Titel: Verbesserung im Baue der Wagen und in der zum Treiben derselben nothwendigen Maschinerie, die von Dampf oder von irgend einer anderen schiklichen Triebkraft getrieben wird: diese Maschinerie kann auch zu anderen nüzlichen Zweken dienen, worauf Friede. Andrews, Gentlem., Stanford Rivers, Essex, sich am 20. Dec. 1826 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 33, Jahrgang 1829, Nr. V., S. 17
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V. Verbesserung im Baue der Wagen und in der zum Treiben derselben nothwendigen Maschinerie, die von Dampf oder von irgend einer anderen schiklichen Triebkraft getrieben wird: diese Maschinerie kann auch zu anderen nuͤzlichen Zweken dienen, worauf Friede. Andrews, Gentlem., Stanford Rivers, Essex, sich am 20. Dec. 1826 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz. S. 331. Mit Abbildung auf Tab. II. Andrews, Verbesserung im Baue der Wagen-Maschinerie etc. Diese Verbesserungen beziehen sich auf frei laufende Dampfwagen (locomotive steam carriages) und bestehen in Folgendem: 1stens daß der Dampfkegel an dem untersten Theile des Wagens zwischen den Raͤdern angebracht wird, und daß die Achse der Raͤder (die die Kurbel-Achse der Maschine ist) durch den Dampfkessel laͤuft. 2tens daß die arbeitenden Cylinder der Maschine auf Drehezapfen aufgezogen sind und horizontal unter dem Wagen liegen: die Enden der Staͤmpelstange sind unmittelbar mit den Kurbeln auf der Achse der Wagenraͤder verbunden. 3tens daß der Herd des Kessels auf den Seiten aus Roͤhren besteht, die mit dem Inneren des Kessels in Verbindung stehen, und daß dieser Herd sammt dem Kessel und der Maschine auf ein Gestell mit Federn kommt, um alle Nachtheile zu vermeiden, die durch das Stoßen des Wagens auf unebenem Wege entstehen koͤnnten; daß endlich ein einzelnes Rad zum Lenken angewendet wird, welches mittelst eines Gestelles mit der Vorderachse des Wagens in Verbindung steht, auf welches eine eigene Kiste zur Aufbewahrung der Bagage kommt, so daß der Wagen hierdurch nicht noch mehr beschwert wird. Fig. 25 zeigt einen Durchschnitt des Kessels mit der durch denselben durchlaufenden Achse der Wagenraͤder: unter demselben ist der Feuerherd. Der Kessel aa ist walzenfoͤrmig, und hat seinen Zug bei b, welcher der Laͤnge nach durch denselben von einem Ende zum anderen laͤuft. Dieser Zug steht also auf der einen Seite mit dem Feuer, und auf dem anderen mit dem Schornsteine in Verbindung. c ist der Feuerherd, der unter dem Kessel angebracht ist. Alle diese Theile sind unter dem Wagen mittelst Stangen und Armen angebracht dd; das Gestell ruht auf Federn, wie bei Wagen gewoͤhnlich geschieht. Durch den Kessel laͤuft eine Roͤhre ee zur Aufnahme der Achse ff, der Wagenraͤder gg. Diese Roͤhre ist enge, und braucht nicht weiter zu seyn, als der Durchmesser der Achse; sie ist aber tief, damit die Kurbeln durchlaufen koͤnnen und der Wagen auf die Federn gehoͤrig wirken kann. Die arbeitenden Cylinder liegen, wie gesagt, horizontal, und die Enden der Staͤmpelstangen sind mit den Kurbeln der Achse f verbunden. Die Mittelpunkte der Cylinder liegen in einer Linie mit den Mittelpunkten einer jeden Kurbel und schwingen sich auf Drehezapfen, damit die Richtung der Staͤmpelstangen sich nach dem Wurfe der Kurbeln andern kann. Auf diese Weise wird die Achse f durch die Wirkung der Cylinder gedreht, und da die Raͤder gg an den Enden dieser Achsen b befestigt sind, so drehen sich dieselben gleichfalls mit, und bewegen den Wagen vorwaͤrts. Die Seiten des Kessels bestehen aus horizontalen Roͤhren hh die mit Wasser gefuͤllt sind. Die Enden dieser Roͤhren stehen mit senkrechten Roͤhren in Verbindung, die in den Kessel fuͤhren. Auf diese Weise wird die strahlende Hize von dem Wasser in den Roͤhren aufgenommen, und dadurch Dampf erzeugt. Das Lenkungs-Rad ist ein kleines Rad, das vorne vor der Kutsche laͤuft, und durch parallele Schienen, zwischen welchen die Achse umlaͤuft, mit der Kutsche verbunden ist. Diese Schienen sind mit der Vorderachse auf die gewoͤhnliche Weise verbunden, und da das Lenkungs-Rad von einem Hebel gedreht wird, so treibt es auch die Vorderachse um und lenkt die Raͤder nach dem Laufe, den der Wagen zu nehmen hat. Auf diesem Lenkungs-Rade befindet sich, wie gesagt, eine Kiste fuͤr die Bagage und andere schwerere Sachen, wodurch dieses Rad fest auf der Erde gehalten wird. Der Patent-Traͤger nimmt die durch den Kessel laufende Achse, die oben erwaͤhnte Stellung der Theile der Maschine, die Seiten des Herdes aus Roͤhren und die Verbindung des Lenkungs-Rades mit dem Wagen und seine Kiste als sein Patent-Recht in Anspruch. Der Kasten des Wagens selbst kann nach Belieben verfertigt werden.

Tafeln

Tafel Tab. II
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