Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 46, Jahrgang 1832, Nr. CXIII., S. 430
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CXIII. Miszellen. Miszellen. Eine amerikanische Dampfwagen-Probefahrt, und Einiges uͤber amerikanische Eisenbahnen. Am 16. August 1832 wurde auf der Baltimore-Ohio-Eisenbahn in Nordamerika eine Probefahrt mit dem Dampfwagen angestellt, den die HH. Davis und Gartner zu York in Pennsylvanien erbaut hatten. Die ganze Caravane, welche aus 6, mit 90 Personen beladenen, an dem Dampfwagen angehaͤngten Wagen bestand, sezte sich um 6 Uhr 4 Minuten von Pratt-Street aus in Bewegung, fruͤhstuͤkte zu Ellicott's Mill, und langte 28 Minuten nach 10 Uhr an der ersten schiefen Flaͤche, welche 41 engl. Meilen von dem Abfahrtspunkte entfernt ist, an. Rechnet man den Aufenthalt an verschiedenen Orten ab, so fuhr die Caravane diese Streke in drei Stunden 10 Minuten, so daß folglich 13 Meilen auf die Stunde kamen. Auf dem Ruͤkwege, auf welchem sich die Zahl der Passagiere bis auf 145 vermehrte, fuhr die Caravane dieselbe Streke genau in drei Stunden, so daß etwas mehr als 13 Meilen auf die Stunde kamen. Die ganze Fahrt hin und her, eine Streke von 82 Meilen, wurde nach Abzug alles Aufenthaltes unter Wegs in 5 Stunden 52 Minuten zuruͤkgelegt. Zu bemerken ist hiebei, daß die Bahn von Baltimore aus bis zu der ersten schiefen Ebene um 567 Fuß steigt, und das Steigen eine Streke von 4 englischen Meilen weit, selbst 32 bis 57 Fuß in der Meile betraͤgt. Selbst diese Streken fuhren die Wagen mit einer Geschwindigkeit von 13 Meilen in der Stunde. Die Kruͤmmungen, welche die Straße macht, scheinen keinen besonderen Einfluß auf die Geschwindigkeit gehabt zu haben. Der Dampfkessel wurde mit Anthracit geheizt, und verzehrte auf dem Wege von 41 Meilen etwas weniger als eine halbe Tonne Anthracit. Die Dampfmaschine verrichtete bei diesem Versuche die Arbeit von 52 Pferden, und verbrauchte dabei nicht ihre ganze Kraft, indem auf dem ganzen Wege etwas Dampf entwich. – Das Resultat dieses Versuches ist, daß wenn die Eisenbahn ein Mal vollendet seyn wird, Jedermann in 24 Stunden von der Muͤndung des Patapsco an die Ufer des Ohio gelangen kann, wozu man fruͤher Wochen brauchte. Dieß ist uͤbrigens nicht die einzige Eisenbahn, welche Nordamerika aufzuweisen hat. In Suͤd-Carolina wird binnen Kurzem eine Bahn von 135 engl. Meilen vollendet seyn, und beinahe in allen der wichtigeren Staaten ist entweder eine groͤßere oder kleinere Bahn bereits vollendet, oder wenigstens im Werden, so daß bald das ganze Land mit einem Neze von Eisenbahnen versehen seyn wird, welches maͤchtig zur Foͤrderung des Verkehres und des Wohlstandes beitragen muß. Eines der groͤßten Projecte, dessen Ausfuͤhrung man gleichfalls in Kuͤrze erwartet, ist die Errichtung einer sogenannten atlantischen Eisenbahn, welche von Maine an bis nach Georgien durch die wichtigsten Staͤdte der atlantischen Staaten fuͤhren soll, und die eine Ausdehnung von mehr als 1000 Meilen erhalten wuͤrde. Dieser Unternehmungsgeist wird in Amerika aber auch von Oben herab sehr beguͤnstigt: waͤhrend das Haus der Lords in England seinen hemmenden, den Schlendrian, und den Vortheil der Monopolisten und Aristokraten allein beguͤnstigenden Einfluß in seiner lezten Sizung auch dadurch zeigte, daß es die Erlaubniß zur Anlegung mehrerer der gewuͤnschtesten Eisenbahnen in England verwarf, erließ der amerikanische Congreß kuͤrzlich eine Acre, nach welcher von allem Eisen, welches zu Eisenbahnen oder schiefen Flaͤchen verwendet wird, von dem Staate ein Drittel der Auflage auf das Eisen wieder herausbezahlt wird! – Das Interesse, welches das ganze Publikum uͤbrigens an diesen Unternehmungen nimmt, erhellt am besten daraus, daß zu Baltimore ein eigenes Eisenbahn-Journal, das American-Railroad-Journal, erscheint, welches unter der Redaction eines Hrn. Minor nicht nur Vieles leisten, sondern auch sehr gelesen seyn soll. (Aus dem Mechan. Magaz. N. 478 und 480.) Die projectirte große Verbindungs-Eisenbahn zwischen Birmingham und Liverpool. Obwohl das Haus der Lords die Bill zur Errichtung der Birmingham-Liverpool-Eisenbahn in seiner lezten Sizung verworfen hat, so haben sich doch schon wieder zwei Gesellschaften gebildet, welche auf dem Projecte beharren wollen, und die Bills endlich auch durch die Stocke-Tories durchzutreiben hoffen. Die eine dieser Gesellschaften will naͤmlich von Birmingham aus uͤber Dudley, Tipton, Wolverhampton, den noͤrdlichen Theil von Staffordshire, und Preston Brook eine Eisenbahn legen, welche in der Mitte zwischen Manchester und Liverpool auf die zwischen diesen beiden Orten bestehende Eisenbahn treffen, und so eine schnellere Communication dieser beiden Staͤdte mit Birmingham herstellen soll. Die ausgedehnten Toͤpfereien in Staffordshire, welche bei dieser Eisenbahn sehr interessirt sind, werden deren Ausfuͤhrung gleichfalls unterstuͤzen. Die HH. Stephenson und Rastrick sind mit der Aufnahme der Plane beauftragt. (Mechanics' Magazine, N. 482. S. 80.) Wieder ein neues Dampfboth. Hr. Pelletan, Professor der Physik zu Paris, beschaͤftigt sich gegenwaͤrtig zu Cherbourg mit Versuchen uͤber die Dampfschifffahrt ohne Ruderraͤder, von denen er sich seinen Berechnungen nach verspricht, daß sie wenigstens mit den von Ruderraͤdern getriebenen Dampfbothen gleichen Schritt halten duͤrften. Der Recueil industriel, September 1832, S. 221 sagt bisher nur so viel uͤber dieses Dampfboth, daß es keine Ruderraͤder hat, daß laͤngs jeder Seite desselben eine große metallene Roͤhre laͤuft, welche an beiden Enden offen ist, und daß das Wasser, welches an dem vorderen Ende dieser Roͤhre eindringt, an dem Hinteren Ende ausgetrieben wird. Versuch mit einem neuen Dampfbothmodelle. Am 7. September 1832 wurde zu Virginia-Water ein Versuch mit einem neu erfundenen Dampfbothe angestellt, welcher, dem Windsor Express gemaͤß, zu voller Zufriedenheit ausgefallen seyn soll. Worin die Erfindung eigentlich besteht, ist zur Zeit noch unbekannt; ihr Zwek soll aber dahin gehen, die Ruderraͤder entbehrlich zu machen. Das Miniaturmodell welches der Erfinder Hr. Hale vor einer hohen Gesellschaft arbeiten ließ, wurde durch ein Uhrwerk getrieben. (Aus dem Mechanics' Magazine. N. 476. S. 416.) Eine Widerlegung des Nachtheiles, welchen ein Bodensaz in den Dampfkesseln bringen soll. Hr. Milne sagt in seiner Practical View of the Steam Engine (um zu beweisen, daß ein Bodensaz in den Dampfkesseln nicht immer so viel Schaden bringe, als man glaube), daß man in dem Kohlenwerke zu Craighall einen Bushel Malzkeime in den Kessel bringe, um dadurch zu bewirken, daß nicht nur gleich so viel Dampf entwikelt wird, als noͤthig ist, um die Maschine mit gehoͤriger Geschwindigkeit zu treiben, sondern daß sogar uͤberschuͤssiger, bei der Sicherheitsklappe entweichender Dampf erzeugt wird. Diese sonderbare Wirkung der Malzkeime soll mehrere Tage hindurch fortwaͤhren. Das Princip dieser Wirkungsweide ist noch nicht ausgemacht, ja man weiß noch nicht ein Mal, ob die vegetabilische Substanz mechanisch oder chemisch wirkt. (Mechanics' Magazine. N. 476.) Notiz uͤber Shalder's Pumpe. Unter den Pumpen, die in neuerer Zeit in England patentirt wurden oder auf eine sonstige Weise in Aufnahme kamen, wurde in den Journalen ganz vorzuͤglich jene des Hrn. Shalder empfohlen, da sie mit sehr geringer Reibung arbeitet, und da sie sich zu sehr vielen Zweken, und besonders in groͤßeren Gaͤrten zum Begießen der Pflanzen sehr gut eignen soll. Im Mechanics' Magazine, N. 482. S. 70 weist nun aber ein Hr. Robert Mallet nach, daß dieselbe Pumpe nicht nur bereits vor 100 Jahren von den HH. Gosset und de la Deuille erfunden und von Belidor in seiner Hydraulik Bd. III. S. 120 beschrieben wurde, sondern daß man bereits damals im Jardin des plantes zu Paris Versuche uͤber die Benuzung dieser Pumpe zum Begießen der Pflanzen mit guͤnstigem Resultate anstellte. Hr. Gregory beschreibt ferner im 2ten Bande seiner Mechanik eine aͤhnliche Pumpe, welche in Nicholson's operativer Mechanik gleichfalls auf Gosset und de la Deuille's Pumpe zuruͤkgefuͤhrt wurde. Nicholson beschreibt aber außerdem noch eine angeblich von Benjamin Martin erfundene Pumpe, die gleichfalls der Shalder'schen Pumpe gleichkommt. Wir haben also hier eine und dieselbe Maschine vier Mal erfunden, und zwei Mal von einer und derselben Regierung patentirt! Ueber den großen Vortheil der Geblaͤse mit heißer Luft. Hr. T. B. Neilson las kuͤrzlich vor der Institution of Civil Engineers eine Abhandlung, aus welcher hervorgeht, daß der woͤchentliche Verbrauch an Steinkohlen in den Clyde-Eisen-Werken, durch die Anwendung der Geblaͤse mit heißer Luft, von 1800 auf 600 Tonnen Kohlen vermindert worden, obschon eine groͤßere Quantitaͤt Eisen angebracht wird, als fruͤher! (Mechanics' Magazine. N. 467.) (Man vergl. polytechnisches Journal Bd. XLV. S. 282.) Ueber den Verbrauch an Leuchtgas zu London. Das Leuchtgas, welches jaͤhrlich zu London zur Beleuchtung verbraucht wird, wird angestellten Berechnungen zu Folge beilaͤufig aus 38,000 Chaldrons Steinkohlen (der Chaldron zu 2000 Pfunden) erzeugt. Mit diesem Gase werden 7500 Straßenlampen und 62,000 Lampen in Kauflaͤden, Wohnhaͤusern etc. gespeist. Im Jahre 1830 betrug die Laͤnge aller in und um London befindlicher Gasroͤhren eine Streke von nicht weniger als 1000 Meilen. Ein Gaslicht von 1/2 Zoll Durchmesser gibt so viel Licht als 20 Kerzen; ein Gaslicht von 4 Zoll Durchmesser ist gleich 100, eine von 2 Zoll gleich 420 und eines von 3 Zoll Durchmesser gleich 1000 Kerzen! (Repertory of Patent-Inventions Novbr. 1832, S. 315.) Vernon Harcourt's Oehlgaslampe. Die Oehlgaslampe, welche der hochwuͤrdige Will. Vernon Harcourt in der ersten zu York gehaltenen Versammlung der British-Association vorlegte, und von welcher wir fruͤher im Polyt. Journale eine kurze Beschreibung mitgetheilt haben, ist, wie Hr. Jones im Franklin Journal versichert, genau so eingerichtet, wie jene, auf welche sich Dr. Andrews am 15. April 1831 in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ein Patent ertheilen ließ. (Mechan. Magaz. N. 482. S. 80.) Wasserdichte Schuhe und Stiefel. Die jezige nasse Witterung erinnert wieder auf eine sehr unangenehme Weise, daß es unsere Schuster noch immer in der Kunst wasserdichte Schuhe oder Stiefel zu verfertigen, nicht sehr weit gebracht haben. Wir machen sie daher aufmerksam, daß man gegenwaͤrtig in England solche wasserdichte Fußbekleidungen macht, indem man die Schuhe und Stiefel mit einer Schichte des bekannten wasserdichten Kautschukzeuges ausfuͤttert. Hr. Benj. Norris jun. verfertigt auch Schuhe und Stiefel, an denen selbst das sogenannte Oberleder lediglich aus diesem Zeuge besteht. (Mechan. Magaz. N. 479. S. 32.) Ueber Tauchapparate. Unter den englischen Tauchern zeichnen sich gegenwaͤrtig hauptsaͤchlich zwei aus: Hr. Bell und Hr. Deane. Ersterer zieht, wenn er tauchen will, uͤber seine gewoͤhnlichen Kleider einen luft- und wasserdichten Anzug aus Kautschukzeug an, von welchem aus am Naken eine eben solche Roͤhre nach Oben laͤuft, durch die die Luft eingepumpt wird. Seine Kopfbedekung besteht aus einem kupfernen Helme mit drei Glasern, der nicht weniger als 50 Pfund wiegt. Außer diesem schweren Helme haͤngt er sich noch 120 Pfd. Blei in zwei Saͤken an; und doch versichert er, daß ihn weder die eine noch die andere Last im Wasser auch nur im Geringsten belaͤstige. Er erklaͤrt sogar, daß er unter dem Wasser seine Kraͤfte so vermehrt fuͤhle, daß er die Enden der eisernen Brechstange von 3 1/2 Fuß Laͤnge und 9 1/2 Zoll Umfang, welche er zum Erbrechen der Wracks mit sich unter das Wasser nimmt, zusammenzubiegen im Stande ist. – Hr. Deane bedient sich zum Untertauchen beinahe desselben Apparates, mit welchem er fruͤher in Zimmer und Raͤume eindringen wollte, die mit Rauch und anderen Daͤmpfen gefuͤllt sind, und welchen wir bereits im polyt. Journ. Bd. XVIII. S. 11 beschrieben und abgebildet haben. Hr. Deane arbeitete zulezt in der Naͤhe von Portsmouth, und foͤrderte unter Anderem kuͤrzlich zwei große eiserne Kanonen, welche vor 30 Jahren mit dem Boyne versunken waren, aus den Tiefen des Oceans wieder zu Tage. Das Eisen dieser Kanonen wurde jedoch durch die 30jaͤhrige Einwirkung des Seewassers so oxydirt, daß man dasselbe nicht ein Mal mit Vortheil mehr einschmelzen zu koͤnnen glaubt. – Hr. Bell stellte seine lezten Versuche in der Naͤhe von Yarmouth an, um wo moͤglich etwas von den Schaͤzen zu erbeuten, welche im I. 1799 bei der Ruͤkkehr der Expedition des Herzogs von York zu Grunde gingen. Bereits schaffte er eine große Menge mit Austern und anderen Muscheln besezter Weinflaschen herauf, in denen man, beim Eroͤffnen, den trefflichsten Wein fand. Naͤchstens hofft er auch einige der 25 Kanonen aus Stuͤkmetall, und etwas von dem Gelde, welches gleichfalls versank, zu erbeuten. – So guͤnstig nun die Resultate, welche diese beiden Taucher erhielten, auch sind, so stehen ihre Tauchapparate, wie das Mechan. Magaz. N. 478 und 473 sagt, doch bei weitem jenen des Hrn. Steele nach, der, wie wir fruͤher schon ein Mal erwaͤhnten, beinahe eine Copie des Tauchapparates des sel. Hofrathes Schultes zu seyn scheint. Ueber magnetische Polaritaͤt. Nach Beobachtungen, welche Hr. Oberst Macdonald anstellte, ist der obere Theil des Reifens eines Wagenrades der Suͤdpol, der untere, mit dem Erdboden in Beruͤhrung stehende Theil hingegen der Nordpol eines Magnetes, indem ersterer den Nordpol, lezterer hingegen den Suͤdpol einer Magnetnadel anzieht. Dreht man aber dasselbe Rad nur um einen halben Kreis, so werden die beiden Pole sogleich umgekehrt seyn. (Mechan. Magaz. N. 480. S. 48.) Ueber eine Methode Schießpulver zu fabriciren. Hr. Guthrie schlug in Silliman's American Journal vor, die Ingredienzen des Schießpulvers gleich den Mahlerfarben abzureiben, um sie auf diese Weise feiner und inniger mit einander gemengt zu erhalten, und um zugleich die Gefahr von Explosionen zu vermindern. Da die Fluͤssigkeit, welche hiezu noͤthig ist, weder den Salpeter noch den Schwefel aufloͤsen darf, so rieb er diese Substanzen anfangs mit Alkohol ab, den er zum Theile durch Auspressen wieder gewann, zum Theile verdunsten ließ. Hr. G. will auf diese Weise gutes Schießpulver erhalten haben, fand aber doch, daß sich das Alkohol zu schnell verfluͤchtige. Aus diesem Grunde nahm er spaͤter reines, von allem Harze befreites Terpenthinoͤhl zum Abreiben, welches ihm sehr gute Dienste geleistet haben soll. – Wir zweifeln sehr, daß diese Methode je in allgemeine Anwendung kommen duͤrfte. (Mechan. Magaz. N. 476.) Groͤße der Kanonen des englischen Dampfbothes Dee. Das zur koͤnigl. Marine gehoͤrige Dampfboth Dee wurde mit zwei Kanonen ausgeruͤstet. Die eine dieser Kanonen, welche sich nach Vorne vor dem Fockmaste befindet, ist ein gewoͤhnlicher Zweiunddreißigpfuͤnder; die andere hingegen, welche am Hintertheile des Besanmastes aufgestellt ist, wiegt 84 Centner und hat eine Bohrung von 10,02 Zoll im Durchmesser. Jede dieser Kanonen befindet sich auf einer Bahn, welche man an einem Zapfen drehen kann, so daß man den Kanonen jede beliebige Richtung geben kann. Die Geschwindigkeit des Ruͤklaufes wird durch zwei starke Schrauben, die den Wagen auf die Bahn druͤken, bedeutend vermindert. Nach Versuchen, welche zu Portsmouth angestellt wurden, kann man aus der großen Kanone mit einer Ladung von 10 Pfd. 13 Unzen, d.h. mit einer Ladung, welche nur um einige Unzen groͤßer ist, als jene eines Zweiunddreißigpfuͤnders, eine hohle Kugel von 81 Pfunden eben so weit schleudern, als einen Zweiunddreißigpfuͤnder, d.h. bis in eine Entfernung von 3850 Yards oder von 2 1/3 engl. Meilen! (Mechan. Magaz. N. 479. S. 32.) Brillen aus Bernstein. Die HH. Georg und Elias Solomons zu Bedford Square, in der Pfarre Stepney, Grafschaft Middlesex, ließen sich bekanntlich am 16. Februar 1832 ein Patent auf die Zubereitungsart gewisser durchsichtiger Substanzen zu Brillen geben. Wir waren sehr begierig zu erfahren, woraus diese durchsichtigen Substanzen bestuͤnden, bis uns endlich das Repertory of Patent-Inventions, September 1832, S. 148 lehrte, daß die Patent-Traͤger den Bernstein unter derselben verstanden wissen wollen. Das Verfahren, dessen sie sich hierbei bedienen, ist in Kuͤrze folgendes. Sie waͤhlen solche Stuͤke Bernstein, welche weder Floken, noch Spruͤnge im Inneren zeigen, aus, und entfernen an diesen mittelst eines Meißels die aͤußerste Schichte, die sogenannte Rinde, worauf sie sie wieder gegen das Licht halten, und neuerdings untersuchen, ob sie keine Fleken, keine Streifen, keine Spruͤnge und keine fremden Koͤrper enthalten. Diesen Stuͤken geben sie hierauf, je nachdem die sogenannten Glaͤser oder Linsen eine kreisfoͤrmige, elliptische, oder sonstige Form erhalten sollen, mit dem Meißel die beliebige Form, um dieselben dann mit einer sehr feinen kleinen Saͤge in Blaͤtter von gehoͤriger Dike schneiden zu koͤnnen. Dieser Theil der Arbeit fordert große Behutsamkeit, da der Bernstein wegen seines muscheligen Bruches und seiner Bruͤchigkeit sehr leicht Spruͤnge bekommt. Die Blaͤtter werden dann, je nachdem die Glaͤser convexe, concave, ebene oder zusammengesezte Oberflaͤchen erhalten sollen, mit staͤhlernen, fein polirten und vollkommen glatten Instrumenten von gehoͤriger Groͤße und Form behandelt; d.h. sie muͤssen sorgfaͤltig auf eines dieser in einem Schraubstok festgemachten Instrumente gebracht und mit der Hand langsam, sachte und sorgfaͤltig polirt werden. Das untere Ende des Instrumentes ist dabei in einen kleinen Wassertrog mit Schmirgelpulver untergetaucht, und mit diesem Wasser und Schmirgel wird die Linse sorgfaͤltig abgerieben. Dann werden die Raͤnder zugefeilt, und hierauf wird eines der Instrumente mit einem Stuͤke feinem Tuche uͤberzogen, welches man mit feinem Oehle einreibt, und mit welchem man die Linsen dann mit feinem Schmirgelpulver, Oehl und Pappelkohle polirt. Die lezte Politur gibt man ihnen endlich mit etwas weicher Seife und Zinnaschenpulver, oder mit dem feinsten, mit etwas Weingeist befeuchteten Pariser Weiß. – Die Patent-Traͤger versichern, daß man auf diese Weise sehr schoͤne und vollkommen durchsichtige Bernstein-Augenglaͤser erhaͤlt, welche wegen ihres milden und angenehmen Lichtes sehr wohlthaͤtig auf die Augen wirken sollen. Wir uͤberlassen es unseren Optikern hieruͤber zu entscheiden, erlauben uns aber vor der Hand an der Guͤte dieser Brillen zu zweifeln. Eine Vorschrift zum Reinigen alter Oehlgemaͤhlde. Das Mechanics' Magazine N. 478. S. 46 gibt Kunstliebhabern folgende Methode an, nach welcher sie alte Oehlgemaͤhlde wieder, puzen und reinigen koͤnnen. Man uͤbergieße 3/4 Unzen Mennige mit 2 Unzen Salzsaͤure und lasse dieses Gemenge eine halbe Stunde lang stehen. Dann tauche man einen Schwamm in die Fluͤssigkeit und reibe das Gemaͤlde damit ab. Nach 15 bis 20 Minuten wasche man es hierauf mit Seife und Wasser, und trokne es. Diese Fluͤssigkeit soll beinahe eben so gute Dienste leisten, als das oxydirte Wasser, welches sich nach Thenard ganz vorzuͤglich zur Reinigung alter Gemaͤhlde, und besonders der weißen Farbe eignet, leider aber wegen seiner schwierigen Bereitung fast nirgendwo zu haben ist. (Diese Fluͤssigkeit ist aber nichts als Chlorwasser.) Reinigungsmittel fuͤr Wallrath- und Wallfischoͤhl. Hr. Joh. L. Embree zu New-York ließ sich am 13. Junius 1831 ein Patent auf eine Methode Wallrath- und Wallfischoͤhl oder Thran zu reinigen geben, nach welcher man auf 1 Gallon Oehl oder Thran beilaͤufig 6 Unzen einer Aufloͤsung von Aezkali zusezen soll. Das Patent sagt nicht wie stark diese Aufloͤsung seyn soll, sondern bemerkt nur noch, daß man das Gemenge umruͤhren und einige Tage der Sonne und der Luft aussezen muß, worauf dann der thierische Schleim und der Faͤrbestoff niedergefallen seyn wird, so daß man den Thran sehr gut als Brennmaterial benuzen kann. (Repertory of Patent-Inventions. November 1832, S. 281.) Eine Vorschrift zur Fabrikation des Neapel-Gelb. Die gewoͤhnliche Methode, nach welcher das Neapel-Gelb bereitet wird, besteht darin, daß man ein Gemenge aus 1 Pfund Spießglanz, 1 1/2 Pfund Blei, 1/2 Unze Alaun und eben so viel Kochsalz, oder ein Gemenge aus 6 Unzen Bleiweiß, 4 Unze Antimonium diaphoreticum, 1/2 Unze Salmiak und 1/4 Unze gebrannten Alaun drei Stunden lang in einem Tiegel roth gluͤhen laͤßt. Das Fabrikat wird aber viel schoͤner und angenehmer goldgelb, wenn man in der lezteren der beiden gegebenen Formeln zwei Mal so viel Antimonium diaphoreticum und Salmiak anwendet. Noch wohlfeiler kann man arbeiten, wenn man statt Bleiweiß Bleiglatte nimmt, und wenn man hiernach 5 Unzen abgeriebene Bleiglaͤtte, 2 Unzen Antimonium diaphoreticum und 4 Unze oder 40 Quentchen Salmiak mit einander mengt, und dieses Gemenge in einem Tiegel ausgluͤht, der innen mit geschlaͤmmter Kreide uͤberzogen worden. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. September 4832, S. 139.) Eine neue Art von Tapeten. Man kam gegenwaͤrtig zu Manchester auf die Idee, die feinen zarten Abfaͤlle der Baumwolle, welche man in den Baumwollspinnereien und Kattunfabriken sammelt, und welche unter dem Namen Floken (flyings) bekannt sind, zu Tapeten und anderen Zweken zu benuzen. Man verwandelt naͤmlich diese Floken mittelst hydraulischer Pressen in einen sehr duͤnnen Zeug, der die Farben eben so leicht und gut aufnimmt, als dieß beim Papier der Fall ist, und der daher sehr gut als Surrogat fuͤr Tapetenpapier benuzt werden kann. (Mechan. Magaz. N. 480.) Pruͤfungsmittel fuͤr die Guͤte des Schnupftobakes. Hr. Jennings gibt in seinem Practical Treatise on Tobacco folgendes einfache Pruͤfungsmittel zur Erforschung der Reinheit des Schnupftobaks an. „Man gieße in ein Weinglas reines Brunnenwasser, und bringe dann sachte eine geringe Menge Schnupftobak auf dieses Wasser. Wenn das Glas nicht geschuͤttelt wird, so wird der grobe und schwere Theil des Tobakes schnell zu Boden fallen, waͤhrend der aus den feineren Theilchen der Tobakblaͤtter fabricirte Schnupftobak sehr langsam niedersinken und oft lange auf der Oberflaͤche schwimmen wird.“ Das Mechan. Magaz. N. 483. S. 79 lobt dieses Mittel; uns will aber dessen Nuzen und Guͤte nicht recht einleuchten. Ueber die Benuzung der Molken auf Butter und Essig. Die Molken werden in den meisten Oekonomien nur unter das Viehfutter gemischt, welches dadurch um Vieles nahrhafter wird. Sie enthalten aber, wenn die Milch, von der sie herruͤhrten, nicht abgerahmt wurde (wie dieß bei der Fabrikation der sogenannten fetten Kaͤse geschieht), noch eine gewisse Menge sehr guter Butter, deren Gewinnung in großen Milchwirtschaften und in Laͤndern, in welchen man Kaͤse im Großen fabricirt, nicht ohne Vortheil seyn duͤrfte. Das Verfahren hiezu ist ganz einfach folgendes. Man bringt die Molken taͤglich in geeigneten Gefaͤßen an einen auf 12 bis 15° erwaͤrmten Ort, und nimmt dann den naͤchsten Morgen den Rahm ab, der sich auf deren Oberflaͤche begeben haben wird. Dieser Nahm gibt, auf die gewoͤhnliche Weise behandelt, eine sehr gute Butter, und die ruͤkstaͤndigen Molken kann man als Viehfutter benuzen. – Die Molken, besonders jene, die man bei der Fabrikation der mageren Kaͤse erhaͤlt, lassen sich auch zu einem guten und gesunden Essige benuzen. Man bringe zu diesem Behufe in einem gegen Suͤden gelegenen Gemache eichene oder buchene Gefaͤße oder Faͤsser, deren Dekel herausgenommen worden, auf Balken oder Ganter, und fuͤlle sie zur Haͤlfte mit Molken. Auf je 25 Liter Molken seze man dann 1/2 Pfund Honig, Erdaͤpfelzuker oder Rohzuker zu, den man vorher mit etwas Molken anruͤhrt. Ferner seze man auf je 2 Kilogr. Zuker 1/2 Pfund Bierhefen oder einen sonstigen Gaͤhrungsstoff, und auf 25 Liter dieser gemischten Fluͤssigkeit endlich 3 1/2 Liter gewoͤhnlichen Branntwein zu. Wenn man Alles dieß gut unter einander geruͤhrt hat, deke man die Gefaͤße zu, und unterhalte dann in dem Gemache fortwaͤhrend eine Temperatur von 20 bis 25° R. Die drei ersten Tage muß das Gemeng taͤglich zwei Mal mit einem neuen birkenen Besen umgeruͤhrt werden. Es wird sich in kurzer Zeit ein geistiger Geruch zeigen, der bald in einen sauren Geruch uͤbergeht. Sobald nun dieser saure Geruch nicht mehr an Intensitaͤt zunimmt, bringe man diesen Essig in Faͤssern in einen Keller, um ihn nach 2 bis 3 Monaten Ruhe abzuziehen. Dieser Essig hat zwar noch etwas von dem Molkengeschmake, allein mit der Zeit verliert sich dieser. Man kann uͤbrigens, um diesen Geschmak zu maskiren, und um dem Essige die Farbe des rothen Essiges mitzutheilen, dem Gemenge vor der Gaͤhrung auch etwas Hollunderbeeren zusezen. Noch sicherer wird der Geruch durch Zusaz von etwas getrokneten Hollunderbluͤthen, Bertram, Pimpernell, Gewuͤrznelken etc. maskirt. Uebrigens braucht man den gewonnenen Essig nur zu destilliren, wenn man denselben concentrirter und von ganz reinem Essiggeruch und Geschmak haben will. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. Octbr. 1832, S. 214.) Einige Methoden die Butter frisch zu erhalten. Das Journal des connaissances usuelles, November 1832, S. 258 gibt folgende Vorschriften um Butter so aufzubewahren, daß sie vollkommen frisch bleibt. Nach der ersten Methode soll man die Butter in Kugeln formen, und in einem Topfe mit Zukersyrup uͤbergießen. Die Butter bleibt auf diese Weise 14 Tage und laͤnger vollkommen frisch und auch der Syrup soll keine Veraͤnderung erleiden. – Nach der zweiten Methode soll man die Butter in ein mit Essig getraͤnktes Tuch einwikeln, wenn man sie selbst mehrere Monate lang frisch erhalten will. – Nach der dritten Methode endlich soll man sie in einen irdenen, mit einem Wollenzeuge umwikelten Topf legen, und Wasser daruͤber laufen lassen. Wir zweifeln sehr, daß diese lezte Methode entsprechen duͤrfte. Eine Aufbewahrungs-Methode des Fleisches. Ein Hr. Tiercelin empfiehlt im Journal des connaissances usuelles, Junius 1832, S. 310 folgendes Verfahren, nach welchem er das Fleisch im Sommer 8 Tage und laͤnger vollkommen frisch erhalten haben will. Man soll naͤmlich das Fleisch, wie es vom Fleischer kommt, in so viele Stuͤke schneiden, als es Mahlzeiten geben soll, und jedes dieser Stuͤke in einem Topfe, welcher hoͤher als breit ist, so mit Milch uͤbergießen, daß es 2–3 Zoll hoch mit Milch uͤberdekt ist. Diese Toͤpfe soll man an kuͤhlen Orten aufbewahren; die Milch wird gerinnen, und aus diesem Gerinnsel soll man das Fleisch erst herausnehmen, wenn man desselben bedarf. Man muß dieses Fleisch dann vor dem Sieden oder Braten in frischem Wasser abwaschen. – Hr. Tiercelin versichert, daß sich das Fleisch auf diese Weise nicht nur sehr frisch erhaͤlt, sondern daß es sogar zaͤrter wird und einen sehr angenehmen Geschmak erhaͤlt. Er will sich dieser Methode auf dem Lande, wo man oft die Woche nur ein Mal frisches Fleisch haben kann, und wo hingegen die Milch nicht selten um sehr geringen Preis zu haben ist, mit sehr gutem Erfolge bedient haben. Er empfiehlt seine Methode daher den Landleuten um so mehr, als das Gerinnsel, welches zur Aufbewahrung des Fleisches diente, immer noch zu anderen Zweken verwendet werden kann. Kyan's Patent-Methode, Holz und andere vegetabilische Substanzen gegen Zerstoͤrungen durch Insecten und Trokenmoder zu schuͤzen. Man weiß bei uns schon laͤngst, daß man vegetabilische und thierische Substanzen durch aͤzenden Queksilber-Sublimat gegen die Angriffe der Insecten schuͤzen kann, und daß dieß Mittel sogar eines der besseren ist, wenn es sich nicht um zarte Substanzen handelt, welche vom Queksilber-Sublimate oft mehr leiden wuͤrden, als von den Insecten, und wenn keine Gefahr von Vergiftung entstehen kann. Hr. Johann Howard Kyan Esq. zu South-Row in der Grafschaft Middlesex, ließ sich nun am 31. Maͤrz 1832 ein Patent auf dieses uralte und laͤngst bekannte Mittel geben, indem er dasselbe dem englischen, hauptsaͤchlich nur den Geldbeutel des Patent-Traͤgers pruͤfenden Patent-Bureau als eine neue Methode aufbuͤrdete. Hrn. Kyan's Absicht geht vorzuͤglich dahin, die verschiedenen Arten von Bauholz, von der Tanne bis zur Eiche, durch sein Mittel gegen die Angriffe der Insecten und gegen den, meistens durch Insecten bedingten, Trokenmoder zu schuͤzen. Er will, daß alles Bauholz zu diesem Behufe laͤngere oder kuͤrzere Zeit in großen Troͤgen in Wasser eingeweicht werde, in welchem eine gewisse, im Patente nicht angegebene Menge aͤzenden Queksilber-Sublimates aufgeloͤst worden. Holz, welches zum Behufe des Schiffbaues sonst gesotten wurde, damit es gebogen werden konnte, soll nicht mehr in Wasser, sondern in einer aͤhnlichen Sublimataufloͤsung gekocht werden. – Hr. Kyan hofft auf diese Weise dem Holze dieselbe Dauerhaftigkeit zu geben, die wir an den hoͤlzernen Bauten unserer Vorfahren bewundern, und welche deutlich beurkundet, daß dieselben bei der Wahl des Holzes sorgfaͤltiger zu Werke gingen, und in den Eigenschaften desselben erfahrner waren, als wir es gegenwaͤrtig sind. In den meisten, 3–400 Jahre alten und selbst in noch aͤlteren Gebaͤuden findet man das Holzwerk noch vollkommen unversehrt, waͤhrend es in den neueren Bauten viel fruͤher erneuert werden muß. Der eichene Dachstuhl der alten Westminster-Halle zu London steht noch felsenfest; jener des viel neueren Kanzelleihofes wird hingegen naͤchstens einfallen, wenn er nicht bald abgebrochen wird. (Repertory of Patent-Inventions. Novbr. 1832, S. 276.) Halsbrecherisches Experiment eines englischen Baumeisters. Wir haben kuͤrzlich eines Vorschlages erwaͤhnt, den ein Englaͤnder machte, um krumm gewordene Mauern wieder gerade zu machen. So gewagt und sonderbar schon jener Vorschlag klang, so ist er doch nur eine Stuͤmperei gegen folgende, im Macclesfield Courier erzaͤhlte Idee eines englischen Baumeisters. Wir geben den ganzen Artikel, so wie er im Mechan. Magaz. N. 478. S. 16 steht, waͤre es auch bloß um zu zeigen, wie verschieden die Ansichten uͤber die Gefaͤhrlichkeit der Ausfuͤhrung mancher Idee ist. „Da die Kirche von Wybunbury, heißt es a. a. O., gegen die Nordseite hin bedeutend eingesunken war, so hielt man es fuͤr unumgaͤnglich nothwendig, ihr Schiff ganz einzureißen. Der Thurm der Kirche war um 5 Fuß 11 Zoll aus der senkrechten Linie gewichen, und sollte gleichfalls abgetragen werden; da er aber sehr huͤbsch gebaut war, so machte sich der Baumeister Hr. Trubshaw anheischig, diesen Thurm wieder gerade herzustellen, ohne ihn im Geringsten zu beschaͤdigen. Der sinnreiche, aber etwas gewagte Plan, den er hierbei befolgte, ist folgender: Es wurde ein eiserner Bindebalken von Norden gegen Suͤden durch den Thurm gezogen, und an beiden Enden mittelst starker Platten festgemacht. Dann wurde die Erde von der inneren Seite her einige Fuß tief unter dem Grundlager, welches an der aͤußeren Seite bloß gelegt worden war, entfernt, und jene Steine, welche die Basis gegen Norden zu binden mochten, gebrochen. An der Suͤdseite wurde von Innen aus mit einem Schraubenbohrer eine horizontale Reihe Loͤcher unter das Grundlager gebohrt. Man erwartet, daß durch eine Wiederholung dieser Operation so viel Erde entfernt wird, daß sich das Grundlager auf der Suͤdseite dergestalt sezen kann, daß der Thurm wieder seine gerade Richtung erhaͤlt, ohne daß das Gebaͤude dadurch irgend einen Schaden leidet. Das ganze Gebaͤude soll bis zum Maͤrz 1834 vollkommen hergestellt seyn.“ Wir sind begierig, wie viele Narren sich in dieser großen Falle werden fangen lassen, wenn dieselbe ja bis zur Aufrichtung kommen sollte. Ueber das Eintheilen der Scala an Guitarren. Das Westminster Review gibt folgende einfache Methode an, nach welcher die englischen Guitarremacher die Scala eines Instrumentes, welche Groͤße dasselbe auch haben mag, eintheilen. Sie bedienen sich hiezu eines sogenannten Theilungszirkels, welcher aus Holz besteht, und dessen Schenkel noch oben, uͤber das Gewinde hinaus verlaͤngert sind, gleichsam, als sollten sie eine Zange bilden. Die vier Spizen dieses Zirkels sind mit Eisen beschlagen; seine kurzen Schenkel sind 1 Zoll, die laͤngeren hingegen 17 13/16 Zoll, lang: das wahre Verhaͤltniß der Laͤnge der beiden Schenkel zu einander ist jedoch wie 17,8174 8 zu 1. Mit den langen Schenkeln eines solchen Zirkels wird nun zuerst die Laͤnge von der Nuß bis zum Hauptstege genommen; dabei entfernen sich auch die kurzen Schenkel des Zirkels von einander, und diese Entfernung gibt die Entfernung des ersten Steges von der Nuß. Hierauf nimmt man mit den langen Schenkeln die Entfernung dieses ersten Steges von dem Hauptstege, und traͤgt dann mit der hierdurch entstehenden Entfernung der kurzen Schenkel den zweiten Steg auf, u.s.f. bis saͤmmtliche Stege aufgetragen sind. (Mechan. Magaz. N. 479. S. 31.) Portugiesische Methode Zwiebel zu pflanzen. Die portugiesischen Zwiebel sind in England theils wegen ihrer Groͤße, theils wegen ihres angenehmen, viel milderen Geschmakes sehr geschaͤzt. Ein Hr. I. T. behauptet nun, daß dieser Vorzug der portugiesischen Zwiebeln vor den englischen nicht von der Verschiedenheit des Klima's herruͤhre, sondern davon, daß die Portugiesen eine eigene, weit zwekmaͤßigere Pflanzmethode haben, als die Englaͤnder und die Deutschen. Sie saͤen naͤmlich ihre Zwiebelsamen in Samen- oder Mistbeeten und verpflanzen die jungen Pflanzen dann in tiefe Loͤcher. Bei trokenem Wetter sollen die Pflanzen stark begossen werden. – Da sich die Zwiebeln bei der gewoͤhnlichen Pflanzmethode in der Naͤhe der Oberflaͤche der Erde oder selbst uͤber dieser ausbilden, so scheint es, wenn obige Methode richtig angegeben ist, daß die Einwirkung der Luft großen Einfluß auf die Schaͤrfe und das Wachsthum der Zwiebeln hat. (Repertory of Patent-Inventions November 1832, S. 309.) Glashaͤuser durch Rindvieh gehetzt. Hr. Armstrong erzaͤhlt, daß man in Rußland, und namentlich in der Naͤhe von Petersburg, Glashaͤuser durch die Ausduͤnstung von Rindvieh heizt, indem man naͤmlich einen Viehstall, welcher gehoͤrig geschlossen gehalten wird, und der selbst mit Winterthuͤren u. dergl. versehen ist, auf gehoͤrige Weise mit den Glashaͤusern in Verbindung sezt. Man bringt zu diesem Behufe in der Mauer, welche den Stall von dem Glashause trennt, einige Zolle uͤber den Barren vierekige Loͤcher an, durch welche die warme, von den Thieren ausgeathmete Luft beinahe unmittelbar in das Glashaus uͤbergeht. Diese ausgeathmete Luft soll selbst in dem kalten Rußland hinreichen, um in den Glashaͤusern im Winter die gehoͤrige Temperatur zu unterhalten; ja selbst das Luͤften der Fenster soll zu gehoͤriger Zeit geschehen koͤnnen. Ueberdieß soll die Luft der Glashaͤuser auf diese Weise auch noch so viel Feuchtigkeit mitgetheilt erhalten, daß man die Pflanzen nur selten zu gießen braucht: ein Vortheil, der ihnen vorzuͤglich im Winter sehr gut zu Statten kommt. Man versichert, daß sich die Gewaͤchse in den auf solche Weise geheizten Glashaͤusern weit besser conserviren, daß sie ein weit frischeres und uͤppigeres Aussehen erhalten, als dieß in anderen Glashaͤusern im Winter der Fall ist; und endlich, daß das Vieh durch das Verschließen der Staͤlle nicht nur keinen Nachtheil erleide, sondern schneller in der Mastung zunehme. Die aus dem Glashause in den Stall zuruͤktretende kaͤltere Luft soll naͤmlich hinreichen, um die Luft in dem Stalle gesund zu erhalten. Sollte sich diese Heizmethode bewaͤhren, so duͤrfte sich der Gartenbau auf eine neue, hoͤchst vortheilhafte Weise mit der Viehzucht verbinden lassen. (Aus dem Recueil industriel. September 1832, S. 208.) Neue englische Sicherheits-Grabstaͤtten. Die Englaͤnder studiren noch immer auf Sicherungsmittel fuͤr ihre todten Leiber, die sie durchaus nicht gestohlen und bestohlen wissen wollen. Unter den Erfindern auf diesem Felde ist nun auch ein Geistlicher, der hochwuͤrdige Hr. Scholefield zu Manchester, aufgetreten, welcher aus Steinen oder Ziegeln vierekige, pyramidenfoͤrmig zugespizte Grabmaͤhler erbaut, und diese mit einem eigenen eisernen Gitter umgeben haben will. An dem Grabmahle soll sich ferner eine große Gloke befinden, und diese soll so mit einer Feder verbunden werden, daß die Gloke tuͤchtig zu schellen anfaͤngt, so wie sich Jemand dem Grabe auf eine gewisse Entfernung naͤhert! – (Mechan. Magaz. N. 482. S. 80) Literatur. Franzoͤsische. Histoire des Champignons comestibles et vénéneux, ornée de figures coloriées représentant les principales espèces dans leurs dimensions naturelles, où Ton expose leurs caractères distinctifs, leurs propriétés alimentaires et économiques, leurs effets nuisibles, et les moyens de s'en garantir et d'y remédier; par J. Roques, première livraison.de 5 feuilles 1/2 plus 4 planches. Imp. de Casimir, à Paris. – A Paris, chez Hocquart aîné, rue des Mathurins-St. Jaques N. 10; chez Gosselin, rue St. Germain-des-Pres, N. 9; chez Treuttel et Wuͤrtz. Das ganze Werk wird aus 6 Lieferungen, jede zu 3–4 Bogen Text und 4 Tafeln, enthaltend 16 colorirte Stahlstiche von Champignons, bestehen. Das 2te Heft ist ebenfalls schon erschienen. L'agriculture populaire, ou méthode générale et nouvelle pour l'enseignement et l'amélioration de l'agriculture; par J. Bujault, cultivateur, près Melle (Deux-Sevres)de 8 feuilles 1/4. – A Norit chez Moristet. Mémoire sur l'utilité des tarares dans la fabrication des farines, suivi d'une notice sur les moulins à blè et sur les roues hydrauliques; par M. de Nicéville. Inde 4 feuilles 1/4 plus un tableau. Imp. de Lamort, à Metz. Supplément à tous les traités sur la chandelle et sur la bougie: par P. L. Prosper. Ind'une feuille 3/4. A Paris, chez l'éditeur, rue de la Rochefoucault. N. 24. Tableaux analytiques de l'arithmétique et de l'algèbre. Première partie. Par Fr. le Fillastre. Ind'une feuille 3/8 plus 10 pl. Imp. de Nicolle, à Bayeux. Tableaux analytiques de l'arithmétique et de l'algèbre. Seconde partie, contenant, avec 9 planches en bois, la démonstration et des principes des quatre premières règles sur les nombres éprimés avec des lettres etc. etc. Tableaux analytiques de la Géométrie; par Fr. le Fillastre. Première partie. Inde 2 feuilles. Imp. de Chalopin à Caen. Seconde partie. Inde 2 feuilles (paginées 34–62). Imp. de Courcier, à Paris. Troisième partie. Inde 2 feuilles (65–96). Quatrième partie. Inde 2 feuilles (97–128). Im. de Courcier, à Paris. Dessin linéaire et arpentage pour toutes les écoles primaires, quelque soit le mode d'instruction qu'on y suive. Par L. B. Francoeur. Troisième édition. Inde 13 feuilles 3/4 et 3 planches, plus un livret de problèmes ind'une feuille 1/2 et un atlas de 16 pl. in folio. – A Paris, chez L. Colas et chez Bachelier. Recueil des machines, instrumens et appareils qui servent à l'économie rurale et industrielle etc., et dont les avantages sont consacrés par l'expérience: publié avec les détails nécessaires à la construction. Par Leblanc dessinateur graveur du Conservatoire royal des arts et métiers. Deuxième partie. Première livraison. In Folio olong d'une feuille plus 6 planches. – A Paris, chez l'auteur, rue de Fossès-du-Temple N. 4; chez Mme Huzard, chez Treuttel et Wuͤrtz, chez Renard. Vade mecum de l'orfèvre et du bijoutier, contenant le compte fait de plus de 50,000 opérations relatives à l'orfèvrerie et à la bijouterie. Par E. Fessart. Inde 12 feuilles 7/8. A Paris chez l'auteur, rue du Four Saint-Honore N. 11; chez Smith. Bulletin du procédé de macération pour la fabrication du sucre de betteraves: par C. J. A. Mathieu de Dombasle. Premier cahier. Avril 1832. Inde 5 feuilles 3/4. Impr. d'Haͤner à Nancy. – A Paris, chez Mme Huzard, rue de l'Eperon N. 7. Annuaire industriel, consacré aux inventions, découvertes, perfectionnemens et importations, dont les auteurs ont été brévetés par le gouvernement, ou recompensés par les sociétés d'encouragement. Par une société d'hommes de lettres et d'industriels. Première année (Prospectus). Ind'un quart de feuille. A Paris, chez Davous, rue du Faubourg-Montmartre N. 26. Das Werk ist fuͤr den Monat August versprochen, und wird in jedem Jahr einen Octav-Band ausmachen. Mémoire sur la culture, le travail des lins, et la fabrication des toiles, dans le quel on démontre que la fabrication des toiles peut devenir l'objet des grandes entreprises d'industrie agricole, et que ces entreprises présenteraient les resultats les plus avantageux non seulement pour les capitalistes, mais encore pour la France elle-même, les propriétaires, les cultivateurs et la classe ouvrière. Par M. André. Inde 3 feuilles 1/4. A Paris, chez Mme Huzard, rue de l'Eperon N. 7. Mémoire d'agriculture, d'économie rurale et domestique, publiés par la société royale et centrale d'agriculture. Année 1831. Inde 38 feuilles 3/8 plus 2 planches. A Paris chez Mme Huzard, rue de l'Eperon N. 7. Der Jahrgang 1830 besteht aus 2 Baͤnden.