Titel: G. Dickinson's verbesserte Patentmaschine, um Papier von endloser Länge zu verfertigen, worauf derselbe sich im Junius 1828 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 30, Jahrgang 1828, Nr. XCIXXC., S. 356
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XCIXXC. G. Dickinson's verbesserte Patentmaschine, um Papier von endloser Laͤnge zu verfertigen, worauf derselbe sich im Junius 1828 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Register of Arts, N. 45. S. 322. Mit AbbildungenDie Originalabbildungen sind Holzschnitte.A. d. R. auf Tab. VII. Dickinson's verbesserte Patentmaschine, um Papier von endloser Laͤnge zu verfertigen. Obschon, sagt die Redaction des Register of Arts, die neueren Verbesserungen in der Papiermacherkunst uns kein besseres Papier gegeben haben, so haben sie doch durch ihre neuen Maschinen das Papiermachen erleichtert und abgekuͤrzt, und dadurch muß das Papier, wenn den Patenttraͤgern die Kosten fuͤr ihre Maschinen und Patente hereingekommen seyn werden, endlich wohlfeiler und besser werden. Herr Dickinson hat bereits mehrere Patente auf Papiermacherei genommen; das gegenwaͤrtige bezieht sich auf Papier von endloser Laͤnge. Der Ganzzeug kommt hier aus der Buͤtte auf ein Drahtgewebe, das ein Laufband ohne Ende bildet, welches uͤber Cylinder laͤuft, die von einer Dampfmaschine, oder von irgend einer Triebkraft in Umlauf gesezt werden. Von diesem Drahtgewebe kommt das Papier zwischen zwei Walzen auf ein Laufband aus Filz, das uͤber andere Cylinder laͤuft, und durch zwei schwere Walzen, die das uͤberfluͤssige Wasser aus demselben auspressen. Von hier laͤuft das Papier auf einen Haspel, und sobald eine hinlaͤngliche Menge desselben darauf aufgewunden ist, wird es zerschnitten und getroknet. Da es bei diesen Maschinen nothwendig ist, dem Drahtgewebe eine schuͤttelnde Bewegung zu geben, um einen Theil des Wassers aus dem Zeuge auszubeuteln, der, wann er auf dieses Gewebe kommt, sehr duͤnn und waͤsserig ist, und da die Fasern des Papieres sich filzen muͤssen, so bediente man sich hierzu bisher gewoͤhnlich einer horizontalen und Seitenbewegung, Herr Dickinson laͤßt aber das Drahtgewebe in senkrechter Richtung sich schwingen, verduͤnnt die Luft unter demselben, und laͤßt die Atmosphaͤre auf die obere Oberflaͤche des Papieres druͤken, wodurch ein Theil des Wassers aus dem Papiere in jenen Raum gelangt, in welchem die Luft verduͤnnt ist, und auf diese Weise wird das Papier schneller als bisher von dem Wasser befreit. Nachdem das Papier das Drahtgewebe verlassen hat, kommt es auf das Laufband von Filz, dann zwischen die Walzen und von diesen auf den Haspel. Fig. 16 und 17 zeigt diese Maschine im Seitenaufrisse; Fig. 18 stellt den Cylinder im Durchschnitte dar, in welchem die Luft verduͤnnt wird, a, a, in Fig. 16 ist ein hoͤlzernes Gestell, das die ganze Maschine traͤgt. b, b, b, ein eisernes Gestell, mit einem aͤhnlichen an der gegenuͤberstehenden Seite; beide sind oben mittelst einer Stange, und unten durch eine Leiste verbunden, und schwingen sich um einen Zapfen, c. d, ist ein Cylinder, der sich auf einer feststehenden Achse, e, dreht, f1, und, f2, sind die Laufraͤder, welche den Cylinder, d, mittelst eines Zahnrades auf der Achse, f1, das durch Puncte angedeutet ist, und das in ein anderes Rad auf der Achse des Cylinders, d, eingreift, bewegen, g, ist ein Cylinder, der in Zapfen laͤuft, und von dem Gestelle, b, b, getragen wird. h, ist eine Walze, die durch den (gezeichneten) Triebstok bewegt wird, welchen das Zahnrad auf, d, treibt, und der in ein anderes Zahnrad auf der Walze, h, eingreift, k, ist eine andere Walze, die in Furchen laͤuft, indem sie mit der sich drehenden Walze in Beruͤhrung gebracht ist. l, l, l, ist ein Drahtgeflecht, das uͤber die Cylinder, d, und, g, laͤuft, dann zwischen den Walzen, h, und, k, durchzieht, und uͤber die Spannungswalzen, m, und, i, geht, wovon leztere mittelst einer Schraube nach Belieben gestellt werden kann. o, o, ist eine Reihe von Walzen, die das Drahtgewebe traͤgt; die Walzen drehen sich um Spindeln in Einschnitten an den Seitenleisten am Gestelle, b, b. p, ein starkes Stuͤk Messing, das man den Dekel nennt, zu jeder Seite der Maschine, uͤber dem Drahtgewebe und von den Querstangen, q, q, getragen, die mittelst Schrauben in Seitenstuͤken des Gestelles, b, b, in die Hoͤhe gehoben und herabgelassen werden koͤnnen. r, r, die Dekelbaͤnder, die uͤber Rollen laufen, welche an jedem Ende des Dekels angebracht sind; ferner noch uͤber aͤhnliche Rollen auf der Achse, f1, und unter der Rolle, 3, hinziehen, die in ein mit Wasser gefuͤlltes Gefaͤß taucht. Diese Baͤnder begraͤnzen den Ganzzeug an den Seiten des Drahtgewebes, und bestimmen die Breite des Papieres, welche folglich von der Entfernung der Dekel von einander abhaͤngt. t, t, Spannwalzen, um die Dekelbaͤnder zu spannen, v, ein großes Laufrad, welches von einer Triebkraft in Umlauf gesezt wird, und das kleinere Laufrad, w, treibt. Lezteres sezt eine Kurbel in Bewegung, (die man hier nicht sieht) welche 3/8 Zoll außer dem Mittelpuncte der Achse des Rades angebracht ist; diese Excentricitaͤt kann jedoch nach Belieben abgeaͤndert werden, a, ist eine an der Kurbel und an dem Gestelle, b, angebrachte Verbindungsstange, wodurch lezteres 3/4 Zoll bei jeder Umdrehung des Rades, w, steigt und faͤllt. y, ist eine eiserne Stuͤze, die die Feder, z, stuͤzt, auf welche das Gestell bei jedem Niedersteigen der Verbindungsstange, x, schlaͤgt, und so der Kurbel hilft. 1 ist eine Buͤtte, die an dem Gestelle, p, angebracht ist, und uͤber die ganze Breite des Drahtgewebes hinlaͤuft. An dem Vorderbrette ist ein Stuͤk Leder angebracht, welches auf das Drahtgewebe herabsteigt, und den Ganzzeug gleichfoͤrmig uͤber das Drahtgewebe verbreitet. 2 ein duͤnnes Stuͤk Brett, das auf dem Drahtgeflechte zwischen den Dekeln auf der Kante steht, und die Luft- und Wasserblasen in dem Ganzzeuge zuruͤkhaͤlt. 3 eine feststehende Ganzzeugbuͤtte, aus welcher die Buͤtte 1 gespeist wird, und wodurch die Menge des Zeuges in lezterer regulirt wird. 4 ist eine Roͤhre, die aus dem Cylinder, d, in die Luftpumpe laͤuft. In Fig. 17 ist, a, eine metallene Walze, die auf Lagern laͤuft, welche mittelst der Schraube, b, gehoben und gesenkt werden koͤnnen, c, ist eine andere Walze, die sich in einem feststehenden Lager dreht. Diese Walze wird durch das Zahnrad, d, auf der Achse derselben in Bewegung gesezt, und dieses Rad wird von dem Zahnrade, e, getrieben, welches leztere seine Umdrehung durch die Triebkraft derselben in Bewegung gesezt, und dieses Rad wird von dem Zahnrade, e, getrieben, welches leztere seine Umdrehung durch die Triebkraft der Maschine erhaͤlt. f, f, ist ein Laufband aus Filz, das um die kleinen Walzen, g, g, g, und zwischen den Walzen, a, und, c, laͤuft. h, ist der Haspel, der mittelst einer Rolle, k, auf seiner Achse gedreht wird. Leztere wird durch ein Laufband, das uͤber die selbe und uͤber eine Rolle auf der Achse, c, laͤuft, in Bewegung gesezt. Die Maschine arbeitet auf folgende Weise: Der Ganzzeug fließt aus der Buͤchse 3 in die Buͤchse 1, und wird von da durch das Leder uͤber dem Drahtgewebe verbreitet. Nachdem er zu dem Cylinder, c, gekommen ist, erhaͤlt das Papier bereits einen bedeutenden Grad von Druk auf seiner aͤußeren Oberflaͤche durch die Atmosphaͤre, indem die Luft in dem Inneren des Cylinders durch eine an der Roͤhre 4 angebrachte Luftpumpe verduͤnnt ist, wodurch das Papier von dem groͤßten Theile seines Wassers befreit wird. Das Papier laͤuft dann zwischen den Walzen, h, und, k, und von da auf das Laufband von Filz, wo das in dem Papiere noch enthaltene Wasser mittelst der Walzen, a, und, c, ausgepreßt wird, Fig. 17, ehe es auf dem Haspel, h, aufgewunden wird. Fig. 18 zeigt den Cylinder, d, im Durchschnitte. d, ist der Auspump- oder Luftpumpverduͤnnungs-Cylinder aus Messing, voll kleiner Loͤcher. e, e, sind daran aufgebolzte Endstuͤke mit Zahnraͤdern auf ihrem Umfange. f, f, ist ein hohler feststehender Mittelpunkt, um welchen sich der Cylinder, d, dreht; er ist wie eine Kurbel gebogen, g, ist ein Trog, dessen Boden von Eisen und dessen Seiten von Holz sind, mit zwei beweglichen Endstuͤken, h, h, die nach der Breite des Papieres gestellt werden. Er ist ganz mit Leder bedekt. Dieser Trog wird von den Stuͤzen, i, i, i, die in der Achse, f, f, befestigt sind, getragen, und wird durch Spiralfedern an den Cylinder angedruͤkt. l, ist eine Roͤhre, die in den Boden von, g, paßt; das aͤußere Ende taucht in Wasser, m, ist eine Roͤhre voll Loͤcher, die zur Luftpumpe leitet.

Tafeln

Tafel Tab. VII
Tab. VII