Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 32, Jahrgang 1829, Nr. XLII., S. 212
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XLII. Miszellen. Miszellen. Neu verfallene Patente in England.Da wir das Supplementheft des Repertory nicht fruͤher erhalten konnten, so tragen wir diese Patente den im XXXI. Bd. S. 227. mitgetheilten jezt erst nach. A. d. N. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Supplement zum VII. Bd. S. 429. Des Heinr. Wilh. Vanderkleft, Gentlemans N. 253., High Holborn, Middlesex: auf Reinigung und Verfeinerung des Groͤnlandischen Wallfisch- und Seehunde-Thranes. Dd. 26. Jul. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXV. Bd. p. 270.) Des Ant. Hill, Eisenmeisters auf den Plymouth-Eisenwerken, Glamorganshire: auf gewisse Verbesserungen beim Schmelzen und Bearbeiten des Eisens. Dd. 21. Jul. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXXIII. Bd. p. 133.) Des Wilh. Johnson, Gentlemans, Hall Farm, Heybridge, Essex: auf einen verbesserten Prozeß im Salzsieden. Dd. 26. Jul. 1814. Des Wilh. Doncaster, Gentlemans, Charles Street, Cavendish-Square, Middlesex: auf eine Reihe von Verbesserungen im Baue und im Gebrauche der Schiffe und Fahrzeuge aller Art, und in der Art der Schifffahrt auf der See und auf Fluͤssen; auf Gewinnung solcher Kraͤfte und Maschinen, die einen Hydrostater oder eine Muͤhle bilden; auf eine Art, den Zug der Wagen zu erleichtern und den Lauf derselben zu beschleunigen; auch auf einen verbesserten Speise-Tisch. Dd. 26. Jul. 1826. Des Thom. Sykes, Gewehr-Schmiedes zu Sheffield, Yorkshire etc.: auf verschiedene Verbesserungen an Flinten, Pistolen und anderen Feuer-Gewehren und an dem zum Laden derselben nothwendigen Geraͤthe. Dd. 4. Aug. 1814. Des Jak. Collier, Mechanikers in Upper Thornhaugh Street, Middlesex: auf eine Maschine zum Kaͤmmen der Wolle, des Hanfes, Flachses, der Floretseide, der Baumwolle, des Haares und irgend eines anderen Faserstoffes, der sich kaͤmmen laͤßt. Dd. 4. Aug. 1814. Des Jak. Thompson, Master Muriner, Yarmouth, Norfolk: auf eine Methode, irgend ein Schiff oder Fahrzeug in allen Faͤllen unter seiner Leitung zu behalten. Dd. 4. Aug. 1814. Des Edw. Karl Howard, Esq., Nottingham Place, St. Mary-le-Bone, Middlesex: auf gewisse Mittel, unaufloͤsbare Koͤrper aus Stoffen zu scheiden, in welchen dieselben schwebend enthalten sind. Dd. 4. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXIX. Bd. S. 1.) Des Tob. Michell, Gentlemans, Upper-Thames Street, London: auf eine Maschine, Wasser mit geringerer Kraft zu heben, als bisher moͤglich war, um Maschinen dadurch zu treiben, und zu anderen Zweken. Dd. 4. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXXII. Bd. S. 321.) Des Joh. Samuel Pauly, Mechanikers, Little Charlotte Street, Hanover Square, Middlesex: auf Verbesserungen im Baue und Gebrauche der Feuer-Gewehre. Dd. 4. Aug. 1814. Des Georg Courtauld, Seidenspinners, Braintree, Essex: auf eine Spindel zum Seidenspinnen. Dd. 4. Aug. 1814. Des Sebast. Erard, musikalischer Instrumentenmacher, Great Marlborough Street, Middlesex: auf Verbesserungen an musikalischen Instrumenten. Dd. 4. Aug. 1814. Des Mich. Larkin, Schiffszimmermannes, Blakwall, Middlesex: auf Verbesserungen an Schiffswinden. Dd. 16. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXVI. Bd. S. 9.) Des Heinr. Wilh. Vanderkleft, (wie oben): auf einen Spazierstok, der Pistolen, Pulver, Kugeln, Fernrohr, Feder, Tinte, Papier, Bleistift und Geraͤthe zum Zeichnen enthaͤlt. Dd. 17. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXVI. Bd. S. 88.) Des Rob. Salmon, Victualien-Haͤndlers, Woburn, Bedfordshire: Verbesserung an den Maschinen zum Maͤhen. Dd. 22. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXVI. Bd. S. 259.) Des Joh. Dickenson und Gg. Dickenson, Papiermacher auf Nash-Mills, Hertfordshire: auf Verbesserungen an Patent-Maschinen zum Papiermachen, und auf gewisse Apparate, die Kluͤmpchen oder Knoten aus dem Papiere oder Zeuge zu schaffen. Dd. 24. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXXIII. Bd. S. 1.) Des Jak. Penny, Mechanikers in Low Nibthwaite, Lancashire, und Jos. Kendall, Drechslers, Cockenstall, Lancashire: auf eine verbesserte Methode Pillen- und andere kleine Schaͤchtelchen zu machen. Dd. 8. Sept. 1814. Des Wilh. Lister, Esq., Paddington, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an einer Maschine zum Aussondern des Kornes oder der Saamen aus dem Strohe oder der Spreu. Des Jos. Taylor und Pet. Taylor, Maschinen-Machers zu Manchester, Lancashire: auf gewisse Verbesserungen am Weberstuhle zum Weben der Baumwolle, der Leinwand, des Worsted, der Seidenzeuge und anderer Zeuge, die aus zweien oder mehreren der obigen Materialien gewebt werden. Dd. 21. Sept. 1814. Des W. E. Sheffield, Gentlemans, Polygon, Somers' Town, Middlesex: auf verschiedene Verbesserungen in Erzeugung und Verarbeitung des Kupfers und seiner Compositionen und anderer metallischer Substanzen oder irgend einer derselben. Dd. 21. Septbr. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXIX. Bd. S. 248.) Des Jak. Dobbs, Gentlemans, Birmingham, Warwik: auf Verbesserung an den Maschinen zum Maͤhen und Einfahren des Kornes und anderer Feldprodukte, wodurch viele Muͤhe und Ausgabe erspart wird. Dd. 21. Sept. 1814. Des Ambr. Firmin Didot, Gentlemans, Holborn, London: auf eine Verbesserung im Lettern-Gießen fuͤr Buchdruker. Dd. 3. Octbr. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXVII. Bd. S. 14.) Des Abrah. Shaw, Demant- und Glasschleifers, Leicester: auf seinen Apparat zum besseren Schneiden der Fenster- und Tafel-Glaͤser. Dd. 3. Oct. 1814. Des W. Sampson, Muͤhlenbaumeisters, Acorn Street, London: auf gewisse Verbesserungen im Heben des Wassers. Dd. 3. Oct. 1814. Des R. Phillips, Mechanikers, Newbury, Bucks: auf gewisse Verbesserungen am Pfluge. Dd. 5. Oct. 1814. Des Jak. Longhurst: auf eine Aeolsharfe mit Selbst-Baß: Dd 1. November 1814. Des Joh. Walters, Baumeisters, Fenchurch Street, London: auf gewisse Verbesserungen im Baue und in der Verbindung des Ruͤst- oder Binde-Holzwerkes der Schiffe im Baue oder in der Ausbesserung. Dd. 7. Nov. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXVIII. Bd. p. 336.) Des Wilh. Howard, Gentlemans, Old Brentford, Middlesex: auf einen verbesserten Apparat zum Treiben der Pumpen auf den Schiffen, der auch zum Butter-Ruͤhren und zu anderen nuͤzlichen Zweken dienen kann (Beschreibung im Repertory, XXVII. Bd. S. 133.) Des Leger Didot, Gentlemans, Paddington, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Methode Haͤuser oder Plaͤze mittelst Talges oder anderer brennbarer Koͤrper zu beleuchten. Dd. 10. Nov. 1814. Des Wilh. Venecke, Gentlemans, Deptfort, Kent: auf eine verbesserte Methode Gruͤnspan zu bereiten, der eben so gut ist, als der sogenannte franzoͤsische. Dd. 12. Nov. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXVII. Bd. S. 73.) Des Edw. Massey, Uhrmachers, Coventry, Warwickshire: auf seine Chronometer und Taschen-Uhren. Dd. 17. Nov. 1814. Des Horaz Hall, Kaufmannes in Golden-Square, Middlesex: auf eine verbesserte Methode, Hanf, Flachs und andere Substanzen zuzubereiten und zu spinnen. Dd. 17. Novbr. 1814. Des Rob. Barlow, Wundarztes, Francis-Street, Surrey: auf eine Maschine, die er die hydrostatische selbstblasende Maschine nennt (Hydrostatic selfblowing Machine.) Dd. 22. Nov. 1814. Des Rob. Dickinson, Esq., Great Queen Street, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Kunst des Sattlers. Dd. 28. Nov. 1814. Demselben: auf gewisse Verbesserungen in Verfertigung der Faͤsser und anderer Pakgeraͤthe aus Eisen. Dd. 10. Dec. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXIX. Bd. S. 150.) Des Rob. Salmon, (wie oben): auf verbesserte Bewegungen und Verbindungen der Raͤder in Muͤhlen, an Krahnen und anderen Maschinen. Dd. 10. Dec. 1814. Des Edw. Glover, Gentlemans, Penton-Place, Walworth, Surrey: auf einen Apparat zum Ausziehen der Bolzen, Naͤgel etc. Dd. 10. Dec. 1814. Des Heinr. Jul. Winter, Zukerbaͤkers: auf eine Methode, verschiedene Prozesse auszufuͤhren. Dd. 12. Dec. 1844. Des Joseph C. Dyer, Kaufmannes, Gloucester Place, Camden Town, Middlesex: auf gewisse Zusaͤze und Verbesserungen an Maschinen zur Verfertigung der Kardaͤtschen zum Kardaͤtschen der Wolle, Baumwolle, Seide etc. Dd. 15. December 1814. Des Joh. Franz Wyatt, Mechanikers, Furnival's Inn: auf eine neue Art Ziegel oder Bloͤke, wovon eine Art vorzuͤglich fuͤr die Vorderseite der Gebaͤude taugt und ihnen das Ansehen gibt, als waͤren sie aus Stein gemauert, eine andere die zu Gewoͤlben gebraucht werden kann; dann auf eine neue Art von Platten zum Pflastern der Floͤze, Einfassen der Mauern, die dann wie Marmor aussehen, zu Treppen etc. Dd. 15. Dec. 1814. Des Wilh. Everhard, Barons v. Doornick, Sun-Street, Bishopgate-Street, London: auf Verbesserungen im Seifensieden. Dd. 20. Dec. 1814. Des Jak. Smith, Schreiner, Newark-upon-Trent, Nottinghamshire: auf eine selbstthaͤtige Befestigung der Fenster. Dd. 20. Dec. 1814. Des Rob. Dickinson, (wie oben): auf gewisse Verbesserungen in der Schifffahrt, vorzuͤglich an der Nonnen- und Balkon-Boje (Nun-and Beacon-buoy.) Dd. 20. Dec. 1814. Des Joh. Vallance, d. juͤng., Brighthelmstone, Brauers, Sussex: auf eine Vorrichtung und Methode im Baue der Faͤsser, daß sie nie brechen oder zerfallen koͤnnen, selbst wenn alle Reife gesprungen sind, folglich keine Fluͤssigkeit verloren gehen kann, selbst nicht wenn alle Spuͤnde gebrochen seyn sollten. Dd. 20. Dec. 1814. Des Friedr. Koͤnig, Buchdrukers, Castle Street, Finsbury Square, Middlesex: auf gewisse weitere Verbesserungen an seiner Maschinen-Presse. Dd. 24. December 1814. Des Edw. Jorden, Mechanikers zu Norwich, und Wilh. Cooke, Maschinen-Machers daselbst: auf eine Vorrichtung zur Entdekung der Diebe, die er den Diebs-Weker,“ (The Thieves Alarum) nennt. Dd. 24. Der. 1814. Des Joh. White, Gentleman's, New Compton Street, Soho, Middlesex: auf eine Methode Kerzen zu machen. Dd. 27. Dec. 1814. Preis-Aufgaben der Gesellschaft der Wissenschaften zu Haarlem. Die Antworten muͤssen vor dem 4sten Jaͤner 1830 in hollaͤndischer, oder franzoͤsischer, englischer oder lateinischer, oder auch in deutscher, Sprache, unter den gewoͤhnlichen Formalitaͤten postfrei an Hrn. van Marum eingesendet werden. Der Preis ist eine goldene Medaille von 450 fl. und eine Gratification von 150 fl. 1) Da die chemische Analyse der Gewaͤchse eine Menge vegetabilischer Substanzen oder sogenannter unmittelbarer Pflanzenstoffe aufstellte, und, aller Wahrscheinlichkeit nach, immer noch mehrere derselben aufstellen wird; da ferner die Chemiker in ihren Meinungen uͤber die Natur dieser neu entdekten Stoffe gar sehr von einander abweichen, indem die einen sie fuͤr bloße Modificationen schon fruͤher bekannter Stoffe erklaͤren, waͤhrend die anderen sie fuͤr eben so viele verschiedene Stoffe halten, so wuͤnscht die Gesellschaft eine genaue, auf bestimmte Kennzeichen gegruͤndete, Darstellung derselben, so wie auch Anweisung uͤber den Gebrauch dieser neuen Stoffe und der Pflanzen, die dieselben enthalten. 2) Ueber Gaͤrbestoff; wie im B. XXV. S. 537 des Polytechn. Journales. (N. 5.) 3) Da die Versuche des Sir Humphry Davy den Einfluß des Unterschiedes des verschiedenen Bodens, Klimas und der verschiedenen Witterung auf die Menge gewisser naͤheren Bestandtheile der Saamen der Getreide-Arten, vorzuͤglich des Weizens, erwiesen haben, so daß z.B. Winter-Weizen eine groͤßere Menge Staͤrkmehl enthaͤlt und Sommer-Weizen mehr Kleber; da lezterer haͤufiger im nordamerikanischen Weizen vorkommt, als im englischen; da es daher wichtig scheint zu wissen, in welchem Grade die angezeigten Ursachen ihren Einfluß auf den in den Niederlanden gebauten Weizen aͤußern koͤnnen; so wuͤnscht die Gesellschaft, daß man zeige: welche Unterschiede die obigen Ursachen in dem in den Niederlanden gebauten Weizen hervorzubringen vermoͤgen; welche Sorten von Weizen, in Hinsicht auf die aus obigen Untersuchungen sich ergebenden Resultate, zu bestimmten Zweken zu bauen sind; und was fuͤr Regeln fuͤr den Bau dieser Getreidearten aus obigen Resultaten abgeleitet werden koͤnnen. 4) Ueber Faͤrbestoffe; wie im Polyt. Journ. a. a. O. N. 9. 5) Was weiß man bisher von der Naturgeschichte der Zugfische? Welche Fische sind als Zugfische bekannt? Wo ist der Anfang und das Ende und wohin geht die Richtung ihrer Reise? Was fuͤr besondere Umstaͤnde hat man in Hinsicht auf dieselben beobachtet. Man wuͤnscht alles gesammelt zu sehen, was, in Hinsicht auf diesen Gegenstand, bisher bekannt wurde, vorzuͤglich in Hinsicht auf diejenigen dieser Fische, die als Nahrung oder zu irgend einem anderen nuͤzlichen Zweke dienen. 6) Da die verschiedenen Zweige der Naturgeschichte in neueren Zeiten einen zu großen Zuwachs erhalten haben, um in einem akademischen Cursus vollkommen gelehrt werden zu koͤnnen, so fragt es sich: welche Auswahl ist bei dem Lehrvortrage der Naturgeschichte zu treffen, wenn dasjenige, was in der Naturgeschichte sowohl fuͤr das Leben, als in anderer Hinsicht nuͤzlich ist, gelehrt werden soll? 7) Da die chemischen Untersuchungen der thierischen und vegetabilischen Stoffe sich nicht mehr laͤnger auf das Ausziehen unmittelbarer Grund-Stoffe aus diesen Stoffen beschraͤnken koͤnnen, wie dieß vor mehreren Jahren der Fall war, indem wir jezt, nach den von Thenard, Gay-Lussac und Berzelius erfundenen Methoden der Analyse, auch das Verhaͤltniß untersuchen koͤnnen, in welchem diese einfachen Grundstoffe in jenen Stoffen mit einander verbunden vorkommen; so wuͤnscht man eine Abhandlung, in welcher entwikelt wuͤrde: 1stens welche Methode der Analyse der obigen Stoffe in ihre einfachen Grundstoffe, nach den wiederholten Versuchen der verschiedenen Chemiker, wirklich die beste ist? 2tens von welchen organischen Stoffen wir, mit Gewißheit und nach zuverlaͤssigen Erfahrungen, das Verhaͤltniß ihrer einfachen Grundstoffe kennen? 3tens welche Vortheile lassen sich von dieser neuen Methode der Analyse obiger Stoffe fuͤr die Fortschritte der Wissenschaft erwarten, oder, was laͤßt sich uͤberhaupt fuͤr die Zukunft davon erwarten? 8) Nachdem Hr. Thenard die Mittel gefunden hat, Wasser mit einer großen Menge von Sauerstoff zu verbinden, und die dadurch entstehende Fluͤssigkeit ganz besondere Eigenschaften besizt, die jezt noch immer großen Theils unerklaͤrbar sind; so wuͤnscht man eine Abhandlung, in welcher, nach wiederholter und sorgfaͤltiger Untersuchung, die Eigenschaften dieser Fluͤssigkeit genau beschrieben werden, und eine, durch Versuche erwiesene, Erklaͤrung derselben gegeben wird; daß ferner auch in dieser Abhandlung untersucht werde, welche nuͤzliche Anwendungen von dieser Fluͤssigkeit sowohl in der Arzneikunde, als zu anderen Zweken, gemacht werden koͤnnen. 9) Da mehrere Arten von Mollusken, vorzuͤglich solche, die in der See gefunden werden, haͤufig von verschiedenen Voͤlkern genossen werden, und, nach den Nachrichten, die wir uͤber dieselben besizen, diese Thiere nicht bloß eine gesunde, sondern sogar eine koͤstlich schmekende Nahrung gewaͤhren, waͤhrend wir von allen Mollusken an unseren Kuͤsten nur Austern, Muscheln und Kuttelfische genießen, so fragt es sich: welche andere Mollusken in der Naͤhe unserer Kuͤsten koͤnnten noch als Nahrungs-Mittel verwendet werden? Auf welche Weise laͤßt es sich versuchen, ob sie gesund und wohlschmekend sind? 10) Hr. Coulomb bemerkte im April 1796, als er Pappel-Staͤmme von 4–5 Decimeter Dike bis in ihre Mitte anbohrte, ein heftiges Ausstoßen des Saftes verbunden mit einer bedeutenden Menge Luft. Dieser Versuch scheint die Aufmerksamkeit der Naturforscher nicht in Anspruch genommen zu haben, obschon dieses Phaͤnomen wohl verdient haͤtte sorgfaͤltig beobachtet zu werden, indem eine genauere Untersuchung desselben vielleicht interessante Entdekungen haͤtte veranlassen koͤnnen. Die Gesellschaft verspricht demjenigen ihre goldene Medaille, welcher im naͤchsten Fruͤhjahre diese Versuche an verschiedenen Baumstaͤmmen wiederholen, und Alles, was sich bei denselben ergibt, genau beobachten wird. Der Medaille wird auch noch eine andere verhaͤltnißmaͤßige Belohnung beigefuͤgt werden, wenn die Antwort besondere Resultate liefern sollte. 11) In Erwaͤgung, daß chemische Versuche in Holland, vorzuͤglich die des P. Driessen, erwiesen haben, daß die Eigenschaften der atmosphaͤrischen Luft in der Naͤhe der See mehr oder minder durch die Kochsalzsaͤure, welche dieselbe enthaͤlt, modificirt werden, und daß hierdurch besonders das Blei im Wasser leichter aufloͤsbar wird; daß jedoch diese Beobachtungen in anderen Gegenden keine Bestaͤtigung fanden, und daß es sich noch immer darum handelt zu wissen, ob diese Saͤure wirklich vollkommen frei in der Luft oder in chemischer Verbindung mit anderen Stoffen vorkommt; so wuͤnschte die Gesellschaft, daß dieser Gegenstand neuerdings behandelt werde, und daß man durch genaue Versuche erweise, ob in diesen Laͤndern die atmosphaͤrische Luft Kochsalzsaͤure enthalte; unter welchen Umstaͤnden sich die Menge derselben vermehrt; in welchem Zustande sie vorkommt, und in welchem Verhaͤltnisse die Eigenschaften der Luft dadurch veraͤndert werden. 12) Da mehrere Koͤrper, welche man vorher bloß in gasfoͤrmigem Zustande kannte, durch Druk und außerordentliche Kaͤlte in tropfbar fluͤssige oder feste Koͤrper verwandelt werden koͤnnen, wie vorzuͤglich Faraday durch seine Versuche erwiesen hat, und da hieraus folgt, daß die Eintheilung der Koͤrper, nach ihrer Form, in tropfbar fluͤssige und in gasfoͤrmige, unbestimmt und weniger zulaͤssig wird, so fragt die Gesellschaft: 1stens in wiefern kann eine Eintheilung der Koͤrper nach ihrer Form noch zugelassen werden? 2tens welche Koͤrper sind wirklich gas- oder dampffoͤrmig? welche Anwendung laͤßt sich von jenen Koͤrpern, die durch starken Druk oder durch sehr niedrige Temperatur einen großen Grad von Elasticitaͤt erhalten, in den Kuͤnsten machen?Diese 12 Preisfragen, (eine bloß medicinisch-naturhistorische uͤber Insekten als Ursachen der Hautkrankheiten ließen wir hier weg), die eine Summe von 3600 fl. betragen, wurden hier von einer Gesellschaft aufgestellt, die bloß aus Privatleuten, aus Bleichern und Webern und Handelsleuten und Landwirthen besteht; einer Gesellschaft, die eine kostbarere und zwekmaͤßiger gesammelte Bibliothek, die schoͤnere Naturalien-Cabinette besizt, als viele, wir sagen viele Universitaͤten in Frankreich, Deutschland und Italien nicht besizen; eine Gesellschaft, die, ganz auf hollaͤndische Art, ruhig und geraͤuschlos, aber kraftvoll und wohlberechnend, das Wohl ihres Vaterlandes und der Wissenschaften maͤnnlich foͤrdert. Wenn man die Preis-Aufgaben der hochachtbaren Gesellschaft zu Haarlem von ihrem Gruͤndungs-Jahre (1755) bis jezt mit den Preisfragen so vieler anderer Akademien vergleicht, so wird man ihr den von dem edlen sel. Maͤhrer, Grafen Leopold v. Berchtold ausgeschriebenen Preis fuͤr denjenigen, der die zwekmaͤßigsten Preisaufgaben vorschlug, billig zuerkennen muͤssen. A. d. U. Die École centrale des arts et manufactures zu Paris. England verdankt seine Ueberlegenheit in der Industrie hauptsaͤchlich den zahlreichen Civil-Ingenieurs (Civil-Engineers), welche es besizt und die man in Frankreich und Deutschland fast gar nicht kennt. Diese freien Ingenieurs, welche von der Regierung ganz unabhaͤngig sind und sich ausschließlich einem oder mehreren Industriezweigen widmen, stehen zu jedem derselben in dem naͤmlichen Verhaͤltnisse, wie in Frankreich und Deutschland die Architekten zu den Bauten; sie ertheilen Rath und leiten die Ausfuͤhrung ihrer Plane. Den Civil-Ingenieurs verdankt England fast alle Entdekungen und Vervollkommnungen in den technischen Kuͤnsten; auch ist dieser Stand daselbst eben so ehrenvoll als eintraͤglich. In Frankreich sieht man wohl ein, wie wichtig fuͤr die Industrie Leute werden muͤssen, die eben so theoretisch als praktisch gebildet sind, die sich ausschließlich einer kleinen Anzahl von Industriezweigen widmen, und deren Fortkommen und Ansehen ganz von ihren Leistungen abhaͤngt: ihr Einfluß wird um so groͤßer seyn, weil dann die Ingenieurs der Regierung wahrscheinlich das werden, was sie in England jezt schon sind, bloße Aufseher der von den Civil-Ingenieurs geleiteten Arbeiten. Von diesen Betrachtungen ausgehend, haben sich mehrere ausgezeichnete Gelehrte in Paris (meistens ehemalige Zoͤglinge der polytechnischen Schule) vereinigt, um eine Centralschule der Kuͤnste und Gewerbe zu errichten, wo hauptsaͤchlich Bergwerks-Direktoren, Fabrikanten, Civil-Ingenieurs und Baumeister gebildet werden sollen. Der Unterricht zerfaͤllt in einen allgemeinen und besonderen; jener nimmt zwei Jahre in Anspruch und umfaßt: beschreibende Geometrie, technische Physik, Mechanik, reine und technische Chemie, analytische Chemie, Huͤttenkunde, technische Naturgeschichte, Baukunst, technische Statistik und Oekonomie, Zeichnungskunst. Da aber ein bloßer muͤndlicher Vortrag, wie Jedermann heute zu Tage einsieht, zum Studium der angewandten Wissenschaften nicht hinreichend ist, so werden die Zoͤglinge in dieser Anstalt oft examinirt, muͤssen zahlreiche Versuche anstellen und Zeichnungen ausfuͤhren, Probleme aufloͤsen a. s. w. Director dieser Schule ist Hr. Lavallée; Professoren sind die HHrn. Olivier, Péclet, Benoît, Dumas (die Gruͤnder derselben), Bussy und Bineau. Die Aufsicht uͤber diese Schule fuͤhrt ein Vervollkommnungs-Rath (Conseil de Perfectionnement), bestehend aus den HHrn. Chaptal, Arago, D'Arcet, Berthier, Alex. Brogniart (sein Sohn Ad. Brogniart, Med. Dr. ist Professor der Naturgeschichte an diesem Institute), Héricart de Thury, Heron de Villefosse, Jomard, Lafitte, Molard d. aͤlt., Odier, Payen, Casim. Perier, Poisson, Ternaux und Thenard. Jeder Schuͤler hat fuͤr den Unterricht jaͤhrlich 700 Franken zu bezahlen; derselbe wird taͤglich von 8 Uhr Morgens bis 4 Uhr Nachmittags ertheilt. Bei ihrem Eintritte in das Institut werden die Zoͤglinge (die wenigstens fuͤnfzehn Jahre alt seyn muͤssen) examinirt und muͤssen nicht nur die Arithmetik, sondern auch die Elementar-Geometrie vollstaͤndig und die Algebra bis zu den Gleichungen des zweiten Grades (incl.) verstehen.Von den Inlaͤndern verlangt man, daß sie uͤber einen gegebenen Gegenstand einen Aufsaz abfassen koͤnnen; von den Auslaͤndern verlangt man die Kenntniß der franzoͤsischen Sprache blos in so weit, daß sie die Vorlesungen verstehen koͤnnen. Aus dem Programm (man erhaͤlt es durch die Buchhandlung Malher und Comp. à Paris, passage Dauphine) lernt man nicht nur den vollstaͤndigen Lehrplan, sondern auch den Gang kennen, welchen man in den einzelnen positiven Wissenschaften befolgt. Derselbe ist in der That musterhaft und verdient in den deutschen polytechnischen Centralschulen nachgeahmt zu werden; die Ecole centrale zu Paris wuͤrde auch eine vortreffliche Gelegenheit darbieten, brauchbare Lehrer fuͤr die deutschen Gewerbsschulen zu bilden, wenn man talentvolle und hinreichend vorbereitete junge Leute darin unterrichten ließe. Hrn. Nathan Gough's Patent-Dampfwagen, ist, nach Repertory a. a. O. S. 162., obschon das Patent auf denselben etwas spaͤter, am 20. Maͤrz 1828 genommen wurde, noch weit unbrauchbarer. Er ist eine Compilation aus alten verfallenen, und noch bestehenden, Patenten, und wird schwerlich jemals in Gang kommen. Die Verbindung der Kurbel-Achse der Maschine mit der Hinteren Achse mittelst Baͤndern und Rollen, wodurch die Maschine an der Wohlthat der Federn eben so wie der Kasten Theil nimmt, ist jedoch neu. Ueber Hrn. Wilh. Harland's, M. Drs. Patent-Dampfwagen, auf welchen derselbe sich am 21. Dec. 1827 ein Patent ertheilen ließ, ertheilt das Repertory of Patent-Inventions, Maͤrz S. 151., ohne Abbildung, eine Notiz, aus welcher erhellt, daß die Patent-Erklaͤrung selbst in England nicht klar ist, und zu Prozessen Veranlassung geben kann. Cylindrische Kessel mit Roͤhren aller Art wurden bereits mehrere beschrieben und versucht. Die Methode um die Kraft und Schnelligkeit zu maͤßigen, ist hier dieselbe, wie in Burstall's und Hill's Patente, so daß das einzige Neue in den Verdichtungs-Gehaͤusen liegt, worin jedoch kein besonderer Vortheil liegt. Die cylindrischen Kessel haben den Nachtheil daß das Wasser nicht selten durch den Dampf aus denselben ausgetrieben wird wodurch sie dann schnell zu Grunde gehen. Dann findet das Repertory die hinteren Federn schlecht angebracht, oder wenigstens nicht in der Maschine fuͤr das nothwendige Spiel dieser Federn gesorgt, und eben so scheint ihm die horizontale Lage der Cylinder fehlerhaft. Joh. Evans's d. juͤng. Dampfmaschine. Hr. Evans, d. juͤng., Papiermacher zu Morton Mills, bei Wallingford Berkshire, ließ sich am 25. Jaͤner 1828 ein Patent auf eine Dampfmaschine mit umdrehender Bewegung ertheilen. Das Repertory of Arts beschreibt sie im April-Hefte S. 227. ohne alle Abbildung, so daß man sich keinen deutlichen Begriff von derselben machen kann. Es sagt am Ende bloß, daß die Methode, nach welcher die Staͤmpel wirken, dieselbe wie in Foreman's Maschine (Repert. of Pat. Invent. I. Bd. S. 451. Polyt. Journ. Bd. XX. S. 354.) und in Wright's (Repert. III. Bd. S. 114. Polyt. Journ. Bd. XXII. S. 193.), und daß das Neue in dieser Maschine bloß in dem abwechselnden Spiele der Cylinder liegt, so daß sie wirklich Statt zweier Maschinen dient. Uebrigens ist das Repertory in Hinsicht dieser Maschinen ganz der Meinung Tredgold's, und fuͤrchtet, daß dieses Patent wegen mangelhafter Beschreibung in einen Prozeß verwikelt werden kann. Dampfboth der HHrn. Dufuß und Comp. Die HHrn. Dufuß und Comp. ließen Anfangs Maͤrz ein Dampfboth auf ihrer Werfte von Stapel, das die Große einer Fregatte von 40 Kanonen hat, und dessen zwei Dampfmaschinen die Kraft von 190 Pferden haben. Es soll mehr Ladung fassen als das bisher groͤßte Dampfboth in England, die Queen of Scotland. Es wird den Namen Duke of Wellington fuͤhren. (Aberdeen chronicle. Galignani Mess. 4371.) Ueber die Eisenbahn zwischen Liverpool und Manchester. Diese Eisenbahn schreitet rasch vorwaͤrts. Sie faͤngt unter der Erde zu Liverpool an, und ist fuͤnf Viertel engl. Meilen lang in einer Hoͤhe von 16 Fuß und 22 Fuß Breite durch Fels gehauen. Sie steigt in diesem majestaͤtischen Stollen auf 49 Fuß um 1 Fuß, und erspart die steile Hoͤhe, uͤber welche die Straße von Liverpool nach Manchester fuͤhrt. In ihrem weiteren Verlauft fuͤhrt sie durch einen langen und tiefen Morast, wo gleichfalls alle Hindernisse gluͤklich beseitigt sind. Zulezt endlich laͤuft sie uͤber eine hohe Wasserleitung uͤber den Sankey. (Bulletin d. Scienc. technol. Jan. S. 77.) Eisenbahn von St. Etienne nach Lyon. Auch diese Eisenbahn naht sich ihrer Vollendung. Von 55,000 Meter sind bereits 14,820 fertig. Gegenwaͤrtig kostet der Transport fuͤr metrische 10 Ztr. von St. Etienne nach Lyon 18–20 Franken. Die Eisenbahn-Gesellschaft liefert ihn auf dieser Eisenbahn fuͤr 5 Franken 80 Centim. (Bullet. indust. de St. Etienne. Bull. d. Sc. techn. Jan. 1829. S. 77.) Contrebande in England. Der Herald sagt, er habe Kron-Anwaͤlde nennen gehoͤrt, die durch ihre Vertretung der Regierung in Fiscal-Processen wegen Contrebande sich jaͤhrlich 30,000 Pfd. Sterl. verdienen (360,000 fl.) (Galignani. N. 4370.) Ueber Ferguson's und Falconer Atlee's Patent-Maste. Das Repertory of Patent-Inventions gibt im Maͤrz-Hefte l. J. Nachricht von den Patent-Masten des Carl August Ferguson, Mastmachers zu Mill Wall, Poplar, Middlesex, und des Jak. Falconer Atley, Prospect-Place, Deptfort, Kent, worauf dieselben am 22. Dec. 1827 ein Patent nahmen. Ohne Zeichnung hilft diese Notiz durchaus nichts, obschon das Repertory S. 158. erklaͤrt, daß diese Maste eine wichtige Verbesserung der Maste des beruͤhmtesten Schiffbaumeisters in England, Sir Robert Seppings, sind, welche im zweiten Bande der gegenwaͤrtigen Reihe des Repertory, S. 331, (Polyt. Journal Bd. XXVII. S. 376.) beschrieben sind. Das Repertory besorgt sogar, daß bei den sauberen bestehenden Patent-Gesezen die HHrn. Ferguson und Atley Prozeß bekommen koͤnnen. Es rettet die Ehre Englands, in welchem die heutigen ministeriellen Jesuiten die Wetter-Ableiter von den Schiffen verbannt wissen wollen, indem es bei solchen Masten, die viel Eisen fuͤhren, die Wetter-Ableiter auf denselben als unerlaͤßliches Beduͤrfniß erklaͤrt. Es schlaͤgt ferner zur Befestigung der Bolzen Keile, die durch die Augen derselben laufen, statt der Niete vor, indem das Holz durch die Niete zu sehr leidet. Versuche uͤber Muͤhlen-Raͤder und ihren Wasser-Bedarf. Hr. Poncelet, den unsere Leser als einen sehr scharfsinnigen Hydrauliker und den Erfinder eines eigenen Muͤhlenrades kennen, welches wir im Polyt. Journ. Bd. XIX. S. 407 beschrieben haben, gibt im Bulletin d. Sc. technol. Janvier S. 44. eine Reihe von Versuchen, die allerdings in einem neuen Leupold aufgenommen zu werden verdienten, die wir aber des beengten Raumes unserer Blaͤtter wegen uͤbergehen muͤssen, uns begnuͤgend, Mechaniker, die sich vorzuͤglich mit Muͤhlenbau beschaͤftigen, darauf aufmerksam gemacht zu haben. Nur ein paar Resultate dieser Versuche wollen wir hier angeben. Es ergibt sich naͤmlich, daß, in Hinsicht auf die nuͤzliche Wirkung, die wagerecht liegenden Muͤhlraͤder (à palettes) ungefaͤhr 9561/6685 oder ungefaͤhr 7/5, der Schaufel-Raͤder oder umgekehrt leztere 5/7 der ersteren brauchen; daß leztere, in ihrem gegenwaͤrtigen unvollkommenen Zustande, nur 1/10 der Theorie, erstere 1/15 leiten; daß sie aber, besser gebaut, wenigstens die Haͤlfte oder ein Drittel der theoretischen Kraft, also 4 oder 5 Mal mehr, als gegenwaͤrtig, leisten wuͤrden. Ueber die Geschwindigkeit des Schalles hat Hr. Meikle in Edinburgh New Philosophical Journal N. 11. eine interessante Abhandlung mitgetheilt, und in derselben Formeln zur Berechnung gegeben, die aber von den Beobachtungen Parry's und Foster's, und Franklin's und Kendall's etwas abweichen. Parry's und Foster's Beobachtungen geben im Durchschnitte 1035,19 Fuß fuͤr die Secunde bei einer Temperatur von – 17,72 F. Meikle's Formel gibt um 33,27 Fuß weniger. Franklin's und Kendall's geben 1069,28 Fuß bei einer Temperatur von – 9014. Meikle's Formel gibt 57,45 Fuß mehr. Ueber die Kruͤmmung der Nivellir-Instrumente befindet sich ein interessanter Aufsaz im Maͤrz-Hefte des Philosophical-Magazine, N. 27. S. 174, von Hrn. J. Nixon. Wir wuͤnschen, daß derselbe in einem deutschen fuͤr Physik und Mathematik bestimmten Journale bald uͤbersezt erscheinen moͤchte, damit unsere Geodaͤten sowohl als unsere mathematischen Instrumenten-Macher die hier gegebenen Winke zur Verbesserung dieses eben so wichtigen als gemeinnuͤzigen Instrumentes benuͤzen koͤnnen. Ueber den natuͤrlichen Nullpunkt an Fahrenheit's Thermometer hat Sir George Cayley, Baronet, einen interessanten Aufsaz im Philosoph. Magaz. N. 26. Februar l. J. S. 88. eingeruͤkt, den wir nach Réaumure's oder nach dem hundertgradigen Thermometer umgearbeitet, und, wenn moͤglich, mehr fuͤr die Technik von einem deutschen Physiker bearbeitet zu sehen wuͤnschen. Sir Cayley sezt den natuͤrlichen Nullpunkt, den „Punkt der absoluten Abwesenheit alles uͤbertragbaren Waͤrme-Stoffes“ auf 448° unter 0 an Fahrenheit's Thermometer. Schwere der reinen atmosphaͤrischen Luft. Dr. Prout beschaͤftigt sich gegenwaͤrtig mit Untersuchung der Schwere der reinen atmosphaͤrischen Luft. Er ist mit dieser hoͤchst wichtigen Arbeit noch nicht ganz fertig, erlaubte jedoch Hrn. Prof. Jameson in dessen New Edinburgh philosoph. Journal, N. 11, S. 185, einstweilen bekannt zu machen: „daß 100 Kubik-Zoll reine atmosphaͤrische Luft, bei 60° Fahr. und 30 (engl.) Zoll am Barometer wenigstens 31 Gran (ein und dreißig Gran) wiegen, und daß Schuckburgh's Angabe (30,5 Gran) hiernach berichtigt werden muß.“ Zersezung des schwarzen Schattens in alle Farben des Regenbogens ohne Refraktion. Hr. Jos. Reade, M. Dr., erweiset in einem Aufsaze im Philosophical Magazine N. 26. S. 109, daß die schwarze Farbe, eben so gut wie die blaue, rothe und jede andere Farbe der 7 Farben des Prisma eine zuruͤkgeworfene und selbststaͤndige Farbe ist, und daß der schwarze Schatten sich, ohne Refraktion, in alle Farben des Regenbogens verduͤnnen laͤßt. Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß deutsche Physiker diese Versuche wiederholten, und auf Verfertigung optischer Instrumente anwenden lehrten. Der englische Nautical-Almanac. „Wir preisen uns gluͤklich zu hoͤren, daß die kraͤftigen Bemerkungen des Hrn. Bailly Wir haben diese Bemerkungen im 1sten April-Hefte S. 72 mitgetheilt. Publicitaͤt bringt immer gute Fruͤchte. Das Lob auf Preußen wird die Sine-Curisten der Admiralitaͤt gebrannt haben. Hr. Bailly haͤtte mit eben dem Rechte auch Oesterreich loben koͤnnen und sollen, das seine Buͤrge und Littrow hat, das erst kuͤrzlich seinen v. Fallen verlor, und das seine Sternwarten zu Ofen und Wien mit besseren optischen Instrumenten von Frauenhofer versah, als England nicht hat. Es haͤtte auch Rußland loben koͤnnen, das Frauenhofer's groͤßtes und leztes Meisterwerk fuͤr seine kleine Universitaͤt zu Dorpat kaufte. Die Minister der nicht constitutionellen Staaten scheinen also nicht nur die parliamentarische Behandlung der Minister Englands nicht zu verdienen, sondern vielmehr jenen Dank, auf welchen die Foͤrderer physischer Wissenschaften (der sciences exactes) zu allen Zeiten und bei allen Voͤlkern rechnen koͤnnen. Hr. Peel hat so eben die alte, und fuͤr England so hoͤchst wichtige Lehrkanzel der praktischen Astronomie an der Universitaͤt zu Edinburgh aufgehoben. und anderer uͤber die groben Maͤngel des Nautical Almanac endlich die erwuͤnschte Wirkung auf die Regierung hervorbrachten, und daß eine neue Commission (Board) aus einigen der geschikten Individuen Englands zusammengesezt werden soll, um dieses englische Werk auch dem Charakter des englischen Volkes wuͤrdig und werth zu machen. Die Ochsenpeitsche muß laut klatschen, wenn die Ochsen ziehen sollen, sagte ein Mitglied des Parliaments unter Lord Londonderry, und Hunde, Nußbaͤume und Minister muͤssen tuͤchtig geklopft werden, wenn man etwas von ihnen haben will.“Mech. Mag. N. 295. 4. April 1829. S. 126. Einige Versuche uͤber die Reibung. Von Hrn. Georg Rennie. Hr. G. Rennte hat vor der Roy. Soc. zu London eine Abhandlung uͤber die Reibung gelesen, aus welcher sich folgende Resultate ergeben. Die Reibung von Eis auf Eis nimmt in dem Maaße ab, als das Gewicht desselben zunimmt, ohne daß jedoch eine Regelmaͤßigkeit in Ab- und Zunahme Statt haͤtte. Wenn trokenes Leder sich laͤngs einer Gußeisen-Platte hinbewegt, so vermehrt die Groͤße der Oberflaͤche den Widerstand nur wenig. Bei faserigen Koͤrpern, wie z.B. Tuch, wird die Reibung durch zunehmenden Druk vermindert, aber sehr stark vermehrt, wenn die Flaͤchen eine laͤngere Zeit uͤber in Beruͤhrung bleiben. Sie ist, ceteris paribus, bei feineren Tuͤchern staͤrker, als bei groͤberen. Zunahme der Oberflaͤche derselben vermehrt die Reibung gleichfalls. Was die Reibung der Hoͤlzer auf einander betrifft, so hat hier große Verschiedenheit und Unregelmaͤßigkeit Statt. Im Allgemeinen ist der Widerstand bei weichem Holze groͤßer, als bei hartem: am groͤßten ist er bei dem gelben Fichtenholze, am geringsten am rothen Tihk (Tectona grandis). Die Reibung ist an verschiedenen Metallen gleichfalls nach ihrer Haͤrte verschieden, und ist, unter gleichen Umstaͤnden, bei weichen Metallen groͤßer, als bei harten. Innerhalb der Graͤnzen des Abschabens ist die Groͤße der Reibung beinahe bei allen Metallen gleich, und kann ungefaͤhr auf Ein Sechstel des Drukes geschaͤzt werden. Das Vermoͤgen, welches Salben besizen um Reibung zu verhindern, ist nach der Art und nach der Fluͤssigkeit der Salbe verschieden. (Philos. Magaz. and Register of Arts. N. 62. S. 219.) Hohle Zaͤhne auszubessern. Der Industriel belge N. 50, 1828. p. 2. will wissen, daß man in Oesterreich ein Mittel zum Ausbessern der hohlen Zaͤhne hat, welches, in einem Flaͤschchen zugestoͤpselt aufbewahrt, aussieht wie geschmolzenes Glas, in den hohlen Zahn gegossen aber hart und fest wie Glas wird. Er bietet demjenigen, der ihm das Recept zu dieser Composition mittheilt, 100 fl. als Belohnung. (Bullet. d. Sc. technol. Januar S. 97.) Spinnmaschine der HHrn. Arnaud und Fournier. Die HHrn. Arnaud und Fournier haben in der Exposition im Louvre eine Spinnmaschine ausgestellt (N. 686.), die im Bulletin d. Sc. technol. Jan. S. 90. sehr gelobt wird. Diese Herren spinnen jaͤhrlich 30,000 Kilogr. Baumwolle, und erlauben jedem ihre Maschine zu studieren. Ihre Spinnerei, eine der wichtigsten in Paris, wird durch Dampfmaschinen getrieben. Ueber die Band-Fabriken zu St. Etienne und St. Chamond, enthaͤlt der Bulletin industriel de St. Etienne, Julius u. August 1828 und aus diesem der Bulletin d. Scienc. techn. Jan. 1829 einige interessante Notizen, aus welchen wir zur Warnung fuͤr unsere Leser Einiges hier ausheben wollen. Im ersten Vierteljahre konnte unsere Band-Fabrik kaum allen Bestellungen, die von allen Seiten wie angeflogen kamen, Genuͤge leisten; vorzuͤglich den englischen seit die Einfuhr der Seidenwaaren in England erlaubt wurde. Allein, schon im Anfange des zweiten Vierteljahres ahndeten wir eine Krisis. Die Englaͤnder wurden, indem sie viel brauchten, so streng in ihren Forderungen, daß mehrere Londoner Haͤuser die ganze Bestellung absagten, weil ein Theil derselben um Einen Tag spaͤter abging, als accordirt war. Den Pariser Fabrikanten ging es auch nicht besser. Die Englaͤnder fingen ihre Concurrenz von Neuem an, nach der Bill wie vor derselben. Von Deutschland, wo das Fabrikwesen weit zuruͤk ist, hatten wir keine aͤhnlichen Nachtheile. Indessen waͤre es doch sehr gut, wenn die deutschen Commissionaͤre gezwungen waͤren, die Waare, die ihnen von St. Etienne nach Lyon geschikt wird, in Lyon in Empfang zu nehmen, so daß sie nicht aus Deutschland her unter allerlei Vorwaͤnden den Fabrikanten mit Abzuͤgen u. d. gl. druͤken koͤnnten, wenn er seine Waare lieber zuruͤk als abgedruͤkt haben will. Amerika bestellte nichts und hatte keinen Einfluß auf die Ruͤkschritte unserer Fabrikation: seine Maͤrkte sind mit alter Waare uͤberfuͤllt; seine Kaufleute haben durch ihre Bankerotte Credit verloren. Italien, Rußland und einige andere Bandfabriken werden uns nie beeintraͤchtigen, aber mit Spanien, das keinen Handel mehr besizt, hat aller Verkehr aufgehoͤrt. Zum Ungluͤke kamen noch die Prud'hommes mit unsinnigen Zwangs-Maaßregeln, wollten bestimmen, wie lang jedes Stuͤk Band seyn soll, wie viel ein Gesell von einem gewissen Dessin arbeiten muͤsse, und jezt ward durch das Einmengen der Schreiber das Maaß des Elendes voll. Der Verfasser wuͤnscht, daß alte Baͤnder, die keinen Abgang mehr finden, mit Druk modernisirt wuͤrden: ein Verfahren, das in Deutschland laͤngst bekannt ist. Ueber das Schaͤrfen der Messer. Hr. De Jongh, zu Manchester, hat neulich eine wichtige Entdekung uͤber das Schaͤrfen der Messer gemacht. „Die beste Weise“ sagt er „ein Messer zu schaͤrfen ist, wenn man es uͤber die Oberflaͤche eines Steines oder eines mit Schmirgel bedekten Koͤrpers von dem unteren Ende nach der Spize in solchen Linien-Richtungen fuͤhrt, daß dadurch ein Winkel von 45° mit der Breite des Messers entsteht. Wenn man ein Messer seitwaͤrts in Beruͤhrung mit einem sich drehenden Steine auf die gewoͤhnliche Weise bewegt, so erhaͤlt man die verlangten Schleiflinien. Allein, es hat bei dieser und bei den uͤbrigen Methoden die Messer zu schaͤrfen immer ein Nachtheil Statt, naͤmlich dieser: die Schneide ist immer mehr oder minder gegen die schleifende Seite gedreht. Um diesen Uebelstand zu beseitigen habe ich gefunden, daß, wenn zwei Steine in entgegengesezter Richtung so gedreht werden, daß ihre Umfaͤnge sich leicht beruͤhren, und das Messer unter einem rechten Winkel mit den Steinen ungefaͤhr auf dem Punkte, wo sie sich beruͤhren, gezogen wird, es am kraͤftigsten und besten geschaͤrft wird. Es muß eine feststehende Unterlage angebracht werden, damit das Messer nicht zwischen die Steine gezogen wird.“ (Mech. Mag. N. 295. 4. April S. 127.) J. S. Forsyth'sfirst Lines of Philosophical and Practical Chemistry. In dem Philosophical Magazine, Januar, 1829, wird S. 54 u. f. durch eine Menge aus diesem Werke ausgehobener Stellen unwiderlegbar bewiesen, daß dieses Werk durchaus nichts taugt, und der Hr. Verf. desselben nicht ein Mal wußte, was er abschrieb. So viel zur Warnung fuͤr diejenigen, die Lust haben sollten, dieses Werk in's Deutsche zu uͤbersezen. Ueber russische Oefen. Der Bulletin d. Scienc. technol. Jan. 1829. S. 25. theilt einen Auszug einer Abhandlung uͤber die russischen Oefen von Hrn. Favre mit, und fuͤhrt hierbei Feuille du Canton du Vaud, 13. Ann. N. 166. 1826. p. 328 an, in welchem es heißt: Extrait d'un Mémoire présenté á la société cantonale des Sciences naturelles. Aus diesem Auszuge lernt man indessen nur so viel, daß der Bau des russischen Ofens mit jedem anderen etwas zusammengesezten Ofen die große Aehnlichkeit hat, daß man denselben nicht deutlich einsehen und verstehen kann, wenn man nicht eine gute Zeichnung desselben vor sich hat. Da nun Hr. H. Favre seiner Denkschrift uͤber den russischen Ofen wahrscheinlich eine solche Zeichnung beigefuͤgt hat, so waͤre es sehr zu wuͤnschen, daß dieselbe bekannt gemacht wuͤrde. Wenn die Société cantonale oder der Redakteur der Feuille du Canton du Vaud diese Zeichnung nicht stechen lassen will, so laden wir sie ein, uns dieselbe zu senden; wir werden sie stechen lassen, und dann wird die Abhandlung des Hrn. Favre erst von Nuzen seyn koͤnnen. (Die Redakt. d. polyt. Journales.) Cochrane's Koch-Apparat. Der Honourable Wil. Erskine Cochrane ließ sich bekanntlich im Novbr. 1825 ein Patent auf einen Koch-Apparat geben, von welchem wir im Polyt. Journ. Bd. XXVII. S. 442. Beschreibung und Abbildung geliefert haben. Der Honourable Sieger vor Athen, (Kleon II., und, wie wir sehen, wie sein Vorfahrer vor 2000 Jahren, zugleich auch Koch),Aristophanis Equites. scheint mit diesem Apparate selbst nicht recht zufrieden gewesen zu seyn; denn er ließ sich am 15. Jaͤner 1828 wieder ein neues Patent auf einen anderen Apparat geben, welchen das Repertory of Patent Inventions im April-Hefte S. 221. zwar beschreibt, wozu es aber keine Abbildung liefert, so daß die Beschreibung unseren Lesern durchaus unverstaͤndlich seyn wuͤrde. Auch dieser Koch-Apparat soll zum Daͤmpfen und zum Baken dienen. „Was den Apparat zum Daͤmpfen betrifft, so scheint derselbe, „sagt das Repertory,“ ziemlich sinnreich, und koͤnnte, in einem groͤßeren Maßstabe, auch zu anderen Zweken dienen, als zu jenen, fuͤr welche der Patent-Traͤger ihn zunaͤchst bestimmt hat; z.B., wo es sich darum handelt, eine große Menge Wassers oder Fluͤssigkeit schnell bis zum Siedegrade zu erhizen, vorausgesezt, daß man diesem Apparate einen gehoͤrigen Heerd und das gehoͤrige Brenn-Material gibt. Denn wir sehen nicht ein, wozu es nuͤzen soll, denselben mittelst einer Lampe zu heizen, wenn man Holzkohlen, Torf oder Lohkuchen zum Brennen haben kann. Dieses Kochen bei der Lampe koͤnnte hoͤchstens fuͤr Esquimaux taugen, fuͤr welche die, Natur so kaͤrglich gesorgt hat, daß sie, waͤhrend sie aller Brenn-Materiale unter dem Eise des Nordpoles beraubt sind, nur eine Thran-Lampe haben, an der sie sich und ihre Mahlzeit kuͤmmerlich genug waͤrmen koͤnnen. Fuͤr uns ist so etwas hoͤchstens nur eine sinnreiche Spielerei, die, nachdem man sich einige Male damit unterhalten hat, in die Polterkammer geworfen wird. Waͤre hier an diesem Apparate ein kleiner Heerd fuͤr Holzkohlen angebracht, oder eine Vorrichtung, wie an Hrn. Willis's Peripurist, Statt dieser Lampe, so koͤnnte vielleicht ein Peel'scher Jesuit, der sich irgendwo verstekt haͤlt, und keinen Diener halten will, mit diesem Apparate seinen Tisch besorgen. Der Apparat zum Baken und Roͤsten wird weder baken noch roͤsten. Der Patent-Traͤger scheint, wie viele andere, nicht zu wissen, was Baken ist; nicht zu wissen, daß das Baken bloß durch zuruͤkgeworfene, von der Seite und von der Deke des Ofens zuruͤkprallende, Waͤrmestrahlen geschieht) nicht zu wissen, daß man auf einer erhizten Platte wohl flaches Zukergebaͤke und einige flache Kuchen baken kann, nimmermehr aber Leibe, Pasteten und uͤberhaupt gewoͤlbtes Gebaͤke, das auf einer solchen Platte am Boden verbrennen und oben teigig bleiben, nie aber ausgebaken werden wird. Glaß's Maschine zum Schornsteinfegen. Endlich, nachdem so viel hundert arme Jungen zu London durch das Schornsteinfegen zu Grunde gingen, (erst vor Kurzem drei in Einer Woche) hat der Unter-Staats-Sekretaͤr zu London sich veranlaßt gefunden, durch Rundschreiben die Polizei- und Magistrats-Behoͤrden aufzufordern, die oͤffentlichen und uͤberhaupt die Regierungs- und Magistrats-Gebaͤude nicht mehr durch Jungen, sondern mit Hrn. Glaß's Maschine (von welcher wir im Polytechn. Journ. B. XXIX. S. 420. Nachricht gegeben haben) fegen zu lassen. Auch die Schornsteine der Koͤniglichen Gebaͤude sollen nur mit Hrn. Glaß's Maschine gefegt werden. (Galignani 4364.) Ueber Eisen-Erzeugung in England. Das Journal d. connaiss. usuell. N. 44. 1828. und aus diesem der Bulletin d. Scienc. techn. Janv. S. 84. liefert, nach Cheval. Masclef, Notizen uͤber Eisen-Erzeugung, von welchen einige buchstaͤblich so sind, wie wir sie im 1. Maͤrz – H. des polyt. Journales angegeben haben. Wir finden den Preis des Eisens gegenwaͤrtig zu 9 Pfd. 10 Shill. die Tonne, d.i. den Ztnr. zu 5 fl. 4 2/3 kr.; das Pfd. also zu 3 kr., und, den Werth der Dinge nach dem Preise der Lebensmittel gerechnet, nach unserem Geldwerthe das Pfd. zu 3/6 oder 1/2 kr. Bei einem solchen Preise des Eisens koͤnnen die Englaͤnder alles aus Eisen machen. Ein Eisenwerk zu Myrthir-Tydvil (Glamorganshire) erzeugt jaͤhrlich 11,000 Tonnen Guß- und 12,000 Tonnen Stangen-Eisen. Eine Dampfmaschine von der Kraft von 50 Pferden und ein Wasserrad von 50 Fuß im Durchmesser versieht das Geblaͤse. An diesem Eisenwerke arbeiten 1500 bis 2000 Arbeiter, und bilden mit ihrer Familie eine Bevoͤlkerung von 4000 Menschen in der Umgegend. Ihr jaͤhrlicher Verdienst ist zwischen 70 bis 80,000 Pfd. Sterl. (960,000 fl.) Die Eisen-Ausfuhr stieg in England vom J. 1824–1827 von 851,578 Pfd. auf 1,107,724 Pfd. in Roh-Eisen und Stahl; in verarbeitetem fiel sie von 214,000 Ztnr. auf 192,000. Da mehr englisches Roh-Eisen und weniger verarbeitetes ausgefuͤhrt wurde, so scheint die Industrie im Auslande zuzunehmen. Aus Schweden wurde fuͤr 226,526 Pfd. Sterl. Stangen-Eisen eingefuͤhrt, die Tonne zu 27–28 Pfd. Sterl. Ueber das Sprengen, Behauen und uͤber die Benuzung des Granites in den Vogesen hat Hr. Perrin in dem Journal de la Soc. d'Emulat. du Dptt. d. Vosges. N. V. 1826. pag. 217. einige Notizen mitgetheilt, die der Bulletin d. Scienc. techn. erst im Jaͤner-Hefte l. J. S. 80. zur allgemeinen Kenntniß bringt. Da man um Epinal, St. Dié etc. keine anderen Bausteine, als Granit, hat, so sprengt man dort die Granitbloͤke, indem man mit dem Bohreisen (à la mèche) 12–16 Centimeter tiefe Loͤcher 12 Centimeter weit von einander in gerader Linie in dieselben eintreibt, und dann mit aller Gewalt eiserne Keile in diese Loͤcher einschlaͤgt: der Blok springt in der Richtung der Linie, in welcher die Loͤcher angebracht sind. Das Bohreisen ist aus Stahl, und haͤlt gewoͤhnlich 2 Centimeter im Durchmesser. Das Kubik-Meter Granit kostet ungefaͤhr 24 Franken: das Behauen desselben im □ Meter kommt auf 10 Franken. Hr. Huot d. aͤlt. bedient sich hierzu blos der Minir-Nadel, und schlaͤgt in die gebohrten Loͤcher nagelfoͤrmige Zapfen aus Fichtenholz ein, das vollkommen gesund und troken ist; ehe diese Zapfen aber eingeschlagen werden, legt er sie auf einige Minuten in Wasser. Dieser treibt den eingeschlagenen Keil auf, und erleichtert das Sprengen mehr als die vorige Weise. Man waͤhlt vorzuͤglich solche Bloͤke, die sehr grobkoͤrnig sind, also die groͤßten Feldspath- oder Hornblende-Krystalle haben, und sucht immer die Richtung zu finden, in welcher der Blok sich lieber spaltet. Das Behauen geschieht mittelst einer stumpfen Spize, die oͤfters erneuert werden muß. Bloͤke, die Spalten haben, geben nur Bruchsteine, die mit Keilen und Schlegel gespalten werden. Man hat gerathen Feuer an den Granit zu sezen, und den gluͤhenden Stein dann mit kaltem Wasser zu besprengen: allein, außer dem Verluste an Feuer-Material werden die Bruchstuͤke auch immer ungleich, convex auf einer Seite, concav auf der andern. Man muß sie neuerdings mit dem Schlegel zerschlagen und sie werden dann zu klein. Sprengen mit Schießpulver gibt unregelmaͤßige Stuͤke. Der Granit hat vor dem Sandsteine im Baue das voraus, daß er haͤrter ist, weniger verwittert, und vorzuͤglich mit dem Moͤrtel eine festere Masse bildet, weswegen er auch von den Alten mehr gebraucht wurde. Salz-Gewinnung im Norden. „Salz kann in kalten Klimaten mit Ersparung vieler Arbeit und vielen Brennmateriales dadurch erhalten werden, daß man See-Wasser frieren laͤßt, und das Eis, in welches die waͤsserigen Theilchen des Wassers allein verwandelt werden, von der nicht gefrornen Fluͤssigkeit wegschafft, welche Salzlake (mehr oder minder gesaͤttigte Salzsohle) ist, die bei geringem Feuer ohne alle Gravirung abgedampft werden kann. General Bauer sagt, daß dieses Verfahren in Rußland mit großem Vortheile angewendet wird.“ (Mech. Mag. N. 295. 4. Ap. 1829Dr. Schultes hat in seinen Briefen uͤber das Salzkammergut bei Cotta, schon vor 20 Jahren gesagt, daß man die Kochsalzsohle von der ihr haͤufig beigemengten, die Leitungsroͤhren durch ihre Krystallisation oͤfters verstopfenden, Aufloͤsung der schwefelsauren Soda durch bloße Verminderung der Temperatur reinigen koͤnne; daß man durch das Frieren-Lassen der noch nicht gesaͤttigten Sohle diese sudwuͤrdig machen, und das Gradiren ersparen koͤnne; daß selbst an gesaͤttigter Salzaufloͤsung ein hoͤherer Grad von Kaͤlte das uͤberschuͤssige Wasser als Eis ausscheidet, und Salz krystallisirt zu Boden fallen laͤßt. Gelehrte haben daran gezweifelt, und Beamte an den Salinen haben seine Briefe sogar verbieten zu machen gewußt, weil er die Betruͤgereien derselben aufdekte. Jezt sagt ein General eben das, was der Doctor fruͤher sagte. Dem General wird man vielleicht ehe glauben, weil er, in Rußland wenigstens, jedem unwissenden Beamten, der durch seine Bureaukratie den Staat betruͤgt, die Knute geben kann. Daß Gelehrte auf dem festen Lande daran zweifelten, muß man ihnen verzeihen: es ist zu gemein zu wissen, was jeder Matrose weiß, daß z.B. das Eis des Meerwassers nicht gesalzen ist; daß Seewasser durch Frieren trinkbar wird: indessen haͤtten auch Gelehrte dieß aus Rigauts Versuchen wissen koͤnnen, die zu Calais im J. 1768 angestellt wurden. A. d. U.). Leucht-Gas aus Pech oder Harz. Vor ungefaͤhr zwei Jahren hat Hr. J. F. Daniel ein Patent auf Leucht-Gas aus Pech oder Harz genommen. (Polytechn. Journ. B. XXIV. S. 79.) Hr. Martineau hat an der London-Institution einen Gas-Apparat nach diesem Systeme errichtet und das Resultat war: „daß Leucht-Gas, aus Harz (Colophonium) bereitet, ein schoͤneres, reineres und wohlfeileres Licht gibt, als wenn es aus Steinkohlen oder aus Thran bereitet wird. Die Gaslampen an der London-Institution brauchen taͤglich ungefaͤhr 1000 Kubik-Fuß Leucht-Gas. Diese nicht unbedeutende Menge erhaͤlt man nun durch trokene Destillation von 100 Pf. des gemeinen schlechten braunen Peches, das nicht mehr als 6 Shill., (3 fl. 36 kr.) kostet. Zehn Pfund Terpenthin-Oehl werden obigen 100 Pf. Pech zugesezt, um dasselbe leichter zum Schmelzen zu bringen: die Kosten werden aber dadurch nicht erhoͤht, indem man diese Menge Terpenthin-Oehles eine lange Zeit uͤber zu wiederholten Malen brauchen kann. Die Intensitaͤt des Lichtes (Beleuchtungskraft) des Pech-Gases verhaͤlt sich zu jener des Kohlen-Gases wie 2 1/2: 1. In Hinsicht auf Reinheit des Lichtes laͤßt es nichts zu wuͤnschen uͤbrig. (Mech. Mag. a. a. O.) Man vergl. hiemit den Aufsaz von Guilbaud im polytechn. Journ. Bd. XXX. S. 193. Wohlfeiles Mittel zum Merken der Waͤsche. Das Journal d. Connaiss. usuell. empfiehlt in N. 43. 1828. p. 20. (Bulletin d. Sc. technol. Janv. 1829. S. 32.) Statt der theueren Hoͤllenstein-Aufloͤsung das sogenannte mineralische Chamaͤleon, welches auf folgende Weise bereitet wird. Man gluͤht in einem Tiegel Einen Theil gepulverten Braunstein mit zwei Theilen Salpeter, oder auch nur mit gemeiner Pottasche, und bewahrt den erhaltenen Ruͤkstand, der sich im Wasser zersezen wuͤrde, in einer trokenen, wohl verschlossenen Flasche. Zur Anwendung puͤlvert man denselben, mengt ihn mit eben so viel Pfeifenthon (dem Volumen nach), und ruͤhrt die Mischung mit so viel Wasser an, als noͤthig ist einen Brei zu bilden, den man dann entweder mittelst eines Siegels, oder mit einer metallnen Patrone, wie die Kartenmahler, oder mit einer Feder auf die Waͤsche auftraͤgt. Der gruͤnliche Brei, den man auf diese Weise auf die Waͤsche aufgetragen hat, wird augenbliklich auf derselben braun, und laͤßt das Zeichen oder die Schrift braun zuruͤk. Diese braune Farbe widersteht der Seife, der staͤrksten Lauge, und selbst schwachen Saͤuren; man koͤnnte sie auch zum Calicot-Druke anwenden. (Dieß geschieht bereits. D.) Dieses Verfahren gruͤndet sich auf die Reduktion der Mangan-Saͤure durch organische Koͤrper: die Mangan-Saͤure wird, so wie sie organische Koͤrper beruͤhrt, zum braunen Oxyde. Man darf also das Pulver vor seiner Anwendung mit keinem organischen Koͤrper in Beruͤhrung bringen; darf den Teig nicht ehe anruͤhren, als bis man denselben braucht. Das Praͤparat muß auch vor Staub bewahrt werden, der es zersezen wuͤrde. Anfrage uͤber Knochen-Muͤhlen. Sollte man glauben, daß man in England, wo doch die Duͤngung mit Knochen anfing, und viele Tausend Ztnr. Knochen jaͤhrlich als Duͤnger auf das Feld gebracht werden, ja sogar aus Deutschtand und Polen zu diesem Ende geholt werden, noch keine Knochen-Muͤhlen kennt? Ein Landwirth in Dorsetshire fragt im Mech. Mag. a. a. O., wie hoch eine gute Knochen-Muͤhle kommt? Was sie leisten kann? Er wuͤnscht eine Vorrichtung, um Knochen zugleich mit Ruͤben drillen zu koͤnnen. Anfrage eines Todtengraͤbers. Ein Todtengraͤber zu London fragt im Mechanics' Magazine, N. 295, 4ten April 1829. S. 126, wie er es angehen soll, um in seinem Kirchhofe fortan ein Grab zu graben. Die Erde haͤlt nicht mehr, und er hat doch im Durchschnitte taͤglich 8 Graͤber zu fertigen. Wie er etwas tief in die Erde kommt, so stuͤrzen die Waͤnde des Grabes von beiden Seiten ein, und mehrere seiner Arbeiter wurden schon oͤfters bis an die Brust verschuͤttet; in groͤßerer Tiefe schweben sie in offenbarer Lebensgefahr. Er wird oft Tage lang mit einem Grabe nicht fertig und die Leichenbegaͤngnisse muͤssen aus Mangel eines Grabes verschoben werden. Die gewoͤhnliche Methode des Ausspreizens mit Brettern geht in diesem morschen Grunde nicht mehr an. –––––––––– Wir sind von einem anderen Todtengraͤber, in Deutschland, dessen Kirchhof dicht an einem Flusse liegt, gefragt worden, was er thun soll, um ein Grab zu graben, wenn das Wasser steigt. Er steht oft bis uͤber die Kniee im Wasser, wenn er ein Grab graben muß! – So steht es mit unserer medicinischen Polizei nur bald in der Mitte des 20igsten Jahrhunderts nach Christi Geburt! Vergebens hat Joseph, der Unsterbliche, Europa das erste Beispiel der medicinisch-polizeilichen Klugheit, um nicht zu sagen Nothwendigkeit, gegeben, die Kirchhoͤfe außer den Staͤdten und Maͤrkten etc. zu verlegen, in der groͤßten Stadt Europens, in London, werden die Todten noch jezt in der Stadt begraben. Eben dieß ist in vielen Staͤdten Deutschlands noch heute zu Tage der Fall, und selbst in mehreren derjenigen, wo die Leichenaͤker vor einigen Jahren außer dem Umfange der Stadt verlegt wurden, hat die schnell zunehmende Vergroͤßerung derselben sie wieder in den Bezirk der Stadt gebracht. Mehrere Kirchhoͤfe Deutschlands sind bereits nahe auf dem Punkte des oben erwaͤhnten Kirchhofes in London, und alle muͤssen in der Reihe der Jahre dahin kommen, daß kein Grab mehr in denselben haͤlt. Was wird das Resultat hiervon werden? Wird das Fortschreiten der Cultur uns eben dahin bringen, wohin sie die klassischen Voͤlker des Alterthums brachte, wenigstens zu einer verstaͤndigen, der Natur gemaͤßen, Aufbewahrung der irdischen Reste unserer Lieben, die wir jezt im Grabe, ferne von uns, vermodern lassen, waͤhrend der Heide ihnen den ersten Plaz in seinem Hause weihte, und die Asche seiner Lieben in Denkmaͤlern der Kunst aufbewahrte, die wir noch heute zu Tage, nach wehr denn zwei tausend Jahren bewundern? Daß das Verbrennen der Leichen die zwekmaͤßigste Art der Entfernung derselben, und die zaͤrtlichste Weise ist, die Reste der Erde, aus welcher der Mensch genommen ward, aufzubewahren, hat die Geschichte der classischen Jahrhunderte erwiesen: nur bei Wilden finden wir die in die Erde gegrabenen Graͤber, die sich, nebst vielen anderen Spuren des Dschirokihsen-Zustandes, in welchem die Deutschen vor kaum noch 16 Jahrhunderten gewesen sind, in unserem heutigen Zustande noch erhalten haben. Durch das Verbrennen der Leichen werden alle jene Nachtheile entfernt, die aͤrztliche Erfahrung so vieler Jahrhunderte aus dem Einscharren der Leichen in die Erde in der Naͤhe der Wohngebaͤude entstehen sah. Unsere heutige Pyrotechnik hat uns die Leichen schneller und mit geringeren Kosten einaͤschern gelernt, als mittelst des Scheiterhaufens. Das Einaͤschern wuͤrde nicht so viel kosten, als der Sarg und das Grab kostet. Man muß nicht vergessen, daß der menschliche und uͤberhaupt jeder thierische Koͤrper Brennmaterial genug in sich selbst fuͤhrt, und so zu sagen nur angezuͤndet zu werden braucht, um zu brennen. Mehr als ein paar Tausend Pferde-Leichen waren bei der lezten Invasion in Frankreich vor den Mauern von Paris in ein paar Mal 24 Stunden verbrannt, und dieß in offenem Feuer. Die Gesundheit der Einwohner litt nichts durch diese Einaͤscherung, sie wuͤrde aber sehr gelitten haben, wenn ein paar Tausend Pferde in ihrer Naͤhe eingegraben worden waͤren. Kaiser Joseph hatte wirklich die Idee, die Einaͤscherung der Leichen als die gesezliche Begraͤbnisse-Art in seiner Monarchie wieder einzufuͤhren; allein, ein damals noch junger Mann, den wir nicht nennen wollen, weil er vielleicht noch leben koͤnnte, und es ihm unangenehm seyn koͤnnte, wenn wir ihn nennten, bemerkte ihm: „Ew. Majestaͤt, das deutsche Volk ist noch keiner altroͤmischen Idee faͤhig. Es verbrennt nur seine Kezer und seine Hexen. Ew. Majestaͤt werden sich erinnern, daß die Universitaͤt zu Wuͤrzburg erst vor ein paar Jahren noch eine Hexe verbrannte.“ Joseph klopfte ihn auf die Achsel, und sagte: „Du hast Recht; die Leute sind noch zu – zu etwas Gescheidtem.“ Ueber den schwarzen und weißen Kornwurm und einige andere dem Getreide schaͤdliche Insecten hat Hr. Thom. Carpenter, Besizer vortrefflicher Mikroskope und Liebhaber der Entomologie in Gill's technological Repertory, Jaͤner 1829. S. 12. einige Bemerkungen mitgetheilt, die zwar einiges in der Naturgeschichte dieser hoͤchst schaͤdlichen Thiere aufklaͤren, im Ganzen aber noch sehr viel zu wuͤnschen uͤbrig lassen. Wir wollen hier anfuͤhren, was uns Hr. Carpenter berichtet, und unsere Bemerkungen beifuͤgen. Der Schaden, den der schwarze Kornwurm (luroulio granarius L.) jaͤhrlich anrichtet, uͤbertrift, in Bayern allein, Millionen, und laͤßt sich fuͤr Europa und Nord-Amerika uͤberhaupt wohl kaum berechnen. Wer ein sicheres Mittel gegen den Kornwurm (ein besseres, als die ungrischen oder vielmehr alt dacischen und maurischen Korngruben in der Erde) angeben wird, dessen Nahmen verdient unter den Wohlthaͤtern der Menschheit aufgezeichnet zu werden. Daß sich ein solches finden laͤßt, wenn man dieses schaͤdliche Insect genau beobachtet, daß man es in der Lebensweise dieses Thieres suchen muͤsse und darin sicher finden wird, hat Linne uns in seinem Mittel gegen den Holzwurm (Cantharis navalis L., Limexylon navale F.) gelehrt, der jaͤhrlich den Holzvorrath der schwedischen Flotte zerstoͤrte, und den armen Schweden auf ihren Werften einen Schaden von mehr als 300,000 Rthlrn. jaͤhrlich verursachte. Linne ging von dem Grundsaze aus, daß, wenn man im Stande ist die Vermehrung dieser Holzwuͤrmer zu verhindern, man auch sehr bald von dem Schaden befreit seyn wird, den sie anrichten. Er suchte demnach die Zeit zu entdeken, zu welcher diese Thiere aus ihren Puppen als vollkommene Insecten auskriechen, und zur Paarung schreiten. Er fand, daß dieß um Johannis geschieht und hatte, in diesem Funde, nun auch das Mittel gefunden, ihren weiteren Zerstoͤrungen vorzubeugen. Linne befahl, das Schiffsholz, es mochte nun vom Holzwurme angegangen seyn, oder nicht, 14 Tage vor Johannis in's Wasser zu werfen, und 4 Wochen lang darin liegen zu lassen. Wenn das Insect nun zu der von der Natur fuͤr dasselbe bestimmten Zeit zu seiner Fortpflanzung aus der Puppe kroch, mußte es in dem Wasser seinen Tod finden, und alle weitere Vermehrung desselben hatte ein Ende. Man kann nun allerdings nicht das Getreide in Wasser werfen, wie Holz; es wuͤrden sich aber, wenn man die Zeit der Paarung bei dem schwarzen Kornwurme wuͤßte, allerdings Vorkehrungen mit dem Getreide treffen lassen, durch welche auch dieses Insect an seiner Paarung, und folglich an seiner Vermehrung gehindert werden koͤnnte; denn hoͤchst wahrscheinlich paart auch der Kornwurm, wie fast alle uͤbrigen Insecten, sich nur ein Mal in seinem Leben. Daß gegen den Kornwurm alles gewonnen waͤre, wenn man ihn zum Coͤlibate verdammen koͤnnte, erhellt aus der Bemerkung Kirby's, welche Hr. Carpenter auch treulich anfuͤhrt, daß aus Einem Paare Kornwuͤrmer in Einem Jahre mehr als sechstausend Nachkommen dieses Paares hervorgehen. Es darf uns also nicht befremden, wenn wir unsere Kornboͤden, wo das Getreide unberuͤhrt in denselben liegen bleibt, in einigen Jahren gaͤnzlich von diesen Insecten verheert sehen. Hr. Carpenter sagt, er beobachtete „wie das Weibchen des Kornwurmes mit seinen Kinnladen unter dem langen Ruͤssel ein kleines Loch in das Gersten- oder Weizen-Korn nagt, und dann ein einzelnes Ei in dieses Loch legt, wo dann, wenn das Junge (die Larve) aus. dem Eie kriecht, es in diesem Korne zugleich Wohnung und Nahrung findet. Die Mutter legt taͤglich in fuͤnf bis sechs Getreidekoͤrner ihr Ei, und faͤhrt in dieser Arbeit mehrere Tage nach einander fort.“ Dieser Beobachtung fehlt: 1stens die Angabe der Jahreszeit, wann das Weibchen feine Eier legt, und ob dieß des Nachts oder am Tage, Morgens oder Abends geschieht? 2tens die Angabe der Zahl der Tage, wie lang das Weibchen mit dem Legen der Eier fortfahrt. „In ungefaͤhr sieben Tagen“ sagt er (und wir wuͤnschten sehr er haͤtte hier kein ungefaͤhr (kein about), sondern mit voller Bestimmtheit die Zahl der Tage angegeben, die fuͤr das Auskriechen eines jeden Insectes aus seinem Eie ziemlich genau bestimmt ist) „in ungefaͤhr sieben Tagen kriecht das Insect aus dem Eie als Larve aus, und, nachdem es seine gewoͤhnliche Zeit uͤber gefressen hat“ (wie lang ist diese gewoͤhnliche Zeit bei dem schwarzen Kornwurme? Jedes Insect hat seine bestimmte Zeit fuͤr den Larvenzustand) „verwandelt es sich in dem Korne in eine Puppe, und kriecht ungefaͤhr“ (nur kein ungefaͤhr; in der Natur waltet ewige Nothwendigkeit) „vierzehn Tage darauf als vollkommener Kornwurm aus dem Koͤrnchen hervor. “ „Ich habe immer geglaubt, daß der Kornwurm, so wie andere Insecten, gleich nach der Paarung, das Weibchen nach dem Eierlegen, stirbt; dieß ist aber bei diesem Insecte nicht der Fall; denn nach Leeuwenhoek, der den Kornwurm mit großer Sorgfalt sowohl in Hinsicht lauf seine Fortpflanzungs-Weise als auf seine Nahrung mehrere Monate lang beobachtet hat, lebt dieses Insect noch den ganzen Sommer und Winter uͤber und frißt die Getreidekoͤrner als vollkommenes Insect eben so gierig, wie als Larve. Diese verlaͤngerte Existenz des Kornwurmes erklaͤrt nun seine ungeheueren Verheerungen und seine schnelle Vermehrung.“ (Erstere allerdings; leztere aber nicht, bis nicht erwiesen ist, daß der Kornwurm sich mehr als ein Mal in seinem Leben paart, was hoͤchst unwahrscheinlich ist. Man wird aber auch erstere, die ungeheuere Verheerung, sehr vermindert haben, wenn man die Vermehrung des verheerenden Thieres beschraͤnkt hat.) Hr. Carpenter scheint die Richtigkeit dieser lezteren Ansicht selbst zu fuͤhlen, indem er den Besizern von Kornboͤden vorschlagt, „eine Colonie von Ameisen in der Naͤhe des Kornbodens anzulegen, wohin leztere sich sehr bald einen Weg bahnen, und die Larven der Kornwuͤrmer aufsuchen und fressen wuͤrden.“ Es ist eine große Frage, ob die Ameisen die Larven der Kornwuͤrmer fressen, und, wenn dieß auch der Fall waͤre, und nicht anderer Nachtheil von den Ameisen zu besorgen stuͤnde, so wird die Vertilgung der Larven im Verhaͤltnisse wie 1 zu 30 weniger nuͤzen, wenn wir auf ein Kornwurm-Weibchen nur 30 Eier rechnen. Vom weißen Kornwurme, einer Motte (Tinea granolla), die man in Holland den Wolf nennt, und die alsogleich stirbt, nachdem sie ihre 70 Eier, die so klein, wie ein Sandkorn sind, gelegt hat, bemerkt er: „daß die Raupe erst am 16ten Tage aus dem Eie kriecht, und dann alsogleich ihre Verheerung beginnt. Die Raupe bildet sich ein kleines Gehaͤuse, theils aus den Staͤubchen, in die sie das Korn zernagt, theils aus den Kleyen: in diesem Gehaͤuse stekt sie, und strekt nur den Kopf nebst einem Theile des Leibes heraus, wenn sie frißt. Wenn sie sich einpuppt, verlaßt sie dieses Gehaͤuse, und sucht einen sicheren Ort, um sich in demselben zu verpuppen.“ (Hr. Carpenter sagt nicht, wie lang sie im Raupenzustande bleibt) „als Puppe bleiben sie den ganzen Winter uͤber, und fallen im April oder Mai“ (bei uns erst im Mai, Junius) „als vollkommene Insecten, als Motten, aus. Der weiße Kornwurm ist noch gefraͤßiger, als der schwarze.“ (Dieß glaubt der Landmann in Bayern nicht, der es vielmehr fuͤr ein Gluͤk haͤlt, wenn der weiße Kornwurm sein Korn, wie er sagt, eingesponnen hat, und der da glaubt, der weiße Kornwurm schuͤze vor dem schwarzen!) Um den weißen Kornwurm zu vertilgen, schlaͤgt er zwei Mittel vor: man soll die Larve an den Waͤnden des Kornbodens zerdruͤken, wenn sie an denselben in die Hoͤhe kriecht, um sich zu verpuppen, was oft in solcher Menge geschieht, daß die Waͤnde des ganzen Kornbodens davon bedekt werden; oder man soll, wenn das Insect als Motte aus der Puppe bricht, alle Oeffnungen des Kornbodens sorgfaͤltig schließen, Schwefel in einem Beken anzuͤnden, und die Motten in Schwefeldampf erstiken. Obschon Leeuwenhoek, der leztere Methode empfahl, versichert, daß das Getreide durch dieses Schwefeln nichts leidet, und Hr. Carpenter dieselbe gleichfalls empfiehlt, so koͤnnen wir doch dieselbe aus einleuchtenden Gruͤnden nicht billigen, und faͤnden es fuͤr besser, das Getreide zu der Zeit, wo der weiße Kornwurm aus der Puppe tritt, ausfliegt, wie unsere Landleute sagen, nur auf 14 Tage oder 3 Wochen vom Boden wegzuschaffen, oder in verschlossene Behaͤlter, Kisten, Faͤsser, Saͤke etc. zu bringen. Wenn das Weibchen keine Koͤrnchen findet, in welche sie ihre 70 Eier legen kann, werden die ausgefallenen Raupen verhungern, und das Korn wird unangegriffen bleiben. Auch auf dem Felde ist der Weizen den Verheerungen einer kleinen Muͤke, Tipula tritici, ausgesezt, die ihre Eier in die Weizenaͤhren legt und oͤfters Mißwachs (das Reißen der Aehren) veranlaͤßt. Gluͤklicher Weise kommt ein kleiner Ichneumon (Ichneumon tipulae) hier dem Landmanne zu Huͤlfe, und legt seine Eier in den Leib der Raupe der Muͤke, die die in der Aehre im Safte stehenden Weizenkoͤrner frißt. Diese Ichneumon-Raͤupchen fressen nun die Raupe der Muͤke, ehe diese das ganze Weizenfeld verheeren kann, was ohne die Huͤlfe des kleinen Ichneumons sicher der Fall seyn wuͤrde. Hr. Carpenter fuͤllt nun zwei Seiten mit Lobpreisungen „der Weisheit und Guͤte der goͤttlichen Vorsicht“ die zwei Insecten schuf, wovon das eine das zerstoͤrt, was der Mensch pflanzte, das andere dieses auffrißt. Wir beten die goͤttliche Vorsicht gewiß eben so sehr an, wie Hr. Carpenter, koͤnnen aber darin weder Weisheit noch Guͤte finden, daß ein Insect geschaffen wurde, welches dasjenige zerstoͤrt, was der Mensch im Schweiße seines Angesichts baute, und ein anderes, das dieses wieder auffrißt. Zerstoͤrung und Mord koͤnnen nicht in Weisheit und in Guͤte gegruͤndet seyn; sie koͤnnen aber zu hoͤheren Zweken fuͤhren, die wir nicht wagen duͤrfen erklaͤren zu wollen, und nur anbeten und uns in dieselben ergeben koͤnnen. Hr. Carpenter erzaͤhlt nun nach Kirby den Schreken, der im J. 1788 uͤber ganz England kam, als man glaubte, die sogenannte hessische Fliege sey mit einer Ladung Weizen aus Nord-Amerika nach England gekommen. Das geheime Raths-Collegium (the Privy Council) mußte taͤglich von Morgens bis Abends Sizung halten, und sich uͤber die Maßregeln berathschlagen, die gegen dieses Ungluͤk, das man mehr als die Pest fuͤrchtete, zu treffen sind. Nach allen Richtungen wurden Eilboten nach allen Haͤfen des Landes abgefertigt, daß ja alle amerikanischen Schiffe auf das Sorgfaͤltigste untersucht werden sollen, ob sie nicht die hessische Fliege am Bord haben; die Gesandten Englands in Frankreich, Preußen, Oesterreich und in Amerika sollten durch Couriere Auskunft uͤber diese Fliege geben, und die sorgfaͤltig gesammelten und gedrukten Resultate aller dieser diplomatischen und ministeriellen Verhandlungen uͤber die hessische Fliege fuͤllen mehr als 200 klein gedrukte Octav-Seiten. Man lernte die Verheerungen dieses Insectes (dessen entomologischen Namen Hr. Carpenter nicht angibt) in Nord-Amerika zuerst im J. 1776 kennen. Man nannte es hessische Fliege in der falschen Voraussezung, daß es mit dem Strohe der armen Hessen, die der damalige Landgraf den Englaͤndern zur Fuͤhrung des nordamerikanischen Krieges fuͤr 25 Guineen das Stuͤk Hessen verkaufte, aus Deutschland nach Nord-Amerika gebracht worden waͤre. Die Verheerungen in diesem Jahre waren so allgemein, daß gaͤnzlicher Mißwachs des Weizens drohte: seit dieser Zeit verminderte sich jedoch das Unheil. Das Insect beginnt mit seiner Verwuͤstung im Herbste, sobald der Weizen uͤber die Erde sproßt, wo es die Blaͤtter so lang abnagt, bis der Frost es zum Winterschlafe noͤthigt. Mit dem Fruͤhlinge erwacht es zugleich mit der Pflanze wieder, und legt seine Eier mitten in das Herz des Stokes, wo die Raupen zu nagen beginnen, und die Halme so sehr schwaͤchen, daß, wenn die Aehren schwer werden, und in die Milch treten, die Halme brechen und zu Grunde gehen. Alle Weizen-Ernten gingen zu Grunde, so weit diese verderblichen Fliegen reichten. Sie zeigten sich zuerst in Long Island und zogen von da landeinwaͤrts. Sie kamen auf ihren Zuͤgen jaͤhrlich ungefaͤhr 15 bis 20 (engl.) Meilen weit, und waren im Jahre 1789 bereits 200 engl. Meilen weit von ihrem urspruͤnglichen Standorte gekommen. Nach einigen Berichten zogen sie anfangs langsam, nur sieben (engl.) Meilen weit in einem Jahre und schadeten vor dem Jahre 1789 nicht sehr bedeutend. Ein Flug derselben betrug im Kornfelde selbst nicht viel uͤber 5 oder 6 Fuß: wo sie aber nicht auf Korn trafen, flogen sie auch weiter, und nichts vermochte sie in ihrem Zuge aufzuhalten. Sie zogen uͤber den Delaware, wie eine Wolke. Ihre Anzahl war so groß, daß zur Zeit der Ernte alle Haͤuser von ihnen erfuͤllt waren, und die Einwohner sich kaum retten konnten. Sie fuͤllten alle Gefaͤße und Geschirre, die offen standen, und in einem einzigen Bierglase, in welchem noch einige Troͤpfchen Bier waren, zaͤhlte man nach wenigen Minuten, als es unbedekt auf dem Tische stand, uͤber 500 derselben. Hr. Carpenter beschreibt hierauf die Weise, wie der Nußkaͤfer, Nußwurm, (Curculio nucum) in die Nuͤsse gelangt, von welchen er in manchem Jahre mehr als die Haͤlfte an den Baͤumen zerstoͤrt. Das befruchtete Weibchen legt, wenn die Nuß noch weich und zart ist, ein einzelnes Ei auf die aͤußere Oberflaͤche derselben, und faͤhrt in diesem Geschaͤfte so lang fort, bis ihr ganzer Vorrath an Eiern erschoͤpft ist. Die Raupe, welche durch die Waͤrme der Luft aus dem Eie ausgebruͤtet wird, frißt sich nun durch die zarte Schale der Nuß in die Nuß selbst ein, ohne dieselbe auf eine andere Weise, als durch die kleine Oeffnung, die sie in dieselbe nagt, zu verderben. Ihre Nahrung besteht jezt vorzuͤglich aus der Haut, welche nach und nach zur Schale der Nuß erhaͤrtet: sie frißt so lang an derselben, bis diese zu hart fuͤr sie wird, und geht dann erst uͤber den Kern, welcher jezt bereits groß genug geworden ist, um ihr als Nahrung zu dienen. Sie war klug genug, den Kern nicht fruͤher in seinem Wachsthume zu stoͤren. Waͤhrend sie so an der Schale und an dem Kerne nagt, nimmt sie auch immer auf das kleine Loͤchelchen Ruͤksicht, durch welches sie in die Nuß gelangt ist, und nagt es immer rund und glatt und eben zu. Auf diese Weise unterhaͤlt sie sich einen Kanal, durch welchen die Luft eindringen, der Unrath hinausgeschafft werden und sie selbst bei Vollendung ihres Raupen-Zustandes hinauskriechen kann. Ungefaͤhr im September oder spaͤter wird die Nuß reif und faͤllt ab, und nun ist auch die Raupe zur Puppe reif geworden. Sie beißt sich nun durch den oben erwaͤhnten Kanal durch, der meistens zu eng fuͤr sie geworden ist. Nachdem sie sich durchgearbeitet hat, vergraͤbt sie sich in die Erde und verwandelt sich in derselben zur Puppe, in welchem Zustande sie bis zum naͤchsten Fruͤhjahre bleibt. Anfangs Mai's tritt der Nußwurm als vollendeter Kaͤfer aus dieser Puppe hervor, paart sich, und wiederholt die Verheerungen des vorigen Jahres. Auf eine aͤhnliche Weise verfahren die uͤbrigen Ruͤsselkaͤfer, die ihre Gier in Pflaumen etc. legen. Andere Arten derselben, die erst dann ihre Eier legen, wenn die Nuß bereits haͤrter geworden ist, nagen mit ihren Kinnladen am Ende ihres Ruͤssels ein Loch in die Schale, kehren sich dann um, und legen mit ihrem Bauche ein Ei in dieses Loch. Diese Arbeit sezen sie so lang fort, bis ihr Eier-Vorrath erschoͤpft ist. Seidenraupen mit Scorzonere-Blaͤttern gefuͤttert. Hr. Juillet erstattet im Journal d. l. Societé d'Émulation du Dep. d. Vosges. N. 5. 1826. pag. 211. Bericht uͤber Versuche des Hrn. Tuͤrck zu Plombières und der Demoiselle Coge zu Epinal, die Seidenraupen mit den Blaͤttern der Scorzonere-Wurzel (Scorzonera hispanica) zu fuͤttern. Die Versuche gelangen vollkommen, und die Seidenraupen gaben noch ein Mal so viel Seide, als wenn sie mit Salat gefuͤttert wurden. Bullet. d. Scienc. technol. Janvier. 1829. S. 37.Wir wissen, daß man eben dieses Futter in einer Stadt, in welcher man Seidenraupenzucht einfuͤhren will, vor 2 Jahren noch als Geheimniß (!!) anwendete. Eine einfache Betrachtung wird indessen jeden uͤberzeugen, daß dieses Surrogat fuͤr Maulbeerblatter eben so wenig taugt, als jedes andere, das nicht von Baͤumen genommen ist. Ein Achtel Tagwerk mit Maulbeerbaͤumen, auch nur als Strauch, bepflanzt, wird mehr Blaͤtter dem Gewichte nach geben, als ein ganzes Tagwerk Scorzonere, deren Blaͤtter fuͤr Rinder und Schafe weit besser sind, als fuͤr Seidenraupen. A. d. U. Ueber Seidenzucht findet sich eine interessante kleine Abhandlung in einem Werke, wo Niemand sie suchen wuͤrde, mitten unter theologischen (roͤmisch katholischen) Salbungen; naͤmlich in der Raccolta di varie operette del Conte CarloMaggi, Patrizio bresciano. Ediz. 2. riveduta dall autore. 8. Verona. 1828 p. Valent. Crescini. 290 S. Es ist der Muͤhe werth, die neue von dem Hrn. Grafen vorgeschlagene Methode zu kennen und zu versuchen. Große Pastinak-Wurzeln. Im Garten des Hrn. Burge, Handelgaͤrtners zu Barnstable, wurden Ende Hornungs zwei Pastinak-Wurzeln ausgegraben: die eine war 5 Fuß 1 1/2. Zoll, die andere 4 Fuß 7 1/4 Zoll lang. (Star. Galignani. 4371.) Ueber Forst-Devastation und kuͤnftigen Holzmangel hat Hr. Garnier im Bulletin industr. de St. Etienne, Juill. Août 1828. pag. 157. einige gute Bemerkungen mitgetheilt. Er ladet die Sachverstaͤndigen ein, der Regierung Mittel an die Hand zu geben, durch welche die Gipfel der Berge wieder mit Holz bedekt werden koͤnnen. Diese Einladung muß jeden verstaͤndigen Forstmann an die Geschichte jenes Magistrates einer ehemaligen freien Reichsstadt erinnern, der einen armen Teufel koͤpfen ließ, und, als es sich nach der Hinrichtung zeigte, daß der Gekoͤpfte unschuldig war, einen Rathsherrn nach der benachbarten Universitaͤt Marburg mit der Frage schikte: ob es nicht moͤglich waͤre, dem Enthaupteten den Kopf wieder auszusehen? Es hat zwar ein großer Jesuit an einer kleinen Akademie, der, uneingedenk der Warnung des Predigers XI. 12.„Huͤte dich mein Sohn: denn viel Buͤchermachens ist kein Ende, und viel predigen macht den Leib muͤde.“ ganze Kameel-Lasten von Abhandlungen uͤber die Erschaffung der Welt und Allem, was darauf umherkriecht, geschrieben hat, jesuitisch-apodiktisch erwiesen, daß die Vegetation auf Berge von unten hinaufsteigt, und nicht, wie alles Gute, von oben herabkommt. Man hat in dem Lande, das dieser große Naturforscher mitregieren half, die Berggipfel auch wirklich von allem Holze so sehr entbloͤßt, daß die Scheitel der Bergruͤken so rein abbarbirt dastehen, wie Capuciner-Koͤpfe, und man lebte der Erwartung, daß die Baͤume wieder nachwachsen werden, wie die Haare, nachdem man sie wegrasirt hat; daß die Vegetation, wie der fromme Mann verheißen hat, von unten hinauf auf die Berge steigen wuͤrde: allein man wartet schon viele Jahre lange vergebens, und die Kluͤgeren des Landes, die gluͤklicher Weise picht immer die gelehrtesten sind, verzweifeln an der Moͤglichkeit, jemals wieder hohe Bergruͤken, an welchen man das Holz muthwillig abgetrieben hat, mit Holz bepflanzen zu koͤnnen. Sie berufen sich auf die Erfahrungen, die man in einer Reihe von Jahrhunderten vom Libanon, wo kaum mehr eine Ceder zu finden ist, bis an die hoͤheren Bergketten Europens, durch ganz Italien, Spanien und Frankreich machte, und nun auch, Dank der verkehrten Forstwirtschaft in manchen Laͤndern Deutschlands, auch in Deutschland machen wird. Wir koͤnnten ein solches Land nennen, wo, wie wir neulich mit unseren Augen sahen, ein Oberforstrath und ein vornehmer Forstpraktikant, zur Anlage einer Distrikts-Forstbaumschule von nordamericanischen Holzarten aus der Central-Forstbaumschule einige hundert junge Fichten und Sahlweiden auslas (Pinus picea D. R. und Salix Caprea) und sie dem Distrikts-Foͤrster, der mitten in einem Fichtenwalde an einem Bache lebt, dessen Ufer mit Sahlweide bedekt sind, als nordamericanische Baͤume schikte. Wir koͤnnten diesen Oberforstrath und den Forstpraktikanten nennen, wenn man an der Moͤglichkeit zweifeln sollte, daß in Laͤndern, in welchen das Studium der Naturgeschichte von den Schreibern auf alle moͤgliche Weise unterdruͤkt wird, noch im J. 1829 solche Albernheiten in der Forstwissenschaft von Amtswegen moͤglich sind. – Hr. Garnier empfiehlt die Straßen mit Alleen von Maulbeerbaͤumen, von Nußbaͤumen etc. zu bepflanzen. Wir sind allerdings, so wie er, gegen das Bepflanzen der Straßen mit der elenden Pappel; koͤnnen aber weder den Maulbeerbaum, dessen Blaͤtter durch den Staub ungenießbar fuͤr die Seidenraupe werden, noch Obstbaͤume empfehlen. Die ruhigen und verstaͤndigen Hollaͤnder, die treusten Beobachter der Natur und die feinsten Rechenmeister fuͤr ihren Beutel, haben uns durch Jahrhunderte gelehrt, welcher Baum mit dem hoͤchsten Ertrage an Straßen gepflanzt werden kann. Der Hollaͤnder hat an den meisten Straßen und Canaͤlen eine doppelte, an vielen eine vierfache Reihe von Ulmen oder Ruͤstern gepflanzt. Diese Ulmen liefern ihm, da er keine □ Klafter eigentlichen Wald in seinem ganzen Lande hat, alles harte Nuzholz, was er braucht; und welches Holz ist, als hartes Nuzholz, besser als Ulmen! Vgl. Bull. d. Scienc. techn. Janv. S. 78. Erdaͤpfel-Bier. Nicht genug, daß Hr. Pf. Lampadius uns mit einem Erdaͤpfel-Weine aus Erdaͤpfel-Syrup begluͤkte, Hr. Dr. Hare beschenkt uns jezt auch mit Erdaͤpfel-Bier. Hr. Dr. Hare schloß von der Aehnlichkeit des Zukerstoffes in den Erdaͤpfeln mit dem Zukerstoffe im Malze, daß man auch aus Erdaͤpfeln eine Wuͤrze muͤsse sieden koͤnnen, und sott eine solche von 1060 Sp. Schw. mit einer verhaͤltnißmaͤßigen Menge Hopfens zwei Stunden lang. Er ließ sie bis auf 56° (F) abkuͤhlen und sezte dann Hefen zu. Die Gaͤhrung ging auf die gewoͤhnliche Weise, wie bei dem Malze von Statten. Man hielt die Wuͤrze an einem warmen Orte unter 85° F. Die aufsteigenden Hefen wurden mit einem Loͤffel abgenommen. Durch Abkuͤhlung sezte sich noch ein Theil Hefen zu Boden, und die abgezogene Fluͤssigkeit war so ziemlich, schoͤnes (!) neues Bier, dem Geschmake nach ganz dem Weizenbiere (Ale) aͤhnlich. Nach Dr. Hare's Berechnung geben fuͤnf Bushel Erdaͤpfel so viel Wuͤrze, als 3 Bushel Malz: der Ruͤkstand ist Viehfutter., und als solches eben so viel werth, als die Haͤlfte des Preises der Erdaͤpfel. Vergl. Mech. Mag. N. 295. S. 127.Das Mech. Mag. sagt uns nicht, ob dieser Dr. Hare der Prof. Hare in Amerika ist, und gibt uͤberhaupt keine Quelle fuͤr diese seine Miscelle. Scarbroͤit, eine neue Thonart. Hr. V. Vernon analysirte eine neue Thonart an der Kuͤste von Scarborough, die vollkommen weiß, matt, im Bruche muschelig ist, vom Messer leicht angegriffen und unter dem Nagel polirt wird; an nassen Oberflaͤchen sehr stark anklebt, und, angehaucht, einen starken Thongeruch von sich gibt. Im Wasser wird sie weder durchscheinend, noch zerfaͤllt sie. Spec. Schwere = 1,485. Bestandtheile: Thonerde   42,75 Kieselerde   07,90 Wasser   48,55 Eisen-Peroxyd   00,80. –––––– 100,00 Hr. Vernon nannte dieses Fossil, das in Sandstein-Lagern in Adern vorkommt, nach seinem Fundorte Scarbroͤit. (Philosophical-Journal. Maͤrz. N. 27. S. 178.) Polytechnische Literatur. a) Englische. Clerk'sEssay on naval Tactics. 3. edit. With notes by LordRodney. 8. Lond. 1828. b. Longman. 1 Pd. 5. Shill. Steel'sNatural and Agricultural history of Peat Moss or Turf Bog. 8. Lond. 1828. b. Longman. 10 1/2 Shill. (Dieses Werk verdiente fuͤr Bayern uͤbersezt zu werden, wo es so viele unbenuzte Torf-Moore gibt.) Leslie'sGeometrical Analysis and Geometry of Curves. 8. Lond. 1828. b. Longman. 16. Shill. The Amateur's Perspective, being an attemp to present the Theory in the simplest form: and so to methodize and arrange the subject, as to render the Practice familiarly intelligible to the uninitiated, in a few hours study. By Rich. Davenport, Esqu. London, 1828. 4. (84 Seiten und 44 lithograph. Blaͤtter. – Soll eines der brauchbarsten populaͤren Werke uͤber Perspective seyn.) The Cause of Dry-Rot discovered, with a Description of a Patent-Invention for preserving decked Vessels form Dry-Rot and Goods on Board form Damage by Heat. By J. George, Esqu., Barrister at Law. 8. London 1829. (Dieses Patent laͤuft durch drei Hefte im Repertory of Patent-Inventions: Maͤrz-May. Wir werden eine kurze Notiz hiervon mittheilen.) Arcana of Science and Art: abridged form the Transactions of Public Societys and from the Scientific Journals, British and Foreign, of the past Year 1829. 12. Lond. 1829. b. Limbird. (Wird im Mech. Mag. N. 293. 21. Maͤrz 1829 sehr gepriesen.) b) Franzoͤsische. Traité des Machines à vapeur d'eau parTredgold; traduit de l'anglais avec des notes et additions: par F. N. Mellet. 4. Paris. 1828. chez Bachelier. XXX und 558 Seit. mit 24 Kupfertaf. 30 Franken. (Die Uebersezung wird im Bulletin d. scienc. technol. Janv. 1828. S. 38. sehr gepriesen. So viel wir wissen, haben wir noch keine deutsche Uebersezung von diesem elastischen Wecke uͤber Dampfmaschinen.) Recueil de Machines, Instrumens et Appareils, servant à l'Economie rurale: par Mr. Leblanc, Prof. au Conservat. roy. des Arts et Métiers. IX. Livraison. Fol. Paris. 1828. chez l'Aueur, rue des Fossés-du-Temple. N. 4. Traité de l'Art defaire de bons mortiers et d'en bien diriger l'emploi, ou Methode générale pratique pour fabriquer en tour pays la chaux, les cimens et les mortiers les meilleurs et les plus économiques: par Mr. le CobnelRaucourt de Charleville, anc. élève de l'Ecole polytechn 2 edit. 8. Paris. 1828. chez Malher. XXXIX. et 368 p. et. 2 pl. – 7 Francs. (Dieses Werk verdiente eine gute deutsche Uebersezung.) c) Italiaͤnische. Dissertazione intorno alle fabriche de veluti di Ala. 8. Rovereto. 1828. p. Marchesani. (Diese kleine Broschuͤre des Hrn. Soini verdient alle Aufmerksamkeit.)