Titel: | Ueber die Festigkeit verschiedener Kitte und Mörtel. Ein Auszug aus Hrn. Johann White's Esq. Mittheilungen über die Erbauung der neuen London-Brüke nach dem Principe der Cement-Architectur. |
Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XXIV., S. 101 |
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XXIV.
Ueber die Festigkeit verschiedener Kitte und
Moͤrtel. Ein Auszug aus Hrn. Johann White's Esq. Mittheilungen uͤber
die Erbauung der neuen London-Bruͤke nach dem Principe der
Cement-Architectur.
Im Auszuge aus dem Philosophical Magazine and Annals of
Philosophy. April 1832, S. 264. Mai S. 333.Hr. White hat dem Parlamente im J. 1823 einen Plan und
verschiedene Documente zur Erbauung der neuen London-Bruͤke nach
dem Cement-Principe vorgelegt, und nun seinen Plan in einem langen, mit
großen Kupfern begleiteten Aufsaze auch im Philosophical Magazine and Annals of
Philosophy, Maͤrz 1832, S. 183, April S. 264 und Mai S. 333
bekannt gemacht. Da der Plan des Hrn. White jedoch
nicht zur Ausfuͤhrung kam, so beschraͤnken wir uns darauf, unseren
Lesern das Wichtigste aus diesem Aufsaze, die Versuche uͤber die bindende
Kraft und Festigkeit verschiedener Kitte und Baksteine unter verschiedenen
Verhaͤltnissen mitzutheilen, und diejenigen, die den ganzen Plan des Hrn.
White einsehen wollen, auf das Philosophical Magazine zu verweisen.A. d. R.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Ueber die Festigkeit verschiedener Kitte und
Moͤrtel.
I. Versuche des Hrn. Jacob Wyatt zur
Ausmittelung der Festigkeit verschiedener Kitte.
Zum Behufe dieser Versuche ließ ich einen hoͤlzernen Model von 20 Zoll
Laͤnge, 1 Zoll Breite und 1 Zoll Tiefe verfertigen, in welchem ich den Kitt
in Stangen von den angegebenen Dimensionen formte. Alle diese Stangen wurden unter
ganz gleichen Umstaͤnden zubereitet, ausgenommen es ist eine Abweichung
angegeben. Der Kitt sezte sich, wie sich zeigte, in 6 Minuten; die
Quantitaͤt, die man zu einer Stange von der angegebenen Groͤße von
demselben brauchte, betrug 15,6 Unzen, und 7,3 Unzen Wasser, die ihm die
gehoͤrige Consistenz gaben.
Am 10. Oktober 1811 verfertigte ich eine Anzahl solcher Stangen, die ich auf folgende
Weise vertheilte. 1) wurden einige, ohne spaͤter beruͤhrt zu werden,
in ein luftiges Gemach gebracht. 2) wurden einige in eine Dachrinne gelegt, in der
sie zuweilen vom Regen befeuchtet wurden; und 3) endlich wurden einige auf den Boden
eines Wasserbehaͤlters gelegt, und bestaͤndig unter Wasser
gehalten.
Diese drei verschiedenen Lagen wurden deßwegen gewaͤhlt, um den Unterschied zu
erfahren, der sich beim bestaͤndigen Trokenhalten der Stangen, beim
abwechselnden Troknen und Befeuchten und beim bestaͤndigen Naßhalten ergeben
wuͤrde. Die Staͤrke der Stangen wurde dadurch bestimmt, daß man das
Gewicht beobachtete, welches zum Brechen derselben noͤthig war, wenn sie
einen Zoll uͤber dem Stuͤzpunkte aufgehaͤngt waren. Dieses
Messen geschah sehr genau mit einer eigens hiezu verfertigten Maschine.
Am 16. October, wo die Stangen erst sechs Tage alt waren, am 26. November 1811, am
24. Januar und am 15. April 1812 stellte ich nun Versuche mit diesen Stangen an, die
die in folgender Tabelle verzeichneten Resultate gaben. In dieser Tabelle bezeichnet
die Zahl 1 jene Stangen, die im Zimmer gehalten worden, 2 jene, die in der Rinne und
3 endlich jene, die im Wasserbehaͤlter gelegen waren. Die uͤbrigen
Zahlen bezeichnen die Zahl der Pfunde, die zum Zerbrechen der Stangen noͤthig
waren.
Versuch
vom16. October 1811.
Versuch vom26.
November 1811.
Versuch
vom 12. Januar 1812.
Versuch vom
15. April 1812.
1 2 3
1 2 3
1 2
3
1 2
3
85
79 44
89
101 46
84 97 49
93 128 56
68
55 22
90 84 44
93 120 50
105 117 42
84
44 38
75 98 31
74 105 61
83 122 55
85
32 37
87 98 49
100 119 48
89 100 61
70
83 43
88 90 60
85 93 53
74 117 70
84
68 50
– –
38
75 84 –
–
124 49
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Mittel
79 60
39
86 94 45
85 103 52
89 118 56
Aus dieser Tabelle erhellt, daß der Kitt schneller erhaͤrtet, wenn er
abwechselnd troken und naß wird, als wenn er bestaͤndig troken oder
bestaͤndig unter Wasser gehalten wird, obschon bei den ersten Versuchen die
im trokenen Zimmer gehaltenen Stangen die haͤrtesten waren. Da diese lezteren
jedoch unter diesen Umstaͤnden einige Tage laͤnger zum Troknen
brauchen, so haben sie dieselben Vortheile, als wenn sie in eine Rinne gelegt worden
waͤren. Die Wirkung, die ein geringer Grad von Feuchtigkeit hervorbringt,
wird sich jedoch aus folgendem Versuche noch besser zeigen. Am 10 October
verfertigte ich
naͤmlich auf die angegebene Weise noch eine Stange, wobei ich jedoch in das
Wasser, welches ich zum Anmachen des Kittes nahm, etwas Kochsalz brachte. Am 15.
April probirte ich nun auch diese Stange, die an einem feuchten Orte gehalten
worden, und fand, daß sie bei folgenden Gewichten brach:
148 . 148 . 168 . 152 = Mittel 154.
Sie war also im Verhaͤltnisse von 154 zu 118 staͤrker, als jene
Stangen, die sich in der Rinne befanden, und dieß kann offenbar nur von der
Feuchtigkeit herruͤhren, die das Salz einsog.
Die angefuͤhrten Versuche zeigen uͤbrigens sowohl die Wirkungen der
Zeit als jene der Feuchtigkeit auf den Kitt.
An demselben 10. October verfertigte ich auch eine Stange, wozu ich 8 Unzen Wasser
statt 7,3 Unzen genommen hatte, und eine zweite Stange, zu welcher ich den Kitt gar
mit 10 Unzen Wasser anmachte. Beide Stangen hielt ich bis zum 15. April 1812 im
Zimmer, wo sie bei den mit ihnen angestellten Versuchen folgende Resultate
gaben.
Stange mit 8 Unzen Wasser:
56, 56, 53, 60, 56, 53 = 55 Mittel.
Stange mit 10 Unzen Wasser:
36, 34, 36, 35, 30, 42 = 35 1/2 Mittel.
Hieraus erhellt, daß ein Ueberschuß von Wasser, der nur 10 Procent mehr als jenes
Wasser ausmachte, welches absolut nothwendig ist, den Kitt weicher macht, und zwar
im Verhaͤltnisse von 89 zu 55.
Gleichfalls am 10. October verfertigte ich eine Stange, die aus 3 Maßtheilen Kitt und
2 Theilen Sand bestand, welche ich mit einer unbestimmten Menge Wasser so anmachte,
daß die Masse maͤßig plastisch war. Diese Stange brach am 15. April bei
folgenden Gewichten:
74, 90, 91, 76, 50 = 76 Mittel.
Eine Stange, die ich am 10. October aus 2 Theilen Kitt und 2 Theilen Ziegelmehl
verfertigte, brach am 15. April bei folgenden Gewichten:
43, 45, 50, 59, 58 = 52 Mittel.
Diese beiden lezten Versuche lassen sich nicht mit einander vergleichen, da die Menge
des Kittes nicht in beiden Faͤllen gleich war; allein es ist offenbar, daß
sich das Ziegelmehl nicht so gut mit dem Kitte mengt, als der Sand.
Versuche mit Ziegeln. Ich machte im Julius 1811 einige
Versuche mit Ziegeln, die ich aus 3 Theilen Kitt und 2 Theilen Sand verfertigte, und
die ich am 27. Januar 1812 dadurch brach, daß ich ein Gewicht auf die Mitte
derselben legte, waͤhrend die Stuͤzpunkte 8 Zoll weit von einander
entfernt waren. Sechs solche Ziegeln, die auf diese Weise gebrochen wurden, gaben
folgende Resultate:
454, 514, 584, 544, 520, 524 = 522 Mittel.
Gleichzeitig probirte ich auch eben so viele Ziegel, die ich vor einer gleichen Zeit
aus 3 Maßtheilen Mineralkitt und 2 Theilen Sand verfertigt hatte; sie brachen bei
folgenden Gewichten:
534, 589, 409, 518, 442, 534 = 505 Mittel.
Ich verfertigte ferner im Julius 1811 mehrere Ziegel bloß aus roͤmischem
Kitte, die ich erst im Maͤrz 1812, also um drei Monate spaͤter, als
die fruͤheren, untersuchte; diese brachen bei:
536, 536, 456, 501, 470 = 500 Mittel.
Hieraus ergibt sich, daß die Ziegel aus reinem roͤmischen Kitte nicht so fest
sind, als jene, zu welchen Sand genommen wurde: ein Resultat, welches jenem, das
sich bei den Stangen ergab, gerade entgegengesezt ist. Dafuͤr muß aber
bemerkt werden, daß sich in den Kittziegeln eine bedeutende Anzahl kleiner
Spruͤnge befanden, dergleichen sich an jenen Ziegeln, zu denen Sand genommen
wurde, nicht fanden. Ohne diese Spruͤnge, die sich in einer groͤßeren
Masse nicht leicht vermeiden lassen, und die sich daher in den Ziegeln, nicht aber
in den Stangen zeigten, waͤre der Kitt viel haͤrter, wenn er
fuͤr sich allein angewendet wuͤrde.
Bemerken muß ich noch, daß meine Ziegel 4 Zoll breit und 2 1/2 Zoll dik waren.
Ich versuchte hierauf die Festigkeit der gewoͤhnlichen Ziegel, wobei ich die
Stuͤzen 7 statt 8 Zoll weit von einander entfernte.
1) Ich waͤhlte fuͤnf der besten Pflasterziegel aus, und diese brachen
bei folgenden Gewichten:
1254, 784, 332, 761, 890 = 804 Mittel.
2) Vier der besten Ziegel zweiter Guͤte brachen bei folgenden Gewichten:
605, 617, 719, 605 = 611 Mittel.
3) Es wurden mehrere der gewoͤhnlichen Ziegel probirt; diese zeigten aber eine
so verschiedene Festigkeit, daß sich gar nichts daraus schließen ließ. Sie brachen
bei 84, 394, 50, 125, 30 etc.
Versuche mit Roͤhren. Eine Roͤhre von 8
Zoll im Lichten, die aus Ziegeln verfertigt wurde, welche innen mit einer Schichte
Kitt ausgekleidet waren, und welche mittelst Kitt zusammengefuͤgt worden,
wurde an beiden Enden verschlossen, und mittelst einer Roͤhre mit Wasser
gefuͤllt und durch eine Drukpumpe zersprengt. An dieser Pumpe befand sich
eine Queksilbersaͤule, welche in einer Glasroͤhre emporstieg und
dadurch die angewendete Kraft anzeigte. Die Roͤhre hielt einen Druk von 42 Zoll,
der dem Druke einer Wassersaͤule von 47 Fuß gleich kommt, aus, und barst
dann.
Die Ziegel, die ich zu dieser Roͤhre nahm, waren sehr gut und sehr hart, eben
so war es auch der Kitt; waͤren beide Theile zwekmaͤßiger angewendet
worden, so waͤre gewiß eine weit groͤßere Kraft zum Zersprengen der
Roͤhre noͤthig gewesen. Dieser Versuch zeigt daher eher die
Nachlaͤssigkeit, mit welcher die Roͤhre verfertigt worden, als die
wirkliche Staͤrke der Ziegel und des Kittes an. Die Roͤhre war schon
mehrere Jahre alt.
Anfangs Februars 1822 verfertigte ich aus 3 Maßtheilen Kitt und 2 Theilen Sand einige
Roͤhren von 8 Zoll im Lichten, 2 Zoll Dike und 5 Fuß Laͤnge. Die Dike
war aus verschiedenen Ursachen nicht ganz gleichmaͤßig, was bei den einzelnen
Versuchen angegeben werden wird. Anfangs Mai wurden hierauf einige dieser
Roͤhren auf die oben angegebene Weise zersprengt.
Die erste Roͤhre hielt einen augenbliklichen Druk von 70 Zoll aus, barst aber
spaͤter bei 56 Zoll Queksilber, welche 63 Fuß Wasser gleich kommen: Sie barst
von Oben bis Unten, und hatte nur an einer Seite einen sehr geraden Sprung; ihre
Dike betrug 1,6 Zoll.
Die zweite Roͤhre barst bei 42 Zoll Queksilber, und der zersprungene Theil war
1,75 Zoll dik.
Die dritte Roͤhre zersprang bei einem Druke von 47 Zoll Queksilber; ihre
duͤnnste Stelle war 1,8 Zoll dik.
Im Januar 1812 ließ ich aus Ziegeln einen runden Trog von 41 Zoll im Durchmesser, 42
Zoll Tiefe, und Ziegeldike, d.h. von 1 1/2 Zoll Dike verfertigen, und denselben
innen mit einer einen halben Zoll diken Schichte Kitt auskleiden. Eben so ließ ich
einen Ziegeldekel fuͤr ihn verfertigen, so daß jeder Theil wasserdicht war.
Den darauf folgenden Mai probirte ich diesen Trog mit der Drukpumpe, und dabei gab
der Dekel bei einem Druke von 17 Zoll Queksilber nach. Dieß war jedoch
vorauszusehen, indem der Kitt bei dem Aufsezen des Dekels nicht gehoͤrig
angebracht werden konnte.
Specifische Schwere etc. des Kittes. Die specifische
Schwere des roͤmischen Kittes, welcher lange Zeit angemacht gewesen, betrug
1,16, und eben so groß war auch jene des Mineralkittes, aus welchem die Ziegel
verfertigt wurden.
100 Theile roͤmischer Kittstein saugen 15 Theile Wasser ein.
100 Theile mineralischer Kitt saugen 17,6 bis 18,5 Wasser ein.
Ein Kubikfuß roͤmischer Kitt bildet 2/3 Fuß Stein, indem er sich durch den
Verlust des Wassers, mit welchem er angemacht ist, und wovon er 47 Theile seines
eigenen Gewichtes aufnimmt, um 1/3 zusammenzieht.
Ein Bushel eines Gemenges aus 0 Maß-Theilen Kitt und 2 Theilen Sand bildet
einen Kubikfuß Stein.
Ein Kubikfuß Kitt-Mauerwerk wiegt 105 Pfunde.
II. Ueber einen Versuch, den Hr.
Southern am 12. November 1800 mit einem geschlossenen, aus Parkers und Wyatt's
Kitt verfertigten Behaͤlter anstellte. (Fig. 33.)
Der Behaͤlter hatte innen 5 Quadratzoll und eine Laͤnge von 17 Zoll;
das Mauerwerk um ihn herum hatte 4 1/2 Zoll und war einfach zusammengefuͤgt.
Die Klappe von 1 3/16 Zoll Durchmesser, Fig. 22, war mit 58
Pfunden belastet. Es wurde hierauf so lange mittelst einer Drukpumpe Wasser in den
Behaͤlter getrieben, bis die Klappe und ihr Gewicht gehoben wurde, und bis
das Wasser austrat. Dieser Druk war einer Wassersaͤule von 120 Fuß gleich und
betrug 2 Tonnen auf die innere Oberflaͤche von 5 Zoll Breite und 17 Zoll
Laͤnge: 62 × 4 1/2 = beilaͤufig 280 Zollen, welche dem Quadrate
des Durchschnittes des Mauerwerkes gleich sind.
44,000 Pfunde : 280 = beinahe 16 Pfunden auf den Quadratzoll. Der Behaͤlter,
Fig. 23,
gab bei diesem Druke nicht nach, allein die Roͤhre, welche das Wasser in den
Behaͤlter fuͤhrte, wurde herausgetrieben. a stellt die lederne Roͤhre an der Drukpumpe vor; sie hatte 2 Zoll
im Durchmesser; die Drukpumpe wurde durch einen Hebel, der 5 auf 1 hatte und der
durch 42 Pfunde sehr leicht herabgedruͤkt wurde, in Bewegung gesezt. b bezeichnet die Belastung der Klappe.
Am 26. August 1811 wurden drei Versuche uͤber die Staͤrke der Ziegel
von Heath, die sehr gut gebrannt, und 6 1/2 Zoll lang, 4 3/16 Zoll breit und 2 3/8
Zoll hoch waren, angestellt. Die Stuͤzen waren hiebei 7 3/8 Zoll weit von
einander entfernt, und das Gewicht wirkte auf die Mitte der Ziegel.
Bei dem ersten Versuche brach der Ziegel,
nachdem er eine kurze Zeit uͤber belastet war, mit
930 Pfd.
Bei dem zweiten Versuche brach er
bei
977 –
Bei dem dritten Versuche trug der Ziegel
einige Zeit uͤber 1095 Pfunde ohne zu brechen; er brach
aber augenbliklich bei
1313 –
–––––––
Mittel
1073 –
III. Ueber die kalkigen Kitte. Schreiben
des Hrn. White an den Herausgeber des Quaerterly
Journal. (Vol. XX. S. 50.)
Ich habe mich nun dreißig Jaͤhre lang mit Untersuchungen uͤber die
verschiedenen, in England gebraͤuchlichen Kitte, und mit den
Unvollkommenheiten derselben beschaͤftigt, und glaube daher, daß eine Angabe
einiger meiner Versuche von Nuzen seyn koͤnnte.
Ich trachtete bei meinen Versuchen zuerst die verschiedenen Arten von gebranntem
Thone, die man in der Naͤhe von London und Kent bereitet, mit der
eingefuͤhrten Puzzolane zu vergleichen, kam aber wegen der großen
Verschiedenheit, die in dem eingefuͤhrten Materiale herrschte, zu keinem
anderen Resultate, als zu dem, daß die eingefuͤhrte Puzzolane mehr kalkige
Substanzen enthaͤlt, und daß die Groͤße der Koͤrner auch
wandelbarer und verschiedener ist, als man sie in dem englischen Fabrikate
trifft.
Hiernach zunaͤchst suchte ich auszumitteln, welche Groͤße der Theilchen
sich in der Praxis am zutraͤglichsten zeigt, und welche Art von Kalk, und in
welchem Zustande sich der Kalk am besten mit denselben verbindet.
Es ergab sich, daß sowohl die auslaͤndische, als die englische Puzzolane
bedeutend an Adhaͤsionskraft verlor, wenn man dieselbe zu feinem Pulver
mahlte, obschon sie dadurch mehr plastisch wurde. Hieraus ließ sich nothwendig
schließen, daß die Unebenheiten der Theilchen um so mehr mit einander in
Beruͤhrung kommen muͤssen, und daß folglich die Adhaͤsion um so
groͤßer seyn wird, je groͤßer die Verschiedenheit der Dimensionen der
einzelnen Theilchen ist. In Hinsicht auf den Moͤrtel schien es, daß die
Mischung um so vollkommner seyn, und der Moͤrtel um so haͤrter werden
wird, je feiner der Kalk gemahlen werden kann, weil, wenn die harten Theilchen der
Puzzolane wirklich mit einander in Beruͤhrung stehen, keine Compression Statt
finden kann.
Die Gruͤnde, die mich zu den Versuchen mit der Puzzolane veranlaßten, waren
folgende. Es leuchtete mir ein, daß es zwei Ursachen fuͤr die
Erhaͤrtung des Moͤrtels geben muͤsse: 1) die Neigung, sich
innig mit dem Kalke zu verbinden, welche vielen gebrannten Substanzen eigen ist, und
2) die Verschiedenheit der Form, die der gebrannte Thon durch den Bruch erleidet.
Die vorzuͤglichste Schwierigkeit lag darin, sich eine genaue Kenntniß von dem
besten Zustande des Thones, und von der besten Art und Weise denselben hart zu
machen, zu verschaffen. Wird der Thon naͤmlich bis zur Verglasung erhizt, so
erhaͤlt man nur einen sehr unvollkommenen Moͤrtel mit demselben: vollkommenes
Glas, Schlaken und Bimstein geben einen sehr schlechten Moͤrtel. Vollkommene
Puzzolane scheint nur dann zu entstehen, wenn ein kalkhaltiger Thon so erhizt wird,
daß er aussieht, als haͤtte die Schmelzung eben beginnen wollen.
Erster Versuch, angestellt am 9. August 1824. Es wurde am
9. Julius 1824 ein Pfeiler von 3 Fuß 4 Zoll Breite, 1 Fuß 10 1/2 Zoll Dike und 5 Fuß
8 Zoll Hoͤhe aus harten, guten Londoner Baksteinen erbaut, und zwar mit
Moͤrtel, der aus 1 Theile gemahlenen Kalk, 1 1/2 Theilen Sand und 2 Theilen
roher Puzzolane bestand. Dieser Pfeiler nun wurde dadurch emporgehoben, daß man an
jeder Seite, von der 15ten Schichte oder bei einer Entfernung von 3 Fuß 9 Zoll vom
Boden angefangen, Schichte fuͤr Schichte Schrauben- oder
Wagen-Winden wirken ließ. Bei diesem Verfahren wurde der ganze Pfeiler ohne
aus einander zu weichen, von seiner Grundlage emporgehoben; bis die Winden endlich
bei der zweiten Schichte von Oben oder in einer Entfernung von 6 Zoll vom Scheitel
angewendet wurden. Bei diesem lezten Versuche loͤsten sich naͤmlich
diese beiden Schichten vom uͤbrigen Theile des Pfeilers ab, der hierauf
umgeworfen wurde, und dabei bei der achten Steinschichte uͤber der Grundlage
aus einander ging. Man sah hiebei, daß der Pfeiler in der Mitte noch nicht troken
geworden war.
Zweiter Versuch, angestellt am 21. April 1825. Am 9.
Julius 1824 wurde aus harten, guten Londner Baksteinen und mit einem Kitte, der aus
drei Theilen englischer, gemahlener und gesiebter Puzzolane, in welcher sich keine
uͤber 1/8 Zoll große Teilchen befanden, und aus einem Theile gemahlenen,
ungeloͤschten Kalkes von Dorking bestand, ein Pfeiler von 6 Fuß Breite, 3 Fuß
Dike und 8 Fuß 10 Zoll Hoͤhe aus 35 Schichten Ziegeln aufgebaut. Dieser
Pfeiler wurde anfangs mittelst einer starken Kette, die man bei der neunten
Ziegelreihe, von Oben herab gezaͤhlt, einhakte, emporgehoben; hierauf hob man
ihn auf dieselbe Weise bei der 6ten Schichte von Oben, und zulezt durch mehrere
Haken, die beilaͤufig 15 Zoll tief, in den Scheitel des Pfeilers eingelassen
worden. Das Gewicht des Pfeilers betrug beinahe 9 Tonnen.
Dritter Versuch, angestellt am 12. Mai 1825. Da die HH.
Brunel und Smirke
bemerkten, daß es von Nuzen seyn koͤnnte, wenn man zum Behufe des Vergleiches
der Adhaͤsionskraft dieser Kitte andere Pfeiler von solchen Dimensionen bauen
wuͤrde, daß dieselben horizontal gelegt, und in der Mitte mit Gewichten
beladen werden koͤnnten, so ließ ich vom 21. bis zum 23. April in senkrechter
Stellung 9 Pfeiler von 6 Fuß Hoͤhe und 14 Quadratfuß erbauen.
Der Kitt des ersten Pfeilers (A), welcher probirt wurde,
bestand ganz aus reinem, frischen, roͤmischen Kitte. Der Pfeiler brach
zufaͤllig beim Niederlegen an einer Stelle, an welcher der Kitt zum Theil
zwischen das Mauerwerk eingedrungen war. Ein Stuͤk des Pfeilers von 3 Fuß 6
Zoll Laͤnge, welches auf die in Fig. 24 dargestellte
Weise gelegt wurde, wurde bei A sorgfaͤltig mit
Gewichten beladen, und zwar immer mit 50 Pfunden auf ein Mal. Es trug 11 Centner und
brach unter einer Last von 11 1/2 Centner.
Der Kitt des zweiten Pfeilers (B) bestand aus drei
Theilen Puzzolane und einem Theile Steinkalk, die wie gewoͤhnlicher
Moͤrtel angemacht wurden. Dieser Pfeiler wurde auf gleiche Weise auf die
Stuͤzen gelegt; er brach dabei in der Mitte. Ein Stuͤk desselben wurde
hierauf auf gleiche Weise belastet; es trug 4 Centner, brach aber bei 4 1/2
Centner.
Der Kitt des dritten Pfeilers (C) bestand aus drei
Theilen Puzzolane und einem Theile gemahlenen, frischen Steinkalk. Dieser Pfeiler
brach beim Umkehren. Stuͤke desselben wurden zu weiteren Versuchen bei Seite
gelegt.
An dem vierten Pfeiler (D) wurde der Kitt aus drei
Theilen reinem scharfen Sande an einem Theile Steinkalk bereitet. Der Pfeiler brach
bei dem Versuche ihn auf die Stuͤzen niederzulegen, an drei Stellen. An dem
fuͤnften und sechsten Pfeiler (EF) bestand
der Kitt aus drei Theilen scharfem gewaschenen Sande, und einem Theile Kreidenkalk
(chalk-lime). Beide fielen bei dem Versuche
sie zu legen in Stuͤke.
Der siebente Pfeiler (G) wurde mit einem Kitte, der aus 1
Theile von Atkinson's roͤmischen Kitt und 1 Theile reinem Sande erbaut
worden. Ich ließ sorgfaͤltig bei A,
Fig. 25,
Gewichte zu je 50 Pfunden auf denselben legen; er trug 5 Centner und brach bei 5 1/2
Centner bei B. Bei der Untersuchung der getrennten
Theile zeigte sich, daß der Moͤrtel nicht gleichmaͤßig an jedem Ziegel
anhing. – Das laͤngere Bruchstuͤk dieses Pfeilers wurde hierauf
gleichfalls probirt; ich ließ es beinahe eine Stunde lang bei A,
Fig. 26 mit
einem Tonnengewichte beladen; es brach in Folge einer Erschuͤtterung, die es
durch den Bruch des folgenden Pfeilers erlitt.
Bei dem achten Pfeiler (H) bestand der Kitt aus 4 Theilen
Puzzolane und 1 Theile an der Luft geloͤschten Steinkalkes. Er brach beim
Niederlegen. Bei einem zweiten Versuche, der auf dieselbe Weise, wie an dem 7ten
Pfeiler mit ihm angestellt worden, trug er jedoch 5 1/2 Centner und zerbrach dann in
zwei Theile.
Der neunte Pfeiler, der nach Art der roͤmischen Maurerei, aus 9 Theilen Puzzolane und 1 1/2
Theilen Steinkalk erbaut wurde, war noch nicht troken genug, um einen Versuch
auszuhalten.
Fortsezung des zweiten Versuches, am 12. Mai 1825
angestellt. Zwei schmiedeiserne Keile wurden mit Schmiedhammern an zwei
Punkten, welche gleich weit von dem Mittelpunkte einer Linie entfernt waren, die
eine Seite des Pfeilers in zwei Theile theilte, eingetrieben, um den Pfeiler dadurch
zu spalten. Er leistete sehr lange Widerstand und als er endlich nachgab, so zeigte
sich, daß viele Ziegel den Moͤrtel nicht angenommen hatten. Der
Moͤrtel war jedoch nicht vollkommen troken, und wuͤrde noch einen
Sommer gebraucht haben, um alle die Festigkeit und Zaͤhigkeit zu erlangen,
deren er faͤhig gewesen waͤre.
Dieselben Keile wurden hierauf mit denselben Hammern, nur mit groͤßerer Kraft,
der Laͤnge nach eingetrieben. Der Pfeiler widerstand und trieb den Keil
mehrere Male zuruͤk; als er endlich von einander wich, schienen die Ziegel
und der Kitt gleich stark widerstanden zu haben.
Bei einem dritten Versuche wurde der Keil senkrecht eingetrieben, wobei der Pfeiler
neuerdings aus einander wich, und dasselbe Aussehen zeigte, wie das erste Mal.
Vierter Versuch, angestellt am 20. Mai 1825. Da die
Adhaͤsionskraft der Materialien einiger Maßen durch die vorhergehenden
Versuche ausgemittelt war, so blieb noch zu untersuchen uͤbrig, welchen
Einfluß ein senkrecht wirkendes Gewicht auf dieselben aͤußern wuͤrde.
Es wurden daher bei Hrn. Bramah zu Pimlico mit den
erwaͤhnten Pfeilern folgende Versuche mit der hydrostatischen Presse
angestellt.
Erster Versuch. Pfeiler A. Roͤmischer Kitt.
Durchschnitt eine Oberflaͤche von 196 Zoll. Der Pfeiler krachte bei 48,960
Pfunden; der Druk wurde so lange fortgesezt bis er bei einem Druke von 92,160
Pfunden oder 41 Tonnen 320 Pfunden ganz zermalmt war.
Zweiter Versuch. Pfeiler B. 3 Theile Puzzolane, 1 Theil
Kalk. Durchschnittsoberflaͤche 180 Zoll. Da dieser Pfeiler am Scheitel mit
Sand uͤberdekt war, so entging er dem Druke, so daß das Resultat ungewiß
war.
Dritter Versuch. Ein kleiner, frisch gebauter Pfeiler von 9 Quadratzoll. 3 Theile
Puzzolane, 1 Theil gemahlener Kalk. Etwas zusammengedruͤkt bei 18,720
Pfunden; ganz zerstoͤrt bei 24,480 Pfunden. Durchschnitt eine
Oberflaͤche von 81 Zoll.
Vierter Versuch (G). Atkinson's roͤmischer Kitt
und Sand zu gleichen Theilen. Der Pfeiler barst an zwei Seiten bei 3744 Pfunden; ganz zerstoͤrt
wurde er bei 80,640 Pfunden. Durchschnitt eine Oberflaͤche von 196
Zollen.
Fuͤnfter Versuch (H). Puzzolane 4 Theile, Kalk 1
Theil. Der Pfeiler zersprang bei einer Last von 28,800 Pfunden; der Sprung nahm zu
bei 48,960 Pfunden; vollkommene Zerstoͤrung barst bei 51,840 Pfunden ein.
Durchschnitt eine Oberflaͤche von 81 Zollen.
Sechster Versuch (C). Puzzolane 3 Theile, Dorking Kalk 1
Theil. Eine Seite sprang bei 31,680 Pfunden; der Sprung nahm zu bei 43,200 Pfunden
und wurde bei 48,960 Pfunden noch groͤßer. Der Versuch wurde nicht bis zur
gaͤnzlichen Zerstoͤrung fortgesezt. Durchschnitt wie beim
Vorhergehenden.
Siebenter Versuch (D). 3 Theile Sand, 1 Theil
Steinkalkbrei. Der Pfeiler wurde bei der Anwendung von Gewichten um 1/2 Zoll
zusammengedruͤkt, zersprang bei 40,320 Pfunden, und wurde bei 46,080 Pfunden
durch 5 Spruͤnge ganz zerstoͤrt. Durchschnitt wie beim
Vorhergehenden.
Achter Versuch. Ein Pfeiler aus Portland-Stein von 14 auf 12 Zoll und von 2
Fuß 7 Zoll Hoͤhe. Mit 173 1/2 Tonne entstand ein ploͤzlicher Bruch,
der die Steine in der Mitte der breitesten Seite in 2 Theile theilte. Das obere Ende
des Steines war in Puzzolane eingebettet, die zu einem Kuchen von 1/15 Zoll
zusammengedruͤkt wurde, der nach dem Zerbrechen des Steines ganz fest
blieb.
Resultate der vorhergehenden Versuche.
Aus den vorhergehenden Versuchen ergibt sich, daß bei der Anwendung von
Puzzolane, Sand und Kalk innerhalb der kurzen Zeit von 30 Tagen eine bedeutende
Adhaͤsion des Mauerwerkes eintritt.
Daß man bei Anwendung von Puzzolane und Kalk in den angegebenen
Verhaͤltnissen beinahe alle die Vortheile erhaͤlt, die man von
einem guten Baukitte fordert.
Daß Lord Mulgrave's oder Atkinson's Kitt in der kurzen Zeit von 23 Tagen so sehr
erhaͤrtete, daß er beinahe jedes beim Bauen noͤthige Gewicht zu
tragen im Stande war. Bei Parker's Kitt wuͤrde wahrscheinlich dasselbe
der Fall gewesen seyn, wenn die Materialien desselben sich nicht gesezt
haͤtten, ehe noch die Ziegel darin befestigt waren.
Es geht ferner aus diesen Versuchen hervor, daß die Puzzolane allein in dieser
Zeit keine gleiche Adhaͤsion, und gewoͤhnlicher Moͤrtel
beinahe gar keine solche hervorbrachte. Eben so scheint aus dem Zersprengen der
großen Pfeiler, die am 21. April umgeworfen wurden, hervorzugehen, daß eine
Zunahme des Erhaͤrtens Statt hatte, indem der Bruch beinahe
gleichmaͤßig durch die Ziegel und den Kitt lief.
Da die Unmoͤglichkeit der Compression des Moͤrtels eine seiner
vorzuͤglichsten Eigenschaften bildet, so folgt hieraus, daß Parker's und Mulgrave's
Kitte in so fern von gleichem Nuzen seyn werden, als ein mit denselben erbautes
Mauerwerk auf jeder Oberflaͤche von 1 Fuß beilaͤufig 23 Tonnen zu
tragen im Stande seyn wird, ehe es bricht; daß erst 50 Tonnen ein solches
Mauerwerk gaͤnzlich zusammendruͤken werden; daß
Portland-Stein (eine Art Sandstein) von erster Guͤte erst bei
einem Druke von 173 1/2 Tonne zerspringt, und daß eine Lage oder ein Bett
Puzzolanmoͤrtel selbst bei dieser großen Last nicht zu zerstoͤren
ist.
IV. Bemerkungen uͤber Hrn.
White's Versuche uͤber die Cohaͤsion der Kitte, mit einer
tabellarischen Uebersicht ihrer, auf eine gemeinschaftliche Scale reducirten
Resultate. Von B. Bevan Esq. Aus dem Philosophical Magazine, Julius 1832; auch im Repertory of Patent-Inventions. August 1832, S. 117.
Die Baumeister lernen aus den zahlreichen Versuchen des Hrn. White die Art und Weise, auf welche die verschiedenen Arten von Kitt
anzuwenden sind, und den Grad von Festigkeit, mit welchem man auf dieselben bauen
kann, kennen. Eine sorgfaͤltige Betrachtung dieser Resultate in Zahlen wird
sie auf mehrere Irthuͤmer aufmerksam machen, die in Hinsicht auf die
Cohaͤsionskraft des roͤmischen Kittes und der Puzzolane unter
verschiedenen Modificationen und bei verschiedenem Grade von Feuchtigkeit allgemein
herrschen.
Um die Resultate der Versuche des Hrn. White jedoch auf
eine allgemeine Scala zuruͤkzufuͤhren, will ich hier folgende nach
denselben berechnete Tabelle mittheilen.
Textabbildung Bd. 46, S. 112
Cohaͤsionskraft per
Quadratzoll; Pfunde; Mittel. Kitt in Stangen, 6 Tage alt, 1 troken; 2 wandelbar;
3 naß; 47 Tage alt; 1 troken;2 wandelbar; 3 naß; 94 Tage alt; 1 troken; 2
wandelbar; 3 naß; 187 Tage alt; 1 troken; 2 wandelbar; 3 naß
Textabbildung Bd. 46, S. 113
Cohaͤsionskraft per Quadratzoll;
Pfunde; Mittel des troken gehaltenen Kittes; verschieden; naß; Kitt mit Salzwasser;
Kitt mit 51 Procent Wasser; Kitt mit 64 Procent Wasser; 3 Theile Kitt, 2 Theile
Sand; 4 Theil Kitt, 1 Theil Ziegelmehl; Baksteine; 3 Theile Kitt, 2 Theile Sand, 6
Monate alt; Bloß Kitt, 9 Monate alt; Pflasterziegel, beste Sorte; – zweite
Sorte; Gewoͤhnliche Londoner Baksteine; Gewoͤhnliche Baksteine von
Soho; Cylinder aus BaksteineDie feuerfesten Ziegel von Stourbridge haben eine Staͤrke von 790
Pfunden
auf den Quadratzoll. Die Ziegel, deren ich mich zu Greenwich Well bediente,
wurden zu Jenny Stratford fabricirt, und trugen 715 Pfunde auf den
Quadratzoll; sie sind folglich an Staͤrke dem Yorkshire Steine
gleich.A. d. O. in Kitt gelegt; in Kitt und Sand gelegt; Pfeiler aus Baksteinen, mit 2
Theilen Kitt, 1 Theile rohen Kalk und 1 1/2 Theilen Sand, 1 Monat alt; – mit
3 Theilen Puzzolane, 1 Theile Dorking-Kalk, 6 Wochen alt; – mit reinem
Kitte; – mit 1 Theile Puzzolane, 1 Theile Steinkalk; – mit 1 Theile
Atkinson'schen Kitte, 1 Theile Sand; – mit 4 Theilen Kitt, 1 Theile Kalk
Der scheinbare Mangel an Kraft, der sich bei diesen Versuchen zeigte, ruͤhrt
wahrscheinlich von der Stellung des Koͤrpers und des Bruches her, indem sich
dieselbe auf einer Seite und nicht in der Mitte der Pfeiler befand.
Kraft, welche per Quadratzoll zum Zermalmen noͤthig
ist.
14
zoͤlliger Ziegelpfeiler mit Kitt A
470
mit drei Theilen Puzzolane und 1 Theile gemahlenen
Kalk
296
mit 1 Theile Atkinson'schen Kitt und 1 Theile
Sand
410
mit 4 Theilen Puzzolane und 1 Theile Kalk
638
mit 3 Theilen Puzzolane und 1 Theile Dorkingkalk
600
mit 1 Theile Steinkalk und 3 Theilen Sand
500
Pfeiler aus Portland-Sandstein
2300
Wegen des großen Mißverhaͤltnisses, welches zwischen der
Cohaͤsionskraft des reinen Kittes und jener des mit Mauerwerk angewendeten
Kittes herrscht, ist es sehr zu wuͤnschen, daß in dieser Hinsicht noch
weitere Versuche angestellt werden.