Titel: Verbessertes Violoncell des Hrn. S. A. Forster zu London, Frith Street, Soho.
Fundstelle: Band 45, Jahrgang 1832, Nr. LXV., S. 262
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LXV. Verbessertes Violoncell des Hrn. S. A. Forster zu London, Frith Street, Soho. Aus den Transactions of the Society of Arts Vol. XLVIII, S. 231 im Register of Arts. Mai 1832. S. 117. Mit einer Abbildung auf Tab. V. Forster's verbessertes Violoncell. Das Saitenfest des Violoncells ist ein duͤnnes, gewoͤhnlich aus Ebenholz verfertigtes Brettchen, an welchem die einen Enden der Saiten befestigt werden. Die Erfindung des Hrn. Forster, fuͤr welche derselbe von der Gesellschaft die große silberne Medaille erhielt, bezieht sich nun auf dieses Saitenfest. Er macht 1) 3 Laͤngenschnitte in dasselbe, wodurch es in 4 Staͤbe getheilt wird, die nur an dem unteren Ende mit einander verbunden sind, und die nach dem anderen Ende zu so weit von einander getrennt sind, daß sie einander waͤhrend der Schwingungen nicht beruͤhren koͤnnen. Man sieht ein solches Saitenfest in Fig. 17. An jedem einzelnen der Staͤbe wird eine Saite befestigt; ein jeder derselben hat zu diesem Behufe 3 Loͤcher, so daß man die Saite in jenem Loche befestigen kann, welches bei einem Versuche den vollkommensten Ton gibt. Er verfertigt 2) das Saitenfest aus weich gehaͤmmertem Messinge statt aus Holz, indem diese Legirung staͤrkere Schwingungen als das Kupfer gestattet, und einen weniger metallischen Ton als das Eisen und der Stahl gibt. Da bei dieser Einrichtung jede Saite an ihrem eigenen Stabe befestigt ist, so bildet die Saite mit ihrem Stabe eine ununterbrochene und abgeschiedene Linie, die mit den Schwingungen der verschiedenen Toͤne weniger in Beruͤhrung kommen. Wenn an dem gewoͤhnlichen Saitenfeste eine Saite abspringt, so kommen auch alle uͤbrigen aus der Stimmung, waͤhrend an Hrn. Forsters Saitenfest ein solches Abspringen der einen Saite nur einen sehr geringen Einfluß auf die uͤbrigen hat.Wir erlauben uns gegen die Anwendung von Metallen zu Saitenfesten zu bemerken, daß es uns scheint, daß mit solchen Saitenfesten nie eine etwas sichere und haltbare Stimmung erreicht werden koͤnne, indem die Ausdehnung und Zusammenziehung der Metalle nothwendig bei jeder Veraͤnderung der Temperatur eine wesentliche Aenderung in der Stimmung hervorbringen muß. A. d. Ueb.

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