Titel: | Verbesserungen an Räderfuhrwerken, auf welche sich Wilhelm Mason, Patent-Achsen-Fabrikant, zu Margaret Street, Cavendish Square, Grafschaft Middlesex am 10. August 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XVII., S. 89 |
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XVII.
Verbesserungen an Raͤderfuhrwerken, auf
welche sich Wilhelm
Mason, Patent-Achsen-Fabrikant, zu Margaret Street,
Cavendish Square, Grafschaft Middlesex am 10. August
1831 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August
1832, S. 65.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Mason, Verbesserungen an Raͤderfuhrwerken.
Meine Erfindung besteht in folgenden hier beschriebenen und abgebildeten
Gegenstaͤnden.
Fig. 4 ist ein
Grundriß, an welchem AA das vordere Achsenbett
oder Achsenfutter fuͤr einen vierraͤdrigen Wagen ist, an dessen Enden
die Achsen BB auf folgende Weise eingefuͤgt
sind.
Fig. 5 ist ein
vergroͤßerter Grundriß und Fig. 6 ein Aufriß oder
eine Seitenansicht des einen Endes des vorderen Achsenfutters A. B ist eine Collinge'sche Achse, die mittelst eines
walzenfoͤrmigen oder cylindrischen Stiftes oder Bolzens C mit dem Achsenfutter A
zusammengefuͤgt ist. Dieser Stift oder Bolzen geht durch das Achsenfutter und
dreht sich in einem cylindrischen Loche, welches am Ende des Achsenfutters
angebracht ist, und welches man in Fig. 7 im Grunds risse und
in Fig. 8 von
der Seite her sieht. Die Achse B ist fest mit dem oberen
Ende E des genannten Stiftes oder Bolzens C verbunden. An dem unteren Ende desselben, welches
vierekig ist, ist das Fuͤhrungs- oder Leitungsstuͤk F angepaßt, und mittelst einer Schraube G und einer Schraubenmutter H fest gemacht, wie aus Fig. 6 und aus Fig. 9 im
Durchschnitte ersichtlich. III in Fig. 6 und 9 sind lederne Scheiben
oder Waͤscher, welche in Ausschnitte eingelassen sind, die in den Theilen AB und F zu deren
Aufnahme angebracht wurden. Diese ledernen Scheiben oder Waͤscher verhindern
das Entweichen des Oehles, welches man durch die Centraloͤffnung J, die man in Fig. 9 sieht, und die
mittelst einer in dieselbe passende Schraube verschlossen wird, eingießt. Dieses
eingegossene Oehl verbreitet sich uͤber die Oberflaͤche des Cylinders,
indem der Seitenarm K, Fig. 9, von dem Grunde der
Oeffnung J in eine Rinne L
fuͤhrt, die rings um den Cylinder C
laͤuft, und indem auch in dem Loche D, wie aus
Fig. 7 und
8 erhellt,
zwei Laͤngenfurchen MM angebracht sind. Das
Leitungs- oder Fuͤhrungsstuͤk F ist
auf diese Weise unter rechten Winkeln mit der Achse B
verbunden, wie Fig.
5 zeigt; es dreht sich frei und staͤtig in dem cylindrischen Loche
D, welches, wie oben gesagt worden, zum Behufe
seiner Aufnahme in dem einen Ende des eisernen vorderen Achsenfutters A angebracht worden. Auf gleiche Weise ist die
gegenuͤberstehende vordere Achse B,
Fig. 4, an dem
anderen Ende des eisernen vorderen Achsenfutters fest gemacht.
Die aͤußeren Enden der Leitungs- oder Fuͤhrungsstuͤke FF stehen auf folgende Weise mit dem Schwengel
(splinter bar) in Verbindung. Fig. 10 ist ein Grundriß
und Fig. 11
ein Durchschnitt des Gelenkes O,
Fig. 4, in
vergroͤßertem Maßstabe. F ist ein Theil des
Fuͤhrungs- oder Leitungsstuͤkes, N
ein Theil des Schwengels. In dem Schwengel ist ein cylindrischer Stift oder Bolzen
C fest gemacht, und um den unteren Theil dieses
Bolzens dreht sich das Leitungsstuͤk F, welches
durch die Schraube G und die Schraubenmutter H an seiner Stelle erhalten wird. An den unteren Theil
des cylindrischen Stiftes C wird das Oehl auf eine
aͤhnliche Weise, wie die bereits beschriebene, gebracht; eben so wird das
Entweichen des Oehles durch zwei lederne Waͤscher II verhindert. Das Verbindungsgelenk an dem
entgegengesezten Ende des Schwengels N ist auf eine
aͤhnliche Weise eingerichtet. Die Scheide oder das Aufnahmestuͤk
fuͤr die Deichsel des Wagens muß gleichfalls nach einer aͤhnlichen
Methode mit der Mitte des vorderen Achsenfutters und mit dem Schwengel verbunden
werden. Eben so werden die Wagscheite oder Drittel QQ, Fig.
4, nach derselben Art mit dem Schwengel in Verbindung gesezt.
Fig. 12 zeigt
diese Theile von der Seite gesehen. RR sind die
vorderen Wagenraͤder, die wie gewoͤhnlich, mit gußeisernen
Buͤchsen versehen sind. Die punktirten Linien in Fig. 4 zeigen die Wirkung
der Deichsel PP auf den Schwengel N, welche durch den lezteren den Leitungsstuͤken
FF, die mit den Achsen BB in Verbindung stehen, mitgetheilt werden, so
daß die Raͤder dadurch so gesperrt werden, wie aus dieser Figur
ersichtlich.
Das Achsenfutter AA kann auf die
gewoͤhnliche Weise in dem Holzwerke des vorderen Wagenbettes eingeschlossen
werden, wie man dieß aus den punktirten Linien in Fig. 13, welche eine
Ruͤkenendansicht vorstellt, ersieht. Das Gestell S,
Fig. 14, kann
nach irgend einer geeigneten Methode dauerhaft an dem genannten Holzwerke befestigt
werden, und eben dieß kann auch mit den vorderen Federn TT geschehen, die man in Fig. 13 und 14 und in der
Seitenansicht Fig.
15 ersieht.
In einigen Faͤllen mag es gut seyn den cylindrischen Stift oder Bolzen C fest an dem Schwengel N zu
befestigen, und zwar auf die in Fig. 16 und 17 abgebildete
Art und Weise. Die einzelnen Achsen QQ und
Fuͤhrungsstuͤke FF drehen sich
naͤmlich oben und unten frei auf dem genannten Stifte oder Bolzen, und werden
durch Schrauben und Schraubenmuͤtter an ihren Stellen erhalten. Uebrigens
wird auch hier daß Oehl durch Oeffnungen zugefuͤhrt, welche sich an beiden
Enden des Stiftes oder
Bolzens befinden; und eben so werden nach der bereits beschriebenen Methode zur
Vermeidung des Austretens des Oehles lederne Waͤscher angebracht.
Ich beschraͤnke mich jedoch nicht auf die Anwendung der Collinge'schen Achsen
allein, sondern benuze jede Art von Achsen, die dem Wagen, fuͤr den sie
gehoͤren, angemessen sind. Bei der Verfertigung und Zusammenfuͤgung
aller Theile, aus denen die verschiedenen Verbindungen bestehen, empfehle ich alle
moͤgliche Sorgfalt und Genauigkeit. Die Cylinder und die Theile, in denen
sich die cylindrischen Loͤcher befinden, verfertige ich vorzugsweise aus
Schneideisen, welches dann gehaͤrtet und polirt wird. Ich beschraͤnke
mich endlich nicht auf die Anwendung meiner Erfindung an irgend einer bestimmten Art
vierraͤderiger Wagen, sondern dehne dieselbe auf alle Arten dieser Wagen
aus.