Titel: | Beschreibung eines von Hrn. Lemare erfundenen Apparates, mit welchem man Wasser erhizen oder in Dampf verwandeln kann. |
Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. XLV., S. 265 |
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XLV.
Beschreibung eines von Hrn. Lemare erfundenen Apparates, mit
welchem man Wasser erhizen oder in Dampf verwandeln kann.Wer einen Apparat des Hrn. Lemare anzuschaffen
wuͤnscht, braucht sich nur an den Erfinder selbst, Paris, Quai Conti No. 1, zu wenden. A. d. O.
Aus dem Bulletin de la Société
d'encouragement. Septbr. 1832, S. 337.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Lemare, Apparat um Wasser in Dampf zu verwandeln.
Der Apparat des Hrn. Lemare, fuͤr welchen die Société d'encouragement dem Erfinder eine
goldene Medaille zweiter Classe zuerkannte, besteht aus zwei concentrischen,
horizontalen, messingenen Cylindern AB, zwischen
denen sich jene Quantitaͤt Wasser, welche erhizt werden soll, befindet. In
der Mitte des inneren Cylinders A laͤuft nach der
ganzen Laͤnge desselben der Rost C. Auf diesen
horizontalen Cylindern befinden sich zwei senkrechte, concentrische Cylinder EF, mit denen dieselben communiciren; der zwischen
beiden Cylindern bleibende Raum ist mit Wasser gefuͤllt. An dem
aͤußeren Cylinder E ist mittelst Klammern ein
oberer, senkrechter Cylinder H festgemacht, durch dessen
Mitte der Rauchfang G geht, und welcher den mit ihm
communicirenden, inneren Cylinder I aufgehaͤngt
haͤlt. Wird nun in den Cylinder H Wasser
gegossen, so gelangt dasselbe durch die Roͤhren QQ direct in den Cylinder I, um sich dann,
indem es durch die Seitenroͤhren PP geht,
in den zwischen den Cylindern E und F befindlichen Raum zu begeben. Die Flamme des Herdes
D erhizt das zwischen den beiden horizontalen
Cylindern enthaltene Wasser sehr stark. Der Rauch, welcher sich vom Herde entwikelt,
umgibt, nachdem er durch das Rohr S gegangen, den
inneren Cylinder I und gibt dabei den groͤßten
Theil seiner Hize an denselben ab, waͤhrend er zugleich auch das zwischen den
Cylindern E und F
befindliche Wasser erhizt; zulezt entweicht er durch den Rauchfang G.
Der Apparat ist mit einer Sicherheitsklappe, und mit einer Roͤhre versehen,
welche die Hoͤhe des Wasserstandes angibt. Man kann sich desselben zu
verschiedenen Zweken bedienen; vorzuͤglich gute Dienste duͤrfte er
aber in Badeanstalten leisten. Er faßt 837 Liter Wasser, welche man in 50 Minuten
zum Sieden bringen kann.
Erklaͤrung der Abbildung.
Fig. 6 ist ein
Durchschnitt durch die Achse der Cylinder nach der Linie AB des Grundrisses Fig. 8.
Fig. 7 ist ein
Durchschnitt nach der Linie CD des
Grundrisses.
Fig. 8 stellt
einen Grundriß des oberen Theiles des Apparates vor.
Gleiche Buchstaben beziehen sich auf gleiche Gegenstaͤnde.
AA, ist der innere, horizontale Cylinder.
BB, der aͤußere, horizontale Cylinder.
C, der Rost, welcher die ganze Laͤnge des Herdes
einnimmt.
D, der Herd, oder der Rauminhalt des inneren
horizontalen Cylinders.
EE, der aͤußere, und
F, der innere senkrechte Cylinder.
HH, ist der obere, senkrechte Cylinder, welcher
durch Klammern und andere Befestigungsmittel an dem Cylinder E festgemacht ist. Durch die ganze Laͤnge dieses Cylinders
laͤuft der Rauchfang G.
I, ist der einfache, an dem Cylinder H aufgehangene Cylinder.
J, ist eine gekruͤmmte Roͤhre, durch
welche der Dampf austritt.
K, eine Roͤhre, durch welche das Wasser
eintritt.
L, eine Roͤhre, welche die Hoͤhe des
Wasserstandes angibt.
M, eine am Eingange des Herdes D befindliche, mit Kohlenstaub gefuͤllte Doppelthuͤre.
N, ein Loch, bei welchem frische Luft auf die
gluͤhenden Kohlen geleitet, und wodurch die Verbrennung folglich
befoͤrdert werden kann. Dieses Loch ist mit einem Pfropfe verschlossen.
O, ist die Sicherheitsklappe.
PP, sind die Seitenroͤhren, durch welche
der obere senkrechte Cylinder H mit dem senkrechten
Cylinder E in Verbindung steht.
QQ, Roͤhren, welche zwischen dem Cylinder
H und dem Cylinder I die
Verbindung herstellen.
R, ein Verschließer oder eine elliptische Platte mit
einer Schraube, welche eine geoͤhrte Schraubenmutter aufnimmt, durch welche
diese Platte gegen eine in dem Cylinder E angebrachte
Oeffnung gedruͤkt wird. Durch dieses Loch wird der Pfropf T des inneren Cylinders J
ausgezogen, wenn man das erhizte Wasser entleeren will.
S, eine Roͤhre oder ein Rauchfang, welcher sich
auf dem Herde D befindet.
U, ein Hahn zum Entleeren des erhizten Wassers.