Titel: Beschreibung des von Hrn. L. G. Warnecke erfundenen Guitare-Fagottes (Guitare-Basson), mit welchem man die Töne des Piano's, des Tamburine und des Fagottes nachahmen kann.
Fundstelle: Band 47, Jahrgang 1832, Nr. XXII., S. 101
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XXII. Beschreibung des von Hrn. L. G. Warnecke erfundenen Guitare-Fagottes (Guitare-Basson), mit welchem man die Toͤne des Piano's, des Tamburine und des Fagottes nachahmen kann. Aus dem Recueil industriel. Septbr. 1832, S. 218. Mit einer Abbildung auf Tab. II. Warnecke's neu erfundenes Guitare-Fagott. Guitarespieler pflegen die Toͤne des Piano's oft dadurch auf der Guitare nachzuahmen, daß sie die Saiten stark greifen; da die auf diese Weise bewirkten Toͤne jedoch nicht regulirt sind, so findet man dieselben meistens auch nicht sehr angenehm. Einige Kuͤnstler suchen ferner die Toͤne der Tamburine dadurch auf der Guitare hervorzubringen, daß sie mit der Hand auf die Saiten schlagen; allein auch diese Toͤne sind nicht nur verworren und nicht sehr angenehm, sondern es fehlt ihnen auch jene Harmonie, welche die Scale der Musik bildet. Um nun allen diesen verschiedenen Unannehmlichkeiten abzuhelfen, und um die Toͤne des Fagottes auf der Guitare natuͤrlicher nachzuahmen, als dieß mit irgend einem anderen Instrumente moͤglich ist, bringt Hr. Warnecke an der gewoͤhnlichen Guitare in der Naͤhe des Steges drei Schluͤssel an, auf die man sehr leicht mit dem kleinen Finger, der sonst ohnedieß an dieser Stelle aufgestemmt wird, druͤken kann. Will man mit der Guitare-Basson den Ton der Tamburine hervorbringen, so muß der kleine Finger in dem Augenblike, in welchem die vier Finger in die Saiten greifen, auf den Tamburinschluͤssel a Fig. 26 druͤken, wo man dann den Ton der Tamburine, durch einen im Inneren des Instrumentes befindlichen Mechanismus hervorgebracht, vernehmen wird. Will man den Ton des Piano's nachahmen, so druͤkt man den kleinen Finger auf den Schluͤssel b. Dadurch werden naͤmlich die kleinen, mit Buͤffelleder uͤberzogenen Knoͤpfe c dicht an die Saiten geschoben, so daß sanfte, harmonische und regelmaͤßige Toͤne zum Vorschein kommen. Druͤkt man endlich den kleinen Finger auf den Schluͤssel d, so wird dadurch das kleine bewegliche Stuͤk e gehoben und den vier Baßsaiten genaͤhert, und dadurch ein dem Fagotte aͤhnlicher Ton hervorgebracht.

Tafeln

Tafel Tab. II
Tab. II