Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XXXVII., S. 147
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XXXVII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der in England vom 22. August bis 22. Sept. 1832 ertheilten Patente. Dem William Joyce, Sattler in Bow, in der Grafschaft Middlesex: auf seine Verbesserungen an Kummeten fuͤr Pferde und andere Thiere. Dd. 22. August 1832. Dem Daniel Horton und George Horton, Eisenmeistern bei den Leys Iron Works, in der Pfarrei Kingswinford, in der Grafschaft Stafford: auf einen verbesserten Pudlingofen. Dd. 7. Sept. 1832. Dem George Jones, Eisenmeister zu Wolverhampton, in der Grafschaft Stafford, James Foster, Eisenmeister zu Stourbridge in der Grafschaft Worcester, John Barker und John Jones, Eisenmeistern zu Wolverhampton: auf Verbesserungen in der jezt gebraͤuchlichen Methode hammerbares Eisen zu erzeugen. Dd. 8. Sept. 1832. Der Caroline Eliza Ann Burges, Spinnerin zu Beauport, in der Grafschaft Sussex: auf einen Apparat zum Zeichnen. Dd. 8. Sept. 1832. Dem John Osborne Mosley und George Bell, beide zu Primrose Hill, Salisbury Square, in der Pfarrei St. Bride's, in der City von London: auf ihre Verbesserungen in der Verfertigung von Pillenschachteln und anderen Schachteln aus Pappdekel, Papier oder anderen Materialien, welche Verbesserungen zum Theil auch zu anderen Zweken anwendbar sind. Dd. 8. Sept. 1832. Dem Nicolas Troughton, Kupferschmelzer in Schwansea, in der Grafschaft Glamorgan: auf seine Verfertigung eines Kittes (Cementes) zum Bauen und anderen Zweken, welchen er Metallkitt (metallic cement) nennt. Dd. 18. Sept. 1832. Dem Pierre Frederick Fischer, Gentleman am Chester Place, Regents Park, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Pianofortes. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 18. Sept. 1832. Dem John Brown, Baumwollspinner zu Heaton Norris, in der Grafschaft Lancaster und Thomas Heys, Buchhalter ebendaselbst: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Spinnen der Baumwolle, Seide, des Flachses und anderer Faserstoffe, die man gewoͤhnlich Drosseln (throstles) nennt. Dd. 18. September 1832. Dem Richard Badnell jun., Gentleman in der Stadt Douglas auf der Insel Man: auf seine Verbesserungen an Schienenwegen (Eisenbahnen) fuͤr Dampfwagen. Dd. 18. Sept. 1832. Dem Richard Whytock, in der City von Edinburgh: auf ein verbessertes Verfahren, wodurch man leichter als bisher regelmaͤßige Figuren oder Muster auf verschiedenen Fabrikaten, besonders auf Sammet und Teppichen aller Art hervorbringen kann. Dd. 18. Sept. 1832. Dem Richard Trevithick, mechanischer Ingenieur zu Camborne in der Grafschaft Cornwall: auf seine Verbesserungen an der Dampfmaschine und in der Anwendung der Dampfkraft auf die Schifffahrt und zur Bewegung der Wagen. Dd. 22. Sept. 1832. Dem John Howard Kyan Esq. in Gillingham Street, Pimlico: auf ein verbessertes Verfahren Papier, Kannefaß, Tuch und Seilwerk fuͤr Schiffe und zu anderen Zweken, und rohen Hanf, Flachs oder Baumwolle aufzubewahren und gegen das Verderben zu schuͤzen. Dd. 22. Sept. 1832. Dem Joseph Gibbs, mechanischem Ingenieur in Kent Road und Augustus Applegarth, Kattundruker zu Crayford in der Grafschaft Kent: auf Verbesserungen an der Maschinerie, um das Holz fuͤr Wagenraͤder auszuschneiden und die Wagenraͤder zuzurichten. Dd. 22. Sept. 1832. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. October 1832, S. 254.) Verzeichniß der in England vom 7. Sept. bis 19. October 1818 ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des Henry Stubbs, Verfertigers von Fenster-Jalousien in St. James Street, Westminster: auf einen beweglichen Absaz fuͤr Stiefel, Schuhe und zu anderen Zweken. Dd. 7. Sept. 1818. Des Thomas Parker jun., Maurer in Sevenoaks, Kent: auf sein Verfahren den Zug der Schornsteine zu reguliren. Dd. 5. October 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIV. Z. R. S. 193.) Des William Finch, Gentleman in Birmingham, Warwickshire: auf gewisse Verbesserungen an den Trensen fuͤr Pferde, welche er philanthropische Trensen nennen will. Dd. 12. October 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXV. Z. R. S. 78.) Des Samuel Hobday, Lichtpuzenfabrikant in Birmingham, Warwickshire: auf eine verbesserte Einrichtung der Lichtpuzen ohne Anwendung irgend einer Feder oder eines Hebels. Dd. 12. October 1818. (Beschrieben im Reportory Bd. XXXV. Z. R. S. 336.) Des Sir William Congreve, Baronet, in Cecil Street, Westminster: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 19. October 1818. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. October 1832, S. 254.) Medaillen und Belohnungen, welche die Society of Arts zu London waͤhrend ihrer Session von 1831/32 ertheilte. Hr. J. Wilson Green Esq. zu Newton Abbot, Devon, erhielt die goldene Isis-Medaille fuͤr seine Boden und Geruͤste fuͤr große Schiffe. Hr. T. Medlen, zu Gill-street, Limehouse, die große silberne Medaille fuͤr seine verbesserte Schiffswinde. Hr. W. Kennish, die goldene Isis-Medaille fuͤr seine Verbesserungen an den Schiffen. Hr. Andrew Smith, zu Princes-Street, Leicester-Square, die große silberne Medaille, fuͤr seine verbesserte Klammer fuͤr Boden. Hr. J. Hall jun., die silberne Isis-Medaille fuͤr seine verbesserten gothischen Schiebfenster. Hr. C. Taperell, zu Penton-Place, Pentonville, die silberne Isis-Medaille und 5 Pfund Sterling fuͤr eine verbesserte Spindel an den Einstek-Schloͤssern. Hr. W. H. Perkins, zu Hoddesdon, Herts, die silberne Isis-Medaille, fuͤr ein verbessertes Gitter zum Ventiliren der Staͤlle. Hr. W. T. Penny, zu Castle-alley, Whitechapel, 5 Pfd. Sterl. fuͤr einen verbesserten Buchbinder-Hobel. Hr. T. Lane zu Stockwell, die große silberne Medaille und 15 Pfd. Sterl. fuͤr ein Instrument zum Beschreiben von Spiral-Linien. Hr. M. H. Shuttleworth zu Chapel-place, Poultry, die große silberne Medaille, fuͤr seine Maschine, mit welcher man Leinen oder Strike an einen unzugaͤnglichen Ort ziehen kann. Hr. H. Slack, zu Berners-Street, Oxford-street, die silberne Medaille, fuͤr sein Mikroskop zu Zergliederungen. Hr. Edm. Turrell, zu Clarendon-Street, Somers-Town, die silberne Isis-Medaille, fuͤr seinen verbesserten Traͤger fuͤr Mikroskope. Hr. J. Holland, zu Manor-place, Walworth, die große silberne Medaille, fuͤr seine Verbesserung an den Mikroskopen. Hr. Corn. Varley, zu Charles-Street, Somers-Town, die große silberne Medaille, fuͤr seine Drehebank zum Schleifen und Poliren von großen Linsen und Spiegeln. Hr. Georg Hennekey zu Holborn, die große silberne Medaille, fuͤr seinen Visirstab zum Messen von Faͤssern. Hr. J. Hemming, zu Brecknock-crescent, Camden-town, die große silberne Medaille, fuͤr seine Sicherheitsroͤhre zur Verbrennung explodirender Gase. Hr. Alexander Riley Esq., die goldene Isis-Medaille fuͤr die Einfuhr einer Heerde von Cashmeer-Angora-Ziegen. Hr. Nathaniel Wallich M. D. F. R. S., Superintendent des botanischen Gartens zu Calcutta, die goldene Ceres-Medaille fuͤr Exemplare ostindischer Hoͤlzer, welche er sammelte. Außer diesen Belohnungen vertheilte die Gesellschaft 31 Medaillen verschiedener Art an Kuͤnstler und Kuͤnstlerinnen fuͤr Gemaͤlde und Zeichnungen in verschiedenen Manieren. Es kamen hiebei 17 Medaillen fuͤr Kuͤnstlerinnen, und nur 14 fuͤr Kuͤnstler! Forbes's Verbesserungen an den Kesseln und Oefen fuͤr Dampfmaschinen. Die Verbesserungen, welche Hr. Samuel Forbes zu New-York an den Dampfkesseln angebracht haben will, und auf welche sich derselbe am 17. Maͤrz 1831 ein Patent geben ließ, bestehen aus einem Ofen, der sich in einem senkrechten Kessel befindet, und an welchem die Stangen, aus denen der Rost besteht, in einen Kegel zulaufen. Durch diese Einrichtung wird die Oberflaͤche, auf welcher das Brennmaterial der Einwirkung der Luft ausgesezt ist, bedeutend vergroͤßert. Die Staͤbe stoßen saͤmmtlich in der Mitte des Ofens zusammen, erheben sich daselbst uͤber die Oberflaͤche des Brennmateriales, und sind mit einem durchloͤcherten Dekel versehen, damit sich die atmosphaͤrische Luft mit den brennbaren, aus dem Brennmaterial ausgetriebenen Gasen vermischen, und dadurch deren Entzuͤndung befoͤrdern kann. (Aus dem Register of Arts. Julius 1832, S. 184.) Eisenbahn von Paris nach Rouen. Ein Beschluß des Hrn. Praͤfecten von Rouen vom 13. Julius beauftragt eine Commission mit der Untersuchung des Planes zur Anlage einer Eisenbahn von Paris nach Rouen, und ladet alle, welche von diesem Plane Einsicht zu nehmen wuͤnschen, ein, sich deßhalb bei dem General-Sekretariat der Praͤfectur zu melden. Wir theilen hieruͤber einige Nachrichten mit, welche wir uns auf diesem Wege verschafft haben. Die Laͤnge dieser Bahn wird 122 Kilometer (ungefaͤhr 30 Lieues oder franzoͤsische Poststunden) betragen, naͤmlich:    1) Von Paris bis zur Oise, uͤber Saint-Denis, Enghien, Ermont, Pierre-laye und Pontoise   28 Kilometer,    2) Von der Oise zur Epte, uͤber das Thal de la Viorme, das Plateau von Bouviers und das Thal von Réveillon, bis nach Gisors   27       –    3) Von der Epte zur Andelle, durch Estrépagny, den Forst von Lions und Croisy   35      –    4) Von der Andelle zur Seine oder nach Rouen, durch das Thal von Robec und Darnetal   22      – ––––––––––––    Im Ganzen 122      – Der gegenwaͤrtige Frachtpreis von Paris nach Rouen betraͤgt fuͤr die Tonne: auf gewoͤhnlichen Guͤterwagen 30 bis   35 Frank. auf schnellerem Fuhrwerk 55  –   60   – auf Postwagen 80  – 150   – zu Wasser auf der Seine, nach Beschaffenheit der    Wagen und nach dem Stande des Wassers 10  –   16   – Nach dem im erwaͤhnten Plane entworfenen Tarif wird das Maximum der Fracht auf der Eisenbahn von Paris nach Rouen 18 Frank. 30 Centimen, und von Rouen nach Paris 24 Fr. 40 Cent. nicht uͤbersteigen. Die Kosten der Anlage sind folgender Maßen berechnet: Ankauf von Gruͤnden, Erdarbeiten und Herstellung von 122 Kilometern eiserner Schienen, im Durchschnittspreise von 84 Frank, fuͤr den laufenden MeterIn dem Entwuͤrfe des Hrn. Blum fuͤr eine in Zeit von vier Jahren herzustellende Eisenbahn von Dieppe nach Marseille, und von Nantes nach Straßburg und Basel, sind die Kosten des laufenden Meters zu 97 Frank. 30 Cent. angeschlagen, also um 13 Fr. 80 Cent. hoͤher; was auf die Laͤnge von 122 Meter einen Mehraufwand von 1,677,600 Fr. betragen wuͤrde. Dieß waͤre jedoch ein Maximum, welches die wirkliche Auslage nicht erreichen wuͤrde.A. d. O. 10,248,000 Frank. Allgemeine Kosten, Aufsicht und Baufuͤhrung, 1 Fr. 20    Cent. per Meter      512,400    – Vorrichtungen an den Ladungsplaͤzen zu Paris, Pontoise    und Rouen      600,000    – Dampfwagen, Transport von Materialien, Wachthaͤuser    1000,000    – Interessen des Capitals waͤhrend des Baues    1000,000    – Unvorhergesehene Auslagen    1000,000    – ––––––––––––– zusammen 14,300,000    – ––––––––––––– oder in runder Zahl 14,500,000    – Da der Transport durch Dampfwagen bewerkstelligt werden, und das Gefaͤlle der Bahn durchaus weniger als 3 Millimeter per Meter (1/333) betragen soll, so wird es, wenn man dieselben Leistungen wie auf der Eisenbahn zwischen Liverpool und Manchester annimmt, leicht seyn, Kaufmannsguͤter mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 12 Kilometer (3 bis 3 1/2 Lieues) in einer Stunde, und Reisende mit einer Geschwindigkeit von 25 bis 30 Kilometer (7 1/2 bis 9 Lieues) fortzuschaffen 5 so daß Kaufmannswaaren von Paris nach Rouen, oder zuruͤk, in 7 bis 8 Stunden, und Reisende in 3 1/2 Stunden gebracht werden koͤnnten. Nach einem Mitteldurchschnitte von mehreren Jahren betraͤgt die Menge der transportirten Gegenstaͤnde: Aufwaͤrts (von Rouen nach Paris) 248,800 Tonnen, Abwaͤrts (von Paris nach Rouen) 285,500     – –––––––––––––– zusammen 634,300     – Man hat im Entwurfe angenommen, daß nur 200,000 Tonnen auf der Eisenbahn verfuͤhrt werden, wovon 110,000 Tonnen der Schifffahrt, und 90,000 dem gewoͤhnlichen Landfuhrwerk entzogen wuͤrden. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß der Transport auf dieser Bahn zu 400,000 Tonnen steigen werde, und dann wird man den Tarif leicht auf 7 Fr. 50 Cent. per Tonne fuͤr den ganzen Weg herabsezen koͤnen.In diesem Falle waͤre die jaͤhrliche Einnahme 3 Millionen Franken, den Zinsen eines Capitales von 69 Millionen gleich.A. d. Ueb. Dieß ist die Uebersicht eines Projectes, welches, wie ungeheuer auch seine Resultate, fuͤr den Wohlstand unseres Departements seyn muͤssen, doch nichts Riesenhaftes oder fuͤr die Einbildungskraft Abschrekendes darbietet, indem die Ausfuͤhrung desselben nur ein Capital von 14 1/2 Millionen Franken in Anspruch nimmt. Nehmen wir aber auch an, daß in den Voranschlaͤgen einige Irrthuͤmer sich befinden, und daß die wirklichen Kosten um ein Viertel mehr betragen werden, so sehen wir doch, daß mit einem Aufwande von weniger als 20 Millionen eine so schnelle Communication zwischen Paris und Rouen hergestellt werden kann, daß nichts leichter waͤre, als von Rouen nach Paris zum Fruͤhstuͤk zu kommen, dort seine Geschaͤfte zu machen, im Palais-Royal zu Mittag zu speisen, und in Rouen wieder zu schlafen. Diese Wunder werden, wir sind davon fest uͤberzeugt, verwirklicht werden; und es ist hiezu nichts weiter noͤthig, als daß die Regierung die Capitalisten, welche ihr ihre Capitalien und ihre Industrie anbieten, machen lasse, und daß die Landeigenthuͤmer, durch deren Gruͤnde die Eisenbahn gefuͤhrt werden muß, mit uͤberspannten Entschaͤdigungsforderungen die Gesellschaft nicht brandschazen, und der Unternehmung nicht tausend Chikanen in den Weg legen, wie dieß nur zu oft in solchen Fallen geschieht, (Journal de Rouen und Constitutionel vom 14. August 1832.) Bemerkung des Uebersezers. Da die Entfernung von Paris nach Rouen, in bayrischem Maße, 329/10, Stundenlaͤngen und die Kosten der Anlage dieser Eisenbahn 6,645,826 fl. unseres Geldes betragen, so kommt eine Stundenlaͤnge oder halbe deutsche Meile derselben auf 202,000 fl. zu stehen; eine Auslage, die zwar um Vieles geringer, als die fuͤr die gewoͤhnlichen englischen (doppelten) Eisenbahnen ist, und bei einem bestaͤndigen Verkehre von 8 bis 4 2 Millionen Centner jaͤhrlich sich vortheilhaft genug verzinsen mag, aber fuͤr die meisten Binnenlaͤnder, in welchen aller Verkehr bloß auf den inneren Handel beschraͤnkt ist, noch viel zu bedeutend waͤre. Nach einem fruͤheren Projecte des Hrn. Navier zur Herstellung einer Eisenbahn von Paris bis Havre auf einer Laͤnge von 220 Kilometer (59 bayrische Stundenlaͤngen) waͤren die Kosten der Anlage zu 31 Millionen Franken gerechnet, 140 Franken fuͤr den laufenden Meter. Man sehe: De l'établissement d'un chemin de fer entre pris et le havre, lu à l'académie des Sciences le 1er Mai 1826, par M. Navier, Ingénieur en chef des ponts et chaussées, membre de l'institut. Paris, 1826. Canning's Rettungsfloß. Hr. Alfred Canning Esq. erhielt fuͤr sein Rettungsfloß, welches in Frankreich wenig Gluͤk gemacht zu haben scheint, von der Society of Arts zu London die große silberne Medaille. Es ist in den Abhandlungen dieser Gesellschaft Bd. XLVIII. S. 291 beschrieben. Wie weit das Seewasser vom Winde getragen wird. Wenn zu Manchester, welches wenigstens 30 englische Meilen (beilaͤufig 15 Stunden) von der naͤchsten Kuͤste entfernt ist, nur ein etwas heftiger Westwind weht, so fuͤhrt derselbe jedes Mal Seetheilchen mit sich, wie daraus erhellt, daß das Regenwasser unter diesen Umstaͤnden immer eine groͤßere oder geringere Menge Kochsalz enthaͤlt. Dieß ist jedoch keineswegs die groͤßte Entfernung, bis auf welche der Wind Seetheilchen fuͤhrt. Davy sagt in seinen Elements of Agricultural Chemistry, daß dergleichen Theilchen bei großen Stuͤrmen uͤber 50 Meilen weit von der Kuͤste landeinwaͤrts getrieben wurden, und John Blackwall Esq. hat nach einem heftigen, zweitaͤgigen, von Suͤden her wuͤthenden Sturme selbst auf seinem Size zu Blackwall in Derbyshire, welches doch 140 bis 150 englische Meilen (beilaͤufig 70 bis 75 Stunden) von der suͤdlichen Kuͤste entfernt ist, deutliche Spuren von Kochsalz im Regenwasser entdekt. Man darf uͤbrigens dieses Kochsalz nicht mit dem Salmiak verwechseln, der sich in dem meisten Regenwasser, welches in großen Staͤdten faͤllt, befindet. (Aus dem Edinburgh New Philosophical Journal. April bis Julius 1832, S. 180.) Stonestreet's Fluthanzeiger (Tide-Semaphore). In den meisten jener Hafen, in die die Schiffe zur Ebbe nicht einlaufen koͤnnen, wird an irgend einer in die Augen fallenden Stelle eine Flagge aufgezogen, wenn die Fluth so weit gestiegen ist, daß der Hafen 8 bis 10 Fuß Wassertiefe hat. Diese Flagge haͤlt man so lange aufgezogen, bis das Wasser wieder bis auf jene Hoͤhe gefallen, die es bei dem Aufziehen der Flagge hatte. Eine solche Flagge zeigt nun zwar an, wenn Schiffe, die am wenigsten tief im Wasser gehen, mit Sicherheit einlaufen koͤnnen; allein sie zeigt weder die wirkliche Tiefe des Wassers zu irgend einer Zeit an, noch auch, ob die Fluth im Steigen oder Fallen begriffen ist, so daß ein Schiff, welches kurz vor dem Einziehen der Flagge einlaufen wollte, in Gefahr waͤre auf den Grund zu laufen. Der hochwuͤrdige Hr. Griffin Stonestreet von Halten bei Hastings hat nun statt dieses oberflaͤchlichen und oft truͤgerischen Zeigers einen anderen erfunden, der nicht nur zu jeder Zeit die Hoͤhe des Wassers in Fußen, sondern auch das Steigen und Fallen der Fluth anzeigt. Die Society of Arts fand diese Erfindung so vorzuͤglich, daß sie dem Erfinder die goldene Isismedaille fuͤr dieselbe ertheilte, und sie im XLVIII. Bande S. 72 ihrer Abhandlungen bekannt machte. Wir bedauern, daß das Register of Arts, Junius 1832, S. 153 keine weitere Notiz uͤber diesen Tide-Semaphore mittheilte. Ueber das Frieren des Wassers in Wasserleitungs-Roͤhren. In der Gesellschaft der Mechaniker (Institution of Civil Engineers) zu London kamen kuͤrzlich auch die Mittel, durch welche man dem Gefrieren des Wassers in den Wasserleitungs-Roͤhren vorbeugen koͤnne, zur Sprache. Mehrere Mitglieder berichteten uͤber Versuche, die sie in dieser Hinsicht anstellten. Unter anderen wurde bei einem solchen Versuche eine duͤnnere Roͤhre in eine weitere gebracht, und der Zwischenraum zwischen beiden mit Kohlenpulver gefuͤllt. Allein auch bei dieser Vorsichtsmaßregel fror das Wasser, wenn die Temperatur der Luft auf 20° F. (– 5,33 R.) sank; eben dieser Erfolg zeigte sich, wenn man den Zwischenraum mit gewoͤhnlicher Asche fuͤllte. Bemerkt verdient jedoch zu werden, daß der Widerstand gegen die Kaͤlte am groͤßten war, wenn diese Substanzen nur sehr lose in den Zwischenraum gebracht wurden, so daß auch hiebei die bekannte Erfahrung bestaͤtigt wurde, daß ein Frost, der in lokerem Gartenboden nur ein Paar Zoll tief dringt, in einem sehr festen Boden, wie z.B. auf einer Straße, sich bis in eine Tiefe von 30 Zollen fortpflanzt. (Aus dem Register of Arts. Julius 1832, S. 189.) Neues amerikanisches Dampf- und Schwefel-Bad. Ein Hr. Boyd Reilly zu Cincinnati, Ohio, ließ sich am 5. Februar 1831 ein Patent auf einen verbesserten Apparat zur Anwendung von einfachen und mit Arzeneikoͤrpern versezten Dampfbaͤdern geben, welches auch im Register of Arts im Auszuge beschrieben ist. Wir finden an diesem Badapparate, der vorzuͤglich auch zu Schwefelbaͤdern dienen soll, nicht nur nichts Empfehlenswertes, sondern glauben, daß das Richtigste in der ganzen Patent-Beschreibung das ist, daß der Patent-Traͤger den Kranken, der sein Bad gebraucht, einen Straͤfling oder Verbrecher (culpret) nennt! Amerikanische Methode Felsen aus den Flußbetten zu entfernen. Unter den Veraͤnderungen, welche die Natur taͤglich durch ihre Huͤlfsmittel an der Oberflaͤche unserer Erde hervorbringt, gibt es einige, deren groͤßere Beschleunigung von allgemeinem Nuzen seyn wuͤrde. Ein Proceß dieser Art ist das Zermalmen und Entfernen der Felsen, die sich oft in den Fluͤssen befinden, und die der Schifffahrt so hinderlich sind. In Amerika wendet man hiezu ein eigenes Verfahren an, welches in Europa nur wenig bekannt zu seyn scheint. Man bringt an das Ende der staͤrkeren Stroͤmung, unter welcher sich die Felsen befinden, ein Both, und befestigt dieß mittelst eines Taues am Anfange der Stroͤmung. Quer uͤber dieses Both wird eine Welle gelegt, an deren beiden Enden Raͤder befestigt werden, welche den Ruderraͤdern der Dampfbothe aͤhnlich sind. Diese beiden Raͤder werden mithin durch die Stroͤmung des Flusses selbst rasch getrieben. Aus dem Bauche des Bothes ragen mehrere, mit eisernen Spizen beschlagene Balken hervor, welche an den Enden starker Hebel befestigt sind. Diese Hebel koͤnnen sich auf und nieder bewegen, so daß durch die Klopfer, die an der den Hebeln gegenuͤberliegenden Welle angebracht sind, in Folge der Umdrehung der Raͤder fortwaͤhrende Schlaͤge oder Stoͤße der Balken mit den eisernen Spizen auf die Felsen hervorgebracht werden. Durch diese Schlaͤge werden von den Felsen bestaͤndig kleine Stuͤke abgeschlagen, die die Stroͤmung sogleich mit sich fortreißt. Auf diese Weise koͤnnen die Felsen lediglich durch die fortwaͤhrende Wirkung der Stroͤmung selbst leicht und ohne alle Arbeit zertruͤmmert werden. Gin einziger Arbeiter ist hinreichend, um das Both mit Huͤlfe eines Ruders an jede erforderliche Stelle des Flusses zu fuͤhren. Soll das Schiff, wenn der Canal durch die Felsen hinlaͤnglich weit und tief gemacht ist, stromaufwaͤrts bewegt werden, so kann dieß mittelst einer Schiffswinde leicht geschehen. Ist der Canal fertig, so kann man das Both auch sehr leicht in ein Zugboth verwandeln, durch welches die Schiffe uͤber die staͤrkere Stroͤmung stromaufwaͤrts geschafft werden koͤnnen. Man nimmt naͤmlich die hoͤlzernen Stoͤßer und die Klopfer an der Welle ab, und ersezt sie durch eine hoͤlzerne oder metallene Trommel, welche einen Theil der Welle umgibt, und die sehr leicht mit der Welle in Verbindung gesezt oder von ihr befreit werden kann. Das Tau, an welchem bisher das Both fest gemacht war, wird dann an diesen Trommel befestigt. Ist nun die Trommel lose an der Welle, so wird bloß diese leztere durch die Ruderraͤder getrieben; ist hingegen die Trommel an der Welle fest gemacht, so dreht sich diese mit der Welle, das Tau windet sich auf, und das Both bewegt sich stromaufwaͤrts, und zieht die angehaͤngten Schiffe mit sich. Ist man am Ende der Stroͤmung angelangt, so befreit man die Trommel von der Welle, worauf das Zugboth wieder an seine fruͤhere Stelle stromaufwaͤrts treiben wird. (Aus Badbage's Economy of Machinery im Mechan. Magazine N. 464. S. 214.) Ueber eine Maschine zum Zerschlagen der Steine fuͤr den Straßenbau und andere Zweke. Die HH. Benjamin F. Lodge und Ezechiel T. Cox zu Zanesville, Ohio, ließen sich am 12. April 1832 ein Patent auf eine Maschine zum Zerschlagen der Steine fuͤr den Straßenbau und andere Zweke geben, mit welcher das Zerkleinern der Steine bedeutend erleichtert und beschleunigt werden soll. Diese Maschine, an welcher wir eben nichts besonders Wichtiges entdeken koͤnnen, besteht aus einem gußeisernen Bodenstuͤke von beilaͤufig einem Fuß im Durchmesser, welches an seiner oberen Flaͤche concav, und uͤbrigens mit Loͤchern versehen ist, durch welche die zerschlagenen Steine fallen koͤnnen. Auf dieses Bodenstuͤk faͤllt eine Ramme oder ein Hammer, welcher sich zwischen Pfosten bewegt, und der an seiner Flaͤche mit Vorspruͤngen, die den Loͤchern entsprechen, versehen, und uͤbrigens der Concavitaͤt des Bodenstuͤkes angepaßt ist. Man hat bereits schon oͤfter gußeiserne Platten oder Bloͤke mit Loͤchern zum Zerkleinern der Steine angewendet; allein diese Bloͤke hatten eine ebene Flaͤche, und daher sprangen die zerschlagenen Steine nach allen Richtungen aus einander. Bei der neuen Maschine, die durch irgend eine Kraft in Bewegung gesezt werden kann, wird der Stein auf den ersten Schlag in mehrere Stuͤke zerschlagen, welche, da der Hammer so breit als das concave Bodenstuͤk und convex ist, wie es heißt, nicht wegspringen koͤnnen. (Aus dem Register of Arts. August 1832, S. 210.) Ueber Girardet's Verfahren den Steindruk mit der Buchdrukerkunst zu verbinden. Das hoͤchst sinnreiche Verfahren, welches Hr. Girardet erfand, um den Steindruk mit der Buchdrukerkunst zu verbinden, und welches wir im Polyt. Journal Bd. XLIV. S. 211 mitgetheilt haben, ist nun bereits in mehreren Werken in Ausfuͤhrung gekommen. Sowohl das Bulletin des sciences technologiques, als das Journal des connaissances usuelles und das Journal des connaissances utiles enthalten sehr gelungene Proben desselben, und gegenwaͤrtig arbeitet Hr. Girardet an vielen Zeichnungen und Figuren, die in einem großen Werke neben dem Texte abgedrukt werden sollen, so wie dieß in England bisher mit den Holzschnitten uͤblich war. Das Verfahren zeigte sich sowohl fuͤr Landkarten, als fuͤr Zeichnungen von Gegenstaͤnden der Chemie, Physik, Naturgeschichte, Architectur etc. sehr gut anwendbar. Die Société d'encouragement nahm daher keinen Anstand dem Erfinder außer dem Preise von 2000 Franken auch noch die goldene Medaille erster Classe fuͤr seine so wichtige Entdekung zu ertheilen. Stimpson's Verbesserungen in der Papier-Fabrikation. Die Zahl der Apparate und Maschinen, welche man in Amerika patentiren laͤßt, und durch welche man die Papier-Fabrikation zu vervollkommnen glaubt, oder dieß wirklich zu thun trachtet, vermehrt sich von Jahr zu Jahr. Wir haben bereits mehrere dieser Vorrichtungen bekannt gemacht, und wollen nun auch, so weit dieß nach der kurzen und unvollkommenen Beschreibung im Register of Arts, Julius 1832, S. 184 moͤglich ist, versuchen eine Idee von der Maschine des Salomon Stimpson zu Newbury, Vermont, zu geben. Diese Maschine, welche am 12. Maͤrz 1831 patentirt wurde, soll den Zeug von allen Kluͤmpchen und Knoͤtchen reinigen, und zugleich die Menge des Zeuges, welche zur Erzeugung des Blattes noͤthig ist, reguliren. Die Maschine zum Reinigen des Zeuges besteht aus einer Kufe von 2 Fuß im Durchmesser, in der sich ein metallener Cylinder befindet. Dieser Cylinder muß genau an den Boden der Kufe passen und muß 20 Zoll im Durchmesser und 8 Zoll in der Weite haben. Um den oberen Rand dieses Cylinders herum befinden sich Laͤngenspalten, durch welche der Zeug austreten kann. Der Zeug wird aus einem Behaͤlter heraufgepumpt, und gelangt durch eine Roͤhre in das Innere des Cylinders, in welchem sich Arme mit Plaͤtschern bewegen, so daß der Zeug gegen die Oeffnungen getrieben wird, bei welchen die feineren Theile austreten, waͤhrend die Kluͤmpchen zuruͤkbleiben. Eine Roͤhre leitet den zwischen den Cylinder und die Kufe gelangten, gehoͤrig vorbereiteten Zeug dahin, wo die Blaͤtter geformt werden. Die ganze Vorrichtung ist mit einem Dekel versehen, damit der Zeug nicht uͤberlaufen kann. Um die Menge des Zeuges, die geliefert werden soll, zu reguliren, ist die Roͤhre, welche denselben in die Kufe leitet, trichterfoͤrmig geformt; sie wird durch den Zeug, der in dieselbe gepumpt wird, gefuͤllt erhalten, und aller Ueberschuß laͤuft uͤber und in den Behaͤlter zuruͤk. Zwischen dem Trichter und dem inneren Ende der Roͤhre ist ein Sperrhahn angebracht, der die Menge des eintretenden Zeuges bestimmt. Bosc's unausloͤschbare Tinte wird gegenwaͤrtig unter der Leitung des gewandten Chemikers Soubeiran im Großen fabricirt, und zu demselben Preise wie die gewoͤhnliche Tinte in den Handel gebracht. Hr. Bosc hat das Recept zu seiner Tinte (uͤber welche sich im polyt. Journale Bd. XLIV. S. 122 ein Bericht der franzoͤsischen Akademie befindet), bisher noch geheim gehalten; damit es jedoch, im Falle er stuͤrbe, nicht verloren gehe, hat er dasselbe in einem versiegelten Pakete auf dem Sekretariate der Société d'encouragement, die ihm ihre silberne Medaille fuͤr seine Erfindung zustellen ließ, niedergelegt. Gonfreville's Beobachtungen uͤber einige indische Faͤrbemethoden. Die franzoͤsische Regierung, uͤberzeugt von dem Nuzen, den die Einfuͤhrung verschiedener indischer Faͤrbemethoden fuͤr die Colonie Pondichery haben muͤßte, beschloß im J. 1827 einen gebildeten Fabrikanten abzusenden, um die einzelnen Verfahrungsarten an Ort und Stelle untersuchen und beobachten zu lassen. Ihre Wahl fiel auf Hrn. Gonfreville den Sohn von Deville bei Rouen, der fruͤher schon fuͤr seine Leistungen in der Faͤrberei die silberne und goldene Medaille erhalten hatte. Der erste Auftrag, den sie Hrn. Gonfreville ertheilte, lautete dahin, das Faͤrben und die Fabrikation der Madras-Zeuge, so wie das Blaufaͤrben und Zurichten der Guinea-Zeuge zu studiren, um diese Fabrikationszweige auch in Pondichery in Gang zu bringen. Die mehrjaͤhrigen Beobachtungen des Hrn. G. wurden von dem gluͤklichsten Resultate gekroͤnt; denn, dem Berichte des Hrn. Gaultier de Claubry im Bulletin de la Société d'encouragement, Junius 1832, S. 204 zu Folge, uͤbertrafen die von ihm gefaͤrbten Zeuge sowohl in Hinsicht auf Farbe, als in Hinsicht auf Appretur die Producte, die er nachahmen sollte. Hr. G. erhielt den Auftrag 100 Stuͤke Zeug nach dem in Guinea uͤblichen Verfahren blau zu faͤrben, und brauchte dazu zu Packnampett 1440 Pfunde vererdeten Indigo (Indigo terré), welcher auf 64 Fr. 75 Cent. zu stehen kam. Bei einem zweiten, zu Montrepaleum angestellten, Versuche nahm er reinen Indigo, und bezwekte auf diese Weise eine bedeutende Vereinfachung und Ersparniß, denn er brauchte nur 60 Pfunde Indigo, welche 59 Fr. kosteten. Bei einem dritten Versuche endlich, den er zu Ellapach anstellte, bediente er sich der Indigoblaͤtter, so wie man sie zur Indigobereitung anwendet, und erzielte dabei eine noch groͤßere Ersparniß. 4593 Pfunde Indigoblaͤtter, welche 55 3/5 Pfunde Indigo enthielten, und welche nur 50 Fr. 25 Cent, kosteten, gaben den Zeugen naͤmlich eine herrliche blaue Farbe. Von gleichem Erfolge waren seine Forschungen uͤber die Indisch-Rothfaͤrberei mit der Wurzel des Chayaver (der Oldenlandia umbellata L.), die von Einigen fuͤr das Faͤrbemittel des Nankins, von Anderen fuͤr ein Material zum Gelb- und Fahlfaͤrben, von Anderen fuͤr ein bloßes Beizmittel, welches die Zeuge zur Aufnahme der Faͤrbestoffe geeignet macht, gehalten wurde, waͤhrend sie doch mit etwas Alkali ein Roth gibt, welches dem schoͤnsten Krapproth gleichkommt, und welches sich ohne alle Beize nach einigen vorausgegangenen sogenannten weißen Baͤdern auf den Zeugen fixiren laͤßt. Da der Bericht des Hrn. Gaultier de Claubry uͤber die Faͤrbung mir dem Chayaver nichts enthaͤlt, was nicht schon in dem Berichte des Hrn. Schwarz, den wir im polyt. Journ. Bd. XLV. S. 381 gaben, ausfuͤhrlicher enthalten waͤre, so verweisen wir in dieser Hinsicht auf diesen lezteren. Eine neue Art von Zeug zu Moͤbeln und Huͤten. Nach einem Berichte, welchen Hr. Jaume St. Hilaire der Société royale d'agriculture zu Paris erstattete, ist es dem Fabrikanten Hrn. Bardel gelungen, aus den Fasern der Strunke einer Art von Bananen, der Musa textilis Nee, die auf den Philippinen waͤchst, und daselbst unter dem Namen Abaca bekannt ist, eine neue Art von Zeug zu verfertigen, welcher sich wegen seiner Dauerhaftigkeit und Leichtigkeit sehr gut zu Moͤbeluͤberzuͤgen und Huͤten eignen soll. Die Einwohner der Philippinen benuzen die Abaca, von der sie mehrere Abarten unterscheiden, und welche theils in den Waͤldern waͤchst, theils gebaut wird, schon seit undenklichen Zeiten, zur Verfertigung sehr verschiedener Zeuge, zu Matten, Striken und Tauen, die wegen ihrer Elasticitaͤt sehr geschaͤzt werden. Der alte Rumphino sprach schon in seinem Herbarium amboinense ausfuͤhrlich von dieser Pflanze, und der beruͤhmte Reisende Nee gab in den zu Madrid erschienenen Annales de Ciencias naturales schon vor 30 Jahren eine Beschreibung der Pflanze sowohl, als der Fabrikationsmethode, die man auf den Philippinen befolgt. Niemand hielt es aber bisher in Europa der Muͤhe werth Versuche anzustellen, wahrscheinlich weil man sich fuͤr viel zu weise haͤlt, als daß man einem uncultivirten Volke etwas ablernen moͤchte! Hr. Jaume St. Hilaire hat der Gesellschaft vorgeschlagen den Ban der Musa textilis sowohl, als jenen der gewoͤhnlichen Banane, der Musa paradisiaca und sapientum, in der Colonie Algier zu versuchen, da er daselbst wahrscheinlich gelingen wuͤrde. Verbesserungen an dem Jacquard'schen Seidenwebestuhle. Die Transactions of the Society of Arts Vol. XLVIII enthalten drei Verbesserungen an dem Jacquard'schen Webestuhle, fuͤr welche die Gesellschaft Preise ertheilte. Hr. W. Jennings, Maschinenmacher zu Bethnal-Green, erhielt naͤmlich die große silberne Medaille und 15 Pfund Sterl. fuͤr seine verschiedenen Verbesserungen; und Hr. S. Dean, Seidenweber ebendaselbst, erhielt die silberne Isis-Medaille fuͤr seinen verbesserten Seidenwebestuhl, und außerdem 10 Pfund Sterl. fuͤr eine Maschine zum Ausschlagen der Musterkarten fuͤr den Jacquard'schen Webestuhl. Das Register of Arts, Junius 1832, S. 155 verbreitet sich uͤber das Geschichtliche der Jacquard'schen Maschine, sagt aber keine Sylbe von den neuen Erfindungen. Ueber Drake's Patent-Gerbemethode. Wir haben im polytechn. Journale Bd. XLV. S. 377. die Gerbemethode mitgetheilt, auf welche sich Wilh. Drake zu Bedminster ein Patent ertheilen ließ, und die das Register of Arts sehr zwekmaͤßig gefunden hatte. Dagegen erklaͤrt nun aber ein Correspondent dieses Journales im Juliushefte S. 167, daß Hrn. Drake's Methode beinahe auf denselben Principien wie jene beruhe, auf welche sich die HH. Spilsbury und Budnall im J. 1825 ein Patent ertheilen ließen, und daß sie daher eben so wie diese fehlschlagen muͤsse. Die HH. Spilsbury und Badnall trieben die Gerbefluͤssigkeit mittelst Drukpumpen in die Haͤute, und die Folge davon war, daß die Haͤute zwar sehr schnell gegerbt wurden, daß aber zugleich ein Theil her Gallerte durch den starken Druk aus den Haͤuten ausgepreßt wurde, so daß das auf diese Weise gegerbte Leder leichter, mehr poroͤs, nicht so elastisch und weniger dauerhaft war, als das auf die gewoͤhnliche Weise gegerbte. Das Register bemerkte dagegen, daß der Druk, welcher bei Drake's Methode angewendet wird, ein viel schwaͤcherer, hydrostatischer sey, und daß derselbe daher bei weitem nicht so schaͤdlich seyn koͤnne, als jener, den Spilsbury wirken ließ. Es glaubte ferner, daß die Beschleunigung des Gerbeprocesses bei Drake's Verfahren weniger von dem Druke, unter welchem die Gerbefluͤssigkeit wirkt, als davon herruͤhre, daß der waͤsserige Theil dieser Fluͤssigkeit bestaͤndig an der einen Flaͤche der Haͤute verduͤnste, und daß daher eine groͤßere Menge Gerbestoff in die Haͤute eindringen koͤnne. Am Ende wurde es aber, wie es sagt, doch durch einen sehr erfahrenen Gerber belehrt, daß jeder Druk, wie gelind er auch seyn mag, einen Theil Gallerte auspreßt, und daß folglich auch nach Hrn. Drake's Methode kein vollkommen gutes Leder erzeugt werden koͤnne. Ueber Hrn. Dumont's Filtrirmethode der Syrupe. Wir haben unsere Leser bereits im XXXIII und XXXV Bande S. 358 des polytechn. Journ. mit dem Filtrum und der Filtrirmethode des Hrn. Dumont bekannt gemacht, und doch scheint es, daß dieselbe bei uns in Deutschland noch wenig oder gar nicht beruͤksichtigt ist. Wir finden uns daher veranlaßt neuerdings darauf aufmerksam zu machen, und zwar um so mehr, als es sich nicht mehr um eine Methode handelt, die noch fernerer Bestaͤtigung bedarf, sondern um Etwas, dessen Vorzuͤge bereits erwiesen sind. Zum Beweise hiefuͤr heben wir aus dem Berichte, welchen Hr. Payen der Société d'encouragement uͤber diese Methode erstattete, folgende Aufzaͤhlung der Fortschritte, die die Zukerfabrikation Hrn. Dumont verdankt, aus. 1) Das Raffiniren des Zukers und die Fabrikation verschiedener damit in Verbindung stehender Producte wurde durch Hrn. Dumont's Verfahren leichter, in kuͤrzerer Zeit ausfuͤhrbar und oͤkonomischer gemacht. 2) Fuͤr die Fabrikation des inlaͤndischen Zukers erwuchsen dieselben Vortheile in noch hoͤherem Grade daraus, es wurde ihr dadurch die wichtigste Verbesserung zu Theil, die sich seit der Anwendung der thierischen Kohle hoffen ließ. 3) Die neue Methode hebt alle Hindernisse, die bisher auf den Colonien der Anwendung der Knochenkohle zur Zukerfabrikation im Wege standen. 4) Bei einer Ausdehnung desselben Mittels ergibt sich eine nuͤzliche Anwendung der Schieferkohle (charbon de schiste), deren Entdekung wir Hrn. Bergounhioux verdanken, die aber bisher keinen Absaz fand. 5) Die Wiederbelebung der bereits gebrauchten thierischen Kohle laͤßt sich nur bei der Dumont'schen Kohle mit Sicherheit und Gewißheit anwenden. – Hr. Payen glaubt, daß auch verschiedene andere vegetabilische Aufloͤsungen mit Vortheil nach dem Dumont'schen Verfahren behandelt werden koͤnnen. – Die Gesellschaft ertheilte Hrn. Dumont ihre goldene Medaille erster Classe. Recept zu einem Getraͤnke, welches Bier seyn soll. Wir haben schon so manches scandaloͤse englische Bierrecept bekannt gemacht, und wollen nun auch ein Muster von einem amerikanischen geben. Ein Hr. Stephen Hinds zu Montrose in Pennsylvanien ließ sich naͤmlich am 11. Mai 1831 ein Patent auf folgende Vorschrift geben. Man gebe 1 Pinte Melasse, 1 Pinte frische Milch und 1 Pinte gewoͤhnliche Hopfenhefen in ein Faͤßchen, welches 6 Gallons zu fassen vermag, und fuͤlle dieß dann mittelst einer Pumpe oder auf eine andere zwekmaͤßige Weise mit Luft, und zwar so lange, bis sich die Luft in demselben nicht mehr staͤrker comprimiren oder zusammendruͤken laͤßt. In diesem Zustande lasse man das Ganze 24 Stunden lang gut verschlossen stehen. Nach Ablauf dieser Zeit menge man unter 2 Gallons Wasser 1 Quart Melasse, 1 Unze Ingwer, eine halbe Unze Gewuͤrznelken und eine halbe Unze Fichtenessenz (essence de spruce), erhize dieß bis zum Sieden, und gieße es mit 3 1/2 Gallons kaltem Wasser in das Faͤßchen, worauf man das Ganze gut verschlossen neuerdings 24 Stunden stehen lasse. Nach dieser Zeit ist das Bier(!) fertig und kann zum Gebrauche abgezogen werden. 2 Quart des Ruͤkstandes soll man jedoch in dem Faͤßchen lassen, um dadurch das naͤchste Product zu verstaͤrken! (Aus dem Register of Arts. August 1832, S. 219.) Varley's Mikroskop. Die Society of Arts zu London ertheilte den HH. Valentine von Nottingham und Cornelius Varley von Charles-Street, Somers Town fuͤr die von ihnen verbesserten Mikroskope die große silberne Medaille. Wir haben unseren Lesern bereits im XLV. Bande S. 199 unseres Journales eine Beschreibung der Valentine'schen Instrumente mitgetheilt, und wollen sie nun auch mit jener Notiz uͤber das Varley'sche Mikroskop bekannt machen, die sich im Register of Arts Junius 1832, S. 151 befindet. Die vorzuͤglichste Verbesserung an dem Instrumente des Hrn. Varley besteht in zwei parallelen Staͤben, welche eine Art von Zaum oder Griff mit Universalbewegung bilden, und mittelst welchen man den Objecttraͤger und die darauf befindlichen Gegenstaͤnde in jeder beliebigen Richtung bewegen kann, so daß dieselben immer in jenem Felde erhalten werden koͤnnen, in welchem man genaue Beobachtungen anzustellen im Stande ist. Die ganze Bewegung ist eine sehr schoͤne und einfache, und eignet sich besonders zur Untersuchung lebender Infusionstierchen. Unter dem Objecttraͤger ist auch eine dunkle Kammer mit verschiedenen Oeffnungen angebracht, durch welche gerade so viel Licht dringt, als die Kraft der Linse durchaus erfordert. Bei dieser Einrichtung wird alles fremdartige Licht abgeschnitten, die Lichtstrahlen kommen mit der absoluten Dunkelheit in Beruͤhrung, und erzeugen auf diese Weise in jenen Theilen der Gegenstaͤnde, welche untersucht werden sollen, die geringste Abweichung in der Refractivkraft. Ueber die Fayencefabrik des Hrn. Lebeuf zu Montereau. Die Fayencefabrik des Hrn. Lebeuf, von welcher wir bereits im polytechn. Journale Bd. XXXIX. S. 76 und Bd. XLII. S. 71 Erwaͤhnung machten, hat dem Berichte des Hrn. Labarraque zu Folge neue große Fortschritte gemacht, so daß sich die Société d'encouragement auf diesen Bericht hin veranlaßt fand, Hrn. Lebeuf, der nun seit dem Tode seines wakeren Compagnon Thibaut die Fabrik allein betreibt, ihre goldene Medaille zuzuerkennen. Die Glasur oder das Email an der Fayence, die Hr. Lebeuf fruͤher erzeugte, war zwar sehr fest und widerstand dem Messer so gut, daß Teller, die aus dieser Fabrik kamen, auch nach 18monatlichem taͤglichem Gebrauche noch wie neu aussahen; allein das Weiß dieser Glasur war nicht rein, sondern hatte einen Stich ins Gelbliche, so daß Hr. Lebeuf, um diesen Fehler zu verbergen, gewoͤhnlich eine lebhafte Zeichnung oder eine stark abstechende Farbe auf seinen Fabrikaten anbrachte. Die neuen Fabrikate haben nun ein eben so hartes und glaͤnzendes, zugleich aber auch viel reiner weißes Email, und daher kann Hr. Lebeuf nun seine Fabrikate auch ganz weiß in den Handel bringen; er kann sie ferner vergolden, und sehr verschieden gefaͤrbte Zeichnungen darauf anbringen, ohne daß man deswegen die geringsten Erhabenheiten daran bemerkt. Das neue Email oder die neue Glasur wird vom Messer durchaus nicht angegriffen, und eben so wenig aͤußern die Essigsaͤure, die Salpetersaͤure, die Salzsaͤure, die Schwefelsaͤure und die Schwefelwasserstoffsaͤure eine Wirkung darauf. Diese Verbesserung verdient um so mehr alle Beruͤksichtigung, als Hr. Lebeuf nun seine vollkommneren Fabrikate um 30 bis 40 Procent wohlfeiler zu liefern im Stande ist, als er noch im Jahre 1830 seine unvollkommene Waare erzeugen konnte. Das Publikum erkennt dieß auch bereits und der Absaz der Fabrik soll sich in kurzer Zeit außerordentlich vermehrt haben. Bassett's Apparat zum Biegen und Falten verzinnter Platten. Hr. J. Bassett zu Birmingham erfand eine Methode, nach welcher sich Roͤhren aus Zinnblech biegen lassen und nach welcher man dasselbe Material auch falten kann. Er erhielt fuͤr diese Methode von der Society of Arts die silberne Isismedaille und 5 Pfund Sterl. Sie ist in den Abhandlungen dieser Gesellschaft Bd. XLVIII. S. 244 beschrieben; das Register of Arts, Junius 1832, S. 154 gibt aber nur folgenden ziemlich unverstaͤndlichen Auszug aus dieser Beschreibung: „Das Biegen der Roͤhren wird dadurch bewirkt, daß man die Roͤhre mit kaltem Lothe fuͤllt, und sie dann mittelst zweier Ringe aus weichem Lothe biegt, Um Falten oder Biegungen in das Zinnblech zu machen, wendet Hr. Bassett einen eisernen Cylinder mit Laͤngenfurchen an, welche Furchen der Groͤße der Falten oder Furchen, die das Zinnblech bekommen soll, angemessen seyn muͤssen. Wenn der Rand des Zinnbleches aufrecht in den Einschnitt gebracht worden, wird der Cylinder so umgedreht, daß das Blech hart an die Wange des Blokes kommt, in welchem sich der Cylinder befindet. Auf diese Weise erhaͤlt das Blech schneller und genauer eine vollkommen gerade Biegung, als ihr auf irgend eine andere Weise mittelst eines Hammers gegeben werden kann.“ Foster's Verbesserungen an den Einstekschloͤssern. Hr. Leonard Foster zu Boston, Massachusetts, ließ sich am 15. Februar 1831 ein Patent auf Verbesserungen an den Einstekschloͤssern (mortise locks) geben, nach welchen diese Schloͤsser nur die Haͤlfte der Breite und Dike fordern, die sonst fuͤr die gewoͤhnlichen Einstekschloͤsser noͤthig ist, so daß folglich diese Art von Schloß auch an duͤnneren Thuͤren angebracht werden kann, ohne daß die Thuͤre dadurch zu sehr geschwaͤcht wird. An Hrn. Foster's Schloß wird der Riegel mit einem sich drehenden oder schiebbaren Knopfe, der zwischen den Schildern (escutcheons) hervorragt, nach Vorwaͤrts geschoben. Diese Schilder bestehen aus Metallplatten von drei Zollen im Gevierte. Da nun der Koͤrper des Schlosses bloß zwei Zoll mißt, so gehen die Schrauben, mit welchen die Schilder befestigt sind, uͤber und unter dem Schlosse in die soliden Theile der Thuͤre. An der inneren Seite der Thuͤre befindet sich ein kleiner Bolzen, der in den Hauptriegel paßt, und denselben an seiner Stelle haͤlt. Soll das Schloß so eingerichtet werden, daß man es von Außen aufsperren kann, so kann man unter dem Riegel des Einstekschlosses, in welchem sich zur Ausnahme des Riegels des kleinen Schlosses ein Ausschnitt befindet, ein kleines Schloß, nach Art der Schiebladenschloͤsser, anbringen. Bei dieser Einrichtung hat man den Vortheil, daß man statt des großen nur einen kleinen Schluͤssel mit sich zu fuͤhren braucht. Damit der Riegl beim Schließen der Thuͤre zuruͤkspringen kann, ist die Platte an dem Pfosten der Thuͤre zum Schieben gerichtet, da die Dike des Riegels allein hiezu nicht hinreichen wuͤrde. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius 1832, S. 23.) Ueber einen amerikanischen Patent-Thuͤrklopfer. An einem großen Theile der Haͤuser in England und Amerika befinden sich statt der Hausgloken sogenannte Thuͤrklopfer, die aus Eisen gegossen, und dann durch eine Loͤthung, durch Schrauben oder Nieten mit Messingplaͤtten verbunden werden. Ein Hr. Increase Wilson zu New-London in Connecticut verfertigt nun aber solche Thuͤrklopfer, an denen sich keine Schrauben oder Nieten befinden, sondern an denen das Eisen angegossen wird. Sein Verfahren, welches nichts als eine Art von Loͤthung ist, ist folgendes. Er gießt zuerst die Messingplatten und gießt dann auf die innere Flaͤche derselben Zinn, Blei oder andere Metalle, welche leichter schmelzen als Messing. Ist dieß geschehen, so bringt er die auf einer Seite mit Zinn, Blei oder einem anderen Metalle uͤberzogenen Messingplatten, mit der uͤberzogenen Flaͤche nach Oben gekehrt, in den Model, und gießt dann das Eisen darauf. Auf diese Weise soll das Eisen schneller und fester als durch irgend eine andere Loͤthung oder durch eine Vernietung mit dem Messing verbunden werden koͤnnen. Ueber das Schweißen von Eisen und Stahl. Im XLVIII. Bande der Transactions of the Society of Arts befindet sich eine sehr ausfuͤhrliche und schaͤzbare Abhandlung des Hrn. C. Varley uͤber das Schweißen des Eisens und Stahles, auf welche mehrere englische Journale ihre Leser aufmerksam machen. Wir werden suchen einen Auszug derselben geben zu koͤnnen. Ueber eine Maschine zur Verfertigung von Sensenstielen. Man sollte kaum glauben, daß es moͤglich waͤre, daß Jemand auf die Idee kaͤme, eine Maschine zur Verfertigung eines so einfachen Dinges, wie die Sensenstiele, zu erfinden, und doch begluͤkte ein Amerikaner die Welt wirklich mit einem solchen Apparate! Dieser Apparat nun besteht aus einem hoͤlzernen, von zwei Stuͤken gebildeten Model, welchem man jene Kruͤmmungen, die die Sensenstiele erhalten sollen, gibt. In diesen Model treibt man die geraden Hoͤlzer, die vorher gehoͤrig zugeschnitten und in Dampf weich und biegsam gemacht wurden. Man laͤßt sie dann so lange in dem Model, bis sie die Biegung des Models unveraͤnderlich angenommen. Der Erfinder dieses wichtigen Apparates, auf welchen am 8. April 1831 ein Patent genommen wurde, ist Hr. Johann Knight zu Woodbury in New-Jersey. (Aus dem Register of Arts. August 1832, S. 208.) Neue chirurgische Apparate. Unter den Preisen, welche die Society of Arts vertheilte, befinden sich auch folgende 4 fuͤr chirurgische Erfindungen. Hr. Stafford Benson Esq. erhielt die große silberne Medaille fuͤr sein Bett zur Einrichtung von Verrenkungen, dessen man sich gegenwaͤrtig im Bartholomaͤus-Spitale bedient. Hrn. J. C. Terraed Esq. wurde eine gleiche Medaille fuͤr sein Bett fuͤr Invaliden zuerkannt, an dem nichts Neues zu seyn scheint, als die leichte Methode, auf welche sich der Kranke aus der horizontalen Lage in irgend eine Seitenlage versezen kann. Hr. C. Verral Esq. erhielt eine silberne Isis-Medaille fuͤr sein Lager, auf welchem der Kranke so liegen kann, daß sein Gesicht nach Abwaͤrts gekehrt ist: eine Lage, die die Heilung oft sehr beguͤnstigt. Hrn. Bunney endlich wurde eine gleiche Medaille fuͤr seine Bruchbaͤnder ertheilt. (Aus dem Register of Arts. Junius 1832, S. 155. Apparat, mit welchem Individuen mit Einem Arme naͤhen koͤnnen. Hr. E. S. Graeff Esq., zu Southampton Place Euston Square, erfand einen Apparat, durch welchen er einen eben so schoͤnen Beweis seiner Menschenfreundlichkeit als seines mechanischen Talentes gab. Eine arme, auf seinen Guͤtern lebende Frau, die sich durch Naͤh- und Stikarbeiten naͤhrte, hatte das Ungluͤk eine ihrer Haͤnde zu verlieren, so daß sie aller Mittel sich etwas zu verdienen beraubt war. Von diesem bedauernswuͤrdigen Zustande geruͤhrt, erfand Hr. Graeff mehrere Apparate, mittelst welchen diese Frau nun auch mit einer Hand alle Arten von Weißnaͤherei leicht, schnell und gut zu verrichten im Stande ist. Die Nadel wird mit der Hand gefuͤhrt, die dem Individuum noch blieb; die Apparate haben bloß den Zwek, die verschiedenen Gegenstaͤnde, welche genaͤht werden, sollen, in einer Stellung zu halten, welche jener aͤhnlich ist, in der sie sonst gewoͤhnlich mit der zweiten Hand gehalten werden. – Die Society of Arts belohnte Hrn. Graeff fuͤr seine Erfindung mit ihrer großen silberne Medaille und gab in ihren Abhandlungen Bd. XLVIII. S. 294 eine Darstellung derselben. (Aus dem Repertory of Arts. Julius 1832, S. 476) Ueber die Anwendung der Chloruͤre zur Heilung der Trommelsucht an Thieren. Hr. Charlot glaubte, auf die alte, von Fremi und Lamegran angestellte Analyse der Gase, die sich bei der Trommelsucht im Darmkanale der Thiere entwikeln, gestuͤzt, daß die Aufloͤsung verschiedener Chloruͤre weit wirksamer gegen dieses Uebel seyn muͤßte, als der bisher allgemein empfohlene Ammonium. Nach den genannten Chemikern besteht naͤmlich dieses Gas aus 80 Theilen Schwefelwasserstoffes, 15 Theilen Kohlenwasserstoffgas und 5 Theilen Kohlensaͤure. – Da nun Gasgemische dieser Art von einer gewissen Menge Sodiumoxyd-Chloruͤr schnell absorbirt werden, so schlaͤgt Hr. Charlot vor, bei frisch entstandenen Zufaͤllen eine halbe Unze Sodiumoxyd-Chloruͤr in einer Flasche Wasser oder kalter Lauge, und bei chronischen oder veralteten Zufaͤllen eine doppelt so große Dosis anzuwenden. Hr. Charlot will auf diese Weise mehrere Widerkaͤuer gerettet haben. Hr. Lassaigne, welcher der Société de Pharmacie Bericht hieruͤber erstattete, zieht zwar die Resultate des Hrn. Charlot nicht in Zweifel, widerlegt aber die Theorie dieses Verfahrens, indem er nachweist, daß das in dem Gedaͤrme der trommelsuͤchtigen Thiere enthaltene Gas oft zu 27 bis 70 Procent aus Kohlensaͤure besteht, waͤhrend das Kohlenwasserstoffgas nur 1 bis 6 Procent betraͤgt; daß zuweilen auch freies Wasserstoff- und Stikgas in bedeutender Menge darin enthalten ist; daß man manchmal wohl etwas freies Sauerstoffgas findet, welches beim Kauen und beim Schlingen in den Darmkanal gekommen seyn mochte; daß man aber fast nie mehr als Spuren oder hoͤchstens 1 bis 2 Procent Schwefelwasserstoffgas darin entdeken konnte. Hr. Lassaigne schließt hiernach, daß wenn die von Charlot gegen die Trommelsucht angewendeten Chloruͤre sich auch wirklich nuͤzlich gezeigt haben, diese Wirkung sich doch keineswegs auf eine chemische Weise durch Wirkung des Chlors auf das Schwefelwasserstoffgas erklaͤren und nachweisen lasse. (Aus dem Journal de Pharmacie.) Ueber die Kreuzung der tibetanischen Ziegen mit den europaͤischen. Hr. Matth. Bonafous machte mehrere Versuche uͤber die Kreuzung der tibetanischen Ziegen mit den gewoͤhnlichen italienischen Ziegen, und beobachtete, daß alle die Bastarde oder Mestizen, die er dadurch erhielt, eine Wolle hatten, die jener der tibetanischen Ziegen aͤhnlich war. Er ließ ferner ein Steinbokweibchen von einem tibetanischen Ziegenbok bespringen, und erhielt in Folge dieser Begattung eine Ziege, die in den knotigen Hoͤrnern, in den aufrechten Ohren, der Lebhaftigkeit und in der Art zu pfeifen der Mutter; in der Farbe, in der Natur der Wolle und in den wolligen, unter dem Halse herabhaͤngenden Anschwellungen hingegen dem Vater aͤhnlich war. (Aus dem Calendario georgico della R. Società agraria di Torino per l'anno 1832. – Wie lange wird es wohl noch hergehen, bis sich auch in unseren Gebirgen ein Mal Jemand findet, der unsere Ziegen, die uns so vielen Nuzen gewaͤhren koͤnnten, durch Kreuzung mit tibetanischen Ziegenboͤken zu veredeln suchen wird!) Ueber das Holz des Zygophyllum arboreum. Man will jezt in England Versuche mit dem Holze des baumartigen Doppelblattes (Zygophyllum arboreum Jacq., auf Englisch Gnayacan oder Beancaper-tree genannt), welches in der Provinz Carthagena in Suͤdamerika waͤchst, anstellen: in der Erwartung, daß dasselbe den Verheerungen der Lemnoria terebrans, die den Seedaͤmmen und den in die See eingerammten Pfaͤhlen so großen Schaden zufuͤgt, widerstehen duͤrfte. Der Stamm des baumartigen Doppelblattes wird meistens nur 40 Fuß hoch; sein Holz ist aber außerordentlich hart und schwer, denn seine specifische Schwere ist groͤßer als jene des dichtesten Eichenholzes. In die Erde eingerammt, ist es beinahe unverwuͤstbar, so daß es von den Eingebornen und Spaniern auch unzerstoͤrbares Holz genannt wird. Es soll ferner keinen Gerbestoff und keine Gallaͤpfelsaͤure enthalten, und daher durch eiserne Gegenstaͤnde, welche in dasselbe getrieben werden, keinen Schaden erleiden. (Aus dem Edinburgh New-Philosophical Journal. April – Julius 1832, S. 191.)