Titel: | Verbesserung an den Schnallen der Schlösser zum Sperren der Thüren und Thore, worauf Karl Chubb, Patent-Schlosser in der City of London, sich am 7. Mai 1828 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. LXXXIII., S. 356 |
Download: | XML |
LXXXIII.
Verbesserung an den Schnallen
der Schloͤsser zum Sperren der Thuͤren und Thore,
worauf Karl
Chubb, Patent-Schlosser in der City of London,
sich am 7. Mai 1828 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Junius. 1829. S.
322.
Mit Abbildung auf Tab. VIII.Wir haben von aͤhnlichen Schloͤssern bereits
Duce's vierfaches Schloß im
polyt. Journ. Bd. XIX. S.
501, Smith's
eingelassenes Schloß Bd.
XXIII. S. 424. und Young's Thuͤrschloß Bd. XXV. S. 480.
geliefert; die Beschreibung von Chubb's Schloß zeichnet sich vor allen durch
Vollstaͤndigkeit aus.A. d. R..
Chubb, Verbesserung an den Schnallen der
Schloͤsser zum Sperren der Thuͤren und
Thore.
Meine Verbesserung besteht in Folgendem. Ich verstehe unter
Schnalle oder Reiber (latches) jene
Befestigung, welche zum Schließen irgend einer Thuͤre
oder eines Thores dient, das sich auf Angeln schwingt oder
dreht, beweglich ist, und folglich bewegt oder beseitigt werden
muß, wenn man die Thuͤre oder das Thor oͤffnen
oder schließen will, und die die Stelle des Riegels im Schlosse
vertritt. Sie wird an ihrem inneren Ende durch einen Stift fest
gehalten, um welchen sie sich als um den Mittelpunkt ihrer
Bewegung dreht, waͤhrend ihr aͤußeres Ende
beweglich ist, und mittelst eines Reibers oder Griffes oder
Schluͤssels in eine solche Lage gebracht werden kann, daß
es in einen hakenfoͤrmigen Theil oder Fang des
Schließhakens oder Buͤgels, welcher in dem
Thuͤrstoke befestigt ist, einfaͤllt oder aus
demselben gehoben werden kann. Bei einer solchen
Schnallen-Befestigung ist der aͤußere Theil des
Schließhakens oder Buͤgels mit einer schiefen
Flaͤche oder einem keilfoͤrmigen Theile versehen,
gegen welchen das bewegliche Ende der Schnalle durch das
Schwingen der Thuͤre auf ihren Angeln gebracht wird, wenn
die Thuͤre geschlossen werden soll, wo dann dieses
bewegliche Ende, indem es gegen die schiefe Flaͤche
wirkt, ohne alle Mithuͤlfe eines Schluͤssels oder
Reibers so bewegt wird, daß es uͤber dieselbe oder
uͤber den hakenfoͤrmigen Theil des Schließhakens
oder Buͤgels wegsteigt, und entweder durch die Wirkung
seiner Schwere, oder durch eine Feder in dem Augenblike, wo die
Thuͤre ganz geschlossen ist, einfaͤllt, und sich
hinter der schiefen Flaͤche oder dem Fange so
faͤngt, daß die Thuͤre nicht geoͤffnet
werden kann, außer man hebt es bei seinem Griffe oder Reiber,
oder mittelst eines Schluͤssels so, daß es aus dem Haken
oder Fange am Schließhaken frei wird. Wenn die Thuͤre
zugemacht wird, faͤngt sich also die Schnalle von selbst
und schließt die Thuͤre; die Schnalle kann aber nicht
los, und die Thuͤre kann nicht geoͤffnet werden,
außer man druͤkt auf den Griff, oder dreht den Reiber,
oder man kommt mit dem Schluͤssel. Der Zwek meiner
Verbesserung ist, die Schnalle noch sicherer zu machen, als sie
gewoͤhnlich ist, so daß sie von Außen weder durch falsche
Schluͤssel, noch durch Dietriche gehoben, und folglich
die Thuͤre von Außen nicht geoͤffnet werden kann.
Uebrigens haben meine verbesserten Schnallen ganz die
Eigenschaft der gewoͤhnlichen, d.h., sie koͤnnen
von Innen durch ihre Griffe oder Reiber, und von Außen durch
ihre Schluͤssel gehoben, und so die Thuͤren
geoͤffnet werden, und schließen uͤbrigens eben so,
wie die gewoͤhnlichen Schnallen, und, wie man sagt, von
selbst. Das Wesentliche bei meinen Verbesserungen an diesen
Schnallen ist nun dieses, daß ich deren zwei, drei, vier und
mehrere verbinde, so daß sie gemeinschaftlich schließen helfen.
Sie liegen in parallelen Flaͤchen neben einander, oder
eine liegt hinter der anderen, und sie sind alle auf demselben
Stifte aufgezogen, jede fuͤr sich einzeln beweglich und
ganz unabhaͤngig von der anderen; ihre aͤußeren
Enden fallen jedoch alle hinter der schiefen Flaͤche oder
hinter dem Fange oder dem Haken ein, und schließen so, wie eine
einfache Schnalle. Mein Schließhaken oder Buͤgel hat aber
Statt Eines Fanges oder Hakens derer zwei, die einander
gegenuͤberstehen, so zwar, daß die vereinigten Schnallen
nicht aufgehen koͤnnen, außer es wird das aͤußere
Ende jeder einzelnen Schnalle so gehoben (entweder mittelst des
Schluͤssels, Dietriches oder Griffes), daß alle diese
aͤußeren Enden gleichzeitig in eine bestimmte Lage
kommen, in welcher Lage sie dann allein aufgehen, oder zwischen
den gegenuͤberstehenden Punkten der Doppelhaken oder
Doppelfaͤnge des Schließhakens oder Buͤgels
aufgezogen werden koͤnnen. Denn wenn nach
meiner Einrichtung an den Schnallen und an den Schließhaken das
aͤußere Ende einer einzigen Schnalle zu weit oder nicht
weit genug gehoben, mit einem Worte, nicht genau in die
gehoͤrige Lage gebracht wird, wird diese einzige Schnalle
sich hinter einem oder dem anderen Fange fangen, und die
Thuͤre geschlossen halten, wenn auch alle uͤbrigen
aus den Faͤngen frei waͤren.
Zur genaueren Erlaͤuterung meiner Verbesserungen dienen
folgende Figuren. Fig.
1. Tab. VIII. zeigt das Schloß im Perspective, so wie es
an der inneren Seite einer Thuͤre befestigt ist. Die
Schnalle N. 1, Fig.
3, 4,
5,
6 und
7, ist
eine einfache Einrichtung meiner Verbesserung. AA ist die Schale oder das
Gehaͤuse des Schlosses, in welcher die verbundenen
Schnallen enthalten sind, und welche innen an der Thuͤre
mittelst Schrauben oder auf eine andere Weise, uͤberhaupt
auf gewoͤhnliche Art, befestigt ist. BB ist der Buͤgel oder
Schließhaken, der mittelst Schrauben oder auf andere Weise an
dem Thuͤrstoke fest gemacht wird, so daß er die
aͤußeren Enden aller meiner verbundenen Schnallen xyzw in gehoͤriger Lage
aufnehmen und gehoͤrig fassen kann, um die Thuͤre
zu schließen. abcd sind meine
zusammengesezten Schnallen, vier in der Zahl, die parallel mit
ihren Flaͤchen seitwaͤrts neben einander liegen,
eine hinter der anderen. C ist der
Stift, um welchen alle sich wie um ihren Mittelpunkt drehen, und
der in der Platte der Schale des Schlosses AA, gehoͤrig befestigt
ist. Die Enden xyz und w der verschiedenen Schnallen abc und d sind von verschiedener Laͤnge in Hinsicht auf
ihren gemeinschaftlichen Mittelpunkt C, und xyz sind an
ihrem aͤußersten Ende, da sie die drei laͤngeren
Schnallen abc bilden, unter
rechten Winkeln gegen die Flaͤche gebogen, welche alle
diese Schnallen mit einander darstellen, so zwar, daß jeder
gebogene Theil den ihm zunaͤchst gelegenen
kuͤrzeren einschließt. Man sieht dieß deutlich in Fig. 5 und 6. an
xyz und w, wo die verschiedenen Schnallen
einander einschließen. Die aͤußersten Enden xyz der drei laͤngeren
Schnallen ab und c, correspondiren mit der flachen
Oberflaͤche w der vorderen
oder kuͤrzesten Schnalle d,
so, daß die aͤußersten Enden xyz und w einer jeden
Schnalle hinter einem oder dem anderen der beiden Faͤnge
e oder f, des Buͤgels B
sich so fangen koͤnnen, daß das Thor durch eine Schnalle
allein geschlossen werden kann, ohne daß die uͤbrigen
Schnallen etwas dabei zu thun haͤtten. f ist der zweite Fang oder Haken an
dem Schließhaken B. Er steht dem
gewoͤhnlichen Fange oder Haken e gegenuͤber, und der Raum zwischen den beiden
Faͤngen e und f ist gerade so breit, daß die Enden
xyz und w der verschiedenen Schnallen in
denselben hinein und heraus koͤnnen, nachdem sie in die
hierzu noͤthige Lage gebracht wurden. Aber jede der vier
Schnallen wird mit ihrem aͤußersten Ende (xyz oder w) hinter dem Fange f sich fangen, und wenn diese
Schnalle zu weit oder nicht weit genug gestellt wird, so bleibt
ihr Ende hinter dem gewoͤhnlichen Fange e des Buͤgels gefangen. Wenn
also irgend eine meiner vier Schnallen entweder zu weit oder
nicht weit genug gestellt wird, so wird diese Schnalle
fuͤr sich allein die Thuͤre vollkommen geschlossen
halten. Diese Eigenschaft meiner verbundenen Schnallen abc und d, in Verbindung mit den doppelten Faͤngen ef, gewaͤhrt daher alle
Sicherheit gegen das Oeffnen mittelst falscher Schluͤssel
oder Dietriche; denn die gekruͤmmten Enden xy und z aller dieser Schnallen correspondiren mit der
Flaͤche der Schnalle a, so
daß sie gehoͤrig hinter den doppelten Faͤngen e und f
eingreifen, damit die Thuͤre mittelst einer Schnalle eben
so gut geschlossen bleibt, als mittelst aller zugleich. E in Fig.
6. ist der Reiber, durch welchen, wenn er gedreht wird,
innerhalb der Thuͤre die Schnallen alle gehoben werden,
so daß die Thuͤre geoͤffnet werden kann. Die Achse
D des Reibers E ist an ihrem Ende hohl, wie ein
Roͤhren-Schluͤssel oder sogenannter
deutscher Schluͤssel, und faßt dadurch den Stift S, welcher in dem Dekel des
Gehaͤuses AA befestigt
ist, wie man in Fig.
6. sieht. Die Achse D
laͤuft durch ein Loch in der gegenuͤberstehenden
Platte, und der Griff oder Knopf des Reibers ist an dem
entgegengesezten Ende außer der Schale oder außer dem
Gehaͤuse befestigt. Innerhalb dieses Gehaͤuses
steht aber an der Achse D ein Blatt
oder Bart m, wie an einem
Schluͤssel hervor, und das Ende dieses Bartes
correspondirt mit den Kanten der verschiedenen Schnallen abc und d, so daß, wenn der Reiber so weit gedreht wird, als
er sich drehen laͤßt, wie in Fig.
4, der Bart m gegen alle
Kanten der Schnallen wirkt, und sie genau in jene Lage stellt,
welche nothwendig ist, um die aͤußersten Enden xyz und w, aus den beiden gegenuͤberstehenden Haken
oder Faͤngen e und f des Schließhakens B herauszubringen. F ist die Feder, welche an einem
Ende auf der Boden-Platte des Gehaͤuses AA gehoͤrig befestigt
ist, an dem anderen Ende aber sich fingerfoͤrmig in vier
Theile oder Federn theilt, wovon jeder einzelne Theil auf eine
der verbundenen Schnallen druͤkt, und sie gegen den Bart
m hinschiebt, so daß jede
einzelne Schnalle ein bestaͤndiges Streben
erhaͤlt, sich fuͤr sich selbst hinter dem
hakenfoͤrmigen Theile e, des
Schließhakens B zu fangen, so oft
die Thuͤre geschlossen wird. p und q sind
Aufhaͤlter auf der Boden-Platte des Schlosses, die
so gestellt sind, daß sie die Bewegung des Bartes m beschraͤnken, wenn er
mittelst des Reibers E umgedreht
wird. G in Fig.
6. ist der Schluͤssel, welcher von Außen durch das
Schluͤsselloch in das Schloß eingefuͤhrt wird,
wenn man die Thuͤre von Außen oͤffnen, die
Schnallen von Außen heben will, Der Schluͤssel ist
roͤhrenfoͤrmig, damit er auf
den Stift n paßt, welcher in der
Boden-Platte des Gehaͤuses A befestigt ist. Das Ende des Bartes o, des Schluͤssels G, wirkt gegen die Kanten aller
Schnallen abc und d, wenn der Schluͤssel
umgedreht wird, und wenn dieser so weit als moͤglich
gedreht wird (wie in Fig.
4.), bringt er alle die verschiedenen Schnallen in jene
Lage, in welche sie gebracht werden muͤssen, wenn sie
aufgehen sollen: ganz auf dieselbe Weise, wie wenn im Zimmer der
Reiber E gedreht wird. Der Bart o muß genau so geformt seyn, daß er
nicht fehlen kann, jede Schnalle in die gehoͤrige Lage zu
bringen, und sie nicht mehr und nicht weniger zu bewegen, als
eben nothwendig ist. Denn, wie bereits gesagt wurde, wenn eine
Schnalle nicht weit genug bewegt wird, so bleibt sie hinter dem
Fange e gefangen, und wenn sie zu
weit bewegt wird, so bleibt sie hinter dem zweiten Fange f des Schließhakens. l ist ein hervorstehender Theil der
Platte, welche den Boden der Schale A des Schlosses bildet. Sie erstrekt sich uͤber
alle Enden der Schnallen hin, und wenn die Thuͤre
geschlossen wird, paßt sie in die Oeffnung des Buͤgels
B, so daß sie die Enden aller
Schnallen dekt und dem Auge entzieht, so lang die Thuͤre
geschlossen bleibt. Man sieht dieß deutlich in Fig. 1
und 2. So
oft man will, daß die verbundenen Schnallen nicht in den Fang
e des Schließhakens eingreifen
oder hinter demselben sich fangen sollen, kann der Stift R, Fig. 1
und 4, in
die Loͤcher eingeschoben werden, welche sich in den
Platten der Schale AA, und in
allen Schnallen innerhalb derselben in einer solchen Richtung
befinden, daß der Stift R sie alle
in der zum Aufmachen noͤthigen Lage haͤlt. Anm. Ich nehme den zweiten Fang f an dem Schließhaken nicht als
meine Erfindung in Anspruch, sondern nur die Anwendung desselben
in Verbindung mit meinen zusammengesezten Schnallen, Fig. 5.
Das Schloß N. 2, Fig.
8, 9,
10
und 11
enthaͤlt alle bereits beschriebenen Theile, die mit
denselben Buchstaben bezeichnet sind. Ein Bolzen oder Riegel rr
N. 2. ist hier noch
beigefuͤgt, damit dieses Schloß zugleich als
Riegel- und Schnallen-Schloß dienen kann. Der
Riegel r wird bewegt, wenn man den
Schluͤssel G in
entgegengesezter Richtung dreht, und weiter dreht, als
nothwendig ist, um die verbundenen Schnallen bloß aufzumachen:
dieser Riegel kann aber durch den Reiber D durchaus nicht bewegt werden. Der Schluͤssel
G, Fig.
11. kann entweder außen in die Thuͤre gestekt
werden, oder auch innen im Zimmer, und wenn er umgedreht wird,
so wirkt sein Bart o zuerst auf die
verbundenen Schnallen auf die oben beschriebene Weise, so daß
sie alle in die gehoͤrige Lage kommen, um aus dem Fange
e des Schließhakens frei zu
werden; wenn er dann noch weiter gedreht wird, so ergreift sein
Bart die Klaue S, Fig. 8
und 9. des
Riegels r, und bewegt
den Riegel, je nachdem man den Schluͤssel dreht, in einer
Seitenrichtung so, daß die Thuͤre geoͤffnet oder
geschlossen wird. Das Ende des Bolzens oder Riegels r ist breiter als der Zwischenraum
zwischen den beiden Faͤngen e
und f des Schließhakens B (siehe d in Fig.
2.), und folglich schließt dieses Ende hinter diesen
Faͤngen so, wie Thuͤren gewoͤhnlich
mittelst eines Riegels im Schlosse geschlossen werden. Wenn der
Schluͤssel wieder so weit zuruͤkgedreht wird, als
noͤthig ist, um ihn aus dem Schluͤsselloche zu
ziehen, kehren die verbundenen Schnallen abc und d, durch die Wirkung der Feder F zuruͤk, und fangen sich hinter dem Fange e des Schließhakens, so daß sie dem
Riegel helfen die Thuͤre von Außen festzuschließen; und
obschon diese Schnallen in die gehoͤrige Lage gebracht
werden koͤnnen, um die Thuͤre von Innen zu
oͤffnen, wenn man den Reiber bei seinem Knopfe E dreht, so schließt doch der Bolzen
r noch immer die Thuͤre
fest, die nicht anders, als mittelst des Schluͤssels
aufgemacht werden kann. Der Riegel rr ist hinter den vier vereinigten Schnallen
angebracht, und so vorgerichtet, daß er sich gegen die
Boden-Platte der Schale AA schieben kann, in welcher Bewegung er von einem
feststehenden Zapfen t geleitet
wird, der in einen in dem Riegel r
angebrachten Ausschnitt paßt. Ein Zahn h ist in dem Riegel r
befestigt, und steht aus der flachen Oberflaͤche
desselben hervor: er laͤuft durch gehoͤrig
angebrachte Oeffnungen in allen vier vereinigten Schnallen, wie
ggii in Figg.
8 und 9
zeigen, und paßt so in dieselben, daß er gegen jede Bewegung des
Riegels r so lang sichert, bis alle
vier Schnallen vorlaͤufig in die zum Aufmachen
noͤthige Lage gebracht wurden, wie dieß durch den
Schluͤssel G geschieht, der
vorlaͤufig alle Schnallen in Ordnung bringt, und dann die
Klaue S ergreift, um den Riegel
schließen zu lassen. Es ist uͤberfluͤssig, mehr
uͤber die Wirkung des Riegels rr und seines Zahnes h zu sagen, der in der Oeffnung ggii durch die verbundenen
Schnallen laͤuft, indem dieses Spiel unter dem Namen
„Barron's Tumler“ den Schlossern wohl
bekannt ist, und keinen Theil meiner gegenwaͤrtigen
Erfindung bildet. Denn wenn der Bolzen r, wie im Schlosse N. 2,
zugleich mit meinen vier Schnallen abcd angewendet wird, so beschraͤnkt sich meine
Erfindung nur darauf, daß ich diese verbundenen Schnallen als
Tumler wirken lasse, um den Bolzen oder Riegel
zuruͤkzuhalten, wodurch dann das Schloß N. 2. auch als Schloß zum Sperren
auf gewoͤhnliche Art dient, ohne daß den in meinem
Schlosse N. 1. angebrachten Theilen
etwas anderes, als der Riegel rr, beigefuͤgt worden waͤre.
Das Schloß N. 3, Figg.
12, 13,
14,
soll gleichfalls als Schloß zum Sperren neben dem
Schnallen-Schlosse dienen. Es enthaͤlt alle in N. 2. beschriebenen Theile, und
entspricht demselben vollkommen, nur daß der
Riegel rr nicht aus dem
Schlosse vorspringt, wenn man dasselbe mittelst des
Schluͤssels schließt, sondern wenn man den
Schluͤssel dreht, und den Riegel schießen laͤßt,
wirkt der Zahn h des Riegels auf die
kuͤrzeste Schnalle d der vier
hier angebrachten Schnallen, und zwar mittelst einer gegen die
Oeffnung gii in der Schnalle
sich hinneigenden Seite g, Fig. 12, wodurch die Schnalle, wie man in w sieht, (Fig.
12 und 13.)
gehoben wird. Dann faͤngt sich das Ende w dieser Schnalle innerhalb des
zweiten Fanges f am Schließhaken so,
daß die Thuͤre geschlossen wird. Wenn der
Schluͤssel zuruͤkgedreht und aus dem
Schluͤsselloche ausgezogen wird, so fallen alle drei
Schnallen ab und c durch ihre Federn, und fangen sich
hinter dem Fange e des
Schließhakens, so daß sie die Thuͤre schließen helfen,
und halten zugleich den Zahn h des
Bolzens nach Art der Tumler fest: denn der Bolzen kann nicht
bewegt werden, wenn nicht alle Schnallen vorher in die zum
Aufmachen nothwendige Lage gebracht wurden, auch kann die
kuͤrzeste Schnalle d nicht
aus ihrer Lage w kommen, außer wenn
man den Bolzen oder Riegel zuruͤkzieht.
Urkunde dessen etc.
Erklaͤrung der Figuren.
Fig. 1. Das Schloß mit den verbundenen Schnallen, so
wie es an der inneren Seite einer Thuͤre angebracht ist,
im Perspective.
Fig. 2. Der Schließhaken, eben so, mit seinen beiden
Faͤngen zur Aufnahme der Enden der verbundenen Schnallen,
Fig.
5.
N. 1. Fig.
3. Durchschnitt der verbundenen Schnalle, wenn die
Thuͤre zu ist.
Fig. 4. . . . Do. . . .
Do. . . . wenn die Thuͤre
offen ist.
Fig. 5. Die verbundenen Schnallen, aus ihrer Lage
ausgehoben.
Fig. 6. Durchschnitt der verbundenen Schnallen nach
der Kante mit abgenommenem Dekel der Schnalle.
Fig. 7. Do. . . . . . . .
. . . vom Ende her, zugleich mit dem Schließhaken nach der Kante
der Thuͤre.
N. 2. Fig.
8. Durchschnitt der verbundenen Schnallen und des Riegels,
wenn das Schloß aufgesperrt ist.
Fig. 9. . . . Do. . . . . . .
. . . . . . . . . . . Do., wenn das Schloß gesperrt
ist.
Fig. 10. Dekel um das Schluͤsselloch, mit
Waͤchtern an demselben.
Fig. 11. Schluͤssel zu dem
Schnallen-Schlosse N. 2.
N. 3. Fig.
12. Durchschnitt des zusammengesezten Schlosses, wo
die Thuͤre geschlossen und zugesperrt ist. Die oberen
Linien zeigen, wie eine der Schnallen d, durch eine besondere Bewegung des
Schluͤssels gehoben und in dieser Lage festgehalten
werden kann, so daß sie zugleich als Bolzen oder Riegel dient:
denn man kann sie bloß mittelst des Schluͤssels los
machen.
Fig. 13. Ansicht von Innen.
Fig. 14. Schluͤssel zum Schlosse N. 3.