Titel: | Verbesserter Feuerrost, auf welchen sich Thomas Gaunt, Gentleman zu Islington, Chapman Street, Grafschaft Middlesex, und Friede. Eckstein, Ofenfabrikant zu Holborn in derselben Grafschaft, am 14. April 1831 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. CIII., S. 425 |
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CIII.
Verbesserter Feuerrost, auf welchen sich
Thomas Gaunt,
Gentleman zu Islington, Chapman Street, Grafschaft Middlesex, und
Friede. Eckstein,
Ofenfabrikant zu Holborn in derselben Grafschaft, am 14. April 1831 ein Patent ertheilen
ließen.
Aus dem London Journal of Arts. November 1831, S.
78.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Gaunt und Eckstein, verbesserter Feuerrost.
Dieser verbesserte Feuerrost ist so eingerichtet, daß die Staͤbe, auf welche
das angezuͤndete Brennmaterial zu liegen kommt, in das Zimmer hineinragen, in
welchem der Ofen angebracht werden soll, damit auf diese Weise mehr Waͤrme
als durch die gewoͤhnlichen Kamine in dem Zimmer verbreitet wird. Ueber dem
Feuer ist zum Ableiten des Rauches ein Hut oder ein Segment einer Kuppel angebracht,
und unter dieser Kuppel befindet sich eine Oeffnung, durch welche der Rauch von dem
Feuer in den Rauchfang gelangt. Die Reihe der Stabe des Rostes, auf denen sich das
Brennmaterial befindet, kann nach Belieben der Kuppel genaͤhert oder
herabgelassen werden, wodurch die Schnelligkeit der Verbrennung, je nachdem es die
Umstaͤnde erfordern, vermehrt oder vermindert werden kann. Durch dieses
Mittel den Zug zu reguliren wird sich auch die Neigung der Kamine zum Rauchen
verbessern lassen, wenn man ihr dadurch nicht ganz vorzubeugen im Stande seyn
sollte. Die Kuppel wird ferner durch den aufsteigenden Rauch immer mehr und mehr
erhizt werden, und dadurch nicht wenig zur Vermehrung der Waͤrme
beitragen.
Fig. 42 zeigt
den verbesserten Feuerrost von Hinten, um den Apparat, durch welchen die Reihe
Staͤbe mit dem Brennmateriale gehoben oder herabgelassen wird, darzustellen.
Fig. 43
ist ein Querdurchschnitt des Rostes durch die Mitte, um die Theile des Rostes
deutlicher zu zeigen. a, a, a ist der Ruͤken oder
hintere Theil des Kamines, mit welchem alle uͤbrigen Theile in Verbindung
stehen; b ist der innere Ruͤken, welcher an dem
Ruten a, a, a befestigt ist.
Die Staͤbe c, c, c sind an den Pfosten d, d angebracht, an denen auch ein offen vergitterter
Boden befestigt ist. ee sind zwei schmale Fugen,
die durch den Ruͤken a, a, a geschnitten sind,
und sich bis auf den Boden der Pfosten d, d herab
erstreken, und jeder dieser Pfosten ist mittelst Schrauben und Schraubenmuttern,
welche durch die Fugen e, e gehen, an einer senkrechten,
hin und her schiebbaren Stange f, f befestigt, die nach
der Kante gestellt, und so duͤnn ist, daß sie sich in den Fugen e, e auf und nieder bewegen kann. An den unteren Theilen
der senkrechten oder verschiebbaren Stangen f, f sind
zwei Ketten g, g angebracht, die uͤber die Rollen
h, h laufen, und an denen ein Gewicht i, i angehaͤngt ist, welches der Reihe
Staͤbe, auf denen sich das Brennmaterial befindet, und dem Gewichte des
Brennmaterials, welches zu irgend einer Zeit angewendet wird, das Gleichgewicht
haͤlt. Vorn an dem Rost ragt ein vierekiger Balken hervor, an welchem der, in
Fig. 42
sichtbare, Triebstok l befestigt ist.
Dieser Triebstok greift in einen Abschnitt eines Hebelbogens m, m, m, dessen Stuͤzpunkt bei n in dem
Ruͤken a, a, a des Kamines fest gemacht ist. Mit
dem entgegengesetzen Ende dieses Hebels m ist mittelst
eines Gefuͤges bei p eine Stange o verbunden, die mit ihrem unteren Ende durch ein
aͤhnliches Gefuͤge bei q mit einer
Querstange r in Verbindung steht, welche an die
senkrechten, verschiebbaren Stangen f, f geschraubt oder
genietet ist. Dreht man nun den vorne an dem Kamine befindlichen Balken mit einem
Schluͤssel, so wird sich der Hebel m, m, m auf
seinem Stuͤzstifte bewegen, und dessen entgegengeseztes Ende mithin die
Stange r heben oder senken; und diese Stange r wird ihrer Seits mittelst der senkrechten Stangen f, f die Staͤbe, auf welchen sich das
Brennmaterial befindet, gleichfalls heben oder senken. In Fig. 42 und 43 soll s, s, s eine bewegliche Platte vorstellen, die einen
Raum von solcher Groͤße bedekt, daß ein Schornsteinfeger durch denselben zum
Kehren in den Schornstein gelangen kann.
Die Form und Groͤße-Verhaͤltnisse der einzelnen Theile dieses
Kamines und Rostes koͤnnen nach dem Geschmake und der Erfahrung der
Fabrikanten abgeaͤndert werden; die Patent-Traͤger nehmen daher
nicht die in der Zeichnung dargestellte Form allein als ihr Patent-Recht in
Anspruch, sondern empfehlen bloß, daß die Kuppel dem Grade des Hervorstehens der
Roststaͤbe entspreche, und daß deren aͤußerer Rand nicht uͤber
dieselben hervorrage.
Die Patent-Traͤger nehmen die Anwendung eines Hutes oder einer Kuppel,
die als Rauch-Conductor und Luftzug uͤber dem Feuer angebracht wird,
in Verbindung mit einem Roste, der zur Beschleunigung oder Verminderung der
Schnelligkeit der Verbrennung nach Belieben gehoben oder gesenkt werden kann, als ihre
Erfindung und als ihr ausschließliches Patent-Recht in Anspruch.Die Kamine der HH. Gaunt und Eckstein scheinen uns große Aehnlichkeit mit jenen des Hrn.
Chaussenot und des
Hrn. Bronzac zu haben;
ob die Erfinder ihre Idee von diesen genommen haben, werden sie selbst am
Besten wissen. A. d. Ueb.