Titel: | Neues Verfahren, reines Kobaltoxyd darzustellen; von Hrn. Quesneville, d. Sohn. |
Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. XLVI., S. 128 |
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XLVI.
Neues Verfahren, reines
Kobaltoxyd darzustellen; von Hrn. Quesneville, d.
Sohn.
Aus dem Journal de
Pharmacie. Juni 1829, S. 291.
Quesneville, neues Verfahren, reines Kobalt
darzustellen.
Da fast alle gegenwaͤrtig im Handel vorkommenden Kobalte
von sehr schlechter Qualitaͤt sind, so wird die
Darstellung des reinen Oxydes aus denselben fuͤr den
Fabrikanten eben so langwierig als muͤhsam; ich halte es
fuͤr unnuͤz die bis auf diesen Tag hiezu
vorgeschlagenen Methoden anzufuͤhren. Wer kennt nicht die
schoͤnen Arbeiten der HHrn. Laugier und Berthier, und
besonders die von dem lezteren angegebene scharfsinnige Methode,
um aus dem Kobalt die geringsten Spuren von Nikel zu entfernen.
Ohne mich also hieruͤber weiter zu verbreiten, will ich
sogleich das von mir befolgte Verfahren angeben, welches bloß
eine ganz einfache Abaͤnderung der von diesen beiden
beruͤhmten Chemikern vorgeschriebenen Methoden ist. Ich
behandle das Kobalterz geradezu mit SalpetersaͤureDas Roͤsten des Erzes scheint mir keinen Vortheil
darzubieten, weil es alsdann in Salpetersaͤure
viel schwerer aufloͤsbar ist.A. d. O., rauche die Aufloͤsung zur Trokniß ab und nehme
den Ruͤkstand wieder in Wasser auf. Ich verduͤnne
die Aufloͤsung stark und faͤlle sie vorsichtig so
lange mit einfach kohlensaurem Kali, bis ich gewahr werde, daß
auch das Kobalt sich abzuscheiden anfaͤngt. Ich filtrire
sodann das arseniksaure Eisen, welches zuerst niederfallt, ab
und gieße in die Fluͤssigkeit eine Aufloͤsung von
saurem kleesaurem Kali; nach einigen Stunden hat sich alles
kleesaure Kobalt niedergeschlagen; das Eisen, der Arsenik und
fast alles Nikel bleiben in der AufloͤsungDieses kleesaure Salz enthaͤlt, wie ich mich davon
uͤberzeugt habe, nicht hie geringste Spur
Arsenik; wenn man aber auch annimmt, daß solcher
zuruͤkbleibt, so koͤnnte man ihn sehr
leicht durch Behandlung des Niederschlages
verduͤnnter Salpetersaͤure
entfernen. Das arseniksaure Kobalt ist bekanntlich in
dieser Saͤure sehr aufloͤslich; es
wuͤrde sich also mit Hinterlassung des darin
unaufloͤslichen kleesauren Kobalts
aufloͤsen.A. d. O.). Der gut ausgesuͤßte Niederschlag kann
alsdann (nach dem Verfahren des Hrn. Laugier) mit AmmoniakDa die Quantitaͤt des Nikels sehr gering und
beinahe unwaͤgbar ist, so braucht man nicht alles
kleesaure Kobalt in Ammoniak aufzuloͤsen. Man
kann es vollstaͤndig dadurch reinigen, daß man es
in der Waͤrme mit einer geringen
Quantitaͤt dieses Alkali behandelt. Das kleesaure
Nikel wird sich zuerst aufloͤsen und der
Fluͤssigkeit eine blaue Farbe ertheilen.A. d. O. behandelt werden, wenn man das Oxyd absolut rein haben
will; im entgegengesezten Falle braucht man nur das kleesaure
Salz zu erhizen, um Kobaltoxyd zu erhalten. In diesem Zustande
enthaͤlt es weder Eisen noch Arsenik und ist bloß durch
einige Spuren von Nikel verunreinigt.