Titel: Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Steknadeln, Nietnägeln, Holzschrauben und Nägeln, auf welche sich Daniel Ledsam und Wilh. Jones zu Birmingham in der Grafschaft Warwick am 22. December 1831 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 45, Jahrgang 1832, Nr. CIII., S. 410
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CIII. Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Steknadeln, Nietnaͤgeln, Holzschrauben und Naͤgeln, auf welche sich Daniel Ledsam und Wilh. Jones zu Birmingham in der Grafschaft Warwick am 22. December 1831 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August 1832, S. 7. Ueber Verfertigung von Steknadeln. Die Erklaͤrung dieses Patentes, der nicht weniger als 18 ausfuͤhrliche Zeichnungen beigefuͤgt sind, nimmt eine solche Masse Pergamentes ein, daß sie sich in ihrem ganzen Umfange kaum fuͤr irgend ein Journal eignet. Das Repertory begnuͤgt sich daher damit seinen Lesern durch folgende kurze Notiz eine Idee von dem Zweke dieser Erfindung und von den Mitteln zu geben, welche der Patent: Traͤger anwendet, um diesen Zwek zu erreichen. In wie fern diese Idee eine klare ist und seyn kann, daruͤber moͤgen unsere Leser mit dem Repertory rechten! Vielleicht wird ihnen die im Polytechn. Journale Bd. XXIX. S. 427 gegebene Beschreibung und Abbildung der aͤlteren Ledsam und Jones'schen Nagelschmied-Maschine einigen Aufschluß mehr geben. Die erste der Maschinen des Erfinders zieht den Draht in gewissen Laͤngen und Verhaͤltnissen in ein Schneidwerkzeug, und fuͤhrt ihn dann ferner in jene Vorrichtung, in der der Kopf gepreßt wird. Der Draht kann rund, flach oder vierekig, d.h. walzenfoͤrmig, bandfoͤrmig oder vierekig seyn. Die Koͤpfe koͤnnen eine runde, vierekige, flache, convexe, keilfoͤrmige oder andere Form haben, und die Spizen koͤnnen irgend ein Kegel oder Winkel seyn, je nachdem der Gegenstand, welcher gearbeitet wird, eine Steknadel, ein Stift, ein Nagel, eine Holzschraube oder eine Niete ist. Die Maschine besteht aus einem starken, hoͤlzernen oder eisernen Gestelle, an welchem ein großes Flugrad angebracht ist, uͤber dessen Trommel oder Welle ein lederner Riemen laͤuft, wodurch sie mit den uͤbrigen Theilen des Apparates und mit dem Momente communicirt, welches durch den Arm eines Menschen mitgetheilt wird. Die Wirkung einer Zange oder Drahtzange, die den Draht bei seiner Annaͤherung faßt, und ihn bis dahin, wo der Kopf (aid) gebildet wird, mit sich nimmt, ist das vorzuͤglichste Neue an dieser Maschine. Die Zangen haben eine ganz eigene Einrichtung, werden durch Schrauben und Hebel in Bewegung gesezt, und sind mit gehaͤrteten Stahlplatten bewaffnet, damit sich der Draht nicht verbiegen oder nachgeben kann. Der Draht wird mit jenem Theile der Maschine in Beruͤhrung gebracht, in welchem sich diese Zangen durch eine Reihe von Stiften, die deren Annaͤherung leiten und reguliren, bewegen. Er wird durch eine Roͤhre an das Schneidwerkzeug gefuͤhrt, und seine lange wird durch ein Kniestuͤk, welches das Flugrad an dem Gestelle des Instrumentes befestigt, der Laͤnge der Steknadel, die man erhalten will, angepaßt. Dieses Kniestuͤk ist an beiden Enden gabelfoͤrmig, und bewegt sich in Zapfenlagern in der Achse des Flugrades und in dem Gestelle, an welchem sich der Stuͤzpunkt seiner Hebelkraft befindet. Wenn der Draht auf diese Weise eine etwas groͤßere Laͤnge erhalten hat, als die Steknadel bekommen soll, so wird der uͤberschuͤssige Theil desselben mittelst der Zangen in eine Scheide geleitet, in der er durch die Wirkung des Rades zum Kopfe gebildet wird, und die daher nach Belieben ausgewechselt werden kann. Wenn jene Laͤnge Drahtes, die zur Erzeugung des Kopfes und des Koͤrpers der Nadel noͤthig ist, durch die Roͤhre gegangen, so tritt das Schneidwerkzeug in Thaͤtigkeit, die Nadel faͤllt heraus, und die Maschine geraͤth wieder in jene Stellung, in der die Operation neuerdings wieder beginnen kann. Zum Zuspizen der Nadeln ist eine andere Maschine noͤthig, deren Gestell und Flugrad den correspondirenden Theilen der vorhergehenden Maschine im Wesentlichen aͤhnlich sind; nur ist der Reif des Flugrades mit Ochsenleder uͤberzogen. Die Nadeln werden durch ein ausgefurchtes, mit Leder uͤberzogenes Kniestuͤk einer kreisfoͤrmigen Feile ausgesezt, welche unter einem Einfallswinkel an dem Umfange des Flugrades angebracht ist. Wenn die Nadeln auf diese Weise durch die Feile ihre Spize erhalten haben, so wird dann endlich der Kopf ganz vollendet. Dieß geschieht wieder in einer eigenen Maschine, die jedoch von der gewoͤhnlichen nicht abweicht, und die daher keiner Beschreibung bedarf. Der Patent-Traͤger nimmt durchaus keinen der bekannten Theile als seine Erfindung in Anspruch, sondern nur die neuen Theile derselben und deren Zusammenstellung oder Verbindung mit einander.