Titel: Verbesserungen an den Gamaschen, worauf sich Thomas Gaunt, Gentleman zu Chapman-Street, Islington, in der Grafschaft Middlesex, am 27. März 1832 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LXXI., S. 390
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LXXI. Verbesserungen an den Gamaschen, worauf sich Thomas Gaunt, Gentleman zu Chapman-Street, Islington, in der Grafschaft Middlesex, am 27. Maͤrz 1832 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Novbr. 1832, S. 347. Mit Abbildungen auf Tab. V. Gaunt, Verbesserungen an den Gamaschen. Die Erfindungen des Patent-Traͤgers bestehen in eigenen Methoden gewisse Bedekungen fuͤr die Beine zu verfertigen, durch welche Jedermann, der sich derselben beim Gehen oder Reiten bedient, gegen den Schmuz geschuͤzt wird, und welche so eingerichtet sind, daß einer der Hauptzweke, das leichte und bequeme Abnehmen und Anlegen derselben, erreicht wird. Der Patent-Traͤger verfertigt seine Gamaschen aus irgend einem festen, steifen Materiale, aus festem Leder, welches außen lakirt ist, aus lakirtem Pappendekel, aus einem gesteiften Zeuge etc., ohne sich auf irgend ein besonderes Material zu beschraͤnken. An der inneren Seite dieser Gamaschen bringt er Federn aus duͤnnem Stahlbleche an, welche genau an die Beine schließen, und welche alle weiteren, schwierigen und laͤstigen Befestigungsmethoden uͤberfluͤssig machen. Der Patent-Traͤger gibt seinen Gamaschen je nach dem Geschmake und dem Gutduͤnken des Traͤgers verschiedene Formen. Eine dieser Formen ist in Fig. 29 dargestellt, woraus man ersieht, daß hier bloß der hintere Theil des Beines gedekt ist. Diese Vorrichtung ist fuͤr Fußgaͤnger bestimmt, und schuͤzt dieselben bei nassem und schmuzigem Wetter gegen das Besprizen der Beinkleider mit Koth; sie sieht genau so aus, wie der hintere Theil eines geraden, steifen hessischen Stiefels, dessen vorderer Theil an den Seitennaͤthen abgenommen worden. An der inneren Flaͤche dieser Art von Gamaschen sind an zwei oder drei Stellen Federn angebracht, welche in Fig. 29 durch punktirte Linien, in Fig. 30 aber abgenommen und im Perspective dargestellt sind. Diese Federn koͤnnen auf irgend eine beliebige Methode an der inneren Flaͤche der Gamaschen oder deren Fuͤtterung befestigt werden. Beim Anlegen der Gamaschen braucht man diese Federn bloß aus einander zu biegen, und dann wieder loszulassen, wo sie dann fest an die Beine anschließen werden. Zu noch groͤßerer Festigkeit und Sicherheit kann man in der Naͤhe des Absazes des Stiefels auch noch einen Lederstreifen oder eine sogenannte Struppe um die Sohle des Stiefels laufen lassen, und einen aͤhnlichen Streifen uͤber den Rist fuͤhren, um denselben mittelst einer Schnalle zu befestigen. Fuͤr Reiter zieht es der Patent-Traͤger hingegen vor, solche Gamaschen zu verfertigen, welche das Bein ganz umgeben, und dergleichen man in Fig. 31 sieht. Auch diese Gamaschen kann man, um sie anzulegen, oͤffnen, indem man die Federn aus einander biegt, und dann wieder zusammenschnellen laͤßt. Den Gamaschen dieser Art kann man die Form der gewoͤhnlichen hessischen Stiefel, oder irgend eine andere beliebige Gestalt geben. Die Oeffnung, bei welcher man dieselben aus einander legt, kann sich entweder an der inneren Seite der Beine befinden, wie die Zeichnung ein Beispiel gibt, oder sie kann auch vorne oder außen angebracht werden, je nachdem es das Publicum wuͤnscht. Woraus diese Art von Gamaschen, welche sich gewiß sehr leicht anlegen laͤßt, auch verfertigt werden mag, so soll deren aͤußere Oberflaͤche polirt, lakirt oder uͤberfirnißt seyn, damit man dieselbe leicht mit Huͤlfe eines nassen Schwammes reinigen kann, ohne daß man die Muͤhe hat, sie jedes Mal neu mit Wichse puzen zu lassen.

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