Titel: J. Read's, Regent Circus, Piccadilly Apparat zur Rettung aus Feuersgefahr.
Fundstelle: Band 43, Jahrgang 1832, Nr. CI., S. 423
Download: XML
CI. J. Read's, Regent Circus, Piccadilly Apparat zur Rettung aus Feuersgefahr. Aus dem Register of Arts. Julius 1831, S. 109. Mit einer Abbildung auf Tab. VII. Read's, Apparat zur Rettung aus Feuersgefahr. Dieser Apparat des Hrn. Read besteht bloß aus einem Seile, an dessen Ende eine Schleife oder Schlinge aus starken, breiten, gewirkten Baͤndern befestigt ist, die groß genug ist, um zwei oder drei Personen zu fassen, und welche man in Fig. 57 dargestellt sieht. In der Oberschwelle uͤber dem Fenster des Zimmers wird ein eiserner Ring eingeschraubt, durch welchen ein senkrechter Eisenstab geht, beinahe wie die Zunge an einer Schnalle. Das Seil wird schlangenfoͤrmig um den Boden dieses Ringes gewunden, indem man dasselbe durch die beiden, von der Zunge gebildeten Abtheilungen zieht. Man kann auch einen starken Haken mit einer, vom Erfinder eigens eingerichteten, Sicherheitsfeder uͤber dem Fenster befestigen, und an diesen Haken den Ring im Falle der Rettung haͤngen. Das Seil muß zwei Mal so lang als die Hoͤhe des Fensters vom Boden seyn, und soll durch Saͤttigung mit einer alkalischen Aufloͤsung unverbrennlich gemacht werden; es wird durch den Ring gezogen, und gehoͤrig aufgewunden in einem Gemache aufbewahrt. So wie Feuerlaͤrm entsteht oder Gefahr eintritt, kann der Ring sogleich in den Haken eingehaͤngt werden. Will nun Jemand aus dem Fenster entfliehen, so braucht er das Seil, welches sich beim Herabfallen von selbst abwindet, nur auf die Straße herabzuwerfen, die Schlinge unter seinen Koͤrper zu bringen, das Seil außer dem Fenster fest zu halten, und sich dadurch allmaͤhlich herabzulassen, daß er das Seil von einer Hand in die andere gibt. Der Widerstand, den das Seil auf seinem Durchgange erfaͤhrt, ist wegen der Reibung an dem eisernen Ringe so groß, daß man sehr leicht mit einer Hand allein dem Gewichte eines Menschen das Gleichgewicht zu halten vermag. Ist die Person, die sich retten will, furchtsam, und besizt sie zu wenig Selbstvertrauen, so kann jedes auf der Straße befindliche Individuum dieselbe herablassen, indem es das Seil nimmt, und es in dem Maße, als die Person herabgleitet, entschluͤpfen laͤßt. An der Schlinge ist zur Unterstuͤzung des Ruͤkens, und um auch von Vorne gehoͤrige Sicherheit zu gewaͤhren, ein Guͤrtel angebracht, so daß auch Kinder ohne alle Gefahr in dieselbe gesezt und herabgelassen werden koͤnnen. Unten an der Schlinge kann man fuͤglich eine duͤnne Leine anbringen, mit welcher man die Schlinge nach Außen oder auf die Seite ziehen kann, wenn sie durch Ballone oder dergleichen Gegenstaͤnde im Herabgleiten aufgehalten werden sollte.

Tafeln

Tafel Tab. VII
Tab. VII