Titel: Verbesserung in Verfertigung der Knöpfe und der hierzu nothwendigen Maschinen, worauf Thom. Tyndall, zu Birmingham, Warwickshire, sich in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden am 4. Dec. 1827 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 34, Jahrgang 1829, Nr. II., S. 8
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II. Verbesserung in Verfertigung der Knoͤpfe und der hierzu nothwendigen Maschinen, worauf Thom. Tyndall, zu Birmingham, Warwickshire, sich in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden am 4. Dec. 1827 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Junius 1829. S. 126. Mit Abbildung auf Tab. I. Tyndall, Verfertigung der Knoͤpfe und der hierzu nothwendigen Maschinen. Nur selten haben wir das Vergnuͤgen gehabt unseren Lesern eine Erfindung vorlegen zu koͤnnen, die so sehr auf Originalitaͤt, Scharfsinn und Zwekmaͤßigkeit in ihrem Baue Anspruch machen koͤnnte, wie diese. Wir verdanken sie dem unerschoͤpflichen Genie des Hrn. Drs. Church, aus Amerika, der sie dem Patent-Traͤger waͤhrend seiner Abwesenheit aus England mittheilte. Der verbesserte Knopf wird auf eine ganz eigene Weise verfertigt, und hat einen eigenen Bau. Er ist mit einem metallnen Schenkel oder Oehre versehen, und seine Flaͤche kann entweder polirtes Metall, oder mit Taffet oder irgend einem Stoffe uͤberzogen seyn. Das Drehen einer Kurbel sezt die Maschine in Bewegung, die alle Handgriffe macht, welche zur Verfertigung eines Knopfes nothwendig sind, der eben so schoͤn und noch besser ist, als die bisherigen Knoͤpfe. Die verschiedenen Operationen, welche zur Verfertigung der Scheiben oder Platten, und der Schenkel oder Oehre, und zum Ausschneiden des Zeuges zum Ueberziehen der Knoͤpfe nothwendig sind, das Ueberziehen selbst, alle diese Arbeiten geschehen bloß durch das Umdrehen einer einzigen Achse. Die Maschine mag, als Ganzes betrachtet, gewisser Maßen zusammengesezt erscheinen; bei sorgfaͤltiger Untersuchung derselben ergibt es sich aber, daß jede einzelne Bewegung einfach, und ihrer Wirkung nach sicher ist, indem sie mittelst sogenannter Muschelraͤder geschieht. Wir freuen uns sagen zu koͤnnen, daß diese Erfindung keine Chimaͤre ist, wie dieß bei manchen Maschinen der Fall ist, die sehr sinnreich zu seyn scheinen; sondern daß diese Maschine wirklich die hier beschriebenen Knoͤpfe verfertigt, von welchen wir einige Muster selbst besizen. –––––––––– „Meine Erfindung,“ sagt der Patent-Traͤger, „besteht in einer neuen Verbindung gewisser mechanischer Vorrichtungen, wodurch Knoͤpfe auf Kleider mit einer großen Leichtigkeit verfertigt, und sowohl ihrer Form als ihrem Baue nach schoͤner werden, als die auf die bisherige Weise verfertigten Knoͤpfe.“ Die anliegenden Zeichnungen stellen die Maschine unter verschiedenen Gesichtspunkten dar. Fig. 1. zeigt die Vorderseite der Maschine in allen ihren Theilen geometrisch gezeichnet. Fig. 2. zeigt dieselbe von der Ruͤkseite, wo aber einige Theile im Durchschnitt gezeichnet sind, um den Bau der Maschine noch deutlicher darzustellen. Fig. 3. ist eine Ansicht der Maschine von der Seite, wo man mehrere Theile wahrnimmt, die in beiden vorigen Figuren nicht angezeigt werden konnten. In dieser, wie in den uͤbrigen Figuren, bezeichnen dieselben Buchstaben dieselben Gegenstaͤnde. Um den Bau und den Gang der Maschine recht anschaulich zu machen, muß ich zuerst die Art von Knoͤpfen im Allgemeinen beschreiben, die ich verfertigen will. Die Maschine dient zur Verfertigung metallner Knoͤpfe auf Kleider, und auch uͤberzogener, die aber eine eigene Art von Schenkel oder Oehr haben. Der Schenkel oder das Oehr an der Ruͤkseite des Knopfes wird durch eine in dem Mittelpunkte einer metallnen Scheibe befindliche Erhabenheit mit vier oder mehreren Loͤchern gebildet, welche so durchgeschlagen und gestaltet sind, daß die Nadel bei dem Annaͤhen derselben frei mit dem Faden durch kann, und zwar immer durch die zwei einander gegenuͤberstehenden Loͤcher zugleich und parallel mit der Flaͤche des Knopfes. Das Durchschlagen und die Bildung dieser metallnen Scheibe zu einem Oehre geschieht durch eine auf einander folgende Reihe beweglicher Praͤge-Staͤmpel. Die Flaͤche oder Vorderseite des Knopfes wird aus einer Scheibe oder kreisfoͤrmigen Platte Metalles, oder aus Metall und Zeug, oder aus irgend einem anderen brauchbaren Stoffe verfertigt, welche beide dann auf die gewoͤhnliche Weise, wie man sonst Schalen-Knoͤpfe verfertigt, unter einander und mit dem Oehre verbunden werden. Alle diese Arbeiten geschehen in dieser Maschine durch die verschiedenen Leiter und Praͤge-Staͤmpel auf die hier angegebene Weise. Ehe wir die einzelnen Bewegungen und Arbeiten der verschiedenen Theile dieser Maschine erklaͤren, wird es gut seyn, die vier Haupt-Wurzeln aller Thaͤtigkeit, die auf der Hauptachse angebracht sind, anzugeben. 1) die excentrischen Raͤder BB, welche auf dieser Achse befestigt sind, und den oberen Praͤge-Staͤmpel, oder die Durchschlag-Buͤchse CC, mittelst der Verbindungs-Stangen DD in Bewegung sezen. 2) die excentrischen Raͤder EE, gleichfalls an der Hauptachse, zur Bewegung der unteren Praͤge-Staͤmpel, oder der Durchschlag-Buͤchse FF, mittelst der Verbindungs-Stangen GG. 3) ein Muschelrad H, beinahe in der Mitte der Hauptachse, zum Treiben der Raͤder I, K, L, M und N, welche die verschiedenen Stuͤke fuͤhren, die zum Knopfe gehoͤren. Dieses Muschelrad treibt die besagten Raͤder mittelst des krummen Hebels O, des Sperrkegels P, des Zahnrades Q, der Spindel R, und des Triebstokes STUV. 4) die Muschelraͤder WW, zunaͤchst an den Enden der Hauptachse, dienen zur Bewegung des Gestelles XX, welches den Florentiner Taffet, oder uͤberhaupt den Stoff, der auf der Walze Y aufgewunden ist, und mit welchem die Knoͤpfe uͤberzogen werden, fuͤhrt und nachliefert. Die Bewegungen dieses Gestelles oder Wagens geschehen durch Einwirkung der senkrechten Schieber ZZ der rechtwinkeligen Hebel aa, (die mit den Schiebern verbunden sind), der Sperrkegel bb, und durch die horizontalen Raͤder c und d, die an dem besagten Gestelle XX befestigt sind. Man seze nun, daß man einen Knopf verfertigen will, dessen Oberflaͤche mir seyn soll. Die Rolle Florentiner Taffet ist bei Y in dem schiebbaren Gestelle oder Wagen X aufgehaͤngt. Der Stoff wird an seiner Kante von der Rolle abgezogen, und kommt zwischen die Speise-Faͤnge e und f, die man in der End-Ansicht Fig. 3., noch deutlicher aber in den Huͤlfs-Figuren 4 und 5 sieht. Das Stuͤk Florentiner Taffet wird ungefaͤhr anderthalb Zoll aus den Faͤngen auf das Speisebrett g hervorgezogen, indem die Kante desselben in einen engen Spalt unter den kreisfoͤrmigen Messern oder Scheren h eingefuͤhrt wurde. Der Wagen mit dem nach obiger Weise darauf angebrachten Florentiner Taffet wird durch die in der Folge zu beschreibenden Operationen der Maschine hin und her geschoben, damit Reihen kreisfoͤrmiger Stuͤke aus dem Florentiner Taffet ausgeschlagen werden koͤnnen. Ehe ich die Weise beschreibe, nach welcher ich einen Knopf verfertige, wird es nothwendig seyn, den besonderen Bau der Raͤder I, K, L, M und N zu erklaͤren, und den besonderen Dienst eines jeden anzugeben. Zu diesem Ende muß ich auf die Huͤlfs-Figur 6. verweisen, welche diese Raͤder von oben zeigt, durch welche auf drei verschiedene Theile der Knoͤpfe mittelst der Praͤge-Staͤmpel und Durchschlageisen gewirkt wird, um dieselben zu bilden, zusammen zu bringen und zu vereinigen. Das Rad N ist eine kreisfoͤrmige Metall-Platte, ungefaͤhr ein Zehntel Zoll dik, mit vier Loͤchern, die gleich weit von einander und von dem Mittelpunkte entfernt sind. Diese Loͤcher sind ringsumher um ihren Umfang mit Furchen versehen, in welchen Ringe mit gefensterten (chambered) Oeffnungen befestigt sind, deren Groͤße mit der Groͤße des kreisfoͤrmigen Stuͤkes Florentiner Taffet correspondirt. Einen solchen gefensterten Ring mit einem Theile des Rades N zeigt Fig. 7. Eine Scheibe Florentiner Taffet, nachdem sie von den kreisfoͤrmigen Messern oder Scheren h ausgeschnitten wurde, wird in dem gefensterten Ringe des Rades N abgelegt, um in den Raum zwischen den Raͤdern L und M gebracht, und daselbst mit der Schale vereinigt zu werden, welche gleichzeitig von dem Rade L unmittelbar daruͤber gefuͤhrt wird. Die Metall-Scheibe, welche die Schale des Knopfes bildet, wird mit der Hand in die gefurchte Roͤhre oder in den Ziehblok i, Fig. 1. gebracht, wo sie mittelst des niedersteigenden Durchschlag-Eisens jenen Theil der Arbeit empfaͤngt, den man in der Kunstsprache das Durchziehen (drawing through) nennt, und dadurch in das correspondirende walzenfoͤrmige Loch des Rades M gelangt, durch dessen Umdrehung sie in jene Lage gebracht wird, daß sie in das Rad L uͤbertragen werden kann, um mit der oben beschriebenen Scheibe Florentiner Taffet zusammen zu kommen. Die Metall-Scheibe, aus welcher der Schenkel oder das Oehr des Knopfes gebildet wird, muß in der Roͤhre k (Fig. 1.) abgelegt werden, wo das niedersteigende Durchschlag-Eisen sie in das correspondirende Loch des Rades I hinabstoͤßt, und durch die Umdrehung dieses Rades sie in das Rad L gefuͤhrt wird, um in dem unteren Rade K mit der Schale und ihrem Ueberzuge aus Florentiner Taffet vereinigt zu werden. Da die Praͤge-Staͤmpel oder Durchschlag-Buͤchsen so vorgerichtet sind, daß sie sich einander naͤhern oder von einander entfernen koͤnnen, so werden durch die Umdrehung der Hauptachse A, wie oben bemerkt wurde, die oberen Flaͤchen der oberen und unteren Reihe der Durchschlag-Eisen 1, 2, 3 etc. in den Loͤchern der Raͤder I, K, L, M, N zusammengebracht, um die Theile des Knopfes zu bilden und zu vereinigen, was auf folgende Weise geschieht. (Die fortschreitende Bildung der verschiedenen Theile des Knopfes ist in der Gruppe der Huͤlfs-Figuren, Fig. 8. (1–10) dargestellt.) Ein Loch des Rades M (mit 1 bezeichnet) nimmt die metallne Schale aus dem Ziehbloke i durch das Niedersteigen des Durchschlag-Eisens I auf, welches an der oberen Buͤchse C befestigt ist, und waͤhrend des Durchganges durch den Zieheblok ist die Kante so empor gerichtet, wie man in den Huͤlfs-Figuren (Fig. 8. N. 1.) sieht. Von hier wird die Schale durch das Rad M zu dem naͤchsten Paare der Praͤge-Staͤmpel oder Durchschlag-Eisen 2, und so fort zu den uͤbrigen auf folgende Weise gefuͤhrt: Bei jeder Umdrehung der Hauptachse A treibt das Muschelrad H den gekruͤmmten Hebel O in beinahe einer Fuͤnftel-Umdrehung, und der Sperrkegel P, welcher an einem Arme angebracht ist, der von diesem gekruͤmmten Hebel herabsteigt, haͤlt das Zahnrad Q, welches fuͤnf Zaͤhne hat. Dieses Rad und seine Spindel R wird also in einer Fuͤnftel-Umdrehung umgedreht, und der Hebel kehrt, so wie das Muschel-Rad zuruͤktritt, durch die Kraft einer Feder in seine vorige Lage zuruͤk. Durch diese Bewegung der Spindel R wird das Rad I gleichfalls um einen Schritt, d. i., um ein Fuͤnftel seiner ganzen Umdrehung vorwaͤrts getrieben, und das Zahnrad 8 an dem unteren Ende der Spindel R greift in das Rad T ein, und macht, daß das Raͤderwerk der Zahnraͤder T, U und V, und ihre Spindeln umlaufen. Es werden also bei jeder Bewegung des gekruͤmmten Hebels O, und seines Sperrkegels P, d.h., bei jeder Umdrehung der Hauptachse die Leitungs-Raͤder I, K, L, M und N um einen Schritt vorwaͤrts bewegt, und dadurch kommt die Schale, der Ueberzug und das Oehr nach und nach unter die verschiedenen Praͤge-Staͤmpel, und der Knopf wird fertig. Die Schale des Knopfes, die nun bis zu dem Loche bei 2 vorgeschritten ist, wird durch die Annaͤherung der Praͤge-Staͤmpel-Buͤchsen C, F zwischen den oberen und unteren Praͤge-Staͤmpeln 22 gedruͤkt und ihre Kante wird noch weiter rundum eingebogen, d. i., eingeraͤumt, (gathered in), wie man in Fig. 8. N. 2. sieht. Der obere Praͤge-Staͤmpel 2 ist naͤmlich concav, und der untere flach. Bei der naͤchsten Bewegung der Raͤder kommt die Schale in die Lage des Loches 3, Fig. 6, welches mit einem Loche in dem Rade L zusammentrifft. Durch das Niedersteigen des oberen Durchschlag-Eisens 3 wird nun die Schale aus dem Rade M in das Rad L gestoßen, wo sie bleibt, um bei der naͤchsten Bewegung mit der Scheibe des Florentiner Taffet vereinigt zu werden. Ich habe bereits angegeben, daß die Scheibe Florentiner Taffet in einen gefensterten Ring des Rades N in dem Loche 4 Fig. 6. gebracht wurde; es ist daher nur nothwendig zu bemerken, daß, nachdem durch die Bewegung dieses Rades, die auf die oben angegebene Weise geschieht, die Scheibe. Florentiner Taffet in die Lage N. 5, Fig. 6. gebracht wurde, das obere Durchschlag-Eisen 5 bei seinem Niedersteigen die Schale herabstoͤßt, die Scheibe Florentiner Taffet vor sich her fuͤhrt, und in das Loch des unteren Rades K bringt, wo die Kanten dieser Taffet-Scheibe nach aufwaͤrts gestuͤlpt werden, und die Schale einschließen, wie N. 5. in Fig. 8. zeigt. Ich fahre nun fort die Weise zu beschreiben, nach welcher das Oehr bereitet wird, so daß es mit der Schale und dem Ueberzuge vereinigt werden kann. Ich habe oben gesagt, daß eine metallne Scheibe in die elastische Roͤhre K, Fig. 1. abgelegt wird, um aus derselben das Oehr des Knopfes zu bilden. Diese Scheibe wird nun durch das Niedersteigen des oberen Praͤge-Staͤmpels 6, in das Loch 6, des Rades I niedergetrieben, wo vier kleine Loͤcher mittelst eben so vieler Punzen, die an dem oberen Praͤge-Staͤmpel befestigt sind, durchgeschlagen werden, wie man in N. 6. Fig. 8. sieht. Die naͤchst folgende Bewegung des Rades I bringt das Oehr-Stuͤk in die Lage 7, Fig. 6, wo nun, durch Annaͤherung der Praͤge-Staͤmpel 77, die so eben durchgeschlagenen Loͤcher ausgetieft werden, und der mittlere Theil der Scheibe gehoben wird, wie man in N. 7. Fig. 8. sieht. Die naͤchste Bewegung des Rades I dringt das Oehr in die Lage 8, wo die Praͤge-Staͤmpel, die es pressen, den Mittelpunkt noch immer hoͤher heben, und das Metall zwischen den Loͤchern aufrunden. Eine andere Bewegung des Rades I fuͤhrt das Oehr nach 9 in Fig. 6. in die Lage, wo die zulezt beschriebene Operation wiederholt und das Oehr vollendet wird, wie man es von der Kaute in N. 9. Fig. 8. sieht. Die darauf folgende Bewegung der Raͤder LK fuͤhrt die Schale mit ihrer Bekleidung in die Lage 10, Fig. 6, und zu gleicher Zeit bringt das Rad I das Oehrstuͤk auch in die Lage K unmittelbar uͤber die Schale. Hier wird, bei Annaͤherung der Praͤge-Staͤmpel 10, die Kante des Florentiner Taffets uͤber die Kante der Schale mittelst eines kleinen Apparates eingeraͤumt, der sogleich beschrieben werden wird, und das Oehrstuͤk wird in eine Vertiefung an dem Hintertheile der Schale gebracht, in welche die Kanten des Florentiner Taffets vorher noch durch denselben eingelegt werden. Dieser Apparat zum Einraͤumen der Kante des Florentiner Taffets ist in Fig. 8. N. 10. dargestellt, wo sich ein Theil des Rades K im Durchschnitte zeigt. Jedes Loch des Rades K nimmt eine metallne Buͤchse aa aa ist im Originale nicht angedeutet.A. d. U. auf, in welcher sich vier, senkrechte Hebel bb befinden, die auf Stuͤz-Stiften aufgezogen sind. Die oberen Enden dieser Hebel sind in Segmente cc eines horizontalen Kreises ausgeschnitten, deren innere Kanten die Schale umfassen, und den Knopf bedeken, wie man in der Figur sieht. Bei Annaͤherung des unteren Durchschlag-Eisens 10 kommt ein kegelfoͤrmiges Halsband, welches daran befestigt ist, gegen die Schweife der Hebel bb, druͤkt sie nach auswaͤrts, und da die Segmente cc an den oberen Enden der Hebel folglich nach Innen getrieben werden, raͤumen sie die Kaute des Florentiner Taffets ein, und druͤken sie zusammen. Zu gleicher Zeit schlaͤgt das obere Durchschlag-Eisen 10, das Oehrstuͤk 10, aus dem Rade I hinab auf die Schale und auf ihren Ueberzug, wie man in N. 10. Fig. 8. sieht, und treibt es in die Vertiefung am Ruͤken der Schale. Auf diese Weise werden die Kanten des Florentiner Taffets nach einwaͤrts gelegt unter den aufgebogenen Rand der Schale, wo dann, durch den Druk der Praͤge-Staͤmpel, das Oehrstuͤk gegen seine Kanten niedergefletscht, und innerhalb der Schale ausgedehnt wird, so daß die verschiedenen Theile des Knopfes in einander befestigt werden. Die folgende Bewegung der Raͤder bringt den Knopf in die Lage 11. Fig. 6, wo die Annaͤherung der Praͤge-Staͤmpel die Theile fest an einander schließt, und den Knopf vollendet. Eine andere Bewegung der Raͤder bringt den Knopf nach 12 in Fig. 6, wo das niedersteigende Durchschlag-Eisen 12 denselben aus der Maschine schafft. Fig. 9. stellt eine der Durchschlag-Buͤchsen (Punch boxes) horizontal dar; die Stiefel, in welchen die Stangen der Durchschlag-Eisen eingefuͤgt sind, sind im Durchschnitte dargestellt, um die Baͤnder und Stellschrauben zu zeigen, mittelst welcher die Durchschlag-Eisen befestigt sind. Ich will nun fortfahren die Vorrichtung zu beschreiben, welche dazu bestimmt ist, die Maschine immer mit der gehoͤrigen Menge Florentiner Taffet zu versehen, aus welchem die kreisfoͤrmigen Stuͤke oder Scheiben zum Ueberziehen der Knopfe oder Schalen auf die oben angefuͤhrte Weise ausgeschnitten werden. Nachdem der Florentiner Taffet, oder irgend ein anderer Stoff, fest und gleich auf einer Walze aufgerollt wurde, wird er in den schiebbaren Wagen X am Hintertheile der Maschine in der bei Y dargestellten Lage gebracht. Die Zapfen oder Enden der Walze sind auf den Hebeln U aufgehaͤngt, die in den Seiten der senkrechten Pfosten des Wagens X eingefuͤgt sind, und an den Hebeln befinden, sich Gewichte, um die Walze mit dem Stoffe fest an das obere Brett anzudruͤken. Ein Weil des Florentiner Taffets wird von der Walze abgezogen, und flach auf dem Speisungs-Brette g ausgebreitet, nachdem er durch die Speisungs-Kappen ef durchgezogen wurde. Der Wagen X wird nun an das Ende seiner Bahn am Hintertheile der Maschine auf seinem Geleise mmm fortgeschoben. Eine Eke des Florentiner Taffets kommt in den Spalt des cylindrischen Messers h, von welchem eine besondere Art im Durchschnitte in Fig. 10 abgebildet ist. Wenn die Maschine nun in Bewegung gesezt wird, wird der Stift n durch das Niedersteigen der oberen Durchschlag-Buͤchse C, an welcher er mittelst eines Bokes befestigt ist, auf die oberste Flaͤche des cylindrischen Messers herabsteigend, und dieses durch den Florentiner Taffet durchschlagen, so daß es eine Scheibe ausschneidet, welche dadurch zugleich in den gefensterten Ring des Rades N gelangt, von welchem wir oben gesprochen haben, und das man in Fig. 10. deutlich sieht. Der besondere Bau des schneidenden Cylinders muß nun erklaͤrt werden. Er besteht zuvoͤrderst aus einer aͤußeren Roͤhre aus Gußeisen h, Fig. 2, 3 und 10., welche Roͤhre auf dem Speisungs-Brette g gehoͤrig befestigt ist. Innerhalb der aͤußeren Roͤhre h befindet sich eine walzenfoͤrmige Roͤhre o aus Stahl, welche in derselben befestigt ist. Durch beide laͤuft der oben erwaͤhnte Spalt, durch welchen der Florentiner Taffet durchgezogen wird. Eine andere duͤnne staͤhlerne Roͤhre (welche das Messer p ist) paßt genau in die Roͤhre o und schiebt sich mittelst einer Spiralfeder auf und nieder, welche um dieselbe, wie bei gg, aufgewikelt ist. Sie stuͤzt sich oben gegen eine Schulter, und dadurch wird das Messer p in die Hoͤhe gehalten. Innerhalb dieses Messers ist ein walzenfoͤrmiges Durchschlag-Eisen r, welches genau in dasselbe paßt, und gleichfalls durch eine starke Spiralfeder s gehalten wird. Dieß ist die Lage der Theile des Messers, ehe der Florentiner Taffet mittelst desselben ausgeschnitten wird. Man wird nun sehen, daß wenn die obere Durchschlag-Buͤchse C niedersteigt, der Stift n auf den obersten Theil des Durchschlag-Eisens r kommen, und dieses und das Messer p durch den Florentiner Taffet durchschlagen wird, wobei die staͤhlernen Roͤhren o und p mit einander als Scheren wirken. Nachdem die Scheibe aus Florentiner Taffet auf diese Weise ausgeschnitten wurde, wird sie, durch das weitere Hinabsteigen des Messers p und des Durchschlag-Eisens r bis an den Boden der Roͤhre e hinabgefuͤhrt, unter welchem einer der gefensterten Ringe in dem Rade N sich befindet. Nachdem das Messer auf diese Weise bis an den Boden der Roͤhre hinabgestiegen ist, wird es daselbst durch seine Schulter p aufgehalten, die sich oben an demselben befindet, und mit dem oberen Ende des aͤußeren Cylinders in Beruͤhrung kommt. Das Durchschlag-Eisen e, welches von der Feder r getragen wird, wird aber etwas tiefer hinabgelassen, und auf diese Weise kommt die Scheibe Florentiner Taffet aus der Roͤhre, und wird in dem gefensterten Ringe unten abgesezt. Nachdem die erste Scheibe aus dem Taffet durchgeschlagen ist, der auf dem Speisebrette ausgebreitet ist, werden die uͤbrigen Scheiben nach der Reihe ausgeschnitten, indem der Wagen in einer Seitenrichtung bewegt wird, sobald das Messer bei jeder Umdrehung der Hauptachse auf folgende Weise gehoben wird. Nahe an den Enden der Hauptachse A sind Muschelraͤder WW angebracht, welche auf die Schieber ZZ wirken, wie man in Fig. 3. sieht, und diese bei jeder Umdrehung der Hauptachse auf- und niedersteigen machen. An den unteren Enden dieser Schieber sind rechtwinkelige Hebel aa mittelst eines Gefuͤges angebracht, und an den laͤngeren Armen dieser rechtwinkeligen Hebel befinden sich Sperrkegel bb, welche gleichfalls mittelst Gefuͤgen damit verbunden sind. Diese Sperrkegel greifen in zwei horizontale Raͤder cd ein, welche an dem schiebbaren Gestelle des Wagens XX befestigt sind, und die man am deutlichsten in Fig. 2. sieht, wo die Maschine von der Ruͤkseite dargestellt ist. Man wird nun sehen, daß durch die Umdrehung der Hauptachse die Muschelraͤder WW die Schieber ZZ aufheben und niedersteigen lassen, und, so wie diese auf und nieder steigen, veranlassen sie auch die rechtwinkeligen Hebel aa, sich um ihre Stuͤzungs-Stifte zu schwingen, und folglich die Sperrkegel bb hin und her zu schieben. Durch eine in der Folge zu erklaͤrende Vorrichtung wird einer dieser Sperrkegel aus dem Zahnrade ausgehoben, waͤhrend die Spize des anderen in die Zaͤhne des Sperrrades eingesenkt wird, so daß folglich immer nur Ein Sperrkegel allein in Thaͤtigkeit ist. Man sieht in der Zeichnung in Fig. 2., daß der Sperrkegel an der linken Seite derjenige ist, welcher in Thaͤtigkeit ist, und daß durch die Schwingung des rechtwinkeligen Hebels die Spize des Sperriegels das schiebbare Gestell X durch eine Reihe von Stoͤßen um Einen Zahn auf Ein Mal bewegt hat. Wenn nun der Wagen mit dem Florentiner Taffet durch die so eben beschriebenen auf einander folgenden Bewegungen seinen weitesten Lauf nach der linken Seite hin vollendet hat, kommt einer der Arme Z genau uͤber einen der kleinen Hebel a* zu stehen, und in dieser Lage veranlaßt das naͤchste Niedersteigen der Durchschlag-Buͤchse C den Hebel a* den Arm Z zu heben, welcher einen Faͤnger oder Halter b* aus der Ruͤkseite des oberen Speisungs-Bakens zuruͤkzieht, und lezteren auf diese Weise durch die Gewalt einer Feder c*, die man in der Huͤlfs-Figur 4. deutlich sieht, mit seinem Gestelle zuruͤkwerfen laͤßt. Die Weite, auf welche dieser Baken zuruͤktritt, muß durch die Schraube d* regulirt werden: sie haͤngt von der Breite der verlangten Scheibe ab. Die Kanten der Speisungs-Baken sind mit feinen Spizen versehen, die schief geneigt sind, wie man in den Durchschnitts-Figuren sss sieht, damit sie den Florentiner Taffet fester halten koͤnnen. Um den Florentiner Taffet zu einer neuen Reihe hervorzuziehen, muß der Baken e, der zuruͤkfiel, wieder hinaufgehoben werden, wie bei Fig. 3. Dieß geschieht bei der ersten Ruͤkkehr des Wagens mittelst des kleinen Armes e* am Ruͤken des Gestelles, der uͤber die schiefe Flaͤche f* laͤuft, welche sich in der Mitte des Hintertheiles der Maschine befindet, wie Fig. 11. darstellt. Nachdem der obere Baken wieder in seine vorige Lage hinaufgeworfen wurde, wird er daselbst durch den Haͤlter oder Fang b* festgehalten. Ich habe das ganze Verfahren und alle Theile der Maschine zur Verfertigung uͤberzogener Knoͤpfe beschrieben. Ich mache aber mit derselben Maschine auch metallne Knopfe von der Art der sogenannten Schalen-Knoͤpfe. Bei Verfertigung dieser metallnen Knoͤpfe fallen dann diejenigen Theile weg, welche zur Herbeifuͤhrung des Florentiner Taffets, und zur Bekleidung der Knopfe mit demselben nochwendig sindDie Abbildungen dieser so sehr zusammengesezten Maschine sind hoͤchst undeutlich; wir mußten an manchen Stellen erst die Buchstaben dazu schreiben. Die Beschreibung ist um nicht vieles deutlicher. Wir zweifeln, daß irgend ein Mechaniker eine solche Maschine nach dieser Beschreibung und Abbildung verfertigen kann, und wir zweifeln auch, Troz aller Muster, die Hr. Newton besizt, daß diese Maschine im Großen mit Vortheil arbeiten kann. Uebrigens unterwerfen wir unser Urtheil dem Ausspruche, kuͤnftiger Erfahrungen.A. d. Ue.. Die Patent-Erklaͤrung entworfen von Newton.

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