Titel: | Verbesserungen in der Zubereitungsart des Reißes in Hülsen oder des rohen Reißes, um denselben zum Gebrauche in der Kochkunst tauglich zu machen, auf welche dem Hrn. John L. Norton zu New-York, gegenwärtig zu Charleston, South Carolina, am 7. Mai 1830 ein Patent ertheilt wurde. |
Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. LXXIX., S. 296 |
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LXXIX.
Verbesserungen in der Zubereitungsart des Reißes
in Huͤlsen oder des rohen Reißes, um denselben zum Gebrauche in der Kochkunst
tauglich zu machen, auf welche dem Hrn. John L. Norton zu New-York, gegenwaͤrtig zu Charleston, South Carolina, am 7. Mai 1830 ein Patent
ertheilt wurde.
Aus dem Register of Arts. Februar 1831, S.
286.
Norton, Verbesserungen in der Zubereitungsart des Reißes
etc.
Der rohe Reiß kommt, nachdem er, um ihn von dem schlechten leichten Reiße und Staube
oder Sand zu befreien, durch ein Drahtsieb gesiebt worden, zwischen zwei
Muͤhlsteine, um demselben dadurch die aͤußere Schale oder
Huͤlse zu nehmen. Von den Steinen gelangt er in eine Windschwinge, um die
Spelzen oder Huͤlsen von dem abgeschaͤlten Reiße zu scheiden, der nun
auf ein Drahtsieb von zweierlei Feinheit gebracht wird. Der feinere Theil dieses
Siebes, welcher sich an dem hoͤheren Ende desselben befindet, ist
naͤmlich zur Abscheidung des Standes oder Sandes bestimmt, waͤhrend
der untere oder weitere Theil den enthuͤlsten Reiß durchfallen laͤßt.
Koͤrner, die zwischen den Steinen nicht enthuͤlst wurden,
koͤnnen nicht durch dieses Drahtgitter gehen, und sammeln sich daher an dem
unteren Ende des Siebes, von wo sie neuerdings in die Muͤhle gebracht werden.
Das bis hieher beschriebene Verfahren wurde schon seit langer Zeit angewendet, und
ist allgemein bekannt; auch nehme ich durchaus nichts von dem, was zu demselben
gehoͤrt, als meine Erfindung in Anspruch.
Der Reiß hat aber außer der aͤußeren Huͤlse oder Spelze auch noch ein
inneres Haͤutchen, welches, obwohl es sehr duͤnn ist, doch entfernt
werden muß, ehe der Reiß zum Kuͤchengebrauche tauglich ist. Dieses
Haͤutchen wird nun weder durch das beschriebene Mahlen zwischen den Steinen,
noch durch das Sieben beseitigt, sondern ich nehme dasselbe durch das von mir
erfundene Verfahren weg, welches ich hier beschreiben will.
Ich reibe naͤmlich den enthuͤlsten Reiß zwischen einem
Muͤhlsteine, der gewoͤhnlich der Bodenstein genannt wird, und einem,
aus Holz oder einer anderen Substanz verfertigten, Laͤufer, der mit
Schafspelz (mit der Wolle) oder irgend einer anderen elastischen Substanz
uͤberzogen ist, durch welche der Reiß zwar nicht so stark gegen den
Bodenstein gedrukt wird, daß er dadurch zerbricht, jedoch mit solcher Kraft, daß die
Koͤrner mit Schnelligkeit an dem Steine abgerieben, und dadurch ihres
Haͤutchens beraubt werden, so daß bloß die perlartige Substanz des Reißes in
voller Reinheit und Glanz zuruͤkbleibt. Dieses Verfahren muß wiederholt
werden; die Eigenschaften und Beschaffenheit des Reißes koͤnnen es
noͤthig machen, daß derselbe drei Mal und oͤfter durch die Maschine
gehen, und zwischen jeder Operation gesiebt und geschwungen werden muß.
Gewoͤhnlich gelangt der Reiß dann aus dem Siebe oder der Schwinge in die
Roͤhre, die ihn in die Faͤsser leitet.
Meine Erfindung laͤßt sich auch so abaͤndern, daß man den
Laͤufer aus Stein, und den Bodenstein (wenn ich ihn dann noch so nennen darf)
aus Holz oder einer anderen Substanz verfertigt, und ihn mit einem rauhen Schafpelze
oder einem anderen elastischen Koͤrper uͤberzieht, durch welchen der
Reiß in genauer Beruͤhrung mit dem Steine gehalten wird.
Der Bodenstein und der Laͤufer, welche ich anwendete, hatten 6 Fuß im
Durchmesser, und machten 120 Umdrehungen in einer Minute. Ich halte mich
uͤbrigens weder an eine bestimmte Groͤße, noch an eine bestimmte
Schnelligkeit der Umdrehungen, obwohl ich gefunden zu haben glaube, daß die oben
angegebene ihrem Zweke am besten entspricht.