Titel: Patentapparat zum Heizen der Dampfmaschinen und anderer Oefen. Von Joh. Stanley zu Back Watling Street, Manchester.
Fundstelle: Band 34, Jahrgang 1829, Nr. LXXXVII., S. 352
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LXXXVII. Patentapparat zum Heizen der Dampfmaschinen und anderer Oefen. Von Joh. Stanley zu Back Watling Street, Manchester. Aus dem Register of Arts. P. XXV. 1. Aug. 1829, S. 5. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Stanley Patentapparat zum Heizen der Dampfmaschinen. Das Register of Arts theilt folgende Notiz als Beschluß seiner langen Abhandlung uͤber die rauchverzehrenden Oefen mit. Hrn. Stanley's Apparat unterscheidet sich von vielen anderen dadurch, daß er nicht bloß verspricht, sondern Wort hielt. Wir haben seine gute Wirkung an der großen Maschine der South Lambeth Water Works an zwei Kesseln von der Kraft von 40 Pferden gesehen. Vor Anwendung dieses Apparates mußten beide Kessel zugleich im Gange erhalten werden, um hinlaͤnglichen Dampf fuͤr die Maschine zu erhalten, und der Heizer arbeitete sich beinahe zu Tode. Nun hat keine Menschenhand mehr bei Unterhaltung des Feuers etwas zu thun, und die Wirkung des Feuers ist weit groͤßer als zuvor, denn ein einziger Kessel reicht nun hin. Die Menge des Brennmateriales ist uͤberdieß so genau regulirt, daß, in dem Augenblike, wo mehr Dampf als man braucht, aus dem Kessel aufsteigt, der Heizungsapparat außer Umtrieb gesezt wird, und keine Kohlen mehr nachwirst, so daß sodann der Dampf unter den erforderlichen Druck faͤllt, und das hierdurch gleichfalls fallende Queksilber die Maschinerie wieder in Umtrieb sezt, und das Nachschuͤren der Kohlen neuerdings beginnt. Die großen Stuͤke Kohlen werden durch den Apparat in kleine Stuͤke gebrochen, so daß sie in dem Augenblike gluͤhend werden, wo sie in das Feuer geworfen werden, um dasselbe zu beleben. Da sie ohne Unterlaß uͤber den ganzen Rost hingeworfen werden, so verbrennen sie so vollkommen, daß sie beinahe gar keinen unzersezten Rauch erzeugen. Man kann sich hiervon jeden Augenblik uͤberzeugen, wenn man die Schornsteine der South Lambeth Water Works beobachtet, aus welchen man nur immer einen lichtgrauen Dampf aufsteigen sieht, der nicht mehr Kohlenstoff enthaͤlt, als ein einzelnes gewoͤhnliches Kuͤchenfeuer. Waͤhrend das Publikum vom Rauche unbelaͤstigt bleibt, ersparen die Eigenthuͤmer dieses Apparates an Brennmaterial beinahe den vierten Theil: ein und zwanzig Procent. Dieser Apparat kommt viel wohlfeiler, als Brunton's sich drehender Rost (Polyt. Journ. Bd. XXVIII. S. 163.) ist bequemer und fester, und braucht keinen Huͤlfskessel. Stanley's Maschine laͤßt sich an jedem gewoͤhnlichen Ofen anbringen; er wird vorne an demselben befestigt, und gibt ihm ein sehr nettes und artiges Ansehen. Dieser Apparat laͤßt sich so leicht an Oefen anbringen, daß Hr. Thomas Thomas, Mechaniker in Holland Street, uns versicherte, er koͤnne diesen Apparat, auch an einem Kessel von der Kraft vom 100 Pferden, von Sonnabends Nachts bis Montags Morgens anbringen, so daß die Maschine außer den gewoͤhnlichen Feierstunden auch nicht einen Augenblik still zu stehen braucht. Wenn eine Maschine, deren Ofen mit diesem Apparate geheizt wird, auch nur Einen Kessel hat, so kann jede Ausbesserung an ersterem vorgenommen werden, ohne die Maschine still stehen zu lassen, indem, waͤhrend- der Ausbesserung, mit der Hand nachgeschuͤrt werden kann. Dieser Apparat unterliegt indessen der Ausbesserung so wenig, daß der Patent-Traͤger sich anerbietet, denselben fuͤr 2 Proc. des Jahres stets in brauchbarem Stande herzuhalten; Kessel und Oefen dauern, wie die Besizer der Water-Works versichern, zwei Mal so lang als gewoͤhnlich, was sich allein schon durch den Umstand erklaͤrt, daß Kessel und Oefen bei denn Heizen vorzuͤglich durch den Wechsel der Temperatur und das Stoßen mit der Kohlenschaufel und dem Schuͤrhaken leiden, und beide Nachtheile bei diesem Apparate wegfallen. Es ist beinahe uͤberfluͤssig zu bemerken, daß der Dampf auf diese Weise immer gleichfoͤrmig im gehoͤrigen Grade von Dichtheit erhalten wird. Fig. 29. zeigt den Apparat im Aufrisse von der Vorderseite, wie er an einem der beiden oben erwaͤhnten Kessel angebracht ist, und einem Theil desselben am zweiten Ofen, der jenem an dem ersten vollkommen aͤhnlich ist. Fig. 30. zeigt einen Theil des Kessels von der Seite, und einen Laͤngendurchschnitt des Ofens sammt dem Heizungsapparate: beide nach dem zwischen beiden Figuren angebrachten Maßstabe, und in beiden Figuren bezeichnen dieselben Buchstaben dieselben Gegenstaͤnde. aa, sind die Kessel, bb sind die Zuͤge und das Mauerwerk, das die Kessel umgibt. cccc sind getaͤfelte Platten aus Gußeisen, die der Vorderseite, an welcher alle Theile des Apparates angebracht sind, ein gefaͤlliges Ansehen geben, und wodurch der Apparat leicht an jedem Ofen angebracht werden kann. ff ist der Rumpf, der so viel Kohlen enthaͤlt, als in einer oder in ein paar Stunden verbraucht werden. Bei ee sind gefurchte Walzen zum Zerkleinen der Steinkohlen, wenn sie aus dem Rumpfe herabfallen. Sie werden durch Laufriemen in Umtrieb gesezt, die die Rollen gh, ik umfassen und von der Maschine herlaufen. Die Umdrehung der Spindel hi treibt ein kleines Raͤderwerk, welches die zwei Streicher mit aller Schnelligkeit uͤber eisernen kreisfoͤrmigen Scheiben umher treibt, und dadurch die Kohlen auf den Rost wirft. Nur einer dieser Streicher konnte bei l im Durchschnitte dargestellt werden: die Lage beider sieht man in Fig. 8. bei ll. nn ist die Ofenthuͤre; o das Feuer; p die Aschengrube, die mit einer den Zug unterhaltenden Platte p versehen ist, um so oft und so viel Luft einzulassen, als man braucht. rr sind Thuͤren, die die Oeffnungen in die Seitenzuͤge deken.

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