Titel: | Vazie's Patentkochofen. |
Fundstelle: | Band 30, Jahrgang 1828, Nr. LXIX., S. 291 |
Download: | XML |
LXIX.
Vazie's Patentkochofen.
Aus dem Register of Arts. N. 38. S.
211.
Mit Abbildungen auf Tab. IV. Fig. 13.
Vazie's Patentkochofen.
Hr. Vazie hat diesen Kochofen (wie er ihn nennt, denn
eigentlich ist es ein bloßes Wasserbad) in der Industrie-Ausstellung zu
London aufgestellt, und ein eigenes Kochbuch dazu geschrieben. „Der ganze
Apparat besteht aus einem eisernen oder irgend einem metallnen Kessel von
beliebiger Form und Groͤße, in welchem ein Gefaͤß aus Silber oder
Zinn so eingesezt oder eingehaͤngt wird, daß der in dem Kessel erzeugte
Dampf in den Raum zwischen dem Dekel des aͤußeren Kessels und dem Dekel
des eingehaͤngten Gefaͤßes gelangen kann. Man bringt den Kessel
uͤber das Feuer und fuͤllt ihn bis auf ein Drittel seiner
Hoͤhe mit reinem Wasser; haͤngt hierauf das Gefaͤß ein,
gibt die zu kochende Speise in dasselbe und uͤbergießt leztere mit kaltem
Wasser nur so hoch, daß sie davon bedekt wird, worauf man das Gefaͤß mit
seinem Dekel und eben so den Kessel mit seinem Dekel schließt. Binnen einer
halben Stunde wird das Wasser in dem Kessel kochen, und bald darauf wird auch
das eingehaͤngte Gefaͤß heiß genug werden, um das darin enthaltene
Fleisch und Gemuͤse zu kochen, und immer denselben
Grad von Hize behalten. Der Schaum muß, so wie er sich entwikelt,
abgenommen werden. In anderthalb Stunden ist alles in dem Gefaͤße gar
geworden. Man soll auf diese Weise 25 pC. am Fleische ersparen, indem die
Bruͤhe so kraͤftiger wird. Wenn in einem Ofen gekocht wird, ist
kein Dekel auf dem Kessel, nur auf dem Gefaͤße noͤthig.