Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 39, Jahrgang 1831, Nr. LXXXVI., S. 324
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LXXXVI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der zu London vom 23. Dec. 1830 bis 22. Jan. 1831 ertheilten Patente. Dem Daniel Papps, Mechaniker zu Stanley End, in der Pfarrei King Stanley, Grafschaft Gloucester: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Rauhen wollener Tuͤcher. Dd. 23. Dec. 1830. Dem William Wood, zu Summer Hill in der Grafschaft Northumberland, bei Newcastle-upon-Tyne: auf die Anwendung eines Sturmboks zur Gewinnung der Steinkohlen aus Gruben. – Dd. 23. Dec. 1830. Der Marie Elizabeth Antoinette Pertius, Spinnerin, Nr. 56. Rue du Bac in Paris: auf die Verfertigung oder Zubereitung einer zum Raffiniren und Reinigen des Zukers und anderer Substanzen geeigneten Kohle. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 23. Dec. 1830. Dem John Ferrabee, Mechaniker in Thrupp Mill and Foundry, Pfarrei Stroud, Grafschaft Gloucester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Zubereiten der Oberflaͤche wollener und anderer Tuͤcher, welche eine solche Bearbeitung erfordern. Dd. 23. Dec. 1830. Dem John Blackwell und Thomas Alcock, beide Mechaniker und Spizenfabrikanten in Claines, Grafschaft Worcester: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung der Spizen, welche man gewoͤhnlich Bobbin-Net nennt. – Dd. 13. Jan. 1831. Dem Samuel Seaward, Mechaniker in Canal Iron Works, Pfarrei All Saints, Poplar, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Apparaten zur Ersparung an Dampf und zu anderen Zweken, und auf die Anwendung derselben bei den Dampfkesseln der Dampfbothe und anderer Fahrzeuge. – Dd. 15. Jan. 1831. Dem William Parker, Gentleman in Albany Street, Regents Park, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Bereitung thierischer Kohle. – Dd. 15. Jan. 1831. Dem John Rodgers und George Rodgers, Messerschmieden in Sheffield, Grafschaft York; und Thomas Fellows, jun. Gentleman in New-Cross, Deptford, Grafschaft Kent: auf verbesserte Schlittschuhe. – Dd. 18. Jan. 1831. Dem Andrew Smith, Mechaniker in Princes Street, Leicester Square, Pfarrei St. Martin's in the Fields, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Treiben der Bothe und anderer Fahrzeuge, und auf seine Einrichtung solcher Bothe oder Fahrzeuge, welche Maschinen fuͤhren sollen. – Dd. 22. Jan. 1831. Dem John Gottlieb Ulrich, Chronometer-Verfertiger, Nicholas Lane, City von London: auf gewisse Verbesserungen an Chronometern. – Dd. 22. Jan. 1831. Dem Charles Mepham Hunnington, Gentleman in Nelson Square, Grafschaft Surrey: auf einen verbesserten Apparat zum Druken fuͤr gewisse Zweke. – Dd. 22. Jan. 1831. Dem Louis Schwabe, Fabrikant in Manchester: auf gewisse Verfahrungsweisen und Apparate zum Zubereiten, Druken und Weben des Baumwollen-, Seiden-, Leinen- und Wollengarns, so daß irgend eine Zeichnung oder Figur, welche auf solches Garn gedrukt ist, beibehalten wird, wenn man solches Garn zu Tuch oder anderen Fabrikaten webt. – Dd. 22. Jan. 1831. – (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Febr. 1831, S. 119.) Verzeichniß der erloschenen englischen Patente. Des William Manton, Kutschenmachers in South Street, Grosvenor Square, Middlesex: auf eine gewisse Verbesserung in der Anwendung von Federn bei Wagen. – Dd. 2. Jan. 1817. (Beschrieben im Repertory of Patent-Inventions, Bd. XXXII. S. 271.) Des John Raffield, Architekten in Edward Street, Portman Square, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an seinem fruͤheren Patent auf Kaminoͤfen zum Heizen der Zimmer (mit Steinkohlen), welche besonders die Beseitigung der Asche und des dadurch entstehenden Staubes betreffen. – Dd. 10. Jan. 1817. Des Joseph de Cavaillon, Gentleman in Sambrook Court, Basinghall Street, London: auf Verbesserungen im Zubereiten, Klaͤren und Raffiniren des Zukers und anderer vegetabilischen, thierischen und mineralischen Substanzen, so wie an den hierzu erforderlichen Maschinen und Geraͤthschaften. – Dd. 23. Jan. 1817. Des Robert Dickinson, Esq., Great Queen Street, Lincoln's Inn Fields, Middlesex: auf ein Verfahren, Wege und Straßen fuͤr Pferde und Wagen zu pflastern, wodurch man ein dauerhafteres und wohlfeileres Pflaster als nach dem gewoͤhnlichen Verfahren erhaͤlt, und noch andere Vortheile erzielt. – Dd. 23. Jan. 1817. Des Daniel Wilson, Gentleman in Dublin: auf Verbesserungen im Sieden und Raffiniren des Zukers. – Dd. 23. Jan. 1817. Beschrieben im Repertory. Bd. XXXII. S. 69.) – Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Febr. 1831, S. 118. Preisaufgabe uͤber das Roͤsten des Hanfes und Flachses von der Société d'Encouragement zu Paris. Da die Société d'Encouragement das Roͤsten des Hanfes und Flachses durch Methoden, welche der Gesundheit ganz und gar nicht nachtheilig sind, zu verbreiten wuͤnscht, so sezt sie einen Preis von sechs tausend Franken fuͤr denjenigen aus, welcher auf eine solche Weise 500 Kilogrammen Hanf geroͤstet und dabei folgende Bedingungen erfuͤllt hat: 1) Die angewandten mechanischen oder chemischen Mittel muͤssen fuͤr Hanf und Flachs gleich brauchbar seyn. 2) Sie muͤssen einfach, leicht ausfuͤhrbar und wenig kostspielig seyn, um allgemein angenommen werden zu koͤnnen. 3) Der Abfall darf nicht betraͤchtlicher seyn als beim gewoͤhnlichen Roͤsten. 4) Wenn durch die neue Methode die gummigen und harzigen Bestandtheile nicht so vollstaͤndig abgeschieden wuͤrden, wie beim gewoͤhnlichen Roͤsten, so darf dieß durch eine nachfolgende Operation geschehen, vorausgesezt daß das Product dadurch nicht viel kostspieliger wird und mit der nach irgend einer anderen Methode zubereiteten Waare auf den (franzoͤsischen) Maͤrkten die Concurrenz halten kann. 5) Die Preisbewerber muͤssen mit dem nach ihrer neuen Methode zubereiteten Hanf eine hinreichende Menge Seilwerk von ungefaͤhr 27 Millimeter Umfang verfertigen, damit man damit Versuche anstellen kann. Zwei Meter dieses, Seilwerks werden an einem Ende an einer Schnellwage befestigt und durch irgend ein Mittel so lange gestrekt werden, bis sie brechen. Man wird dieselbe Operation mit zwei Meter Seilwerk anstellen, welches denselben Umfang hat und aus Hanf erster Qualitaͤt, der nach dem gewoͤhnlichen Verfahren zubereitet wurde, verfertigt ist; der Widerstand, welchen die Schnellwage anzeigt, wird die verhaͤltnißmaͤßige Staͤrke dieser beiden Sorten von Seilwerk ergeben. Man wird auch mit Genauigkeit die Verlaͤngerung jedes Seilwerks vor dem Brechen bestimmen, um den Unterschied ihrer Elasticitaͤt beurtheilen zu koͤnnen. 6) Die angewandten Verfahrungsweisen und Maschinen muͤssen in den Abhandlungen genau und umstaͤndlich beschrieben seyn und vor dem 1 Juli 1832 an den Secretaͤr der Gesellschaft eingeschikt seyn. Man wird denselben sechs Kilogrammen von dem nach den neuen Verfahrungsweisen zubereiteten Flachs und Hanf beifuͤgen, damit die Commissaͤre der Gesellschaft mit denselben die Versuche anstellen koͤnnen, welche sie fuͤr noͤthig erachten duͤrften. Die Preisbewerber muͤssen ihren Abhandlungen auch Zeugnisse von den gelehrten Gesellschaften und Behoͤrden ihres Ortes beilegen. (Bulletin des sciences technologiques. August 1830. S. 317.) Preisaufgabe uͤber das Hecheln des Hanfes und Flachses; von derselben Gesellschaft. Die Preisaufgabe, welche die Société d'Encouragement uͤber die Zubereitung des Hanfes und Flachses ohne Anwendung des Roͤstens ausschrieb, hat einen lebhaften Wetteifer erregt, und obgleich die Concurrenten die durch das Programm vorgeschriebenen Bedingungen noch nicht ganz erfuͤllt haben, so sind doch ihre Versuche nicht ohne Resultat geblieben. Die Gesellschaft glaubte auch ihre Anstrengungen durch Zuerkennung von Aufmunterungs-Medaillen belohnen zu muͤssen, und man hat allen Grund zu erwarten, daß man mit Huͤlfe der Mechanik und Chemie dieses wichtige Problem noch vollstaͤndig loͤsen wird. Die Gesellschaft begnuͤgte sich aber nicht damit, zu einer Verbesserung in der Zubereitung des Hanfes und Flachses aufzumuntern, durch welche man auf wohlfeile Art die groͤßtmoͤgliche Menge Urstoff erhalten wuͤrde, sie glaubte auch, daß es noͤthig sey, durch geeignete Maschinen das Hecheln der Gesundheit weniger nachtheilig, leichter und oͤkonomischer zu machen. Bekanntlich bietet das Spinnen des Flachses und Hanfes zu leinen Garn Schwierigkeiten dar, welche weder bei der Baumwolle, noch bei der Wolle, noch bei der Seide Statt finden; die Fasern der lezteren sind ganz gebildet und brauchen daher nur noch nach einem gegebenen Gewichte und nach der Feinheit, welche der Faden gaben muß, auf die groͤßte Laͤnge moͤglichst gleichfoͤrmig vertheilt zu werden, worauf man sie nach dem Gebrauche, wozu sie bestimmt sind, gehoͤrig dreht; den Hanf und Flachs hingegen muß man der Einwirkung der Hechel unterziehen, um sie in Fasern zu zertheilen und daraus einen gleichfoͤrmigen, mehr oder weniger feinen Faden bilden zu koͤnnen. Unter allen Maschinen, welche man bis jezt zum Hecheln des Hanfes und Flachses anwandte, und wovon einige im Bulletin de la Société d'Encouragement beschrieben sind, erfuͤllt keine einzige ihren Zwek vollkommen, weil man immer wieder ein zweites Hecheln mit der Hand vornehmen muß, wenn man dem Faden die noͤthige Vollendung geben will. Die Société d'Encouragement schreibt daher in Betracht, daß ein gutes Hecheln eine wesentliche Bedingung zur Erzeugung eines gleichen und bei allen Graden von Feinheit gleichfoͤrmigen Fadens ist, und indem sie wuͤnscht, daß man die moͤglichst groͤßte Menge parallel an einander liegender langer Faͤden durch mechanische Mittel erhalten koͤnnte, die zugleich einfach, oͤkonomisch und der Gesundheit der Arbeiter ganz und gar nicht nachtheilig sind, einen Preis von zwoͤlf tausend Franken aus, welchen sie demjenigen zuerkennen wird, welchem es gelang, den Flachs und, Hanf mit Maschinen eben so vollkommen zu hecheln, als man es mit der Hand thun kann und welcher aus demselben Gewichte Urstoff am meisten lange Faͤden erhaͤlt mit Ersparung, sowohl an den Kosten der Behandlung, wobei aber das Interesse der angewandten Capitalien und die jaͤhrliche Abnuzung der Maschinen inbegriffen seyn muß, als auch an denjenigen, welche durch Anwendung der bewegenden Kraft verursacht werden. Der Preis wird in der Generalsizung des zweiten Semesters 1832 dem Erfinder einer Hechelmaschine zuerkannt, welche von solcher Beschaffenheit ist, daß sie das Hecheln mit der Hand ersezt, wobei man von folgenden Daten ausgehen wird. Ein geschikter Arbeiter erhaͤlt durch Hecheln mit der Hand aus 150 Pfund rohem Flachs und Hanf 120 bis 125 Pfd. zum Spinnen auf der Maschine geeignete Faͤden. Wenn man in einer Werkstaͤtte zehn Weiber mit derselben Arbeit beschaͤftigt und jede mit zwei Hecheln, einer groben und einer feinen, versieht, so erzeugt jede Arbeiterinn an einem Tage oder in 12 Stunden Arbeitszeit, je nach ihrer Kraft 8 bis 12 Buͤndel im Gewicht von 44 Unzen, oder im Durchschnitt 10 gehechelte Buͤndel, woraus man 24 Unzen lange Faͤden auf 44 gewinnt; es bleiben daher 18 bis 19 Unzen Heede und 1 bis 2 Unzen Staub. Dieser zu 24 Unzen gehechelte Lein kann durch Maschinen in den Nummern 16 bis 24 (1,000 Meter auf das Kilogramm) gesponnen werden. Wenn man aber fuͤr die Nummern 8 bis 16 dieselbe Qualitaͤt Lein anwendet, so muß das Hecheln von 24 auf 32 Unzen gebracht werden, der Lein ist folglich weniger gut gehechelt, weil er im Verhaͤltniß zur Quantitaͤt der langen Faͤden mehr Heede enthaͤlt. Fuͤr die Nummern uͤber 24 muß man eine feinere Sorte und vollkommen gehechelten Lein anwenden. Fuͤr das Hecheln eines Buͤndels von 44 Unzen, auf 24 Unzen langer Faͤden reducirt, bezahlt man 10 Centimes, also 1 Fr. fuͤr das Hecheln von 10 Buͤndeln. So muß auch die Hechelmaschine, welche die Gesellschaft verlangt, nach Belieben gehechelten Lein von verschiedenem Gewicht geben koͤnnen, wie man ihn mit der Hand, Behufs der Verarbeitung durch Spinnmaschinen, verfertigt. Die Concurrenten muͤssen ihre Maschinen vor dem 1. Juli 1832 an die Gesellschaft einschiken, und wenn sie ein Etablissement zum Hecheln mit Maschinen errichtet haben, so verlangt man von ihnen eine genaue Zeichnung nach dem Maßstabe und eine ausfuͤhrliche Beschreibung, so wie Zeugnisse von den Ortsbehoͤrden, was sie hinsichtlich aller vorgeschriebenen Bedingungen leisten. Der Minister des Innern hat der Gesellschaft fuͤr diese Preisaufgabe 6000 Fr. zustellen lassen. (Bullet. des scienc. technol. August 1830, S. 364.) Der Ertrag der Liverpool- und Manchester-Eisenbahn war in den ersten neun Wochen bloß fuͤr Passagers 18,000 Pfd. Sterl. (180,000 fl. C. M.) (Galign. Mess. N. 4925. Courier.) Wirkung des Frostes und Schnees auf die Liverpool- und Manchester-Eisenbahn. Die Liverpooler Zeitungen melden, daß die Dampfwagen auf der Eisenbahn neulich auf bedeutende Schwierigkeiten stießen, indem sich die Schienen mit Eis uͤberzogen. Man fand, daß die Raͤder der Dampfwagen, anstatt sich vorwaͤrts zu bewegen, auf den Schienen gleiteten und sich herumbewegten, ohne große Fortschritte zu machen. Dieß war besonders der Fall, als man geneigte Ebenen hinauffuhr; aber in der That war auf dem ganzen Wege der Fortschritt der Dampfwagen mehr oder weniger verhindert, und die Zuͤge, welche des Morgens abfuhren, legten den Weg fast alle in vier Stunden, anstatt zwei, zuruͤk. – (Mechanics' Magazine, 22. Jan. 1831.) Taxe auf den Dampf in England. Die englischen Minister versuchten eine Taxe auf den Dampf zu legen, stießen aber dabei auf die Schwierigkeit, daß dem menschlichen Geiste dadurch Fessel fuͤr die Zukunft angelegt werden koͤnnten, und gaben die Idee wieder auf. (Court. Journal. Galignani. N. 4920.) Wie oft die groͤßten und kluͤgsten Maͤnner durch uͤber große Klugheit sich und andere taͤuschen und dadurch das Gute unterdruͤken koͤnnen, statt es zu foͤrdern. – Eine Anekdote aus der Geschichte der Dampfmaschine. Smeaton war bekanntlich zu seiner Zeit einer der groͤßten Physiker und Mechaniker Englands und Europens, und zugleich ein herzensguter Mann. Niemand unternahm in England etwas im Gebiete der Physik und Mechanik, ohne Smeaton um Rath zu fragen, den dieser wakere Mann auch nach seinem besten Wissen und Gewissen jedermann ertheilte. So erholte auch der unsterbliche Watt, der Schoͤpfer der heutigen Dampfmaschine, sich bei Smeaton Rathes, als er im Jahr 1769 sich ein Patent auf seine Dampfmaschine ertheilen ließ. Smeaton, der Hrn. Watt als einen sehr geschikten Mechaniker ehrte, schrieb ihm unumwunden: „er halte es fuͤr hoͤchst unklug von Hrn. Watt, daß dieser seine bisherigen Geschaͤfte uͤber seine neue Erfindung so sehr vernachlaͤssige, welche er allerdings fuͤr eine Entdekung in der Physik halte, bei deren Ausfuͤhrung und allgemeinen Anwendung auf Kuͤnste und Gewerbe als Triebkraft aber er so viele Schwierigkeiten voraussehe, daß Hr. Watt dieselben nimmermehr besiegen und daruͤber zu Grunde gehen wird.“ Hr. Farey besizt die Correspondenz Smeaton's und Watt's, und erwaͤhnt dieser Aeußerung Smeaton's in seinen Aussagen vor dem Parliamente. (Vergl. London Journal. October 1830. S. 32.) Der gute Watt ward dadurch so sehr entmuthigt, daß seine Gesundheit bereits sehr zu wanken anfing, und er und seine fuͤr die Menschheit so wichtig gewordene Dampfmaschine zu Grabe gegangen seyn wuͤrde, wenn das Schiksal nicht Boulton's huͤlfreiche Hand herbeigefuͤhrt haͤtte, der uͤbrigens in Kenntnissen tief unter Smeaton stand. Ueber den Purpur des Cassius. Wir haben im pol. Journ. Bd. XXXVIII. S. 296. eine Abhandlung des Hrn. Buisson uͤber den Goldpurpur mitgetheilt. Hr. Robiquet hatte einige Einwendungen gegen die von Hrn. Buisson aufgestellte Ansicht uͤber die Zusammensezung des Goldpurpurs gemacht, was lezteren zu einer Vertheidigung im Journal de Pharmacie, Dec. 1830. S. 755. veranlaßte Hr. Buisson sagt, daß das Gold im Purpur des Cassius in metallischem Zustande und in einem besonderen Zustande von Zertheilung vorhanden sey, der ihm seinen gewoͤhnlichen Glanz benimmt und ihm die Purpurfarbe ertheilt. Daruͤber wird sich Niemand wundern, welcher den merkwuͤrdigen Versuch von Benedict Prevost kennt, der zeigte, daß die gelbe Farbe des reinen Goldes vierzehn bis funfzehn Mal wiederholt, ein sehr dunkles Orangeroth gibt. Hieraus kann man folgern, daß in diesem eigenthuͤmlichen Zustande von Zertheilung die zahlreichen Goldlamellen, welche gelb seyn wuͤrden, isolirt dunkelroth oder purpurroth erscheinen muͤssen, indem sich ihre Farbe oft wiederholt. Hr. Buisson behandelte ferner troknen und gepulverten Goldpurpur bei 100 bis 150° C. mit Queksilber; er entfaͤrbte sich fast augenbliklich, indem sich das Gold im Queksilber aufloͤste und das Zinnoxyd unaufgeloͤst zuruͤkblieb. Er bemerkt endlich sehr richtig, daß man nicht wohl begreifen kann, wie der Purpur des Cassius Goldoxyd enthalten sollte, da man solchen Purpur erhaͤlt, wenn man Chlorgold oder Schwefelgold auf Porcellanscherben ausbreitet und sie bloß calcinirt; das Goldoxyd ist bekanntlich durch bloßes Erhizen sehr leicht reducirbar, wie sollte es bei einer hohen Temperatur sich bilden und bestehen koͤnnen? Wenn man frisch gefaͤllten Goldpurpur mit Salzsaͤure kocht, so loͤst sich das Zinnoxyd auf und das Gold bleibt entweder im metallischen Zustande oder als ein blaues Pulver zuruͤk. Hr. Buisson fand, daß man bei Anstellung dieses Versuches kein Gold in der sauren Aufloͤsung findet, und daß auch kein Chlor entbunden wird, was offenbar geschehen muͤßte, wenn Goldoxyd in dem Purpur enthalten gewesen und reducirt worden waͤre.