Titel: | Verbesserung im Raffiniren des Rohzukers, worauf Jak. Stokes, Kaufmann am Cornhill, City of London, sich am 11. October 1827 ein Patent geben ließ. |
Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. XVII., S. 57 |
Download: | XML |
XVII.
Verbesserung im Raffiniren
des Rohzukers, worauf Jak. Stokes, Kaufmann am
Cornhill, City of London, sich am 11. October 1827 ein Patent geben ließ.
Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Mai. S.
278.
[Verbesserung im Raffiniren des
Rohzukers.]
Meine Verbesserung besteht in Folgendem: 1stens; nachdem die
Fluͤssigkeit oder der Saft des Zuker-Rohres in den
Klaͤrkessel gekommen ist, seze ich derselbenWie viel von demselben?A. d. U. ungefaͤhr 14 Pfd. Holzkohle, ungefaͤhr 7
Pfd. UlmenrindeSo glauben wir „wild elm
tree“ uͤbersezen zu
muͤssen; in England waͤchst die gemeine Ulme (common small leaved), die
korkrindige (common cork barked), die hollaͤndische (dutch cork barkel), die breitblaͤttrige (broad leaved) und die glattblaͤttrige, (smooth leaved); alle diese
sind wild in England, aber keine derselben heißt bei
irgend einem guten englischen Schriftsteller die wilde Ulme (wild elm). Welche meint Hr.
Stokes? Die Rinde ist an
verschiedenen Ulmen sehr verschieden, und es kommt viel
darauf an, die Art zu kennen, die er meint.A. d. U. und ungefaͤhr ein Pfund Kalk zu, und fahre fort
zu klaren und abzuschaͤumen etc., wie gewoͤhnlich.
Nachdem sie hinlaͤnglich klar geworden ist, lasse ich sie
durch eine Vollendete durchlaufen entweder in eine Cisterne oder
in ein anderes Gefaͤß, und pumpe sie hierauf oder leite
sie in die Pfannen oder Kessel zum Sieden oder Abdampfen. Die
Fluͤssigkeit wird hierauf, nachdem sie sudrecht geworden
ist, auf die gewoͤhnliche Weise in die
Kuͤhlgefaͤße oder in die Formen gebracht, je
nachdem ein Raffineur zu verfahren gewohnt ist. Ehe ich sie aber
in die Faͤsser bringe, gieße ich sie in Kisten oder
Gefaͤße, die eigens hierzu vorgerichtet werden, und deren
Große nach Umstaͤnden verschieden ist, und menge sie mit
Zuker, Brantwein, Wachholder-Brantwein, Rum, oder mit
irgend einem Geiste im Verhaͤltnisse von Einem Pfunde auf
den Centner Zuker. Nun seze ich sie „(die
Fluͤssigkeit?)“ der Einwirkung der
hydraulischen Presse oder irgend einer Presse von
gehoͤriger Staͤrke aus, welche die Feuchtigkeit
wegpreßt, und den Zuker hinlaͤnglich Noten zuruͤk
laͤßt, so daß er in Faͤsser geschlagen werden
kann, wodurch er in Qualitaͤt und Farbe sehr gewinnt.
Oder 2tens; ich nehme Roh- oder Bastard-Zuker, so
wie derselbe raffinirt wurde, und, nachdem derselbe auf diese
oder auf eine andere Weise gesotten und in Kisten gebracht
wurde, wie wir oben angedeutet haben, fahre ich fort denselben
zu mischen und zu pressen nach oben beschriebener Weise, und
erzeuge dadurch dieselbe Wirkung.
Ich erklaͤre, daß die oben angegebenen Artikel und
Verhaͤltnisse derselben sehr gut sind, um besagte
Resultate zu erhalten; ich nehme es aber als mein Privilegium in
Anspruch, diese Verhaͤltnisse, so wie den Apparat,
nach Erforderniß abzuaͤndern und andere Artikel, einen
oder mehrere, von aͤhnlicher chemischer Kraft und
Verwandtschaft anzuwendenKann man sich eine niedertraͤchtigere
Patent-Erklaͤrung denken, als diese? Kann
es schlechtere Geseze geben, als die, welche auf solchen
Hocus Pocus Rechte gruͤnden? Sehr Recht hat das
London Journal of Arts,
wenn es in seinem Mai-Hefte sagt S. 65: „das
ganze Patent-System ist ein Raubsystem, kein
Schuz-System.“ Fuͤr das
Unterzeichnen solcher Buͤbereien hat ein
Angestellter jaͤhrlich 24,000 fl. (2000 Pfd.),
der andere 36,000 fl. (3000 Pfd.). Im J. 1825, wo 247
Patente bezahlt wurden, gewannen die angestellten
Beamten am Patent-Amte 12,000 Pfd. (144,000 fl.)!
Das Repertory of Patent
Inventions, das sonst so streng im Recensiren
der Patente ist, ließ diesen Unsinn unangetastet durch,
und gab ihn noch mit allen
Kanzellei-Schnoͤrkeln.A. d. U..