Titel: | Verbesserung an Wagenrädern, worauf Joh. Meaden zu Southampton sich im Junius 1828 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 30, Jahrgang 1828, Nr. LXIV., S. 287 |
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LXIV.
Verbesserung an Wagenraͤdern, worauf
Joh. Meaden zu
Southampton sich im Junius
1828 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Register of Arts. N. 41, S.
261.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
[Verbesserung an Wagenraͤdern.]
Diese Verbesserung besteht darin, daß der Patenttraͤger die Reifen
innenwendig, wo sie an dem Umfange des Rades anliegen, concav, und außen convex
macht, wodurch er eine groͤßere Festigkeit des Rades und eine geringere
Reibung auf dem Wege zu erhalten hofft.
Zu diesem Ende wird ein Zain Reifeisen von der gehoͤrigen Breite und
Laͤnge zwischen zwei Walzen gebracht, wovon die eine eine concave Furche, die
andere eine damit im Verhaͤltnisse stehende convexe Rippe fuͤhrt, so
daß der zwischen diesen Walzen durchlaufende Zain die zu dem Patentreife
noͤthige Form erhaͤlt. Der Reif wird nun in die gehoͤrige Form
gebogen und an den Enden zusammengeschweißt. Um dem Reise die gehoͤrige
kegelfoͤrmige Form (the dishing) zu geben, wird
er auf eine Doke von Gußeisen, Fig. 11, aufgezogen, und
daselbst so lang gehaͤmmert, bis er die gehoͤrige Form erhalten hat.
Die Doke hat die Form eines abgestuzten Kegels, so daß, wenn sie groß genug ist,
Reife von jeder Groͤße, a, b, Fig. 11, auf derselben
angeschlagen werden koͤnnen.
Um nun den Reif auf das Rad aufzuziehen, wird er in einem kreisfoͤrmigen Ofen
gehizt, so daß das Feuer gleichfoͤrmig auf jeden Theil desselben wirken kann.
An einem Reife fuͤr ein großes Rad betraͤgt die Ausdehnung, die
derselbe durch die Hize an seinem Umfange erleidet, ungefaͤhr Einen Zoll, und
wird dadurch gerade weit genug, um uͤber das vorher zubereitete
hoͤlzerne Rad schluͤpfen zu koͤnnen, welches etwas
groͤßer als der innere Umfang des Reifes im kalten Zustande verfertigt wurde.
Waͤhrend der Reif gehizt wird, wird das hoͤlzerne Rad auf einer
eisernen flachen kreisfoͤrmigen Scheibe mittelst Klammern befestigt, und die
Scheibe wird auf eine Achse so aufgezogen, daß sie sich auf derselben drehen kann.
Die Achse ist in einer horizontalen Stange befestigt, die sich in ihren Lagern
dreht, so daß das Rad sammt der Scheibe sowohl horizontal als vertical gedreht
werden kann. Unter der Scheibe ist ein halbkreisfoͤrmiger
Wasserbehaͤlter, in welchem sich kaltes Wasser befindet, und in dieses wird
das Rad eingetaucht und in demselben herumgedreht, sobald der Reif aufgezogen ist.
Der durch die Hize ausgedehnte Reif zieht sich nun durch die schnelle
Erkuͤhlung zusammen, druͤkt die Speichen in die Nabe und in die Felgen mit
ungeheuerer Kraft, und bindet alle Theile des Rades auf die moͤglich festeste
Weise zusammen.
Fig. 12 zeigt
einen Theil dieses neuen Patentreifes im Durchschnitte. c, ist der Reif; d die Felge; e, die Speiche.