Titel: Instrument, wodurch man leichter und sicherer bestimmen kann, ob alles an einem Schiffe gehörig im Gleichgewichte ist, und worauf Wilh. Kingston, Mühlen-Baumeister auf der Werfte zu Portsmouth, und Georg Stebbing, mathematische Instrumenten-Macher, High-Street, Portsmouth, sich am 20. Decbr. 1826 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 31, Jahrgang 1829, Nr. XLIX., S. 168
Download: XML
XLIX. Instrument, wodurch man leichter und sicherer bestimmen kann, ob alles an einem Schiffe gehoͤrig im Gleichgewichte ist, und worauf Wilh. Kingston, Muͤhlen-Baumeister auf der Werfte zu Portsmouth, und Georg Stebbing, mathematische Instrumenten-Macher, High-Street, Portsmouth, sich am 20. Decbr. 1826 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts. Septbr. 1828. S. 351. Mit Abbildungen auf Tab. III. [Kinston und Stebbing's Instrument, zur Bestimmung des Gleichgewichts an Schiffen.] Dieses kleine Instrument wird unter dem Verdeke oder an irgend einem bequemen Orte angebracht, wo es sich als Pendel schwingt, und das Stampfen und Rollen des Schiffes anzeigt. Fig. 33. zeigt dieses Instrument von außen. a, ist der untere Theil des Verdekes oder ein Balken, in welchem der gabelfoͤrmige Buͤgel, b, b, fest eingeschraubt wird, und daran befestigt bleibt. c, c, ist die Buͤchse, welche den zu beschreibenden Mechanismus enthaͤlt. Diese Buͤchse schwingt sich auf Zapfen, d, d, die an den Seiten derselben befestigt sind, und durch walzenfoͤrmige Loͤcher in den unteren Enden des gabelfoͤrmigen Buͤgels laufen. Diese Zapfen haben ferner Zeiger, e, e, die an den Enden derselben befestigt sind. An den Seiten des gabelfoͤrmigen Buͤgels sind Segment-Platten, f, f, befestigt, die mit den gehoͤrigen Gradeintheilungen versehen sind, wie Fig. 34. zeigt. Nachdem nun der Buͤgel, b, b, festgemacht wurde, schwingt sich die Buͤchse nothwendig auf ihren Zapfen vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts, und haͤngt durch ihre Schwere immer senkrecht, das Schiff mag wie immer stampfen. Die Buͤchse kann daher stets als in Ruhe befindlich betrachtet werden, und ebenso ihre Zeiger, e, e, waͤhrend der Buͤgel mit seinen Segment-Platten sich schwingt, so wie das Schiff mit seinem Haupte im Wasser steigt und faͤllt. Es wird daher der Winkel, welcher als Abweichung von der Horizontalen durch das Stampfen des Schiffes entsteht, durch die Querbewegung der Segment-Platten, f, f, hinter den feststehenden Zeigern, e, e, angezeigt. Das Rollen des Schiffes, d.h. die Seiten-Abweichung von der Senkrechten, sieht man auf dem in Grade getheilten Zifferblatte, g, vorne an der Buͤchse, c. Es haͤngt naͤmlich innenwendig in dieser Buͤchse von dem oberen Theile derselben ein Pendel herab, das seitwaͤrts schwankt. Der untere Theil dieses Pendels fuͤhrt einen Segment-Zahnstok, der in die Zaͤhne eines Triebstokes auf der Achse des Zeigers, h, eingreift. Wenn also das Schiff rollt, und sich auf eine oder auf die andere Seite von der Senkrechten abweichend neigt, faͤllt das Pendel immer in die Senkrechte und bewegt mittelst seines Zahnstok-Segmentes den Triebstok und den Zeiger, und zeigt dadurch, um wieviel Grade das Schiff von der Senkrechten bei dem Rollen abweicht. An dem unteren Theile des Pendels ist innerhalb der Buͤchse ein hervorragendes Stuͤk, welches in einem Gefaͤße mit Queksilber als Ruder wirkt, und dadurch einen geringen Widerstand bildet bei den Schwingungen, wodurch die Wirkung des Pendulums, ohne vermehrte Reibung, staͤtiger wirdWenn der Buͤgel, b, b, groß und stark genug ist, um statt der Buͤchse, c, einen Lehnstuhl auf Zapfen, d, d, aufzunehmen, so wird man auf diesem Stuhle sizend gegen das Stampfen des Schiffes und folglich auch gegen die Seekrankheit gesichert seyn.A. d. U..

Tafeln

Tafel Tab.
                                    III
Tab. III