Titel: Ueber die Fabrikation der Säuerlinge oder der säuerlichen gashaltigen Wasser. Von Hrn. E. Soubeiran.
Fundstelle: Band 47, Jahrgang 1832, Nr. XXXVIII., S. 179
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XXXVIII. Ueber die Fabrikation der Saͤuerlinge oder der saͤuerlichen gashaltigen Wasser. Von Hrn. E. Soubeiran. Aus dem Journal de Pharmacie. October 1852, S. 541. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Soubeiran, uͤber die Fabrikation der Saͤuerlinge. Die Fabrikation der kuͤnstlichen gashaltigen Mineralwasser hat in neuerer Zeit eine sehr große Ausdehnung erhalten. Die guten Wirkungen, welche der Gebrauch dieser Wasser so haͤufig nach sich fuͤhrte, erhoͤhten deren Verbrauch so sehr, daß die zu Paris bestehenden Fabriken eine Zeit lang nicht allen Auftraͤgen zu entsprechen im Stande waren, und daß folglich auch aus anderen Staͤdten solche Wasser mit Vortheil nach Paris gefuͤhrt werden konnten. In Folge dieser starken Consumtion erstanden nothwendig einige neue Fabriken in der Hauptstadt, deren Unternehmer, wenn sie sich auch der Apparate ihrer Vorgaͤnger bedienen konnten, doch nur aus eigener Erfahrung die praktischen Anweisungen schoͤpfen konnten, welche zum Gelingen ihrer Unternehmungen nothwendig waren. Die Mineralwasser-Fabrikanten lassen naͤmlich Niemand in ihre Fabriken eintreten, so daß Jedermann, der sich ihrer Methoden bedienen will, dieselben neu fuͤr sich erfinden muß. Kurze Zeit nachdem mir die Direction der Central-Apotheke der Spitaͤler uͤbertragen worden, klagten mir einige Aerzte mit Recht, daß die in der Central-Apotheke erzeugten Mineralwasser weniger Kohlensaͤure enthielten, und folglich weniger wirksam seyen, als jene, die man im Handel treffe. Diese Klagen erregten meine Aufmerksamkeit; ich trachtete der an mich gemachten Aufforderung zu entsprechen, und habe es nun auch dahin gebracht, daß ich in der mir anvertrauten Anstalt Mineralwasser erzeuge, welche mit jenen der besten Pariser Fabriken rivalisiren koͤnnen. Ich zweifle zwar nicht, daß mehrere der Resultate, zu welchen ich gelangte und welche ich hier bekannt machen will, bereits mehreren Mineralwasser-Fabrikanten bekannt sind; da diese Herren aber ihre Erfahrungen und Methoden geheim hielten, und da ich meine Resultate lediglich aus meinen Versuchen zog, so kann ich dieselben auch fuͤglich als meine Entdekungen betrachten und aufstellen. Ich hoffe, daß meine Abhandlung einiges Licht uͤber diesen Fabrikationszweig verbreiten wird; sie duͤrfte Anderen ein langes und kostspieliges Herumtappen ersparen, und jeden verstaͤndigen Apotheker in den Stand sezen, diesen Industriezweig auszufuͤhren. Die Apparate, deren man sich zur Fabrikation der Mineralwasser bediente, haben nur wenige Modifikationen erlitten; die Principien, auf welche sich deren Einrichtung gruͤndet, beruhen auf der Aufloͤslichkeit der Kohlensaͤure, und auf der Erhoͤhung dieser Aufloͤslichkeit durch die Verminderung der Temperatur oder die Einwirkung eines starken Drukes. Der Apparat, in welchem das Wasser unter dem gewoͤhnlichen Druke mit Kohlensaͤure gesaͤttigt wird, konnte zwar zu nuͤzlichen Resultaten fuͤhren; er entspricht aber nichts weniger, als den gegenwaͤrtigen Beduͤrfnissen. Wenn man das Verhaͤltniß des absorbirten Gases auch durch Abkuͤhlen des Wassers erhoͤhen kann, so laͤßt sich das Product, welches man auf diese Weise erhaͤlt, doch durchaus nicht mit jenen schaͤumenden, mit Saͤure uͤbersaͤttigten Wasserarten vergleichen, an welche die Consumenten gewohnt sind. Die gegenwaͤrtige Fabrikation erfordert durchaus einen Compressions-Apparat; ja es ist nicht ein Mal eine Hoffnung vorhanden denselben entbehrlich zu machen. Man bediente sich bisher hauptsaͤchlich dreier verschiedener Compressions-Systeme. Nach dem einen dieser Systeme ist der Apparat vollkommen geschlossen, so daß der Druk durch das Gas selbst ausgeuͤbt wird, und daß es sich folglich nur darum handelt durch die Erfahrung die Quantitaͤt kohlensauren Kalkes zu bestimmen, durch deren Zersezung der Apparat mit einer den gehoͤrigen Druk ausuͤbenden Atmosphaͤre aus kohlensaurem Gase gefuͤllt wird. So einfach dieses System auch scheinen mag, so zeigen sich bei der Anwendung, desselben doch einige beinahe unuͤbersteigliche Schwierigkeiten; dieß duͤrfte auch der Grund seyn, warum dieser Apparat heut zu Tage fast gaͤnzlich aufgegeben wurde. Beinahe allgemein angenommen ist dafuͤr die Methode, nach welcher die Compression des kohlensauren Gases mittelst einer Drukpumpe geschieht. Von dieser Methode gibt es zwei Haupt-Modificationen, von denen keine einen Vorzug vor der anderen zu haben scheint, indem sich die beiden beruͤhmtesten Fabriken zu Paris derselben bedienen, und beinahe gleich gute Fabrikate in den Handel bringen. Bei dem ersten Systeme hat der erste Recipient, in welchem das Wasser die Kohlensaͤure aufnimmt, eine ziemlich große Capacitaͤt; aus diesem wird, wenn die Saͤttigung vollendet ist, alles gashaltige Wasser abgezogen, um die Operation dann wieder von Neuem beginnen zu koͤnnen. Bei dem zweiten Systeme ist der Recipient, welcher zur Aufnahme des Wassers und des Gases dient, von kleiner Dimension; allein die Operation dauert, wenn sie ein Mal begonnen hat, ununterbrochen fort. In dem Maße naͤmlich, in welchem der Arbeiter die fabricirte Fluͤssigkeit abzieht, in demselben Maße treibt die Pumpe wieder eine neue Menge Wasser und Gas an die Stelle der abgezogenen Fluͤssigkeit. Die Theorie spricht mehr fuͤr dieses System; die Fabrikation muß naͤmlich bei demselben eine regelmaͤßige seyn, waͤhrend bei dem eine Unterbrechung erleidenden Fabrikations-Systeme der leere Raum, welcher allmaͤhlich im Recipienten entsteht, nothwendig den Druk immer mehr und mehr vermindern muß, so daß das bereits vollkommen fertige Mineralwasser auf diese Weise einen Theil des Gases, den es aufgenommen hatte, wieder fahren laͤßt. Hieraus erhellt, daß die Quantitaͤt des in dem Wasser enthaltenen Gases um so geringer werden muß, je mehr sich die Operation ihrem Ende naͤhert. Diese Theorie ist nun zwar im Ganzen wahr; allein man wird aus dem weiteren Verlaufe ersehen, daß verschiedene Nebenumstaͤnde die Phaͤnomene und mithin auch die Resultate, die man nach dieser allgemeinen Theorie haͤtte erwarten sollen, bedeutend modificiren. Ich erkannte bei aufmerksamer Beobachtung der Fabrikation der Mineralwasser sehr bald, daß die geringe Guͤte der Producte der Central-Apotheke von der Art des Hahnes, dessen man sich bediente, herruͤhrte. Dieser Hahn war naͤmlich eine gewoͤhnliche Pipe, die sich in ein langes messingenes Rohr verlaͤngerte, welches bis auf den Boden der Flasche reichte, und welches an seinem oberen Theile mit einem mit Leder besezten Stoͤpsel versehen war, so daß die Flasche genau verschlossen werden konnte, waͤhrend die Luft und das Gas, welche nicht zuruͤckzuhalten waren, durch eine Klappe entweichen konnten. Ich uͤberzeugte mich bald, daß die Laͤnge des Rohres ein wesentliches Hinderniß fuͤr das Gelingen der Operation war. Von dem Augenblike an, wo das mit Gas erfuͤllte Wasser keinen starken Druk mehr erleidet, entwikeln sich naͤmlich zahlreiche Luftblasen aus demselben, welche die Fluͤssigkeit in bestaͤndiger Bewegung erhalten und dadurch einen bedeutenden Verlust an Kohlensaͤure bewirken. Ueberdieß braucht man bei diesen Haͤhnen auch noch sehr lang, um deren Rohr aus den Flaschen zu ziehen, so daß auch hiebei ein Verlust an Gas Statt finden muß. Man darf naͤmlich nicht vergessen, daß der Erfolg vorzuͤglich von der Schnelligkeit, mit welcher die Flasche verschlossen wird, abhaͤngt, und daß Alles was diese Manipulation verzoͤgert, auch dem Gelingen nachtheilig ist, waͤhrend jeder Gewinn an Zeit auch einen Gewinn an Guͤte des Fabrikates hiebei mit sich bringt. Um diesem Uebelstande zu begegnen, wendete ich statt des kegelfoͤrmigen Stoͤpsels den Bramah'schen Hahn mit sehr kurzem Zapfen an, welchen Hoyau im Bulletin de la Société d'Encouragement beschreibt. Spaͤter bediente ich mich aber eines noch einfacheren Apparates, eines gewoͤhnlichen Hahnes mit kurzem Zapfen. Dieser Zapfen geht durch eine Art umgekehrter Kapsel mit flachem Boden, dessen Raͤnder beinahe so weit herabreichen, daß sie mit der Oeffnung des Hahnes auf gleicher Hoͤhe stehen. Den Raum zwischen dem Zapfen und den Waͤnden der Kapsel fuͤlle ich mit auf einander gelegten Scheiben aus Kautschuk aus. Der Arbeiter haͤlt nun bei diesem Verfahren wie der linken Hand den Hals der Flasche, waͤhrend er die Muͤndung derselben mit dem Knie gegen die Kautschukscheiben andruͤkt; die Luft und jenen Theil der Kohlensaͤure, welcher nicht ohne Gefahr des Zersprengens der Flasche aufgenommen werden kann, laͤßt er auf eine gewandte Weise entweichen. Wenn nun die Flasche gefuͤllt ist, so brauche man, da die Muͤndung des Hahnes kaum uͤber die Kautschukscheiben hervorragt, die Flasche nur etwas auf die Seite zu wenden, um sogleich den Kork in dieselbe treiben zu koͤnnen. Der Arbeiter, den ich hiezu verwendete, war der Arbeit bald ganz gewachsen, und von diesem Augenblike an hatten die Fabrikate auch bedeutend an Guͤte gewonnen. Uebrigens hat auch dieses Verfahren seine Schwierigkeiten, welche man sich nicht verhehlen darf. Wenn der Arbeiter naͤmlich nicht genug Gas entweichen laͤßt, so hoͤrt die Fluͤssigkeit auf abzufließen, und es kann sogar geschehen, daß das Glas mit Gewalt zersprengt wird; laͤßt er hingegen zu viel Gas entweichen, so laͤßt das Wasser beinahe wieder alles Gas, welches dasselbe aufgenommen hatte, fahren. Eine Vorsichtsmaßregel, welche viel zum Gelingen der Operation beitraͤgt, ist folgende. In dem Augenblike, in welchem die Flasche gefuͤllt ist, muß man dieselbe stark gegen den Kautschuk andruͤken (damit kein Gas entweichen kann) und zugleich auch den Hahn schließen. Dann nehme man den Kork bei seinem dikeren Ende zwischen den Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand und stuͤze den Daumen, damit er als Regulator dienen koͤnne, auf den Rand der Flasche. Hierauf senke man den Kork auf die Muͤndung und treibe ihn durch eine leichte drehende Bewegung so weit als moͤglich in die Flasche, um ihn zulezt mittelst eines hoͤlzernen Kloͤppels vollends einzutreiben. Bei der Untersuchung der Fabrikate, die ich bei dieser Fabrikations-Methode erhielt, ergab sich deren Ungleichheit, die sich schon der Theorie nach voraussehen ließ. Ehe ich jedoch die Administration veranlassen wollte einen neuen Apparat, mit welchem die Fabrikation ununterbrochen fortginge, anzuschaffen, wollte ich vorher jenen Apparat, der mir zu Gebot stand, genau untersuchen, in der Hoffnung, daß sich bei einer tieferen Kenntniß der verschiedenen Erscheinungen, welche bei der Arbeit mit demselben Statt finden, vielleicht die Moͤglichkeit einer Verbesserung ergeben duͤrfte. Ich fuͤhlte mich um so mehr zu diesen Untersuchungen verpflichtet, als ich wußte, daß man sich in einer der beruͤhmteren Fabriken eines ganz aͤhnlichen Apparates bediene. Ich hoffe, daß meine Forschungen einiges Licht uͤber den fraglichen Fabrikationszweig, welcher bisher noch keiner genauen Pruͤfung unterworfen worden, verbreiten, und denselben leichter und einfacher ausfuͤhrbar machen werden. Ich sehe mich bei dieser Gelegenheit jedoch verpflichtet, Hrn. Mialhe, der mich bei meinen Untersuchungen mit außerordentlichem Eifer und großer Gewandtheit unterstuͤzte, meinen verbindlichsten Dank zu sagen. Das Faß, dessen ich mich bediente, faßte 115 Liter. An diesem brachte ich den modificirten Bramah'schen Hahn an, waͤhrend ich an dem hoͤchsten Theile desselben ein Manometer befestigte. Alle Versuche wurden mit Wasser angestellt, welches keine Kohlensaͤure enthielt, und welches eine Temperatur von 10 bis 12° hatte. Nachdem das Faß vollkommen gefuͤllt war, ließ ich langsam Kohlensaͤure einpumpen, wobei ich den Hahn zugleich so lange offen ließ, bis 5 Liter Fluͤssigkeit abgeflossen waren. Hierauf ließ ich so lange kohlensaures Gas eintreiben, bis dessen Quantitaͤt vier Mal so groß war, als die Capacitaͤt des Apparates oder bis dasselbe 460 Liter betrug. Waͤhrend dieß geschah, wurde die Fluͤssigkeit bestaͤndig mit einem Querl in Bewegung erhalten, um die Aufloͤsung der Kohlensaͤure dadurch zu befoͤrdern. Zulezt wurde das Wasser so schnell als moͤglich und ohne eine Bewegung im Fasse zu erzeugen, in Flaschen gefuͤllt. Waͤhrend der ganzen Operation beobachtete ich bestaͤndig das Manometer, um dadurch zu ermessen, welche Veraͤnderungen im Inneren des Apparates vorgegangen seyn mochten. Die Resultate nun, die ich bei diesem Versuche erhielt, ergeben sich aus folgender Tabelle, in welcher die erste Columne die aus dem Fasse abgezogene Quantitaͤt Wasser, und die zweite den Druk, welcher nach diesem Abzuge noch auf die Oberflaͤche Statt hatte, andeutet, waͤhrend man in der dritten jenen Druk angegeben findet, der sich aus der Berechnung der Ausdehnung des Gases durch die bloße Vermehrung des Raumes in dem oberen Theile des Fasses ergab. Quantitaͤt der abgezogenen  Fluͤssigkeit.   Druk auf die  Oberflaͤche.   Berechneter        Druk.      Liter. Atmosphaͤren. Atmosphaͤren        0     4,5454        0,6     4,07     4,058        1,2     3,700     3,664        1,8     3,333     3,341        2,4     3,076     3,071        3     2,8571     2,841        3,6     2,7027     2,641        4,2     2,5641     2,470        4,8     2,408     2,319        5,4     2,342     2,185        6     2,273     2,066        6,6     2,19     1,960        7,2     2,15     1,862        7,8     2,105     1,775        8,4     2,087     1,695        9     2,062     2,623        9,6      10,2     2,0408     1,495      10,8     2,0302     1,437      11,4     2     1,385      12     2     1,336      12,6     2      13,2     1,98      13,8     2      14,4     2      15     1,98      15,6     1,96      16,2     1,96      16,8     1,951      17,4     1,951      18     1,951     0,988 Quantitaͤt der abgezogenen  Fluͤssigkeit.   Druk auf die  Oberflaͤche.   Berechneter        Druk.      Liter. Atmosphaͤren. Atmosphaͤren      18,6     1,923      19,2     1,923      19,8     1,904      20,4     1,904      21     1,904      21,6     1,904      22,2     1,904      22,8     1,889      23,4     1,889      24     1,869      24,6     1,869     07,10      25,2     1,869      25,8     1,851      26,4     1,851      27     1,851      27,6     1,851      28,2     1,835      28,8     1,818      29,4     1,818      30     1,801     0,649      30,6     1,801      31,2     1,785      31,8     1,785      32,4     1,769      33     1,754      33,6     1,754      34,2     1,734      34,8     1,734      35,4     1,724      36     1,709     0,553      36,6     1,709      37,2     1,709      37,8     1,694      38,4     1,694      39     1,680      39,6     1,680      40,2     1,666      40,8     1,666      41,4     1,652      42     1,652      42,6     1,637      43,2     1,637      43,8     1,626      44,4     1,626      45     1,612      45,6     1,612      46,2     1,6      46,8     1,590      47,4     1,590      48     1,590     0,428      48,6     1,590      49,2     1,574 Quantitaͤt der abgezogenen  Fluͤssigkeit.   Druk auf die  Oberflaͤche.   Berechneter        Druk.      Liter. Atmosphaͤren. Atmosphaͤren      49,8     1,562      50,4     1,562      51     1,562      51,6     1,550      52,2     1,538      52,8     1,534      53,4     1,534      54     1,515     0,385      54,6     1,515      55,2     1,504      55,8     1,504      56,4     1,492      57     1,492      57,6     1,482      58,2     1,481      58,8     1,481      59,4     1,470      60     1,470     0,339      66     1,418      72     1,351      78     1,315      84     1,251      90      96     1,204    102     1,163 Aus dieser Tabelle ergibt sich, daß der Druk langsam und in dem Maße abnimmt, als das Faß leer wird; es ergibt sich aber auch, daß die Ausdehnung, welche die gasartige Atmosphaͤre annimmt, nicht die einzige Ursache dieser Verminderung des Drukes seyn kann, indem diese Abnahme sonst eine weit raschere seyn muͤßte. Waͤhrend sich naͤmlich das Gas ausdehnt, um den neu gebildeten Raum auszufuͤllen, laͤßt das Wasser einen Theil Kohlensaͤure fahren, wodurch die erste Wirkung zum Theil wieder ausgeglichen wird. Aus diesen beiden entgegengesezten Einfluͤssen ergibt sich eine langsame und regelmaͤßige Verminderung des Drukes, welche bis zum Ende der Operation fortwaͤhrt. Die Resultate des Versuches und jene der Berechnung halten am Anfange der Operation so ziemlich gleichen Schritt; die Abweichungen zwischen beiden werden aber in dem Maße, als die Operation fortschreitet, immer groͤßer. Eine aufmerksame Beobachtung der Bewegungen des Manometers haͤtte genuͤgt, um die gemischte Erscheinung, die uns beschaͤftigt, anzudeuten. Jedes Mal so oft man eine Bouteille fuͤllt, faͤllt das Manometer; waͤhrend des Zeitraumes, welcher noͤthig ist um die Flasche zu verschließen und eine neue Flasche an den Hahn zu bringen, bemerkt man hingegen, daß derselbe wieder merklich steigt. Hieraus laͤßt sich also erklaͤren, wie sich, im Gegensaze mit der Theorie, waͤhrend des Abziehens mehrerer Flaschen ein und derselbe Druk erhaͤlt. Es ruͤhrt dieß naͤmlich davon her, daß der mittlere Durchschnitt, der aus der Ausdehnung der Atmosphaͤre des Fasses und der Entweichung des Gases, welches das Wasser fahren laͤßt, erst dann an dem Maßstabe des Manometers bemerklich wird, wenn ein Mal mehrere auf einander folgende Operationen Statt gefunden haben. Ich will noch eine zweite Tabelle beifuͤgen, aus der man den Gang eines zweiten Versuches, welchen ich anstellte, ersieht, und welche ganz analoge Resultate gibt. Quantitaͤt der abgezogenen  Fluͤssigkeit.   Druk auf die  Oberflaͤche.   Berechneter        Druk.      Liter. Atmosphaͤren. Atmosphaͤren       0     5       0,6     4,5454     4,462       1,8     3,7222     3,68       2,4     3,333     3,37       3     3,262     3,125       3,6     3,2258     2,90       4,2     2,89     2,717       4,8     2,77     2,551       5,4     2,70     2,403       6     2,59     2,272       6,6     2,469     2,155       7,2     2,439     2,049       7,8     2,408     1,954       8,4     2,408     1,865       9     2,3255     1,785     10,2     2,273     1,644     11,4     2,408     1,524     12     2,3255     1,47     12,6     2,3     13,2     2,273    14,4     2,273     17,4     2,222     18,6     2,19     20,4     2,173     21,6     2,138     23,4     2,105     24     2,0870     1,862     25,2     2,062     27,6     2,040     28,2     2     31,8     1,98     0,767     37,2     1,94 Quantitaͤt der abgezogenen  Fluͤssigkeit.   Druk auf die  Oberflaͤche.   Berechneter        Druk.      Liter. Atmosphaͤren. Atmosphaͤren     39     1,9     43,2     55,2     1,666     0,415     59,6     60     1,585     0,384     67,8     1,466     75     1,428     90     1,26   102     1,18   110     1,111 So oft ich diesen Versuch auch wiederholte, erhielt ich immer dieselben Resultate, so daß ich keine weiteren Details hieruͤber anzugeben brauche. Nur so viel will ich, da dieß fuͤr die Fabrikation von Nuzen seyn duͤrfte, noch bemerken, daß der oberflaͤchliche Druk mehr zunimmt, wenn die Operation langsam geht. Da nun aber diese Zunahme von einem Verluste an Kohlensaͤure, welchen das Wasser erleidet, herruͤhrt, so laͤßt sich hieraus offenbar schließen, daß die Fabrikation um so besser gehen wird, je groͤßer die Gewandtheit des Arbeiters ist, der das Wasser in die Flaschen bringt. Ein Blik auf folgende Tabelle wird alle Zweifel hieruͤber heben.  Druk auf     dieOberflaͤche. Abgezogene Fluͤssigkeit. Neuer Druk.     Druk nach 2stuͤndiger Ruhe.      –     Liter.     5,      10 3,84       5     4,44      10 3,225       4,44     4      10 3,176       4     3,722      10 3,076       3,722     3,22      10 2,9       3,22     2,81      10 2,66       2,81     2,56      10 2,44       2,56     2,34      10 2,22       2,34     2,174      10 2,08       2,174     1,98      10 2,92       1,98      10 1,904 Eine weitere Folge, welche sich aus diesem Versuche ergibt, ist, daß das Wasser um so mehr Gas entweichen laͤßt, je mehr der Druk auf die Oberflaͤche abnimmt. Dieser Umstand konnte erklaͤren, welchen Nuzen die Methode bringt, nach welcher man in einigen Fabriken von Zeit zu Zeit eine neue Menge kohlensaures Gas oder selbst atmosphaͤrische Luft bringt. Ich machte um auch den Nuzen dieser Methode zu erproben, zwei Versuche. Bei dem einen ließ ich, in dem Maße als Wasser abgezogen wurde, kohlensaures Gas auf die Oberflaͤche pumpen, so daß waͤhrend der ganzen Operation ein Druk von 5 Atmosphaͤren auf die Oberflaͤche unterhalten wurde. Bei dem zweiten hingegen ließ ich so viel atmosphaͤrische Luft einpumpen, daß ein gleichmuͤßiger Druk von 5 Atmosphaͤren dadurch unterhalten wurde. In beiden Faͤllen waren jedoch die Resultate von der Art, daß sie mir einen zweiten Versuch verleideten. Die Fluͤssigkeit wurde naͤmlich immer mit Gewalt ausgetrieben, so daß der Arbeiter, seiner Geschiklichkeit ungeachtet, Muͤhe hatte, dieselbe in Flaschen zu bringen; die Operation war uͤberdieß kaum zur Haͤlfte beendigt, so zeigte sich die Fluͤssigkeit bereits beinahe alles ihres Gases verlustig, was, wie uns scheint, davon herruͤhrt, daß die Menge Gases, welche durch den starken Druk auf die Oberflaͤche fixirt bleiben konnte, nicht im Stande war den außerordentlichen Verlust zu ersezen, der in Folge der heftigen Bewegung der Fluͤssigkeit bei ihrem Einfuͤllen in Flaschen Statt fand. Bemerkt verdient jedoch bei dieser Gelegenheit zu werden, daß, ungeachtet der aͤußerst geringen Guͤte der Producte, das in den Flaschen enthaltene Gas selbst am Ende der Operation noch hinreichte, um die Korke aus den Flaschen zu sprengen, waͤhrend sich bei der Untersuchung der Fluͤssigkeit doch nur eine geringe Menge Kohlensaͤure in derselben zeigte. Dieses sonderbare Factum duͤrfte wohl darin seinen Grund haben, daß der Arbeiter bei seiner Gewandtheit einen Theil Gas in den Hals der Flasche gebracht haben konnte, welches sich daselbst zu einer so comprimirten Atmosphaͤre ansammelte, daß es den Kork aus der Flasche zu schnellen im Stande war. Das Volumen des in dem Wasser enthaltenen Gases stimmte jedoch durchaus nicht mit jenem der daruͤber stehenden Atmosphaͤre zusammen. Wenn man kohlensaures Gas in das Faß bringt, so haͤuft es sich auf der Oberflaͤche des Wassers an, und kann dann, wenn man es mittelst eines Querls mit der Fluͤssigkeit in innigere Beruͤhrung bringt, leicht von derselben aufgeloͤst werden. Sehr gut und das Spiel der Pumpen erleichternd ist es, wenn man den Querl bestaͤndig in Bewegung erhaͤlt, waͤhrend die Pumpe das Gas in den Behaͤlter treibt. Dieselbe Triebkraft, welche den Pumpenkolben in Bewegung sezt, kann sehr leicht zugleich auch den Querl treiben. Aus dem Nuzen, den das Umruͤhren unter diesen Umstaͤnden gewaͤhrt, schloß man, daß dasselbe auch waͤhrend der Operation gut seyn koͤnne, um dadurch zu bewirken, daß die Gasatmosphaͤre die Kohlensaͤure, die aus dem Wasser nach und nach entwich, wieder aufnaͤhme. Die Erfahrung hat dieß jedoch nicht bestaͤttigt; sie hat mich gelehrt, daß wenn diese Beobachtung auch scheinbar wahr waͤre, sie doch einer verschiedenen Auslegung beduͤrften wuͤrde. Bei einem ersten Versuche arbeitete ich mit 4 Volumen kohlensauren Gases; nachdem 18 Liter abgezogen waren, fing ich die Wirkungen des Umruͤhrens zu untersuchen an. Die Resultate dieses Versuches erhellen aus folgender Tabelle. Versuch bei 18 Liter leeren Raumes uͤber der Oberflaͤche und 4 Volumen Kohlensaͤure. Abgezogenes    Wasser.   Druk auf      dieOberflaͤche. Druk nach    demUmruͤhren.      Liter.       18    2,857    4,44       24    2,70    3,92       30    2,70    3,45       36    2,816    3,22       42    2,89    3,03       48    2,70    2,85       54    2,77    2,9       60    2,44    2,48       66    2,34    2,44       72    2,27    2,32       78    2,15    2,19       82    2,05    2,08       90    1,96    1,98       96    1,87    1,88     102    1,12 Hieraus ergibt sich, daß das Umruͤhren der Fluͤssigkeit bestaͤndig eine Vermehrung des Drukes auf die Oberflaͤche, und einen Verlust des Wassers an der in ihm aufgeloͤst gewesenen Kohlensaͤure bewirkte. Dieser Verlust war am Anfange des Versuches groͤßer, indem das Wasser dann noch einen großen Ueberschuß Saͤure enthielt. Bei einem zweiten Versuche ließ ich 5 Liter leeren Raum uͤber der Oberflaͤche, brachte dann 5 Volumen Kohlensaͤure in den Apparat, und zog hierauf das Wasser nach und nach ab. Nach jedesmaligem Abziehen wurde das Manometer beobachtet, dann lebhaft umgeruͤhrt, um die Fluͤssigkeit mit dem daruͤber stehenden Gase in Beruͤhrung zu bringen, und zulezt wieder eine neue Beobachtung der Queksilbersaͤule vorgenommen. Hiebei ergaben sich folgende Resultate, welche sich sehr gut mit den fruͤheren Resultaten vergleichen lassen. Abgezogenes    Wasser.   Druk auf      dieOberflaͤche. Druk nach    demUmruͤhren.      Liter.        0    7,407    5,71        6    4,25    5,55      12    4,44    5,12      18    4,54    4,87      24    4,16    4,54      30    4,09    4,25      36    3,84    4      42    3,72    3,77      48    3,57    3,57      54    3,39    3,39      60    3,26    3,22      66    3,07    3,03      72    2,94    2,86      78    2,81    2,70      84    2,66    2,56      90    2,53 Um endlich auch noch auszumitteln, welchen Einfluß das Umruͤhren in Verbindung mit dem Eintreiben einer neuen Quantitaͤt KohlensaͤureKohensaͤure aͤußert, vollbrachte ich die Operation in der Art, daß ich 5 Liter Gas uͤber der Oberflaͤche ließ, und dann 5 Volumen Kohlensaͤure eintrieb. Hierauf ließ ich nach und nach einen Theil der Fluͤssigkeit abziehen, und wieder kohlensaures Gas zusezen. Nun beobachtete ich das Manometer, und ließ dann lebhaft umruͤhren, um zulezt neuerdings den Druk zu beobachten. Die Resultate, die ich hiebei erhielt, ergeben sich aus folgender Tabelle. Wasser, welches     jedes Malabgezogen wurde.    Volumen derAtmosphaͤre der    Oberflaͤche. Druk nach dem   Zusaze der  Kohlensaͤure. Druk nach dem   Umruͤhren.         Liter.        Liter.          15         20        5       4,65          12         32        5       4,87          12         44        6,06       5,40          24         68        4,80       4,87          12         80        5       5,1          12         92        4,25       4,34 Aus dieser Tabelle ersieht man, daß, wenn das Umruͤhren waͤhrend des Vorhandenseyns einer Atmosphaͤre aus Kohlensaͤure dem Wasser auch am Anfange der Operation einigen Vortheil brachte, das Wasser doch nur wenig Gas aufnahm; und daß das Umruͤhren selbst schaͤdlich war, wenn ein Mal ein Theil der Fluͤssigkeit abgezogen worden. Und doch empfehlen die Fabrikanten gerade um diese Zeit, in welcher das Wasser schwaͤcher zu werden beginnt, einen neuen Zusaz von Gas. Die leichten Unterschiede, welche man in den Beobachtungen bemerkt, lassen sich uͤbrigens leicht durch die Schwierigkeit erklaͤren, mit welcher sich auch dann noch ein vollkommenes Umruͤhren oder besser eine innige Beruͤhrung zwischen dem Wasser und dem Gase herstellen laͤßt, wann in dem oberen Theile des Fasses bereits ein großer leerer Raum besteht. Wenn man in der Praxis beobachtet haben will, daß das Umruͤhren und der Zusaz von neuem Gase das Fabrikat verbesserten, so beruht dieß auf einer falschen Auslegung eines ganz entgegengesezten Resultates. Fuͤr mich ist und bleibt es eine ausgemachte Thatsache, daß das Wasser beim Fuͤllen der Flaschen um so mehr Gas verliert, je mehr es in Bewegung gesezt wird. Eine Vermehrung des Drukes bewirkt nun aber unabaͤnderlich ein viel schnelleres und mehr tumultuarisches Ausstroͤmen der Fluͤssigkeit; und doch erzeugt man durch das Umruͤhren oder durch das Eintreiben von frischem Gase gerade diese Erscheinung! Die Arbeiter schlossen bloß daraus, daß sich in den Flaschen eine große Menge Gas zeigt, daß das Wasser auch reicher an Gas geworden seyn muͤsse; dieß ist aber irrig, denn sie brachten das Wasser bei der angegebenen Behandlung unter Umstaͤnde, unter denen dasselbe nothwendig eine groͤßere Menge Gas verlieren mußte, als in ihm enthalten blieb. Ich glaube aus den angefuͤhrten Beobachtungen mit vollem Rechte den Schluß ziehen zu duͤrfen, daß man, wenn man mit jenem Apparate, in welchem die Fabrikation mit Unterbrechung betrieben wird, vortheilhaft arbeiten will, das Wasser mit der gehoͤrigen Quantitaͤt Kohlensaͤure geschwaͤngert, und dann so schnell als moͤglich ohne Umruͤhren und ohne Eintreiben von neuem Gase waͤhrend der Operation, in Flaschen gefuͤllt werden soll. Der Apparat zur Fabrikation mit Unterbrechung bringt einen Nachtheil mit sich, welcher von dem Principe seiner Einrichtung selbst herruͤhrt. Dieser ist: der Verlust an Gas, welchen das Wasser im Fasse selbst in dem Maße erleidet, als sich der leere Raum in demselben vergroͤßert. Ich habe bereits einige Mittel angegeben, wodurch sich dieser Verlust vermindern ließe. Vielleicht duͤrfte die Fabrikation aber auch noch verbessert werden, wenn man die Menge der Kohlensaͤure so sehr vermehrte, daß das Wasser selbst am Ende der Operation noch reich genug an Gas bliebe. Ich uͤberzeugte mich bald, daß man mit einer viel geringeren Menge Kohlensaͤure die besten Saͤuerlinge erzeugen koͤnnte, wenn der Fuͤllproceß der Flaschen einer Verbesserung faͤhig waͤre. Bei der gegenwaͤrtig angenommenen Methode wird das Wasser mit Gewalt ausgestoßen, und die Flasche muß waͤhrend des Fuͤllens offen bleiben: zwei Umstaͤnde, welche nothwendig einen großen Verlust an Gas zur Folge haben muͤssen. Ich glaube nach einigem Nachdenken nun endlich auf einen Hahn gekommen zu seyn, welcher diesen beiden großen Maͤngeln abhelfen duͤrfte. Der Bau dieses Hahnes beruht auf dem Principe, daß, wenn eine Fluͤssigkeit durch eine Oeffnung ausfließt, welche einem eben so großen Druke ausgesezt ist, als die Oberflaͤche der Fluͤssigkeit, die Fluͤssigkeit nur mehr in Folge ihrer eigenen Schwere ausfließt. Diese Bedingung nun ist erfuͤllt, wenn man zwischen dem Inneren der Flasche und der Atmosphaͤre uͤber dem Wasser eine Verbindung herstellt. In diesem Falle ist der Druk an beiden Orten gleich; das Wasser fließt folglich langsam ab und ohne eine andere Bewegung zu erleiden, als jene, welche durch seinen Fall durch eine kleine Oeffnung und bei dem Druke einer Wassersaͤule von seiner Hoͤhe erzeugt wird. Mein Hahn endigt sich auf diese Weise wie der Bramah'sche Hahn; in seinem Inneren befinden sich aber zwei Leitungscanale: durch den einen fließt die Fluͤssigkeit naͤmlich ab, waͤhrend die andere das Innere der Flasche mit der Atmosphaͤre des Fasses in Verbindung sezt. Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß der Druk des Randes der Flasche gegen die Kautschukscheiben, welchen man mittelst des Kniees hervorbringt, hinreichend ist, um alle Verbindung nach Außen aufzuheben. Mein Hahn ist in Fig. 31 abgebildet. AA ist der Koͤrper des Hahnes, welcher durch das Schraubengewinde S an dem Fasse angebracht wird. BB ist eine silberne Roͤhre, die der ganzen Laͤnge nach durch den Hahn laͤuft, und welche das Wasser fuͤhrt. CC ist eine zweite kupferne Roͤhre, welche die Roͤhre B eine Streke weit umgibt, sich dann im Kniee biegt und bei F sich oͤffnet. Diese Flasche ist dazu bestimmt, eine Verbindung zwischen der Flasche und der Atmosphaͤre des Fasses herzustellen. DD ist der Schluͤssel des Hahnes mit zwei Oeffnungen; die eine dieser Oeffnungen b, welche mit Silber ausgefuͤttert ist, entspricht der Roͤhre B; die andere c hingegen entspricht der Roͤhre C. Dreht man also den Schluͤssel, so oͤffnet oder schließt man nothwendig beide Roͤhren B und C gemeinschaftlich. F ist eine bleierne Roͤhre, welche mit dem einen Ende an dem Hahne angebracht wird, waͤhrend sie sich mit dem anderen Ende in den oberen Theil des Fasses oͤffnet. G ist ein kupferner, eingeschraubter Ring, welcher die Kautschukscheiben zuruͤkhaͤlt. Ich will nun einen Versuch, den ich mit diesem Haͤhne anstellte, angeben. Ich ließ 5 Liter Wasser in dem Fasse und trieb 455 Volumen Kohlensaͤure ein. Abgezogenes    Wasser.  Druk.   Abgezogenes    Wasser.  Druk.       Liter.       Liter.        0 5        30 2,062        0,6 3,076        30,6 2,062        1,2 2,941        31,2 2,062        1,8 2,816        31,8 2,062        2,4 2,736        32,4 2,062        3 2,702        33 2,062        3,6 2,666        33,6 2,062        4,2 2,59        34,2 2,062        4,8 2,564        35,4 2,062        5,4 2,53        36 2,04        6 2,50        36,6 2,04        6,6 2,469        37,2 2,04        7,2 2,439        37,8 2,04        7,8 2,405        38,4 2,04        8,4 2,38        39 2,04        9 2,342        39,6 2,04        9,6 2,342        40,2 2,04      10,2 2,342        40,8 2,04      10,8 2,342        41,4 2,04      11,4 2,342        42 2,04      12 2,325        42,6 2,02      12,6 2,325        43,2 2,02      13,2 2,325        43,8 2,02      13,8 2,325        44,4 2,02      14,4 2,325        45 2,02      15 2,3        45,6 2      15,6 2,273        46,2 2      16,2 2,273        46,8 2      16,8 2,222        47,4 2      17,4 2,222        48 1,98      18 2,222        48,6 1,98      18,6 2,222        49,2 1,98      19,2 2,222        49,8 1,98      19,8 2,222        50,4 1,98      20,4 2,222        51 1,98      21 2,222        51,6 1,98      21,6 2,222        52,2 1,98      22,2 2,19        52,8 1,96      22,8 2,19        53,4 1,96      23,4 2,19        54 1,96      24 2,19        54,6 1,96      24,6 2,19        55,2 1,96      25,2 2,19        55,8 1,96      26,4 2,19        56,4 1,95      27 2,19        57 1,95      27,6 2,19        57,6 1,95      28,2 2,173        58,2 1,95      28,8 2,173        58,8 1,95      29,4 2,15        59,4 1,923 Abgezogenes    Wasser.  Druk.   Abgezogenes    Wasser.  Druk.      60 1,923        85,8 1,78      60,6 1,923        86,4 1,77      61,2 1,923        87 1,77      61,8 1,904        87,6 1,75      62,4 1,904        88,2 1,75      63 1,904        88,8 1,75      63,6 1,904        89 1,73      64,2 1,88        89,6 1,73      64,8 1,88        90,2 1,72      65,4 1,88        90,8 1,72      66 1,88        91,4 1,72      66,6 1,88        92 1,70      67,2 1,88        92,6 1,70      67,8 1,87        93,2 1,70      68,4 1,87        93,8 1,70      69 1,87        94,4 1,70      69,6 1,87        95 1,69      70,2 1,87        95,6 1,69      70,8 1,87        96,2 1,69      71,4 1,87        96,8 1,69      72 1,87        97,4 1,69      72,6 1,85        98 1,69      73,2 1,85        98,6 1,68      73,8 1,85        99,2 1,68      74,4 3,85        99,8 1,68      75 3,85      100,4 1,68      75,6 1,83      101 1,68      76,2 1,83      101,6 1,66      76,8 1,83      102,2 2,66      77,4 1,81      102,8 1,66      78 1,81      103,4 1,66      78,6 1,81      104 1,66      79,2 1,80      104,6 1,66      79,8 1,80      105,2 1,65      80,4 1,80      105,8 1,65      81 1,78      106,4 1,65      81,6 1,78      107 1,65      82,2 1,78      107,6 1,65      82,8 1,78      108,2 1,64      83,4 1,78      108,8 1,64      84 1,78      109,4 1,63      84,6 1,78      110 1,63      85,2 1,78 Nachfolgende kleine Tabelle enthaͤlt die Resultate einer zweiten Operation, bei welcher die ersten Flaschen ohne allen Gasverlust abgezogen werden konnten, was am Anfange der Operation, wo der Druk im Inneren noch sehr stark ist, immer sehr schwer moͤglich ist. Quantitaͤt der abgezogenen   Wassers. Druk auf die Oberflaͤche.  Berechneter     Druk.      Liter.        0     4,87        0,6     4,44     3,92        1,2     4,16     3,67        1,8     3,92     3,41        2,4     3,84     3,37        3     3,77     3,33        3,6     3,63     3,12        4,2     3,57     3,32        4,8     3,47     3,2        5,4     3,45     3,07 Der Gang der Operation ist, wie man sich leicht aus einem Blike auf obige Tabellen uͤberzeugen kann, sehr regelmaͤßig; nur sind das Sinken des Manometers in dem Augenblike, in welchem die Verbindung mit der Flasche hergestellt wird, und das Steigen, welches dann durch das zur Atmosphaͤre des Fasses hinzukommende Gas bewirkt wird, zwei Erscheinungen, welche hier viel deutlicher ausgesprochen sind, als bei der gewoͤhnlichen Operation. Der Druk vermindert sich, so wie sich die Capacitaͤt der Oberflaͤche vermehrt; er vermehrt oder vergroͤßert sich, indem die Luft der Flasche einen Theil der Atmosphaͤre des Fasses bildet, und uͤberdieß, weil das Wasser des Fasses einen Theil Gas abgibt, waͤhrend jenes Wasser, welches in die Flasche faͤllt, eine neue Menge liefert. Auch der innere Druk muß sich, wie dieß auch wirklich der Fall ist, minder rasch vermindern, als es an dem gewoͤhnlichen Apparate der Fall ist. Folgende vergleichende Resultate sezen dieß außer allen Zweifel. Bei gleichem ersten Druke erhielt ich naͤmlich folgende Grade von Druk, indem ich je 6 Liter Fluͤssigkeit abzog. Operation mit dem  einfachen Hahne.   Operation mit demdoppelroͤhrigen Hahne.    Atmosphaͤren.       Atmosphaͤren.         3,076            3,076         2,087            2,469         2,0            2,525         1,90            2,22         1,85            2,19         1,76            2,062         1,69            2,04         1,626            2,02         1,562            1,98         1,492            1,95         1,470            1,92         1,16            1,63 Aus den eben angefuͤhrten Thatsachen ergibt sich ferner auch, daß sich die Veraͤnderung des Drukes, welche auf das Abziehen einer bestimmten Menge Fluͤssigkeit eintritt, nie berechnen laͤßt, und daß sie immer groͤßer ist, als man sie der Theorie nach vermuthen sollte, wenn man nicht zugleich auch solche Umstaͤnde, die nicht in Berechnung gebracht werden koͤnnen, beruͤksichtigt: naͤmlich die Entwikelung von Kohlensaͤure aus dem Wasser im Fasse und aus jenem Wasser, welches in die Flaschen faͤllt. Der Druk, welcher am Ende der Operation im Inneren des Apparates Statt findet, ist, wenn man sich meines doppelroͤhrigen Hahnes bedient, immer groͤßer, als er ist, wenn man mit dem gewoͤhnlichen Hahne arbeitet. Das Verhaͤltniß hievon ist zwar nicht bei allen Versuchen gleich; allein gewiß ist, daß bei der alten Methode viel mehr Kohlensaͤure verloren ging, als bei der neuen. Zum Beweise will ich nur vergleichsweise die Resultate, welche ich mit beiden Methoden erhielt, einander gegenuͤber stellen. Bei der Anwendung des gewoͤhnlichen Hahnes wurden naͤmlich 460 Liter Kohlensaͤure verbraucht; am Ende der Operation blieben davon 133 Liter, woraus die Atmosphaͤre des Fasses bestand: naͤmlich 115 Liter bei einem Druke von 1,163 und 133 Liter bei dem gewoͤhnlichen Druke. Folglich sind mit 110 Litres Wasser 327 Liter, oder beinahe 3 Liter Gas mit Einem Liter Fluͤssigkeit abgeflossen. Bei der Operation mit dem doppelroͤhrigen Hahne bestand die Atmosphaͤre bei einem Druke von 1,63 aus 115, oder bei dem gewoͤhnlichen Druke aus 187 Liter; allein von diesen 187 Liter bestanden 115 aus atmosphaͤrischer Luft, welche von den Flaschen herruͤhrte, so daß also bloß 72 Liter Kohlensaͤure uͤbrig blieben. Es flossen folglich bei dieser Operation mit den 110 Liter Wasser 388 Liter Saͤure ab, so daß im Durchschnitte 3 1/2 Volumen Gas auf 1 Liter Wasser kommen. Beruͤksichtigt man außerdem noch, daß man viel weniger Gas verliert, wenn man sich beim Fuͤllen der Flaschen des neuen Hahnes bedient, so wird man finden, welche Vortheile der neue Hahn gewaͤhrt: Vortheile, welche sich uͤberdieß durch eine Vergleichung der Producte bestaͤttigt zeigen werden. Ich habe bei meinen Versuchen außerdem gefunden, daß man, um bei meinem Verfahren Producte zu erhalten, welche mit den besten kaͤuflichen Mineralwaͤssern einen Vergleich aushalten, 5 Volumen Kohlensaͤure anwenden mußte. Um alle die Vortheile, welche sich bei der Anwendung des doppelroͤhrigen Hahnes ergeben, noch augenscheinlicher zu zeigen, erlaube ich mir noch folgende Zusammenstellung beizufuͤgen. Bei dem alten Hahne enthalten die Wasser gegen das Ende der Operation nur wenig Gas; das Fuͤllen der Flaschen ist sehr schwierig und fordert die groͤßte Aufmerksamkeit; wenn der Arbeiter das Gas zu frei entweichen laͤßt, so wird das Wasser arm an Gas, und laͤßt er zu wenig entweichen, so kommt das Ausfließen in Stoken, und nur zu oft zerspringt selbst die Flasche. Es ist folglich eine sehr geuͤbte Hand noͤthig, wenn das Fabrikat gut werden soll, und selbst dann wird man des jedesmaligen Gelingens nicht gewiß seyn. Arbeitet man hingegen mit dem doppelroͤhrigen Hahne, so wird das Wasser selbst am Ende der Operation noch hinreichend mit Gas gesaͤttigt seyn; das Fuͤllen der Flaschen ist sehr leicht; der Arbeiter braucht nur einige Minuten, um die gehoͤrige Fertigkeit zu erlangen, da er bloß darauf zu sehen hat, daß die Flasche so stark gegen die Kautschukscheibe angedruͤkt wird, daß dadurch alle Verbindung mit der aͤußeren Luft unterbrochen wird. Wenn man ferner die Flasche abnimmt, um sie zu verschließen, so ist der Verlust sehr unbedeutend, indem das Wasser, da es nicht stark in Bewegung gesezt worden, das Gas nur langsam fahren laͤßt. Ich muß jedoch bemerken, daß, wenn man 5 Volumen Kohlensaͤure anwendet, die ersten Flaschen, in denen 5 Litres Gas enthalten ist, beim Abnehmen vom Hahne so lebhaft aufbrausen, daß das Verschließen derselben von Seite des Arbeiters einige Geschiklichkeit erfordert. Bei einem so starken Kohlensaͤuregehalte schadet es jedoch nichts, wenn etwas Kohlensaͤure verloren geht; besonders wenn man auch hier die allgemeine Vorschrift befolgt, und die Flaschen so schnell als moͤglich fuͤllt. Um dieses Fuͤllen noch schneller zu bewerkstelligen, waͤre es, besonders wenn das Faß groß ist, sehr gut, wenn an jeder Seite des Apparates ein solcher Hahn angebracht waͤre, so daß zwei Arbeiter zugleich fuͤllen koͤnnten. Bei einem solchen Verfahren wuͤrden die lezten Producte gewiß bedeutend gewinnen; sollte sich die Operation uͤbrigens aus irgend einem Grunde in die Laͤnge ziehen, so duͤrfte man dieselbe nur unterbrechen, wenn sich noch einige Liter Wasser in dem Fasse befinden. Ich habe nun am Schluͤsse dieser Abhandlung nur noch den Apparat, welcher zur Fabrikation mit Unterbrechung dient, mit dem Apparate zur sogenannten ununterbrochenen Fabrikation zu vergleichen. Bei diesem lezteren Apparate hat der Recipient bekanntlich einen geringen Rauminhalt, in welchen sowohl das Wasser, als das Gas fortwaͤhrend eintreten. Es hat bestaͤndig ein starker Druk auf die Oberflaͤche Statt, und waͤhrend der ganzen Dauer der Fabrikation finden also gewisser Maßen dieselben Umstaͤnde Statt, welche am Anfange der fruͤher beschriebenen Operation Statt finden. Man muß folglich, wenn man einen gewandten Arbeiter hat, auf diese Weise vortreffliche Resultate erhalten. Da ich diese Fabrikation jedoch wegen Mangel an einem tauglichen Apparate keiner genauen Beobachtung unterwerfen konnte, so war ich nur die Producte, die man auf diese Weise erhaͤlt, zu pruͤfen im Stande. Ich verschaffte mir zu diesem Behufe etwas von dem kaͤuflichen Saͤuerlinge, den man in der Fabrik du Gros-Caillou mittelst eines Bramah'schen Apparates fabricirt, und unterwarf denselben einer Analyse. Das Verhaͤltniß des in diesem Wasser enthaltenen Gases ist, wie zu erwarten war, verschieden; nie fand ich jedoch den Gehalt unter 3 Volumen; meistens zwischen 3 und 4 Volumen. Dieses Fabrikat ist mithin sehr gut, und ich muß gestehen, daß ich kein aus irgend einer Pariser Fabrik kommendes Mineralwasser so gleichmaͤßig gesaͤttigt fand, wie dieses. Die Fabrik du Gros-Caillou ist aber auch die einzige, in der man sich der ununterbrochenen oder fortwaͤhrenden Fabrikation bedient. Das Mineralwasser, welches in der Central-Apotheke mittelst des doppelroͤhrigen Hahnes erzeugt wird, haͤlt vollkommen einen Vergleich mit dem eben beschriebenen Wasser aus. Die zuerst abgezogenen Flaschen enthalten naͤmlich uͤber 4, die lezteren hingegen uͤber 3 Volumen. Dieser Unterschied ist eine nothwendige Folge der Fabrikations-Methode; er ist aber auch so unbedeutend, daß sich der Abnehmer nicht wohl daruͤber beklagen kann, um so weniger, da sich derselbe Unterschied auch an dem durch ununterbrochene Fabrikation erzeugten Wasser zeigt, mit dem einzigen Unterschiede jedoch, daß hier die Ungleichheit nicht immer zu einer und derselben Epoche, sondern zu verschiedenen Zeiten Statt findet. Das Fuͤllen der Flaschen ist naͤmlich so schwierig, daß selbst der gewandteste Arbeiter nie fuͤr das Resultat seiner Arbeit gut stehen kann. Ich bin uͤberzeugt, daß alle Fabriken, welche mit dem mit Unterbrechung arbeitenden Apparate fabriciren, ihre Fabrikate durch Annahme meines doppelroͤhrigen Hahnes verbessern werden, und daß Jedermann, der nicht auf aͤußerst großen Absaz zu rechnen hat, sich gleichfalls desselben bedienen wird. Die ganze Fabrikations-Methode veranlaßt naͤmlich viel weniger Kosten, indem die Gaserzeugung, die Aufloͤsung desselben im Wasser und das Fuͤllen des Wassers in Flaschen drei auf einander folgende Operationen bilden, welche ein und derselbe Arbeiter zu leisten im Stande ist. Die Fabrikanten werden bei meiner Methode um so besser fahren, als sie bei derselben keiner besonders gewandten Arbeiter beduͤrfen. Am Schlusse sey es mir erlaubt endlich noch ein Paar Worte uͤber die Methode, deren ich mich zur Ausmittelung des Kohlensaͤuregehaltes bediente, beizufuͤgen. Diese Methode ist naͤmlich sehr leicht und machte es mir moͤglich in sehr kurzer Zeit eine große Menge Analysen anstellen zu koͤnnen. Ich nahm den kleinen, von Hrn. Planche beschriebenen Apparat zur Fabrikation der Mineralwasser, welcher Jedermann bekannt ist, brachte an diesem die Pumpe an, und befestigte an der oberen Tubulirung eine Blase mit einem Hahne. An dem Seitenrohre der Pumpe befestigte ich das eine Ende einer Blase, waͤhrend ich das andere, gleichfalls offene Ende der Blase an dem Halse einer mit Mineralwasser gefuͤllten Flasche festmachte. Ich sorgte dafuͤr, daß keine Luft in der Blase blieb; wenn eine solche darin geblieben war, so entfernte ich dieselbe leicht dadurch, daß ich den unteren Hahn des Apparates oͤffnete, und einige Kolbenstoͤße machte. Ehe ich den Hals der Flasche in die Blase stekte, schnitt ich deren Kork so ab, daß ich mit dem Finger leicht den Bindfaden, womit er festgehalten wurde, abstreifen konnte. War nun der Apparat auf diese Weise zusammengerichtet und der Hahn der oberen Blase geoͤffnet, so streifte ich mit dem Daumen, den Bindfaden des Korkes ab, wo dann der Kork bald heraussprang, so daß sich das Gas zu entwikeln anfing. Dann entfernte ich das Gas, indem ich die Pumpe spielen ließ, und als der erste Gasstrom entwikelt war, tauchte ich die Flasche in warmes Wasser, welches ich so lange fort erhizte, daß es einige Zeit hindurch kochend erhalten wurde. Wenn sich kein Gas mehr entwikelte, entfernte ich all das Gas, welches sich in der Zwischenblase befand, indem ich es in das Innere des Apparates schaffte. Dann schloß ich den Hahn der oberen Blase, nahm diese ab, und schraubte sie auf eine in Kupfer gefaßte, und in eine gesaͤttigte Aufloͤsung von schwefelsaurem Natron untergetauchte Gloke. Nachdem ich hierauf zwischen der Blase und der Fluͤssigkeit eine Communication hergestellt, hob ich die Gloke empor und druͤkte die Blase, so daß die Fluͤssigkeit innen und außen gleich hoch stand. Dann bemerkte ich an der Gloke den Punkt, auf welchem das Gas stehen geblieben war, und maß sowohl diesen Raum, als jenen der Flasche, um zu erfahren, welches vergleichsweise Volumen Kohlensaͤure leztere enthalten hatte.

Tafeln

Tafel Tab. III
Tab. III