Titel: | Ueber eine verbesserte Methode, Gasretorten mit der hydraulischen Hauptröhre zu verbinden. Von Hrn. Rob. Cowen. |
Fundstelle: | Band 30, Jahrgang 1828, Nr. CIV., S. 405 |
Download: | XML |
CIV.
Ueber eine verbesserte Methode, Gasretorten mit
der hydraulischen Hauptroͤhre zu verbinden. Von Hrn. Rob. Cowen.
Aus Gill's technological Repository. Octbr. 1828.
S. 206.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Cowen's Methode, Gasretorten zu verbinden.
Diese Verbindungsmethode der Gasretorten mit der hydraulischen Hauptroͤhre
wurde auf den Carlisle Gaswerken von mir eingefuͤhrt. Sie dient gut, und
kommt bei dem Herausnehmen der unbrauchbar gewordenen Retorten und dem Einsezen der
neuen an der Stelle derselben wohlfeiler. Sie ist auch einfacher, da man hier nur
ein Gefuͤge brechen und wieder herstellen darf, waͤhrend nach der
gewoͤhnlichen Methode drei Gefuͤge aufgebrochen werden muͤssen;
naͤmlich das Stiefelgefuͤge und die zwei Vorsprungsgefuͤge zu
jeder Seite desselben. Ein anderer Vortheil besteht noch darin, daß die
Zusammenfuͤgung vorgenommen werden kann, wann die Retorte kalt ist, wodurch sie nothwendig
besser gelingen muß, indem der Eisenkitt dann hinlaͤnglich Zeit hat sich zu
sezen und hart zu werden. Ueberdieß ist das Compensationsgefuͤge hier ein
hydraulisches Gefuͤge, und es hat freie Bewegung nach jeder Richtung bei der
Ausdehnung und Zusammenziehung der Retorte Statt. Es geraͤth also hier nie
etwas in Unordnung, und die Retorten koͤnnen leichter ausgewechselt
werden.
Erklaͤrung der Figur.
In Fig. 21
ist, a, das Niveau des Theeres in der hydraulischen
Hauptroͤhre. b, die Eintauchungsroͤhre in
dieselbe. c, die aͤußere Schale des hydraulischen
Gefuͤges, und, d, die innere Schale desselben,
die halb so hoch steigt, als die aͤußere. e, die
Eintauchungsroͤhre, welche mit der Gasroͤhre, h, in Verbindung steht, und beinahe bis auf den Boden des Gefaͤßes
reicht, das zwischen, c, und d, sich bildet. f, und, g, sind das Niveau der beiden Theersaͤulen an der inneren und
aͤußeren Seite der Eintauchungsroͤhre, e,
wann die Saͤule, f, ihre moͤglich
groͤßte Hoͤhe erreicht hat, und der Druk am staͤrksten ist. i, ist eine Oeffnung, die so viel Theer zufließen
laͤßt, als noͤthig ist, um das Gefuͤge immer gefuͤllt zu
erhalten.
Man braucht also hier nichts anderes gießen zu lassen, als die Stuͤke, c, n, und, e.
Es ist vielleicht nicht uͤberfluͤssig zu bemerken, daß die
Flaͤche der inneren Saͤule zwischen, d,
und, e, beinahe eben so groß seyn muß, wie jene
zwischen, e, und, c, damit
der Theer, wenn der Druk am groͤßten ist, bis beinahe auf Ein Zoll von dem
obersten Ende weg hinan steigen, und wenn die innere Saͤule
herabgedruͤkt wird, auf den Boden von, e, fallen
kann, wie man in der Figur sieht.