Titel: | Verbesserungen in der Papier-Fabrikation, worauf sich Johann Dickenson Esq. zu Nash Mill, in der Pfarre Abbott's Langley, Grafschaft Hertford, am 10. Januar 1832 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. LVIII., S. 212 |
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LVIII.
Verbesserungen in der Papier-Fabrikation,
worauf sich Johann
Dickenson Esq. zu Nash Mill, in der Pfarre
Abbott's Langley, Grafschaft Hertford, am 10. Januar
1832 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Register of Arts. August 1832, S.
203.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Dickenson, Verbesserungen in der
Papier-Fabrikation.
Es ist bekanntlich von groͤßter Wichtigkeit fuͤr die
Papier-Fabrikation den Zeug so gleichfoͤrmig und glatt als
moͤglich zu machen, denn hievon haͤngt die Festigkeit und die
gleichfoͤrmige Textur, die das Fabrikat erhalten soll, ab. Viele Erfindungen wurden
bereits patentirt, die diesen Zwek angeblich erreichen oder ihm wenigstens
naͤher kommen sollten; eine der vorzuͤglichsten scheint uns jedoch die
gegenwaͤrtige Vorrichtung des Hrn. Dickenson, dem
die Papier-Fabrikation in England schon so viele und so große Fortschritte zu
verdanken hat.
Fig. 12 wird
einen Begriff der neuen Erfindung geben. aaa ist
ein Durchschnitt des Kufens, in welchem der Zeug enthalten ist, und der durch einen
Abzug (waste) regulirt wird. Bei b ist in diesem Kufen ein falscher Boden angebracht. cc ist ein sich drehender Cylinder, durch welchen
bloß jener Theil des Zeuges, der zu Papier verarbeitet wird, dringt, waͤhrend
die Knoͤtchen und alle uͤbrigen Unreinigkeiten durch die
Draͤhte, die den Umfang des Cylinders bilden, gehindert werden, in denselben
zu gelangen. Der Draht, den der Patent-Traͤger hiezu empfiehlt, soll
in der aus Fig.
13 ersichtlichen Form ausgezogen werden. Die untere schmaͤlere
Seite d dieser Draͤhte wird mittelst Nieten an
den Laͤngenstangen ee so befestigt, daß ein
ganz gleicher Raum zwischen den einzelnen Windungen bleibt. Die Raͤume, durch
welche der Zeug gehen muß, bestehen folglich aus Laͤngenspalten von 2 bis 3
Zoll Laͤnge und 1/115 Zoll Breite. Die Enden des Cylinders sind geschlossen,
ausgenommen an den Umdrehungsachsen, welche aus großen Roͤhren bestehen;
durch diese fließt der feine, in dem Cylinder enthaltene Zeug in den Model, in
welchem das Papier geformt wird. Da sich die feinen, in dem Cylinder angebrachten
Spalten immer verlegen wuͤrden, wenn dieß nicht durch irgend eine Vorrichtung
verhindert wuͤrde, so wendet Hr. Dickenson einen
sogenannten Schwimmer (float) an, welcher sich auf und
nieder bewegt, und dadurch die Stroͤmung der Fluͤssigkeit
aͤndert, so daß Alles, was sich an der aͤußeren Seite der
Draͤhte angesammelt haben konnte, wieder weggespuͤlt wird. Dieser
Schwimmer ist ein verschlossenes Gefaͤß aus starkem Kupfer, welches beinahe
die Laͤnge des Cylinders (4 Fuß) hat, und welches man bei ff im Durchschnitte sieht. Durch den unteren Theil
dieses Gefaͤßes und auch durch die roͤhrenfoͤrmigen Achsen des
Cylinders, und zwar bis uͤber die bleiernen Buͤchsen, in welchen sich
dieser leztere dreht, hinaus geht eine horizontale Stange, die an jedem Ende mit
einer senkrechten Stange h in Verbindung steht. Diese
beiden Stangen sind mit dem Hebel i verbunden, der
seinen Stuͤzpunkt in k hat. Bei l befindet sich ein doppeltes Klopf- oder
Muschelrad, welches durch ein Geraͤth getrieben wird, das mit dem Rade,
welches den Cylinder treibt, in Verbindung steht. Jede Umdrehung des Klopfrades hebt
den Hebel i mittelst der Wischer mm zwei Mal, und folglich mittelst der Stange h auch den kupfernen Schwimmer jedes Mal um 1 1/4
Zoll. Da der Schwimmer etwas schwerer ist, als die Fluͤssigkeit, in die er
untergetaucht ist, so faͤllt er unmittelbar nach jeder Hebung wieder herab,
und bewirkt auf diese Weise die Bewegung der Fluͤssigkeit.
Eine zweite Erfindung, welche Hr. Dickenson in seinem
Patente in Anspruch nimmt, besteht in einer Verbesserung der Messer, welche zum
queren Abschneiden der endlosen Blaͤtter Papier angewendet werden. Diese
Messer bestehen gewoͤhnlich aus zwei geradlinigen Blaͤttern, von denen
das eine unbeweglich stehen bleibt, waͤhrend sich das andere, wenn die
gehoͤrige Laͤnge Papier uͤber das erstere gelaufen, herabsenkt,
und so das Papier nach Art einer Schere abschneidet. Statt des oberen beweglichen,
geradlinigen Messers wendet nun Hr. Dickenson ein
winkeliges Messer an, dessen Form man in n
Fig. 14
sieht, und welches gleichfalls mit dem unteren, unbeweglichen Messer o in Beruͤhrung gebracht wird.