Titel: Ueber Lithographie. Von Herrn Grafen M. D. Lasteyrie zu Paris.
Fundstelle: Band 30, Jahrgang 1828, Nr. CXCI., S. 359
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CXCI. Ueber Lithographie. Von Herrn Grafen M. D. Lasteyrie zu Paris. (Fortsezung. Polytechnisches Journal Bd. XXVII. S. 144 und S. 180. Aus Gill's technological Repository Februar, Maͤrz, Juli und Septbr. 1828.) Lasteyrie, uͤber Lithographie. Lithographische Stifte (Crayons) zum Zeichnen der Steine. Ohne Zeichenstifte oder Crayons von der gehoͤrigen Guͤte ist es unmoͤglich, einen guten und schoͤnen Steindruk zu erhalten. Die Bestandtheile desselben muͤssen von der Art seyn, daß sie fest am Steine hangen bleiben, sowohl nachdem die Zeichnung mit der Saͤure behandelt wurde, als waͤhrend des Zeichnens selbst. Die Stifte selbst muͤssen hart genug seyn, um sich fein zuspizen zu lassen, damit der Kuͤnstler reine und scharf bestimmte Striche fuͤhren kann, ohne Gefahr zu laufen, daß die Spize bricht, was oͤfters geschieht, wenn der Stift zu troken und zu poroͤs ist. Wenn er zu weich ist, so broͤkelt er sich und zeichnet nur grobe unbestimmte Linien, so daß es unmoͤglich ist, mit einem solchen Stifte eine nette und deutliche Zeichnung zu liefern. Man wuͤrde der Lithographie einen großen Dienst erweisen, wenn man ein Mittel entdekte, diese Stifte so hart zu machen, wie die Bleistifte, so daß man mittelst derselben eben so feine und reine Striche auf den Stein zeichnen koͤnnte, wie mit dem Bleistifte auf Papier. Dieser Verbesserung sieht die Kunst in der That noch mit Sehnsucht entgegen. Folgende Composition hat man bei dem gegenwaͤrtigen Standpuncte dieser Kunst noch fuͤr hinreichend gefunden: Seife aus Unschlitt oder Talg 150 Theile Weißes talgfreies Wachs 150   – Lampenschwarz   25   – Die Seife und das Wachs werden in einem kleinen Napfe mit einem Dekel an ein gaͤhes Feuer gestellt, und nachdem beide vollkommen geschmolzen sind, wird das Lampenschwarz in geringen Mengen auf ein Mal zugesezt, wobei man sorgfaͤltig immer umruͤhrt. Das gewoͤhnlich im Handel vorkommende Lampenschwarz ist, auch ohne neue Calcination, gut genug; wenn es aber, wie dieß zuweilen der Fall ist, Sand oder erdige Theile enthaͤlt, taugt es nicht. Es sollte nothwendig immer auch außerordentlich fein seyn. Man laͤßt das ganze Gemenge einige Augenblike uͤber kochen, damit die Mischung gehoͤrig geschehen kann, worauf diese Composition in einen Model von Holz oder Messing gegossen wird, der sich nach Belieben oͤffnen oder schließen laͤßt, in welchem 25 oder 30 solche Stifte auf ein Mal gebildet werden. Der Model muß mit Oehl bestrichen werden, damit die Masse nicht daran haͤngen bleibt. Nach dem Gusse wird der Model geoͤffnet und die Stifte werden aus demselben herausgenommen; dann wird er wieder geschlossen und neue Masse eingegossen, die immer sehr heiß gehalten werden muß. Zuweilen bedient man sich einer flachen Metallplatte statt eines Models, die jedoch gehizt werden muß, damit die Masse sich nicht zu schnell abkuͤhlt. Man umlegt sie mit vier Leisten, damit die Masse nicht uͤber die Kanten ablaͤuft, und gießt dann so viel von derselben ein als noͤthig ist, um den Stiften die gehoͤrige Dike zu geben. Die hoͤlzernen Leisten werden jezt weggenommen und die Masse mit einem Messer so in Staͤke geschnitten, daß aus derselben Stifte von der verlangten Groͤße gebildet werden koͤnnen. Man muß bei dieser Arbeit schnell verfahren, damit die Masse nicht Zeit hat abzukuͤhlen; denn in diesem Falle wuͤrde sie unter dem Messer brechen. Die auf diese Weise geschnittenen Stifte loͤsen sich schnell von der Platte, wenn man sie vorher mit Oehl gerieben hat. Man verhindert die Bildung von Luftblasen, wenn man die Masse einen Augenblik vor dem Gusse aus dem Sude bringt, oder sie mit einem Steine oder mit irgend einem anderen Koͤrper druͤkt, der vorlaͤufig gewaͤrmt wurde. Die Lithographen lassen die Materialien, deren sie sich zur Verfertigung ihrer Stifte, und selbst ihrer Tinte bedienen, brennend werden. Dieses Verfahren ist schlecht, da durch das Verbrennen ein Theil derselben gaͤnzlich zerstoͤrt, und es noch uͤberdieß unmoͤglich wird, auf diese Weise mit Sicherheit Stifte von gleichfoͤrmiger Beschaffenheit zu erhalten. Einige behaupten, man muͤsse sich waͤhrend des Zeichnens verschiedener Arten von Stiften bedienen. Allein, wenn der Kuͤnstler einmal einen guten Stift hat, so wird er bald finden, daß derselbe zu jedem Theile seiner Zeichnung taugt; das Hoͤchste, was er erlangen kann, ist ein unbedeutender Unterschied in der Haͤrte, der sich dadurch hervorbringen laͤßt, daß man der Mischung mehr oder weniger Wachs, oder selbst etwas Mastix zusezt. Man hat zu den sogenannten Retouchirstiften, deren man sich bedient, um jene Theile der Zeichnung auszubessern, die sich zufaͤllig waͤhrend des Zeichnens abloͤsten, eine andere Composition empfohlen; allein derjenige Stift, der das erste Mal zum Zeichnen diente, wird auch zu diesem Retouchiren dienen koͤnnen. Drukerschwaͤrze. Diese unterscheidet sich von der Drukerschwaͤrze der Buchdruker dadurch, daß sie weit diker ist. Man bedient sich zu derselben eines Firnisses aus Lein- oder Nußoͤhl, mit welchem eine gewisse Menge Lampenschwarz abgerieben wird. Je aͤlter das Oehl, desto besser wird der Firniß. Diese Schwarze darf weder zu duͤnn oder zu fluͤssig, noch zu stark oder zu dik seyn. Wenn sie, nachdem das Lampenschwarz beigemengt wurde, zu duͤnn ist, so laͤuft sie uͤber die Striche und Puncte, welche die Zeichnung bilden, hinaus, und diese Striche und Puncte werden dann durch die Wirkung der Walze oder Presse noch breiter; sie bleibt endlich gar an dem Steine haͤngen oder fuͤllt die Zwischenraͤume zwischen den Strichen aus, troz des Wassers, dessen man sich zur Verhuͤtung dieses Uebelstandes bedient. Sie wird ferner desto leichter von jenen Theilen des Steines eingesogen, die waͤhrend des Zeichnens nicht von der Masse der Stifte bedekt werden; diese Theile werden weich und die Harmonie der Zeichnung ist verloren. Wenn sie aber zu dik ist, wenn das Lampenschwarz sich nicht gehoͤrig damit verkoͤrperte, oder wenn irgend eine fremdartige Substanz beigemengt ist, so bleibt sie in den feineren Strichen und Puncten nicht gehoͤrig haͤngen; sie bricht auf, oder sie verkiekst die Zwischenraͤume zwischen denselben und verbindet sie, indem sie durch die waͤhrend des Drukens angewendete Kraft breit gedruͤkt wird. Man verfertigt diese Drukerschwaͤrze auf dieselbe Weise, wie die gewoͤhnliche Drukerschwaͤrze, d.h., man gibt so viel Oehl in ein eisernes oder kupfernes Gefaͤß, als zur verlangten Menge dieser Schwarze nothwendig ist; das Gefaͤß darf jedoch nur bis auf zwei Drittel auf diese Weise gefuͤllt werden, um allen Folgen des Ueberlaufens desselben waͤhrend des Kochens vorzubeugen. Selbst bei dieser Vorsicht noch kann es sich ploͤzlich aufblaͤhen und uͤberlaufen. Man muß daher sorgfaͤltig darauf achten, daß man noͤthigen Falles das Gefaͤß schnell vom Feuer zuruͤkzieht, damit es sich nicht entzuͤndet, und dadurch die bekannten Gefahren herbeifuͤhrt. Das von dem Feuer zuruͤkgezogene Gefaͤß wird in ein Loch in der Erde gestellt, damit es sich desto schneller abkuͤhlt. Dieses Firnißsieden, wie man es nennt, soll immer im Freien, nie unter Dach geschehen, und an einem solchen Orte, wo keine Feuergefahr moͤglich ist. Wenn es ja auf einem Herde geschehen muß, so sollte immer ein Haufe Asche bei der Hand seyn, um denselben schnell in das Feuer werfen und dieses dadurch erstiken zu koͤnnen. Einige sezen dem Firnisse Glaͤtte zu, um das Oehl schneller troken zu machen; allein eine solche Schwaͤrze erhaͤrtet zu schnell auf dem Steine und auf der Walze; sie klebt auch, ihrer Zaͤhigkeit wegen, zu fest auf der Zeichnung, und kann also die zarteren Theile derselben abloͤsen. Bei dem Kochen des Oehles werden nach und nach einige Stuͤkchen Brot hineingeworfen, die man herausnimmt, wann sie anfangen braun zu werden; zuweilen wirft man zu demselben Ende auch Zwiebeln hinein. Der Nuzen dieses lezteren Verfahrens ist sehr zweifelhaft. Das Oehl muß fuͤnf oder sechs Stunden lang, und wenn man viel auf ein Mal siedet, noch langer kochen. Wenn es anfaͤngt zu sieden, wird die Wasserverdampfung durch Umruͤhren beschleunigt, und auch dadurch, daß man mit einem eisernen Loͤffel mit einem langen Stiele oͤfters etwas Oehl herausschoͤpft und wieder in den Topf zuruͤkfallen laͤßt. Anfangs bedekt man den Topf mit einem Dekel, um die Erhizung des Oehles zu beschleunigen. Das Oehl muß sich drei oder vier Mal entzuͤnden, wo es aber, wenn es zu rasch brennt, geloͤscht werden muß. Dieses Loͤschen geschieht dadurch, daß man auf dasselbe blaͤst, daß man den Dekel wieder auf den Topf stuͤrzt, und noͤthigen Falles auch, durch Zuruͤkziehen des Topfes von dem Feuer. Das Oehl wird mittelst eines Brandes, den man aus dem Feuer nimmt, oder mittelst eines Stuͤkes angezuͤndeten Papieres, das man der Oberflaͤche desselben nahe bringt, in Flamme gesezt. Wenn das Oehl nicht brennt, so ist dieß ein Beweis, daß es noch nicht hinlaͤnglich gehizt ist. Waͤhrend des Brennens schoͤpft man immer Oehl mit dem Loͤffel in die Hoͤhe, und laͤßt es wieder in den Topf zuruͤkfallen. Diese Arbeiten muͤssen alle mit großer Vorsicht geschehen, damit man weder von dem Feuer, noch von dem siedenden Oehle, welches fuͤrchterlich auf der Haut brennt, Schaden nimmt. Um zu sehen, wann das Oehl hinlaͤnglich ausgekocht ist, und der Firniß den gehoͤrigen Grad von Consistenz erreicht hat, laͤßt man einige Tropfen auf einem Stuͤke Glas oder auf einer Schuͤssel kalt werden. Wenn es auf dem Teller erkaltet ist, so darf es nicht mehr darauf umher fließen, und wenn man es mit dem Finger beruͤhrt, muß es, bei dem Aufheben des Fingers, sich in Faden ziehen. Die Laͤnge dieser Faden zeigt die Dike des Firnisses an. Die Consistenz des duͤnnsten Firnisses sollte etwas weniger als die gemeine Honigdike seyn; indessen lernt man durch Erfahrung allein den gehoͤrigen Grad von Dike kennen. Zur Lithographie bereitet man gewoͤhnlich zweierlei Arten von Firniß: einen diken, zu Zeichnungen mit dem Stifte, und einen duͤnneren, zu Zeichnungen mit der Tinte. Wenn man eine mittlere Art von Firniß will, so mengt man beide. Diese Firnisse koͤnnen in den Gefaͤßen aufbewahrt werden, in welchen man sie bereitet hat, oder in glasirten Kruͤgen, wo man jedoch Acht geben muß, daß diese Gefaͤße genau geschlossen bleiben. Wenn der Firniß so lang gesotten wurde, daß er dadurch zu dik ward, so kann man ihn dadurch verduͤnnen, daß man ihn etwas erwaͤrmt, und dann etwas Leinoͤhl zusezt. Er kann auch ohne Erwaͤrmung verduͤnnt werden, wenn man ihn mit etwas Oehl abreibt, wobei man aber wohl bemerken muß, daß man nur wenig Oehl nehmen darf, indem er sonst bei dem Druken auslaͤuft und so den Abdruk verdirbt. Man nimmt nun von diesem Firnisse soviel, als man beilaͤufig in 14 Tagen braucht, und reibt ihn in kleinen Quantitaͤten auf ein Mal auf einem Reibsteine ab, dekt ihn aber jedes Mal fleißig zu, so oft man etwas von demselben heraus genommen hat. Der Firniß kann auch dadurch etwas verdikt werden, daß man etwas mehr Lampenschwarz nimmt. Wenn man schoͤne Zeichnungen erhalten will, muß man Lampenschwarz von der besten Qualitaͤt zu bekommen suchen. Das in den Kramladen vorhandene ist schmierig und braͤunlich und gibt matte und rostige Abdruͤke. Man sollte nur solches Lampenschwarz nehmen, welches aus verbranntem oder vielmehr verkohltem Harze bereitet wurde. Man bereitet es auf folgende Weise. Ein Schmelztiegel wird damit fest eingedruͤkt gefuͤllt, und mit einem Dekel geschlossen, den man mit Toͤpferthone darauf kittet. Der Tiegel kommt dann in einen Ofen, wird mit leichter Holzkohle bedekt, und so lang im Feuer belassen, bis kein Rauch aus den Zwischenraͤumen des Dekels und des Tiegels mehr aufsteigt. Dieses Schwarz bildet, wann es aus dem Dekel kommt, einen hinlaͤnglich harten, aber zerreiblichen Koͤrper; es wird auf einem Reibsteine zerbrochen und fein mit einem Laͤufer abgerieben, ehe der Firniß zugesezt wird. Einige sezen diesem Schwarz etwas Indigo zu, um den Abdruͤken mehr Kraft zu geben; dieß ist jedoch nicht noͤthig, wenn dieses Schwarz sehr gut und von der ersten Guͤte ist. Das Publicum wuͤnscht zuweilen auch farbige Abdruͤke. In diesem Falle wird die verlangte Farbe mit dem Firnisse abgerieben. Die Farben, welche sich mit demselben leicht verbinden, sind, fuͤr Blau, Indigo und Berlinerblau; fuͤr Roth, Vermillon und Karmin, welcher lezterer mit Terpenthingeist vorlaͤufig abgerieben werden muß, damit er sich mit dem Firnisse vollkommen verkoͤrpern kann. Man kann auch sehr feine Ocher zu Gelb oder Roth verwenden: erstere geben dann mit Blau gemengt Gruͤn. Terra di Sienna gibt Braun etc. Die meisten dieser Farben sind, so wie sie in Kramladen vorkommen, sandig und mit groͤberen Theilchen verunreinigt, geben daher keine gute Drukerfarbe. Man muß sie daher fein pulvern und mit einer gewissen Menge Wassers mengen, wo dann die groͤberen Theilchen sich zu Boden sezen, und hierauf das daruͤber stehende Wasser abgegossen wird, aus welchem nach und nach durch die Ruhe die feineren Theile gleichfalls zu Boden fallen, und man so eine geschlaͤmmte Farbe erhaͤlt. Erhaltung der Drukerschwaͤrze. Nachdem die Zeichnung auf dem Steine zum Abdruke vollendet wurde, werden alle Theile dieser Zeichnung mit einer duͤnnen Lage von Drukerschwaͤrze oder Drukerfarbe belegt. Da diese Schwarze oder Farbe aber ihrer Natur nach sehr leicht troknet, so wird sie nach einer gewissen Zeit auch auf dem Steine troken, und nimmt dann nur mit Muͤhe oder gar nicht mehr die Schwaͤrze oder Farbe an, die zu neuen Abdruͤken aufgetragen werden muß. Bei Zeichnungen mit der Tinte ist dieser Uebelstand nicht leicht fuͤhlbar, da man dieselben nur mit einem Ueberzuge von Gummiwasser deken darf, um sie fuͤr lange Zeit uͤber gut zu erhalten. Bei Zeichnungen mit dem Stifte geht dieß aber nicht an, auch nicht mit gravirten Zeichnungen oder mit Steinen, die zu farbigen Abdruͤken bestimmt sind. Diese verderben bald, wenn sie auch mit einer Gummilage geschuͤzt sind. Sie verlangen den Schuz einer Schwaͤrze oder Farbe, die ihre Fettigkeit immer behaͤlt. Folgende beide Compositionen haben in dieser Hinsicht ihrem Zweke entsprochen: Lithographischer Firniß 2 Theile Schoͤpsentalg 4   – Weißes Wachs 1 Theil Terpenthinoͤhl 1   – Lampenschwarz 1   – Die drei ersten Bestandtheile werden bei langsamem Feuer geschmolzen; hierauf wird das Terpenthinoͤhl zugegossen und Alles gehoͤrig umgeruͤhrt; dann wird in geringen Mengen auf ein Mahl das Lampenschwarz zugesezt, und die Masse so lang geruͤhrt, bis sie einen gleichfoͤrmigen Teig gibt. Die andere Composition besteht aus 1 Theile weißen Wachses 2 Theilen Talges TerpenthinoͤhlLampenschwarz von jedem so viel, als zur Farbe und Consistenzder gewoͤhnlichen Drukerschwaͤrze nothwendig ist. Diese Schwaͤrzen muͤssen in einem bedekten Gefaͤße aufbewahrt werden, um gegen Staub und Luft gesichert zu seyn. Man muß einen eigenen Stein und eine eigene Walze fuͤr dieselben bereit halten. Die Schwarze wird auf dem Steine mittelst einer Walze verbreitet, und nachdem man einen Abdruk von dem Steine genommen hat, wird dieser mit einem feuchten Schwamme gehoͤrig gereinigt und diese Erhaltungsschwaͤrze hierauf mit obiger Walze auf denselben so aufgetragen, als ob man noch einen Abdruk nehmen wollte, worauf man aber, statt abzudruken, den Stein mit Gummiwasser uͤberzieht. In Deutschland dehnt man diese Fuͤrsorge noch weiter aus. Wenn man keine weiteren Abdruͤke mehr von dem Steine machen will, und dieser zu kuͤnftigem Gebrauche aufbewahrt werden soll, wird die Zeichnung von der Oberflaͤche desselben mittelst Terpenthingeistes weggeschafft, der Stein mit Wasser rein gewaschen, und dann leicht mit Gummiwasser uͤberzogen. Vorher werden aber noch alle Fleken oder Klekse, die man an den Zeichnungen findet, sorgfaͤltig beseitigt. Wenn man nun neue Abdruͤke von diesem Steine machen will, wird zuerst der Gummi mittelst eines in Wasser getauchten Schwammes von demselben weggeschafft, die Erhaltungsschwarze mit einem in Terpenthingeist getauchten Schwamm abgewischt, und der Stein dann wieder befeuchtet, und die gewoͤhnliche Drukerschwaͤrze mit der Walze auf denselben aufgetragen. Retouchirschwaͤrze oder Annehmefarbe. Zuweilen geschieht es, vorzuͤglich bei Zeichnungen mit der Feder, daß die Schwaͤrze oder Tinte, mit welcher sie gemacht wurden, den Stein nur schwach durchdrang. Da in diesem Falle die Drukerschwaͤrze, die mit der Walze aufgetragen wird, nicht hinlaͤnglich an der leichten auf den Stein hingeworfenen Zeichnung haͤngen bleibt, so bedient man sich einer eigenen Schwaͤrze, die die Deutschen Annehmefarbe nennen, die sich damit leichter verbindet und tiefer nach den zu oberflaͤchlichen Spuren der Zeichnung in den Stein eindringt. Diese Schwaͤrze oder Farbe besteht aus gleichen Theilen Leinoͤhl, Talg und Seife, der Haͤlfte Wachs und etwas Lampenschwarz. Alles dieses wird gehoͤrig geschmolzen und zusammengemengt, und wenn man diese Composition etwas duͤnner haben will, wird Terpenthinoͤhl zugesezt. Nachdem man den Stein zugerichtet und mit Gummiwasser bedekt hat, nimmt man etwas von dieser Annehmefarbe, und reibt es mit einem Flekchen reiner Leinwand uͤber alle Theile der Schrift oder Zeichnung hin, wobei man Acht gibt, jene Stellen nicht damit zu bedeken, die weiß bleiben sollen. Das Gummiwasser hindert die Annehmefarbe, nicht an den Linien der Zeichnung haͤngen zu bleiben, laͤßt sie aber nicht an jenen Theilen haͤngen, die nicht mit der lithographischen Tinte, mit welcher die Zeichnung gemacht oder die Schrift geschrieben wurde, bedekt sind. Wenn dessen ungeachtet einige Theile des Steines schwarz werden sollten, so werden diese Fleken dadurch beseitigt, daß man mit der Spize des Fingers oder mit dem Ballen der Hand, den man vorher in starkes Gummiwasser tauchte, auf dieselben hindruͤkt. Der Stein wird mit einem Schwamme gewaschen, und mit einem anderen abgetroknet, worauf dann die Schwarze mit der Walze aufgetragen und der Abdruk gemacht wird. Ueber das Papier und die Art dasselbe zu nezen. Es ist durchaus nicht gleichguͤltig, was man fuͤr eine Art von Papier bei dem Steindruke anwendet, vorzuͤglich wenn es sich um Abdruͤke von sehr vollendeten Crayonzeichnungen handelt. Je diker und weicher das Papier ist, vorzuͤglich wenn es aufschwillt, so daß es waͤhrend des Drukes elastisch wird, desto besser ist es. Die Abdruͤke fallen auf ungeleimtem Papiere am schoͤnsten aus. Fuͤr Zeichnungen mit der Tinte und fuͤr Schrift dient jedoch auch duͤnnes und geleimtes Papier. Immer muß man einen, und wenn das Papier duͤnn ist, auch zwei Schmuzbogen auf das Papier legen, welches bedrukt werden soll, damit der Abdruk schoͤn und regelmaͤßig ausfaͤllt. Geleimtes Papier muß staͤrker genezt werden und langer naß bleiben als ungeleimtes; es gibt aber immer weniger Abdruͤke. Papier, das Kalk, Alaun oder aͤhnliche Dinge enthaͤlt, gibt keine schonen Abdruͤke und laͤßt nicht viele derselben nehmen. Die Abdruͤke leiden auch durch Buͤge und Blasen in dem Papiere, noch weit mehr aber durch Sandkoͤrnchen: diese bilden Striche in der Zeichnung, zerschneiden das Leder auf der Presse und erzeugen Vertiefungen in den Streichern, wodurch diese endlich unbrauchbar werden. Das Papier muß von gleichfoͤrmiger und regelmaͤßiger Textur und Dike seyn. Um das Papier zu nezen, nimmt man einen oder zwei Bogen bei den zwei Eken der einen Seite, und zieht sie durch eine flache mit reinem Wasser angefuͤllte Kufe, legt sie dann sorgfaͤltig auf fuͤnf oder sieben trokene Bogen und bedekt sie mit eben so viel anderen trokenen Bogen. Auf diese Weise faͤhrt man fort abwechselnd trokenes und nasses Papier uͤber einander zu legen, und nimmt, je nachdem das Papier verschieden ist, mehr oder weniger von dem einen oder von dem anderen. Der ganze Stoß Papier kommt zwischen Bretter, auf welche man Gewichte legt, um die Feuchtigkeit gleichfoͤrmig durch die Bogen zu verbreiten. Nach Verlauf einer Stunde legt man noch einige Gewichte mehr auf, oder gibt, was noch besser ist, den ganzen Stoß unter die Presse. Wenn man schnell einen Abdruk machen will, und kein geneztes Papier bei der Hand hat, kann man sich leicht dadurch eines verschaffen, daß man mit einem feuchten Schwamme auf einer Seite des Bogens Hinfahrt, und denselben einige Augenblike lang druͤkt. Wenn die Zeichnung nur mit Tinte gemacht ist, kann der Abdruk im Nothfalle auch auf trokenem Papiere gemacht werden, das in diesem Falle auch geleimt seyn kann. Das genezte Papier, von welchem wir oben gesprochen haben, soll zehn oder zwoͤlf Stunden unter dem Druke bleiben; es kann auch 24 Stunden unter diesem Druke gehalten werden; wenn es aber langer darunter bleibt, wird es troken und schimmelig. Wenn der Druk vor dieser Zeit nicht vollendet werden kann, muß das Papier aus der Presse genommen, an der Luft getroknet, und wenn man dasselbe wieder braucht, neuerdings genezt werden. Wenn das Papier zu naß ist, nimmt es die Schwarze nicht leicht an, und gibt schlechte Abdruͤke; es hat noch uͤberdieß den Nachtheil, daß es an dem Steine kleben bleibt. Erfahrung lehrt sehr bald den gehoͤrigen Grad von Feuchtigkeit kennen, den man den verschiedenen Arten von Papier geben muß. Art, die Umrisse der Zeichnung auf dem Steine zu entwerfen. Durch Entwurf des Umrisses erleichtert man sich die Arbeit und kuͤrzt sich dieselbe ab. Ein solcher Entwurf ist sogar unerlaͤßlich, wo es sich um eine treue Copie, ein Fac simile handelt; wo man mit der geringsten Muͤhe eine Copie einer Zeichnung erhallen will, deren Abdruͤke nach derselben Seile Hinsehen sollen, nach welcher das Original hingekehrt ist. In diesem Falle nimmt man durchscheinendes Papier, das im Handel unter dem Namen Papier végétal bekannt ist, oder irgend ein anderes von allem Fette und Harze freies Papier, wodurch der Stein bei dem Auftragen der Schwaͤrze beschmuzt werden koͤnnte. Dieses Papier wird auf das Original gelegt, und der Umriß und die uͤbrigen Hauptlinien werden mir einem Bleistifte, oder noch besser, mit einem Rothsteine, welcher deutlichere Spuren auf dem Steine zuruͤklaͤßt, nachgezeichnet. Dieser so gezeichnete Umriß wird nun auf den Stein gelegt, welcher vorher mit etwas Terpenthingeist uͤberrieben, oderodee mit etwas Wasser befeuchtet wurde. Man legt hierauf einen Bogen Papier daruͤber, und laͤßt die Presse zwei oder drei Mal auf denselben wirken. Auf diese Weise werden die auf das durchscheinende Papier gezeichneten Linien auf dem Steine zum Vorscheine kommen, und dem Kuͤnstler bei seinem Zeichnen zur Leitung dienen. Es ist nicht noͤthig, irgend eine Spur des Rothsteines, die allenfalls nach Vollendung der Zeichnung noch auf dem Steine uͤbrig bleiben mag, aus demselben wegzuschaffen, indem sie die Abdruͤke nicht im Mindesten beeintraͤchtigen. Wenn es sich jedoch nicht darum handelt, daß die Zeichnung in den Abdruͤken nach derselben Seite wie im Originale gerichtet ist, und wenn keine Presse bei der Hand ist, kann man auch den Umriß durch das sogenannte Durchpausen auf dem Steine erhalten: man bestreicht zu diesem Ende das Original an der Ruͤkseite mit Roͤthel oder mit gepuͤlvertem und durchgesiebtem Reißblei, klebt es mit Oblaten auf den Stein und faͤhrt mit einer stumpfen Spize uͤber jene Linien des Originales hin, die man auf dem Steine zu erhalten wuͤnscht. Will man das Original an der Ruͤkseite nicht beschmuzen, so legt man ein Blatt Velin zwischen dasselbe und den Stein, und bestreicht dieses Blatt an jener Seite, mit welcher es auf den Stein zu liegen kommt, mit Roͤthel, wo dann der Umriß, wenn man auf demselben mit einer stumpfen Spize nachfahrt, eben so auf dem Steine zum Vorscheine kommen wird. Diese Methode dient, um sogenannte Fac simile und alle Arten treuer Copien zu erhalten. Man darf dann nur den bereits gezeichneten Linien entweder mit der lithographischen Tinte oder mit dem lithographischen Stifte nachfahren, wie man es auf der Kupfertafel mit der Nadel oder mit dem Griffel zu thun pflegt. Ueber die bei dem Schreiben und Zeichnen auf Stein noͤthigen Vorsichtsmaßregeln. Wenn man mit lithographischer Tinte unmittelbar auf den Stein zeichnen oder schreiben will, sey es nun, daß man durch Pausen die Skizze auf denselben uͤbergetragen, oder aus freier Hand mit dem Crayon gezeichnet hat, so verfaͤhrt man gerade so, wie wenn man mit der Feder oder mit dem Bleistifte auf Papier zeichnete. Es gehoͤrt jedoch, wie wir bemerken zu muͤssen glauben, eine gewisse Uebung und eine leichte Hand dazu, um reine zarte Striche mit aller Leichtigkeit auf den Stein hin zu zeichnen. Ohne vorausgegangene Uebung sollte man nie groͤßere und vollendete Werke unternehmen. Die Tinte bleibt besser liegen und fließt nicht so leicht aus, wenn der Stein gut polirt und mit Terpenthingeist oder mit Wasser, welchem etwas Seife zugesezt wurde, uͤberrieben wurde: ersterer ist jedoch besser. Wenn der Stein etwas zu weich ist, sollte dem Terpenthingeiste etwas lithographische Tinte zugesezt werden, mit welcher Mischung, man ihn dann so lang mit einem Leinwandlappen leicht abreibt, bis er eine grauliche Farbe erhaͤlt. Der Kuͤnstler muß mit staͤhlernen Federn, mit Federn zum Zeichnen der Linien und mit Zobelpinseln von verschiedener Groͤße nach Art der zu vollendenden Zeichnung versehen seyn: jeder Kuͤnstler waͤhlt dann jenes Instrument, mit welchem er am leichtesten arbeitet. In jedem Falle muß die lithographische Tinte so dik seyn, daß die mit derselben auf dem Steine gezeichneten Linien dunkelschwarz erscheinen; sie muß jedoch auch zugleich so duͤnn seyn, daß sie mit hinlaͤnglicher Freiheit aus der Feder fließt. Sie soll, mit einem Worte, ungefaͤhr rahmdik seyn. Wenn sie zu duͤnn ist, kann man sie dadurch verdiken, daß man ein Tintentaͤfelchen in derselben abreibt; wenn sie im Gegentheile zu dik ist, kann man einige Tropfen Wasser zugießen, und sie mit diesen in dem Tintenflaͤschchen schuͤtteln. Wenn der Abdruk schoͤn ausfallen soll, so muͤssen alle Striche der Zeichnung mit gleicher Intensitaͤt der Farbe auf den Stein aufgetragen werden. Die Tinte bildet oͤfters, in Folge ihrer Dike, oder durch die Steintheilchen, die von dem Steine waͤhrend des Zeichnens abgerieben werden, kleine Kluͤmpchen vorne an der Feder. In diesem Falle muß die Feder mit einem Luͤmpchen abgepuzt werden, oder man kann, was noch einfacher ist, die Spize der Feder an dem Rande des Gefaͤßes, welches die Tinte enthaͤlt, abstreifen. Es ist auch immer sehr gut, die Feder auf dem Rande des Steines oͤfters zu versuchen, um jeder Gefahr, dike und unreine Striche mit derselben auf den Stein hinzuzeichnen, sicher vorzubeugen. Anfaͤngern wird es schwer, die Tinte, wenn sie mit einer Stahlfeder oder mit einem Lineale auf dem Steine zeichnen, gehoͤrig fließen zu machen: durch Uebung und Geduld wird diese Schwierigkeit jedoch bald uͤberwunden, zumal wenn man gute Werkzeuge hat. Der Pinsel laͤßt sich leichter fuͤhren, als die Feder, obschon man nicht so schnell mit demselben arbeitet. Man darf nur dafuͤr sorgen, daß er immer die gehoͤrige Menge Farbe haͤlt, daß man die Hand leicht fuͤhrt, und daß man nicht denselben Strich oͤfters wiederholt. Wenn die Farbe in dem Pinsel sich verdikt, so wird er ausgepuzt und frische Farbe in demselben aufgenommen. Es versteht sich von selbst, daß wenn man auf Stein schreibt, die Buchstaben verkehrt geschrieben werden muͤssen, und daß man von der Rechten zur Linken schreiben muß, wenn die gewoͤhnliche Schrift in dem Abdruke zum Vorscheine kommen soll. Die Kunst so zu schreiben muß gewisser Maßen neu gelernt werden: mit lithographischer Tinte aber auf Papier schreiben kann jeder, der schreiben kann. Zeichnungen mit dem lithographischen Stifte fordern nicht minder Sorgfalt, als Zeichnungen mit der lithographischen Tinte. Sie muͤssen mit freiem, kuͤhnen und starken Striche entworfen werden. Wenn der Stift zu leicht uͤber den Stein hingefuͤhrt wird, so entstehen nur blasse Striche, die sich bei dem Druke leicht verlieren. Man bemuͤht sich vergebens, denselben dadurch die gehoͤrige Staͤrke zu geben und eine hoͤhere Wirkung dadurch hervorzubringen, daß man dieselben noch mehrere Male uͤberfahrt. Da dieses Auffrischen, wie bei dem ersten Male, nur sehr fein geschehen kann, und die Linie nicht scharf gezeichnet werden darf, so wird sie am Steine nicht kleben bleiben, und wieder verschwinden, oder unrein und undeutlich werden. Man muß nothwendig dafuͤr sorgen, daß man, die Zeichnung mag von was immer fuͤr einer Art seyn, auf vollkommen reinen Steinen arbeitet. Nachlaͤssige Arbeiter versaͤumen oͤfters die Steine fleißig zu waschen, so daß man sie zuweilen mit einer duͤnnen Schichte bedekt findet, die durch das bei dem Poliren angewendete Material erzeugt wird. Es ist auch nothwendig, die Steine fleißig mit reiner Leinwand zu waschen, ehe man sich derselben bedient, um allen Staub zu beseitigen, der auf dieselben gefallen seyn koͤnnte. Man kann die Steine auch mit einem Tuche abreiben, das mit Terpenthingeist befeuchtet ist. Unter die Hand muß ein Papier gelegt werden, so daß sie nie auf den Stein zu liegen kommt, und man muß sehr dafuͤr sorgen, daß die Zeichnung nicht im Mindesten gerieben wird. Zu diesem Ende soll die Hand auf einem breiten Lineal ruhen, das von zwei kleinen hoͤlzernen Leistchen getragen wird, wie wir oben angegeben haben. Wenn man mit lithographischen Stiften zeichnet, so ist es gut, wenn man sich, ehe man die Zeichnung beginnt, eine hinlaͤngliche Menge derselben zuspizt, so daß man immer einige zum Auswechseln bei der Hand hat, wenn der Stift, mit welchem man zeichnet, entweder durch das Zeichnen stumpf, oder durch die Waͤrme weich wurde, und die Arbeit nicht so oft unterbrochen werden darf. Wenn man ferner waͤhrend der Arbeit den Stift uͤber dem Steine spizt, so kann lezterer leicht durch die kleinen Staͤubchen, die waͤhrend des Spizens wegspringen, beschmuzt werden; sie koͤnnen auch auf der Zeichnung kleben bleiben, werden dann beim Abdruke breit gedruͤkt und erzeugen Klekse. Es loͤsen sich wohl auch waͤhrend des Zeichnens zuweilen kleine Stuͤke von dem Stifte ab, die man dadurch leicht entdekt, daß man den Stein gegen das Licht unter einem Winkel von 45° haͤlt und genau besieht. Wenn sich solche Kluͤmpchen auf dem Steine fanden, muͤßten sie mit der Spize des Messers weggenommen werden. Wo sich aber aͤhnliche Kluͤmpchen an der Spize des Stiftes selbst zeigten, kann man sie dadurch entfernen, daß man den Stifthaͤlter zwischen den Fingern dreht, und die Spize des Stiftes selbst an der Kante des Steines oder an irgend einem harten Koͤrper reibt. Bei dem Zeichnen auf dem Steine selbst muß man sehr vorsichtig und genau verfahren; denn jeder Strich, der einmal gemacht wurde, drukt sich ab, außer er wird ausgekrazt: was nur sehr schwer moͤglich ist, und nur mit der Spize des Schabmessers geschehen kann. Wenn man mir der lithographischen Tinte gezeichnet hat, muß der Strich, den man ausbessern will, mit dem Schaber weggenommen werden, und damit keine Spur von der Tinte auf dem Steine zuruͤk bleibt, muß man die Oberflaͤche desselben abschaben, jedoch so, daß keine Hoͤhlung entsteht, daß der Stein seine Politur nicht verliert, und daß die frisch zu zeichnenden Linien wieder auf die gehoͤrige Stelle kommen koͤnnen. Striche, die zu dik oder unrein ausgefallen sind, werden mit demselben Instrumente auf dieselbe Weise ausgebessert. Eine Zeichnung mit dem Stifte auf einem koͤrnigen Steine laͤßt sich weit schwerer ausbessern; denn wenn man dem Steine mit dem Schabmesser das Korn genommen hat, so kann der Stift auf der polirten Stelle des Steines nicht mehr angreifen. Es ist hier durchaus noͤthig, die Spize des Schabmessers oder irgend eines anderen scharfen Instrumentes anzuwenden und mit dieser diejenigen Tinten, welche zu scharf und zu tief ausgefallen sind, zu brechen, und so die Harmonie in den verschiedenen Theilen der Zeichnung herzustellen. Diejenigen Theile, welche durch den Stift zu schwarz wurden, koͤnnen durch Einstechen mit einer Spize beseitigt werden, ohne daß das Korn des Steines dadurch litte. Wenn man aber irgend einen Theil der Zeichnung gaͤnzlich wegschaffen will, so nuͤzt die Spize des Schabmessers nichts: in diesem Falle kann man nur dadurch helfen, daß man Sand auf die Stelle streut, und sie mit einem Laͤufer ausschleift. Auf diese Weise wird die Zeichnung des Stiftes entfernt, ohne daß das Korn des Steines zerstoͤrt wuͤrde. Nachdem dieser Theil mit einer Buͤrste gereinigt und mit Leinwand abgerieben wurde, wird wieder frisch auf diese Stelle gezeichnet. Auf aͤhnliche Weise verfaͤhrt man, wenn zufaͤllig ein Tintenkleks, Fett oder Speichel auf den Stein gefallen ist. Autographisches Verfahren. Das autographische Verfahren besteht, wie wir bereits erklaͤrten, in Uebertragung der Schrift auf den Stein. Zu diesem Ende wird mit der hierzu nach obiger Angabe bereiteten Tinte auf das gleichfalls hierzu bereitete Papier geschrieben. Im Nothfalle kann auch eine Crayonzeichnung autographirt werden: durch dieses Verfahren erhaͤlt man jedoch niemals reine und vollkommene Abdruͤke. Ueberdieß zeichnet man auch eben so schnell unmittelbar auf den Stein selbst. Um auf autographisches Papier zu zeichnen oder zu schreiben, wird etwas von der oben zur Autographie angegebenen Tinte mit Wasser verduͤnnt, wozu man aber bloß Regen- oder solches Wasser nehmen darf, welches Seife mit Leichtigkeit aufloͤst. Man erleichtert sich die Aufloͤsung, indem man das Wasser in der Schale etwas erwaͤrmt, und dann das Tintentaͤfelchen so in derselben abreibt, wie man es mit Tusche zu machen pflegt. Man sollte nie mehr abreiben oder aufloͤsen, als man an einem Tage braucht; denn die Time loͤst sich zum zweiten Male weder eben so gut auf, noch ist sie auch wirklich eben so gut, zumal fuͤr feine Zeichnungen, wenn sie bereits mehrere Tage lang eingetroknet war. Diese Tinte soll die Consistenz eines etwas diken Rahmes haben, so daß sie sehr schwarze Striche auf dem Papiere gibt; denn wenn die Striche braun sind, erhaͤlt man keine schoͤnen Abdruͤke. waͤhrend des Schreibens legt man ein weißes Blatt Papier unter die Hand, damit das autographische Papier nicht von derselben fett wird. Der Stein, dessen man sich zur Autographie bedient, soll mit Bimsstein polirt werden: die Abdruͤke fallen desto schoͤner aus, je schoͤner der Stein polirt ist. Man kann warm oder kalt autographiren, d.h. den Stein entweder in seiner gewoͤhnlichen Temperatur nehmen, oder denselben an das Feuer stellen oder in die Sonne legen, und dadurch erwaͤrmen. Wenn man den Stein an dem Feuer erwaͤrmt, muß man sich huͤten, daß er nicht zu heiß wird, und keine Spruͤnge bekommt: er soll nicht warmer werden, als ein irdener Topf, der mit lauem Wasser gefuͤllt ist. Uebrigens laͤßt sich auch, jedoch minder schoͤn, autographiren, ohne daß man den Stein vorher erwaͤrmt. Der auf diese Weise zubereitete Stein wird in der Presse befestigt, und das Papier, auf welches geschrieben wird, darauf gelegt. Der Stein kann mit einem Leinwandlappen, der mit etwas Terpenthinoͤhl befeuchtet ist, abgerieben werden. Fuͤr jeden Fall muß der Stein vollkommen rein seyn. Man laͤßt den Terpenthin verdampfen, und fuͤnf oder acht Minuten vorher, ehe das Papier auf den Stein gelegt wird, befeuchtet man dasselbe mittelst eines Schwammes mit Wasser auf der Ruͤkseite, so daß es an jeder Stelle gehoͤrig von Feuchtigkeit durchzogen ist. Wenn das Papier auf den Stein gelegt wird, darf jedoch kein Wasser mehr auf demselben sichtbar seyn, und jede uͤberfluͤssige Feuchtigkeit muß mit einem trokenen ausgepreßten Schwamme beseitigt werden. Nachdem das Papier auf diese Weise gehoͤrig zugerichtet wurde, wird es an einem seiner Enden mit beiden Haͤnden gefaßt und leicht und nach und nach auf den Stein hingelegt, so daß es keine Falten bildet, und gleichfoͤrmig uͤber die ganze Oberflaͤche desselben hin ausgebreitet anliegt. Man muß dafuͤr sorgen, daß der Streicher so befestigt wird, daß er fest und ruhig auf dem autographischen Papiere aufliegt; denn wenn er dasselbe nur im Mindesten verruͤkt, so veraͤndert er auch die Lage der Presse, und die Linien werden doppelt im Abdruke erscheinen. Man muß immer fuͤnf oder sechs Bogen sehr glattes Maculaturpapier bei der Hand haben, so daß sie bei jedem Druke gewechselt werden koͤnnen. Nachdem das Papier, auf welchem die Zeichnung oder die Schrift sich befindet, auf den Stein gelegt wurde, wird es mit einem Bogen Maculatur bedekt, und dann einer leichten Einwirkung der Presse, die zwei, drei Mal und selbst oͤfter wiederholt wird, ausgesezt, bis man glaubt, daß die Schrift oder die Zeichnung gehoͤrig uͤbertragen ist. Bei jedem Zuge der Presse wird das Maculaturpapier, das die Feuchtigkeit eingesogen hat, abgenommen, und ein trokenes Blatt dafuͤr aufgelegt. Alle diese Operationen muͤssen schnell und geschikt ausgefuͤhrt werden, vorzuͤglich wenn der Stein warm ist. Hierauf muß das autographische Papier abgeloͤst werden, welches fest an dem Steine anhaͤngt. In dieser Hinsicht wird es mit einem Schwamme gehoͤrig befeuchtet, so daß jeder Theil desselben vom Wasser vollkommen durchzogen werden kann: auf diese Weist geht es dann leicht vom Steine ab, und die autographische Schrift bleibt fest auf dem Steine zuruͤk. Wenn dieses Abloͤsen gehoͤrig geschieht (es erfordert einige Uebung), so wird man nicht die mindeste Spur von Tinte mehr auf dem Papiere finden. Sollten einige Striche auf dem Steine nicht deutlich genug seyn, so kann man sie mir einer Feder, oder, was noch besser ist, mit einem Pinsel und Tinte retouchiren: wenn dieß aber geschehen soll, muß der Stein vollkommen troken seyn. Man wird finden, daß ein Theil des Leimes des Papieres aufgeloͤst wurde und auf dem Steine haͤngen blieb: dieser laͤßt sich durch Waschen oder leichtes Reiben mit einem nassen Schwamme wegschaffen. Der Stein wird dann mit Scheidewasser zugerichtet und der Abdruk auf diejenige Weise genommen, die wir weiter unten lehren werden. Autographie beschraͤnkt sich nicht bloß auf Uebertragung von Schriften oder Zeichnungen mit lithographischer Tinte: man kann mittelst derselben auch irgend ein auf gewoͤhnliche Weise gedruktes Blatt copiren, und zwar so genau, daß kein anderes, als nur ein sehr geuͤbtes Auge im Stande ist, auch nur den mindesten Unterschied zwischen einem gewoͤhnlichen und einem autographischen Abdruke wahrzunehmen. Dieses Verfahren ist dort hoͤchst vortheilhaft, wo es sich darum handelt, orientalische Schrift, fuͤr welche wir keine Lettern besizen, in einzelnen Woͤrtern oder Zeilen mit unserem gewoͤhnlichen Drukersaze zu verbinden. Wir haben auf diese Weise mehrere Werke geliefert, in welchen der franzoͤsische oder lateinische Text mit chinesischen oder arabischen Woͤrtern oder Phrasen durchwebt war. Auf dieselbe Weise haben wir eine topographische Karte verfertigt, in welcher das ganze Detail lithographirt war, die Namen der Oerter aber anfangs typographirt, spaͤter autographirt waren. Man verfahrt hierbei auf folgende Weise. Die Woͤrter, Saͤze, Zeilen werden, nach der gewoͤhnlichen Drukerweise so gesezt, wie sie stehen muͤssen, und hiervon wird ein Abdruk auf autographisches Papier genommen. Die orientalischen Woͤrter werden nun in die fuͤr dieselben leer gelassenen Raͤume hineingeschrieben, und der ganze Abdruk wird auf einen fuͤr denselben hergerichteten Stein uͤbertragen, von welchem ein zweiter Abdruk auf die gewoͤhnliche Weise genommen wird. Eben dieser Methode bedient man sich auch bei Landkarten. Nachdem man die Namen auf autographisches Papier abgedrukt hat, werden die uͤbrigen Theile der Karte, ohne die Namen, unmittelbar auf den Stein gezeichnet, und nachdem die Namen hierauf auf weißes Papier abgedrukt wurden, wird die auf dem Steine gezeichnete Karte auf dasselbe Papier abgedrukt. Landkarten oder Linienzeichnungen auf Kupferplatten koͤnnen, wo die Linien nicht zu gedraͤngt stehen, auf aͤhnliche Weise vervielfaͤltigt werden. Man schwaͤrzt die Kupferplatte mit autographischer Tinte, die zur gehoͤrigen Consistenz verduͤnnt wurde. Statt dieser autographischen Tinte bedient man sich auch zuweilen einer Composition aus 2 Loth Wachs, eben so viel Talg und 6 Loth gewoͤhnlicher lithographischen Drukerschwaͤrze. Diese Mischung wird erwaͤrmt, gehoͤrig umgeruͤhrt und gemengt, und wenn sie nicht fluͤssig genug ist, um sich gleichfoͤrmig von sich selbst uͤber die Platte zu verbreiten, wird derselben etwas Baumoͤhl zugesezt. Die Platte wird, wie gewoͤhnlich, erwaͤrmt. Nachdem man nun von dieser Platte einen Abdruk auf lithographischem Papiere mit der Walzenpresse genommen hat, wird derselbe alsogleich auf einen Stein uͤbergetragen, der mit einem in Terpenthin getauchten Schwamm abgerieben wurde. Man muß die Presse drei bis vier Mal und selbst noch oͤfter anziehen, und den Druk bei jedem Zuge verstaͤrken; uͤbrigens muß noch alles geschehen, was wir bereits oben angegeben haben. Es wird gut seyn, wenn man den Stein 24 Stunden lang ruhen laͤßt, ehe man einen Abdruk von demselben nimmt, damit die auf denselben aufgetragene Tinte ihn besser durchdringen kann; worauf man ihn dann mit Gummi uͤberzieht, waͤscht, und zum Gebrauche fertig herstellt. Dieses Verfahren, das unter den Lithographen noch nicht allgemein mein bekannt ist, verdient die Aufmerksamkeit der Kuͤnstler, indem man mittelst derselben Landkarten verfertigen und in's Unendliche vervielfaͤltigen kann, so daß sie um ein Viertel ihres gegenwaͤrtigen Preises geliefert werden koͤnnen. Denn wirklich geben alle Karten, auf welchen bloß Linien vorkommen, oder die sehr kuͤhn schraffirt sind, bei dem autographischen Verfahren sehr gute Abdruͤke. Die Arbeit wird aber aͤußerst schwer, wenn es sich um Uebertragung von Kupferstichen und sehr feiner Linienzeichnung handelt: die Striche sind hier so fein und so nahe an einander, daß sie entweder nicht gehoͤrig an den Stein angreifen, oder bei dem Abdruke durch den Druk zerquetscht werden und zusammen laufen. Es gehoͤrt sehr viele Uebung und Geschiklichkeit dazu, leidliche Abdruͤke von denselben auf diese Weise zu erhalten, und die Kunst bedarf hier noch mancher Verbesserung. Es ist uns indessen gelungen, einen kleinen hoͤchst vollendeten Kupferstich, der auf gemeines halb geleimtes Papier abgedrukt war, auf Stein zu uͤbertragen. Wir polirten einen Stein troken sehr schoͤn zu, waͤrmten ihn, rieben ihn mit Terpenthingeist, und legten den Kupferstich auf denselben, den wir vorher in Wasser getaucht, dann an der Ruͤkseite mit Terpenthin bestrichen und wieder in Wasser getaucht haben, um den uͤberfluͤssigen Terpenthin zu entfernen, worauf wir ihn mit ungeleimtem Papiere abwischten. So zubereitet, und noch immer feucht von Terpenthin, legten wir ihn auf den Stein und brachten ihn unter die Presse, wo wir dann sehr gute Abdruͤke erhielten, nachdem wir den zubereiteten Stein vorher 24 Stunden lang liegen ließen. Nach der verschiedenen Groͤße der Kupferstiche, die man auf den Stein uͤbertragt, nehmen uͤbrigens die Schwierigkeiten nothwendig zu. Man hat versucht alte Kupferstiche uͤberzutragen; es gelang indessen nur auf eine sehr unvollkommene Weise. Man wuͤrde der Kunst aber einen wesentlichen Dienst erweisen, wenn man ein Mittel entdekte, alte Kupferstiche durch Autographie zu vervielfaͤltigen. Die Sache ist allerdings sehr schwer; nach einigen Versuchen, die wir selbst angestellt haben, halten wir sie jedoch fuͤr moͤglich. Wir wollen uns begnuͤgen, hier eine kurze Notiz von dem Verfahren mitzutheilen, welches wir befolgten. Da die Schwarze an alten Kupferstichen ganz eingetroknet ist, so ist es nothwendig, derselben einen neuen Koͤrper und neue Fettigkeit zu geben. Wir weichten daher den alten Kupferstich gehoͤrig in Wasser, in welchem wir etwas Soda, Salmiak oder Sauerkleesalz aufgeloͤst hatten. Der Kupferstich wurde hierauf auf einem Brette ausgebreitet und mit Terpenthingeist uͤberstrichen, der mit dem Finger oder mit der flachen Hand eingedruͤkt wurde, so daß die Linien alle vollkommen mit Terpenthin gesaͤttigt werden konnten. Nun wurde der Kupferstich auf einen warmen Stein gelegt, unter die Presse gebracht, und von dem Steine dadurch wieder abgeloͤset, daß er mit Wasser naß gemacht wurde. Wenn der Kupferstich vor dem Auflegen auf den Stein zu naß wurde, so kann man ihn durch sanftes Druͤken zwischen Blaͤttern von ungeleimtem Papiere wieder etwas abtroknen, ehe man ihn auf den Stein legt. Der Stein kann spaͤter mit der Walze, oder noch besser mit der Retouchirtinte, deren Composition wir beschrieben haben, geschwaͤrzt werden. Hierzu bedient man sich eines Drukerballens aus duͤnnem ungegaͤrbten Leder und mit Wolle ausgestopft. Wo es sich um Wohlfeilheit und Schnelligkeit handelt, gewaͤhrt dieses autographische Verfahren, so wie auch unter gewissen Umstaͤnden und bei gewissen Arten von Werken große Vortheile. Vorzuͤglich eignet sich dasselbe zur schnellen Verbreitung solcher Schriften, die alsogleich in Umlauf gesezt werden sollen, wie bei mehreren Handlungs- und oͤffentlichen und Privatgeschaͤften; auch bei wissenschaftlichen Gegenstaͤnden etc. und Mittheilungen, die nur fuͤr eine geringe Anzahl von Personen bestimmt sind. Jeder kann eine Presse bei sich haben und sich derselben selbst oder durch seine Leute bedienen. Man kann auf diese Weise auf die wohlfeilste Art Landkarten, geometrische Figuren und Alles, was sich mit der Feder zeichnen laͤßt, darstellen. Wer nur immer etwas zeichnen kann, kann Zeichnung auf autographisches Papier entwerfen, ohne daß er einen Kupferstecher oder Lithographen noͤthig hat; denn es gehoͤrt, wie wir sagten, einige Uebung dazu, mit der Tinte auf dem Steine verkehrt zu schreiben oder zu zeichnen. Steinstich, oder Einschneiden von Linien in den Stein, wie bei dem Stiche auf Kupferplatten. Zu dieser Art von Arbeit, die nur wenig von jener des Kupferstechers verschieden ist, muß man einen vollkommen gut polirten und ganz gleichartigen Stein Wahlen. Auf diesen Stein gießt man nun mit Wasser verduͤnnte Salpetersaͤure, und wiederholt dieß mehrere Male, je nachdem naͤmlich die Saͤure mehr oder minder stark ist. Die Saͤure muß mit der groͤßten Regelmaͤßigkeit und Gleichfoͤrmigkeit auf jeden Theil des Steines aufgetragen werden, und damit dieß geschehen koͤnne, muß man den Stein etwas schief geneigt halten, und die Fluͤssigkeit aus einem Glase mit weiter Oeffnung auf denselben schuͤtten. Um die Staͤrke der Saͤure gehoͤrig zu beurtheilen, mag Folgendes als allgemeine Regel dienen: man bringt etwas von derselben auf die Spize der Zunge; wenn sie ungefaͤhr so schmekt, wie sehr starker Essig, so ist sie gut, und wird zum Gebrauche taugen. Wenn man einen Tropfen von derselben auf den Stein fallen laͤßt, so darf kein starkes und schnelles Aufbrausen dadurch entstehen, sondern die Luftblasen muͤssen klein seyn, und duͤrfen nur langsam auf einander folgen. Man kann indessen hier immer eine staͤrkere Saͤure brauchen, als wenn man bloß mit lithographischen Stiften oder mit lithographischer Tinte arbeitet. Nachdem der Stein auf diese Weise mit Scheidewasser zugerichtet wurde, wird er mir einem Schwamme mit Wasser abgewaschen, und hierauf mit Gummiwasser uͤberrieben, dem ungefaͤhr ein Vierte Zukerkandel oder Honig beigemengt wurde, mehr oder weniger, je nachdem die Witterung mehr oder minder feucht ist. Diese Gummideke, die außerordentlich duͤnn seyn muß, laͤßt man etwas troken werden, und wenn sie die gehoͤrige Consistenz erhalten hat, uͤberreibt man sie mit Lampenschwarz, was mit einem sanften flachen, ungefaͤhr drei Finger breiten Pinsel geschieht. Zu dieser Arbeit gehoͤrt Sorgfalt und eine leichte Hand. Der Gummi impraͤgnirt sich auf diese Weise mit der schwarzen Farbe, und bildet so einen Ueberzug von gleicher Dike, auf welchem dann der Stich geschehen kann. Wenn man lieber einen rothen Grund haben will, so nimmt man fein geriebenen rothen Ocher, den man mit Gummiwasser verkoͤrpern, und dem man, wie vorher, Candiszuker zusezen kann, damit er nicht so leicht abspringt, und die Spize der Nadel oder des Griffels leichter eindringt. Man wird aber finden, daß der schwarze Grund der bequemste ist, indem er von den weißen Linien mehr absticht, die der Kuͤnstler mit seinem Instrumente auf dem Steine hervorruft. Zuweilen mengt man auch die schwarze Farbe mit dem Gummiwasser, und traͤgt sie mit einem Haarpinsel oder mit einem Schwamme auf dem Steine auf; zu diesem Verfahren gehoͤrt aber schon viele Erfahrung und Geschiklichkeit. Wenn nun der Grund, mit welchem man den Stein bedekt hat, hinlaͤnglich troken geworden ist, kann man den Stich beginnen, und zwar auf dieselbe Weise wie auf Kupfer; nur muͤssen die Linien hier auf dem Steine weniger tief gezogen werden: denn wenn die Linien hier so tief waͤren, wie im Kupfer, so wuͤrde die lithographische Tinte entweder nicht in dieselben eindringen, oder sie wuͤrde bei dem Abducken nicht von dem Papiere aufgenommen werden. Man muß scharfe und stumpfe Griffel oder Nadeln von verschiedener Groͤße haben, um nach Umstaͤnden zarte und feine und breite Striche zeichnen zu koͤnnen. Zu den breiten Linien muͤssen die Griffel am Ende sich verflaͤchen und so geschaͤrft seyn, daß ihre Enden rechte Winkel mit der Laͤnge des Griffels bilden, damit die mittelst derselben gezeichneten Linien uͤberall gleiche Tiefe erhalten. Wenn man auf Stein sticht, so bildet sich immer ein weißes Pulver, das mittelst eines feinen Pinsels oder eines Eichhornschwanzes weggeschafft werden muß, damit der Kuͤnstler seine Arbeit gehoͤrig beurtheilen kann. Man darf nicht vergessen, daß die Linien auf dem Steine breiter erscheinen, als sie wirklich sind. Durch Uebung und Fleiß kann man auf den Stein beinahe eben so zart und fein siechen, wie auf das Kupfer. Bei dem Stiche auf Stein muß man sehr dafuͤr sorgen, daß derselbe gegen die Einwirkung des Hauches aus dem Munde und aus der Nase, so wie auch gegen die Feuchtigkeit der Haͤnde geschuͤzt wird. Ersteres kann dadurch erreicht werden, daß man eine duͤnne Scheibe von Zinn oder Pappendekel, die einen kleinen Stiel in ihrem Mittelpunkte hat, mittelst desselben in dem Munde haͤlt; lezteres erzielt man durch ein Stuͤk starkes Papier oder Leder. Wenn der Stein, aus was immer fuͤr einer Ursache, feucht werden sollte, wuͤrde der Gummi sich so ausdehnen oder zerfließen, daß er in die gezogenen Linien eindringen und in diesen die Aufnahme der Schwarze hindern wuͤrde. Wenn der Stich vollendet ist, wird die Schwaͤrze, die Tinte, aufgetragen. Zu diesem Ende wird ein Pinsel in Leinoͤhl getaucht, und leicht uͤber dieselben hingezogen, wodurch sie zur leichteren Aufnahme der Farbe geneigt gemacht werden. Man laͤßt den Stein zwei oder drei Minuten lang in diesem Zustande, worauf man das Oehl durch aufgelegtes Loͤschpapier beseitigt, das man mit der Hand leicht andruͤkt. Nachdem das Oehl beseitigt wurde, werden die Linien mit Drukerschwaͤrze ausgefuͤllt, der man etwas Talg zusezte. Diese Arbeit muß schnell geschehen. Hierauf wird der Gummi mit Wasser von dem Steine abgewaschen, und dieser mit einem Schwamme abgerieben. Nachdem der Stein rein geworden ist, faͤhrt man mit dem Schwaͤrzcylinder uͤber denselben. Die Schwarzwalze muß hier mehr und fluͤssigere Tinte enthalten, als gewoͤhnlich: und nun kann auf die gewoͤhnliche Weise abgedrukt werden. Statt daß die Linien auf obige Weise mit Oehl ausgefuͤllt werden, kann man sich auch folgender Composition bedienen. Man nimmt gleiche Theile Talg und Wachs, und sezt diesen etwas Oehl und Lampenschwarz zu: alles dieses wird gehoͤrig zusammengeschmolzen und verkoͤrpert. Man fuͤllt die Linien mit dieser Composition mittelst eines Schwammes aus, nimmt dann den Gummi weg, und macht die Abdruͤke. Dieses Verfahren ist noch besser, als das vorige. Wenn sich einige Fehler im Stiche zeigen, so bessert man diese durch Nachhuͤlfe auf dem Steine aus, bereitet aber hierzu den Stein wieder mit der Saͤure vor, und uͤberzieht ihn mit einer Lage Gummi, und sticht dann auf die vorige Weise. Wenn man Abdruͤke von solchen Stichen nimmt, muß das Papier mehr genezt und der Druk muß staͤrker gefuͤhrt werden, als bei den bisher erwaͤhnten Steindrukarten. Diese Art zu Stechen hat einige Vorzuͤge vor dem Kupferstiche. Obschon der Stich auf Stein nicht ganz so fein ausgefuͤhrt werden kann, so hat er doch mehr Weichheit, die dem Auge so sehr schmeichelt. Die Schnelligkeit, mit welcher hier gearbeitet werden kann, ist bedeutend groͤßer, indem man hier bloß den Gummi aufzutragen und dann die Linien zu ziehen braucht, die mit einem einzelnen Striche eines flachen Griffels alsogleich in der gehoͤrigen Breite vollendet sind, ohne daß es noͤthig waͤre, mehrere Male den Schnitt zu wiederholen und darin hin und her zu fahren. Diese Art zu lithographiren taugt besonders fuͤr Landkarten und fuͤr architektonische Zeichnungen. Man hat neulich eine Maschine erfunden, mittelst welcher man außerordentlich feine Linien aͤußerst enge an einander zeichnen,Der Verfasser scheint auf Fraunhofer's Theilmaschine anzuspielen. A. d. R. und wodurch man alle Arten geradeliniger Zeichnungen, vorzuͤglich Luft, Hintergrund und uͤberhaupt das, was man Maschinerie nennt, ausfuͤhren kann. Der Steinstich wurde in Frankreich sehr vernachlaͤssigt, und doch kann man mittelst desselben herrliche Werke auf eine sehr wohlfeile Weise liefern. Wir wollen hoffen, daß unsere Kuͤnstler in der Folge ihre Aufmerksamkeit auf diesen wichtigen Theil der Lithographie lenken werden. Man hat es nicht fuͤr noͤthig erachtet, hier bei dem VerfahrenVerfahrrn mit Scheidewasser auf Stein, so wie auf Kupfer, zu aͤzen, zu verweilen, indem es keine besonderen Vortheile gewaͤhrt, und uͤberdieß jeder Lithograph, der die uͤbrigen lithographischen Arbeiten kennt, nach einigen Versuchen auch leicht auf Stein wird aͤzen koͤnnen. Nachahmung der Holzschnitte. Man kann durch Lithographie auch die Holzschnitte vollkommen nachahmen. Man uͤberzieht zu diesem Ende einen gut polirten Stein sehr duͤnn und gleich und eben mit lithographischer Tinte, so daß er an allen Stellen vollkommen schwarz wird. Auf diesen Grund traͤgt man die Zeichnung auf, oder entwirft sie mit Rothstift, und nimmt dann jene Theile, welche auf dem schwarzen Grunde weiß werden sollen, mit den Schabeisen und Griffeln weg. Um aber die gehoͤrige Wirkung eines Holzschnittes hervorzubringen, darf der Stein nicht zu tief eingeschnitten werden; es ist nichts anderes noͤthig, als daß die Tinte von jenen Theilen vollkommen weggeschafft wird, welche auf dem Papiere weiß erscheinen sollen. Man arbeitet also hier auf eine ganz entgegengesezte Weise im Vergleiche mit dem Steinstiche oder mit dem Kupferstiche. Man arbeitet aber nur dort auf diese Weise, wo die Zeichnung beinahe den ganzen Grund einnimmt, und nur wenige weiße oder leere Stellen vorkommen; im entgegengesezten Falle tragt man die Zeichnung auf den bloßen Stein auf, oder zeichnet mit dem Pinsel auf denselben, worauf man die Linien mit lithographischer Tinte mittelst einer Feder oder eines Pinsels so ausfuͤhrt, wie sie bei dem Abdruke zum Vorscheine kommen muͤssen: dasjenige, was weiß bleiben muß, bleibt unberuͤhrt. Jene Theile der Zeichnung, welche nur leichte lichte Linien fordern, koͤnnen entweder gleich anfangs so gezeichnet werden, oder man kann in der Folge einen Theil der Tinte mittelst der Spize des Griffels von jenen Theilen wegnehmen, die zu stark ausgedruͤkt wurden. Dieß haͤngt immer von der Natur des Werkes ab, und kann auf die eine oder auf die andere Weise schneller geschehen. Die Theilchen der Tinte, welche mit dem Griffel oder mit dem Schabeisen weggeschafft werden, muͤssen mit einem Haarpinsel sorgfaͤltig beseitiget werden; denn wenn sie zwischen die schwarzen Striche hineinkaͤmen, oder an dem nakten Steine anklebten, wuͤrden die Abdruͤke durch Fleke, welche durch dieselben entstehen, entstellt werden. Nachdem die Zeichnung vollendet ist, wird der Stein mit einem leicht gesaͤuerten Wasser zugerichtet. Bei diesem Verfahren kann man leichter, als bei jedem anderen, die allenfalls entstandenen Fehler wieder gut machen; es ist nur noͤthig, die fehlerhaften Stellen wieder mit lithographischer Tinte zu uͤberdeken, und auf dieselbe Weise, wie vorher, zu arbeiten und den Fehler auszubessern. Etruskische Vasen mit Figuren auf schwarzem Grunde verziert lassen auf diese Weise sich sehr schoͤn darstellen: man kann sie in der Folge mittelst eines zweiten Steines farbig darstellen. Arabesken, Vignetten, Visitkarten und alle Arten von Devisen koͤnnen auf dieselbe Weise verfertigt werden. Es gibt noch ein anderes Verfahren, naͤmlich dieses, daß man die Linien der Zeichnung mit irgend einer tiefen durchscheinenden Farbe auftragt, die man mit Gummi anmacht: Tusche taugt hierzu sehr gut. Dekfarben saugen das Oehl gern ein, mit welchem man in der Folge den Stein uͤberreibt. Nachdem die Zeichnung mit diesen durchscheinenden Farben vollkommen troken geworden ist, reibt man Leinoͤhl auf den Stein, und laͤßt es sieben bis acht Minuten lang auf demselben, damit es von den unbedekten Theilen des Steines eingesogen werden kann, die den Grund bilden. Man schafft hierauf dieses Oehl von jenen Stellen, auf welchen die Zeichnung sich befindet, mittelst eines weichen Leinwandlaͤppchens weg, mit welchem man daruͤber faͤhrt, gießt Wasser auf den Stein, um alle Linien der Zeichnung wegzuschaffen, richtet den Stein mit Scheidewasser zu, und nun kann man anfangen abzudruken. Mittelst dieses Verfahrens bleiben nun die Linien weiß auf schwarzem Grunde. Man kann auf diese Weise alles dasjenige leisten, was man nach der vorigen Methode hervorbrachte, und wenn der Grund nicht schwarz seyn soll, kann man ihm auch irgend eine andere beliebige Farbe geben. Nachahmung der Aqua tinta . Man hat eine Menge verschiedener Methoden vorgeschlagen, um die Aqua tinta-Manier, die den Zeichnungen mit der Tusche nahe kommt, nachzuahmen. Indessen scheint es, daß Lithographie diese Manier nicht so vollkommen nachahmen kann, indem sich hier nur zu viele Schwierigkeiten der Vollendung entgegen stellen. Die dunklen Stellen auf dem Steine, die die verschiedenen Schattirungen des Gemaͤhldes hervorrufen, muͤssen außerordentlich nahe an einander stehen; sie laufen aber durch den bei dem Abzuge nothwendigen Druk so sehr aus einander, daß sie leicht in einander uͤberfließen und folglich die Deutlichkeit aufheben und die ganze Wirkung der Zeichnung zerstoͤren. Indessen wollen wir doch einige Worte uͤber diesen Gegenstand fuͤr unsere Leser niederschreiben. Die Deutschen haben verschiedene Methoden versucht; man hat sie aber allgemein wieder aufgegeben, und auch die Franzosen waren nicht gluͤklicher in ihren Versuchen. Wir wollen zuerst eine Methode beschreiben, die derjenigen, die man auf Kupfer befolgt, sehr aͤhnlich ist, nur daß man hier gepuͤlverten arabischen Gummi, statt des Harzes nimmt. Der Gummi wird schnell auf den polirten Stein gesiebt, und man macht die Staͤubchen desselben feiner oder groͤber, je nachdem man staͤrkere oder feinere Puncte in der Zeichnung hervorbringen will. Der Gummi wird auf dem Steine dadurch haltbar gemacht, daß man lezteren vorher etwas befeuchtet, d.h. nur so viel, daß die Feuchtigkeit auf dem Steine hinreicht, die Gummitheilchen festzuhalten, ohne sie aufzuloͤsen. Nachdem der Stein troken geworden ist, muͤssen diejenigen Gummitheilchen, die nicht auf dem Steine ankleben, sorgfaͤltig beseitigt werden, worauf sodann Leinoͤhl auf den Stein aufgetragen wird, welches derselbe uͤberall, wo er nicht von Gummi bedekt ist, aufnimmt und einsaugt; das uͤberfluͤssige Oehl, welches auf der Oberflaͤche des Steines zuruͤkbleibt, muß mit Loͤschpapier oder mit einem weichen Lappen weggeschafft werden. Nun kann man den Stein naß machen, um den Gummi aufzuloͤsen, der von demselben weggewaschen werden muß, worauf man ihn dann weiter bearbeitet, die Farbe auftragt und die verlangten Abzuͤge nimmt. Ein zweites Verfahren besteht darin, daß man lithographische Tinte mit dem Ballen auf einen Stein auftragt, der so eben gekoͤrnt wurde, und hierbei nach der Helle oder Tiefe der Schattirungen arbeitet, die man hervorrufen will. Man schneidet in dieser Hinsicht Patronen aus Papier, um jene Stellen zu schuͤzen, die keine Farbe aufnehmen sollen, oder die bereits eine hinlaͤngliche Menge derselben aufgenommen haben. Ehe dieß aber geschieht, muß man die Zeichnung auf dem Steine vollendet haben, indem sich sonst weder Harmonie noch Wirkung erwarten laͤßt. Diejenigen Theile, die hinlaͤnglich Farbe erhielten, und entweder mit Papier oder mit Gummiwasser belegt wurden, muͤssen zwischen jeder Arbeit vollkommen troken werden. Die lithographische Tinte wird entweder mit Wasser oder mit Terpenthingeist zur Consistenz der gewoͤhnlichen Drukerschwaͤrze angeruͤhrt, und wenn man dieselbe mittelst eines kleinen Ballens auftragt, so laͤßt sich die Schattirung leicht in jedem beliebigen Grade von Tiefe oder Helle vorstellen. Nach Entfernung des Gummi wird der Stein sorgfaͤltig ganz abgewaschen und getroknet, und die uͤbrigen Theile der Zeichnung werden entweder mit dem Crayon oder mit dem Pinsel vollendet. Man bedient sich des Schabers, um jene Stellen lichter zu machen, die zu tief schattirt sind, und alle jene Puncte wegzuschaffen, die nothwendig beseitigt werden muͤssen. Dieses Verfahren fordert sehr viele Geschiklichkeit, indem es nur bei der hoͤchsten Aufmerksamkeit auf scheinbar unbedeutende Kleinigkeiten gelingt. Zuweilen bedient man sich statt des Ballens eines Pinsels, der etwas in lithographische Tinte getaucht ist, und sprizt diese dadurch von demselben, daß man mit der Klinge eines Messers oder mit einem aͤhnlichen Koͤrper uͤber die Spizen der Haare hinfaͤhrt. Eine andere Methode, die vielleicht gelingen koͤnnte, obschon man sie nicht weiter verfolgte, bestuͤnde darin, die Schatten mit dem Crayon auf einen gekoͤrnten Stein zu zeichnen, und sie dann durch Reiben mit einem stumpf geschnittenen Korke zu vertreiben, wo man dann noͤthigen Falles den Crayon und den Kork noch ein Mal anwenden koͤnnte. Man muß wohl bemerken, daß man in diesem Falle mit der Seite und nicht der Spize des Korkes reiben muß. Zeichnungen in Tuschmanier ließen sich auf diese Weise vielleicht mir Erfolge nachahmen. Ueber Verbindung verschiedener lithographischer Verfahrungsweisen bei einer und derselben Zeichnung auf Stein. Wenn ein Kuͤnstler sich in den verschiedenen Methoden auf Stein zu zeichnen eingeuͤbt, und dadurch sich eine richtige und genaue Kenntniß der verschiedenen Vorzuͤge und Wirkungen einer jeden derselben verschafft hat, so kann er sie auch mit einander verbinden und dadurch seiner Zeichnung einen Effect geben, der durch keine dieser Methoden, einzeln angewendet, hervortreten wuͤrde. Massen koͤnnen z.B. mit dem Crayon oder in Aqua tinta-Manier gearbeitet werden; Luft und Detail in Architectur auf eine aͤhnliche Weise wie bei den gewoͤhnlichen Kupferstichen; der Kameelhaarpinsel, oder die Methode, nach welcher man Holzschnitte nachahmt, kann bei verschiedenen Planen und Zeichnungen benuͤzt werden, um gewisse Gegenstaͤnde herauszuheben oder Schattirungen abzustufen. Uebung, Erfahrung und guter Geschmak sind in diesem Falle die sichersten Fuͤhrer. Wo es sich um große Weichheit und Harmonie handelt, werden die Zeichnungen zuweilen auf lichtgrauem chinesischen Papiere abgedrukt; man bedient sich auch sonst hierzu eines zweiten Steines, der an allen jenen Stellen mit Oehl uͤberrieben ist, die mit dem Grunde der Zeichnung correspondiren. Dieser Grund erhaͤlt seine gehoͤrige Farbe mittelst einer mit Firniß belegten Walze, unter welchem Firnisse jedoch kein Lampenschwarz ist. Hierauf werden nun die Abdruͤke gelegt und wieder unter die Presse gebracht, wobei man jedoch sorgfaͤltig darauf sehen muß, daß die die Zeichnung umgebenden Linien genau mit jenen auf dem zweiten Steine correspondiren. Man erhaͤlt die Wirkung eines sehr starken Lichtes, wenn man den Stein so schneidet, daß die Walzen, waͤhrend sie uͤber ihn laufen, jene Theile nicht beruͤhren, auf welchen diese Lichter hervorgebracht werden sollen. Ueber Notendruk mittelst Steindrukes. Obschon der Steindruk vor dem gewoͤhnlichen Notenstiche und Druke viele Vorzuͤge voraus hat, so wurde doch die Anwendung desselben auf musikalische Werke in Frankreich beinahe gaͤnzlich vernachlaͤssigt. Es gibt einen Ort in Deutschland, wo bestaͤndig 12 bis 15 PressenZu Mailand noch mehr.A. d. Ueb. im Gange sind, und musikalische Werke in Steindruk liefern. Unsere Kuͤnstler duͤrften sich nur in diese Art von Arbeit einuͤben, um vieles an derselben zu ersparen und zu gewinnen. Die autographische Methode laͤßt sich am besten zum Notensteindruke anwenden. Diese Methode wurde bereits erklaͤrt, und besteht bloß darin, daß man die Noten auf autographisches Papier schreibt, und dann auf den Stein mit der gehoͤrigen Vorsicht uͤbertraͤgt. Man kann aber auch die Noten unmittelbar auf Stein schreiben; nur geht dieß laͤnger her, und ist mit weit mehr Schwierigkeiten verbunden, indem man hier verkehrt schreiben muß. Doch laͤßt sich auch diese Schwierigkeit durch Hebung beseitigen, und man schreibt am Ende eben so leicht verkehrt. Das Erste, was zu geschehen hat, ist, daß man mit dem Stifte die Lage der Linien und die Zwischenraͤume zwischen denselben mit den uͤbrigen hierzu noͤthigen Eigenheiten bemerkt. Die fuͤnf Linien, die jede einzelne Abtheilung bilden, werden auf Ein Mal mit einem eigenen mit lithographischer Tinte versehenen Instrumente gezeichnet. Nachdem dieß geschehen ist, werden die Klammern und Schluͤssel und uͤbrigen Zeichen mit einer Metallfeder gezeichnet. Die Koͤpfe der Noten, die schwarz werden muͤssen, werden mittelst eines Stuͤkes Messingdrahtes mit einem Auge von gehoͤriger Groͤße gemacht, das mit feiner Leinwand uͤberzogen ist. Dieses Auge wird in die lithographische Tinte eingetaucht und leicht an den Stein angedruͤkt. Die Koͤpfe jener Noten, welche weiß bleiben sollen, werden mit der Feder gezeichnet, so wie die Schweife derselben, und die Linien, durch welche sie verbunden werden. Der Stein wird so zugerichtet und der Abdruk so genommen, wie bei den anderen Schriften und Zeichnungen. Ueber das Abdruken der Zeichnungen oder der Schrift von dem Steine. Nachdem die Zeichnung oder Schrift auf dem Steine vollendet und der Stein zum Abdruke auf die angegebene Weise zubereitet wurde, kann er entweder alsogleich zum Abdruke verwendet, oder mit Gummi uͤberzogen werden. Obschon viele Lithographen es fuͤr besser halten, den Stein ungefaͤhr eine Stunde lang unter Gummi zu lassen, ehe man damit anfaͤngt zu druken, kann man doch alsogleich den Druk beginnen. Der Gummi wird dann weggeschafft und der Stein mittelst eines weichen Leinwandlappens oder eines Schwammes, der so ausgedruͤkt wurde, daß er den Stein nicht zu sehr befeuchtet, genezt; lezterer muß so befestigt werden, daß er bei dem auf denselben angewendeten Druke sich nicht bewegen kann. Der Fang der Presse ist so gestellt, daß er bis auf einen halben Zoll von der Zeichnung reicht, und sich leicht ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts bewegt, ohne uͤber den Stein hinaus zu laufen. Seine Kante muß vollkommen gerade, ziemlich scharf und vollkommen eben und glatt seyn. Diese, so wie das Leder, auf welchem er arbeitet, muͤssen mit Spek geschmiert seyn, damit er sanft daruͤber gleitet. Das Leder muß so auf dem Rahmen aufgezogen seyn, daß es den Stein an keinem Puncte beruͤhrt, außer wo es durch die Wirkung des Fanges niedergedruͤkt wird; es steht daher ein oder zwei Zehntel Zoll uͤber demselben. Diese Vorsicht ist bei der Hebelpresse nicht noͤthig, wo das Leder uͤber den Rahmen gespannt ist. Nachdem die noͤthigen Vorbereitungen geschehen sind, wird die Farbe mittelst der Walze auf den Stein aufgetragen, das Papier, welches den Abdruk aufzunehmen hat, wird auf den Stein gelegt, und auf dieses Papier kommt ein Blatt geleimtes Papier, dessen man sich so lang fort bedienen kann, bis es schmuzig wird, wo es dann ausgewechselt werden muß. Nun laͤßt man die Presse wirken, und die Abzuͤge geschehen nach und nach auf dieselbe Weise, indem man den Stein zwischen jedem Abdruke naß macht. Um die Schwaͤrze gehoͤrig aufzutragen, muß etwas von derselben duͤnn auf einem Steine ausgebreitet werden, und die Walze bei jedem Abdruke uͤber diesen Stein laufen, wodurch sie regelmaͤßig verbreitet und fein zertheilt, und die gehoͤrige Menge zum Gebrauche davon aufgenommen wird. Die Walze laͤuft mehrere Male uͤber den Stein, welcher den Abdruk geben soll, damit man sicher ist, daß die gehoͤrige Menge Schwaͤrze auf den Stein kommt, die zu einem guten Abdruke nochwendig ist. Wenn dieselbe etwas duͤnn ist, wie bei Zeichnungen mit der Feder oder mit dem Pinsel als Nachbildungen von Kupferstichen oder Holzschnitten, so muß sie sehr schnell aufgetragen werden. Fuͤnf oder sechs Umlaͤufe der Walze reichen gewoͤhnlich hin; es koͤnnen aber bei einer sehr großen Zeichnung mit dem Crayon auch deren zwanzig bis dreißig, ja sogar vierzig, nothwendig werden, bis die Zeichnung eine hinlaͤngliche Menge von Schwaͤrze erhaͤlt. Nicht selten wird es auch nothwendig, ehe man einen Abzug nehmen kann, die Walze neuerdings uͤber den Schwaͤrzstein laufen zu lassen, und den Stein, von welchem man den Abdruk nimmt, mit dem Schwamme zum zweiten Male zu nezen, da er sehr schnell troken wird. Einige Druker Pflegen die Zeichnung entweder vor oder nach dem genommenen Abdruke mittelst eines in Terpenthingeist getauchten Schwammes, mit welchem sie den Stein reiben, wegzuschaffen; bei Zeichnungen mit dem Crayon wird man sehr gut thun, wenn man dieß nicht ehe geschehen laͤßt, als bis eine gewisse Menge von Abdruͤken genommen wurde. Nachdem die Zeichnung auf diese Weise ganz beseitigt wurde, muß der Schwamm ausgepreßt und die verduͤnnte Schwarze, mit welcher der Stein bedekt ist, sorgfaͤltig weggepuzt werden. Der Stein wird hierauf mit einem anderen Schwamme und mit reinem Wasser gewaschen, wenn die Walze uͤber denselben laufen muß, wobei man dafuͤr sorgen muß, daß nur so viel Feuchtigkeit auf dem Steine bleibt, als gerade hinreicht, die Schwarze zu hindern, an jenen Stellen anzugreifen, wo keine Zeichnung ist. Wenn der Stein zu naß ist, so glitscht die Walze und die Zeichnung nimmt die Schwaͤrze nicht gut an. Wenn die Arbeit gehoͤrig durchgefuͤhrt wird, so nehmen die Linien der Zeichnung, die verschwunden sind, nach und nach die Schwaͤrze an, und der Stein befindet sich dann in dem besten Zustande, um praͤchtige Abdruͤke zu liefern. Wenn dieß nicht geschieht, laͤuft die fettige Masse, die die Zeichnung bildet, nach der Zubereitung unter dem Druke aus, und bildet breite unregelmaͤßige Linien und Fleken; dieser Nachtheil wird durch Entfernung der Zeichnung beseitigt. Wenn Abdruͤke von hoch vollendeten Crayonzeichnungen genommen werden sollen, darf die Walze uͤber den Stein nicht zu schnell gefuͤhrt werden, indem er sonst die Schwaͤrze nicht gehoͤrig aufnehmen wuͤrde, und einige Theile der Zeichnungen auslassen koͤnnten. Die Walze muß mit einem gewissen Grade von Kraft und doch zugleich behutsam gefuͤhrt werden, vorzuͤglich wenn die Schwaͤrze das erste Mal fuͤr den ersten Abdruk aufgetragen wird. Wenn die Zeichnung zu sehr mit Schwaͤrze beladen ist, oder wenn der Stein schwarz geworden ist, muß er mit einem Schwamme befeuchtet und die Walze schneller gefuͤhrt werden, um die uͤberfluͤssige Schwarze zu beseitigen. Auf einigen Stellen ist ein groͤßerer Druk noͤthig, als auf den anderen, und die Walze muß oͤfters uͤber dieselben gefuͤhrt werden, je nachdem naͤmlich gewisse Stellen der Zeichnung einen besonderen Effect hervorrufen sollen, oder je nachdem die Schwaͤrze mehr oder minder dik ist. Wenn im Verlaufe des Drukens einige Linien zu stark und klebrig werden, so laͤßt sich bis auf einen gewissen Grad dadurch abhelfen, daß man sie mit Terpenthingeist wegschafft; allein man darf zu dieser Methode nur behutsam und selten seine Zuflucht nehmen, indem das Werk dadurch nur zu bald leidet. Wenn die Zeichnung auf diese Weise beseitigt wurde, muß sie gehoͤrig mit Schwaͤrze versehen, und dann mit Gummiwasser gedekt und wenigstens 24 Stunden lang in diesem Zustande ruhig gelassen werden. Wenn das Druken mit einem Steine unterbrochen werden muß, so muß derselbe mit Gummi gedekt werden, damit die Schwarze nicht erhaͤrtet und troken wird. Um diese Steine, die man spaͤter wieder brauchen will, in einem guten brauchbaren Zustande zu erhalten, muͤssen sie, nachdem man den lezten Abdruk mit denselben gemacht hat, mit der Erhaltungs- oder Praͤservationsschwaͤrze (wovon bereits fruͤher die Rede war) und hierauf mit Gummi belegt werden. Zeichnungen lassen sich auf diese Weise viele Jahre lang gut erhalten. Die Erhaltungsschwaͤrze wird mit Terpenthingeist abgenommen, wenn neue Schwarze wieder aufgetragen werden soll. Von den Verbesserungen, welche mit dem Steine vorgenommen werden muͤssen, auf welchen man gezeichnet hat. Wenn der Stein keine Zubereitung erhalten hat, so ist es genug, die fehlerhaften Linien oder Theile der Zeichnung mittelst eines leichtgefuͤhrten Schabers wegzunehmen, und hierauf die noͤthigen Verbesserungen zu machen. Der Schaber kann aber nur dort angewendet werden, wo die Steine glatt und polirt sind. Wenn der Stein gekoͤrnt ist, und wenn mit dem Crayon gezeichnet wurde, so muß, nachdem die fehlerhaften Stellen in der Zeichnung beseitigt wurden, der Stein wieder gekoͤrnt werden. Zu diesem Ende koͤnnen die Spuren des Crayon oberflaͤchlich mit einem scharfen Instrumente weggenommen und das Korn des Steines kann durch Biken mit einem scharfen Instrumente hinlaͤnglich beseitigt werden, worauf man dann die Zeichnung vollenden kann. Wenn die Stelle, von welcher die Zeichnung weggeschafft werden muß, bedeutend groß ist, so kann, wenn der Stein polirt ist, die Zeichnung mit dem Bimssteine weggeschafft werden, oder wenn der Stein gekoͤrnt ist, muß die ausgebesserte Stelle mit feinem Sande mittelst eines kleinen Laͤufers gerieben werden. Diese Arbeit kann auch dann noch vorgenommen werden, nachdem eine Menge Abdruͤke bereits genommen wurden. Der Staub, der auf dem Steine haͤngen geblieben seyn mag, wird mit dem Pinsel weggebuͤrstet, und dann mit einem reinen Leinwandlappen oder mit Terpenthingeist weggeschafft. Nun kann die Zeichnung neuerdings auf den Stein aufgetragen, und nach ihrer Vollendung mittelst eines Haarpinsels mit verduͤnnter Saure uͤberwaschen und dann mit Gummiwasser bedekt werden; nachdem der Stein hierauf einige Stunden lang in diesem Zustande in Ruhe liegen blieb, koͤnnen neue Abdruͤke mittelst desselben gemacht werden. Terpenthingeist kann auch zur Entfernung aller mangelhaften Stellen einer Zeichnung benuͤzt werden, von welcher man bisher noch keine Abdruͤke genommen hat. Wenn irgend ein Theil der Zeichnung bei dem Druken auslaͤßt, kann er entweder mit der Tinte oder mit dem Crayon aufgefrischt werden, nachdem man den Stein vorher sorgfaͤltig von allem Gummi reinigte. Ehe man aber den Druk wieder beginnt, muß der Stein zugerichtet und wie gewoͤhnlich mit Gummi uͤberzogen werden. Wenn man eine Zeichnung in Holzschnittmanier oder mit großen Massen von Schwarz und Weiß von einem Steine abdrukt, und man bemerkt, daß weiße oder schwarze Stellen zum Vorscheine kommen, die weggeschafft werden muͤssen, so muß der Stein, der mit Scheidewasser zugerichtet wurde, gekrazt werden, damit die Schwarze, welche auf denselben aufgetragen werden muß, auch vollkommen darauf haͤngen bleibt. Es geschieht zuweilen, daß die Schwarze an einigen Stellen der Zeichnung zu stark anhaͤngt oder die Linien verdikt, und kleine weiche Kluͤmpchen bildet; in diesem Falle ist es noͤthig, alsogleich ein kraͤftiges Mittel dagegen anzuwenden. Diese fehlerhaften Stellen werden durch Reiben, dann durch Abwaschen des Steines mit einem Schwamme oder mit dem Finger und etwas Gummiwasser beseitigt. Nachdem diese Klekse verschwunden sind, wird ein Haarpinsel, der in hoͤchst verduͤnntes Scheidewasser getaucht ist, uͤber diese Stellen hingefuͤhrt, die dann wieder mit Gummi gewaschen werden, worauf der Druk wieder fortgesezt wird. Es ist jedoch besser, wenn man mit dem Druke hierauf mehrere Stunden lang aussezt, damit der Gummi Zeit gewinnt, den Stein gehoͤrig zu durchdringen. Wenn eine Zeichnung von dem autographischen Papiere gehoͤrig auf den Stein uͤbergetragen wurde, so wird keine Spur von ersterer auf dem Papiere zuruͤkbleiben; wenn jedoch nicht alle Theile der Zeichnung oder der Schrift auf dem Steine hinlaͤnglich haͤngen blieben, so koͤnnen die fehlerhaften Stellen mit dem Pinsel oder mit der Feder, ehe der Stein zugerichtet wurde, ausgebessert werden. Wenn der Stein zugerichtet wurde, muß er mit einem geeigneten Instrumente geschahen oder mit Bimsstein polirt, dann weiter zugerichtet und gummirt werden etc. Man muß, so viel nur immer moͤglich, jede Gelegenheit zu einer Correction von was immer fuͤr einer Art vermeiden; und dieß ist im Allgemeinen auch moͤglich, wenn man bei jedem Theile der Arbeit, so wie bei dem Druke, gehoͤrige Aufmerksamkeit anwendet. Indessen muß man doch auch den sich ereignenden Fehlern leicht abhelfen koͤnnen, um eine groͤßere Menge guter Abdruͤke von derselben Zeichnung zu erhalten; dieß ist aber auch der schwierigste Theil der Kunst, der noch vieler Verbesserungen bedarf. Wir wuͤrden uns noch mehr in das Detail uͤber verschiedene Gegenstaͤnde der Lithographie eingelassen, und auch von einigen anderen Verfahrungsweisen in der Ausuͤbung dieser Kunst gesprochen haben, wenn wir eine vollstaͤndige Abhandlung uͤber dieselbe haͤtten liefern wollen, und der Umfang unseres Aufsazes dieß gestattet haͤtte. Der Zwek, den wir hatten, und den wir auch erreicht zu haben glauben, war kein anderer, als denjenigen, die mit dieser Kunst noch gar nicht bekannt sind, einige Kenntnisse von derselben zu verschaffen; denjenigen, die sie ausuͤben wollen, einigen Beistand zu leisten, und ihnen zur hoͤheren Vollendung ihrer Arbeiten zu helfen. Es ist von der aͤußersten Wichtigkeit, eine so nuͤzliche Kunst, die nicht bloß in die uͤbrigen Kuͤnste und Wissenschaften, sondern selbst in die Verhaͤltnisse des gesellschaftlichen Lebens, in Foͤrderung der Kenntnisse und der Sittlichkeit so maͤchtig eingreift, so schnell als moͤglich zu verbreiten, und auf jenen Grad von Vollkommenheit zu bringen, dessen sie faͤhig ist, und den sie so sehr verdient. Wenn dieser Zwek erreicht seyn wird, dann wird auch das Monopol, welches alle Regierungen Europens, mit Ausnahme der englischen, mit der Lithographie zu treiben versuchten, zugleich mit aller Censur und allem Preßzwange verschwinden. Die Stunde ist nicht mehr fern, wo jeder denkende Mensch im Stande seyn wird, seine Gedanken mittelst einer kleinen lithographischen Hauspresse eben so sicher auszudruͤcken und in Taufenden von Exemplaren auszudruͤken, als er es jezt mit Time, Feder und Papier auf wenigen einzelnen Exemplaren zu thun vermag. N. S. Einige unserer Correspondenten wuͤnschten Auskunft uͤber lithographischen Druk mittelst Metallplatten oder eigens zubereiteten Papieres, das seit einigen Jahren verkauft wird. Wir koͤnnen dieses Verfahren, das bisher sehr mangelhaft geblieben ist, nicht empfehlen; indessen verdient es doch die Aufmerksamkeit der Erfinder. Es wuͤrde ein großer Triumph fuͤr Autographie seyn, wenn wir Metallplatten fuͤr Steine substitutiren koͤnnten, deren wir uns bisher allein mit Vortheil bedienten. Wir hoffen einige Verbesserungen an der Hebelpresse machen zu koͤnnen, von welcher wir in diesen Blaͤttern sprachen, und werden uns beeilen, dieselben bekannt zu machen.