Titel: Verbesserung an Schiffs-Winden, worauf Ralph Hindmarsh, Schiff-Meister zu New-Castle upon Tyne, sich am 1. Hornung 1827 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 31, Jahrgang 1829, Nr. LXXXXIX., S. 345
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LXXXXIX. Verbesserung an Schiffs-Winden, worauf Ralph Hindmarsh, Schiff-Meister zu New-Castle upon Tyne, sich am 1. Hornung 1827 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. November 1828. S. 66. Mit Abbildungen auf Tab. VI. [Hindmarsh's Verbesserung an Schiffs-Winden.] Der Zwek dieser Verbesserung ist, die Winde gelegentlich mit verstaͤrkter Kraft wirken zu lassen, was durch ein Zahnwerk am Trommelhaupte der Winde und an dem oberen Theile des Laufes geschieht. Das Trommelhaupt, so wie der Lauf, drehen sich los und unabhaͤngig von einander auf einer Central-Spindel, und werden entweder mittelst eines Zahngefuͤges oder mittelst Bolzen unter einander verbunden. Wenn man den verbindenden Triebstok aus den Zahnraͤdern hebt oder wegnimmt, und dann das Trommelhaupt und den Lauf zusammensperrt, so wirkt die Winde nur mit jener Kraft, die der Kraft der Maͤnner gleich ist, die die Winde mit den gewoͤhnlichen Hebelstangen treiben; sie arbeitet wie eine gemeine Winde. Wenn man aber den Triebstok nieder und in das Raͤderwerk eingreifen laͤßt, und die Bolzen auszieht, die das Trommelhaupt und den Lauf mit einander verbinden, so wird die Kraft der Arbeiter vermehrt, und zwar im Verhaͤltnisse der Durchmesser und Anzahl der Zaͤhne in den Raͤdern und Triebstoͤken. Fig. 11. zeigt die Winde von außen. Fig. 12. stellt das Zahngetriebe oben auf dem Laufe im Grundrisse dar. Der Lauf mit seinen Schienenzapfen, a, a, laͤuft los auf einer senkrechten Achse in dem Verdeke des Schiffes, so wie das Trommelhaupt, b, auf derselben Achse. Das kreisfoͤrmige Gehaͤuse, c, c, in Fig. 12, in welchem die Achsen der Zahnraͤder, d, d, d, aufgezogen sind, ist auf derselben Central-Achse befestigt, auf welcher der Lauf sich dreht und das Trommelhaupt. Der Rand oder Ring, e, e, e, mit seinen nach innen gekehrten Zaͤhnen ist oben auf dem Laufe befestigt, und der Triebstok, f, der sich auf der Achse schiebt, ist mit dem Trommelhaupte verbunden. Wenn nun die Winde mit der gewoͤhnlichen Kraft wirken soll, wird der Triebstok, f, in den Ausschnitt des Trommelhauptes mittelst der Schraube, g, gehoben, die ihn dann außer Umlauf mit dem Raͤderwerke sezt, und er wird in dem Ausschnitte mittelst des Stiftes, z, befestigt, Die Bolzen, h, h, befestigen das Trommelhaupt an dem Laufe, und so wird die Winde eine gewoͤhnliche Winde. Wenn aber dieselbe Zahl von Maͤnnern an der Winde eine groͤßere Kraft an derselben aͤußern soll, werden die Bolzen, h, herausgezogen, und der Triebstok, f, in Umtrieb mit den Raͤdern gebracht. Wenn nun das Trommelhaupt sich dreht, dreht es auch den Triebstok, und dieser treibt die Zahnraͤder, d, d, d, die in den gezaͤhnten Ring eingreifen, in e, e, welcher auf dem Laufe befestigt ist, und folglich diesen dreht, und dadurch die Kraft verstaͤrkt. Auf diese Weise koͤnnen also weniger Leute an der Winde den Anker werfen oder lichten, was unter Umstaͤnden hoͤchst wichtig ist. Die Verbesserung, welche Capt. Phillipps im J. 1819 an der Ankerwinde anbrachte und patentisiren ließ, beruht auf demselben Grundsaze; die gegenwaͤrtige ist nur eine Abaͤnderung derselben. Vergl. Journal of Arts. II. Polyt. Journ. Bd. XXX. S. 225.

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