Titel: Beschreibung einer sehr einfachen, besonders in der Landwirthschaft und bei verschiedenen Bauten anwendbaren Brüke.
Fundstelle: Band 48, Jahrgang 1833, Nr. XXXI., S. 184
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XXXI. Beschreibung einer sehr einfachen, besonders in der Landwirthschaft und bei verschiedenen Bauten anwendbaren Bruͤke. Aus dem Journal des connaissances usuelles. Januar 1833, S. 23. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Beschreibung einer sehr einfachen Bruͤke. Der Bau einer Bruͤke ist fast immer kostspielig und oft mit großen Schwierigkeiten verbunden; die Bruͤke, deren Umriß wir in Fig. 4 mittheilen, scheint sich jedoch sowohl durch ihre Einfachheit, als durch die Schnelligkeit, mit welcher sie von den ungeuͤbtesten Arbeitern und mit den unvollkommensten Werkzeugen erbaut werden kann, und durch die bei ihr erzielte Ersparung besonders zu empfehlen, und zwar hauptsaͤchlich fuͤr Landwirthe, Fabrikanten und uͤberhaupt solche Leute, welche oͤfter in den Fall kommen, schnell eine Bruͤke erbauen zu muͤssen. Die Vortheile dieser Art von Bruͤken haben sich in manchen Feldzuͤgen, und besonders in jenen gegen Spanien und Portugal oftmals bewaͤhrt, und doch sind dieselben beinahe nirgends hinreichend bekannt. Man hebt an jedem Rande eines Abhanges oder eines Flusses, uͤber welchen eine Bruͤke geschlagen werden soll, die Erde in einer Laͤnge von beilaͤufig 10 Meter ab, um die Balken A legen zu koͤnnen. Die Zahl dieser Balken haͤngt von der Breite der Bruͤke, und deren Entfernung von einander von deren Dike ab: wir wollen deren Entfernung zu 18 bis 19 Zoll annehmen. Diese Balken werden zum Theil mit kleinen Baumstaͤmmen, und dann mit jener Erde bedekt, welche fruͤher abgenommen wurde; ist der Boden felsig, so legt man Steine darauf, und fuͤhrt Erde zur Bedekung herbei. Diese Balken A werden uͤbrigens noch durch eingerammte Pfloͤke, oder durch ein Mauerwerk, oder durch irgend ein gehoͤrig befestigtes Gewicht im Boden befestigt. In derselben Richtung wie die Balken A legt man nun auch den Balken B, der durch andere, eingeschnittene Querbalken C, und durch Erde, welche an seinen Enden eingestampft wird, festgemacht wird. Auf den Balken B werden dann nach der Quere andere Balken oder Baumstaͤmme gelegt, die den eigentlichen Weg bilden, und auf die man gleichfalls eine leichte Schichte Erde bringt. Die Gelaͤnder bildet man aus Striken, welche an beiden Ufern des Flusses oder Abgrundes festgemacht sind. Alle weiteren Details halten wir fuͤr uͤberfluͤssig, so daß wir nur noch bemerken, daß alle Theile der Bruͤke, um sie dauerhafter zu machen, gut getheert werden sollen, und daß der Steinkohlentheer zu diesem Zweke den Vorzug verdient.

Tafeln

Tafel Tab. III
Tab. III