Titel: | Maschine oder Apparat zur Bestimmung und Aufzeichnung der Menge, specifischen Schwere und Temperatur gewisser Flüssigkeiten während sie irgendwo durchlaufen, und zum Theile auch zu anderen Zweken. |
Fundstelle: | Band 34, Jahrgang 1829, Nr. XVIII., S. 81 |
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XVIII.
Maschine oder Apparat zur Bestimmung und
Aufzeichnung der Menge, specifischen Schwere und Temperatur gewisser
Fluͤssigkeiten waͤhrend sie irgendwo durchlaufen, und zum Theile auch zu
anderen Zweken.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius,
1829. S. 385.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Maschine oder Apparat zur Bestimmung der Schwere und Temperatur
gewisser Fluͤssigkeiten.
Meine Erfindung besteht in Folgendem. Ich messe und registrire gewisse
Fluͤssigkeiten auf ihrem Durchgange, indem ich sie durch einen Cylinder mit
einem Staͤmpel und einer Stange, mir einem Schnabel und einer Klappe oder mit
einem Hahne laufen lasse; durch einen Cylinder, der jenem an der Dampfmaschine ganz
aͤhnlich ist, nur ist seine Fuͤtterung von Leder, wenn die Temperatur
der Fluͤssigkeit, die gemessen werden soll, nicht uͤber 80°
Fahrenh. betraͤgt. Die Fluͤssigkeit, die auf den Staͤmpel in
Folge ihres statischen Drukes wirkt, bewegt denselben mit hinlaͤnglicher
Kraft, um ein Gewicht auf einer schiefen Flaͤche emporzuheben, so lang ihre
Wirkung auf denselben fortdauert, und erzeugt so eine Kraft, die, am Ende ihrer
Wirkung, im Stande ist Klappen oder einen Hahn zu bewegen, und den statischen Druk
auf den Staͤmpel umzukehren, so daß mm eine Wirkung in entgegengesezter
Richtung entsteht, waͤhrend welcher das Gewicht neuerdings gehoben wird. Auf
diese Weise erzeugt jeder Impuls eine Kraft, die im Stande ist die Stellung des
Hahnes oder der Klappe zu veraͤndern, und eine Staͤtigkeit der
Bewegung zu erzeugen, durch welche die Menge der durchgelaufenen Fluͤssigkeit
ausgedruͤkt wird.
ab in Fig. 1. ist der Cylinder,
welchen ich am liebsten in horizontaler Lage habe, mit den Schnaͤbeln
aufwaͤrts, damit die Luft, wenn eine vorhanden ist, bei Einfuͤhrung
der zu messenden Fluͤssigkeit leicht entweichen kann, c und d (Fig. 2.) sind die Leiter
fuͤr die Staͤmpel-Stange, deren Querbalken in den Ausschnitten
arbeitet, an deren Enden sich Stellschrauben befinden, welche den Staͤmpel
hindern uͤber seine bestimmte Graͤnze hinauszutreten. ee sind zwei Waͤchter unmittelbar unter dem
Laufe des Stiftes der Walze f, welche dieselben hindern
ehe zu fallen, bis sie die Enden der Waͤchter ee erreicht hat, welche so vorgerichtet sind, daß sie auf dieselbe
Laͤnge des Staͤmpel-Stoßes passen, wie die Stifte in den
Leitern c und d. Die Walze
f, und die Verbindungs-Stange g sind hinlaͤnglich schwer, entweder in Folge ihres eigenen
Gewichtes, oder fremder angehaͤngter Gewichte, daß sie den Hahn oder die
Klappe leicht bewegen koͤnnen, wenn sie auf die Enden des Wechselhebels h wirken.
Um die specifische Schwere der Fluͤssigkeiten auf ihrem Durchgange zu
bestimmen und zu registriren, haͤnge ich oder befestige ich eine Cisterne
oder ein Gefaͤß am Ende eines Balkens oder einer Wage auf, und lasse die
Roͤhren, welche die Fluͤssigkeit in dieses Gefaͤß und aus
demselben zuruͤkfuͤhren, bis zur Central-Linie der Wage sich
erstreken, und daselbst mittelst zweier biegsamer Gefuͤge sich vereinigen. An
dem entgegengesezten Ende dieses Balkens ist ein Gewicht aufgehaͤngt, welches
im Stande ist die Cisterne im Gleichgewichte zu erhalten, wenn sie mit einer
Fluͤssigkeit von der mittleren specifischen Schwere jener Fluͤssigkeit
gefuͤllt ist, die man untersuchen will.
An irgend einem bequemen Theile zwischen dem Mittelpunkte des Balkens und dem Ende
haͤnge ich einen Senkel aus Glas, Elfenbein, oder aus irgend einem
schiklichen Material auf, so daß ein Theil desselben in Queksilber taucht, damit,
wenn die Fluͤssigkeit in der Cisterne schwerer oder leichter ist, als das
Gewicht der Wage an dem entgegengesezten Ende, das Gleichgewicht durch Einsenken
oder Aufsteigen des Senkels hergestellt wird. Der Punkt, auf welchem der Balken im
Gleichgewichte ist, wird also die specifische Schwere der in der Cisterne oder in
dem Gefaͤße enthaltenen Fluͤssigkeit ausdruͤken.
Um die Temperatur der Fluͤssigkeit waͤhrend des Durchganges zu
bestimmen und zu registriren, verfertige ich mein sogenanntes operatives
Thermometer, indem ich mehrere Scheiben oder kreisfoͤrmige Platten aus
duͤnnem Kupfer oder Messing abwechselnd an ihren Kanten und in ihrem
Mittelpunkte vereinige. Durch den Mittelpunkt der vereinigten Platten mache ich ein
kleines Loch, durch welches eine Verbindung durch die ganze Reihe von Scheiben
hergestellt wird, und ein zelliges metallnes Gefaͤß entsteht, welches im
Stande ist in Folge der Elasticitaͤt der Metall-Platten sich einiger
Maßen auszudehnen oder zusammen zu ziehen. Dieses Gefaͤß ist mit einem Wikel
von Roͤhren verbunden, welche im Stande sind 50 bis 300 Mal mehr zu fassen,
als das zellige Gefaͤß oder die Scheiben. Diesen Roͤhren-Wikel
und das zeitige Gefaͤß fuͤlle ich mit Weingeist, mit Leinoͤhl,
oder mit irgend einer Fluͤssigkeit, welche im Stande ist durch die
Waͤrme sich hinlaͤnglich auszudehnen, und schließe sie luftdicht.
Der Wikel wird dann in eine Cisterne oder Kammer eingetaucht, durch welche die
Fluͤssigkeit durchzieht, bereu Temperatur bestimmt werden soll, und leztere
Fluͤssigkeit theilt jener, die in dem Roͤhren-Wikel enthalten
ist, ihre Temperatur mit; die in dem Wikel enthaltene Fluͤssigkeit dehnt
sich, nach dieser Temperatur, aus, oder zieht sich zusammen, wie das Queksilber in
dem gewoͤhnlichen Thermometer sich ausdehnt oder zusammenzieht, und diese
Zunahme oder Abnahme wird in das Zellen-Gefaͤß geduckt oder aus
demselben genommen, und veranlaßt dadurch ein gleichmaͤßiges Ausdehnen oder
Zusammenziehen dieses Gefaͤßes, wodurch die Temperatur der
Fluͤssigkeit in der Cisterne oder Kammer, die den Roͤhren-Wikel
umgibt, bestimmt wird.
Da nun im Allgemeinen das Verfahren angegeben ist, nach welchem die Menge, die
specifische Schwere und die Temperatur bestimmt wird, gehe ich zur Beschreibung der
Art uͤber, nach welcher dasselbe in einer und derselben Maschine (Fig. 3.)
erreicht werden kann, deren einzelne Theile in Fig. 4, 5, 6. deutlicher dargestellt
sind, in welchen dieselben Theile durch dieselben Buchstaben ausgedruͤkt
sind.
Ich verfertige eine Wage AABB
Figg. 3 und
4., welche
an den Mittelpunkten ab aufgehaͤngt ist. Au
dem Ende A dieser Wage ist die Cisterne C befestigt, das operative Thermometer E und der bereits in Fig. 1. beschriebene
Messer D.
Von dem Ausgangs-Arme des Hahnes erstrekt sich eine gekruͤmmte
Roͤhre c gegen oder auf die Linie im
Mittelpunkte, oder auf die Achse des Wage-Balkens bis in ein
glaͤsernes Mundstuͤk, welches das Ende einer senkrechten
Glasroͤhre d bedekt, die in der Mitte einer
Schale mit Queksilber e steht, in welches das
Mundstuͤk so weit eingefuͤgt ist, daß es dem statischen Druke der
darin enthaltenen Fluͤssigkeit widersteht.
Eine andere Roͤhre g verbindet die Cisterne c mit dem Einleitungs-Arme des Hahnes, durch
welchen die Fluͤssigkeit in den Cylinder D
gelangt. Eine andere Roͤhre k erstrekt sich von
der Cisterne nach der Central-Linie des Wage-Balkens, und endet sich
dort in ein glaͤsernes in eine Schale mit Queksilber eingefuͤgtes
Mundstuͤk, das dem vorigen in jeder Hinsicht aͤhnlich und nur mit der
Einleitungs-Roͤhre f verbunden ist.
Ich befestige an dem Wage-Balken, z.B. bei l,
einen Senkel m, der, seiner Gestalt und Groͤße
nach, nach der Natur der Fluͤssigkeit berechnet ist, welche gewogen oder
gepruͤft werden soll, und dieser Senkel sinkt in das Queksilber in dem Becher
n. Am Ende des Wage-Balkens ist das Gewicht
B angebracht, welches schwer genug ist, um das Ende
A mit allem Zugehoͤre aufzuwiegen, wenn es
mit einer Fluͤssigkeit von der mittleren specifischen Schwere derjenigen,
fuͤr welche die Maschine bestimmt ist, gefuͤllt ist. Es ist nun
offenbar, daß wenn die Maschine so vorgerichtet ist, und eine geistige
Fluͤssigkeit durch die Roͤhre f
eingegossen wird, die Kammer c sich fuͤllen wird,
und dann durch die Roͤhre g auch die Enden des
Cylinders abwechselnd gefuͤllt werden, und die Fluͤssigkeit zulezt bei
P ausfließen wird. Damit die Luft aus der Maschine
vollkommen ausgetrieben wird, wenn man dieselbe in Gang sezt, muß der Hahn p geschlossen werden, und die kleinen Lufthaͤhne
qq in den Roͤhren c und k muͤssen
geoͤffnet werden, bis eine kleine Menge Fluͤssigkeit in denselben
aufsteigt, wo sie dann geschlossen, und der Hahn p
geoͤffnet werden muß. Wenn die Maschine mit geistiger Fluͤssigkeit
versehen ist, wird sie, durch die Zahl der Schlage des Staͤmpels, die Menge
anzeigen, die durch die Maschine lief. Das Uebergewicht eines oder des anderen Endes
des Wage-Balkens, welches der Zeiger auf dem Maßstabe r anzeigt, druͤkt die specifische Schwere der Fluͤssigkeit
aus, und das Thermometer E wird durch seine Ausdehnung
oder Zusammenziehung die Temperatur der Fluͤssigkeit auf ihrem Durchgange
anzeigen.
Ich will nun die Art, nach welcher die Menge, die specifische Schwere und die
Temperatur registrirt wird, bezeichnen. Ich errichte auf dem Sector des Hahnes oder
der Klappe ein Paar Palleten, die in das Rad r
eingreifen, das auf dem Ende des Schaftes s stekt, und
dieses, Zahn fuͤr Zahn, bewegen. Dieser Schaft laͤuft durch die
Central-Linie des Wage-Balkens (s. Fig. 1 und 2.) und theilt daselbst
mittelst einer Schraube dem Rade t und dem Cylinder u Bewegung mit, auf dessen aͤußerer
Flaͤche ein Papier, Fig. 4, befestigt ist. Der
Cylinder ruht auf zwei Central-Spizen, die oben und unten in dem Rahmen des
Cylinders FG, Fig. 6. eingeschraubt
sind. In demselben Rahmen, und in der Central-Linie des Wage-Balkens
sind zwei Leiter, w und x
befestigt, mit Furchen an der inneren Seite, wie man in Fig. 4. sieht, wodurch
zwei Bleistifte mit der Oberflaͤche des Papieres parallel gefuͤhrt
werden, um die Temperatur und die specifische Schwere anzuzeigen.
In einer geringen Entfernung von dem unteren Ende des Cylinders ist der Hebel V aufgehaͤngt, in welchem ein Bleistift befestigt
ist, der gegen die Oberflaͤche des Papieres auf dem Cylinder druͤkt.
Von dem mittleren Theile des Hebels erstrekt sich aufwaͤrts eine Stange und
ein Ausschnitt, der auf einer kleinen excentrischen Scheibe oder Muschel auf der
Spindel s ruht, wodurch bei jeder Umdrehung der
Bleistift des Hebels V etwas gehoben und dann wieder
fallen gelassen wird, so daß eine wellenfoͤrmige Linie, wie ~~~~, auf dem
Papiere gezeichnet wird, welche eben so viele Gallons, oder was immer fuͤr
Maßtheile, ausdruͤkt, je nachdem der Cylinder selbst mehr oder weniger zu
fassen vermag, und die Zahl der Zaͤhne in dem Rade r mehr oder weniger groß ist.
In der Naͤhe des oberen Theiles des Cylinders u
ist ein anderer Bleistift befestigt, welcher in einem Stiefel stekt, der zwischen
den Leitern w und x leicht
beweglich ist, und die Furchen ausfuͤllt, die zunaͤchst an dem
Cylinder u liegen. Dieser Stiefel ist mittelst einer
Stange mit dem Ende des Hebels H verbunden, welcher
durch die Ausdehnung oder Zusammenziehung des Thermometers E dem Bleistifte Bewegung mittheilt, der auf dem sich drehenden Papiere
eine Linie beschreibt, welche die Temperatur der Fluͤssigkeit
ausdruͤkt, von welcher der Hebel V die Menge
angegeben hat. Ein anderer Bleistift ist in einem leicht beweglichen Stiefel
zwischen den Leitern w und x
befestigt, und fuͤllt die Furchen, die am weitesten von dem Cylinder u entfernt sind. Dieser Bleistift ist mittelst der
Verbindungs-Stange Z an dem Hebel I befestigt, der auf dem oberen Ende von l sich stuͤzt. Das andere Ende des Hebels I ist mittelst der Stange i
auf dem feststehenden Punkte y befestigt. Je nachdem nun
das eine oder das andere Ende des Wage-Balkens uͤberwiegt, wird der
Hebel I den Bleistift zwischen den Leitern w und x bewegen, und auf dem
Papiere eine mehr oder minder erhabene Linie zeichnen, die die specifische Schwere
der Fluͤssigkeit ausdruͤkt, deren Menge unmittelbar unter derselben
bezeichnet wurde.
Ehe das Papier auf den Cylinder gelegt wird, linire ich dasselbe mit Linien nach der
Staͤrke und Temperatur der zu pruͤfenden Fluͤssigkeit; um daher
die specifische Schwierigkeit geistiger Fluͤssigkeiten auszudruͤken,
ziehe ich eine starke Linie vom unteren Rande des Papieres aus bis auf dieselbe
Hoͤhe, auf welche die Maschine den Bleistift fuͤhren wuͤrde,
wenn sie mit Alkohol gefuͤllt waͤre.
Um auf dieselbe Weise durch Liniren die Temperatur anzudeuten, fuͤhre ich die
Linie bis zu jener Hoͤhe, wo die Maschine 60° Fahrenh. andeuten
wuͤrde. Hierauf ziehe ich, zu jeder Seite dieser Linie, Parallelen in
gehoͤriger Entfernung, welche die hoͤheren und niedrigeren Grade der
specifischen Schwere und der Temperatur so genau ausdruͤken, als es von
praktischem Nuzen seyn kann.
Der Werth dieser durch die Maschine gezogenen Linien laͤßt sich leicht dadurch
bestimmen, daß sie entweder zwischen die Linien fallen, welche bekannte Werthe
bezeichnen, oder dieselben durchschneiden.
Bei Anwendung einzelner oder mehrerer Theile dieser Maschine zu anderen Zweken
verfertige ich ein Instrument, in welchem ich die Bewegung des Wage-Gestelles
und des operativen Thermometers verbinde, um dadurch einen Weiser oder Stift zu
erhalten, und dadurch die Staͤrke geistiger Fluͤssigkeiten so
anzuzeigen und zu registriren, als wenn Alles unter einer und derselben Temperatur
dargestellt waͤre. Zu diesem Ende theile ich den Senkel m, Fig. 7, der innerhalb und
außerhalb des Queksilbers arbeiten soll, in 100 gleiche Theile mit
Unterabtheilungen, wodurch alle Abstufungen der specifischen Schwere vom
destillirten Wasser bis zum Alkohol angezeigt werden koͤnnen.
Ich verfertige dann noch einen anderen Senkel (den ich zum Unterschiede
Compensations-Senkel nenne) von derselben Laͤnge, theile ihn auf
dieselbe Weise, und mache seine Abschnitte in diesen Theilungen
verhaͤltnismaͤßig zur Ausdehnung der geistigen Fluͤssigkeiten
von verschiedener specifischer Schwere, welche durch diese Theilungen
ausgedruͤkt werden, insofern diese Ausdehnung von der Waͤrme
abhaͤngt. Der Compensations-Senkel arbeitet in demselben Becher mit
dem anderen Senkel, und ist an dem Hebel ab, Fig. 7.
angebracht, dessen Stuͤzpunkt in der Central-Linie der Achse des
Wagebalkens-Gestelles sich befindet. Das andere Ende ist mit dem operativen
Thermometer verbunden, so daß seine Bewegung zwischen dem Punkte, auf welchem es bei
30° Fahrenheit steht, und jenem, auf welchem es bei 80° Fahrenheit
steht, hinreicht, einen Theil des Senkels einzusenken oder emporsteigen zu lasten,
und dadurch das Wagebalken-Gestell so zu bewegen, daß es den Ausdruk der
specifischen Schwere anzuzeigen und einzuregistriren vermag, als Compensation
fuͤr die Ausdehnung oder Zusammenziehung der geistigen Fluͤssigkeiten
in der Maschine, je nachdem ihre Temperatur uͤber oder unter jenem Grade ist,
bei welchem man ihre Staͤrke einregistriren will.
Die beiden hier angegebenen Instrumente dienen bloß bei sogenannten geistigen
Fluͤssigkeiten unter irgend einer mittleren Temperatur zwischen 30 und
80° Fahrenheit.
Ich bestimme und registrire auch die Menge und Temperatur des Wassers zur Speisung
der Dampf- und anderen Kessel, indem ich den messenden Theil des oben
erklaͤrten Apparates mit dem sich drehenden Cylinder u, und dem operativen Thermometer ohne diejenigen Theile anwende, die zur
Bestimmung der specifischen Schwere gehoͤren; und hier ziehe ich eine Fassung
des Cylinders aus Flachs oder Hanf vor.
Ich messe auch die Menge geistiger Fluͤssigkeiten, des Weines und Bieres,
durch Anwendung des messenden Theiles dieses Apparates allein.
Ich regulire ferner die Hize oder Temperatur innenwendig in den
Destillir-Helmen, Kuͤhlroͤhren, oder anderen Gefaͤßen,
in welchen man eine gleichfoͤrmige Hize unterhalten will, und an welchen sich
mein operatives Thermometer anbringen laͤßt, indem ich den
Roͤhren-Wikel innerhalb derselben anbringe, und die ausdehnende und
zusammenziehende Kraft dieses Instrumentes zum Oeffnen oder Schließen des
Dampf-Hahnes oder der Dampf-Klappe verwende, wenn diese Werkzeuge mit
Dampf geheizt werden, oder des Schiebers, um das Feuer zu verstaͤrken und zu
vermindern, wenn sie mittelst Feuers geheizt werden; oder zum Oeffnen, Schließen und
Reguliren der Wasserklappe oder des Wasserhahnes, wodurch eine gleichfoͤrmige Temperatur unterhalten
werden kann.
Urkunde dessen etc.
Bemerkungen des Patent-Traͤgers.
Die Maschine zur Bestimmung der Menge und Staͤrke geistiger
Fluͤssigkeiten ist in einer gedraͤngten Form, und in einem
Gehaͤuse, das man sperren kann. Ihre Anwendung und ihr Werth vor allen bisher
bekannten Vorrichtungen, um die Menge und Staͤrke der geistigen
Fluͤssigkeit zu bestimmen, die man durch Destillation erhaͤlt, ist
fuͤr sich selbst einleuchtendNicht so ganz. Wenigstens nicht nach der hier gegebenen
Patent-Erklaͤrung.A. d. Ue..
Der Messer, wenn man ihn allein bei geistigen Fluͤssigkeiten braucht, ist
gleichfalls fuͤr jeden unzugaͤngig, der nicht den Schluͤssel zu
dem Kasten besizt, und da man sich auf die Genauigkeit desselben vollkommen
verlassen kann, so wird er fuͤr Brantweinhaͤndler dadurch wichtig, daß
sie jede andere Messungs-Methode mittelst desselben controliren
koͤnnen.
Nichts kann mehr zum wohlfeilen Betriebe der Dampfmaschinen dienen, als wenn man
bestaͤndig die geleistete Arbeit derselben mit der verbrauchten
Kohlen-Menge fleißig vergleicht. Auf diese Weise entstanden die großen
Verbesserungen an den Dampfmaschinen in Cornwallis, wo man mit Einem Bushel Kohlen
so viel arbeitet, als in anderen Gegenden Englands mit drei und vier. Obschon sich
uͤbrigens die Wirkung der Dampfmaschinen in Fabriken nicht so leicht
bestimmen laͤßt, wie in Bergwerken, so laͤßt sich doch diese
Vergleichung auch bei denselben anstellen, und sollte von jedem Besizer einer
Dampfmaschine verstanden werden.
Ein großer Schritt zu dieser Vergleichung wird dadurch gethan werden, wenn man die
Menge und die Temperatur des Wassers bestimmt, welches durch eine gewisse Menge
Kohlen in Dampf verwandelt wird, und dieß ist es, was mein Messungs-Apparat
verbunden mit dem Thermometer mit großer Genauigkeit leistet; er zeigt
naͤmlich am Ende jeder Woche die Menge und die Temperatur des Wassers, die
verdampft wurde, im Vergleiche mit der Menge Kohlen, die hierzu verbraucht wurde;
lehrt also, wie die Kohle verwendet wurde, und kann so in vielen Faͤllen auf
wesentliche Ersparungen fuhren.
Die Regulirung der Temperatur in Destillir-Helmen ist ein wichtiger Nuzen des
operativen Thermometers. Bei Anwendung desselben lege ich den Helm, oder die
Roͤhre, die die Blase mit der Kuͤhlroͤhre roͤhre verbindet, etwas
geneigt, und schließe sie in ein Gefaͤß ein, welches einen
spiralfoͤrmigen Canal rings um dieselbe fuͤr das Wasser bildet.
Innerhalb dieser Roͤhre am Ende der naͤchsten Windung wird das
Thermometer angebracht, und mit der Wasserklappe, welche den spiralfoͤrmigen
Canal versieht, so verbunden, daß die Temperatur in diesem Theile der Roͤhre
auf 75 oder 80° nach dem Belieben des Destillators erhalten werden kann.
So wie das Wasser um die Roͤhre gegen die Blase zieht, wird es heißer, und
macht auf diese Weise die Roͤhre zu einem Verdichter, indem die Temperatur
der ganzen Laͤnge der Roͤhre nach verschieden ist. Das große Volumen
des waͤsserigen Dampfes faͤllt, nachdem es aus der Blase in den
Verdichter eingetreten ist, wieder unmittelbar in denselben zuruͤk,
waͤhrend der geistigere aufwaͤrts fortschreitet; sobald er aber den
kaͤlteren Regionen der Roͤhre sich naͤhert, wird er zum Theile
an den Waͤnden derselben verdichtet und fließt langsam zuruͤk auf dem
geneigten Boden in die heißeren Theile der Roͤhre, wo die geistigen Theile
neuerdings in einem reineren Zustande verduͤnsten, ehe sie die Blase
erreichen, und zulezt durch das Thermometer in die Kuͤhlroͤhre
gelangen, und dadurch weit staͤrker werden, als auf die gewoͤhnliche
Weise.
Die vollkommene Einfachheit dieses Apparates (?), seine allgemeine Anwendbarkeit, die
wichtige Ersparung an Kohlen, die dadurch erlangt wird, sind Ruͤksichten, die
die Aufmerksamkeit der Brantwein-Brenner verdienen.
Ich habe einen Destillir-Apparat nach dieser Art bei den HHrn. Norbury's, Kupferschmieden in Whitechapel-road,
die man bei mir, Lombard-Street, 85, sehen kann.