Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 38, Jahrgang 1830, Nr. CXXI., S. 454
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CXXI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 20. Octbr. bis 18. Novbr. 1830 in London ertheilten Patente. Dem Samuel Clerk, von South Down, Brixham, in der Grafschaft Devon: auf gewisse Verbesserungen in der Verfertigung von Satteldeken und Gurten, um die Saͤttel auf Pferden und anderen Lastthieren an ihrer Stelle zu erhalten. – Dd. 20. Octbr. 1830. Dem Sir Thomas Cochrane, Ritter (gewoͤhnlich Lord Cochrane genannt) in Regent Street, in der Grafschaft Middlesex: auf den von ihm erfundenen Apparat zum Aushoͤhlen, Auspumpen und Miniren. – Dd. 20. Octbr. 1830. Dem Timothy Mason, Buͤrstenmacher, N. 56., Great Portland Street, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung in der Verfertigung von Malerbuͤrsten und anderen zu mannigfaltigen Zweken anwendbaren Buͤrsten. – Dd. 20. Octbr. 1830. Dem Samuel Clegg, Mechaniker, N. 16., Sidmouth Street, Grays Inn Lane, in der Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Gasmesser. – Dd. 20. Octbr. 1830. Dem Henry Calvert, Gentleman in der City von Lincoln: auf eine Verbesserung in der Verfertigung von Saͤtteln, wodurch die Gefahr und Unannehmlichkeit, daß sie vorwaͤrts rutschen, vermieden wird. – Dd. 26. Octbr. 1830. Dem Jeffrey Shores, Bothbauer und Schiffsschmidt, zu Blackwall, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Takelagehaken und anderen Haken, welche er the self-relieving Hooks nennt. – Dd. 1. Novbr. 1830. Dem John Collinge, Mechaniker zu Lambeth, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an dem Apparate zum Einhaͤngen der Ruder auf Schiffen und anderen Fahrzeugen. – Dd. 1. Novbr. 1830. Dem Benjamin Cook, Gelbgießer in Birmingham: auf eine verbesserte Methode die Dorne fuͤr die hohlen Cylinder zum Druke der Calicos, Musseline, Tuͤcher, Seidenwaaren etc. zu verfertigen, die Cylinder moͤgen aus Kupfer, Messing oder einem anderen Metalle gegossen seyn. – Dd. 1. Novbr. 1830. Dem Lewis Aubrey, Mechaniker in Two Waters, in der Grafschaft Herts: auf gewisse Verbesserungen im Papierschneiden. – Dd. 1. Nov. 1830. Dem John Bowler, Hutfabrikant in Castle Street, Southwark, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zum Faͤrben der Huͤte. – Dd. 4. Novbr. 1830. Dem Noel Benedict Nott Esq., fruͤher in Schenectady, im Staate New-York, gegenwaͤrtig in Bury Street, St. James, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung von Oefen zur Erzeugung von Hize, und in der Anwendung von Hize zu mannigfaltigen nuͤzlichen Zweken. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 4. Novbr. 1830. Dem Thomas Bramley, Gentleman und Robert Parker, Lieutenant auf der koͤnigl. Marine, beide zu Mousley Priory, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an Dampf- und anderen Wagen fuͤr Eisenbahnen und andere Straßen: welche Verbesserungen theilweise auch zum Treiben der Bothe auf dem Wasser und zum Treiben von Maschinen anwendbar sind. – Dd. 4. Novbr. 1830. Dem Alexander Bell, Mechaniker, Chapel Place, im Marktfleken Southwark: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen, womit man Wolle und Haare von den Haͤuten abnimmt. – Dd. 4. Novbr. 1830. Dem Augustus Whiting Gillett, Kaufmann in Birmingham in der Grafschaft Warwick: auf Verbesserungen in der Einrichtung und Anbringung von Raͤdern fuͤr Kutschen, Lastwagen und Apparate zum Bewegen schwerer Koͤrper. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 4. Nov. 1830. Dem George Givinett Bompas, Esq. M. D. zu Fishponds, bei Bristol: auf eine verbesserte Methode Kupfer und andere Metalle gegen das Zerfressen oder die Oxydation zu schuͤzen. – Dd. 4. Nov. 1830. Dem Joseph Gibbs, Esq. in Crayford in der Grafschaft Kent: auf Verbesserungen im Abdampfen von Fluͤssigkeiten, die zu mannigfaltigen Zweken anwendbar sind. – Dd. 6. Novbr. 1830. Dem John Hall, dem Juͤngeren, Mechaniker in Dartford, in der Grafschaft Kent: auf eine Maschine zur Papierfabrikation nach neuer und verbesserter Construction. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 9. Nov. 1830. Dem George Minter, Verfertiger von Moͤbeln, Princes Street, Soho, in der Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Construction und Verfertigung von Stuͤhlen, die er Minter's reclining Chairs nennen will. – Dd. 9. Novbr. 1830. Dem Henry Pratt, Muͤller zu Bilston, in der Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen in der Verfertigung von Platten (Quarries), die bei Oefen zum Malzdarren und zu mannigfaltigen anderen Zweken anwendbar sind. – Dd. 11. Novbr. 1830. Dem Sir. Thomas Cochrane, Ritter (gewoͤhnlich Lord Cochrane genannt) in Regent Street, in der Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Rotations-Maschine, die durch Dampf getrieben wird und auch zu mannigfaltigen anderen Zweken anwendbar gemacht werden kann. – Dd. 11. Nov. 1830. Dem Charles Stuart Cochrane, Esq. in Great George Street; in der City von Westminster: auf gewisse Verbesserungen in der Zubereitung und im Spinnen von Kasimirwolle. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 13. Novbr. 1830. Dem John Tyrrell, Esq. Rechtsanwald, Saint Leonhard's, in der Grafschaft Devon: auf einen Rechnungsapparat. – Dd. 13. Novbr. 1830. Dem Thomas Sands, Kaufmann zu Liverpool: auf gewisse Verbesserungen an Spinnmaschinen. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 18. Novbr. 1830. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Dec. 1830, S. 381.) Verzeichniß der zu London vom 1. bis 21. Nov. 1816 ertheilten und seitdem verfallenen Patente. Des Benjamin Smythe, Schulmeisters zu Liverpool, Laneashire: auf eine Maschine oder ein neues Verfahren, Bothe und kleinere Fahrzeuge aller Art, so wie auch andere Maschinen, wie Muͤhlenraͤder und dergl. zu treiben. Dd. 1. Nov. 1816. (Beschrieben im Repertory Bd. XXX. S. 331.) Des William Varley, Drathmachers in Hunslet, in der Pfarrei Leeds, Yorkshire, und Robert Hopwood Furness, Seifensieder zu Budlington in derselben Grafschaft: auf eine Methode Zukerstoff aus Weizen, Roggen, Hafer und Gerste zu erzeugen. Dd. 1. Novbr. 1816. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIII. S. 140.) Des Joseph Gregsson, Landmessers in Charles Street, Grosvenor Square, Middlesex: auf eine neue Art Kamine einzurichten und das Feuer mit Brennmaterial zu beschiken. Dd. 1. Novbr. 1816. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIX. S. 39.) Des George Washington Dickinson, Gentleman, Great Queen Street, Lincoln's Inn Fields, Middlesex: auf eine Methode das Rinnen von Gefaͤßen, die zur Aufbewahrung von Fluͤssigkeiten gebraucht werden, zu verhuͤten und Pakete oder Gefaͤße, deren Inhalt troken bleiben muß, gegen Feuchtigkeit zu schuͤzen. Dd. 1. Novbr. 1816. Des Simon Hosking, Kunsttischlers zu St. Pillack, Cornwall: auf eine Dampfmaschine nach neuer Construction zum Auspumpen von Wasser aus Bergwerken, zum Treiben von Maschinen und zu anderen Zweken, wozu Dampfmaschinen gewoͤhnlich angewandt werden. Dd. 1. Novbr. 1816. Des William Day, Koffermachers, am Strand, Pfarrei St. Martin, Middlesex: auf verschiedene Verbesserungen an Koffern und auf die Anwendung gewisser mechanischer Vorrichtungen dazu, wodurch sie sich nach Belieben ausdehnen und zusammenziehen lassen. Dd. 1. Nov. 1816. Des William Piercy, Schildpadmachers zu Birmingham, Warwickshire: auf eine Methode Fingerhuͤte zu machen. Dd. 1. Novbr. 1816. Des John Heathcoat, Spizenfabrikanten in Loughborough, Leicestershire: auf Verbesserungen an den Maschinen, womit die sogenannten Bobbinnet- oder Buckinghamshire-Spizen verfertigt werden. Dd. 1. Nov. 1816. Des William Snowden, Schreibers zu Doncaster, Yorkshire: auf einen an Fuhrwerken anzubringenden Apparat, wodurch das Umwerfen derselben verhuͤtet wird. Dd. 1. Novbr. 1816. Des Robert Stirling, Schreibers zu Edinburgh: auf Verminderung des Brennmaterial-Verbrauchs und besonders auf eine Maschine, nach einem ganz neuen Princip, die bei solchen Maschinen angewandt werden kann, welche als Triebkraft benuzt werden. Dd. 16. Novbr. 1816. Des John Day, Lieutenant auf halbem Solde im eilften Infanterie-Regiment zu Brompton, Middlesex: auf Verbesserungen an Pianofortes und anderen musikalischen Instrumenten. Dd. 16. Novbr. 1816. Des Robert Raines Baines, Leimfabrikanten zu Myton, in der Grafschaft und Stadt Kingston-upon-Hull: auf ein bestaͤndiges Log- oder einen Seeschrittmesser. Dd. 16. Novbr. 1816. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXVII. S. 65.) Des William Russell, Mechanikers zu Avery Farm Row, Chelsea, Middlesex: auf eine Verbesserung an Haͤhnen und Krahnen zum allgemeinen Gebrauch, besonders fuͤr Braͤuer, Destillateurs, Haushaltungen etc. Dd. 19. Novbr. 1816. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXI. S. 129.) Des John Baker, Kuͤnstlers zu Cottage Green, Camberwell, Surrey: auf eine Verbesserung in der Methode auf Maschinen zu wirken. Dd. 19. Novbr. 1816. Des Walter Hall, Kaufmanns, Sergeants Inn, London: auf eine Methode weißes Blei aus hartem oder Schlakenblei zu machen, welche ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt wurde. Dd. 21. Nov. 1816. Des James Kewley, Gentleman, Aldersgate Street, London: auf Verbesserungen an Thermometern. Dd. 21. Novbr. 1816. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXVIII. S. 65.) Des Robert Ford, Chemikers, ehemals in Barbican, London, jezt aber in Crouch End, in der Pfarrei Hornsey, Middlesex: auf eine Medicin zum Heilen von Husten, Erkaͤltung, Asthma und Auszehrung, welche er Ford's Balsam or Horehound nennt. Dd. 21. Novbr. 1816. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXI. S. 143.) (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Dec. 1830, S. 378.) Ueber die verschiedenen Dampfwagen auf der Manchester- und Liverpool-Eisenbahn sind, natuͤrlich, allerlei Streitigkeiten entstanden. Ueber den Tadel, welchen das Mech. Mag. neulich (Polyt. Journ. Bd. XXXIV. S. 405.) uͤber die Maschinen der HHrn. Booth und Stephenson aussprach, befindet sich eine Kritik, welche alle Aufmerksamkeit verdient, im Register of Arts, November, S. 180. An der Manchester- und Liverpool-Eisenbahn fuhren Anfangs Octobers taͤglich zwischen 800 und 1000 Reisende. Die Kutscher in diesen beiden Staͤdten sind gaͤnzlich zu Grunde gerichtet, was man in England uͤberall wuͤnschen sollte, da die Pferde den Leuten buchstaͤblich das Brot wegfressen. (Liverpool Times. Galignani. N. 4860.) Raͤder fuͤr sandige Gegenden. Im Pamietnik Warszawski, Oct. 1829, Bullet. d. Sc. techn. Oct. 1830 S. 275. sind folgende Raͤder fuͤr sandige Gegenden (pour les sables de Brandebourg) angegeben. Da wir auch in Bayern (um Nuͤrnberg besonders) noch Sandwege haben, in welchen man mit gewoͤhnlichen Wagen versinkt, so wollen wir diese Raͤder beschreiben, die, unter gehoͤrigen Abaͤnderungen, selbst fuͤr Lastwagen mit recht breitem Geleise mit Vortheil, wie es scheint, benuͤzt werden koͤnnen. Auf der Nabe befindet sich eine doppelte Reihe von Speichen. Jede Speiche verlaͤuft von der Nabe gegen den Umfang, wie gewoͤhnlich, als Halbmesser, jedoch nur auf zwei Drittel ihrer Laͤnge: am Anfange des dritten Drittels theilt sie sich, und zwei Seitenarme laufen unter gleichen Winkeln in die Felgen. Diese Felgen (es sind zwei Felgenkreise, fuͤr jede Reihe von Speichen einer) sind so duͤnn als moͤglich. Der Zwischenraum zwischen den beiden Felgenkreisen wird nun mit Brettchen belegt, die nicht viel diker sind, als Schindel, und die mittelst Schraubenbolzen auf denselben befestigt werden. Es ist hier das Kantenprincip bei den Speichen und bei den Felgen angewendet, das selbst bei sehr schweren Wagen sich brauchbar zeigen wird, wenn man Versuche anstellen will. Unsere Raͤder sind verhaͤltnißmaͤßig um eben so viel zu schwer, als es unsere Hausdaͤcher sind, und als es die Schiffe waren. Lederne Buͤchsen an Wagen. Im Pamietnik Warszawski 1829. Oct. 98. Bullet. d. Sc. technol. Juill. 273. wird als eine Verbesserung im Wagenbaue angefuͤhrt, daß ein Hr. Wysiekierski die Buͤchsen an den Achsen aus Leder, statt aus Eisen, verfertigt. Er nimmt Sohlenleder, rollt es um die Achse und naͤht es fest. Er laͤßt von dem auf diese Weise gebildeten ledernen Cylinder so viel vor der Nabe vor stehen, daß, wenn das Rad auf die Achse uͤber diese Buͤchse aufgezogen wird, der Rand der lezteren umgeschlagen, und mittelst eiserner Scheiben auf der Nabe befestigt werden kann. Diese Buͤchsen werden mit einer Schmiere aus 4 Theilen Schweinfett und 1 Theil Bleiglaͤtte geschmiert, und sollen sehr lang dauern. (Es ist offenbar, daß solche Buͤchsen nur in einem Lande taugen, wo Eisen so kostbar ist, daß man daselbst (wie wir mit eigenen Ohren hoͤrten) den Bauern predigt: „Lebt christlich, damit ihr in den Himmel kommt; dort ist alles von Eisen, Thuͤre, Sessel, Tisch etc. etc.; dort koͤnnt ihr dann Eisen stehlen so viel ihr wollt.“ Als Gegenstuͤk zu diesen ledernen Buͤchsen sahen wir in Polen statt der eisernen Reife Strike zur Befestigung der Felgen verwendet; das Resultat hiervon war, daß der Felgenkreis bei jeder Drehung von einem Puncte zum anderen eine Ellipse wurde, deren laͤngerer Durchmesser immer parallel mit der Deichsel war.) Sicherheitszaum zum Aufhalten der Pferde. Das Journal de Paris, 6. Juli 1830, und der Bulletin d. Sc. techn. Juill. 1830, S. 276. erwaͤhnen eines Sicherheitszaumes (bride d'arrêt) des Hrn. Zilges, rue Basse de-Rempart, N. 52., mittelst dessen man scheu gewordene Pferde mitten in ihrem Laufe mit aller Sicherheit aufhalten kann. Man beruft sich auf gelungene Versuche, die vor einer eigenen Commission angestellt wurden. Beschreibung des Zaumes ist keine gegeben. Es heißt bloß, daß er unmittelbar auf die Werkzeuge des Athemhohlens des Thieres wirkt, vorzuͤglich auf die Luftroͤhre, und dadurch das scheugewordene Roß alsogleich baͤndigt. Er soll bloß aus zwei seidenen Schnuͤren bestehen, die sich an jedem gewoͤhnlichen Zaume anbringen lassen, und weder das Spiel des Zaumes erschweren, noch die Bezaͤumung verunstalten. (Man hat bereits mehrere solche Zaͤume, die durch eine Art von Erstikung das Thier baͤndigen; allein sie haben alle mehr oder minder den Nachtheil, daß, wo man sie schnell und kraͤftig einwirken laͤßt, sie das Thier sammt dem Reiter zu Boden stuͤrzen. Das sicherste Mittel gegen das Scheuwerden und Durchgehen der Pferde ist gute, schulgerechte Erziehung, wenn ein Pferd von seiner Kindheit an unter Menschen und fuͤr Menschen zum Dienste derselben gehoͤrig erzogen wurde, wird es nimmermehr scheu, außer es begegnet ihm, was auch dem Weisesten begegnen kann, daß ploͤzlich Narrheit (Koller) eintritt. Gute Erziehung ist fuͤr Pferde eben so nothwendig, als fuͤr Menschen, wenn sie nicht rebellisch werden sollen, ohne daß sie von Narrheit befallen wurden.) Neues Londoner Pflaster fuͤr die Wagenstraßen. Man faͤngt jezt an London in jenem Theile seiner Straßen, der von Wagen befahren wird, neu zu pflastern. Der Anfang wurde in dem unteren Theile der St. James's Street bereits gemacht. Das Pflaster besteht in laͤnglichen, vollkommen gleichen Granitbloͤken, die so genau behauen sind, daß, wenn man sie an einander legt, sie die vollkommenste Ebene bilden. Die Zwischenraͤume zwischen denselben werden mit einem Kitte ausgefuͤllt, welcher nach dem Erhaͤrten so fest und so dauerhaft wird, wie der Granit selbst. Die Bloͤke schultern sich unter einander ein, so daß die Schwere des daruͤber rollenden Wagens nie auf einen Stein allein druͤkt. (Times. Galignani. N. 4860.) Ein neues franzoͤsisches Dampfboth, mit diagonal gehaͤngten Cylindern, welche mit Dampf von hohem Druke gefuͤllt sind, faͤhrt jezt zwischen Calais und Dover. (Kentish Gazette. Galignani. N. 4865.) Die Dampfschifffahrt in Ostindien hat einen unendlichen Verlust dadurch erlitten, daß der Mann, der bisher so viel fuͤr dieselbe geleistet hat Hr. Taylor), (vergl. die Register des Polyt. Journales), auf seinem Ruͤkwege nach Europa von den Arabern in der Wuͤste gefangen wurde. (Standard Galignani. N. 4891.) Das erste europaͤische Dampfboth in China lief daselbst im April 1830 ein. Es ist der Forbes unter Commando des Capit. Henderson. Die Chinesen waren sehr erstaunt uͤber das Schauspiel, das ihnen ein Dampfboth gewaͤhrte. (Galignani. N. 4871.) Wettrudern in der Themse. Anfangs Septembers fuͤhrte Hr. Cresswell, Fisch-Großhaͤndler, und Hr. Lewis eine Wette durch, die bisher in der Geschichte der Ruderkunst unerhoͤrt war. Es galt 50 Pfund (600 fl.), in dreizehn und einer halben Stunde 96 (engl., 24 deutsche) Meilen weit in der Themse mit und gegen Ebbe und Fluth zu rudern. Eine große Menge Menschen war versammelt, obschon das Wetter schlecht war, und unendlich viel ward fuͤr und gegen (2 gegen 1!) gewettet. Die beiden Ruderer ruderten diese Streke in 11 Stunden 50 Minuten; gewannen also sogar noch 1 Stunde 40 Minuten. (Chronicle. Galignan. N. 4841.) Wasservertheilung in verschiedenen Staͤdten Europens fuͤr jeden einzelnen Einwohner. Man beschaͤftigte sich bekanntlich vor einigen Jahren zu Paris mit der Idee, Wasser unter den Einwohnern dieser Stadt nach englischer Art in ihren Wohnhaͤusern zu vertheilen, und sandte in dieser Absicht den ruͤhmlich bekannten Mechaniker, Hrn. Ch. Mallet, nach England, um so zu sagen an Ort und Stelle die zu aͤhnlichen Unternehmungen nothwendigen Einrichtungen und Vorrichtungen kennen zu lernen. Hr. Mallet erstattet nun im Bullet. d. l. Soc. d'Encouragement, Juin, 1830. p. 240. Bericht uͤber das, was er gesehen hat. Wir wollen hieraus hier nur bemerken (da wir Manches andere bereits fruͤher aus den Urquellen angegeben haben), daß man, nach Hrn. Mallet, zu London   80   LiterEin Liter ist 0,7068 Wiener Maß. A. d. Ue. Wasser taͤglich fuͤr jeden Menschen, –  Manchester   44       –       –         –         –             – –  Liverpool   27 1/2 –       –         –         –             – –  Glasgow 100       –       –         –         –             – –  Greenock   56 1/2 –       –         –         –             – –  Edinburgh   61       –       –         –         –             – im Durchschnitte also in ganz England 61 Liter Wasser taͤglich fuͤr jedes Individuum rechnet. Diese ungeheuere Menge Wassers ist nun nicht bloß zu Speise und Trank, sondern zur Reinigung des Hauses, selbst der Straße vor dem Hause und zu vielen anderen Zweken bestimmt. Zu Paris rechnet man nun 5 Liter Wasser taͤglich fuͤr ein Individuum. Man sieht hieraus den Unterschied zwischen englischer und franzoͤsischer Reinlichkeit; er ist wie 61 zu 5, oder etwas mehr als 12 : 1; d.h., man ist in England zwoͤlf Mal reinlicher als zu Paris. (Vergl. Bulletin d. Scienc. technol. Juillet, p. 293) Ueber die Menge Wassers, welche ein Brunnen liefern kann, und uͤber die Veraͤnderung des Wasserstandes in demselben waͤhrend des Schoͤpfens hat Hr. Th. Barrois im Recueil des travaux d. l. Soc. philomatique de Lille, 1826 p. 90. einen interessanten Aufsaz geliefert, welcher, nach dem Auszuge hiervon im Bullet. d. Sc. technol. Jul. 1830, S. 277., fuͤr Brunnenmeister und Aufseher von Wasserleitungen sehr lehrreich ist. In Bezug auf Artesische Brunnen fand Hr. Barrois, daß die Wassermengen (dem Umfange nach), welche eine Quelle einem Artesischen Brunnen in gleichen Zeitraͤumen liefert, sich unter einander verhalten, wie die Quadratwurzeln der Hoͤhen, um welche die urspruͤngliche Wasserhoͤhe (das Niveau) sich senkte. Vertiefung der Fluͤsse. Man hat seit kurzem drei große Ballastheber auf der Themse uͤber der Westminster-Bruͤke angebracht, um den Fluß, der hier bei der Ebbe und in trokenen Jahren oft kaum fahrbar ist, und durchwatet werden kann, zu vertiefen. Drei starke Dampfmaschinen treiben diese Ballastheber (Ballast-heavers). Atlas Galignani. N. 4874. (Moͤchte es doch der oͤsterreichischen und bayerischen Regierung gefaͤllig seyn, sich Zeichnungen oder Modelle von diesen Flußraͤumern (denn die Ballastheber sind nichts anderes, als Maschinen, welche den Schutt aus den Fluͤssen, Haͤfen etc. heraufholen, und diese dadurch reinigen und vertiefen) kommen zu lassen, und zur Reinigung der Flußbette der Donau, des Leches, der Isar, des Inn, der Enns, Murr, Drau, Sau, Way etc. zu verwenden. Nicht bloß durch Durchstiche, sondern auch durch Vertiefung des Flußbettes, laͤßt sich jenen ungeheueren Ueberschwemmungen allein mit Sicherheit steuern, die jezt jaͤhrlich mehr und mehr die gesegneten Fluren an allen diesen Fluͤssen verheeren. Man erinnere sich nur an den Eisstoß von 1829 und 30! Ohne Vertiefung der Bette dieser Fluͤsse ist keine Rettung denkbar. Es ist nicht noͤthig, diese Ballastheber bei uns mittelst Dampfmaschinen in Thaͤtigkeit zu sezen, wie an der Themse, die keine Muͤhle zu treiben vermag. Alle oben erwaͤhnten Fluͤsse brauchen nur ein oder das andere Wasserrad, um mit so viel Pferdekraft zu wirken, als die stattlichste Dampfmaschine auf der Themse. Bei uns ersezt der rasche Fall der Fluͤsse die Kraft des Dampfes. Was solche Maschinen und die sogenannten dredging machines vermoͤgen, sieht man auch am Hafen zu Howth in Irland, wo in kurzer Zeit 1603 Tonnen (also 32,060 Ztr.) Schutt aus der Tiefe heraufgeholt worden sind, und der Hafen dadurch gereinigt wurde.) Neue Methode, die Vergroͤßerungskraft der Teleskope zu messen. Von Hrn. Valz. Im Repertory of Patent-Inventions, November 1830. S. 297. ist aus der Biblioth. univ. eine neue Methode des Hrn. Valz angegeben, die Vergroͤßerungskraft der Teleskope zu messen. Diese Methode ist aber so undeutlich beschrieben, daß wir einer besseren Beschreibung mit Verlangen entgegen sehen. Ueber die englischen Gewehre, welche Frankreich neulich kaufte. Wir haben in den Zeitungen so viel von den Gewehren gelesen, welche Frankreich, zur allgemeinen Unzufriedenheit seiner Eisen- und Gewehrfabrikanten, von den Englaͤndern kaufte. Wir sehen jezt aus dem Herald, (Galign. N. 4875.) daß diese Gewehre „von einem Muster sind, das bei der englischen Armee nicht mehr gebraucht wird, obschon sie ganz vortrefflich sind!!;“ daß das Stuͤk um 14–20 Shill. (8 fl. 24 bis 12 fl.) verkauft wird, waͤhrend urspruͤnglich der engl. Regierung jedes Stuͤk 35 Shill. kostete, so daß also Frankreich die Haͤlfte dabei gewinnt!!! Fistula dulce canit etc. Etwas fuͤr Bogenschuͤzen. Die besten Bogenschuͤzen in Ostindien und Africa bedienen sich bei ihren Bogen aus Bambosrohr zugleich auch einer Sehne aus Bambos, die durch keine Naͤsse leidet, sich nicht strekt, fasert etc. Sie befestigen dieselbe mittelst Schlingen von starken Saiten am Bogen. Das Bambosrohr hat indessen, wegen seiner Unebenheiten, einige Unbequemlichkeiten, welche einen J. N. im Mech. Mag. N. 374. 8. Oct. S. 108. veranlaßten, Fischbein als Sehne zum Bogen aus Bambos zu zerbrechen, und dieses mittelst starken Bindfadens und Leimes daran zu befestigen. Er versichert, daß diese Vorrichtung sehr gute Dienste thut. Zink zum Dachdeken wird jezt in Brewster's Edinb. Journal of Scienc., Jul. 1830. S. 365. empfohlen. Man kannte also die Gefaͤhrlichkeiten und Nachtheile dieser Dachbedekung in England noch bis zur Stunde nicht! Bei der englischen schlechten Feuerpolizei wuͤrde Zink sich praͤchtig ausnehmen. Wie Hr. Brewster Zink zu Cisternen und Wasserleitungen empfehlen kann, sehen wir nicht ein. Notiz uͤber Hrn. Georges' Maschine zum Ziegelschlagen, auch zur Zubereitung des Thones fuͤr Toͤpfer. Der Bulletin d. Scienc. techn. Juillet 1830. S. 290. gibt aus dem Recueil industriel, Mai 1830 folgende Notiz uͤber Hrn. Georges Patent-Maschine zum Ziegelschlagen. Die Maschine liefert mit Beihuͤlfe von 12 Menschen in 10 Stunden 18 bis 20,000 Ziegel: 5 Arbeiter schaffen den Thon vom Haufen herbei, und bringen ihn in die Maschine, wo er gemengt und geknetet wird; 3 Arbeiter schaffen die zubereitete Erde in die Kiste der Maschine: einer derselben richtet zugleich die Ziegel aus einander, so wie sie unten aus der Maschine hervortreten; 2 Arbeiter drehen eine Kurbel, die einzige Triebkraft, die hier nothwendig ist; 2 Kinder endlich bringen die Ziegel in Ordnung, so wie sie aus der Maschine kommen. Ein Pferd ist einen Theil des Tages uͤber zum Zermalmen des Thones und Anruͤhren desselben zur Masse noͤthig. Man kann mittelst dieser Maschine alle Arten von Ziegeln, auch Hohlziegel, verfertigen; von lezteren jedoch weniger, nur 14,000 in 10 Stunden. Die Maschine ist 7–8 Fuß breit, 11–12 Fuß lang und 10 bis 11 hoch. Alle Ziegel fallen vollkommen gleich aus, indem ein eigener Regulator dazu angebracht ist. Zur Verfertigung einer solchen Maschine sind 3 Monate erforderlich, und sie wiegt ungefaͤhr vier Milliers. Eine kleinere Maschine zum Schlemmen und Zurichten des Thones fuͤr Toͤpfer verkauft Hr. Georges fuͤr 500 Franken. Hr. Georges's Adresse ist nicht angegeben. Marmor fuͤr Lithographie. Ein Lithograph zu Odessa will gefunden haben, daß Marmor zur Lithographie so gut taugt, wie der Solenhofer Stein. (Galignani. N. 4880.) Ueber Hrn. Heyner's Brechmaschine zum Brechen des Hanfes und Flachses wird im Bullet. d. l. Soc. d'Enc. Jun. 1830 ein sehr guͤnstiger Bericht erstattet, obschon man dieselbe selbst, wie es heißt, noch sehr wird verbessern koͤnnen. Hr. Heyner wuͤnscht, und mit Recht, daß man Hanf und Flachs etwas vor der vollkommenen Reife ausrauft, indem die Agen (das Holz) dann leichter von der Faser sich loͤsen. (Vergl. Bullet. d. Sc. techn. Juill. 1830. S. 239.) Ueber Verbesserung in der Seilerei. Wir haben neulich bemerkt, daß Capitaͤn Harris Seile aus Phormium tenax verfertigt. Nach dem Auszuge, welchen das London Journal of Arts, November 1830. S. 83. liefert, ließe sich dieß kaum erwarten. Es heißt hier bloß: Der Patent-Traͤger nimmt zu seinen wasserdichten Seilen und Segeltuͤchern Seidengras (silk grass), welches, nachdem es troken geworden ist, auf der Breche und Hechel wie gewoͤhnlich bearbeitet wird. Zwischen die Fasern kommt waͤhrend der Zubereitung derselben Erdharz und Gummi, mit welchem dieselben sich saͤttigen sollen, damit keine Naͤsse mehr auf dieselben einwirkt. Den Gummi bereitet er aus der Milch von Ficus indica, Asphalt oder Judenpech und Kokos-Nußoͤhl. Auf 25 Gallons Milch rechnet er Ein Gallon Oehl und Ein Gallon bis zwanzig Gallons Erdharz, je nachdem die Umstaͤnde es erfordern. Diese Ingredienzien werden uͤber einem kleinen Feuer gemengt, und bilden dann eine gummiartige Masse, in welche die Fasern dieses Grases waͤhrend des Hechelns eingetaucht werden, und welche waͤhrend des Spinnens des Seiles aufgetragen wird. Der Seiler taucht waͤhrend des Spinnens seine Haͤnde in diese Masse, und arbeitet sie zwischen die Fasern und zwischen das Gewebe des Seiles ein. Wenn die Masse troken ist, widersteht sie dem Wasser und allen nachtheiligen Einfluͤssen der Feuchtigkeit. (Wenn man nicht anderswoher wuͤßte, daß Hr. Harris Phormium tenax nahm, so wuͤrde man es aus dieser Angabe nicht errathen.) Das erste Seil aus Phormium tenax. Capitaͤn Harris, Mitgl. d. Parliam., ließ zu Portsmouth unter seiner Aufsicht ein 14 1/2 Zoll dikes Seil aus Phormium tenax verfertigen. Statt des Theeres nahm er Aufloͤsung von Kautschuk. Man laͤßt nun ein Seil von aͤhnlicher Dike und gleicher Laͤnge (10 1/2 Faden) spinnen, um die Staͤrke beider zu pruͤfen. (Portsmouth Herald. Galign. N. 4885.) Eines der groͤßten und am wenigsten benuͤzten Steinkohlenlager in Europa. Es ist gewiß sonderbar, daß, waͤhrend die englische Industrie ihre Riesenkraft vorzuͤglich der Wohlfeilheit des Brennmateriales dankt, wir auf dem festen Lande, und vorzuͤglich im suͤdlichen und oͤstlichen Theile von Europa, so zu sagen natuͤrlichen Abscheu vor Steinkohlen haben. In Italien, zu Cadibona in Piemont, ist ein Steinkohlenlager, welches, nach der Schaͤzung eines der achtbarsten Mineralogen, (Hrn. Cordier's) nicht weniger als 50 Millionen Decimal-Zentner (also 100 Millionen gemeine Zentner) haͤlt, und folglich auf ein halbes Jahrtausend hinreichen wuͤrde, wenn man jaͤhrlich 100,000 Ztr. ausgruͤbe. Die Steinkohlen bilden zu Cadibona ein maͤchtiges Lager, das an dem Abhange eines Berges hinzieht, und nur durch Stollen betrieben zu werden braucht, keine Schaͤchte noͤthig hat, wo also so wohlfeil gebaut werden kann, daß der Ztr. (genues. Gew.) zu Savona, im Hafen, fuͤr 24 Genueser Soldi verkauft wird, d.h. der Decimal-Ztr. oder 100 Kilogramm genau fuͤr 2 neue Piemonteser Franken. Zu Paris kommen die Steinkohlen genau auf 6 Fr. der Decimal-Ztr.; d.h. beinahe drei Mal so hoch. Indessen bedient man sich in Paris der Steinkohlen, und in Italien, wo man in einigen Gegenden das Holz nach dem Pfunde kauft, verschmaͤht und verabscheut man die Steinkohlen, so wie in Bayern, wo man sich lieber an Holz arm, als an Steinkohlen reich brennt. Woher kommt dieß? Von der Allmacht der Traͤgheitskraft, die im Menschen so gut wohnt, als in jedem Blei- oder Erdkloze. Es ist noch nicht ein halbes Jahrtausend, das man zu London Steinkohlen brennt (seit d. J. 1357), obschon ganz England seit seiner Entstehung in seinen Tiefen so zu sagen nur Ein Kohlenlager ist. Wenn es in England nun von Christi Geburt an 1357 Jahre brauchte, bis man in der Hauptstadt zur Steinkohlenheizung gelangte, so wird man in Italien, und in Bayern, wo Alles zehn Mal laͤnger hergeht, gewiß 13,570 Jahre rechnen duͤrfen, bis die Vortheile der Steinkohlenheizung allgemein anerkannt werden. Man hatte in Bayern seit vielen Jahren die schoͤnsten Anbruͤche von Steinkohlen, selbst dicht an floͤßbaren Fluͤssen. Niemand that etwas dafuͤr, als der sel. Baron von Eichthal und seit dem Hintritte dieses Vortrefflichen scheint Alles verloren, was er in dieser Hinsicht fuͤr das Vaterland errang. Ueber 1200 Ztr. liegen vor der Muͤndung des Stollens, den Ztr. à 13 kr., so daß er zu Muͤnchen hoͤchstens 20 kr. kosten koͤnnte, und Niemand benuͤzt sie. Vergl. Giornale ligustico. 1827. p. 231. im Bulletin technol. Juillet. 1830. p. 296, wo zugleich eine wichtige Notiz uͤber Brunnengraben. Eisenerzeugung und Kohlenverbrauch in Wales. Nach Hrn. Forster (vergl. Transactions of the Natural History Society of Northumberland, Durham and Newcastle in Edinburgh New Philos. Journal, Jul. – Octbr. 1830. S. 394, wird in Wales jaͤhrlich 270,000 Tonnen Eisen erzeugt (die Tonne zu 20 Ztr.). Drei Viertel davon wird zu Stabeisen verarbeitet, das Uebrige als Roh- und Gußeisen verkauft. Auf jede Tonne Eisen rechnet man 5 1/2 Tonne Kohlen, so daß also ungefaͤhr 1 1/2 Millionen Tonnen Kohlen verbraucht werden. 350,000 Tonnen Kohlen braucht Wales noch zum Ausschmelzen des aus Cornwallis eingefuͤhrten Eisens. Verkohlung des Holzes bei niedrigen Temperaturen. Hr. Karl May, Chemiker zu Ampthill, schikte mir, sagt Hr. P. im Philos. Magaz. November 1830. S. 383. einige Stuͤke Holz, sie bei einer sehr niedrigen, aber lang anhaltenden Temperatur beinahe vollkommen verkohlt wurden. Diese Stuͤke Holzes sind aus dem Boden eines Fasses von ungefaͤhr 130 Gallons, in welchem er in seinem Laboratorium beinahe vierthalb Jahre lang und ununterbrochen fort eine schwache Aufloͤsung von Kochsalz, meistens mit einer offenen Dampfroͤhre, zuweilen, obschon selten, mittelst eines Wurmes Statt. Die Temperatur war selten hoͤher als 216 bis 220° F. (+ 73 bis 76° Réaum.) und das Faß war mit gewalzten Zinnblaͤttern von 1/16 Zoll Dike ausgefuͤttert, die von innen aufgenagelt waren: indessen waren diese Zinnblaͤtter nicht so gut zusammengefuͤgt daß nicht das Wasser zwischen das Zinn und das Holz haͤtte treten koͤnnen. Hr. May sagte ferner: er habe schon vor langer Zeit bemerkt, daß, wenn er mittelst Dampfes von sehr maͤßigem Druke Extracte bereitet, er alle scheinbaren Wirkungen des Anbrennens hervorbringen konnte, daß ihm jedoch eine so vollkommene Verkohlung des Holzes, wie diese, ganz unerwartet kam. Das Faß war theils aus Foͤhren-, theils aus Eschenholz: ersteres war vollkommen in Holzkohle verwandelt. Heu durch den Bliz verglaset. In Brewster's Edinburgh Journal of Science N. VI. Juli 1830. wird S. 365. erzaͤhlt, Capitaͤn Thomson habe bei Montrose den Bliz in einen Heuschober fahren gesehen, in welchem man nach dem Loͤschen von der Mitte bis auf den Boden einen cylindrischen Canal fand, als ob er mit einem scharfen Instrumente ausgeschnitten worden waͤre. Am Boden selbst fand man eine Menge verglaster Masse, wahrscheinlich aus der im Heue erhaltenen Kieselerde. (Ist dieß nicht ein Analogon zu den Blizroͤhren auf der Luͤneburger Heide?) Warnung vor Ford's Patent-Horehound-Balsam, zur Heilung von Husten, Brustkrampf und Auszehrung. Wir haben vor diesem Ford'schen Horehound-Balsam, auf welchen sich, der Charlatan Rob. Ford ehevor, und jezt dessen Neffe, der Chemiker (?) Thom. Ford, in Canonbury-Square, Islington etc. am 12. Aug. 1830 ein Patent geben ließ, das deutsche Publicum bereits gewarnt. Wir sehen dieselbe Giftmischerei jezt wieder in dem achtbaren Repertory of Patent-Inventions, Nov. 1830. S. 277. mit folgenden, unsere fruͤheren Bemerkungen noch mehr rechtfertigenden Worten ohne alle weitere Bemerkung: „Folgendes Recept ist von dieser Patent-Arzenei in der Patent-Erklaͤrung gegeben: Nimm 3 1/2 Pfd. Andorn (horchound)Der Patent-Traͤger scheint nicht zu wissen, daß es zweierlei Andorn (Horehound) in der englischen Sprache gibt; den weißen oder gemeinen (white horehound, Marrubium vulgare), und den schwarzen stinkenden (black, stinkend horehound, Ballota nigra). Welchen von beiden nimmt er nun dieser gute Freund, der nicht weiß und nicht schwarz sagt? A. d. Ue.    1/2 Pfd. Suͤßholzwurzel,    1/2 Pfd. Meerzwiebelwurzel. Diesem seze man so viel Wasser zu, als sich in einer Blase aufgießen laͤßt, „(welcher Unsinn, wenn es nicht Mystification seyn soll!)“ und zwar 6 Tage lang, mehr oder weniger; die Menge Wassers wird nach der Staͤrke oder Eigenschaft des Andornes berechnet. Von diesem Aufgusse oder Auszuge „(Extract)“ nimmt man 16 Pinten,Eine Pinte ist 12 Unzen.A. d. Ue. und mengt sie mit 12 Pinten Weingeist oder gutem Franzbranntweine,   2 Loth Kampfergummi, (gum camphor),Kampfer ist Harz, und es gibt kein Kampfergummi.A. d. Ue.   2 1/2 Loth Tuͤrkisches Opium-Extract,   2 Loth Gummi Benjamin,   4 Quentchen Mohn-Extract,   8 Loth Sal-Tartari,   8 Drachmen Anisoͤhl,   3 1/2 Pfd. geklaͤrtem Honige. Alles dieß lasse man 28 Tag lang in einem geschlossenen Fasse digeriren. Der Patent-Traͤger nimmt als seine Zuthat mit Patent-Recht in Anspruch: die Meerzwiebel, das Weinsteinsalz, das Mohn-Extract, und erklaͤrt, daß obige Angaben von Zeit und Verhaͤltnissen Abaͤnderungen gestatten.“ Nur bei einer so schlechten medicinischen Polizei, wie in dem constitutionellen England, ist es moͤglich, daß die Lungensuͤchtigen und Brustkranken nach Tausenden toͤdten muß, nicht bloß ungestraft dahin gehen, sondern selbst patentisirt werden kann. Indessen werden wir es hier und da in Deutschland, namentlich in dem constitutionellen * *, auch bald dahin gebracht haben, wohin man in England bereits gekommen ist, daß man sich Patente auf das Leutetodtschlagen fuͤr Geld kann geben lassen so oft man will. Große Birke in Irland. Zu Young-grove bei Middleton, einem Gute des Esqu. Cossenne Foulke, steht eine Birke, deren unterste Aeste nicht weniger als 287 Fuß im Umfange haben. Der Stamm dieser Birke hat ein Mal zwei Jahre lang als Hakstok gedient, hierauf als Pfahl, damit das Vieh sich daran reiben konnte, und als solcher schlug er von unten aus und trieb obige Aeste. (Dublin Journal.) Eine Ananas von 4 Pfund 2 Loth, von der Sorte, die man Queen Pine-apple nennt, zeigte Hr. Greenshields am 7. Sept. in der Sizung der London Horticultural-Society vor. (Phil. Mag. Novbr. 1830. S. 383.) Großer Kuͤrbis in Decheln erbaut 1830. Hr. Dr. Rublack sen. in Decheln sagt in seiner Mittheilung: Schon vor drei Jahren erbaute ich in meinem Garten einen Kuͤrbis von 3 Ellen 18 Zoll Umfang und 182 Pfd. schwer. Unter den in diesem Jahr erzeugten sechs Kuͤrbis ist einer von 193 Pfd. Schwere und 3 Ellen 21 Zoll Umfang, der andere 214 Pfd. und 4 Ellen 1 Zoll Umfang. Die Form derselben ist rund, stark gerippt von gelber Farbe und nezartig wie eine Melone bestrikt. Die Schale ist duͤnn, das Fleisch sehr zart, von angenehmem Geschmak. – Mehrere gelehrte Naturforscher die Spanien, Portugal und Italien durchreiset haben, versicherten beim Anblik dieser Fruͤchte, nie dergleichen von solcher Groͤße gesehen zu haben. Hr. Dr. Rublack sen. wuͤnscht zu wissen, ob irgendwo aͤhnliche oder auch groͤßere Kuͤrbise gebaut worden sind?