Titel: | Apparat oder Vorrichtung, welche entweder für sich allein oder an Schlössern oder anderen Mitteln zum Verschließen angebracht werden kann, um noch größere Sicherheit des Eigenthumes zu bewirken, auf welchen Apparat sich William Rutherford jun., Bankagent zu Jedburgh in Schottland, am 14. April 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. XLVI., S. 220 |
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XLVI.
Apparat oder Vorrichtung, welche entweder
fuͤr sich allein oder an Schloͤssern oder anderen Mitteln zum Verschließen
angebracht werden kann, um noch groͤßere Sicherheit des Eigenthumes zu bewirken,
auf welchen Apparat sich William
Rutherford
jun., Bankagent zu Jedburgh in
Schottland, am 14. April 1831 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Decbr.
1851, S. 328.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Rutherford's Apparat oder Vorrichtung an
Sicherheitsschloͤssern.
Die Zeichnung stellt einen Mechanismus vor, der sich zur Befestigung des Riegels
eines Schlosses anbringen laͤßt, der an dem Size, an dem Boke, oder irgend
einem anderen Theile des Wagens, in welchem man etwas verschließen will, befestigen
laͤßt. Dieser Apparat laͤßt sich auch eben so gut mit dem Schlosse
irgend eines Koffers, einer Kiste oder eines sonstigen Behaͤlters, in welchem man etwas von einem
Orte an einen anderen versenden will, in Verbindung bringen; nur muß die Zeit,
welche hiezu noͤthig ist, vorher bestimmt seyn.
In Fig. 1 ist
A ein Fronteaufriß eines messingenen Triebstokes,
welcher an der Federgehaͤuse-Winde (barrel-arbour) einer Federuhr oder irgend eines anderen Mechanismus
befestigt ist, der durch eine Feder in Bewegung gesezt und durch eine Unruhe, die
die Zeit genau mißt, regulirt wird. Dieser Triebstok A
steht mit dem großen oder Sicherheitsrade B in
Verbindung, welches sich an dem starken Zapfen C dreht
oder bewegt. B ist eine eiserne Sicherheitsplatte, die
um den Zapfen C herumgedreht, und an irgend einer
geeigneten Stelle mittelst der Klammer-Daumenschraube D an dem Sicherheitsrade B befestigt oder
angeklammert werden kann. Diese Schraube kann in eines der Loͤcher a, a, a, a, a, a, welche sich an dem Sicherheitsrade
befinden, gebracht werden. Durch die Oeffnung, die bei E
in die Sicherheitsplatte gemacht ist, kann Jedermann dieselbe auf das Genaueste
anbringen; und ist dieselbe nun auf diese Weise gerichtet, so kann man sie mittelst
der Daumenschraube D fest an dem Sicherheitsrade
anklammern. I bezeichnet einen Ausschnitt in der
Sicherheilsplatte, der zur Aufnahme des einen Endes des Riegels eines Schlosses
dient, wenn dasselbe aufgesperrt ist, in welchem Zustande man es in dieser Figur
sieht. G ist ein Schloß, welches an dem Size oder Boke
irgend eines Fuhrwerkes, in welchem Gegenstaͤnde von Werth verfuͤhrt
werden, angebracht ist. H ist der Riegel des Schlosses,
der an einem Ende verlaͤngert und mit dem beweglichen
Sicherheitsstuͤke I auf die bei J sichtbare Art und Weise verbunden ist. K ist ein messingenes Band, oder ein Sattel, in welchem
sich das Ende des Riegels frei hin und her schiebt. Wird der Riegel H durch den Schluͤssel des Schlosses nach
Vorwaͤrts geschoben, so gelangt dieser zusammengefuͤgte Theil unter
den Sattel, so daß derselbe nicht in die Hoͤhe gehoben werden kann; wird aber
der Riegel zuruͤkgezogen, wie man ihn in dieser Figur sieht, so kann derselbe
in die Hoͤhe gehoben werden, wie bei I in Fig. 2
ersichtlich.
L, Fig. 1, ist ein Zeiger,
der an irgend einem gehoͤrigen Theile des Behaͤlters oder an einer
geeigneten Stelle des Gestelles der Vorrichtung angebracht werden kann. Dieser
Zeiger deutet auf die Eintheilungen, die man an dem Rande der Sicherheitsplatte B' bemerkt, und welche die Stunden und halben Stunden
anzeigen. M bezeichnet die Stellung eines, in der
Sicherheitsplatte B' befestigten Knopfes oder Stiftes,
der so angebracht ist, daß er zu jener Zeit, zu welcher der Riegel mittelst des
Schluͤssels zuruͤkgeschoben werden soll, und zu welcher sich der Ausschnitt F in der Sicherheitsplatte in der, zur Aufnahme
desselben geeigneten, Stellung befindet, gegen den befestigten Aufhaͤlter
oder Sperrer N zu stehen kommt. Dieser Knopf wird auch
den Blok oder sonstigen Mechanismus sperren, den man allenfalls angewendet hat, um
das Sicherheitsrad und die damit verbundene Sicherheitsplatte in Bewegung zu
sezen.
Nachdem ich nun die vorzuͤglichsten Theile meiner Vorrichtung
aufgezaͤhlt, und gezeigt habe, wie dieselben mit dem Blokwerke oder irgend
einem anderen geeigneten Mechanismus, oder sich selbst bewegendem Apparate,
verbunden sind, will ich die Art und Weise beschreiben, auf welche dieselben
angebracht werden muͤssen, um den Riegel eines Schlosses oder eines anderen
Befestigungsmittels fuͤr eine bestimmte Zeit zu sichern. Das Erste, was zu
geschehen hat, ist, daß man die Feder des Uhrwerkes (welches in diesen Figuren zu
groͤßerer Deutlichkeit der uͤbrigen Theile nicht dargestellt ist)
aufzieht. Zweitens erhebe man das bewegliche Sicherheitsstuͤk so weit, bis es
in die Stellung kommt, die man in Fig. 2 bei I sieht. Drittens luͤfte man die Daumenschraube,
und stelle, nachdem man bestimmt hat, fuͤr welche Dauer der Zeit der Riegel
gesichert werden soll, die Sicherheitsplatte hiernach gehoͤrig gegen den
Zeiger L; und ist dieß geschehen, so klammert man die
Sicherheitsplatte B' an das Sicherheitsrad B, indem man die Daumenschraube D anzieht.
In Fig. 3 ist
die Sicherheitsplatte in einer solchen Stellung so dargestellt, daß sie den Riegel
des Schlosses fuͤr 24 Stunden sichert, indem sich die, mit dieser Zahl
bezeichnete Stunde gerade dem Zeiger L gegenuͤber
befindet. Wird nun das Eigenthum, welches man verschließen will, in die Kiste oder
den Behaͤlter gebracht, an dem sich die Vorrichtung befindet, und wird der
Riegel nach Vorwaͤrts geschoben, und doppelt abgesperrt, so wird das
bewegliche Stuͤk I, indem es mit dem Sattel oder
Bande K in Beruͤhrung kommt, herabgedruͤkt
werden, so daß die zusammengefuͤgten Theile unter den Sattel K kommen, und auf diese Weise den Riegel so fest machen,
als wenn derselbe aus zwei unbeweglich mit einander verbundenen Stuͤken
bestuͤnde. Hieraus erhellt, daß es, wenn irgend ein Versuch gemacht wird, das
Schloß mit einem Dietrich oder einem falschen Schluͤssel zu oͤffnen,
ganz unmoͤglich ist, den Riegel des Schlosses zuruͤkzuschieben, indem
die Sicherheitsplatte jede Bewegung desselben so lang gaͤnzlich verhindert,
bis durch die Bewegung des ganzen Mechanismus der Ausschnitt F der Sicherheitsplatte genau dem Ende des Stuͤkes I gegenuͤber zu stehen kommt, wo man dann im
Stande ist, den Riegel mit dem Schluͤssel zuruͤkzuschieben, so daß er
in die, in Fig.
1 gezeigte, Stellung kommt. Wenn man nun eine Feder als Bewegkraft nimmt,
und dieselbe
mittelst einer Unruhe auf eine aͤhnliche Weise regulirt, wie dieß an den
Hemmungen der gewoͤhnlichen Uhren geschieht, so wird man finden, daß das
Ganze seinem Zweke ziemlich gut entspricht, wenn es auch der Bewegung einer Kutsche,
oder irgend eines anderen Fuhrwerkes ausgesezt wird. Jeder Arbeiter wird einsehen,
daß man eine solche Vorrichtung an Koffern, Kisten oder Behaͤltern aller Art
anbringen kann, so daß wir es nicht noͤthig halten hier bei der Art und Weise
zu verweilen, wodurch dieß bewerkstelligt werden kann.
In jenen Faͤllen, in welchen Speiseschraͤnke, Kasten, Pressen und
dergl. Geraͤthe, in denen etwas aufbewahrt werden soll,
unveraͤnderlich an einem und demselben Orte stehen bleiben, ziehe ich die
Benuzung einer Uhr mit Gewichten, als Bewegkraft, der Anwendung einer jeden Art von
Feder vor. In diesem Falle steigt das Treibgewicht oder steigen die Gewichte herab,
und kommen bei diesem Gange auf ein Ende eines Hebels zu ruhen oder zu liegen,
dessen entgegengeseztes Ende dadurch gehoben, und zu irgend einer beliebigen, vorher
bestimmten Zeit aus einer Auskerbung oder Aushoͤhlung gehoben wird, die in
dem Riegel oder einem anderen Verschließungsmittel angebracht ist. Die ganze
Vorrichtung wird in dem Behaͤlter eingeschlossen, zu dessen Sicherung sie
dient.
Ich will nun beschreiben, auf welche Weise das Schloß irgend eines feststehenden
Kastens oder sonstigen Behaͤlters durch einen eigenen Mechanismus gesichert
werden kann, bei welchem Mechanismus ich statt der Feder die Kraft eines oder
mehrerer herabsteigender Gewichte, und zum Reguliren dieser Kraft, statt der Unruhe,
ein oder mehrere Pendel anwende. Da jedoch die Einrichtung eines Uhrwerkes allgemein
bekannt ist, so habe ich diese in der Zeichnung absichtlich weggelassen; um so mehr,
da meine Erfindung mit keiner Verbesserung derselben, sondern bloß mit einer neuen
Anwendung verbunden ist.
Fig. 4 ist ein
Fronteaufriß eines Hebelwaͤchters, der sich zur Sicherung des Riegels eines
Schlosses irgend eines feststehenden Kastens oder anderen Behaͤlters anwenden
laͤßt. A ist eine eiserne Platte, die an der
inneren Seite an eine Seite des Kastens oder sonstigen Behaͤlters
angeschraubt wird. B ist ein Hebelwaͤchter,
welcher mittelst des Stiftes a an der Platte A befestigt ist, auf welcher er sich frei bewegen kann.
C stellt ein Stuͤk eines Schlosses vor,
welches an der eisernen Thuͤre irgend eines Kastens befestigt ist, von dem
man bei D einen kleinen Theil sieht. E zeigt den Riegel des Schlosses, an dessen vorderem
Ende sich ein Ausschnitt befindet, der zur Aufnahme des einen Endes des
Hebelwaͤchters B dient. Die Stellung dieses
Ausschnittes in dem Riegel des Schlosses sieht man deutlicher bei b in Fig. 5, welche dieselben
Theile im Grundrisse zeigt. In Fig. 4 sieht man das
Gewicht, welches an irgend einem Uhrwerke oder an einer anderen, innerhalb des
Kastens oder des Behaͤlters befestigten Maschinerie angebracht ist, und die
Triebkraft des Uhrwerkes oder der sonstigen Maschinerie bildet. Wenn nun dieses
Gewicht herabsinkt, so wird es auf das leichtere Ende des Hebelwaͤchters,
welches man bei G sieht, druͤken, bis es auf die
Unterlage H zu ruhen kommt; dadurch wird das andere Ende
bei B gehoben, und von dem Riegel des Schlosses befreit
werden, und in diesem Falle die Stellung annehmen, welche man in Fig. 3 sieht. Da dann das
Gewicht durch seine Schwere zu wirken aufhoͤrt, so wird die Uhr oder der
Mechanismus um die vorher bestimmte Zeit still stehen. Fig. 7 zeigt den Riegel
eines Schlosses einzeln fuͤr sich, von Vorne gesehen, und auch das Ende des
Hebelwaͤchters, so wie dieselben gegenseitig zu einander gestellt sind, wenn
der Riegel aufgesperrt, und nicht v dem
Hebelwaͤchter geschuͤzt ist. Das eine Ende des Riegels ist bei a schief abgedacht; dieselbe Form hat auch das Ende des
Hebelwaͤchters; dadurch luͤftet der Riegel, wenn er beim Absperren
vorwaͤrts geschoben wird, den Hebel um so viel, daß derselbe sich in den
Ausschnitt b einsenken kann: in dieser Stellung sieht
man ihn in Fig.
8.
In dem Grundrisse Fig. 5 ist cc ein Theil eines eisernen
Behaͤlters, der in dieser Figur von einer horizontalen Flaͤche
durchschnitten gedacht ist. Dieser Behaͤlter bedekt den Hebelwaͤchter
und schließt ihn ganz ein, und verhindert daher, daß man mit irgend einem
Instrumente zu ihm gelangen, und ihn aus dem Einschnitte in dem Riegel ausheben
kann. Um jeden Theil ganz zu sichern, wird auch das Gewicht und die Kette oder die
Leine, an welcher dasselbe haͤngt, in eine eiserne Roͤhre
eingeschlossen. Soll nun diese Vorrichtung in Thaͤtigkeit gesezt werden, so
muß das Gewicht so weit aufgewunden werden, als es noͤthig ist, um die
Maschinerie eine bestimmte Zeit uͤber in Gang zu erhalten. Diese Zeit kann
entweder durch die Hoͤhe des Gewichtes in der Roͤhre, die man durch
eine senkrechte Spalte in dieser lezteren, oder auf irgend eine andere Weise,
ersehen kann, oder durch einen Zeiger und ein Zifferblatt angezeigt werden, welches
man mit dem Uhrwerke, oder der sonstigen mechanischen Vorrichtung, in Verbindung
brachte. Wenn nun Alles so eingerichtet ist, so muß das Pendel in Schwingung gesezt,
die Thuͤre zugemacht, und der Riegel des Schlosses mit dem Schluͤssel
vorwaͤrts geschoben werden; dadurch wird das eine Ende des Hebels so lang
gehoben, bis es in den Ausschnitt einsinkt, der an dem Riegel zur Aufnahme desselben
angebracht ist. Auf
diese Weise ist das Schloß so lang gesichert, bis das Gewicht herabsinkt, und den
Hebel aus dem Ausschnitte hebt.
Ich habe in diesen Figuren nur einen Riegel und einen Hebel dargestellt; allein man
kann, wenn man will, mehrere Riegel und mehrere Hebel mit einander verbinden, von
welchen alle auf dieselbe Weise befreit werden koͤnnen, so wie es dem
Verfertiger gut duͤnkt. Zur Vermehrung der Sicherheit habe ich mit dem
Hebelwaͤchter auch eine Sperrstange (locking bar)
verbunden, durch welche der Hebelwaͤchter auch so gesperrt werden kann, daß
es ganz unmoͤglich ist, denselben aus dem Riegel zu heben, bevor das Gewicht
herabgesunken. Dieß geschieht nun auf folgende Weise.
In Fig. 6 ist
O ein Fronteaufriß einer Sperrstange, die sich frei
an dem befestigten Mittelpunkte oder Stifte schwingt, den man an ihrem oberen Ende
sieht. Ein Theil dieser Stange bildet bei P eine schiefe
Flaͤche; e ist eine Einkerbung oder ein
Einschnitt, der an dem unteren Ende derselben zur Aufnahme des einen Endes des
Hebelwaͤchters angebracht ist. f ist ein
verschiebbarer Zeiger, den man auf der Sperrstange in jeder beliebigen Hoͤhe
stellen, und durch die Daumenschraube g festmachen kann.
F ist das Gewicht, welches die Uhr in Bewegung sezt,
und welches auch den Hebelwaͤchter bewegt, wenn er so gehoben werden soll,
daß der Riegel des Schlosses frei wird. Die Sperrstange O dient auch als Fuͤhrer, um das Gewicht in jede noͤthige
und bestimmte Hoͤhe stellen zu koͤnnen; es ist daher ein Maßstab
fuͤr ganze und halbe Stunden an derselben angebracht. Diese Theile werden nun
auf folgende Weise zusammengesezt und angewendet.
Man stelle den verschiebbaren Zeiger t an der Sperrstange
so, daß er genau die Zahl der Stunden, waͤhrend welcher das Uhrwerk gehen
soll, ehe das Gewicht so weit herabsinkt, daß der Hebelwaͤchter durch
dasselbe gehoben wird, unter seiner Spize laͤßt. Dann winde man das Gewicht
F auf, bis der obere Theil desselben ein klein wenig
uͤber dem Zeiger f steht. In dieser Stellung nun
wird der Zeiger sich gegen das Gewicht stemmen, und die Sperrstange aus der
senkrechten Stellung, und so weit von dem Hebelwaͤchter weg getrieben werden,
daß dieser sich frei in den Ausschnitt des Riegels einsenken kann, wenn der Kasten
oder der Behaͤlter versperrt wird. Sinkt aber das Gewicht so weit herab, daß
es die Stellung erhaͤlt, welche man in F sieht,
so wird der Zeiger nicht mehr gegen das Gewicht druͤken, und die Sperrstange
O mithin in eine senkrechte Stellung kommen, wodurch
dem Ende des Hebelwaͤchters gestattet wird, sich in die Auskerbung zu
begeben, die an dem unteren Ende der Stange angebracht ist. In diesem Zustande wird
dieselbe den Hebel vollkommen sichern, so daß er nicht bewegt werden kann,
ausgenommen das Gewicht
ist herabgesunken. Steigt nun das Gewicht weiter herab, so kommt dessen unterer
Theil mit der schiefen Flaͤche P in
Beruͤhrung; dadurch wird dieselbe nach Außen getrieben werden, und die
Sperrstange aus der senkrechten Stellung in die durch Punkte bezeichnete kommen, so
daß das Ende des Hebelwaͤchters frei wird, ehe er durch das Gewicht F gehoben wird. Die veraͤnderte Stellung eines
jeden Theiles ist durch punktirte Linien bezeichnet.
Zu weiterer Vorsicht und um so viel als moͤglich dem Versagen der Vorrichtung
zuvorzukommen, wenn allenfalls die Uhr stehen bliebe, gebe ich an allen
feststehenden Kasten, Pressen oder sonstigen Behaͤltern der Anwendung zweier
Uhren den Vorzug. In diesem Falle muͤssen die Gewichte der beiden Uhren so
gestellt werden, daß beide bei ihrem Herabsinken auf ein Ende des
Hebelwaͤchters zu ruhen kommen, und denselben dadurch zur gehoͤrigen
Zeit von dem Riegel des Schlosses oder sonstigen Verschließmittels befreien. Es ist
naͤmlich sehr unwahrscheinlich, daß beide Uhren zu einer und derselben Zeit
stehen bleiben sollten, und wenn nur eine fortgeht, so wird diese schon hinreichen,
um die oben beschriebene Bewegung des Hebelwaͤchters hervorzubringen.
Meine Erfindung besteht also in der Verbindung und Anwendung irgend eines
zwekmaͤßigen Mechanismus, Apparates, oder einer oder mehrerer selbstwirkender
Kraͤfte, mit einem oder mehreren Riegeln irgend einer Art von Schloß, mit
Stangen, verschiebbaren Riegeln oder anderen Verschließungsmitteln, durch welche
Vorrichtung der Riegel eines Schlosses, die Stange oder sonst ein
Verschließungsmittel so lang vollkommen gesichert werden kann, bis die Vorrichtung
oder die Triebkraft gewisse Bewegungen oder Umdrehungen vollbracht hat. Dieser ganze
Apparat meiner Erfindung befindet sich jeder Zeit in dem Kasten, dem Koffer, der
Presse oder dem sonstigen Behaͤlter eingeschlossen, und ist daher bei seinen
Operationen vollkommen geschuͤzt.
Ich erklaͤre ferner, daß, ungeachtet ich die einfache und allgemein bekannte
Einrichtung eines Uhrwerkes, wie ich es oben beschrieb, vorziehe, um dadurch, wenn
es mit Schloͤssern, Riegeln, Stangen oder anderen Verschließungsmitteln in
Verbindung gebracht wird, diese fuͤr irgend eine bestimmte Zeit in allen
Faͤllen (außer gegen gewaltthaͤtigen Einbruch) vollkommen sicher zu
stellen, dasselbe auch durch andere Mechanismen erreicht werden kann, welche durch
irgend eine geeignete, und sich selbst in Thaͤtigkeit sezende, Kraft
getrieben werden, und daher in einer bestimmten Zeit gewisse Bewegungen
hervorbringen; so z.B. durch das alte und allgemein bekannte Ablaufen von Sand durch
eine kleine Oeffnung, wodurch das eine Ende des Hebels in einer gewissen Zeit so
sehr mit Sand beladen wird, daß dadurch das andere Ende geluͤftet oder emporgehoben wird, und
umgekehrt. Dieselbe Wirkung kann man auch durch Anwendung jenes Zeitmessers
hervorbringen, der unter dem Namen Wasseruhr bekannt ist, oder durch die Benuzung
des Principes derselben oder irgend einer anderen, sich selbst bewegenden, Kraft.
Ebenso laͤßt sich auch die Verbrennung von Oehl oder einem anderen brennbaren
Koͤrper zu diesem Zweke benuzen; man braucht naͤmlich diesen
Koͤrper nur in einem geeigneten Gefaͤße an dem einen Ende des
Sperrhebels anzubringen, denn so wie das Brennmaterial durch die Verbrennung
verzehrt wird, wird das Gefaͤß leichter werden, und dadurch bewirken, daß das
Ende des Hebels, an dem das Gefaͤß angebracht ist, zu einer bestimmten Zeit
emporsteigt.
Schluͤßlich bemerke ich noch, daß ich kein Maß fuͤr die einzelnen
Theile angegeben habe, indem dieselben nach Beduͤrfniß und nach der
Groͤße der Gegenstaͤnde, zu deren Versicherung sie dienen sollen, so
wie nach dem Belieben des Kaͤufers und Verkaͤufers von jeder
beliebigen Groͤße verfertigt werden koͤnnen.