Titel: Excentrischer Zirkel, um kleine Kreise auf lithographische Steine zu zeichnen. Von Hrn. Jobard.
Fundstelle: Band 38, Jahrgang 1830, Nr. CVII., S. 426
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CVII. Excentrischer Zirkel, um kleine Kreise auf lithographische Steine zu zeichnen. Von Hrn. Jobard. Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, 1829. S. 278. Bulletin d. Sciences technolog. Junius. S. 168. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. Jobard, excentrischer Zirkel etc. Hr. Jobard, ein geschikter Lithograph zu Bruͤssel, der im lezten Jahre fuͤr die Verbesserungen, welche er in der Lithographie bekannt machte, von der Société d'Encouragement die goldene Medaille erhielt, uͤberreichte derselben einen excentrischen Zirkel, um kleine Kreise auf lithographische Steine zu zeichnen. Dieser Zirkel ist in Fig. 11 und 12 von vorne und von der Seite dargestellt. Hr. Jobard hat laͤngst schon ein Mittel gesucht, außerordentlich kleine Kreise zu zeichnen, wie man sie auf Landkarten zur Bezeichnung der Oerter und Baͤume braucht. Da der zweischenkelige Zirkel ihm kein Genuͤge leisten konnte, erfand er das gegenwaͤrtige Instrument. Der Mittelpunkt desselben haͤngt uͤber dem Plane, und der kleine Kreis wird durch eine Spize erzeugt, die man mittelst einer Drukschraube mehr oder weniger vom Mittelpunkte entfernt. a ist ein hoͤlzerner Blok, dessen untere Flaͤche vollkommen glatt zugerichtet ist, und auf dem Steine ruht. Auf diesen Blok ist ein Stuͤk Kupfer, b, aufgeschraubt, welches die Achse, c, aufnimmt, die man mittelst der Kurbel, d, dreht. Das untere Ende dieser Achse, welches durch eine Buͤchse, e, laͤuft, und in dieser durch ihre Reibung festgehalten wird, ist mit einer excentrischen Kappe, f, verbunden, welche mit zwei Federn, gh , versehen ist, deren eine, g, gegen die Spize, i, druͤkt, mit welcher man zeichnet, waͤhrend die andere, h, gegen ein kleines Stuͤk, k, sich lehnt, durch welches diese Spize laͤuft, die von einer Schraube, l, festgehalten wird. Man begreift, wie diese Federn immer streben muͤssen, die Spize aus der Centralachse, e, hinauszudruͤken. Um dieselbe nun dem Mittelpunkte naͤher zu bringen, oder von demselben zu entfernen, laͤßt man ein geraͤndelts Schraubenniet, m, wirken, welches das in eine maͤnnliche Schraube geschnittene Ende eines vierekigen Zapfens, n, aufnimmt, der mit dem Stuͤke, k, einen Koͤrper bildet. Wenn man das Schraubenniet von der Rechten zur Linken dreht, so wird die Spize angezogen, wenn man in entgegengesezter Richtung dreht, davon entfernt. Auf diese Weise kann man nun auf dem Steine Kreise von groͤßerem oder kleinerem Durchmesser zeichnen. Um die Reibung der Achse etwas sanfter zu machen, schmiert man sie, nachdem man die kleine Platte, o, herausnahm, die vorne auf der Buͤchse, e, von zwei Schrauben festgehalten wird.