Titel: | Bericht der Directoren der Liverpool- und Manchester-Eisenbahn über die relativen Vorzüge der Dampfwagen und der stehenden Dampfmaschinen, als Zugmaschinen. |
Fundstelle: | Band 34, Jahrgang 1829, Nr. XCV., S. 413 |
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XCV.
Bericht der Directoren der Liverpool- und
Manchester-Eisenbahn uͤber die relativen Vorzuͤge der Dampfwagen
und der stehenden Dampfmaschinen, als Zugmaschinen.
Aus dem Werke: „On the Comparative Merits of Locomotive and Fixed Engines as a Moving Power. By
James Walker, Civ. Eng. 2. edit. 1829.“
Im Mechanics' Magazine N. 324 S.
156.
Ueber die Vorzuͤge der Dampfwagen als
Zugmaschinen.
Hr. Walker und Hr. Rastrick
wurden im Jaͤner dieses Jahres beauftragt, der Eisenbahn-Gesellschaft
uͤber die im Titel bemerkten Gegenstaͤnde Bericht zu erstatten. Sie
besuchten zu diesem Ende die vorzuͤglichsten Eisenbahnen im Norden Englands,
und stellten die sorgfaͤltigsten, bis in das kleinste Detail gehenden
Untersuchungen uͤber die Bewegungsapparate auf denselben an. Hrn. Rastrick's Bericht ist nicht erschienen, stimmt
aber, wie wir hoͤrten, genau mit jenem des Hrn. Walker, welcher folgende Resultate enthaͤlt.
Capital bei dem Systeme mit
Dampfwagen
91,000 Pfd. Sterl.
–
– – –
– mit
feststehenden Dampfmaschinen, als Zugwerk
101,000 –
–
–––––––––––––––
Unterschied zu Gunsten der
Dampfwagen
10,000 –
–
–––––––––––––––
Jaͤhrliche Auslage und Interesse des
Capitales bei dem Dampfwagensysteme
43,000 –
–
Do. –
feststehenden Dampfmaschinen
33,000 –
–
–––––––––––––––
Unterschied zu Gunsten der feststehenden
Dampfmaschinen
10,000 –
–
–––––––––––––––
Dampfwagen kosten auf die Meile
0,2787 eines Penny (Groschen)
Feststehende Dampfmaschinen detto
0,2134 do
–––––––––––––––
Unterschied 1/16 Penny, oder
0,653
Das heißt die beiden Systeme verhalten sich wie 7 : 9 zu Gunsten der stehenden
Dampfmaschinen.
Hr. Walker bemerkt jedoch sehr offen, daß man
gegenwaͤrtig an Dampfwagen solche Verbesserungen angebracht hat, daß die
Kosten bei Anwendung derselben sich verringern, und obige Resultate sich
veraͤndern werden. Unfaͤlle sind, bei den stehenden Dampfmaschinen,
weniger haͤufig; wenn sie aber vorkommen, erstreken sie sich uͤber die
ganze Bahn; waͤhrend dieselben, wo sie an einzelnen Dampfwagen sich ereignen,
sich nur auf diesen und auf die ihm angehaͤngten Wagen beschraͤnken.
Bei dem Systeme der stehenden Maschinen ist Sympathie und Gleichfoͤrmigkeit
von einem Ende zu dem anderen; waͤhrend ein einzelner Dampfwagen aus der
Linie treten und dort, so lang als noͤthig, bleiben kann, ohne andere in
ihrem Laufe zu hindern. Die Meinung der Hrn. Walker und
Rastrick ging dahin, „daß, in Hinsicht auf
Wohlfeilheit, Schnelligkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit das System der
stehenden Maschinen mit Wechselwirkung den Vorzug verdient; daß aber, wenn die
Bahn erst nach und nach in Gang gebracht werden soll, die Dampfwagen besser
sind.“