Titel: Ueber die Bereitung der Weinsteinsäure, von Hrn. Desfosses, Apotheker zu Besançon.
Fundstelle: Band 34, Jahrgang 1829, Nr. XCVIII., S. 427
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XCVIII. Ueber die Bereitung der Weinsteinsaͤure, von Hrn. Desfosses, Apotheker zu Besançon. Aus dem Journal de Pharmacie. Nov. 1829, S. 613. Desfosses, uͤber die Bereitung der Weinsteinsaͤure. Da bei Darstellung solcher Substanzen, welche in großer Menge verbraucht werden, jede Ersparung beachtenswerth ist, so glaube ich eine kleine Abaͤnderung bekannt machen zu muͤssen, die ich bei der gewoͤhnlichen Bereitungsart der Weinsteinsaͤure vornahm. Sie besteht darin, sich des schwefelsauren Kalks anstatt des salzsauren Kalks zur Zersezung des neutralen weinsteinsauren Kalis zu bedienen, welches nach der Saͤttigung des Weinsteins durch Kreide bleibt. Ich saͤttige zuerst die freie Saͤure des Weinsteins mit kohlensaurem Kalk, wasche den weinsteinsauren Kalk aus und bewahre das Aussuͤßwasser auf. Wenn ich sodann diesen zuerst erhaltenen weinsteinsauren Kalk durch Schwefelsaͤure zersezt und dem Niederschlage durch Auswaschen alle Weinsteinsaͤure entzogen habe, koche ich das Aussuͤßwasser, welches das neutrale weinsteinsaure Kali enthaͤlt, mit dem schwefelsauren Kalk, welcher bei der ersten Operation erhalten wurde: es bildet sich sodann schwefelsaures Kali und neuerdings weinsteinsaurer Kalk, auf welchen ich wieder eben so viel Schwefelsaͤure gieße als ich bereits angewandt habe. Die Vortheile dieses Verfahrens springen in die Augen und es wird hauptsaͤchlich den Apothekern nuͤzlich seyn, welche nicht immer Ruͤkstaͤnde von salzsaurem Kalk zu ihrer Disposition haben.