Titel: Die englische Drehebank, beschrieben von Dr. Ernst Alban.
Autor: Dr. Ernst Alban [GND]
Fundstelle: Band 30, Jahrgang 1828, Nr. LXII., S. 248
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LXII. Die englische Drehebank, beschrieben von Dr. Ernst Alban. Mit Abbildungen auf Tab. V. und VI. Alban's englische Drehebank. Der Hr. geheime Oberfinanzrath Beuth in Berlin hat in den Verhandlungen des Vereins zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen eine sehr gute Beschreibung einer englischen Drehebank kleinerer Art und vortreffliche Abbildungen dazu geliefert.Sie sind auch im polytechn. Journ. Bd. XXIV. S. 214 aufgenommen worden, wo man sie nachsehen kann. (Wir bedauern sehr, daß wir nicht auch eben so schoͤne geschnittene Kupferabbildungen, wie die von den Gewerbsverhandlungen liefern koͤnnen. A. d. R.) Diese Drehebank ist nach dem Maudslay'schen Principe eingerichtet, und von Rich in London erbaut, und enthaͤlt eine Menge der vorzuͤglichsten Einrichtungen, wodurch sich die englischen Drehebaͤnke auszeichnen. Vornehmlich muͤssen wir dem Hrn. G. O. F. R. Beuth aber Dank wissen fuͤr die Mittheilung einer Beschreibung und Abbildung der in England so allgemein gebraͤuchlichen, in Deutschland aber groͤßtentheils noch wenig bekannten und in Anwendung gekommenen, mechanischen Vorlage. Da ich in England Gelegenheit gehabt habe, eine Menge Drehebaͤnke von vorzuͤglicher Construction und in allen moͤglichen Groͤßen zu sehen und zu zeichnen, und die AufnahmeDiese Aufnahme war gewoͤhnlich mit bedeutenden Schwierigkeiten verknuͤpft, indem, man mir ein Zeichnen an Ort und Stelle stets verwehrte, und ich daher nur zu Hause das Aufgefaßte zu Papier bringen konnte. Dieserhalb war es mir nicht moͤglich, bei einigen der groͤßeren Drehebaͤnke alle Maße genau. zu geben, vielmehr konnte ich nur das Princip derselben niederzeichnen. Genau genommen ist dieses aber auch der Hauptpunct bei der Sache. Man will die Mittel kennen, diesen oder jenen Zwek in der Drehekunst zu erreichen. Die Ausfuͤhrung und Anwendung derselben nach bestimmten Regeln wird jeder Mechaniker schon ohne große Muͤhe von selbst finden, der in seinem Fache etwas mehr als ein bloßer Handwerker ist. derselben allein in der Absicht von mir unternommen wurde, um meinem Vaterlande durch Mittheilung derselben nuͤzlich zu werden, so moͤge mir der Hr. G. O. F. R. Beuth es nicht uͤbel deuten, wenn ich seiner vortrefflichen Beschreibung und Abbildung in diesem Journale dasjenige anzureihen mich bemuͤhen werde, was ich zur Vervollstaͤndigung unserer Kenntnisse in der Drehekunst und der dahin gehoͤrigen Apparate zu liefern vermag. Das Beduͤrfniß einer naͤheren Bekanntschaft mit diesen Apparaten wird in Deutschland von Tage zu Tage groͤßerDas bekannte neuere Werk von Dr. J. H. M. Poppe: die englische Drehebank fuͤr Arbeiter in Holz, Metall und Horn, ist sehr unvollstaͤndig. Es ist eigentlich auch nur eine bloße Uebersezung aus Thom. Martins Encyklopaͤdie der mechanischen Kuͤnste etc. und fuͤhlbarer und der wahre Vaterlandsfreund kann daher nicht genug eilen, sein Scherstein zur Befriedigung desselben darzubringen, und sey es auch noch so gering. Ein gemeinschaftliches Zusammenwirken fuͤr einen nuͤzlichen Zwek ist ein Hauptbefoͤrderungsmittel desselben. Sollte meine Mitwirkung zu gering seyn, so wird mich das Gefuͤhl der reinsten Absicht und des besten Willens beruhigen muͤssen. Man kann die in England bei der Maschinenfabrication gebraͤuchlichen Drehebaͤnke in Hinsicht ihrer Groͤße wohl in 4 Abtheilungen bringen, d.h. in kleinere, klein mittlere, groß mittlere und große. Erstere beiden Arten werden in den meisten Faͤllen von dem daran beschaͤftigten Arbeiter durch einen Fußtritt in Bewegung gesezt, leztere aber entweder durch einen oder mehrere Menschen, die an einem Schwungrade drehen, oder durch Elementarkraft betrieben. Alle diese vier Arten, von denen ich die allerkleinsten, in der Uhrmacherkunst gebraͤuchlichen und mit dem Bogen gedrehten ausnehme, sind nach sehr verschiedenen Principien gebaut, indem jeder Mechaniker, wie Hr. G. O. F. R. Beuth sehr richtig bemerkt, dabei seinen verschiedenen Ansichten folgt. Ich will versuchen, uͤber diejenigen besonderen Einrichtungen, die die von mir gesehenen Drehebaͤnke unter einander auszeichneten, zuerst einige Worte im Allgemeinen zu sagen, bevor ich zu der specielleren Beschreibung der Drehebaͤnke uͤbergehe. Ich erspare dadurch bei lezterer viele Worte, und erleichtere die Uebersicht uͤber die dem Baue aller Drehebaͤnke zum Grunde liegenden verschiedenen Principien. Zugleich will ich mich aber auch hie und da bemuͤhen, so viel ich vermag, jedem besonderen Principe den ihm gebuͤhrenden Plaz in der Drehekunst anzuweisen, und dessen groͤßeren oder minderen Werth fuͤr besondere Faͤlle zu bestimmen. Die Hoͤhe der englischen Drehebank, d.h. vom Fußboden bis zur Achse des zu drehenden Koͤrpers gerechnet, ist bei allen vier Groͤßenverhaͤltnissen fast gleich, naͤmlich 3 Fuß bis 3 Fuß 6 Zoll engl. Maßes; diese Hohe entspricht am besten der mittleren menschlichen Groͤße. Bei groͤßeren Drehebaͤnken, woran fast bestaͤndig mit der mechanischen Vorlage gearbeitet wird, ist die Hoͤhe indessen eher geringer als an kleineren, damit der Arbeiter, den die mechanische Vorlage an einer genuͤgenden Annaͤherung seines Koͤrpers an den zu drehenden Gegenstand behindert, den oberen Theil seines Leibes gehoͤrig uͤber diese neigen koͤnne, um seine Augen der Arbeit naͤher zu bringen. Was den Tritt an den kleineren Drehebaͤnken betrifft, so ist derselbe stets von derjenigen Einrichtung, die Hr. G. O. F. R. Beuth beschrieben und abgebildet hat. Die Kurbel der Schwungradwelle liegt meistens in der Mitte der Drehebank, damit ihre Verbindung mit dem Tritte moͤglichst im Centrum desselben geschehe. Auf diese Weise hat der Tritt gehoͤrige Staͤrke, und man mag auf demselben an einer Stelle treten, auf welcher man will, so entfernt man sich nirgends zu sehr von seinem Aufhaͤngepuncte an der Kurbel, wodurch ein Wanken desselben verhuͤtet wird. Bei sehr langen Drehebaͤnken findet man auch wohl 2 Kurbeln nahe an den beiden Enden der Schwungradwelle, von den 2 Zugstangen zum Tritt herunter gehen. Diese Einrichtung gibt dem Tritte viel Festigkeit in seiner Bewegung. Derjenige Theil des Trittes, der mit den Fuͤßen beruͤhrt und getreten wird, ist immer von einem harten Holze gemacht. Er wird an mehrere eiserne Arme angeschroben, die von derjenigen Welle kommen, welche das Hypomochlium des Trittes bildet, und an dem hinteren und unteren Theile des Drehebankgestelles, ungefaͤhr 4 Zoll hoch uͤber dem Fußboden, sich gewoͤhnlich zwischen 2 staͤhlernen Spizen, oder auch mit Zapfen in kleinen Lagern, bewegt. Der Tritt ist vom Centrum seiner Welle bis zu Ende des hoͤlzernen Fußtrittes in der Regel 2 Fuß und etwas mehr lang. Die Verbindungsstange zwischen ihm und der Kurbel haͤngt mit einem Haken in einem eisernen Oehr seines mittleren Armes. Ihr Aufhaͤngepunct liegt gewoͤhnlich auf 3/5 der ganzen Laͤnge des Trittes vom Centrum seiner Welle entfernt. Der vordere Rand des Trittes springt nur um wenige Zolle vor den Wangen der Drehebank hervor, um das Treten nicht zu erschweren. Die Verbindungsstange zwischen Tritt und Kurbel hat unten zur beweglichen Befestigung an den Tritt eben genannten Haken, am oberen Ende einen gleichen von Rothguß. Dieser ist jedoch breit gearbeitet und haͤngt uͤber der Warze der Kurbel. Er ist so breit als diese, damit er auf derselben keinen Spielraum habe. In seinem Koͤrper befindet sich gewoͤhnlich ein muͤtterliches Gewinde, in welches die Verbindungsstange eingeschroben wird, durch mehreres oder geringeres Einschrauben kann selbige nach Beduͤrfniß verlaͤngert oder verkuͤrzt werden. Bei manchen Verbindungsstangen sieht man anstatt dieser Einrichtung zum Berichtigen ihrer Laͤnge in ihrer Mitte eine Huͤlse mit 2 Gewinden, von denen das eine verkehrt laͤuft. Die Verbindungsstange wird auf beiden Enden in diese Huͤlse hineingeschroben, sie besteht also hier aus 2 Haͤlften. Beim Drehen der Huͤlse werden beide Enden in der Huͤlse wegen der verschiedenen Einrichtung der Gewinde entweder genaͤhert oder entfernt. Die Huͤlse ist von Rothguß und mit einem erhabenen Stellringe zur bequemeren Handhabung versehen. – Diese Einrichtung hat den Vortheil, daß man die Laͤnge der Verbindungsstange beliebig veraͤndern kann, ohne den oberen Haken aushaͤngen zu duͤrfen. Fig. 2 Tab. V. sieht man die erstere Art der Verbindungsstange. f, ist der obere Haken von Rothguß. Er hat bei, g, in seinem Koͤrper das Gewinde. h, ist die Verbindungsstange, i, ihr unterer Haken, in das Oehr, e, des Tritts eingehaͤngt. Fig. 3 ist eine aͤußere Ansicht der Huͤlse, Fig. 4 ein Durchschnitt derselben. a, und, b, sind die beiden Enden der Verbindungsstange, c, der Stellring der Huͤlse. Die Schwungradwelle ist immer von geschmiedetem Eisen und gut abgedreht. Bei kleineren Drehebanken laͤuft sie auf staͤhlernen Spizen, und ist an ihren Enden verstaͤhlt. Die Spizen werden bis zur strohgelben Hize temperirt. Bei groͤßeren hat sie Endzapfen, die in mit Rothguß ausgebuchsten Lagern des Gestelles laufen. Die Wellen duͤrfen nicht zu schwach seyn, weil sie sich sonst bei starkem Treten federn oder gar verbiegen wuͤrden. Der Durchmesser derselben richtet sich theils nach der beabsichtigten Wirkung der Drehebank, ob stark oder schwach getreten werden muß, theils nach ihrer Laͤnge im Verhaͤltnisse zu dieser. Kleine Drehebaͤnke sind gewoͤhnlich 3 bis 4 Fuß, klein mittlere 6–8 Fuß lang. Bei ersteren ist es hinreichend, wenn die Welle einen Durchmesser von 5/4 Zoll hat, bei lezteren geht er nicht selten uͤber 2 Zoll. Diese Art der Drehebaͤnke hat auch gewoͤhnlich 2 Kurbeln und 2 Verbindungsstangen. Die Kroͤpfung der Kurbel oder Kurbeln betraͤgt gewoͤhnlich 2 bis 2 1/2 Zoll, sehr selten mehr. Das Schwungrad ist in der Regel von Gußeisen, und meistens mit 2 Kraͤnzen, einem groͤßeren und einem kleineren, versehen. Der groͤßere Kranz ist gewoͤhnlich etwas staͤrker gegossen, und bildet zugleich den Schwungring. Der kleinere wird fast immer angeschroben. Die Ruthen oder Gange beider Kranze werden auf der Drehebank ausgedreht, damit sie genau centrisch laufen. Sie stehen im umgekehrten Verhaͤltnisse zu denen der Spindelscheibe. Ihrer sind, sowohl am großen als kleinen Kranze, gewoͤhnlich 2 bis 6. Zu beiden Kraͤnzen ist eine besondere Schnur vorhanden. Eine und dieselbe Schnur paßt immer zu allen Gaͤngen desjenigen Kranzes, zu welchen sie gehoͤrt. Soll die Spindelscheibe mit dem kleinen Kranze in Verbindung gesezt werden, so muß ihre Doke so viel auf den Wangen verruͤkt werden, daß ihre Ruthen perpendiculaͤr uͤber die des kleineren Kranzes zu stehen kommen. Zu Schnuͤren bedient man sich allgemein der Darmsaiten, deren Enden in eine kleine staͤhlerne oder messingene Huͤlse geschroben und so vereinigt werden. Oft besteht diese Vorrichtung auch aus 2 besonderen Huͤlsen, die mit staͤhlernen Haken versehen sind, und auf diese Weise in einander gehaͤngt werden koͤnnen. Diese Einrichtung hat den Vortheil, daß man die Enden der Schnur trennen kann, ohne sie aus den Huͤlsen herausschrauben zu duͤrfen. Da ich diese Einrichtung wohl als allgemein bekannt voraussezen darf, so will ich ihrer weiter nicht beruͤhren. Die Gestelle der englischen Drehebaͤnke sind fast alle von Gußeisen. Sie bestehen aus 2 oder 3 Stendergeruͤsten, auf denen die Wangen ruhen und durch Schrauben befestigt sind. Sie sind nach unten auf dem Fußboden festgeschroben, und noch unter sich durch Riegelstangen verbunden, um die gehoͤrige Festigkeit und Unerschuͤtterlichkeit hervorzubringen. Hinter den Wangen befindet sich gewoͤhnlich eine Art hoͤlzerner Tischplatten von 1 Fuß bis 18 Zoll Breite, die an's Gestell mit befestigt wird und zum Aufbewahren und Weglegen der Dreheinstrumente waͤhrend der Arbeit dient. In manchen Drehebanken sind die Lager fuͤr. die Schwungradwelle oder ihre Schizen verschiebbar (d.h. auf und nieder), damit die Schnur immer gehoͤrig gespannt werden koͤnne. Die Einrichtung einer solchen Stellvorrichtung hat Hr. G. O. F. R. Beuth deutlich beschrieben, daher ich davon schweige. Die Achse der Schwungradwelle liegt nie perpendiculaͤr unter der der Spindel, sondern immer etwas nach hinten geruͤkt. Die Groͤße dieser Abweichung wird durch den Aufhaͤngepunct der Verbindungsstange an dem Tritte bestimmt, welcher Punct mit der Achse der Schwungradwelle stets in einer Linie liegen muß. Die Wangen oder Bahnen werden in England sehr verschieden construirt. Die Anwendung eines Prisma statt zweier Bahnen ist daselbst nicht sehr gewoͤhnlich. Man findet selbiges fast nur n der Maudslay'schen Werkstaͤtte, hier aber auch selbst an den groͤßten Drehebaͤnken eingefuͤhrt. Seine Ausfuͤhrung hat indessen in der That mehr practische Schwierigkeiten, als die gewoͤhnlichen Einrichtungen. Es erfordert bei seiner Verfertigung mehr Arbeit und mehr Accuratesse, und hat dennoch nicht den Grad der Festigkeit, wie jene. Zu seiner Befestigung auf dem Gestelle sind eigene Apparate noͤthig, die die Menge der zu arbeitenden Theile fuͤr die Drehebank unnoͤthig vermehren, dieselbe complicirter machen, und ihre Kosten erhoͤhen, da doch die gewoͤhnlichen Wangen unmittelbar an das Gestelle befestigt werden koͤnnen. Auch erfordert die Application der Doken und Vorlagen darauf kuͤnstliche Einrichtungen und Vorrichtungen. Hr. G. O. F. R. Beuth hat alle diese Einrichtungen, so wie die ganze Drehebank nach diesem Principe sehr genau beschrieben und abgebildet, so daß ich nichts in der Folge hinzuzufuͤgen vermag, als zu erinnern, daß die groͤßeren Drehebaͤnke in der Maudslay'schen Werkstaͤtte ganz und in allen ihren Theilen nach dem naͤmlichen Principe gearbeitet sind. Die gewoͤhnlichste Form der Wangen ist diejenige, die Tab. V. Fig. 5 von oben und Fig. 6 im Querdurchschnitte vorgestellt ist. Die obere Flaͤche, a, derselben ist von beiden Seiten schraͤg oder dachartig abgefeilt und gerichtet. Sie bildet mit der Grundflaͤche der beiden Abdachungen im Durchschnitte ein gleichseitiges Dreiek, dessen oberer Winkel etwas flach abgestumpft ist, wie in Fig. 7 zu sehen ist. Beide Wangen sind von Gußeisen, und bilden mit den sie verbindenden Endstuͤken, b, und, c, und Querriegeln oder Bruͤten, d, einen einzigen, aus einem Stuͤke gegossenen Koͤrper. In Fig. 8 und 9, a, sieht man eine der Bruͤken in verschiedener Form. Zuweilen finden sich auch 2 derselben unter einander. Die einzelnen Bruͤken dienen zur innigeren und dauerhafteren Verbindung der Wangen mit einander und sind nach Beduͤrfniß in groͤßeren oder geringeren Zwischenraͤumen von 3 bis 4 Fuß angebracht. Um den Wangen selbst noch mehr Steifigkeit zu geben, sind hie und da auch Rippen, sowohl nach innen als nach außen an denselben angegossen, die z.B. bei den Fox'schen Drehebaͤnken sehr weit nach innen vorspringen und hier ordentliche Tafeln bilden, welche nur einen geringen Zwischenraum zwischen sich lassen, worin die Anziehebolzen fuͤr die Doken und Vorlage liegen. Bei solchen Wangen fehlen nicht selten die Bruͤken ganz. In Fig. 10 und 11 sieht man dergleichen mit groͤßeren und kleineren Rippen versehene Wangen im Durchschnitte. Hie und da habe ich auch bei groͤßeren Drehebaͤnken Wangen von starkem Holze gesehen, auf welches prismatische Bahnen angeschroben waren (Fig. 12 im Durchschnitte). Alle Doken und Vorlagen haben correspondirende Ausschnitte fuͤr die Bahnen, mit denen sie auf selbigen hin- und hergleiten. Die Ausschnitte sind sehr genau auf die Bahnen geschlissen und zuweilen mit Rothguß ausgefuͤttert. An allen Fox'schen Drehebaͤuken ist nur die eine Bahn dachfoͤrmig abgeschliffen, waͤhrend die andere flach gearbeitet ist. Die Zurichtung solcher Wangen ist mit weit weniger Muͤhe verbunden, als die der vorher beschriebenen. Wenn nur die dachartig gearbeitete gehoͤrig Flucht halt, so kann die flache Bahn schon eher Seitenbiegungen (aber auch nur Seitenbiegungen) ohne Schaden machen, da die obere Flaͤche derselben sehr genau die Horizontallinie halten muß. In Fig. 11 ist ein Durchschnitt der Fox'schen Wangen dargestellt. Außer dieser Art von Wangen hat man noch eine andere, a welchen alle Bahnen flach sind. Die Wangen sind meistens mit den sie verbindenden Endstuͤken aus einem Stuͤke in der in Fig. 13 bezeichneten Form gegossen. Fig. 14 zeigt einen Durchschnitt derselben. Die Bahnen liegen an der Außenkante der Wangen, eine nach oben (Fig. 14, a, a), eine nach der Außenseite, b, b. Sie springen, gegen den Koͤrper der Wangen gehalten, etwas vor, und werden gleich so gegossen, um desto leichter abgerichtet und abgeschliffen zu werden. Die Doken und Vorlagen liegen flach darauf, und haben zu beiden Seiten 2 Streichplatten (Fig. 14, a, und, b) von Rothguß, die an den Seitenbahnen, c, und, d, gleiten und durch Schrauben an den Doken befestigt sind. Diese Platten verhuͤten jede Seitenbewegung der Doken, und halten ihren Gang auf den Bahnen stets genau parallel mit diesen. Einmal sah ich solche Wangen hohl gegossen und einzeln an die Stendergeruͤste in der Art angebolzt, wie in Fig. 16 dargestellt ist. Man findet diese Form von Wangen meist nur bei kleinen und klein mittleren Drehebaͤnken. Bei kleinen sieht man auch oft den unteren Rand der Bahnen, c, und, d (Fig. 15) abgerichtet, und dann die Streichplatten mit einer Leiste versehen, die uͤber den Rand greift, wie in Fig. 15 auf der rechten Seite zu sehen ist. Durch diese Einrichtung wird das Abfallen der Doken von den Bahnen verhuͤtet, wenn ihre Anziehebolzen geloͤset werden. Die Befestigung der Wangen auf die Stendergeruͤste oder gußeisernen Boͤte (bei groͤßeren Drehebaͤnken) geschieht durch die Endstuͤke. Hievon jedoch ausfuͤhrlich bei der speciellen Beschreibung der verschiedenen Drehebaͤnke; so auch von der noͤthigen Entfernung derselben und ihrer Bahnen von einander, bei der verschiedenen Form und Groͤße derselben. Die Spindeldoken bestehen bei den englischen Drehebaͤnken immer von Gußeisen, und stehen auf einer Platte, wodurch beide vereinigt werden, und mit welcher sie auf den Wangen ruhen. Fast alle Spindeldoken mit ihrer Verbindungsplatte (zusammen am besten das Spindelgestell genannt) haben mehr oder weniger einerlei Form, und so viel der Drehebaͤnke ich gesehen habe, so konnte ich, hinsichtlich der Aufstellung der Spindel darin, nur 3 Methoden entdeken, die als wesentlich verschieden angenommen zu werden verdienen. 1) Bei der ersten Fig. 17 und 18 laͤuft die Spindel vor dem sogenannten Spindelkopfe in einem staͤhlernen Ringe der inneren Spindeldoke, der in selbige eingesezt und glashart ist, und auf beiden Seiten der Doke etwas hervortritt. Derselbe ist cylindrisch ausgebohrt, und an der nach der Spindelscheibe hinsehenden Muͤndung seiner cylindrischen Oeffnung konisch versenkt, nach Art eines Ventilsizes fuͤr ein gewoͤhnliches Kegelventil. Die gleichfalls glasharte staͤhlerne Spindel laͤuft mit ihrem cylindrischen Zapfen in dem cylindrischen Canale des Ringes, und ist genau in denselben eingeschliffen, fuͤr die konische Vertiefung des Ringes hat sie aber einen Anlauf, der genau in selbige paßt und gleichfalls eingeschliffen ist. Dieser Anlauf erleichtert den Gang der Spindel, da sie, wenn der ganze Zapfen konisch gearbeitet waͤre, sich einklemmen und schwer umlaufen wuͤrde. Um dem Zapfen der Spindel im Ringe Schmiere geben zu koͤnnen, dringt von dem obern Theile der Doke ein Schmierloch bis auf den Zapfen, welches mit einem Metallstoͤpsel verschlossen werden kann. Sehr haͤufig fehlt dieses Schmierloch aber auch, vorzuͤglich bei kleineren Drehebaͤnken. Man bringt dann das Fett von außen an die Spindel. Bei kleinern Drehebaͤnken sind gewoͤhnlich die ganzen Spindeln von Stahl und ihre Enden glashart, bei groͤßern aber nur von Schmiedeeisen. Auf den Zapfen ist dann ein glasharter staͤhlerner Ring, mit dem besagten Anlaufe versehen, geschoben, am entgegengesezten Ende der Spindel aber ein Stuͤk harten Stahls mit der Versenkung fuͤr die Spize eingesezt. Das andere Ende der Spindel laͤuft auf einer Spize, die sich an einem staͤhlernen Cylinder befindet, welcher die aͤußere Doke durchbohrt und in dieselbe genau eingeschliffen ist. An beiden Enden, wo der Cylinder vor der Doke vorsteht, hat er Gewinde, und wird hier durch eine Mutter und Gegenmutter an derselben befestigt. Zugleich erlaubt diese Einrichtung aber auch, die Spize mehr oder weniger gegen die Spindel an zu stellen. An manchen kleinern Drehebaͤnken hat die Spindel an diesem Ende eine Spize, mit welcher sie in der Vertiefung einer staͤhlernen Schraube laͤuft, die in die Doke eingeschroben wird. Die erste Art der Spindelaufstellung in dem Spindelgestelle, wobei die Spindel theils in einem Futter, theils auf einer Spize laͤuft, ist, wie schon bemerkt, in Fig. 17 und 18 vorgestellt, und zwar Fig. 17 von außen, Fig. 18 im perpendiculaͤren Langedurchschnitte. A, ist die innere, B, die aͤußere Spindeldoke. Leztere ist immer staͤrker als die erstere. Beide sind durch die mit ihnen aus einem Stuͤke gegossene Platte, C, verbunden, die auf den Wangen ruht. Die Platte, C, wird auf verschiedene Weise auf den Wangen befestigt. Die bei Anwendung eines Prisma uͤbliche Befestigung hat Herr G. O. F. R. Beuth deutlich geliefert, daher ich davon schweige. Bei der gewoͤhnlichen Art der Wangen mit dachartigen Bahnen hat die Platte 2 Einschnitte, die der Form der Bahnen entsprechen. Sie wird durch einen oder 2 Schraubenbolzen an die Wangen angezogen. Die Bolzen gehen zwischen beiden Wangen abwaͤrts, durchbohren eine quer unter denselben liegende Platte, und sind unter derselben mit einem Gewinde und einer Mutter, (bei kleinem Drehebaͤnken einer großen Fluͤgelmutter) zum Anziehen versehen. Bei den Fox'schen Drehebanken ruht die Gestellplatte nicht auf den Bahnen der Wangen, sondern auf den inwendigen breiten Rippen derselben; bei den Wangen mit flachen Bahnen hat sie aber, wie schon oben beruͤhrt worden, Streichplatten. Bei, a, Fig. 18 sieht man den in die innere Doke eingesezten Ring, bei, b, den cylindrischen Zapfen der Spindel, bei, c, den konischen Anlauf, bei, d, das Schmierloch. In Fig. 19 ist diese Einrichtung fuͤr eine groͤßere Drehebank besonders vorgestellt. Man bemerkt hier bei, a, den auf die Spindel geschobenen Stahlring mit dem Anlauf, b, als besondern Theil. Fig. 18, e, ist die Spize der Doke, B, F, ein cylindrischer in die Doke eingeschliffener Theil derselben, l, und, m, sind Mutter und Gegenmutter zum Stellen derselben. Man sieht diese Art der Aufstellung der Spindel im Spindelgestelle am haͤufigsten und selbst an den groͤßten Drehebanken, jedoch habe ich bei leztern haͤufig Klagen gehoͤrt uͤber das Wankende solcher Spindeln, wenn große Ebenen oder Oberflaͤchen auf Platten sehr genau abgedreht werden sollen. In der That koͤnnen aber auch bei großer Kraftanwendung auf solchen Drehebanken, und vielem Gebrauche derselben, an der Spize und der Versenkung fuͤr dieselbe in der Spindel, leicht Unrichtigkeiten vorfallen. Das allermindeste Abschleifen der Spize, ein hoͤchst unbedeutendes schiefes Ausschleifen der Versenkung, das geringste Schlottern zwischen beiden Theilen hebt aber augenbliklich den exacten Gang der Spindel auf und die Wiederherstellung desselben erfordert viele Muͤhe und Arbeit, und verursacht unnoͤthigen Zeitverlust. Fuͤr große Drehebaͤnke ist auf alle Faͤlle 2) Diejenige Methode vorzuziehen, die Herr Fox in Derby zur Aufstellung feiner Spindeln befolgt. Dieser laͤßt beide Spindelenden in hartstaͤhlernen und in die Doken eingesprengten Ringen laufen. Die Art, wie er dieß bewerkstelligt, ist Fig. 20 im Laͤngedurchschnitte abgebildet. a, ist die Spindel von geschmiedetem Eisen, b, die große Drehescheibe. Sie ist auf das Gewinde, c, der Spindel oder auf den Spindelknopf aufgeschroben und sizt fuͤr immer darauf fest. Bei, d, kann eine Spize in dieselbe eingeschroben werden. Durch das Anschrauben der Drehescheibe wird zugleich der glasharte staͤhlerne Ring, e, auf den Zapfen, f, der Spindel festgehalten. Er hat bei, g, einen Anlauf, und arbeitet in dem staͤhlernen glasharten Ringe der Doke, in welchen er fleißig eingeschliffen ist. Am andern Ende verjuͤngt sich bei, h, die Spindel. Auf den Zapfen, i, (er ist nur 1/3 schwaͤcher als der Zapfen, f) desselben wird gleichfalls der glasharte staͤhlerne Ring, k, geschoben, der in dem Ringe, l, der aͤußern Doke laͤuft. Der Ring, k, wird durch eine starke Mutter, m, angezwaͤngt, die auf das Gewinde, n, des verlaͤngerten Zapfens, i, geschroben wird. Beim gehoͤrigen Anziehen der Mutter werden beide Anlaufe der Ringe, e, und, k, gegen die in die Doken eingesprengten Ringe angedraͤngt, wodurch der Gang der Spindel hoͤchst fleißig und sicher wird. Die Ringe, e, und, k, sind vor dem Drehen auf dem Zapfen, f, und, i, der Spindel durch kleine, an der Spindel angebrachte erhabene Leisten geschuͤzt, die in kleinen auf der innern Seite der Ringe eingeschnittenen Furchen liegen. Bei, o, druͤkt noch eine Stellschraube mit einer Spize gegen das Ende, p, der Spindel, die durch die Mutter, q, in der gegebenen Stellung befestigt werden kann, r, ist ein Getriebe mit seiner Mutter, s, das dazu dient, um die Bewegung der Spindel auf mehrere Organe der Drehebank zu uͤbertragen. In Fig. 21 sieht man das Spindelgestell dieser Vorrichtung von einen der beiden Enden. 3) Noch eine dritte Methode der Aufstellung von Spindeln im Spindelgestelle, die sich vorzuͤglich fuͤr Drehebaͤnke von groͤßtem Schlage eignet, ist diejenige, wobei die Spindel Fig. 22, A, sich mit 2 Zapfen, a, und, b, in gewoͤhnlichen mit Rothguß ausgebuchsten Lagern dreht, die auf den Doken, B, und, C, angebracht sind. Man sieht diese Art der Aufstellung in England nur sehr selten, obgleich sie sehr einfach und sicher ist, auch die Spindel immer in einem exacten Gange erhaͤlt, so daß sie selbst bei kleinem Drehebaͤnken Anwendung verdient. Um die Spindel vor Hin- und Herbewegung zu sichern, sind die Zapfen der Spindel mit gehoͤrigen Schultern versehen, auch reibt sich das mit einem glasharten Stahleinsaze vor Abnuzung gesicherte Ende, c, der Spindel gegen die staͤhlerne Stellschraube, d, die zur Sicherung ihrer Stellung mit einer Stellmutter, e, versehen ist. Um die Einrichtung der Lager mehr zu versinnlichen, ist in Fig. 23 eine der Doken mit ihrem Lager von der Seite dargestellt. Diejenige Spindelscheibe, deren Beschreibung der Herr G. O. F. R. Beuth faßlich und vollstaͤndig liefert, ist nur bei den Drehebaͤnken der 2 untersten Classen gebraͤuchlich, und ihre Form und Beschaffenheit selten bedeutend verschieden. Die Anzahl der Ruthen daran ist sehr ungleich. Bei klein-mittlern Drehebaͤnken sieht man statt der Scheiben mit Nuthen oft auch mehrere Riemenscheiben. Die Nuthen sind an der Scheibe, so wie am Schwungrade, stets scharfwinklicht, so daß die Schnur dadurch gekniffen und so die Friction zwischen beiden vermehrt wird. Theilscheiben findet man nur an wenigen Scheiben. Sind sie vorhanden, so sind sie und die dazu gehoͤrige Feder mit ihrem Stifte ganz so eingerichtet, als Herr G. O. F. R. Beuth angegeben hat. Bei großen Drehebaͤnken bedient man sich selten der Scheiben mit Muthen, da diese zum Betrieb derselben nicht hinreichen wuͤrden. Vielmehr hat man große gezahnte Betriebsraͤder (Fig. 22, f) noͤthig, oder gebraucht auch mehrere große Riemenscheiben (Fig. 22, g, h, und i), die durch Elementarkraft in Bewegung gesezt werden. Weiter unten mehr davon. Auf den Spindelkopf der Spindel werden entweder eine groͤßere oder kleinere Drehescheibe, nach den verschiedenen Zweken des drehenden Individuums, oder ein Futter mit einer Spize oder andere Futter zur Befestigung besonders geformter Koͤrper aufgeschroben. Die Drehescheiben sind von verschiedenem Durchmesser. Auf kleinen Drehebanken braucht man sie selten, desto mehr auf den groͤßern. Auf den groͤßten sind sie gewoͤhnlich unzertrennlich mit der Spindel verbunden. Wegen ihrer Groͤße Und bedeutenden Schwere wuͤrde ihre Abnahme von der Spindel und das noͤthige Wiederanschrauben auch mit großen Umstaͤnden verbunden seyn. Sie sind mit vielen Loͤchern versehen, und haben hie und da auch langlichte Schlizen. Loͤcher und Schlizen sind immer in die Radien der Scheiben gesezt. Durch beide Theile werden die Bolzen zur Befestigung der darauf zu drehenden Maschinentheile gestekt. Hievon jedoch unten ausfuͤhrlicher. Will man vor 2 Spizen drehen, so wird ein Futter von Rothguß oder Gußeisen auf den Spindelkopf geschroben, das mit einer Spize versehen ist, die gewoͤhnlich konisch in das Futter eingeschoben ist. Dasselbe enthaͤlt zugleich quer durch seinen Koͤrper eine vierekige Oeffnung, wodurch ein Haken gestekt und durch eine Stellschraube in seiner Stellung befestigt, werden kann. Er dient dazu, das auf dem abzudrehenden Stuͤke festgespannte Herz herum zu werfen, und so das Stuͤk zu drehen. Bei groͤßern und ganz großen Drehebaͤnken werden die Spizen, wie vorhin schon bemerkt worden, in das Centrum der Drehescheibe eingeschroben (s. Fig. 20, d, 22, k). Abbildungen von diesen Theilen bei Beschreibung der einzelnen Drehebaͤnke. Außer diesem Futter mit der Spize hat man auch noch eines mit einer vierekigen Oeffnung in seiner Achse, worin Bohrer befestigt werden koͤnnen, wenn auf der Drehebank gebohrt werden soll. Man sezt dann den zu bohrenden Koͤrper gegen den durch die Spindel gedrehten Bohrer und druͤkt ihn dadurch gegen diesen an, daß man die Gegenspize vermittelst ihrer Schraube gegen selbigen stemmt und fortwaͤhrend anschraubt. Zwischen den zu bohrenden Koͤrper und die Gegenspize schiebt man etwas hartes Holz oder Blei. Der Bohrer kann dann weder die Spize noch sich selbst beschaͤdigen, wenn er den Koͤrper durchdringt. Die Doke fuͤr die Gegenspize hat allemal eine groͤßere Basis, damit sie gehoͤrige Festigkeit bei ihrer Stellung auf den Bahnen der Wangen gewinne, und ihre Spize sich immer parallel mit den Bahnen bewege. Diese Basis bildet daher haͤufig ein Quadrat und ist auf ihrer untern Flaͤche, wie die Verbindungsplatte des Spindelgestells, nach Maßgabe der Form der Bahnen verschieden geformt. Der obere Theil derselben ist durchbohrt, und traͤgt die Gegenspize, welche sich an dem Ende eines staͤhlernen Cylinders befindet. Dieser ist in die Doke luftdicht eingeschliffen. Fig. 24 und 25 sieht man eine solche Doke von der gewoͤhnlichen Einrichtung und zwar Fig. 24 im Aufrisse, Fig. 25 im perpendiculaͤren Laͤngsdurchschnitte, a, ist die auf den Wangen ruhende Bodenplatte, die durch einen Schraubenbolzen, wie am Spindelgestelle, an selbige angezogen werden kann; b, ist der obere Theil der Doke mit dem Canale, worin die Gegenspize, c, mit ihrem cylindrischen Koͤrper stekt. Um leztere in einer bestimmten Stellung befestigen zu koͤnnen, dient die Schraube, d, die aber beim Anziehen den Cylinder nicht selbst beruͤhrt, sondern mittelbar durch eine eiserne Platte, e, auf ihn druͤkt, die von vorne uͤber den Cylinder in die Doke eingeschoben ist, und uͤber dem Cylinder etwas nach der Form desselben ausgeschnitten wird. Beim Einschleifen des Cylinders in die Doke wird dieses Stuͤk Eisen vorher eingesezt und selbiger in den Ausschnitt desselben mit eingeschliffen. Fig. 26 sieht man die Doke im perpendiculaͤren Querdurchschnitte. c, ist hier der Cylinder, e, (dunkler schattirt) die eiserne Platte, d, die Schraube. Bei einigen Drehebaͤnken sieht man andere Vorrichtungen zur Feststellung des Cylinders, sie sind weniger im Gebrauche, wenn gleich einfach und zwekmaͤßig genug. Fig. 27, 28 und 29 ist eine dergleichen abgebildet und zwar Fig. 27 im Aufrisse; Fig. 28 von oben, und endlich Fig. 29 vom Ende angesehen. a, ist ein Buͤgel, dessen beide Schenkel b, b, durchbohrt sind, und den Cylinder der Gegenspize umfassen, c, ist die Stellschraube. Wird diese gegen den Kopf der Doke angeschroben, so drangt sie den Buͤgel mit Gewalt aufwaͤrts, und zieht durch den untern Rand der den Cylinder umfassenden Schenkeloͤffnungen diesen gegen die obere Wand seines Canals an, wodurch derselbe fixirt wird. In Fig. 30 sieht man den Buͤgel besonders vorgestellt, und zwar so, daß der Cylinder mit seiner Spize durch die Schenkeloͤffnungen gestekt ist. Noch eine andere Vorrichtung zum Feststellen des Cylinders weiter unten. Um die Spize mit ihrem cylindrischen Koͤrper vorzuschieben, dient eine Schraube (Fig. 24 und 25, f,) deren Mutter, g, von einer Unterlage, h, getragen wird, die entweder besonders an die Doke angeschroben, oder mit ihr aus einem Stuͤke gegossen ist. Die Schraube druͤkt bei, i, mit einer Spize in die Versenkung des Cylinders. Der Handgriff, k, dient zum Drehen und Anziehen der Schraube. Oft sieht man zu diesem Zweke auch eine Kurbel angewandt. Statt der Unterlage findet man zuweilen einen Buͤgel vor, der die Mutter haͤlt, und der an 2 Lappen des Dokenkopfes angeschroben ist. In Fig. 27 und 28 bezeichnet, d, d, den Buͤgel, e, die Mutter, f, und, g, sind die Lappen, an welche der Buͤgel fest geschroben ist. Bei dieser Art des Vorschiebens zeigt sich eine Unbequemlichkeit, die vorzuͤglich bei sehr großen Drehebanken, wo der Cylinder mit seiner Spize oft ein bedeutendes Gewicht hat und mit der Hand zu bewegen ist, fuͤhlbar wird. Man muß naͤmlich bei beabsichtigtem Zuruͤkschieben des Cylinders diese Function mit der Hand verrichten. Um diese UnbequemlichkeitUnbequemlicheeit zu beseitigen, und durch die Schraube beides. Vor- und Zuruͤkschieben zugleich bewerkstelligen zu koͤnnen, haben manche englische Drehebaͤnke folgende schoͤne, jedoch etwas complicirte Vorrichtung, die in Fig. 31 im perpendikulaͤren Laͤngs- und Fig. 32 im perpendiculaͤren Querdurchschnitte vorgestellt ist. Der Cylinder, a, ist bei derselben hohl und die Gegenspize wird bei, b, in die Hoͤhlung desselben eingeschroben. Nach hinten ist eine Mutter von Rothguß, c, uͤber den Cylinder geschroben. Sie ist von gleichem Durchmesser mit diesem, um bei vorkommenden Faͤllen in den Canal der Doke dringen zu koͤnnen. Durch dieselbe geht eine Schraube, d, (gewoͤhnlich mit flachem Gewinde), und dringt in die Hoͤhlung des Cylinders, wo sie Spielraum hat. Der cylindrische Hals, e, der Schraube dreht sich in der an der Doke mit angegossenen und mit Rothguß ausgebuchsten Huͤlse, f. Er hat bei, g, einen cylindrischen Ansaz oder eine Schulter. Auf den vierekigen Theil, h, der Schraube wird zuerst die Scheibe, i, gebracht, dann eine Kurbel, m, gestekt, und beide durch eine vorgeschraubte Mutter, n, befestigt. Der Hals der Schraube dreht sich bei dieser Einrichtung in der Huͤlse auf die Art, daß, g, und, i, sein Ausweichen aus derselben verhindern. Das Gewinde der Schraube schiebt aber vermittelst der Mutter, c, den Cylinder mit der Spize vor oder zuruͤk, je nachdem sie vor- oder ruͤkwaͤrts gedreht wird. Damit der Cylinder sich nicht zugleich mit der Schraube drehe, ist er unten bei, k, etwas flach gefeilt und reibt sich mit dieser Flaͤche gegen ein Stuͤk Stahl, e, was an der vordern Muͤndung des Dokencanals nach unten eingesezt ist. Um die Spize, b, gehoͤrig anschrauben zu koͤnnen, ist sie auf 2 Seiten etwas abgeflaͤcht, wie in Fig. 33, welche die vordere Ansicht der Spize darstellt, bei a, und, b, zu bemerken ist. Eine ihrem Principe nach voͤllig gleiche, in Hinsicht ihrer Ausfuͤhrung jedoch von dieser Einrichtung etwas verschiedene Vorrichtung zum Vor- und Zuruͤkschieben des Cylinders mit seiner Spize weiter unten. Die gewoͤhnlichen Vorlagen zum Drehen aus freier Hand bestehen aus einer geschlizten laͤnglichtvierekigen gußeisernen Platte, die quer uͤber den Wangen liegt. In dem Schlize spielt der Bolzen zum Anziehen der Platte an die Wangen. Er hat uͤber demselben einen Knopf, womit er die Platte pakt, wenn unten angeschroben wird. In Fig. 34 sieht man die Platte von oben, in Fig. 35 von der Seite. a, ist der Schliz, b, der Knopf des Bolzen. An dem vordem abgerundeten Ende der Platte steht ein cylindrischer Aufsaz, c, in dessen senkrechte cylindrische Hoͤhlung die gewoͤhnliche englische Vorlage, d, gestekt und mit ihrem cylindrischen Zapfen, (e), eingeschliffen ist. In 36 und 37 ist diese Vorlage besonders vorgestellt, und zwar Fig. 36 von vorne, Fig. 37 aber von der Seite. Durch die Stellschraube Fig. 35, f, kann die. Vorlage in jeder gegebenen Stellung befestigt werden. Bei Wangen mit dachartigen Bahnen liegt auf diesen haͤufig erst eine besondere solide Platte mit Ausschnitten fuͤr diese Bahnen. Sie ist breiter, als die der Vorlage und auf derselben ruht erst die Platte der Vorlage. Zur Befestigung der leztern an die Platte, und dieser an die Wangen dient ein einziger gewoͤhnlicher Anziehebolzen. Fig. 38, a, ist die Grundplatte, b, die Vorlageplatte, c, der Bolzen. Sein Knopf, d, liegt uͤber dem Schlize der Vorlageplatte. Zuweilen findet man die Vorlageplatte auch ohne Schliz. Der Bolzen ist dann an ein vierekiges geschmiedet eisernes Stuͤk befestigt, das nach Art eines Schlittens, sich in einem Falze bewegt, welcher an der untern Flaͤche der Platte angegossen ist. Das Stuͤk ist schwalbenschwanzaͤhnlich in selbigen eingesezt, und schiebt sich mit Leichtigkeit darin. Fig. 39 bei, a, sieht man die Form des Falzes im Durchschnitte. b, ist der Schlitten mit seinem Bolzen, c. Fig. 40 stellt die untere Flaͤche der Platte mit dem Falze, a, a, vor. b, ist der Schlitten. Fig. 41 zeigt die obere Flaͤche der Platte. Der Zwek des Schlizes und des Falzes der Vorlageplatte ist, die Vorlage in jeder Entfernung von dem in der Drehebank befindlichen und zu drehenden Koͤrper stellen zu koͤnnen. Von den mechanischen Vorlagen weiter unten. Bei den groͤßern Drehebanken sind, wenn sie durch Menschen in Bewegung gesezt werden, die Betriebsraͤder ungefaͤhr wie in Fig. 42 eingerichtet. Durch dieselben werden entweder, wie z.B. bei den klein-mittlern Drehebaͤnken, die Spindelscheiben, oder wie an den groͤßer, besondere Vorgelege in Bewegung gesezt, deren verschiedene Einrichtungen spaͤter angegeben werden. Die Fortpflanzung der Bewegung vom Dreherade aus geschieht entweder durch Darmsaiten oder Riemen. Gewoͤhnlich findet man daran fuͤr erstere Nuthen von verschiedenen Durchmessern neben einander oder mehrere kleinere und groͤßere Scheiben fuͤr die Riemen. Man sehe Fig. 42, wo, a, das eiserne Schwungrad, b, die Scheibe mit den verschiedenen Nuthen, c, das gußeiserne Gestell bezeichnet, das bei, d, und, e, auf hoͤlzerne Schwellen geschroben ist; f, ist die Kurbel. Gewoͤhnlich, vorzuͤglich aber bei großen Drehebaͤnken, haben dergleichen Raͤder 2 Kurbeln, auf jedem Ende der Welle eine, die Schnur oder der Riemen werden immer uͤbers Kreuz geschlagen, weil beide so besser ziehen. g, ist die Drehebank, von klein-mittlerer Große. Ich habe diese Abbildung vorzuͤglich geliefert, um zu zeigen, wie man in England bei den verschiedenen Durchmessern der Gange (Nuthen) oder Riemenscheiben, Schnur und Riemen immer in die gehoͤrige Spannung sezt. Bei, h, ist naͤmlich eine Schwelle an den Fußboden angeschroben. Zwischen ihr und der Schwelle, e, werden keilfoͤrmige Holzstuͤken, (i, i, i) geschoben, so daß die breite Seite der Keile immer abwechselnd nach einer und der andern Seite zu liegen kommt, die Schwellen, h, und, d, also immer parallel neben einander bleiben. In Fig. 43 ist diese Lage der verschiedenen Keile von oben abgebildet. Durch gelindes Antreiben der Keile kann das Anspannen der Schnur und des Riemens nach jedem Beduͤrfnisse bewirkt und modificirt werden. Die Schwere des Schwungrades und des Gestelles verhindert das Aufwippen des leztern hinreichend. Oft sieht man die Betriebs- oder Dreheraͤder auch unter oder uͤber der Drehebank in den naͤchsten Stokwerken der Fabriken aufgestellt, um nicht zu viel Raum in der Werkstaͤtte zu verlieren. ––––––––– Ich komme nun zur speciellen Beschreibung einzelner Drehebaͤnke selbst, und hoffe bei derselben von jeder Groͤße die gebraͤuchlichsten und besten auffuͤhren zu koͤnnen. Die kleine und klein-mittlere konnte ich genau nach dem Maßstabe aufnehmen, was mir bei den groͤßern Arten leider nicht vergoͤnnt war; jedoch hat mein gutes Augenmaß so viel wie moͤglich geholfen, so daß ich die Zeichnungen als ziemlich richtig und in allen verschiedenen Verhaͤltnissen moͤglichst genau getroffen empfehlen kann. Um einigermaßen eine Norm der Groͤße des Ganzen und aller Theile immer vor Augen zu haben, ist bei jeder Zeichnung ein Maßstab gegeben. Jedem Mechaniker, der durch diese Mittheilung mit dem Principe, wonach die verschiedenen englischen Drehebaͤnke gebaut sind, bekannt geworden ist, wird es, wenn er mit praktischem Gefuͤhle und Takt gehoͤrig ausgeruͤstet ist, nicht schwer werden, das Beste aus meinen Beschreibungen herauszuheben und auf seine Drehebaͤnke zu verpflanzen. I. Kleine Drehebank. Sie ist nach einem andern einfacher Principe als die vom Herrn G. O. F. R. Beuth beschriebene gebaut, und eine von derjenigen Art und Groͤße, wie man sie in England am haͤufigsten sieht. Sie hat flache gußeiserne Bahnen und ein Gestell von dem naͤmlichen Metalle. Man sieht selbige Tab. VI. Fig. 1 von vorne und Fig. 2 vom rechten Ende angesehen. Die Wangen sind 3 Fuß 6 Zoll lang, mit ihren an beiden Enden befindlichen Verbindungen aus einem Stuͤke gegossen, und von derjenigen Construction, die Tab. V., Fig. 13 und 14 abgebildet worden ist. Einen Durchschnitt derselben zeigt Fig. 3 im vergroͤßerten Maßstabe. Die Dike der einzelnen Wangen betraͤgt ein Zoll, die Hoͤhe 3 Zoll und der Zwischenraum zwischen beiden 3/4 Zoll. Die verschiedenen geschliffenen Flaͤchen der Wangen, als die Bahnen, sind bei, a, b, und, c, angedeutet. Sie liegen rund um eine erhabene Leiste, die am obern Rande beider aͤußern Flaͤchen der Wangen angegossen ist. Die obere Bahn, a, ist nicht so breit als die Wangen. Diese sind naͤmlich nach dem Zwischenraume hin, also an ihrem inner und obern Rande etwas abgedacht gegossen. Eine solche Einrichtung ist getroffen, um das Abrichten und Schleifen der obern Bahn etwas zu erleichtern. Die Wangen sind durch Bolzen an die gußeisernen Stendergeruͤste, c, c, angezogen, deren einen Bolzen man in Fig. 2 bei, a, punctirt sieht. Hinter den Wangen, jedoch etwas unter der durch die obere Bahn der Wangen gebildeten Linie, ist ein Brett, d, auf die Stendergeruͤste geschroben, was als Tisch fuͤr das Werkzeug dient, und zugleich mit zur Festigkeit des ganzen Gestelles beitraͤgt. Unter der Tischplatte ist oft auch eine hoͤlzerne Schublade angebracht. Die Basis der Stendergeruͤste wird auf den Fußboden festgeschroben. Bei (b, Fig. 1 und 2) gleich uͤber derselben geht noch ein eiserner Querriegel durch das Gestell und ist an beiden Stendergeruͤsten festgeschroben. Auch er ist bestimmt, dem Gestelle an seinem untern Theile mehr Festigkeit zu geben. Bei, e, e, befinden sich die Schrauben mit den Spizen fuͤr die Welle des Tritts. Diese sieht man Fig. 1, f, der Laͤnge nach, g, und, h, sind die beiden Spizen, worauf sie sich bewegt, i, i, i, ihre 3 Arme, an dessen Mittlern das Oehr, k, befestigt ist, woran die Verbindungsstange, l, des Tritts mit der Kurbel haͤngt, m, ist der hoͤlzerne Fußtritt. Den ganzen Tritt sieht man Fig. 2 von der Seite. Fig. 1, n, ist die Schwungradwelle mit der Kurbel, o, und dem Schwungrade, p. Die Kurbel hat 2 Zoll Kroͤpfung, und ist mit der Verbindungsstange, l, auf die oben beschriebene, und Tab. III, Fig. 2 abgebildete Weise verbunden. Das Schwungrad hat 2 Kraͤnze, q, und, r, von Gußeisen. Der groͤßte Durchmesser des groͤßern, zugleich zum Schwungrade dienenden Kranzes betraͤgt 2 Fuß, 4 Zoll, der des kleinern 1 Fuß, 2 Zoll. Jeder der Kranze enthaͤlt 3 Nuthen oder Gaͤnge. s, und, t, sind die beiden Spizen, worauf die Schwungradwelle laͤuft. Alle Doken der Drehebank liegen flach auf den Wangen auf, und haben Streichplatten von Rothguß, (u, u,) fuͤr die Seitenbahnen derselben, welche mit einer Leiste an ihrem untern Ende uͤber den Vorsprung der Bahnen greifen. (Man vergleiche hier Tab. V., Fig. 15. Die Streichplatten sind durch mehrere Schrauben an den Koͤrper der Doken festgeschroben, und muͤssen genau an die Seitenbahnen der Wangen angeschliffen seyn. Die Aufstellung der Spindel ist von der fruͤher beschriebenen, und auf Tab. V, Fig. 17 und 18 abgebildeten Art. Die glasharte Spindel arbeitet in der Doke, (v,) in einem staͤhlernen, gehaͤrteten Ringe, hat aber bei, w, eine Spize, die in einer Versenkung der Schraube, x, laͤuft. Diese Schraube kann durch eine Stellschraube, y, in die Doke, z, befestigt werden. Leztere druͤkt auf ein von vorne eingeschobenes Eisenstuͤk, tz, in welches innerhalb des Schraubencanals das Gewinde desselben mit eingeschnitten ist. Die Spindelscheibe 1 ist von Messing, im groͤßten Durchmesser 6 Zoll, und enthaͤlt 3 Nuthen, die mit denen des Schwungrades in umgekehrter Ordnung stehen. Die Durchmesser derselben sind zu denen der Schwungradnuthen so berechnet, daß seine und dieselbe Schnur fuͤr alle verschiedenen Gaͤnge paßt. Beim Gebrauche des kleinen Schwungradkranzes ist jedoch eine kuͤrzere Schnur zu nehmen. Man stellt dann das Spindelgestelle mehr nach innen, so daß die Nuthen der Spindelscheibe genau uͤber die des kleinen Kranzes treffen. Die Entfernung der Spindelachse von den Wangen betraͤgt 4 1/2 Zoll, der groͤßte Durchmesser der Spindel 1 Zoll. Fuͤr den Spindelkopf (2) dieser kleinen Drehebank sind vorhanden: eine kleine gußeiserne Drehescheibe, ein Futter mit einer Spize, eines mit einem Haken, eines zum Einsezen der Bohrer und eine Menge hoͤlzerner, die entweder an der Drehescheibe befestigt, oder auf den Spindelkopf selbst geschroben werden. Der Anziehebolzen 3 des, Spindelgestelles hat zur bequemern Handhabung am untern Ende 2 Fluͤgel, 4, 4, und geht durch eine quer unter den Wangen liegende Platte, 5, gegen welche der Kopf, 6, desselben beim Anziehen sich stemmt; am obern Ende hat er aber ein Gewinde, womit er in die Verbindungsplatte, 7, der beiden Spindeldoken eingeschroben wird. Die Doke zur Gegenspize ist von der einfachsten Form. Ihre Basis (8) ist breiter als ihr Kopf. Der Cylinder mit der Gegenspize (9) wird durch die Schraube (10) verschoben, und muß, wenn er zuruͤkgestellt werden soll, mit der Hand zuruͤkgebracht werden. Die Mutter (11) fuͤr die Schraube ist von Rothguß, eben so die Unterlage (12), die vermittelst der Platte (13) an die Doke angeschroben ist. Streichplatten und Anziehebolzen dieser Doke sind ganz wie am Spindelgestelle. Die Vorlage (14) zum Drehen aus freier Hand liegt mit ihrer Platte unmittelbar auf den Wangen. Leztere hat einen Falz, (15) worin sich der Schlitten mit seinem Anziehebolzen schiebt. Dieser Anziehebolzen ist in dem Schlitten befestigt und hat an seinem untern Ende ein Gewinde. Zum Anziehen desselben dient die Fluͤgelmutter (16). Man vergleiche hier Tab. V., Fig. 39, 40 und 41. Zuweilen haben dergleichen kleine Drehebaͤnke auch mechanische Vorlagen. Die Unterlage derselben schiebt sich ganz so auf den Wangen, als die Doken, und kann auch so wie diese durch einen Anziehebolzen festgestellt werden. Die Einrichtung einer solchen mechanischen Vorlage ist durchaus in nichts verschieden von derjenigen, die ich bei der klein-mittlern Drehebank ausfuͤhrlich beschreiben werde. Ich muß am Schlusse dieser Beschreibung einer kleinen englischen Drehebank noch 2 Variationen in dem Baue der Doken fuͤr die Gegenspize erwaͤhnen, die haͤufig an solchen Drehebanken vorkommen. Fig. 4 zeigt die eine und Fig. 5 die andere. Bei Fig. 4 ist die Gegenspize der aͤußerste Theil einer Schraube, a, deren Mutter der Kopf der Doke, b, selbst ist. Selbige Schraube muß sehr genau in der Mutter gehen, und doch durchaus in derselben nicht wakeln,Die Englaͤnder nennen das: trunken seyn. Sie sagen; die Schraube ist trunken. weil sonst das Centrum der Spize nicht feststeht. In der ihr gegebenen Stellung wird sie durch eine Stellschraube, c, fixirt, die ganz so eingerichtet ist, wie ich sie eben bei der Spindeldoke, z, Fig. 1 beschrieben habe. In Fig. 5 schiebt der Cylinder der Spize sich in einem Canale der Doke, in welchem er eingeschliffen ist, sein Hinterer schwaͤcherer Theil enthaͤlt ein Gewinde, das durch die am Ende des Canals angebrachte Mutter, a, geht, und auswendig mit einer Kurbel, b, versehen ist. Beim Drehen des Cylinders vermittelst der Kurbel, schiebt das Gewinde der Mutter ihn vor und zuruͤk, je nachdem man vorwaͤrts oder ruͤkwaͤrts dreht. Noch muß ich endlich einer besondern Form des untern Endes derjenigen Anziehebolzen gedenken, die mit einem Gewinde ihres obern Endes in den Koͤrper der Doken eingeschroben, folglich beim Anschrauben gedreht werden muͤssen. Das untere Ende (Fig. 6, a, a, a,) derselben hat naͤmlich ein starkes Scharnier, in welches eine Art eisernen Handgriffes (b, b, b,) eingelenkt ist. Fuͤr gewoͤhnlich haͤngt dieser Handgriff senkrecht herunter und behindert so den Plaz unter den Wangen nicht. Will man aber die Schraubenbolzen drehen, so bewegt man ihn aufwaͤrts, und zwar so, daß er mit dem Bolzen in einem rechten Winkel steht, und gebraucht ihn dann als gewoͤhnlichen Schraubenschluͤssel. Man bekommt auf diese Weise schnell und ohne besondere Umstaͤnde einen langen und kraͤftigen Hebel zum Drehen des Bolzen in seine Gewalt. Ein solcher Schraubenschluͤssel kann nie verloren gehen oder verlegt werden.Gewiß sind manche der bisher beschriebenen Einrichtungen an den englischen Drehebanken schon theilweise auch in Deutschland bekannt und lange im Gebrauch, indessen hat mich diese Ueberzeugung nicht abgehalten, sie hier zu nennen und zu beschreiben, da ich gerne allen Mechanikern, auch den kleinern, die oft nur geringe Kenntnisse vom Werkzeug zur Maschinenfabrikation besizen, indem sie groͤßere Werkstaͤtten nicht besehen konnte, nuͤzlich seyn moͤgte. Man findet diese Einrichtung selbst an groͤßern Drehebanken, vorzuͤglich an klein-mittlern. Bei groß-mittlern und ganz großen hat Herr Fox die Anziehebolzenmutter fuͤr die Doke der Gegenspize auf den Scheitel der Doke gestellt, was allerdings große Bequemlichkeiten hat, in so ferne als die Wangen derselben nicht selten dem Fußboden ganz nahe liegen. Jedoch hievon spaͤter ein Mehreres. II. Klein-mittlere Drehebank. Die davon auf Tab. VI., Fig. 6 und 7 gelieferte Abbildung ist nach einer Drehebank bester Construction genommen. Man sieht in Fig. 6 die Drehebank von vorne und in Fig. 7 von der Seite. Die Wangen sind 7 bis 8 Fuß lang und von der gewoͤhnlichsten Art, d.h. mit dachartig zugeschliffenen Bahnen, wie ich sie oben beschrieben und auf Tab. V. in Fig. 6 abgebildet habe. Selbige sind mit den Endstuͤken und der Bruͤke aus einem Stuͤke gegossen. Die Dike der Wangen betraͤgt 1 bis 1 5/4 Zoll, die Hoͤhe 5 Zoll, der Zwischenraum zwischen beiden ebenfalls 5 Zoll. Die Endstuͤken sind gearbeitet, als in Fig. 8 bei, a, und, c, zu sehen ist. Die Leisten, c, und, d, springen nach innen hervor, und dienen zum Anschrauben der Wangen an die Stendergeruͤste, deren diese Drehebank 3, 2 an den Enden und eines in der Naͤhe des Schwungrades (Fig. 6, c) hat. Zur Befestigung des leztern an die Wangen dient die Bruͤke, Fig. 8, e, die zu diesem Zweke nach einer Seite hin mit einer gleichen Leiste als die der Endstuͤken versehen ist. Endstuͤken sowohl als Bruͤke und Leiste sind 1 Zoll stark. Die Stendergeruͤste zu dieser Drehebank sind ganz einfach eingerichtet. Man sieht eines derselben in Fig. 7. Sie sind saͤmmtlich von Gußeisen, und mit ihrer Basis auf den Fußboden festgeschroben. Bei, d, sieht man das Zapfenlager fuͤr die Schwungradwelle, bei, e, die Schraube mit der Spize, worauf die Welle des Tritts sich dreht. f, ist eine angegossene Stuͤze fuͤr die hoͤlzerne Tischplatte, g, die durch Schrauben daran befestigt ist. Der Tritt ist so lang als die ganze Drehebank, und moͤglichst stark gearbeitet, damit er bei seiner Laͤnge Festigkeit besize und nicht schwanke. Die Welle desselben ist z.B. 1 1/2 Zoll stark, ihre Arme, deren 4 sind, haben 3/8 Zoll Dike und 1 1/2 Zoll Breite, der Fußtritt hat 1 1/2 Zoll Dike und 5 Zoll Breite. An dem ersten und vierten Arme befindet sich das Oehr, h, fuͤr die 2 Verbindungsstangen, i, und, k. Leztere sind von gewoͤhnlicher Einrichtung. Die Schwungradwelle, l, hat 2 Kurbeln m, und, n, und dreht sich in Lagern, wovon eines am mittlern Stendergeruͤste bei (o) sich befindet. Die Kurbeln haben gewoͤhnlich 2 1/2 Zoll Kroͤpfung. Der Durchmesser der Schwungradwelle, p, haͤlt meist 1 1/2 Zoll. Das Schwungrad ist wie bei der kleinen, eben beschriebenen Maschine, aber nur mit einem großem Kranze versehen, der der noͤthigen Schwungkraft halber etwas staͤrker gegossen ist. Der Kranz hat 3 bis 5 Ruthen. Bei manchen Drehebaͤnken dieser Gattung geht der Tritt nur vom Schwungrade an bis zu einem Stendergeruͤste, was gerade in der Mitte der Drehebank aufgestellt ist, und dieser Laͤnge entspricht dann natuͤrlich die der Schwungradwelle. Selbige hat dann auch nur eine Kurbel, und ist sammt dem Tritte leichter gearbeitet. Es schließt diese Einrichtung zwar eine Unvollkommenheit in sich, die das Drehen am Ende der Drehebank mehr oder weniger verhindert, indessen scheint man dazu durch die Erfahrung aufgefordert zu seyn, daß große Tritte schwer und unbehuͤlflich mit den Fuͤßen zu betreiben sind, und daher die Arbeiter sehr ermuͤden. In den meisten Werkstaͤtten sieht man diese Gattung von Drehebanken sogar schon ohne Tritt und Schwungrad und laͤßt sie entweder durch Elementarkraft oder vermittelst besonderer, durch Menschen gedrehter Betriebsraͤder, deren eines auf Tab. V., Fig. 42 mit der Drehebank abgebildet ist, in Bewegung sezen. Allerdings kann aber auch ein Arbeiter an einer solchen Drehebank nicht viel Festigkeit in seiner Hand und in der Haltung seines Koͤrpers gewinnen, wenn er mit dem untern Theile desselben so kraftvoll und ausdauernd in Bewegung seyn soll. An manchen dieser Drehebaͤnke sind die Wangen gleich neben dem Spindelgestelle in der Art ausgeschnitten, wie man es bei, q, sieht. Diese Einrichtung ist getroffen, um platte Gegenstaͤnde von groͤßerm Durchmesser darauf drehen zu koͤnnen. Bedarf man des Ausschnittes nicht, so werden 2 Einschiebsel durch eine Bruͤke zu einem Ganzen verbunden, eingeschoben. Diese Einschiebsel sind gewoͤhnlich so eingesezt, wie Fig. 8 bei, f, und, g, zeigt, oder ruhen auch auf dem dachartig abgeschliffenen Rande (Fig. 6, r,) des Ausschnitts, uͤber welchen ihre untere Flaͤche mit ihren beiden Enden greift, die eine der Form der Abdachung correspondirende Vertiefung haben. Wenn die Einschiebsel eingesezt sind, so muß ihre obere Bahn mit der der Wangen genau Flucht halten. Fig. 9 sieht man ein Einschiebsel der leztern Art von der Seite, in Fig. 10 vom Ende, a, und, b, sind die Wangenstuͤke desselben mit ihren untern Ausschnitten, c, Fig. 8, h, die Bruͤke. Mit dem Ausschnitte Fig. 10, d, d, ruhen sie auf den Raͤndern Fig. 6, r, des Ausschnittes. Die Aufstellung der Spindel im Spindelgestelle ist die bei allen kleinern Drehebaͤnken gewoͤhnliche (s. Tab. V., Fig. 18). Die Mutter, f, und Gegenmutter, t, fuͤr die Spize waren bei der hier abgebildeten DrehebankEs ist meine Absicht bei diesen Beschreibungen, auch die verschiedenen, in England uͤblichen Formen der einzelnen Theile einer Drehebank zu beruͤksichtigen. Diese sind zwar nicht immer wesentlich, jedoch ist es fuͤr jeden Mechaniker ein großer Gewinn, wenn er auch in dieser Beziehung vielseitig sich ausbildet, und dadurch in den Stand gesezt wird, bei seinen Arbeiten und Erfindungen mit dem Nuzen eine angenehme Form zu verbinden. Der Laie sieht gewoͤhnlich mehr auf die Form als das Wesen einer Maschine, weil die Auffassung des leztern zu sehr aus seiner Sphaͤre liegt, und der groͤßte Theil des Publicums besteht aus Laien. Aber auch selbst der Kunstkenner hat Wohlgefallen an schoͤnen und mannichfaltigen Formen, und es empfiehlt den Schoͤpfer derselben sehr bei ihm, wenn dieser sie mit dem Wesentlichen der Maschine so weise zu verschmelzen wußte, daß eines ohne das andere nicht bestehen zu koͤnnen scheint, und wirklich auch nicht bestehen kann. von der Form des Dokenkopfes, d.h. cylindrisch, und hatten in ihrem Umfange einige Loͤcher, in welche man zum Zwek ihres festen Anziehens, den Stiel eines Hebels steken konnte. Man sehe diese Einrichtung Fig. 11 im perpendiculaͤren Laͤngsdurchschnitte. Die Spindelscheibe ist mit einer besondern Theilungsscheibe versehen, die in die innere Hoͤhlung derselben eingesprengt ist (s. die Beschreibung der englischen Drehebank von G. O. F. R. Beuth Bd. XXIV. S. 214). Zuweilen fehlt sie auch und statt derselben findet man den Rand Fig. 7, u, der Scheibe etwas groͤßer, und die Theilung auf diesen aufgezeichnet. Daß die Theilung dann nicht so vollstaͤndig sey, als bei Anordnung der besondern Theilungsscheibe, kann man sich leicht vorstellen, indessen reicht sie fuͤr gewoͤhnliche Zweke hin. Sollen aber Raͤder auf einer solchen Drehebank eingeschnitten werden, dann ist jene unentbehrlich. Bei V, Fig. 6, sieht man die Feder mit dem Stifte. Sie ist an die Doke, w, leicht angeschroben, damit man sie nach verschiedenen Richtungen drehen koͤnne, je nachdem die Halbmesser der getheilten Kreise groͤßer oder kleiner sind. Der Stift ist von Stahl, und wird in die Theilungspuncte der Scheibe gesezt, um leztere in den noͤthigen Stellungen zu fixiren. Die Spindelscheibe wird sehr einfach auf die Spindel gesezt. Leztere ist naͤmlich da, wo die Scheibe befestigt werden soll, ein ganz wenig (kaum merkbar) konisch gearbeitet und auf diesen geringen Anlauf der Spindel wird die Scheibe mit einer der Form des Anlaufs correspondirenden Oeffnung in ihrer Achse fest aufgetrieben. Man findet diese Art der Befestigung der Spindelscheibe auf die Spindel nicht allein bei allen Drehebanken von kleinerer Gattung, sondern selbst bei groͤßern und ganz großen. Es ist bei derselben nur dahin zu sehen, daß die Vereinigung beider nicht zwischen zu kleinen Flaͤchen Statt finde, damit die Zahl der gegenseitigen Beruͤhrungspuncte und die dadurch bewirkte Reibung groß genug werde, um beide in einer unbeweglichen dauerhaften und sichern Verbindung mit einander zu erhalten. Der groͤßte Durchmesser der Spindelscheibe mißt 1 Fuß, der der Spindel 1 5/8 Zoll, der des Spindelkopfes 9/8 Zoll. Die Entfernung der Spindelachse von den Wangen betraͤgt 7 1/2 Zoll. Die Anziehebolzen fuͤr saͤmmtliche Doken werden in die Grundplatten derselben eingeschroben, koͤnnen folglich auch mit vorhin beschriebenem beweglichen und zum Schraubenschluͤssel dienenden Hebel versehen werden. Hier in der Abbildung sieht man diesen Hebel in Anwendung. Die Platten fuͤr die Anziehebolzen liegen quer unter den Wangen. Die Doke fuͤr die Gegenspize hat die in Fig. 6, x, bezeichnete Form. Sie ist in Fig. 7, x, mit einer der Wangen vom Ende vorgestellt. Der Kopf derselben hat bei, y, eine cylindrische Verlaͤngerung, in welcher die Vorrichtung zum Vor- und Zuruͤkschieben der Gegenspize mit ihrem Cylinder befindlich ist. Selbige ist Fig. 12 im perpendiculaͤren Laͤngsdurchschnitte dargestellt. Der staͤhlerne Cylinder der Gegenspize ist hohl, und leztere in die vordere Oeffnung der cylindrischen Hoͤhlung eingeschroben. Diese Hoͤhlung verengert sich bei, a, und die Verengerung enthaͤlt ein Gewinde, das der Schraube, b, zur Mutter dient. Diese Schraube schiebt den Cylinder vor und zuruͤk, und ihr Hals dreht sich in der Huͤlse, c, von Rothguß, die auf die cylindrische Verlaͤngerung des Dokenkopfes geschroben ist. Innerhalb des Canals dieser Verlaͤngerung hat der Hals, d, der Schraube einen cylindrischen Ansaz oder eine Schulter, die sich gegen die Huͤlse reibt, auswendig aber einen vierekigen oder runden Zapfen, worauf die Kurbel, f, gestekt und durch einen kleinen Keil befestigt wird, der durch sie und den Zapfen der Schraube dringt. Sie bildet bei, g, zugleich die aͤußere Schulter fuͤr den Schraubenhals. Damit der staͤhlerne Cylinder bei dem Drehen der Schraube sich nicht mit derselben rund bewegen koͤnne, ist diejenige Vorrichtung angebracht, die ich oben schon ausfuͤhrlich angegeben habe. (s. Tab. V, Fig. 31 und 32, k, und, l.) Zur Feststellung des staͤhlernen Cylinders mit seiner Gegenspize dient bei dieser Drehebank eine Vorrichtung, die in Fig. 13 im perpendiculaͤren Querdurchschnitte vorgestellt ist. a, ist der Dokenkopf, b, der staͤhlerne hohle Cylinder fuͤr die Gegenspize, c, ein cylindrisches, von hinten eingeseztes Stuͤk Eisen, bei, d, mit einem Gewinde versehen, auf welches eine Mutter, e, mit einem kleinen Handgriffe, f, geschroben ist. Damit das cylindrische Stuͤk Eisen die zur Sicherung seines Ganges noͤthige Laͤnge gewinne, ist ein Ansaz, g, Fig. 7, nach hinten an den Dokenkopf angegossen. Der eiserne Cylinder liegt in solcher Hoͤhe unter dem staͤhlernen Cylinder fuͤr die Gegenspize, daß dieser in einem obern halbkreisfoͤrmigen Ausschnitte, h, desselben ruht. Er wird in selbigen mit eingeschliffen. Wird der eiserne Cylinder durch die Mutter (e) angezogen, so kneipt er mit seinem Ausschnitte den staͤhlernen Cylinder, und druͤkt ihn mit Gewalt gegen die Hintere und obere Wand seines Canals, worauf er feststeht. Die Vorlage zum Drehen aus freier Hand, Fig. 6 und 7, 1, steht auf einer besondern Platte 2, die sich mir untern Ausschnitten auf den Bahnen der Wangen schiebt. Auf derselben wird die Vorlage mit ihrer geschlizten Platte 3 besonders festgeschroben, so daß sie vermoͤge des Schlizes alle moͤglichen Stellungen annehmen kann. Sie ist sonst von gewoͤhnlicher und oben beschriebener Einrichtung, (s. Tab. V, Fig. 3438). Ich komme nun noch zur naͤhern Beschreibung einiger Theile, die zu dieser Drehebank gehoͤren, und die ich fruͤher nur oberflaͤchlich angegeben habe. Ich finde mich veranlaßt, sie bei dieser Gelegenheit um so genauer zu beschreiben, als sie bei einer Drehebank von dieser Gattung am meisten in Anwendung sind, und in so ferne bei derselben auf die Zwekmaͤßigkeit ihrer Construction und auf die Vervollkommnung ihrer einzelnen Einrichtungen der meiste Fleiß verwandt wird. Zu diesen verschiedenen Organen rechne ich: 1) Die gußeiserne Drehescheibe. Selbige ist in Fig. 14 von der aͤußern, Fig. 15 von der innern, nach der Spindel hinsehenden Seite, Fig. 16 von vorne, und Fig. 17 im perpendiculaͤren Laͤngsdurchschnitte durch die Achse derselben vorgestellt. Das Centrum derselben ist nach der Spindel hin durch den Ansaz, a, verstaͤrkt, in welchem sich die muͤtterliche Schraube fuͤr die Befestigung der Drehescheibe an dem Spindelkopf befindet. Von demselben laufen vier Rippen, b, b, b, b, aus, die auf den Kranz, c, treffen, der den Umkreis der Scheibe verstaͤrkt. Die aͤußere Flaͤche ist vollkommen flach abgedreht, und enthalt im Mittelpuncte eine kleine Oeffnung mit einem Gewinde, wohinein eine Spize geschroben werden kann. Der Durchmesser der Drehescheibe betraͤgt 15 Zoll, ihre Dike bei dem Kranze und den Rippen 5/4 Zoll, zwischen den Rippen 1/2 Zoll, und die Hoͤhe des Ansazes, a, 2 Zoll, die Tiefe der Oeffnung fuͤr das Gewinde darin 1 1/2 Zoll. Die Drehescheibe ist in der Richtung der Rippen mit 4 oder 5 runden Loͤchern, e, e, e, e, versehen, die dieselbe durchdringen. Zwischen diesen 4 Loͤcherreihen liegen Schlizen, f, f, f, f, eben so wie die Loͤcher in der Richtung von Radien. Den Zwek beider Theile kennen wir von fruͤher her, hier jedoch dienen die Loͤcher noch zur Befestigung besonderer Vorrichtungen, die zum bequemen Einspannen verschieden geformter Koͤrper in die Drehebank dienen. Sie bestehen aus den Ansaͤzen, g, Fig. 14, welche in Fig. 18, 19 und 20, und zwar Fig. 18 von oben, Fig. 19 von der Seite und Fig. 20 vom Ende angesehen, vorgestellt sind. Der Koͤrper derselben ist langlicht vierseitig, seine aͤußere oder obere Seite halbzirkelfoͤrmig abgerundet. Hoͤhe 1 1/4 Zoll, Breite 1 Zoll, Laͤnge 2 1/2 Zoll. Die Ansaͤze werden vermittelst 2 Zapfen, a, und, b, befestigt, die an ihren nach der Scheibe hinsehenden Flaͤchen angebracht sind. Beide Zapfen stehen so weit von einander entfernt, daß sie durch 2 und 2 Loͤcher der Scheibe passen. Der aͤußere Zapfen, a, reicht durch die Scheibe, und hat an seinem hervorragenden Ende ein Gewinde, vermittelst dessen der Ansaz bei Vorschraubung einer Mutter an die Scheibe angezogen wird. Der andere Zapfen, b, ist so kurz, daß er nur eben durch die Scheibe reicht. Er dient bloß dazu, den Ansaz in seiner Stellung im Radius der Scheibe zu erhalten, und jede Drehung desselben nach andern Richtungen zu verhuͤten. Durch jeden Ansaz laͤuft seiner Laͤnge nach eine Schraube, c, die bei, d, mit einem Schraubenkopfe versehen ist. In Fig. 16 sieht man die Ansaͤze mit der Scheibe in Verbindung, Fig. 17 die Scheibe mit demselben im Durchschnitte. Solcher Ansaͤze sind 4. Sind alle in die Scheibe gesezt, so kann man vermittelst der 4 Schrauben jeden noch so verschieden geformten Gegenstand an die Scheibe befestigen, und genau centrisch stellen, vorzuͤglich wenn er regelmaͤßige Formen hat. Diese Einrichtung ist also eine Art sehr einfachen Universalfutters, was manche kuͤnstliche Vorrichtung und Arbeiten zur noͤthigen Einspannung der zu drehenden Koͤrper erspart. Nach der verschiedenen Groͤße der einzuspannenden Koͤrper kann man vermittelst der Loͤcher in der Scheibe die Ansaͤze mit leichter Muͤhe und wenigem Zeitverluste bald mehr, bald weniger dem Centrum der Scheibe naͤhern, und so sich fuͤr alle Faͤlle schnell einrichten. Es kann diese vortreffliche Einrichtung nicht genug zur Nachahmung empfohlen werden. Eine unvollkommenere Einrichtung der Art sieht man in Fig. 21 von vorne und Fig. 22 vom Ende. Sie ist nur zum Einspannen kleinerer Gegenstaͤnde bestimmt und besteht aus einem Futter mit einer offenen Buͤchse, durch dessen Waͤnde 4 Schrauben in den innern Raum der Buͤchse hineingeschroben werden koͤnnen. Der zu befestigende Gegenstand wird nach Zuruͤkschrauben aller 4 Schrauben in die Buͤchse gethan, und dann durch das Anschrauben derselben in jeder beliebigen Stellung befestigt. 2) Von dem Futter mit der Spize und dem Haken habe ich fruͤher deutlich genug geredet. In Fig. 23 ist eine Abbildung davon geliefert, a, ist das Futter von Rothguß oder Gußeisen; b, die staͤhlerne Spize, konisch eingetrieben, c, der Haken. Er geht durch eine vierekige Oeffnung des Futters und kann durch die Stellschraube, d, in der ihm gegebenen Lage befestigt werden. 3) Ein gewoͤhnliches Herz, wie es gebraucht wird, um an zu drehende Koͤrper von geringem Durchmesser gespannt zu werden, damit der Haken des Futters sie herum zu werfen vermoͤge, sieht man Fig. 24 und 25 in verschiedenen Formen. a, ist der Fortsaz desselben, der von dem Haken des Futters ergriffen wird. b, die Stellschraube, die das Ende des zu drehenden Koͤrpers in den Winkel, c, hineinpreßt, und so mit dem Herz verbindet. Fuͤrchtet man, daß der Koͤrper durch das Anschrauben des Herzes auf seiner Oberflaͤche verlezt werde, so umgibt man ihn zuerst mit einem Ringe von Kupferblech, und spannt ihn nun ins Herz, wobei das Kupferblech dann eine schuͤzende Deke bildet. Ich habe in Fig. 33 noch eine Vorrichtung abgebildet, die man auch fuͤglich unter die Kategorie der Herzen bringen kann. Sie besteht aus 2 Baken, a, und, b, mit Schrauben, c, und, d, versehen, zwischen welchen der zu drehende Gegenstand befestigt wird. Der Fortsaz, e, wird von dem Haken des Futters gefaßt und bei Drehung der Spindel mit der ganzen Vorrichtung herumgeworfen. 4) Ein Futter zur Befestigung von Bohrern an der Spindel sieht man in Fig. 26 und 27, und zwar Fig. 26 im Aufrisse, Fig. 27 im Durchschnitte. a, ist das Futter, b, ein gerade darin befestigter Bohrer, c, zeigt den vierekigen Canal in der Achse des Futters, worin der Bohrer stekt. Er laͤuft nach innen etwas verjuͤngt zu. 5) Jezt endlich komme ich zur Beschreibung der sogenannten mechanischen Vorlage fuͤr Drehebaͤnke. Da dieselbe in Deutschland noch im Ganzen so wenig bekannt ist und angewandt wird, so will ich die Beschreibung derselben recht genau geben, und mit guten und deutlichen Abbildungen erlaͤutern helfen.Ich bitte mit meiner Beschreibung diejenige des Herrn G. O. F. R. Beuth zu vergleichen, die, so vortrefflich sie auch geliefert ist, mir im Ganzen doch ein wenig zu kurz und gedraͤngt scheint, um von jedem Mechaniker, der nie eine mechanische Vorlage sah und in Haͤnden hatte, begriffen zu werden. In der Haupteinrichtung sind sich alle verschiedenen in England uͤblichen Vorlagen ganz gleich, d.h. sie sind alle mit einem doppelten Schiebwerke versehen, vermittelst dessen der Drehestahl oder Meißel theils der Laͤnge der Drehebank nach, theils quer uͤber selbige bewegt werden kann. Zugleich sind sie mit einer Vorrichtung versehen, daß man den laͤngs der Drehebank arbeitenden Stahl auch in verschiedenen Winkeln gegen die Achse der Spindel schneiden lassen kann. Was die Ausfuͤhrung dieser verschiedenen Functionen einer Vorlage betrifft, so findet man im Wesentlichen keine besondern Verschiedenheiten darin, als nur hie und da in der Form und in der Art der Leitung der Schlitten. Im Ganzen sind sich alle so ziemlich gleich, und von den groͤßten bis zu dem kleinsten immer nach einem Hauptprincipe gebaut. Ich will 2 Arten solcher Vorlagen naͤher beschreiben, die sich nur in Hinsicht der Stellung der Bahnen fuͤr die Schlitten, also eigentlich in nichts Wesentlichem unterscheiden. Beide Arten haben eine Unterlage mit Ausschnitten fuͤr die Wangen. Auf diesen Wangen koͤnnen sie ganz so geschoben und durch einen Anziehebolzen befestigt werden, als die Doken. Die Unterlage tritt immer nach vorne mehr hervor, als nach hinten, und traͤgt bei der erstern Art der Vorlagen auf ihrer obern laͤnglicht vierekigen Flaͤche die Bahnen fuͤr den Schlitten. Auf dem Schlitten ist der obere Aufsaz befestigt. Der Koͤrper der Unterlage ist von Gußeisen, und hat 2 starke Waͤnde, die an beiden Enden verbunden sind, und so zusammen eine Art Rahmen bilden. Fig. 28, 29, 30, 31 und 32 sieht man die Unterlage, und zwar Fig. 28 von oben, Fig. 29 von der Seite, Fig. 30 von unten, Fig. 31 vom vordern Ende angesehen, und Fig. 32 im perpendiculaͤren Laͤngsdurchschnitte. In lezterer Figur steht der obere Aufsaz darauf. Fig. 30, a, b, c, d, bezeichnet den Rahmen der Unterlage, Fig. 29, e, eine ihrer starken Waͤnde. Diese Wand tritt nach unten bei, f, mehr hervor, und hat an ihrem untern Rande die beiden Ausschnitte, g, g, fuͤr die Bahnen der Wangen. Bei, h, verschmaͤlert sich die Wand, und tritt nach vorne hervor. Durch die ganze Unterlage, und zwar ihrer Laͤnge nach laͤuft eine Schraube oder Leitspindel Fig. 30, und, 32, i, mit flachem Gewinde. Da wo selbige durch die Endstuͤken der Unterlage laͤuft, sind diese nach unten etwas verstaͤrkt gegossen, damit das Loch fuͤr die Schraube ihrer Festigkeit keinen Eintrag thue. Die Schraube dreht sich in dem vordern Endstuͤke, k, Fig. 29, 30 und 31 mit einem cylindrischen Zapfen Fig. 32, l, der so stark als die ganze Schraube ist. Bei dieser Einrichtung kann die Schraube bequem durch die Oeffnung des Endstuͤkes gebracht und in die Unterlage eingesezt werden. Nach außen hat der Zapfen der Schraube eine Schulter Fig. 28, 29, 30, 32, m. Er verlaͤngert sich nach außen in den cylindrischen Fortsaz, n, der am vordem Ende, o, vierekig gearbeitet ist, um die zum Umdrehen der Schraube oder Leitspindel bestimmte Kurbel aufzunehmen. Diese Kurbel ist Fig. 34 besonders vorgestellt. Damit der Schlitten der Unterlage bei seiner Bewegung nach vorne hinreichend Raum habe, uͤber den aͤußersten vorderen Rand derselben uͤberzutreten, und bei diesem Herausruͤken nach vorne nicht durch die Kroͤpfung der Kurbel aufgehalten werde, wird diese Kroͤpfung von jenem Rande so weit als moͤglich entfernt. Diese naͤmliche Vorsicht ist bei dem oberen Aufsaze angewandt. Das hintere Ende der Schraube, i, dreht sich mit einem duͤnnen Zapfen, p, Fig. 32 in dem hinteren Endstuͤke der Unterlage, und hat auswendig zuerst einen vierekigen Aufsaz, worauf eine Scheibe, q, gestekt, und dann durch eine Mutter, r, befestigt wird, die auf das aͤußere mit einem Gewinde versehene Ende des Zapfens geschroben wird. Die Schulter, m, und die Scheibe, q, verhuͤten jede Bewegung der Schraube nach vorne oder hinten, wodurch ihre Zapfen aus ihren Lagern kommen, und sie selbst aus der Unterlage gebracht werden koͤnnte. Diese Einrichtung, die selbiger nur erlaubt, sich um ihre eigene Achse zu drehen, ist noͤthig, damit sie bei dem Vor- und Zuruͤkschieben des Schlittens, welches sie durch die an demselben befestigte Mutter, Fig. 30 und 32, s, besorgt, nicht den Bewegungen desselben folgen koͤnne. Der Schlitten besteht aus einer gußeisernen, starken Platte, Fig. 28, t, von der Laͤnge der Unterlage. Ihre Breite ist so viel schmaler als die der Unterlage, daß die Bahnen auf beiden Seiten derselben noch gehoͤrig Plaz haben. Sie muß auf beiden Flaͤchen, ihrer unteren und oberen, gut abgerichtet seyn. Ihre Seitenraͤnder sind dachartig abgeschraͤgt, und schieben sich zwischen den beiden Bahnen, Fig. 28 und 29, u, u, von Rothguß, die durch mehrere Schrauben, Fig. 28, v, v, v, v, auf die obere rahmartige, gut abgerichtete Flaͤche der Unterlage befestigt werden. Die Oeffnungen, wodurch die Anzieheschrauben gehen, sind etwas weniges laͤnglicht, um die Bahnen immer genau gegen den Schlitten stellen zu koͤnnen, wodurch dessen Gang hoͤchst fleißig bleibt. Das Stellen der Bahnen versehen 2 Stellschrauben, Fig. 29, w, und, x, die in die Seitenwaͤnde der Unterlage von außen so eingeschroben sind, daß sie mir dem oberen Theile ihres Kopfes gegen die Bahnen drangen. Die Koͤpfe aller Schrauben, sowohl der zur Befestigung als der zur genauen Stellung der Bahnen dienenden, liegen versenkt. Die sich gegen den Schlitten reibenden Flaͤchen der Bahnen sind genau nach der Form der Abdachung seiner Seitenraͤnder bearbeitet, so daß sie mit der obern Flaͤche der Unterlage zusammen eine Art Falz bilden, der im Durchschnitte, oder vom Ende angesehen, wie in Fig. 31 bei, y, und, z, erscheint. t, ist in dieser Figur der Schlitten, 1, das vordere Endstuͤk der Unterlage mit der Oeffnung fuͤr die Schraube; u, u, sind die beiden Bahnen mit ihren, in dieser Abbildung punctirt angegebenen Anzieheschrauben. Auf der unteren Flaͤche des Schlittens, etwas nach hinten uͤber die Mitte desselben hinaus, ist die Mutter, Fig. 30 und 32, s, von Rothguß durch 2 Schrauben befestigt, durch welche die Leitspindel, i, den Schlitten zwischen den Bahnen nach vorne und hinten hin und her zu schieben vermag, je nachdem sie vor- oder zuruͤkgedreht wird. Mitten durch die Unterlage geht noch bei Fig. 32 eine Bruͤke, die entweder sogleich mit angegossen oder eingesezt wird, und das Gewinde fuͤr den Anziehebolzen, der die Unterlage an die Wangen der Drehebank zu befestigen bestimmt ist, enthaͤlt. Die Unterlage der mechanischen Vorlage enthaͤlt hiernach das untere Schiebwerk derselben, durch welches eine Bewegung zu dem in die Drehebank eingesezten und zu drehenden Koͤrper heran und zuruͤk bewirkt wird. Naͤchstdem bildet sie zugleich eine Basis fuͤr die ganze Vorlage, vermittelst welcher sie auf der Drehebank ruht und auf selbiger befestigt werden kann. In lezterer Ruͤksicht kann sie immer nicht stark und sicher genug gebaut werden. Auf dem Schlitten derselben, und zwar auf dessen vorderen Theile, ist derjenige Aufsaz befestigt, der das zweite Schiebwerk enthaͤlt, und zugleich zur Befestigung der Drehestaͤhle oder Meißel dient. Man sieht ihn in Fig. 35 mit der Unterlage von vorne, in Fig. 36 vom linken Ende angesehen, Fig. 37 in seiner Verbindung mit der Unterlage von oben, und Fig. 38, A, im perpendiculaͤren Querdurchschnitte. Er ruht auf einer gußeisernen Platte, dem Sattel, a, die den untern Theil seines Koͤrpers bildet und mit ihm aus einem Stuͤke gegossen ist. Die Breite dieser Platte ist der der Unterlage gleich. Ihr vorderer und Hinterer Rand sind Kreisstuͤke, Fig. 37, b, b, aus dem Mittelpunkte der Platte beschrieben. Sie ist im Centrum durch eine Schraube, Fig. 38, x, an den Schlitte der Unterlage befestigt. Bei, d, d, Fig. 37, nahe an den abgerundeten Raͤndern sind Schlizen, gleichfalls in Form eines Kreisstuͤkes geschnitten, durch welche 2 Stellschrauben gestekt werden, um den Sattel in jeder ihm gegebenen Richtung und jedem beliebigen Winkel auf den Schlitten befestigen zu koͤnnen. Die Stellschrauben dringen in den Schlitten ein. Zu ihrer Aufnahme finden sich gewoͤhnlich mehrere Oeffnungen, Fig. 28, e, e, e, mit Gewinden fuͤr selbige. Alle sind so gebohrt, daß sie gleich weit vom Mittelpunkte des Sattels entfernt liegen und genau auf die Schlizen stoßen. Vermoͤge der Schlizen kann der Sattel in jeder Richtung gewendet werden, wobei die zu seiner Befestigung an den Schlitten der Unterlage dienende, und in sein Centrum gestellte Schraube die Wendungsachse vertritt. Dadurch, daß man die Stellschraube den Bahnen der Unterlage naͤher bringen und fixiren kann, gewinnt die Drehebarkeit des Sattels mehr Spielraum. Um die Grade des Winkels bestimmen zu koͤnnen, unter welchen man den oberen Aufsaz mit dem darauf befestigten Drehestahle gegen die Achse des zu drehenden Koͤrpers richten will, ist nach hinten am Sattel ein Zeiger, Fig. 37, e, angebracht, der an einem kleinen, auf dem Schlitten der Unterlage vorgezeichneten Gradbogen, f, die Grade des Winkels bemerkt. Der Zeiger paßt mit einem Paar Oeffnungen, g, seiner beiden Schenkel uͤber 2 Stifte des Sattels, und wird durch diese so an selbigen befestigt, daß er genau die gehoͤrige Richtung behaͤlt, und doch bei vorkommenden Faͤllen leicht abgenommen werden kann. Der auf dem Sattel ruhende Aufsaz hat mit seinem Schiebwerke im Ganzen sowohl, als auch in allen seinen Theilen, ganz die Einrichtung der Unterlage. Indessen ruht selbiger, anstatt auf den Wangen, auf dem Sattel und ist unzertrennlich mit diesem verbunden. Ueberdem liegt er parallel mit der Achse des zu drehenden Gegenstandes, indem sein Schiebwerk bestimmt ist, den Drehestahl laͤngs desselben hinzufuͤhren. Die Seitenwaͤnde seines Koͤrpers, der ebenfalls eine Art Rahmen bildet, sind gefenstert (s. Fig. 35) und treten nach der rechten Seite bei, h, hervor. Der Schlitten, die Bahnen mit ihren Anziehe- und Stellschrauben, und die Schraube oder Leitspindel mit der Kurbel verhalten sich alle ganz so wie an der Unterlage, nur daß sie in allen ihren Dimensionen um ein sehr Geringes kleiner als an jener sind. Auf dem Schlitten ist eine Platte Fig. 35, 36, 37, 32, u, von Rothguß durch Schrauben befestigt, die kreuzweis gefensterte Stuͤke, v, von eben diesem Metalle traͤgt, in welchen die Drehestaͤhle festgeschroben werden. Um lezteres zu bewerkstelligen, dringt eine Stellschraube, w, durch die Deke der Stuͤken, und druͤkt den seitwaͤrts durch eines der Fenster gestekten Drehestahl gegen die untere Platte, wodurch er fixirt wird. Gewoͤhnlich findet man 4 solcher Stuͤken auf der Platte, u, oft aber auch nur 2. Erstere Einrichtung hat den Vortheil, daß der quer zu befestigende Stahl so gut durch 2 Stuͤken gestekt, und so doppelt befestigt werden kann, als der parallel mit der Drehebank zu stellende. Er gewinnt auf die Weise mehr Festigkeit und Sicherheit. Die in meiner Zeichnung dargestellte Vorlage hat 4, die vom Herrn G. O. F. R. Beuth gelieferte aber nur 2 Stuͤken. Ich muß hier noch einer anderen Vorrichtung erwaͤhnen, die man zuweilen auf englischen Drehebanken, vorzuͤglich auf den Fox'schen, statt der Stuͤken, w, angewendet findet. Sie ist in Fig. 38 von oben, Fig. 39 von der Seite, und zwar mit der sie tragenden Platte allein dargestellt, und besteht aus einem Paare breiter, in der Mitte gelochter Stuͤke, a, und, b, von geschmiedetem Eisen. Zwei Schraubenbolzen, c, c, die in die Platte bei, d, d, von unten konisch eingesezt, und auf diese Weise befestigt sind, gehen durch die Oeffnungen der zwei Stuͤken, und sind uͤber denselben mit Muttern, e, e, versehen, durch welche die Stuͤke an die Platte oder die darauf gelegten Drehestaͤhle angezogen werden koͤnnen. Beide Stuͤke wirken als Kneipen, wodurch die Drehestahle festgehalten werden. Sollen leztere parallel mit der Drehebank gestellt werden, so geschieht dieß auf die in Fig. 38 bei, f, punctirt angedeutete Weise; g, ist dann der Drehestahl. Beide Kneipen, a, und, b, sind quer auf die Platte gestellt und fassen uͤber denselben. Bei, h, sieht man hingegen den Drehestahl in der Querlage. Die Kneipe, a, ist dann wie bei, i, parallel mit der Drehebank gestellt, und faßt ihn allein ohne Mitwirkung der anderen. Damit der Drehestahl von den Kneipen moͤglichst sicher gepakt werde, umwikelt man ihn zuweilen an der gepakten Stelle mit einem Streifen von Kupferblech oder einer Bleiplatte, oder legt auch einige Stuͤke weichen Eisenbleches unter denselben. Um aber die Kneipe beim Paken moͤglichst in horizontaler Lage zu erhalten, bringt man auf die leere Seite derselben ein Stuͤk Holz oder Eisen, was in Fig. 38 und 39 bei, k, dargestellt ist. Ich komme jezt zu der zweiten Art der mechanischen Vorlage. Sie findet sich seltener in England als die vorhergehende, und zeichnet sich, wie ich schon oben bemerkt habe, allein durch die Stellung ihrer Bahnen fuͤr die Schlitten vor der ersteren aus. Diese sind naͤmlich nicht an dem Koͤrper der Unterlage und des oberen Aufsazes, sondern an der unteren Flaͤche des Schlittens befestigt. Der Koͤrper der Unterlage sowohl, als des Aufsazes, hat am oberen und aͤußeren Rande seiner Seitenwaͤnde genau abgerichtete Reibungsflaͤchen fuͤr die Bahnen. Sie liegen schraͤg, und so, daß der obere Theil derselben mehr hervortritt. In Fig. 40 ist die Unterlage einer solchen Vorlage von unten abgebildet, Fig. 41 stellt aber eine Ansicht der ganzen Vorlage von vorne, Fig. 42 dieselbe von der rechten Seite, Fig. 43 einen perpendiculaͤren Laͤngsdurchschnitt des Aufsazes, und Fig. 44 einen gleichen der ganzen Vorlage vor. Man wird in allen diesen Figuren, die in einem Maßstabe gegeben sind, nach welchem man die Vorlagen gewoͤhnlicher klein-mittlerer Drehebaͤnke immer gearbeitet findet, den geringen Unterschied dieser Art der Vorlage vor der zuerst beschriebenen nicht verkennen. Ich will daher auch nur die wenigen Abweichungen darin naͤher zu bezeichnen suchen. Diese betreffen vorzuͤglich den Bau des Unterlagen- und Aufsazkoͤrpers. Man sieht bei beiden den oberen Theil, Fig. 41, 43 und 44, a, der Seitenwaͤnde naͤher zusammentreten, so daß der dadurch gebildete Rahmen nur so viel Breite behaͤlt, um den durch die Leitspindeln bewegten Muttern, Fig. 41, 43 und 44, b, der Schlitten darin eben Spielraum genug zu ihrer Hin- und Herbewegung zu geben. Die Form der am oberen Rande des Koͤrpers angebrachten Reibungsflaͤchen fuͤr die an den Schlitten angeschrobenen Bahnen sieht man am deutlichsten in Fig. 41, 43 und 44 bei, c, c: d, sind in diesen Figuren die Bahnen, e, ist der Schlitten, auf dem, d.h. bei dem des obern Aufsazes unmittelbar die gefensterten zur Befestigung der Drehestaͤhle bestimmten Stuͤken, (f, f,) stehen. Bei, g, g, sieht man die Anzieheschrauben fuͤr die Bahnen punctirt angegeben. Die Stellschrauben fuͤr die Bahnen liegen seitwaͤrts am Schlitten. (S. Fig. 41 und 42, h, h) Die in Fig. 42 angegebenen stellen die des Schlittens der Unterlage, die in 41 bezeichneten aber die des Aufsazes vor. Bau und Zwek derselben sind ganz so, wie fruͤher angegeben worden ist. Daß diese Art der Vorlage, die wegen der zwekmaͤßigeren, vor jeder Verunreinigung mehr gesicherten Stellung ihrer Bahnen gewiß große Vorzuͤge vor der zuerst beschriebenen hat, in England noch so wenig im Gebrauche ist, ruͤhrt wohl vorzuͤglich von dem Umstande her, daß ihr Princip noch eine neuere Erfindung ist. Ich sahe selbige zum ersten Male beim Herrn Wright, dem Erfinder der Knoͤpfnadelmaschine, und einer neuen und sehr beruͤhmt gewordenen Art Krahn, die vorzuͤglich in den Westindiendoks angewandt wird. Herr Wright konnte die Vorzuͤge derselben nicht genug ruͤhmen. Ich lasse mich uͤber den Zwek und den Nuzen solcher mechanischen Vorlagen weiter nicht aus, da selbige sattsam bekannt sind. Auch hoffe ich, daß jeder Mechaniker aus der beschriebenen Construction derselben uͤber die Art ihrer Handhabung voͤllig Licht erhalten haben wird, wenn er aus derselben weiß, daß der Drehestahl durch die zwei Schlitten, den der Unterlage und den des Aufsazes, in zwei verschiedenen Hauptrichtungen hin und zuruͤk bewegt werden kann; einmal gegen den zu drehenden Koͤrper au und zuruͤk, und zweitens laͤngs desselben hin und her. Daß beide Bewegungen combinirt werden koͤnnen, um der Arbeit der Drehestaͤhle eine schraͤge oder schiefe Richtung zur Hervorbringung aller moͤglichen Formen an den zu bearbeitenden Koͤrpern zu geben, leuchtet ebenfalls von selbst ein. Wie man durch Stellung des oberen Aufsazes in verschiedenen Winkeln gegen die Achse des zu drehenden Gegenstandes arbeiten koͤnne, zeigt der Bau dieses Aufsazes und der fuͤr diesen Zwek bestimmten Nebentheile desselben.