Verfahren, welches mit einigen Abaͤnderungen noch befolgt wird, wurde von den HHrn. Leblanc und Dizé erfunden. Es ist in Kuͤrze dieses: – es besteht in der Zersezung des salzsauren Natrons durch Schwefelsaͤure. Das so entstandene schwefelsaure Natron wird in gewissen Verhaͤltnissen innig mit Kohle und gepulverter Kreide vermengt. Durch Anwendung einer angemessenen hohen Temperatur in Reverberiroͤfen findet ein etwas complicirter chemischer Proceß Statt. Man glaubt, daß das schwefelsaure Natron auf die Art zersezt wird, daß ein Theil des in der Schwefelsaͤure enthaltenen Schwefels als Schwefelwasserstoffgas verzehrt wird, schwache Explosionen hervor bringt und scheinbar ein Feuerwerk bildet; waͤhrend der nicht verzehrte Schwefel mit einem Theile Natron und Kalk verbunden bleibt und schwefelwasserstoffsaure, schwefelsaure und schweflichsaure Salze bildet. Unterdessen vereinigt sich die im Kalk enthaltene und durch Verbrennung der Kohle entstandene Kohlensaͤure mit dem Natron und bildet kohlensaures Natron. Die Calcination muß mit vieler Geschiklichkeit geleitet werden, da der Werth des Artikels von der Vollstaͤndigkeit der Zersezung des schwefelsauren Natrons und der Menge des gebildeten kohlensauren Natrons abhaͤngt. Der Proceß dauert ungefaͤhr sieben Stunden, und der so erhaltene Ruͤkstand gleicht im Aeußeren der Barilla (durch Einaͤschern von Meerespflanzen erhaltener Soda). Man hat eine betraͤchtliche Menge kuͤnstlicher Soda in die vereinigten Staaten eingefuͤhrt. Da der Artikel aber oft schlecht war, vorzuͤglich aber, weil selbst die beste immer viel Schwefel enthaͤlt, kam sie ganz in Verruf. Sie wird hier zu Lande so wenig geschaͤzt, daß die Seifensieder, welche die Hauptconsumenten sind, diesen Artikel, wie einige mir selbst erklaͤrt haben, so wie er jezt ist, nicht annehmen wuͤrden, obgleich sie wohl wissen, daß er eine betraͤchtliche Menge Alkali enthaͤlt. Sie finden, daß die Fluͤssigkeit, welche man durch Auslaugen der kuͤnstlichen Soda erhaͤlt, so viel Schwefel enthaͤlt, daß wenn sie mit den uͤbrigen zur Seifenbereitung noͤthigen Materialien vermengt und gekocht wird, sich Schwefelwasserstoffgas so reichlich entwikelt, daß die Arbeit fast nicht mehr gehandhabt werden kann, waͤhrend die Seife eine schmuzigblaue Farbe annimmt und unverkaͤuflich wird. Da ich weiß, daß diese Substanz in allen Seifenfabriken von Marseille angewandt wird, und daß man dort nicht uͤber diese Uebelstaͤnde klagt, so suchte ich die Ursache davon auszumitteln, um zu sehen, ob dem Fehler, woruͤber sich unsere Fabrikanten beklagen, nicht abgeholfen werden koͤnnte. Meine Aufmerksamkeit war natuͤrlich zuerst auf die Unterschiede in der Fabrikationsweise gerichtet; sie unterscheiden sich hauptsaͤchlich in folgenden Puncten. In Frankreich wird die Seife allgemein aus Soda und Olivenoͤhl bereitet und die blaßblaue (bleu pâle) ist die gesuchteste. Hier zu Lande wendet man allgemein thierische Oehle an; und unsere Fabrikanten pflegen zu allen Seifen, nur nicht zu den ganz feinen, auch eine betraͤchtliche Menge Harz zu nehmen; die am staͤrksten abgehende Seife dieser Art hat eine hellgelbe Farbe. In Frankreich wird die Seife marmorirt, indem man sie, ehe sie aus dem Siedekessel kommt, mit einer Aufloͤsung von gruͤnem Vitriol (Eisenvitriol) versezt. Nun scheint es aber nach der Behauptung des Hrn. Laurens, der praktisch mit diesem GegenstaͤndeS. Ann. de Chim. Vol. 67. A. d. O. bekannt ist, daß um der Seife gerade die so gesuchte blaßblaue Farbe mitzutheilen, Schwefelwasserstoff, oder vielmehr geschwefelte Alkalien (denn beide Alkalien zeigen sich dem Zwek entsprechend) unumgaͤnglich noͤthig sind. Der Schwefelwasserstoff ertheilt bei diesem Processe, wenn er sich mit dem Eisen und Oehl vereinigt, eine gruͤnlichblaue Farbe, welche sich nicht mit der Seife verbindet, sondern waͤhrend des Siedens durch sie in kleinen Mengen vertheilt wird, so daß sie ein marmorartiges Aussehen hervorbringt. Dadurch scheint die Thatsache, daß kuͤnstliche Soda in den franzoͤsischen Seifenfabriken mit Vortheil angewandt werden kann, wovon bei uns das Gegentheil Statt findet, leicht und natuͤrlich erklaͤrt zu werden. Ich habe eine Menge Versuche mit verschiedenen Substanzen angestellt, um eine wohlfeile Methode aufzufinden, den mit der kuͤnstlichen Soda verbundenen Schwefel abzuscheiden, der unseren Seifensiedern so nachtheilig ist, ohne jedoch ein genuͤgendes Resultat zu erhalten. Man kann sich einigermaßen dadurch helfen, daß man die Lauge in offene Kufen bringt, in welche man Schnizel von verzinntem Eisenblech oder Eisen gelegt hat, und sie einige Tage der Luft ausgesezt stehen laͤßt und gelegentlich umruͤhrt.Wenn man die Aufloͤsung der rohen Soda mit etwas Chlorwasser oder einer Aufloͤsung von schweflicher Saͤure versezt, so wird das schwefelwasserstoffsaure Natron, unter Abscheidung von Schwefel zersezt, und auf diese Weise kann man sich also hier leicht helfen. Auch kann man bekanntlich das sehr leicht dadurch zerstoͤren, daß man in der Naͤhe des Ortes, wo es sich entwikelt, etwas Chlorgas. entbindet, oder Schwefel abbrennt. A. d. R. Wohlfeile Materialien sind die Grundlage einer erfolgreichen Fabrikation, und da der reelle Werth einer rohen Soda ganz von der Quantitaͤt des in ihr enthaltenen kohlensauren Alkalis abhaͤngt, so sollte der Fabrikant hieruͤber ein richtiges Urtheil zu fallen im Stande seyn. Dafuͤr haben jedoch unsere Kaufleute und Fabrikanten eine sehr unpassende Pruͤfungsart – sie verlassen sich fast ausschließlich auf die Sinne und die Angabe des Fabrikationsortes des Artikels. Das Aussehen, der Geschmak und das Gewicht leiten sie hauptsaͤchlich dabei. Nach langer Erfahrung, und nachdem sie diese Erfahrung mit schwerem Gelde bezahlt haben, koͤnnen sie sich ohne Zweifel einen allgemeinen Begriff von dem Werth dieses Artikels machen; alles wohl erwogen, muß jedoch das Urtheil, worauf sie auf diese Art gefuͤhrt wurden, unbestimmt seyn. Sie zerbrechen meistentheils ein Stuͤk der Soda und kosten den Geschmak auf dem Bruch; ist nun das Natron in kaustischem Zustande, und wenn auch nur in geringer Menge, so wird es weit staͤrker schmeken, als wenn es zwar in groͤßerer Menge, aber als kohlensaures Salz vorhanden ist. Auch darf man sich auf den Fabrikationsort des Artikels nicht viel mehr verlassen, da von demselben Markte mehrere verschiedene Qualitaͤten ausgefuͤhrt werden. Ich weiß in der That einige Faͤlle, wo die erfahrensten Seifenfabrikanten und sogar große Fabrikanten chemischer Produkte erstaunlich betrogen worden sind, indem sie den Artikel auf diese unsichere Weise pruͤften. Ich pruͤfte neulich ein Muster kuͤnstlicher Soda, wovon die Tonne um achtzig Dollars verkauft wurde, welches der Preis fuͤr die beste ist, und worin kaum eine bemerkliche Spur von kohlensaurem Natron war; waͤhrend ein Muster von Alicanter Soda acht und fuͤnfzig Procent reines kohlensaures Natron enthielt. Man hat viele Methoden zur Pruͤfung der Barilla in Vorschlag gebracht. Eine genaue Pruͤfung ist ohne Zweifel eine sehr feine und sogar schwierige Operation; mit ein wenig Aufmerksamkeit kann aber jeder Fabrikant eine fuͤr den praktischen Zwek hinlaͤnglich genaue Untersuchung veranstalten. Ich habe verschiedene Methoden gepruͤft, moͤchte aber die folgende als die beste empfehlen; sie ist mit einiger Abaͤnderung die von Hrn. Parkes angegebene. Man nimmt eine gewisse Menge verduͤnnter Schwefelsaͤure, welche sechs Theile Wasser auf einen Theil kaͤuflicher Schwefelsaͤure enthaͤlt, und die also ein specifisches Gewicht von ungefaͤhr 1,100 haben wird. Man sucht nun ein Glas aus, welches bequem gefuͤllt und ausgegossen werden kann; es sollte mit einem gut eingeschliffenen Glasstoͤpfel, durch welchen eine Oeffnung hindurchgeht, versehen seyn, so daß man im Stande ist, das Glas genau zu fuͤllen, indem die uͤberschuͤssige Fluͤssigkeit durch die durch den Stoͤpsel gehende Oeffnung herauslaͤuft. Man bestimmt nun auf einer guten Wage, indem man fuͤr das Glas dessen Tara benuzt, sorgfaͤltig und genau, wie viel Grane verduͤnnter Saͤure das Glas enthaͤlt. Endlich hat man noch mit Schaͤrfe die Anzahl von Granen verduͤnnter Saͤure zu bestimmen, welche zur Saͤttigung von 100 Gran reinen kohlensauren Natrons erforderlich sind. Hat man einmahl diese Vorbereitungen gemacht, so kann man zu jeder Zeit in wenigen Stunden die Qualitaͤt eines Musters Barilla bestimmen. Man waͤhlt eine Anzahl Stuͤke aus, durch die das Ganze gut repraͤsentirt werden kann, pulvert sie fein in einem eisernen Moͤrser und wiegt 2 oder 3 Portionen, jede von 100 Gran ab, die man in eben so viele Standglaͤser mit ungefaͤhr 2 oder 3 Unzen Wasser, am besten destillirtem, bringt. Nachdem sie einige Stunden stehen geblieben und gelegentlich mit einem Glasstabe umgeruͤhrt worden sind, filtrirt man die Aufloͤsungen sorgfaͤltig durch ungeleimtes Papier in reine Standglaͤser. Den Ruͤkstand suͤßt man mit kleinen Mengen Wasser so lange aus, bis es geschmaklos durch das Papier geht. Man versezt die Fluͤssigkeit nun mit einer Lakmusaufloͤsung, bis sie deutlich blau wird. Nachdem man sodann das Stoͤpselglas genau mit der verduͤnnten Schwefelsaͤure gefuͤllt hat, stellt man eines der Standglaͤser, welche die alkalische Fluͤssigkeit enthalten, auf reines weißes Papier, um die Veraͤnderung der Farbe genauer beobachten zu koͤnnen, und gießt dann von der Saͤure langsam und mit Unterbrechung, indem man die Mischung zu gleicher Zeit mit einem Glasstabe umruͤhrt, so lange hinein, bis das Lakmus eine rothe Farbe anzunehmen anfaͤngt. Nun muß man viel langsamer und sorgfaͤltiger mit dem Zusaze der Saͤure fortfahren; denn die rothe Farbe ist anfangs schwach und zart, und wird durch das entbundene kohlensaure Gas, und nicht durch die Schwefelsaͤure hervorgebracht. Bei dem ersten Zusaz der Schwefelsaͤure bemerkt man kein Aufbrausen, wahrscheinlich weil sich die ersten Portionen der Saͤure mit demjenigen Theile des Natrons vereinigen, welcher in aͤzendem Zustande bleibt. Die Saͤttigung alles kohlensauren Natrons wird durch eine auffallend tiefere rothe Farbe angezeigt und dadurch, daß die Saͤure bei tropfenweisem Zusaze sich nur noch mechanisch mit der Aufloͤsung vermischt, ohne daß eine chemische Einwirkung erfolgt. Wenn man alsdann die in dem Stoͤpselglase zuruͤkbleibende verduͤnnte Schwefelsaͤure wiegt, kann man bestimmen, wieviel davon zur Saͤttigung des Alkalis angewandt worden ist, und da man schon die Anzahl der Grane verduͤnnter Saͤure kennt, welche zur Saͤttigung von hundert Gran reinen kohlensauren Natrons erforderlich ist, so kann man durch eine Rechnung nach der Regel de Tri sogleich erfahren, wieviel reines kohlensaures Natron in der rohen Soda enthalten ist. Wiederholt man diese Operation auch noch mit den beiden uͤbrigen Portionen, so kann man sich der Wahrheit noch viel mehr naͤhern.Indem man naͤmlich das arithmetische Mittel aus den drei erhaltenen Resultaten annimmt. A. d. R. Obgleich nun diese Methode zur Pruͤfung der Barilla und des Kelps hinreicht, so ist sie doch unzuverlaͤssig, wenn man damit die Qualitaͤt der kuͤnstlichen Soda ausmitteln will, besonders wenn leztere nicht sorgfaͤltig bereitet wurde. Sie enthaͤlt naͤmlich immer unters schweflichsaures und schwefelwasserstoffsaures Natron, welche durch die Schwefelsaure zersezt und ebenfalls neutralisirt werden, wodurch das Resultat in der Menge des kohlensauren Natrons zu groß ausfaͤllt; dazu kommt noch, daß diese Substanzen bei der Seifenfabrikation, wie sie hier zu Lande gebraͤuchlich ist, positiv nachtheilig sind. Man kann dieser Schwierigkeit jedoch durch folgendes von den HHrn. Gay-Lussac und Welter empfohlene Verfahren begegnen – man versezt das Muster der rohen Soda, nachdem man sie zuvor getroknet hat, mit ein wenig oxydirt salzsaurem (chlorsaurem) Kali, und sezt das Gemenge einer schwachen Rothgluͤhhize aus; die genannten Chemiker empfehlen dazu einen Platintiegel, aber ein Tiegel von Silber oder Porcellan reicht hin, wenn man die Operation sorgfaͤltig verfolgt; ich habe mich selbst eines Porcellantiegels bedient. Dadurch werden die Schwefelmetalle und unterschweflichsauren Salze in schwefelsaure Salze verwandelt, und das oxydirt salzsaure Salz in ein neutrales salzsaures. Nach diesem Verfahren kann die kuͤnstliche Soda auf die oben angegebene Weise gepruͤft werden. Ich will diese Abhandlung mit einigen Bemerkungen uͤber einen Punct schließen, woruͤber die Verkaͤufer der rohen Soda meistentheils sehr unrichtige Ansichten haben. Man glaubt naͤmlich sehr oft, daß die Barilla, welche in kleine Stuͤke oder in Pulver zerfallen ist, ihre Kraft verloren hat; deßwegen laͤßt man allgemein fuͤr diesen Theil der Barilla beim Verkaufe 10 bis 50 Procent im Preise nach. Diese Meinung ist aber nur innerhalb einer sehr geringen Graͤnze wahr. Ein betraͤchtlicher Theil des Natrons ist anfangs in aͤzendem Zustande; derjenige Theil der Masse, welcher der Luft ausgesezt ist, zieht daher Kohlensaͤure und Wasser an; obgleich also nun die Soda feucht geworden ist, so hat sich ihr Werth doch nur um ihre erlangte Gewichtszunahme an Kohlensaͤure und Feuchtigkeit vermindert.Diese Bemerkung wurde bereits aus dem Mech. Mag. unter den Miscellen im XXIX. Bd. S. 238 d. J. mitgetheilt. A. d. R.