Titel: Verfertigungsweise von Schreibtafeln, die den sogenannten deutschen Eselshäuten ähnlich sind, von welchen man Schriften und Zeichnungen mit Feder und Tinte, oder mit dem Bleistifte nöthigen Falles leicht wegschaffen kann.
Fundstelle: Band 30, Jahrgang 1828, Nr. CIX., S. 411
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CIX. Verfertigungsweise von Schreibtafeln, die den sogenannten deutschen Eselshaͤuten aͤhnlich sind, von welchen man Schriften und Zeichnungen mit Feder und Tinte, oder mit dem Bleistifte noͤthigen Falles leicht wegschaffen kann. Aus dem Franklin Journal. 1828. S. 181. Verfertigungsweise von Schreibtafeln. Man nimmt entweder feines oder grobes Pergament, oder sehr feines Tuch, oder Papier, und spannt es in einem Rahmen so straff als moͤglich aus. Hierauf stoͤßt man 12 Pfund Bleiweiß sehr fein, sezt ein Drittel des besten Gypses zu, und ein Viertel des besten Steinkalkes: stoͤßt alles sehr fein, mengt es gehoͤrig, und reibt es auf einem Reibsteine fein ab. Man loͤst ferner in einem neuen glasirten Topfe 6 bis 7 Pfund des besten Doppelleimes (double-size) uͤber dem Feuer auf, und sezt von obigen Ingredienzien dieser Aufloͤsung so viel zu, bis die Mischung die gehoͤrige Dike erhaͤlt, um mittelst des Pinsels aufgetragen werden zu koͤnnen. Man traͤgt nun von derselben drei bis vier Lagen auf das Tuch oder auf die Haut so gleichfoͤrmig und eben als moͤglich auf, und sorgt dafuͤr, daß ehe man eine zweite Lage auftraͤgt, die erste vollkommen troken ist. Man nimmt hierauf das beste Nuß- oder Leinoͤhl, sezt jedem Pfunde dieses Oehles 8 Lothe des besten weißen Firnisses zu, und mengt beide gehoͤrig. Von diesem Oehle gibt man nun drei bis vier Lagen, und laͤßt jede derselben so lang an der Luft, bis sie vollkommen troken wurde. Dieß ist das Verfahren fuͤr die weißen Tafeln. Den braunen oder gelben sezt man auf jedes Pfund obiger Mischung 6 bis 8 Loth des besten Steinochers oder Auripigmentes oder hollaͤndischer Fleischfarbe (Stone ochre, or orpiment or Dutch pink) und 6 oder 8 Loth Bleiglaͤtte zu. Diese Mischung wird mit sehr altem Leinoͤhle abgerieben, und zehn bis zwoͤlf Mal so gleichfoͤrmig als moͤglich aufgetragen. Jede Lage wird wieder jedes Mal der Luft so lang ausgesezt, bis sie vollkommen troken ist. Man muß dafuͤr sorgen, daß nie Staub oder Schmuz auf die Blaͤtter faͤllt. Auf aͤhnliche Weise kann jede Farbe gegeben werden; z.B. roth mittelst Zinnobers; blau mit Berlinerblau; schwarz mit gestoßenem Schiefer, der fein gerieben wird, und dem man eben so viel Beinschwarz zusezt. Auf leztere Mischung kann man mit einem Rechenstifte oder mit schwarzem oder rothen Bleistifte schreiben.