Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 47, Jahrgang 1832, Nr. XXXI., S. 145
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XXXI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 4. bis 25. Januar 1819 in England ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des Charles Tanner, Gerbers in Plymouth, Devonshire: auf ein Verfahren gruͤne Haͤute durch gewisse Substanzen gegen die Faͤulniß zu schuͤzen. Dd. 4. Januar 1819. (Beschrieben im Repertory. Zweite Reihe, Bd. XXXV. S. 136.) Des John Pontifex, Kupferschmieds im Shoe Lane, London: auf gewisse Verbesserungen im Heben des Wassers, um dadurch Maschinen zu treiben und zu anderen Zweken. Dd. 4. Januar 1819. (Beschrieben im Repertory. Z. R., Bd. XXXVI. S. 65.) Des William Carter, Drukers in Shoreditch, Middlesex: auf verbesserte Methoden die Korkrinde, woraus man gewoͤhnlich die Korkstoͤpsel verfertigt, zuzubereiten. Dd. 6. Januar 1819. (Beschrieben im Repertory. Z. R., Bd. XXXVI. S. 135.) Des John Simpson, Plattirer in Birmingham, Warwickshire: auf ein verbessertes Verfahren Geschirre fuͤr Zugpferde und andere Thiere zu verfertigen. Dd. 15. Januar 1819. Des Charles Smith, Farbenfabrikant in Piccadilly, Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Oehl- und Wasserfarben zu bereiten. Dd. 15. Januar 1819. (Beschrieben im Repertory. Z. R., Bd. XXXVI. S. 349.) Des Robert Salmon Esq. in Woburn, Bedfordshire und William Warrell, Mechaniker in Chenies, Buckinghamshire: auf verschiedene Apparate zum Abkuͤhlen, Verdichten und Ventiliren der Bierwuͤrze und aller anderen Fluͤssigkeiten und festen Substanzen. Dd. 15. Januar 1819. (Beschrieben im Repertory. Z. R., Bd. XXXVI. S. 193.) Des John Gregory, Schiffszimmermann in Penny Fieloͤs, All Saints, Poplar, Middlesex: auf eine Verbindung von Apparaten, die eine Feuerleiter bilden und verschiedene andere Apparate zur Rettung von Personen und Eigenthum bei Feuersgefahr; diese Maschinerie ist zum Theil zu anderen nuͤzlichen Zweken anwendbar. Dd. 15. Januar 1819. Des William Hazeldine, Eisengießer in Shrewsbury, Salop: auf ein Verfahren gewisse Arten von gußeisernen Gefaͤßen zu gießen. Dd. 15. Januar 1819. Des John Roberts jun., Kaufmann in Lanelly, Caermarthenshire: auf gewisse Apparate, um das Umwerfen von Diligencen und anderen Wagen zu verhindern. Dd. 15. Januar 1819. (Beschrieben im Repertory. Z. R., Bd. XXXVII. S. 202) Des Frederick Clifford Cherry, Veterinaͤrarzt bei der Armee, zu Croydon, Surrey: auf eine tragbare Schmiede, zum Gebrauch auf Schiffen, bei dem Ankerbau etc. Dd. 20. Januar 1819. (Beschrieben im Repertory. Z. R., Bd. XXXV. S. 338.) Des Urbanus Sartoris, Kaufmann in Winchester Street, London: auf Verbesserungen in der Einrichtung und dem Gebrauch der Feuergewehre. Dd. 23. Januar 1819. Des Joseph Hill, Gentleman in Paulton, Somersetshire: auf eine Maschine zum Schornsteinfegen. Dd. 23. Januar 1819. (Beschrieben im Repertory. Z. R., Bd. XXXV. S. 134.) Des James Fox, des juͤngeren, Destillateur in Plymouth, Devonshire: auf ein Verfahren den Verlust an Alkohol oder anderen fluͤchtigen Substanzen bei der Destillation und Rectification zu vermindern. Dd. 28. Januar 1819. Des Matthew Thomas, Mechaniker in Greenhill's Rents, Middlesex: auf einen von ihm verbesserten Pflug, ferner auf eine Triebkraft fuͤr Pfluͤge und andere Apparate im Allgemeinen. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Januar 1819. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jan. 1833, S. 61. Groͤße einer Dampfmaschine in dem Steinkohlenbergwerke zu New-Craighall. Hr. Hachette gibt aus Milne's Werk uͤber die Dampfmaschine im Bulletin de la Société d'Encouragement, September 1832, S. 319 folgende Details uͤber eine Dampfmaschine, welche die HH. Claude Girdwood und Comp. zu Glasgow im J. 1827 erbauten, und welche zum Entwaͤssern des Steinkohlenbergwerkes zu New-Craighall in Schottland verwendet wird. Der Hauptcylinder der Maschine hat 2,032 Met. im Durchmesser; der Kolben macht in einer Minute 13 Stoͤße und jeder Stoß hat 2,48 Met. Laͤnge. In jeder Stunde hebt die Maschine 236,22 Kubikmet. Die Hoͤhe, auf welche das Wasser gehoben wird, betraͤgt 164,59 Meter; die ganze Hoͤhe ist in drei Stokwerke abgetheilt, und in jedem Stokwerke befindet sich eine Pumpe. Die nuͤzliche Wirkung der Maschine betraͤgt in jeder Stunde 38,882 Einheiten, jede zu 1000 auf einen Meter gehobener Kilogrammen. Rechnet man 250 solche Einheiten auf eine Pferdekraft, so gibt dieß fuͤr die Maschine 155 Pferdekraͤfte. Die Maschine verbraucht per Stunde und per Pferdekraft 10 Kilogr. sogenannte Fraisilkohlen, welche ein Aequivalent fuͤr 5 Kilogr. gute Steinkohlen sind. Vorzuͤge eiserner Schiffe und Dampfbothe vor hoͤlzernen. Der bekannte Reisende Richard Lander schrieb am 6. September von der afrikanischen Kuͤste, und lobte in seinem Schreiben das eiserne Dampfboth, welches er von Liverpool aus mitnahm, ganz außerordentlich. Das Both hatte auf seiner ganzen Fahrt kein Wasser gezogen, und die Folge davon war, daß man nicht von dem widerlichen Gestanke belaͤstigt wurde, der sich in den Tropenlaͤndern aus dem im Bodenraume des Schiffe faulenden Wasser gewoͤhnlich entwikelt. Es war ferner in dem eisernen Bothe immer kuͤhler, als in dem hoͤlzernen, da die Temperatur nur wenig uͤber jene des Wassers, in welchem das Both schwamm, stieg. Das eiserne Both bestand mehrere Tornados, und wurde, eben so wie das hoͤlzerne Dampfboth Quorra, vom Bliz getroffen; die Wirkungen des Blizes waren aber auf dem eisernen Bothe weniger fuͤhlbar, als auf dem hoͤlzernen! Es schien, daß das elektrische Fluidum durch die Waͤnde des Schiffes schnell in das Wasser abgeleitet wurde. Durch diese Erscheinung waͤre also einer jener Einwuͤrfe gegen eiserne Schiffe, auf welchen man bisher sehr großes Gewicht legte, auch entkraͤftet! (Galignan. Messeng. N. 5514.) Merkwuͤrdige Entscheidung eines Eisenbahn-Processes in England. Die Kingsbench hat den Proceß, welchen Se. Majestaͤt der Koͤnig gegen die Eigenthuͤmer der Stockton- und Darlington-Eisenbahn anhaͤngig machte, weil das Geraͤusch der Dampfwagen auf der Eisenbahn die Pferde auf der daneben liegenden gewoͤhnlichen Fahrstraße zuweilen scheu machte, zu Gunsten der Eisenbahn-Unternehmer entschieden, und zwar mit den ganz einfachen Entscheidungsgruͤnden, weil dieselben ihre Sache schon bei dem Gesuche um die Parliaments-Acte gerechtfertigt haͤtten, und weil der Nachtheil eines Einzelnen offenbar dem Vortheile der großen Mehrzahl nachstehen muͤsse! (Mechanics' Magazine, N. 486.) Die Kunst lange kupferne Roͤhren zu ziehen. Hr. Mignard Billinge zeigte der Société d'Encouragement in ihrer Sizung vom 19. September 1832 an, daß er eine Methode erfunden habe, nach welcher er kupferne Roͤhren von 40 Fuß Laͤnge und ohne alle Loͤthung auszuziehen im Stande ist. Er verspricht, daß er es auch mit dem Eisen dahin bringen kann, wenn man ihm die Dekung der Kosten zusichert. Haͤrtungsmethode fuͤr zarte staͤhlerne Gegenstaͤnde. Alle Mechaniker und Uhrmacher wissen und jeder Stahlarbeiter weiß, daß wenn man sehr feine und zarte staͤhlerne Gegenstaͤnde haͤrtet, diese durch das schnelle Untertauchen in das kalte Wasser, d.h. durch die ploͤzliche Veraͤnderung der Temperatur, nicht selten eine mehr oder minder bedeutende Veraͤnderung der Form erleiden, in Folge deren oft die Genauigkeit der ganzen Arbeit bedeutend leidet. Die einfachste und sicherste Weise diesem unangenehmen Ereignisse abzuhelfen, besteht darin, daß man den zu haͤrtenden staͤhlernen Gegenstand auf ein Stuͤk Tannenholz legt, und ihn dann mit diesem in das kalte Wasser untertaucht. Dadurch wird naͤmlich der ploͤzliche Wechsel der Temperatur etwas abgestumpft, und die Erschuͤtterung des Stahles weit geringer. Wir glauben, daß diese einfache Methode allen Stahlarbeitern bekannt zu werden verdient, da viele ihrer Arbeiten bloß in Folge der Veraͤnderungen, die sie beim Haͤrten erleiden, unbrauchbar werden. (Journal d. connaiss. usuelles. No. 88. S. 43.) Staͤmpel-Verfaͤlschung in England. Man hat in lezterer Zeit in England entdekt, daß eine große Menge falscher Staͤmpelbogen in den Handel kamen. Die Regierung hat große Preise auf die Entdekung der Faͤlscher ausgeschrieben, und alle Straßeneken Londons sind mit Arzeigen und Aufforderungen zu diesem Behufe bedekt. Es fraͤgt sich hierbei hauptsaͤchlich um zwei Punkte: 1) sind die Staͤmpel wirklich nachgemacht worden, d.h. sind die Staͤmpelbogen mit einem anderen, als dem wahren Regierungsstaͤmpel gepraͤgt worden? und 2) gibt es ein Mittel, wodurch man die Zahl der Staͤmpel, die mit dem Regierungsstaͤmpel gepraͤgt wurden, sicher bestimmen kann? Das Mechanics' Magazine. Nr. 483. S. 96. enthaͤlt die Antwort auf diese beiden Fragen, welche also lautet: Man wende sich an den Hrn. Herzog von Wellington, der um schweres Geld von Hrn. Reilly ein sogenanntes Staͤmpel-Register erkaufte, von welchem behauptet wurde, daß es allen Betruͤgereien dieser Art ein Ende mache! Der Hr. Herzog ist doch wahrlich sehr uͤbel daran; bald wirft man ihm vor, daß er sich betruͤgen lasse, bald hingegen, daß er selbst falsches Spiel treibe. Mineralkoͤrper als Unruhen fuͤr Chronometer. Hr. Prof. Mitscherlich hat bekanntlich die Entdekung gemacht, daß sich ein Kalkspath-Rhomboeder in der Waͤrme nach der Richtung seiner Achse ausdehne, waͤhrend es sich nach Richtungen, die mit dieser Achse einen rechten Winkel bilden, zusammenziehe. Aus dieser Erscheinung zieht nun Sir Brewster folgenden Schluß: „Da sich in irgend einer gegebenen Laͤnge kohlensauren Kalkes eben so viele Achsen, welche sich zusammenziehen, als Achsen, welche sich ausdehnen, befinden muͤssen, so muͤssen die Zusammenziehungen und Ausdehnungen, vorausgesezt, daß sie in jedem Krystalle gleich sind, einander aufheben: stehen sie aber mit den Laͤngen derselben im Verhaͤltnisse, so muͤssen die Zusammenziehungen staͤrker seyn, als die Ausdehnungen. Man brauchte also in diesem Falle nur den Marmor oder Kalkspath mit einer anderen sich ausdehnenden Substanz zu verbinden, um ein unveraͤnderliches Pendel zu erhalten. Die Unruhen fuͤr Chronometer koͤnnten hiernach am besten aus Mineralkoͤrpern verfertigt werden.“ (Mechanics' Magazine, N. 475. S. 400.) Sonderbare Erscheinung beim Austreiben der Luft aus Wasserroͤhren. Das American Journal of Science erzaͤhlt folgende sonderbare Erscheinung, welche zu New-York beim Austreiben der Luft aus Wasserroͤhren Statt fand. Die ganze Roͤhrenleitung war beilaͤufig eine engl. Meile lang, und die Roͤhren hatten 10 Zoll im Durchmesser. Am Ende derselben war ein Sperrhahn mit einer Seitenoͤffnung, an welcher sich eine Roͤhre mit einer Muͤndung von 1 1/2 Zoll befand, angebracht. So wie man nun das Wasser in die Roͤhre treten ließ, stroͤmte die Luft bei der Muͤndung der Roͤhre mit solchem Geraͤusche aus, wie es der Dampf bei seinem Entweichen aus einem Kessel hervorzubringen, pflegt; nach einigen Minuten erschien aber eine blaue Flamme von 3 Zoll im Durchmesser und 2 Fuß Laͤnge an der Muͤndung. Erst nach 15 Minuten erlosch diese Flamme, und nachdem dann alle Luft ausgetrieben war, erschien das Wasser mit solcher Gewalt, daß es 50 Fuß hoch aus der Roͤhre emporsprang. (Mechanics' Magazine, N. 473.) Ueber Hrn. Carlier's Bodenplatten-Fabrik zu Tours. Es ist in Frankreich Sitte die Fußboden großen Theils nicht aus hoͤlzernen Dielen, sondern aus Marmorplatten, und wo diese zu theuer kommen, aus thoͤnernen Bodenplatten zu legen. Die Pariser bezogen ihre Bodenplatten bisher meistens aus Burgund, indem die in der Naͤhe von Paris gebrannten Platten das Unangenehme hatten, daß sie sich stark abrieben, und daß sie auch sehr leicht zersprangen. Noch besser als die Burgunder sind aber die Platten, welche nun in der Fabrik des Hrn. Carlier zu Tours mit Maschinen geschlagen, gebrannt und uͤberall hin verfahren werden. Hr. Carlier verfertigt vier- und sechsekige Platten, von denen jene, die 6 Quadratzoll messen, meistens 4 Zoll dik sind; ihre Masse ist sehr compact und widersteht selbst starken Stoͤßen; ihre Kanten sind sehr scharf, so daß sie sehr genau an einander passen. Ihre Raͤnder sind bis zur Haͤlfte der Dike senkrecht; in der anderen Haͤlfte dachen sie sich aber etwas ab, damit der Gyps, in den sie gelegt werden, besser zwischen dieselben eindringen kann. Um das Lokerwerden dieser Platten, welches so laͤstig an denselben ist, noch sicherer zu verhindern, sind an ihrer unteren Flaͤche verschiedene Figuren angebracht, in welche der Gyps gleichfalls eindringt. Hr. Carlier verfertigt rothe, gelbe und schwarze solche Bodenplatten, mit denen man verschiedene Desseins zu legen im Stande ist; die schwarzen Platten sollen besonders Marmorplatten sehr aͤhnlich sehen. – Es duͤrfte vielleicht manchen unserer Leser interessant seyn, die Kreise dieser verschiedenen Platten kennen zu lernen; wir wollen dieselben daher aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, September 1832, S. 321 hieher sezen.     Platten von 1 Quadratfuß fuͤr Baͤkeroͤfen, Kaufmannsgewoͤlbe und andereOrte, an welchen schwere Lasten gerollt oder gefahren werden, kosten das 100   45 Fr.     Platten von 8 Quadratzoll fuͤr Laden, kosten das 1000 110  –     Platten von 6 Quadratzoll zu demselben Gebrauche und besonders zumBelegen der Fußboden in oberen Stokwerken, kosten das 1000 100  –     Sechsekige Platten von 8 Zoll zum Belegen der Boden von Zimmern,kosten das 1000 110  –     Platten von 6 Quadratzoll kosten das 1000   58  –     Sechsekige Platten von 6 Zoll, sowohl rothe als gelbe, fuͤr Zimmer, kostendas 1000   55  –     Achtekige Platten fuͤr die Boden zu ebener Erde   50  –     Schwarze Rauten, das 100   72  –     Schwarze vierekige Platten von 3 1/4 Zoll, das 1000   50  – Hr. Carlier verfertigt auch feuerfeste Ziegel, die zum Baue der Hochoͤfen sehr geschaͤzt werden. Ueber das Polirroth. Das Journal des connaissances usuelles N. 89 S. 87 enthaͤlt als Ergaͤnzung der Abhandlung des Hrn. Chevallier uͤber das Polirroth (polyt. Journ. Bd. XLVI. S. 369) noch Folgendes: Unsere Polirrothfabrikanten wenden statt der Eisenfeile den sogenannten Schmiedzunder an, den sie in Wannen bringen, in welchen sie ihn, um ihn schnell rosten zu machen, von Zeit zu Zeit mit Wasser befeuchten. Wenn sich eine hinlaͤngliche Menge Rost gebildet hat, so sammeln sie denselben durch Schlaͤmmen, um ihn dann zu troknen und in einem Tiegel zu calciniren. Je weiter das Calciniren getrieben wird, um so mehr nimmt das Oxyd eine ins Violette ziehende Farbe an, und um so haͤrter wird sein Korn. Bei einer sehr hohen Temperatur wird ein Theil des Oxydes reducirt; seine Farbe wird in diesem Falle, in welchem es zum Poliren zu hart ist, graulich. Das schoͤne, rothe Oxyd, welches am weichsten ist, dient zum Poliren des Goldes und Silbers; das violette Oxyd hingegen dient zum Poliren des Stahles. So wie es aus dem Tiegel kommt, wird es gemahlen und laͤvigirt, um den feinsten Theil desselben zu erhalten. Der Purpur der Alten. Der Apotheker Hr. Barthol. Bizio, der schon durch mehrere chemische Werke und durch Aufsaͤze uͤber einzelne Faͤrbestoffe ruͤhmlich bekannt ist, hat sich nun in seiner neuesten Brochuͤre: La porpora rivocata entro i confini del rosso. 8°. Venezia 1832, 56 S.“ mit vieler Gelehrsamkeit auch dahin entschieden, daß der Purpur der Alten, nach welchem so Viele vergebens suchten, nichts mehr und nichts weniger als unser Roth in seinen vielfachen Schattirungen ist, wenn auch, wie dieß Amati und nach diesem Rosa und Viviani behaupteten, hie und da auch noch eine andere Farbe dafuͤr genommen worden seyn sollte. (Biblioteca italiana, Sept. 1832. S. 368.) Papier aus Runkelruͤben. Schon seit einiger Zeit beschaͤftigte sich ein Schwede, Namens Sinisen, in England mit der Papier Fabrikation aus Runkelruͤben, fuͤr welche sich bisher nur wenige Interessenten finden wollten. Hr. Sinisen hat nun alle seine Versuche und deren Resultate in einem eigenen Werke bekannt gemacht, welches, um den Lesern zugleich den besten Beweis der Moͤglichkeit seiner Vorschlaͤge zu geben, ganz auf Runkelruͤben-Papier gedrukt ist. Dieses Papier soll nun dem Mechanics' Magazine N. 473 zu Folge wirklich sehr schoͤn ausgefallen seyn, und das Mays-Papier, womit der beruͤchtigte Cobbett so vielen Laͤrm machte, und wovon das Titelblatt seiner Abhandlung uͤber den Mays-Bau ein Muster gibt, merklich uͤbertreffen, und allerdings einiger Beruͤksichtigung wuͤrdig seyn. Lohn der Seidenweber in England. Der Macclesfield Courier berichter, daß gegenwaͤrtig in der Naͤhe von Norwich nicht weniger als nahe an 20,000 Webestuͤhle mit Seidenweberei beschaͤftigt sind, waͤhrend fruͤher mit der Mehrzahl dieser Stuͤhle nur gemischte Waaren erzeugt wurden. Wie sehr der Arbeitslohn gesunken ist, und mit welchem Elende folglich die Arbeiter bei dem verhaͤltnißmaͤßig hohen Preise der Lebensmittel zu kaͤmpfen haben, mag Jedermann daraus abnehmen, daß ein Fabrikant, der gegenwaͤrtig nicht weniger als dreihundert Arbeiter mit der Gros-de-Naples Weberei beschaͤftigt, jedem dieser Arbeiter fuͤr das Weben einer englischen Elle Gros-de-Naples die erbaͤrmliche Summe von 4 Pence (12 kr.) zahlt! (Galignani's Messenger. N. 5517.) Das groͤßte Tabak-Magazin. Das groͤßte Tabak-Magazin und uͤberhaupt das groͤßte Magazin, welches vielleicht je erbaut wurde, ist jenes in den London-Docks. Sein Flaͤchenraum betraͤgt nicht weniger als 6 Acres (den Acre zu 1123 Wiener Quadrat-Klaftern), welche saͤmmtlich unter ein einziges Dach gebracht sind! Was soll man, rufen die englischen Blaͤtter aus, von einem Zeitalter denken, in welchem man uͤber Mangel und Elend klagt und laͤrmt, waͤhrend man eine Arche Noë fuͤr ein Ding baut, welches weder zum Essen, noch zum Trinken, noch zu Stillung irgend eines anderen wirklichen Beduͤrfnisses gut ist! (Mechanics' Magazine N. 483. S. 96.) Benuzung des Dampfes zum Troknen von Malz, Getreide, Heu u. dgl. Ein Korrespondent des Mechanics' Magazine hat vor Kurzem in diesem Journale angefragt, ob man den Dampf auch zum Doͤrren oder Troknen des Malzes anwenden koͤnne? Diese Anfrage beantwortet nun ein Hr. Neeve im Mechan. Magazine N. 459, S. 118 nicht nur bejahend, sondern mit der Bemerkung, daß der Dampf bereits seit laͤngerer Zeit in einigen Anstalten im Großen wirklich benuzt wird, und zwar nicht bloß zum Troknen von Malz, sondern auch zum Troknen von Getreide, Hopfen und dgl. Diese Benuzung des Dampfes zum Troknen von Getreide gab zuerst Hr. Tredgold in seinem vortrefflichen Werke uͤber das Ventiliren und Heizen der oͤffentlichen Gebaͤude, welches im J. 1824 erschien, an. Hr. Tredgold sagte naͤmlich in diesem Werke: „Eine neue, wichtige, und in allen Gegenden, die keinen Mangel an Brennmaterial haben, leicht ausfuͤhrbare Anwendung des Dampfes scheint mir die Benuzung desselben zum Troknen des Getreides im Falle die Erntezeit nasses Wetter mit sich bringen sollte. Der hiezu noͤthige Apparat wuͤrde nicht kostspielig seyn, und wuͤrde sich sehr bald abbezahlen. Ein Dampfkessel und einige Roͤhren wuͤrden die vorzuͤglichsten, dazu noͤthigen Theile bilden. Die Garben koͤnnten auf Huͤrden ausgebreitet werden, und diese Huͤrden koͤnnte man horizontal auf Querbalken legen, welche 18–20 Zoll von einander entfernt waͤren. Der Raum, in welchem die erhizte Luft emporsteigt, und zwischen den Huͤrden circulirt, koͤnnte mit Theertuͤchern oder auf eine andere Weise eingeschlossen seyn. Die Luft koͤnnte am Ende an dem Dache der Scheune austreten, oder in ein anderes Gebaͤude geleitet werden. Eine Malz-Tenne mit einem Dampf-Apparate wuͤrde sich zum Troknen des Getreides bei nasser Jahreszeit gleichfalls sehr gut eignen. Ich zweifle nicht, daß die Anwendung der kuͤnstlichen Waͤrme zu diesem Zweke in vielen Gegenden allgemein werden, und in manchen Jahren den Verlust von einer großen Menge Getreide abwenden wird. Der Landmann wird hiebei seiner Sache gewiß, und nicht so oft gezwungen seyn die schoͤnste Ernte ganz oder zum Theil zu Grunde gehen sehen zu muͤssen. Auch sogar die Heu-Ernte, die in manchen Gegenden von so unendlicher Wichtigkeit ist, koͤnnte im Falle der Noth durch kuͤnstliche Waͤrme gerettet werden, und gewiß werden hiezu einst noch permanente Gebaͤude errichtet werden. Die Gewißheit der kuͤnstlichen Hize ist fuͤr den Landmann von derselben Wichtigkeit, von welcher die Gewißheit der Kraft fuͤr den Seemann ist; beide werden durch die Anwendung des Dampfes von der tyrannischen Herrschaft des Wetters und Windes befreit werden. Nicht bloß den Landleuten, sondern dem ganzen Volke werden die Vortheile des gut getrokneten Getreides zu Gunsten kommen, denn schlecht getroknetes Getreide gibt ungesundes Brod, wie Jedermann weiß, und wie mancher nasse Jahrgang bereits nur zu deutlich gelehrt hat.“ Ueber das Rauchen der Schornsteine. Ein angeblich Bauverstaͤndiger gibt im Mechanics' Magazine N. 473 folgende Vorschriften, um das Rauchen der Rauchfaͤnge und Kamine in den meisten Faͤllen zu verhindern. Die Zuͤge seyen kreisfoͤrmig und nicht vierekig oder rectangulaͤr, weil der Rauch immer in einer runden Saͤule emporsteigt; sie sollen sich in sanften Windungen und nicht ganz gerade erheben; sie seyen am Halse gehoͤrig verengt, aber auch nicht zu eng; sie seyen inwendig gehoͤrig beworfen und uͤbertuͤncht, weil sonst die Luft zwischen die poroͤsen Steine dringt; sie sollen in einem Koͤrper bis zu dem Dache emporgefuͤhrt werden, und sich innerhalb der Mauern des Gebaͤudes befinden. Die Schornsteine sollen ferner mittelmaͤßig hoch uͤber das Dach emporgefuͤhrt werden, und zwischen den sogenannten Laternen Oeffnungen haben; eben so soll der Giebel des Kamines abschuͤssig seyn, theils damit der Regen ablaufen kann, theils damit der Rauch aufwaͤrts geleitet werde. Wir glauben, daß einige dieser Rathschlaͤge allerdings sehr der Beruͤksichtigung beduͤrfen, besonders die vierekige und parallelopipedische Form, welche unsere Schornsteine gewoͤhnlich haben. Analysen mehrerer indischer, chinesischer und neuhollaͤndischer Steinkohlen. Hr. J. Prinsep Esq., Secretaͤr der physikalischen Classe der Asiatic Society zu Calcutta, machte in den Calcutta Glenings of Science eine sehr interessante Untersuchung der vorzuͤglichsten asiatischen und neuhollaͤndischen Steinkohlen bekannt, deren Resultate wir hier aus dem Edinburgh New Philosoph. Journal, Julius – October 1832, S. 347 gleichfalls mittheilen wollen. Man wird aus diesen in eine Tabelle gebrachten Resultaten ersehen, daß die meisten ostindischen Kohlen wegen ihrer Unreinheit, d.h. wegen der großen Menge erdiger Theile, welche in deren Asche zuruͤkbleiben, nicht zu Kohks taugen. Nur die chinesische Glanzkohle macht hievon eine Ausnahme, denn diese gibt Kohks von ganz vorzuͤglicher Reinheit, die jedoch in Hinsicht aus specifisches Gewicht den englischen nicht gleichkommen, und denen auch die schwammige Textur fehlt, die das Brennen der englischen Kohks so beguͤnstigt. Die vierte Columne der folgenden Tabelle enthaͤlt unter den fluͤchtigen Substanzen auch das Wasser, da man alle diese fluͤchtigen Substanzen gewoͤhnlich unter einer Rubrik begreift. Betrachtet man aber das Wasser bloß als hygrometrisch, so muß der Kohlenstoff und Aschengehalt der Kohle erhoͤht werden, um die wahre Zusammensezung der Kohle zu finden. So enthaͤlt z.B. die Schieferkohle von Baghelpur nach Abzug von 10 Procent Wasser: Fluͤchtige Substanz           22     × 100/90 = 24,4 Kohlenstoff 40,5  ×   – = 45,0 Asche 27,5  ×   – = 30,6  –––––  100,0. Textabbildung Bd. 47, S. 151 Die hier als Anthracite aufgefuͤhrte Kohlen sind offenbar bituminoͤse Kohlen. A. d. O. Benennung der Kohlen; Specifisches Gewicht; Wasser im Sandbade ausgetrieben; Fluͤchtige Substanz sammt dem Wasser; Kohlenstoff; Asche; Procent Asche der Kohks aus jeder Kohle; Englische Pechkohle; Kohle von Neu-Suͤd-Wallis (im Durchschnitte); Kohle von Burdwan; ein anderes Stuͤk; von China-Kúri; Manipúr-Kohle, Tank-Kiouk; Towa oder Hoshangabad-Kohle; Silhet Braunkohle von Laour; lichter, schieferig; weich, zerreiblich, bituminoͤs; Kasya hills (Chira-púnji), die beste schieferig; braun, zerreiblich; Palamú Schieferkohle; ohne Glanz; Warda nala Anthracit; Baghelpúr Anthracit; Sohagpúr Anthracit; Silhet bituminoͤser Schiefer; (Chirra-púnji); Ava jet Kohle (Kuenduen River); Lignit; Himalaya Lignit; dunkel; Travancore versteinerte Samen: Chinesische Glanzkohle; erdige Kohle, Blindkohle; Kohks aus englischer Kohle; Kohks aus Burdwan-Kohle (China-Kari) Ueber die Kautschuk-Einfuhr in England. Die Kautschuk-Einfuhr belief sich im J. 1830 in England auf die ungeheure Quantitaͤt von 52,000 Pfd., sie war also beinahe zwei Mal so stark als das vorhergehende Jahr! Sein Preis belief sich von 1 Schill. 6 D. (54 kr.) bis 2 Schill. 3 Den. (1 fl. 21 kr.) per Pfund. Der Zoll betraͤgt 5 Den. (15 kr.) per Pfund. (The Penny Magazine, N. 30.) Das beste Aufloͤsungsmittel fuͤr Kautschuk. Hr. Guthrie versichert in Silliman's American Journal, daß man sich auf folgende Weise das beste Aufloͤsungsmittel fuͤr Kautschuk bereiten koͤnne. Man mische gleiche Theile Schwefelsaͤure und Wasser, und seze dem Gemenge nachdem es erkaltet, eine Quantitaͤt Terpenthinoͤhl zu, mit welchem man es gut abschuͤtteln soll. Die Saͤure wird sich mit dem Harze verbinden oder es verkohlen, und dadurch gefaͤrbt werden; man lasse sie sich hierauf sezen, gieße das Klare ab, und wiederhole diese Operation so lange, bis sich die Saͤure sezt ohne entfaͤrbt zu werden. Das auf diese Weise behandelte Terpenthinoͤl loͤst den Kautschuk mit Beihuͤlfe der Waͤrme oder des Sonnenlichtes leicht und vollkommen auf. (Mechanics' Magazine, N. 473.) Ueber den Thee-Handel. Hr. Balbi theilte in der Bibliothèque universelle, Sept. 1832, S. 99 einen sehr interessanten Artikel uͤber den Thee-Handel Englands mit, aus welchem wir hier folgenden Auszug mittheilen. Der Thee wurde bekanntlich zuerst von den Hollaͤndern am Anfange des 47ten Jahrhundertes nach England gebracht, wo er jedoch bis zum J. 1650 nur wenig bekannt blieb. Erst gegen das J. 1660 wurde in den Kaffeehaͤusern auch Thee geschenkt. Im J. 1664 machte die ostindische Compagnie Sr. Majestaͤt ein Geschenk mit 2 Pfunden 2 Unzen Thee; und erst im J. 1667 gab diese Compagnie ihrem Agenten zu Bantam einen Auftrag auf 100 Pfd. des besten Thee's. Von dieser Zeit an wuchs die Thee-Einfuhr von Jahr zu Jahr langsam aber regelmaͤßig, bis sie sich in den lezten Jahren verhaͤltnißmaͤßig in Folge der hohen Mauth wieder zu vermindern schien. Im J. 1689 zahlte das Pfund Thee 5 Schill. Zoll. Wegen dieser hohen Zoͤlle geschah spaͤter solcher Unterschleif, daß die Thee-Schmuggelei allgemein beruͤchtigt war. So ergab sich z.B. die Thee-Einfuhr eines Jahres aus den Mauth-Registern auf 5,500,000 Pfunde, waͤhrend sie in Wirklichkeit 13 Mill. Pfd. betrug! Pitt sezte, um diesem Unfuge zu steuern, im J. 1784 die Zoͤlle auf den Thee von 119 auf 12 1/2 Procent herab: eine Maßregel, welche die Schmuggelei beinahe ganz aufhob, und die Menge des jaͤhrlich vermautheten Thee's verdreifachte. Allein schon im J. 1795 erhob man den Zoll wieder auf 25 Procent; eben so erhoͤhte man ihn in den Jahren 1797, 1799 und 1803, bis er endlich im J. 1806 bereits wieder 96 Procent des Werthes betrug, und im J. 1819 sogar fuͤr alle Thee-Sorten, von denen das Pfund bei der Compagnie uͤber 2 Schill. kostet, auf 100 Procent gesteigert wurde! Die Folge dieser enormen Erhoͤhung der Zoͤlle und einige Maßregeln der ostindischen Compagnie bewirkten, daß sich die Thee-Consumtion im Vergleiche mit der Zunahme der Bevoͤlkerung verminderte, statt vermehrte, wie dieß aus folgender Tabelle erhellt: Jahrgang.   Bevoͤlkerung.   Total-Verbrauch an Thee. Verbrauch per Kopf.   1801   10,942,646       20,237,753 Pfd.    1 Pfd. 13,6 Unz.   1811   12,609,864       20,702,809  –    1   –   10,2  –   1821   14,391,631       22,892,913  –    1   –     9,4  –   1831   16,537,398       26,043,223  –    1   –     9,3  – Was den Continent betrifft, so ist nur in Holland und Rußland der Thee-Verbrauch bedeutend. Im J. 1830 wurden in Rußland 154,554 Pud oder 5,563,444 Pfund Thee eingefuͤhrt, welche meistens aus sogenanntem schwarzen Thee bestanden. In Holland belaͤuft sich der Verbrauch jaͤhrlich beilaͤufig auf 2,700,000 Pfund, wovon das Pfund 1 1/2 bis 4 1/2 Den. Zoll zahlt. Frankreich fuͤhrt jaͤhrlich kaum uͤber 230,000 Pfd. ein; Hamburg hingegen 1,500,000 bis 2 Mill. Pfd., welche groͤßten Theils nach Deutschland versendet werden. In Venedig und Trieft werden jaͤhrlich kaum uͤber 5 Centner eingefuͤhrt. Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika hingegen verbrauchen jaͤhrlich zwischen 6 und 7 Mill. Pfund!! An Thee-Trinker. Man empfiehlt gegenwaͤrtig in England zugleich mit dem Thee eine ganz geringe Menge kohlensaures Natrum in den Theekessel zu geben, indem dieß das Wasser weicher macht, so daß der Thee-Aufguß nicht nur viel schneller fertig, sondern auch weit staͤrker werden soll, als mit gewoͤhnlichem Wasser, welches meistens hart ist. (Mechanics' Magazine, N. 474.) Mittel Fruͤchte gegen Insecten zu schuͤzen. Ein Hr. W. Pilcher gibt im Mechanics' Magazine N. 473 folgende Rathschlaͤge, um Fruͤchte gegen die Angriffe der Fliegen und Wespen zu schuͤzen, von denen sich die ersteren freilich hoͤchstens im Kleinen, allenfalls in Obst-Treibereien benuzen lassen. Er raͤth naͤmlich die dem Reifen nahen Fruͤchte mit einer sehr duͤnnen Schichte Watt zu uͤberziehen, welche die Fliegen und Wespen dann fuͤr die Gewebe ihrer Feinde, der Spinnen, halten sollen!! Besser duͤrfte der Rath seyn, die ein Mal angefressenen Fruͤchte unberuͤhrt haͤngen zu lassen, indem die Fliegen und Wespen sich dann hauptsaͤchlich an diese halten, und nicht so viele neue Fruͤchte angehen werden. Statistik des franzoͤsischen Handels in den Jahren 1830 und 31. Franzoͤsische Blaͤtter enthalten folgende Zusammenstellung der Resultate des Handels, welchen Frankreich in den Jahren 1831 und 1830 nach dem Auslande betrieb.        1831.      1832. Allgemeine Einfuhr an Waaren 519,825,551 Fr.     638,338,433 Fr. Waaren, fuͤr welche der Consumozoll      entrichtet wurde 374,188,539  – 489,242,685  – Einfuhr an baarem Gelde (specie) 220,685,405  – 220,947,754  – Allgemeine Ausfuhr an Waaren 618,169,911  – 572,664,064  – Ausfuhr an franzoͤsischen Fabrikaten 455,574,481  – 452,901,341  – Ausfuhr an baarem Gelde   28,628,273  –   59,597,474  –            1831.           1830. Schiffe. Tonnenlast.   Schiffe. Tonnenlast. Franzoͤsische Schiffe kamen an 3,375 333,216 3,236 340,171 Fremde 3,951 461,194 5,169 669,283 Franzoͤsische Schiffe segelten ab       3,671 326,253 2,679 258,621 Fremde 4,240 362,981 4,139 370,518 (Galignan. Messeng. N. 5509.) Statistik der fuͤnf Großmaͤchte. Einwohner. Einkuͤnfte. Schuldenlast.   DisponibleRevenue nach  Abzug der  Interessen  der Schuld. Truppenzahl. Kriegsschiffe   aller Art.     Mill. Mill. Guld.  Mill. Guld.   Mill. Guld.     Mann. Frankreich     33    456   2400      336   400,000      320 Großbritannien     24    648   8240      312   110,000      604 Oesterreich     33    144     720      108   350,000        72 Preußen     13      96     336        78   250,000          2 Rußland     60    168     660      132   600,000      128. Bei der Bevoͤlkerung Englands sind die Colonien nicht mitgerechnet; mit diesen beliefe sie sich auf 140 Mill. Seelen. Die Truppenzahl Rußlands wird gewoͤhnlich auf 1 Mill. angegeben, wozu aber die asiatischen Horden und Milizen gerechnet sind, die Rußland nicht ins Feld bringen kann. (Courier. Galignani's Messenger 5516.) Zunahme der Wolle-Ausfuhr von Deutschland nach England. Im Jahre 1814 wurden   3,595,146 Pfd. Schafwolle aus Deutschland nach England eingefuͤhrt; –      – 1819 nur   4,557,938  – –      – 1824 bereits 15,432,657  – –      – 1829 schon 23,110,822  – (Courier. Galignani's Messenger 5523.) Neu-Holland, ein El Dorado fuͤr die Schuster. Die Sydney-Gazette beklagt sich uͤber die außer allem Verhaͤltnisse hohen Preise der Schuhmacherarbeiten in Neuholland. Ein Paar Stiefel kostet, in Sydney verfertigt, nicht weniger als 40 Schill. (24 fl.), und ein Paar Schuhe 12 Schill. (7 fl. 12 kr.). Der Arbeitslohn fuͤr ein Paar Stiefel, welche ein guter Arbeiter in 1 1/2 Tagen fertig bringt, belaͤuft sich auf nicht weniger als 18 Schill. (8 fl. 48 kr.). Dieser enorme Preis ruͤhrt lediglich von dem Mangel an Arbeitern her; denn die Haͤute und Felle sind so wohlfeil, daß man sie nach England ausfuͤhrt. Die englischen Schuhmacher haben diese Winke, die sie erhielten, schnell benuzt, und versenden nun nicht unbedeutende Quantitaͤten fertiger Stiefel und Schuhe nach Neuholland. (Mechanics' Magazine Nr. 483. S. 96.) Ueber die Spar-Banken oder Sparkassen in England. England besizt gegenwaͤrtig 384 Sparkassen mit 374,169 Depositaͤren; Wallis hat deren 22 mit 10,374 Depositaͤren und in Irland belaͤuft sich deren Zahl auf 77 mit einer Anzahl von 37,898 Depositaͤren. In England betraͤgt im Durchschnitte das Eigenthum eines jeden Depositaͤrs in diesen Banken 32 Pfd. Sterl. (384 fl.), in Wallis belaͤuft es sich auf 31 Pfd. (372 fl.) und in Irland 26 Pfd. (312 fl.) Mit Einschluß der von verschiedenen Wohlthaͤtigkeits-Anstalten deponirten Summen betrug die in den Sparkassen Großbritanniens niedergelegte Summe am Schlusse des Jahres 1831 nicht weniger als 14,311,647 Pfd. Sterl. Vom Jahre 1830 bis zum Jahre 1831 wuchs das Depositum um 114,998 Pfd. Sterl. (Atlas. Galignani's Messenger N. 5516.) Patriotismus der englischen Damen zur Abzahlung der Staatsschuld in Anspruch genommen. Die Times erhielten kuͤrzlich eine Mittheilung von einer englischen Dame, in welcher dieselbe alle ihre Geschlechts-Verwandten in den eingreifendsten und hochsinnigsten Ausdruͤken auffordert, auch ihrer Seits zur Tilgung des großen Krebs-Schadens Englands, der ungeheuren Staatsschuld, etwas beizutragen. Es wird ihnen in dieser Aufforderung vorgerechnet, daß die Maͤdchen und Damen durch Ablaß eines Theiles ihres Steknadelgeldes wenigstens einen großen Theil der ungeheuren Schuldenlast von 800 Mill. Pfd. Sterl. tilgen koͤnnten, und ihnen gezeigt, daß sie sich auf diese Weise am sichersten eine ehrenvollere Stellung im Staate erwerben koͤnnten. Die Times zweifeln an dem Fortgange dieser Subscriptions-Schulden-Tilgung, die wir bereits fruͤher ein Mal fuͤr unsere Maͤnner (die sich aber leider als Weiber zeigten) in Vorschlag brachten! Die Penny-Preß in England. Es hat sich in den lezten Jahren in England eine neue Art litterarischer Phaͤnomene am Buchhaͤndler-Horizonte gezeigt, Erscheinungen, die gegenwaͤrtig in den meisten der aͤlteren Zeitschriften großen Laͤrm und Streit anregen, weil sich diese Institute durch die neuen Ankoͤmmlinge in ihren Grundfesten erschuͤttert glauben, und wenigstens nicht ohne harten Kampf den Schauplaz zu verlassen entschlossen sind. Wir meinen die vielen Penny-Ausgaben und Penny-Zeitschriften oder Pfenning-Journale, die wie Pilze hervorschossen, von denen sich viele erhielten, waͤhrend eben so viele wieder in Nichts zerflossen, und die bereits auch in deutschen Blaͤttern zur Sprache kamen. Wir glauben daher unseren Lesern keinen unangenehmen Dienst zu erweisen, wenn wir ihnen eine kurze Notiz uͤber die vorzuͤglicheren dieser litterarischen Kometen mittheilen, ohne uͤbrigens auf eine weitlaͤufige Discussion uͤber den Nuzen oder Schaden derselben einzugehen. Das erste Penny-Journal erschien vor beilaͤufig 14 Monaten; es ist der National Omnibus, der noch besteht, und gut besteht, obwohl man ihm ein baldiges Ende prophezeite, da man nicht begreifen konnte, wie man ein Blatt von 8 Folio-Seiten, welches nicht bloß Auszuͤge aus neueren Buͤchern und Zeitschriften, sondern auch Original-Artikel enthielt, fuͤr einen Penny (3 kr.) liefern koͤnne. Dieser National Omnibus ist groͤßten Theils belletristischen Inhalts, und gilt hauptsaͤchlich fuͤr das Werk des bekannten F. W. N. Bayley. – Kaum schien das Gelingen dieses ersten Penny-Blattes gesichert, so erschien auch schon ein zweites, die Entertaining-Press, die am Plagiarismus erstarb, um der New-Entertaining-Press Plaz zu machen, die sowohl Aufsaͤze zur Belehrung als zur Unterhaltung faßt; sie scheint sich zu halten, obwohl sie in jeder Nummer eine Abbildung gibt. – Bald darauf erschien der Figaro in London, der von Hrn. Moncrieff redigirt werden soll, und der, da er sich die innere Politik zur Aufgabe machte, vorzuͤglich waͤhrend der Reform-Periode sehr in Umschwung kam. Die darin erscheinenden Carricaturen, welche man Hrn. Seymour zuschreibt, werden sehr gelobt. Von den vielen Concurrenten, die neben diesem Figaro erstanden, sind beinahe alle wieder verschwunden. – Neuen Aufschwung erhielt die Penny-Preß-Speculation hierauf durch das Erscheinen des Penny-Magazine, welches unter der Aegide der Society for the Diffusion of Useful knowledge steht, und welches, wahrscheinlich eben wegen dieses Schuzes, unter allen seinen Leidensgefaͤhrten am heftigsten angegriffen wird. Dieses Journal, welches von der Buchhaͤndler-Aristokratie, die durch die Gesellschaft schon so manchen harten Schlag erhalten zu haben glaubt, mit dem Namen des vielkoͤpfigen Monstrums der nuͤzlichen Kenntnisse (Useful knowledge monstre) beehrt wird, gilt fuͤr das Product des Einflusses der liberalen Lordkanzler, Cabinets-Minister, ehrenwerthen und sehr ehrenwerthen Herren, Philosophen etc., kurz der Liberalen aller Schattirungen mit dem verdienten und vielseitig gebildeten Brougham an der Spize. Sein Antipode ist das Saturday-Magazine, das Kind der Tory- und Pfaffen-Partei, die fuͤr diesen allerdings nicht schlecht ausstaffirten Popanzen die Summe von 20,000 Pfd. Sterl. zusammenschoß. Ein zweiter Gegner des Penny-Magazine ist das New-Penny-Magazine, eine Buchhaͤndler-Speculation, gemacht um die Useful knowledge Society zu verdraͤngen. Es ist in hochtrabendem Style geschrieben; seine Ausstattung und Holzschnitte sind aber besser, als jene des Penny-Magazine. – Der Guide to knowledge, der vorzuͤglich fuͤr Mechaniker und alle Industrie-, Gewerbs- und Handelsleute bestimmt ist, ist ein anderes, von Hrn. Pinnock redigirtes Penny-Blatt, welches von der einen Seite hoch gepriesen wird, waͤhrend es andere, freilich nicht Unparteiische, fuͤr eine Compilation erklaͤren, die wohl vor 50 Jahren, aber nicht jezt mehr an der Zeit gewesen waͤre. – Die Penny Cyclopaedia soll sich uͤber alle nuͤzlichen Kenntnisse verbreiten, wird aber von Vielen fuͤr eine litterarische Betruͤgerei erklaͤrt. Vom 1 Jan. 1833 an soll auch eine British Twopenny Cyclopaedia erscheinen, die besser werden soll. – Der Doctor ist ein medicinisches Penny-Journal, welches viel Unheil verbreitet, und dessen empfohlene Recepte nicht nur durch unzeitige Anwendung schon schaͤdlich geworden sind, sondern das oft reine Giftmischereien verbreitete. Die Penny Lancet ist nicht viel besser, und besteht aus lauter Plagiaten. – Das Christian's Penny Magazine und das Evangelical Penny Magazine beuten das theologische Gebiet und das vermeintliche Seelenheil der geistlichen Schafe auf verschiedene Weise aus; dazu gehoͤrt auch noch der Tourist, der die ungluͤklichen Ansichten einer gewissen politisch-religioͤsen Secte versicht. – Die Maid's, Wives' and Widow's Gazette of Fashion ist ein Mode-Journal, welches seine Erscheinung dadurch ankuͤndigte, daß es an allen Straßeneken den geheimnißvollen und große Unruhe verbreitenden Aufruf: „Maͤdchen, Weiber und Wittwen habt Acht auf den 27. October!“ anschlagen ließ. Aehnliche Journale sind die Ladie's Penny Gazette und die Ladie's Weekly Fashions, von denen eines um 3 kr. drei Abbildungen der neuesten franzoͤsischen Moden, ein Toilette-Stuͤk, ein Stikmuster, ein Musikstuͤk fuͤr das Pianoforte und 24 Columnen Text gibt! – Der Poor Man's Guardian und der Cosmopolite sind zwei Zeitungen, welche durch Verguͤnstigung der Minister ohne Staͤmpel erscheinen, und wahrscheinlich deßwegen von den uͤbrigen straßenraͤuberische Blaͤtter betitelt werden. – Unter dem Namen der Penny Trumpet erscheint ein belle ristisches Blatt von Tom Dibelin, der durch die 1 oder 2 hundert Comoͤdien etc., welche er schrieb, hinlaͤnglich bekannt ist, und welcher hier Mittelmaͤßiges mit Gutem und Schlechtem gemischt liefert. – Als Penny-Schriften fuͤr die Jugend erscheinen: The Boys' and Girl's Penny Magazine, The Girl's and Boy's Penny Magazine, The Talisman, und The Miniature Library. Die beiden ersteren dieser Schriften enthalten Holzschnitte; die beiden lezteren hingegen, welche von kleinerem Umfange sind, geben zu ihren Erzaͤhlungen colorirte Kupferstiche. Der Geist dieser Erzaͤhlungen ist schlecht; sie drehen sich großen Theils um Raͤuber- und Gespenster-Geschichten, die leider Sir Walter Scott so sehr in Aufschwung brachte. The People's Penny Library ist eine neue Ausgabe der populaͤrsten englischen Novellen, von denen bereits vor zwei Jahren der Bogen um 2 Pence verkauft wurde. Aehnliche Penny-Sammlungen von Erzaͤhlungen gibt auch The Penny-Novellist, The Story Teller, The Casket und The New Casket. Eine der groͤßten Penny-Unternehmungen ist aber die Penny National Library, welche aus 8 regelmaͤßig erscheinenden Werken, von denen der Bogen einen Penny kostet, besteht. Diese 8 Werke umfassen eine Geschichte von England, eine Geschichte der Vorzeit, eine Gesezes-Bibliothek, eine Sammlung der vorzuͤglichsten Novellen, eine Geographie und ein Zeitungs-Lexikon, eine Grammatik, eine Universal-Biographie und eine Ausgabe von Shakspeare! Andere Penny-Werke sind endlich noch das Scrap-Book, The Songster's Casket, The Comic Singers Album, The Book of Wonders und The Cabinet Songster. – Ein Journal, welches 3 halbe Pence per Bogen kostet, ist Chambers's Edinburgh Journal, eine Zeitschrift, die ziemlich verbreitet ist, und die fuͤr gut galt, bis sie sich neuerlich durch eine von Unrichtigkeiten wimmelnde Biographie Walter Scott's prostituirte. – Man sollte glauben, diese Penny-Ausgaben seyen fuͤr England das non plus ultra; dem ist aber nicht so. Es gibt bereits Half-Penny-Unternehmungen, die freilich etwas kleiner im Umfange sind; so hat man ein Half-Penny-Magazine und ein True Half-Penny-Magazine, welches leztere besser ist, und 16 huͤbsch gedrukte und hier und da nicht ganz schlecht geschriebene Octav-Columnen fuͤr einen halben Penny (6 Pfennige) liefert! Ob es noch bis zu einer Farthing Miscellany kommt, muß die Zeit lehren. – Das Interessanteste bei diesen Unternehmungen scheint uns die Wohlfeilheit, auf die man Schriften herabbringen kann, wenn sie im Großen fabricirt werden, und wenn sie ein leselustiges Publikum finden. Diese Leselust ist in der Hauptsache die Folge des Triebes sich durch Lecture zu belehren oder zu unterhalten; sie wird aber in der Mittelclasse und niederen Classe besonders gesteigert werden, wenn man ihr Mittel an die Hand gibt, sich um wenig Geld das zu verschaffen, was sie lesen will oder was man ihr zu lesen geben will. Wir sind der Ueberzeugung, daß viele Buchhaͤndler weit besser speculiren wuͤrden, wenn sie ihre Verlags-Artikel niedriger ansezen moͤchten; wenn sie die Maxime der groͤßeren Fabrikanten, die sogenannte juͤdische Handels-Politik befolgen wuͤrden, nach welcher es bekanntlich weit sicherer zum Ziele fuͤhrt, wenn man einen kleinen, aber oft wiederholten Gewinn einem großen, aber selten kommenden vorzieht. – Die Vorwuͤrfe, welche die Buchhaͤndler der Useful-knowledge-Society hauptsaͤchlich wegen der Verbreitung der vielen wohlfeilen Buͤcher machen, scheint uns niedriger, uͤber sein wahres Interesse blinder Brodneid. Diese Herren sollen bedenken, daß auf diese Weise groͤßere Leselust erwekt wird, daß eine groͤßere Aufklaͤrung dieser auf dem Fuße folgen muß, und daß der litterarische Bedarf des Menschen um so groͤßer seyn wird, je weiter sie in der Cultur und Aufklaͤrung voran schreiten. – Was den Nuzen oder Schaden, den die Penny-Preß im Allgemeinen hervorbringt, betrifft, so ist dieß ein Punkt, den wir wegen der Ausdehnung, mit der er behandelt seyn will, Anderen uͤberlassen. Wir glauben, daß auch hier, wie uͤberall, die gute Sache am Ende die Oberhand behalten wird; die guten Penny-Blaͤtter werden sich halten, die schlechten werden untergehen! Litteratur der Haͤngebruͤken. Die Litteratur der Haͤngebruͤken wurde kuͤrzlich wieder durch ein neues Werk vermehrt, welches nicht bloß wegen seiner umfassenden, sorgfaͤltigen und praktischen Bearbeitung, sondern vorzuͤglich auch wegen der Unparteilichkeit, mit welcher die Vortheile und Nachtheile der Kettenbruͤken darin auseinander gesezt sind, in England mit allgemeinem Beifall aufgenommen wurde. Wir meinen das Werk des Hrn. Drewry, welches bei Longman und Comp. unter folgendem Titel erschien: A Memoir on Suspension Bridges, comprising the History of their Origin and Progress, and of their application to Civil and Military Purposes etc. By Charles Stewart Drewry, Associate Member of the Institution of Civil Engineers. 8° 211 Seiten mit mehreren Kupfertafeln. Wir begnuͤgen uns damit als Anzeige desselben folgende Stelle daraus mitzutheilen: „Die vorzuͤglichste Eigenschaft der Kettenbruͤken ist die, daß sie ganz von dem Flußbette, uͤber welches sie gespannt sind, unabhaͤngig sind. Aus diesem Grunde kann man dieselben an vielen Stellen anbringen, an welchen andere Bruͤken wegen der Heftigkeit der Stroͤmung oder der steilen und hohen Ufer nur schwer oder gar nicht erbaut werden koͤnnen. Weitere, sehr schaͤzenswerthe Vorzuͤge derselben sind die Leichtigkeit und Schnelligkeit, und folglich auch die Ersparniß bei ihrem Baue. Alle diese Vortheile zusammengenommen, und das Anziehende ihres Aeußeren noch dazu, haben nun diese Bruͤken sehr in Gunst gebracht, ja vielleicht so sehr, daß man sie hier und da an Orten in Anwendung brachte, an welchen sie offenbar unzwekmaͤßig sind. Man muß bemerken, daß selbst die staͤrksten Kettenbruͤken, welche bisher erbaut wurden, verhaͤltnißmaͤßig immer noch viel leichter waren, als steinerne oder gußeiserne Bogenbruͤken. Es existirt bisher noch nirgend in der Welt eine Haͤngebruͤke, welche die Last, die stuͤndlich uͤber die London-Bruͤke geschafft wird, zu tragen im Stande waͤre. Eine Bruͤke, uͤber welche ein aͤußerst starker Verkehr Statt findet, auf welcher sich zuweilen sehr große Menschenmassen anhaͤufen, uͤber welche große Truppencorps marschiren, kurz eine Bruͤke in einer sehr bevoͤlkerten und sehr viel Handel und Gewerbe treibenden Stadt, soll nach meiner Ansicht nicht nach dem Ketten-Princip erbaut werden; denn sie wuͤrde, wenn sie nicht staͤrker gebaut wuͤrde, als man unsere Kettenbruͤken gewoͤhnlich baut, nicht die gehoͤrige Festigkeit darbieten. Wuͤrde man sie aber so stark bauen, daß sie jede Last zu tragen vermoͤgen, so fraͤgt es sich sehr, ob deren Bau nicht eben so schwierig und kostspielig werden wuͤrde, als jener einer eisernen Bruͤke. Zudem kann auch die staͤrkste Kettenbruͤke nie so fest seyn, als eine eiserne, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil sie bestaͤndigen Schwingungen ausgesezt ist, deren Gesez noch nicht so bekannt ist, daß sich Berechnungen darnach anstellen ließen; nur so viel wissen wir, daß diese Schwingungen bei einer schweren Bruͤke gefaͤhrlicher seyn werden und seyn muͤssen, als bei einer leichten. Es bleibt daher bei dem Baue der Haͤngebruͤken immer eine vorzuͤgliche Aufgabe, dieselben so leicht zu machen, daß sie nicht durch ihre eigene Schwingung leiden. Da dieß aber unter 10 Mal 9 Mal nicht moͤglich ist, so bleibt nichts Anderes uͤbrig, als die Kettenbruͤken so schwer und fest zu machen, als es die Last erfordert, die sie zu tragen haben. So viel uͤber jene Bruͤken, welche bestaͤndig eine große Last zu tragen haben. – Fuͤr solche Passagen aber, wo der Verkehr nicht sehr groß ist, gibt es hingegen nichts Zwekmaͤßigeres als Haͤngebruͤken, welche von jeder Spannung und jeder Hoͤhe, und um verhaͤltnißmaͤßig geringe Kosten erbaut werden koͤnnen. Man hat an sehr vielen Stellen mit großen Kosten steinerne Bruͤken erbaut, wo viel leichter Kettenbruͤken von gehoͤriger Staͤrke haͤtten angebracht werden koͤnnen. Eben so taugen die Haͤngebruͤken sehr gut zu militaͤrischen Zweken, indem sie sich leichter und schneller erbauen lassen, als Schiffbruͤken. In Gebirgsgegenden, wo uͤber Abhaͤnge Bruͤken geschlagen werden sollen, sind Haͤngebruͤken ohne Vergleich die besten, da sie sich weit leichter, schneller und wohlfeiler bauen lassen. Solche Bruͤken koͤnnen in Kriegszeiten auch sehr bald durch das Losmachen von ein Paar Bolzen aufgehoben werden, ohne daß man sie deßhalb so sehr zu zerstoͤren braucht, wie dieß bei steinernen Bruͤken zu geschehen hat. An Seekuͤsten zeigen die Haͤngebruͤken gleichfalls ihren unuͤbertrefflichen Werth. Wenn die Aufhaͤng-Thuͤrme auf Pfaͤhlen ruhen und fest gebaut sind; wenn die Ketten und die Platformen gehoͤrig mit einander verbunden sind, und mit der groͤßten Staͤrke die groͤßte Leichtigkeit vereinigen, so kann man selbst mitten in die Wogen ohne Gefahr einen Tragpfeiler bauen.“ Unsere Leser werden selbst fuͤhlen, daß viele dieser Behauptungen sehr richtig sind, daß sich aber bei manchen derselben eben so viel oder mehr dagegen, als dafuͤr sagen laͤßt. Literatur. Franzoͤsische. Recueil de vignettes gravées sur bois et polytypées, parThompson. De l'Imprimerie de J. Pinard. 8. Paris. 1832. Méthode graphique et géometrique appliquée aux arts du dessin ou Études préliminaires des élèves architectes et entrepreneurs, utiles et indispensables à tous les artistes et ouvriers employés à la construction et à la décoration des édifices publics et bâtimens particuliers: maçons, tailleurs de pierres, marbries, charpentiers, serruriers, menuisiers, peintres décorateurs etc. et généralement tous ceux, qui exercent des arts mecaniques et industriels. ParThierryfils, architecte graveur. Paris 1832, chez l'auteur et Carilian-Gœury. Cours élémentaire et pratique de dessin linéaire appliqué à l'enseignement mutuel, individuel et simultané, d'après les principes de Pestalozzi, suivi d'un Traité élémentaire de perspective linéaire. Par MM. Boniface, auteur du dessin, etChoquet, auteur de la perspective. 3e edit., ornée de 50 planches en taille-douce et augmentée d'un exposé sommaire de la théorie des ombres dans les dessins d'architecture. Paris 1832, chez Ferra. Von der Sammlung der Hausbuͤcher, welche Hr. Roret zu Paris herausgibt, erschienen: Manuel d'Architecture ou Traité de l'art de bâtir: parToussaintArchitecte. 2 vol. 2e edit. avec 12 planches gravées. 7 Fr. Manuel du Banquier, de l'agent de change et du Courtier: parPeuchet. 2 Fr. 50 Gent. Manuel d'arpentage, parLacroix, Membre de l'Institut. 2 Fr. 50 Cent. Manuel du toiseur en bâtimens. première partie. Terrasse et maçonnerie: parLe Bossu. 2 Fr. 50 Cent. Manuel de Miniature et de gouache: parConstant Viguier, suivi du manuel du Lavis à la Sepia et de l'Aquarelle: parLanglois de Longueville. 2e edit. 3 Fr. Manuel de Calligraphie. Méthode complète deCarstairs, dite Americaine, ou l'art d'écrire en peu de leçons par des moyens prompts et faciles, accompagné d'un plan renfermant un grand nombre de modèles mis en français. Manuel des poids et mésures, des monnaies et du calcul decimal: parTarbé de Sablons. 14e edit. 3 Fr. Taille raisonnée des arbres fruitiers et autres opérations relatives à leur culture, démontrées clairement par des raisons physiques tirées de leur differente nature et de leur manière de végéter et de fructifier. Par C. Butret. Nouvelle édition, publiée par ordre de la société royale d'agriculture, histoire naturelle et arts utiles de Lyon. In 12 de 5 feuilles plus 4 planches. Imp. de Barret à Lyon. Association polytechnique. Compte rendu trimestriel. Juillet 1832. In 8° de 4 feuilles 1/2. Imp. de Giraudet, à Paris. Canal lateral à la Loire; traversée de la Loire à Briare. In 8° de 4 feuilles. Imp. de Fain, à Paris. Lettres à Sophie sur la physique, la chimie et l'histoire naturelle. Par L. Aimé Martin: avec des notes, par M. Patrin, de l'Institut. Deuxième édition. Quatres volumes in 18, ensemble de 32 feuilles, plus 4 gravures. A Paris chez Ledentu, quai des Augustins. Cours élémentaire et pratique de dessin linéaire appliqué à l'enseignement mutuel, à l'enseignement individuel et à l'enseignement simultané, d'après les principes de Pestalozzi: suivi d'un traité élémentaire de perspective linéaire. Par MM. A. Boniface et Choque. Troisiéme édition, augmentée d'un exposé sommaire de la théorie des ombres dans les dessins d'architecture. In 4° oblong de 7 feuilles, plus 52 planches. – A Paris chez Ferra, rue des Grands-Augustins, N. 23. Manuel du jardinier des primeurs ou l'art de forcer les plantes à donner leurs fruits ou leurs fleurs dans toutes les saisons. Par MM. Noisette et Boitard. In 18 de 10 feuilles 1/2 plus une planche. A Paris chez Rorret. Manuel du toiseur en bâtimens, ou traité complet de l'art de toiser tous les ouvrages de bâtimens, mis à la portée de tout le monde. Par Lebossu. Premiére partie. Terrasse et maconnerie. In 18 de 7 feuilles 1/2 A Paris chez Rorret. Art du brasseur, ou Méthode théoretique et pratique pour faire la bière, contenant les meilleurs procédes de cette fabrication, tels qu'ils sont usités dans les divers pays où cette boisson est le plus en usage: suivi d'un traité sur la plantation du houblon. Par M. Sigesmond Kolb brasseur à Strasbourg. A Paris chez Mme. Huzard, rue de l'Eperon. N. 7. Canal latéral à la Garonne depuis Toulouse jusqu'à Castels avec embranchement sur le Tarn à Montauban; projets de M. de Baudre: ingenieur en chef, directeur des ponts et chaussees. Rapports de M. Cavenne, inspecteur-divisionnaire des ponts et chausées. In 8° des feuilles. – A Paris chez Carilian-Gœury, quai des Augustins. N. 41. Nouveau traité d'arpentage et de toisé, avec des tables de conversions de mesures anciennes et nouvelles: suivi de figures raisonnées sur l'arpentage, le toisé et le partage des champs: de comptes faits pour le toisé des bâtimens etc.; d'un tarif pour la réduction du bois carré et en grume, selon l'ancien système et le nouveau: d'un tarif des pieds de fer etc. Cinquième édition. Par Lancelot. In 8° 17 feuilles 1/8g plus 4 planches. A Troyes chez l'auteur, Faubourg St. Martin. N. 16. Pont suspendu en fil de fer, construit à Bry-sur-Marne (département de la Seine) par M. Jules Seguin. In 8° de 2 feuilles. A Paris chez Carilian-Gœury, quai des Augustins. N. 41. Société industrielle de Mulhausen. Entrepots intérieurs. Pétition adressée à la chambre des députés par le commerce de Colmar, contre le projet d'établissement d'un entrepot à Mulhausen et rapport du conseil d'administration de la société industrielle sur cette pétition, présentée dans la séance mensuelle du 29 Fevrier 1832. In 8° de 2 feuilles plus 2 tableaux. Imp. de Risler à Mulhausen. Statut et règlement de la société de garantie mutuelle contre la fraud, fondée par les marchands, chefs d'atéliers et ouvriers fabricans de tulles de la ville de Lyon et du département du Rhône, le 1 janvier 1832. In 12 d'une feuille 1/6 Imp. de Perret à Lyon. Expériences hydrauliques sur le lois de l'écoulement de l'eau à travers les orifices verticaux à grandes dimensions, entreprises à Metz par MM. Poncelet et Lesbros, capitaines du génie, d'après les ordres du ministre de la guerre, sur la proposition de M. le général Sabatier. In 4° de 34 feuilles plus 7 planches. A Paris chez Bachelier, quai des Aug. N. 55. Gravures polytypées de la fonderie de Laurent et Berny. In folio d'une feuille. Imp. de Chassaignon à Paris. Mémoires sur l'horlogerie exacte, contenant etc. suivi de la description d'un nouveau thermomètre metallique à minimum. Par Urbain Jurgensen, avec cinq tableaux en taille-douce, publiés et en partie traduits du danois, par le fils aîné de l'auteur, Louis Urbain Jurgensen. In 4° de 8 feuilles plus 5 planches. A Paris chez Bachelier. Mode régulier de dessiccation par toutes les températures, pour divers substances et spécialement pour les épreuves dans les établissemens de condition de soie. Par E. Félissent. In 8° de 4 feuilles 1/4. Imp. de Perrin à Lyon. Navigation de la rivière canalisée de la Sambre, depuis Landrecies jusqu'à la frontière de la Belgique. Concession accordée par adjudication publique, et approuvée par ordonnance royale en date du 8 Fevrier 1826. Documens relatifs à cette concession. In ° de 4 feuilles. Imp. de Lachevardière à Paris. L'algèbre rigoureusement réduite aux besoins de l'arithmétique, démontrée en 10 leçons, suivis d'une série de 250 problèmes entièrement nouveaux avec leurs solutions raisonnées. Par H. Toucas. In 8° de feuilles 1/2. A Lyon chez Périsse fréres. L'ami des ouvriers, ou nouveau traité de géométrie descriptive, théoretique et pratique, applicable aux sciences et arts, et particulièrement à l'art de bâtir, pour l'intelligence des ouvriers studieux: suivi de la stéréotomie. Par Pnotot jeune, de Troyes. Ouvrage orné de 23 planches gravées par son frère de Rheims. In 8° de 4 feuilles 1/2. A Rheims, chez Guyot-Roblet. Annuaire agronomique publié pour 1832 et 1833 par la société centrale d'agriculture du département de la Haute-Saône. In 12 de 9 feuilles 1/3. Imp. de Bobilier à Vesoul. L'art d'apprendre seul l'arpentage, le toise et le solivage. In folio de 21 feuilles. A Paris chez Mme. veuve Charles-Béchet. De l'action de l'acide hyponitrique sur les huiles, et des produits qui en resultent. Par Felix Boudet. In 8° de 3 feuilles 1/2 Imp. de Fain, à Paris. De l'importance de l'industrie agricole et de quelques-unes des améliorations qu'elle réclame. Par M. G. de Labaume. In 8° d'une feuille 1/2. Imp. de Durand-Belle, à Nîmes. Expériences faites en 1802 par MM. Fourneux et Minard, élèves ingénieurs des ponts et chaussées, sur l'ecoulement de l'eau par des orifices rectangulaires verticaux, en Mince paroi de 0m., 40 de longueur sur 2 cent. et 4 cent. de hauteur. In 8° d'un quart de feuille. Imp. de Fain, à Paris. Société anonyme des pont, gare et port de Grenelle. Rapport fait à l'assemblée générale des actionnaires le 26 Juillet 1832. In 4° d'une feuille 1/2. Imp. de Decourchant, à Paris. Annales agricoles du département de l'Aisne publiées par la société de sciences, arts, belles-lettres et agriculture de Saint-Quentin. Premiére livraison. Novembre 1831 – Avril 1832. In 8° de 11 feuilles plus 2 planches. A St. Quentin chez Daudville. (Erscheint halbjaͤhrig.) Manuel complet du bijoutier, du joaillier de l'orfevre, du graveur sur métaux et du changeur, contenant etc. Par M. Julia de Fontenelle. Deux volumes en 12, ensemble de 21 feuilles, plus 7 planches. A Paris chez Rorret, rue Hautfeuille. Réponse de la compagnie des ponts, gare et pont de Grenelle, aux questions posées par la chambre du commerce de Paris, sur l'emplacement convenable à l'entrepot réel. In 4° de 2 feuilles 1/2. Imp. de Porthmann, à Paris.