Titel: | Ueber einen amerikanischen Bienenstok. |
Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LIV., S. 307 |
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LIV.
Ueber einen amerikanischen
Bienenstok.
Aus dem Recueil industriel. October 1832, S.
195.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Ueber einen amerikanischen Bienenstok.
Man bedient sich in den suͤdlicheren Theilen der Vereinigten Staaten von
Nordamerika beinahe allgemein eines Bienenstokes, der bei uns noch nicht bekannt zu
seyn scheint, und den wir daher um so eher mittheilen wollen, als man demselben in
Amerika große Vortheile zuschreibt.
Fig. 9 ist ein
Aufriß des Bienenstokes von Vorne. Dieser Bienenstok wird zwischen zwei vierekige,
mit einander parallele Stuͤke Holz von solcher Staͤrke gebracht, daß
sie die Zahl der Stoͤke, welche man zwischen dieselben bringen will, zu
tragen vermoͤgen. Einen dieser Balken sieht man in K. Jeder der Bienenstoͤke ist an den beiden entgegengesezten Seiten
außen mit Trageleisten versehen, welche mit Naͤgeln befestigt sind, und auf
welchen die Stoͤke ruhen. Der obere Theil des Stokes hat 375, der untere
hingegen 155 Millimeter im Gevierte, so daß derselbe folglich eine umgekehrte
vierekige Pyramide bildet. Das Brett, welches den hinteren Theil des Bienenstokes
bildet, ist um 60 Millimeter kuͤrzer, als jenes, aus welchem der vordere
Theil besteht, so daß der Boden folglich eine Neigung von 60 Millimeter
erhaͤlt, wie dieß aus Fig. 10 ersichtlich
ist.
Fig. 11 zeigt
den Bienenstok mit seinem Dekel. Man sieht hier in der vorderen und hinteren Wand
des Bienenstokes winkelige Ausschnitte N von
beilaͤufig 6 Millimeter Tiefe.
DE, Fig. 12 ist ein
Brettchen, auf welchem sich die Bienen aufhalten. Dieses Brettchen ist eine
Fortsezung des Bodenstuͤkes des Bienenstokes; in ihm befindet sich ein Loch
von 75 Millimeter im Durchmesser, auf welches man, damit Luft in den Stok eindringen
kann, eine blecherne, mit kleinen Loͤchern versehene Platte nagelt.
F, Fig. 13 ist der Hut oder
Dekel des Stokes, um welchen ein Ueberschlag laͤuft, der dieselben Dienste
leistet, wie der Ueberschlag an einer Schachtel. Dieser Ueberschlag paßt genau
uͤber den oberen Rand des Stokes; doch muß sich der Dekel mit Leichtigkeit
abnehmen lassen. Die vier Punkte, welche man in diesem Dekel bemerkt, sind
Loͤcher von 25 Millimeter im Durchmesser, durch die die Bienen aus dem Stoke
in den Hut gelangen koͤnnen, welcher aus dem Theile F und aus einer Buͤchse G
Fig. 9
besteht. Diese Buͤchse paßt genau an den Stok; in ihr koͤnnen die
Bienen arbeiten; sie ist vierekig und 2 Decimeter hoch, sie ist ferner unten und
oben geschlossen; nur befinden sich in dem Bodenbrette einige Loͤcher, welche den
Loͤchern in dem Dekel F entsprechen. Man sieht
diese Loͤcher in O
Fig. 14.
Fig. 15 zeigt
den Bienenstok Fig.
13 von Oben gesehen. Man bemerkt an dieser Figur sieben hoͤlzerne
Stangen, welche in die sieben in der vorderen und hinteren Wand angebrachten
Ausschnitte N passen. Diese Stangen sind dreiekig. P ist der Ueberschlag des Dekels F, welcher durch Stifte an seiner Stelle erhalten wird.
In Fig. 9 und
11 sieht
man am Grunde des Bienenstokes eine Oeffnung D, bei
welcher die Bienen aus- und einfliegen.
Ein Bienenstok dieser Art ist gegen Maͤuse und Ratten sicher. Da der Boden
schief geneigt ist, so kann man leicht alle Unreinigkeiten, die sich absezen, die
Koͤrper der todten Nymphen etc. aus den Bienenstoͤken entfernen.